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Deutsch-Japanischer Wirtschaftskreis (DJW)<br />

Arbeitsgruppe Bayern (<strong>AGB</strong>)<br />

<strong>AGB</strong>-<strong>News</strong><br />

Nr. I/2008<br />

Wirtschaftssymposium<br />

„Erfolgreich in Europa: Warum nicht in Japan?“<br />

26. Februar 2008, München<br />

***<br />

Japan ist Partnerland der<br />

HANNOVER MESSE 2008<br />

Außerdem:<br />

• Deutsch-Japanischer Robotik-Summit auf der HANNOVER MESSE<br />

• Japanisch-Deutsches Photovoltaik-Symposium auf der HANNOVER<br />

MESSE<br />

• Japan-Veranstaltung des DJW<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Sekretariat der <strong>AGB</strong> des DJW bei JETRO München, Promenadeplatz 12, 80333 München<br />

Nachdruck und Vervielfältigung nach Rücksprache<br />

http://www.jetro.de, http://www.jetro.go.jp<br />

http://www.investjapan.org/de


Die erste Ausgabe der <strong>AGB</strong>-<strong>News</strong> 2008 enthält eine Zusammenfassung der Beiträge und Ergebnisse<br />

des diesjährigen JETRO-/<strong>AGB</strong>-Wirtschaftssymposiums, das am 26. Februar zum<br />

Thema „Erfolgreich in Europa: Warum nicht in Japan?“ in München abgehalten wurde.<br />

Aus aktuellem Anlass stellt Ihnen der zweite Artikel Japan als Partnerland der diesjährigen<br />

HANNOVER MESSE vor, die vom 21. – 25. April 2008 stattfinden wird.<br />

Außerdem finden Sie folgende Veranstaltungshinweise:<br />

Deutsch-Japanischer Robotik-Summit auf der HANNOVER MESSE;<br />

Japanisch-Deutsches Photovoltaik-Symposium auf der HANNOVER MESSE;<br />

Japan-Veranstaltungen des DJW.<br />

2


Wirtschaftssymposium: „Erfolgreich in Europa: Warum nicht in Japan?“<br />

26. Februar 2008, München<br />

Am 26. Februar fand in den Räumen der IHK für München und Oberbayern das Symposium<br />

der Japanischen Außenhandelsorganisation JETRO in Kooperation mit der Arbeitsgruppe<br />

Bayern (<strong>AGB</strong>) des Deutsch-Japanischen Wirtschaftskreises (DJW) statt. Im Mittelpunkt der<br />

diesjährigen Veranstaltung standen Fragen der Personalrekrutierung deutscher Unternehmen<br />

in Japan sowie die Vorteile und Schwierigkeiten, die ein geschäftliches Engagement in den<br />

japanischen Regionen mit sich bringt.<br />

In der mit etwa 90 Teilnehmern gut besuchten Veranstaltung wurde das Thema mit zwei<br />

Fachvorträgen, zwei Fallbeispielen und einer abschließenden Podiumsdiskussion umfassend<br />

behandelt.<br />

Grußworte<br />

In seinen einleitenden Worten wies Herr Dr. Manfred Gößl, Geschäftsführer Außenwirtschaft<br />

der IHK für München und Oberbayern, darauf hin, dass etwa 90% der in Japan tätigen<br />

deutschen Unternehmen erfolgreich arbeiten. Nach wie vor ist Japan ein attraktives Land, in<br />

dem oftmals höhere Preise als in Deutschland erzielt werden können. Zahlreiche Programme<br />

der bayerischen IHKs, wie beispielsweise das Außenwirtschaftsportal www.auwi-bayern.de ,<br />

bieten Unternehmen Unterstützung und Hilfestellung an.<br />

Der japanische Generalkonsul Herr Shigeharu Maruyama betonte in seinem Grußwort,<br />

dass Japan nicht als kurzfristiger, sondern als langfristiger Geschäftspartner betrachtet werden<br />

soll. Viele ausländische Unternehmen hätten zur Zeit ein größeres Interesse an China oder<br />

Indien und sähen Japan als sehr anspruchsvollen Markt an. Dies sei jedoch kein Hinderungsgrund,<br />

sondern eher ein Vorteil, denn ein Erfolg in Japan bedeute oft auch einen Erfolg weltweit.<br />

Herr Dr. Ruprecht Vondran, Vorsitzender des DJW, stellte in seinem Kurzvortrag die<br />

Chancen und Risiken eines Engagements in China denen in Japan gegenüber. Die Marktgröße,<br />

das schnelle Wirtschaftswachstum und billige Arbeitskräfte führten bei vielen Unternehmen<br />

zu einer China-Euphorie, bei der leicht Risiken wie die begrenzte politische Freiheit, die sozialen<br />

Spannungen, Umweltprobleme, rechtliche Unsicherheiten sowie mangelnder Schutz des<br />

geistigen Eigentums übersehen werden. Demgegenüber sei ein Japanengagement von diesen<br />

