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müssen präoperative, vor solchen Öffnungen und<br />

Freilegungen angefertigte Bilddaten re-registriert werden,<br />

um die eindeutige Zuordnung zu den intraoperativ<br />

gewonnenen Bilddaten zu gewährleisten [28], [29].<br />

4. Verbesserungen zur Steigerung des<br />

medizinischen Informationsgehalts<br />

4.1. Verbesserungen im Umfeld der Modalitäten<br />

In diesem chirurgischen Kontext, auch als „Computer-<br />

Aided Surgery“ („CAS“) zu bezeichnen, wird die<br />

Genauigkeit von Navigationssystemen auch durch<br />

Verbesserungen in der Orts- und Zeitauflösung der<br />

eingesetzten Modalitäten unterstützt. Diese<br />

Verbesserungen sind eine Folge des rasanten<br />

technologischen Fortschritts mit beispielsweise immer<br />

schnelleren und immer größere Bitbreiten an Daten<br />

verarbeitenden Prozessoren. Durch den Einsatz solcher<br />

Prozessoren ist eine deutliche Steigerung verarbeitbarer<br />

Informationsgehalte auch von medizinischen Bilddaten<br />

möglich. Dies, sowie die durch technische Raffinessen<br />

verfeinerte Sensorik von bildgebender Technologie<br />

gestattet dem Ärzteteam in Echtzeit immer tiefere,<br />

hochaufgelöstere Einblicke in die Körperstrukturen.<br />

Ein Beispiel hierfür ist die Tomographie mit<br />

Spiralabtastung (engl. „helical scan tomography“) (Figur 7<br />

aus [30]), die eine hohe räumliche Ortsauflösung bei<br />

kurzen Zeiten zur Generierung des Bilddatensatzes<br />

gestattet und daher die für Navigationsaufgaben sehr<br />

wertvollen präzisen Informationen liefert [30], [31].<br />

Figur 7: Computer-Tomograph (1, 3) mit Röntgenstrahler (1)<br />

und Strahlendetektor (3). Die Superposition der relativen linearen<br />

Bewegung (Pfeil 6) zwischen der Patientenliege (4) und dem<br />

Tomographen (1, 3) mit der Drehbewegung des Tomographen (1,<br />

3) ergibt eine Spiralabtastung (aus DE 195 02 576 B4, [30]).<br />

Diese Tomographie-Methode ist inzwischen offenbar<br />

erfolgreich dahingehend erweitert worden, dass für den<br />

„Scan“ statt bisher einer Röntgenquelle, zwei in der<br />

Röntgenstrahler-Strahlendetektor-Ebene im Winkel<br />

versetzt angeordnete Quellen als „Dual-Source“ simultan<br />

der Bildgewinnung dienen.<br />

Diese deutliche Steigerung verarbeitbarer<br />

Informationsgehalte lässt auch daran denken, komplexere<br />

Informationen vorteilhaft zu nutzen. Daher ist auch für<br />

Navigationszwecke die Berücksichtigung von sich<br />

einstellenden Veränderungen von und in Körperstrukturen<br />

aufgrund von Stoffwechselaktivitäten von zunehmend<br />

größerer Bedeutung. Solche Veränderungen können<br />

frühzeitig nachgewiesen werden, indem diejenige Modalität<br />

(zusätzlich) eingesetzt wird, die empfindlich auf die<br />

spezifischen Stoffwechselaktivitäten ist.<br />

So gewährt beispielsweise einerseits die Bild gebende<br />

„Positronen-Emissions-Tomographie“ („PET“), bei der die<br />

selektive Anreicherung einer verabreichten radioaktiven<br />

Substanz im Körper erfasst wird, oder andererseits das<br />

ebenfalls Bild gebende „functional Magnetic Resonance<br />

Imag-ng“ („fMRI“), mit der stoffwechselbedingte<br />

Unterschiede aufgrund von reizausgelöster Aktivität im<br />

Gehirn feststellbar sind, diese gewünschten Einblicke.<br />

Dieser Gewinn an zusätzlichen, spezifischen<br />

Bildinformationen kann noch gesteigert werden, indem<br />

diese „PET“- oder „fMRI“-Bilddatensätze mit konventionell<br />

gewonnenen computer-tomographischen Bilddatensätzen<br />

fusioniert werden. Damit ist nun ein neuer Weg für eine<br />

gesteigerte Genauigkeit einer Therapie krankhafter<br />

Körperstrukturen eröffnet [23].<br />

4.2. Einbeziehung von Organmodellen zur weiteren<br />

Steigerung des medizinischen<br />

Informationsgehalts<br />

Bei den vorgenannten Navigationssystemen ist wegen der<br />

hohen Anforderungen an die Verarbeitung der anfallenden<br />

Bild-, Positions- und Lagedaten in Echtzeit der Einsatz von<br />

Computern zwingend erforderlich. Der Einsatz von<br />

Hochleistungscomputern im Zusammenhang mit<br />

Datenbanken eröffnet die Möglichkeit der Datenhaltung<br />

von in ihrer Gestalt veränderbaren virtuellen Modellen von<br />

Organen. So kann bei Eingriffen im Herz oder am Herzen<br />

30 Erfinderaktivitäten 2005/2006

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