Risiken weitestgehend frei, wobei wiederum mögliche Nachteile eines teureren Standorts mit<br />

3


hohen Miet- und Personalkosten sowie das begrenzte Wachstum eines reifen Industrielandes<br />

sorgfältig abgewogen werden müssten.<br />

Frau Julia Hollmann, die neue Geschäftsführerin des DJW, stellte die Aktivitätsfelder des<br />

DJW vor und wies auf dessen Services und Dienstleistungen für ein Engagement in Japan hin.<br />

Diese können auch über die Webseite www.djw.de eingesehen werden.<br />

Vorträge<br />

Herr Etsuji Suzuki von der Kienbaum Executive Consultants GmbH ging in seinem Vortrag<br />

auf die Möglichkeiten der Personalsuche in Japan ein. Mit Unterstützung des IBSC Tokyo<br />

der JETRO wurde vor 2 Jahren die japanische Niederlassung von Kienbaum, deren Präsident<br />

Herr Suzuki ebenfalls ist, gegründet. Seit dieser Zeit bietet Kienbaum seine Dienstleistungen<br />

bei der Suche nach Führungskräften in Japan an. Herr Suzuki wies auf die Verknappung<br />

des Arbeitskräfteangebots in Japan durch die demografische Entwicklung hin und gab<br />

die Empfehlung, bei der Personalsuche das Augenmerk auf Frauen und ältere Arbeitnehmer<br />

zu richten. In diesen Gruppen gäbe es noch viele potenzielle Arbeitskräfte, auch für ausländische<br />

Unternehmen. Während die meisten japanischen Personalfirmen lediglich Kandidaten<br />

aus Datenbanken abgleichen, bietet Kienbaum eine aktive Identifizierung von Kandidaten an<br />

und tritt mit ihnen in Verhandlung, den Arbeitsplatz zu wechseln.<br />

Im Anschluss stellte Herr Ichiro Ishikawa, Generaldirektor der JETRO München, die Unterstützungsmöglichkeiten<br />

für ausländische Unternehmen durch die JETRO, auch in Hinblick<br />

auf ein Engagement in den japanischen Regionen, vor. Untersuchungen zeigen, dass sich 75%<br />

der ausländischen Unternehmen in Tokyo ansiedeln. Die JETRO unterstützt Direktinvestitionen<br />

ausländischer Unternehmen durch den Investorenservice in den Invest Japan Business<br />

Support Centern (IBSC). Investitionsinteressenten werden mit umfangreichen Dienstleistungen<br />

bei der Gründung von Niederlassungen, Joint-Ventures, Unternehmensbeteiligungen<br />

oder –übernahmen begleitet. Im Rahmen der Regionalförderung bietet die JETRO das „Regional<br />

Tie-Up Program“ an, ein Förderprogramm zur industriellen Zusammenarbeit zwischen<br />

japanischen und ausländischen Regionen und Clustern. Darüber hinaus ist für das kommende<br />

Fiskaljahr ab April 2008 ein neues Einladungsprogramm in den Präfekturen geplant.<br />

Weitere Informationen finden sich unter<br />

www.jetro.de<br />

www.jetro.go.jp<br />

www.investjapan.org<br />

4


Ergänzt wurden die Ausführungen durch die Vertreter zweier japanischer Präfekturen.<br />

Herr Akira Shamoto, Vertreter der Präfektur Aichi in Paris stellte diesen in Zentraljapan gelegenen<br />

Wirtschaftsraum vor. Bekannt ist Aichi vor allem als großer Standort der Automobilindustrie<br />

- mit Toyota als wichtigem Wirtschaftsfaktor mit seinen zahlreichen Zulieferern - und<br />

der Flugzeugindustrie als zweitem wichtigen Standbein. Die Vorzüge Aichis liegen in seiner<br />

zentralen Lage und seiner günstigen Infrastruktur durch den internationalen Flughafen<br />

Centrair und die innerjapanischen Shinkansen-Verbindungen. Außerdem weist Aichi eine<br />

große industrielle Konzentration mit einem hohen Wirtschaftswachstum und zahlreiche F&E<br />

Standorte auf. Das IBSC in Nagoya unterstützt ausländische Unternehmen bei der Mitarbeitersuche,<br />

und die Präfektur selbst bemüht sich, durch Einladungsprogramme und Steuervergünstigungen<br />

die Wahl für den Standort Aichi zu erleichtern.<br />

Herr Teruyuki Takahashi, Vertreter der Stadt Osaka in Paris, stellte den Zuhörern die Handelsmetropole<br />

Osaka vor und verwies auf die Stärken in der Robotik-Industrie. Die Region<br />

Kansai, in der die Stadt Osaka und sechs Präfekturen liegen, erwirtschaftet 16% des japanischen<br />

BIP und stellt somit einen hervorragenden Standort dar. Ausländische Unternehmen<br />

werden durch zahlreiche Programme und Aktivitäten unterstützt und sind hier herzlich willkommen.<br />

Im Anschluss an eine kurze Pause stellten zwei Unternehmensvertreter ihre Erfahrungen in<br />

Japan vor.<br />

Herr Schulze-Ferebee von der Augsburger KUKA Roboter GmbH berichtete über die im<br />

Juni 2007 erfolgte Gründung der KUKA Robotics Japan K.K. in Tokyo. Das seit 110 Jahren<br />

bestehende Mutterhaus ist Marktführer in Europa für roboterbasierte Systeme und weltweit in<br />

allen relevanten Märkten, außer bis 2007 in Japan, vertreten. Japan ist der weltweit größte Industrierobotermarkt<br />

und stellt für KUKA zwar einen äußerst attraktiven, aber auch sehr wettbewerbsintensiven<br />

Markt dar. Durch eine intensive Marktforschung vor Ort fand das Unternehmen<br />

heraus, dass es in Japan durch die Besetzung von Marktnischen erfolgreich sein kann.<br />

Mit der Gründung des Büros in Tokyo mit Unterstützung der JETRO erfolgte der Schritt auf<br />

den umkämpften japanischen Markt, und KUKA positioniert sich dort als Anbieter branchenspezifischer<br />

anstelle standardisierter Roboter. Da der Kundenservice in Japan sehr wichtig ist,<br />

plant KUKA einen weiteren Ausbau des Servicenetzes sowie ein größeres Büro mit integriertem<br />

Trainingscenter für Kunden und Systempartner.<br />

Seit September 2007 ist die HAWE Hydraulik GmbH & Co. KG, ein Münchner Unternehmen,<br />

mit einer eigenen Rechtsform in Japan vertreten. Herr Stefan Schmid schilderte in<br />

seinem Kurzvortrag die Gründung des Joint-Venture in Japan mit dem Partner Daido. Bereits<br />

seit 1977 ist Daido offizieller Vertriebspartner von HAWE. Der Auslöser für die Gründung<br />

des Joint-Ventures lag in dem aus Sicht von HAWE zu geringen Absatzwachstum. Da das<br />

5


Kerngeschäft von Daido im Stahlbereich liegt, war das Unternehmen dazu bereit, ein Joint-<br />

Venture mit HAWE für den Schwerpunkt Hydraulik zu gründen. Diese erfolgte im September<br />

2007 mit einem 80%igen Anteil von HAWE und einem 20%igen Anteil von Daido. Hauptsitz<br />

des neu gegründeten Unternehmens HAWE-Daido Hydraulics Ltd. ist Nagoya mit Niederlassungen<br />

in Osaka und Tokyo. Die Verbindung mit Daido wurde beibehalten, da es sich hierbei<br />

um ein seit über 100 Jahren bestehendes, sehr bekanntes Unternehmen mit mehr als 20.000<br />

Mitarbeitern handelt. Dies ist für das in Japan recht unbekannte Unternehmen HAWE ein guter<br />

Weg, neue Kunden zu gewinnen und Vertrauen aufzubauen. Die gute Infrastruktur, sehr<br />

gute Dienstleister und die Lieferantenstruktur sprechen aus HAWEs Sicht für den Standort<br />

Japan, während Nachteile die oft schlechten Englischkenntnisse der Mitarbeiter und die wenig<br />

ausgeprägte Diskussionskultur sind. Herr Schmid sieht für HAWE durch das Japanengagement<br />

ein großes Lernpotenzial für die gesamte Unternehmensgruppe.<br />

Podiumsdiskussion<br />

Zunächst standen Fragen<br />

zur Suche nach dem<br />

geeigneten Personal für eine<br />

ausländische Niederlassung in<br />

Japan im Vordergrund und ob<br />

ausländische Unternehmen<br />

überhaupt attraktive<br />

Arbeitgeber für japanische<br />

Universitätsabsolventen sind.<br />

Die Antwort der Panelteilnehmer darauf war, dass eine zentrale Führungsaufgabe in der Bewältigung<br />

von Kommunikationsschwierigkeiten liegt. Der ausländische Geschäftsführer müsse<br />

unbedingt lernen, den japanischen Mitarbeitern in verständlicher Weise ihre Ziele und<br />

Möglichkeiten im Unternehmen aufzuzeigen. Durch diese und ähnliche Maßnahmen sei es<br />

möglich, qualifiziertes Personal an das Unternehmen zu binden.<br />

Auf die Frage nach der konkreten Suchmethode für Personal antworteten die Unternehmensvertreter,<br />

dass es ohne einen japanischen CEO sehr schwierig gewesen wäre, japanische Mitarbeiter<br />

zu finden. Andererseits sei ein deutscher CEO für die Kommunikation mit dem deutschen<br />

Mutterhaus ebenfalls unerlässlich, so dass die Frage der Nationalität des Geschäftsführers<br />

sehr ernst genommen werden müsse. Eine Möglichkeit wären auch Messeauftritte, um<br />

potenzielle Mitarbeiter auf das Unternehmen aufmerksam zu machen.<br />

Daran schlossen sich Fragen nach Hilfestellungen bei Problemen in Japan an. Als mögliche<br />

Anlaufstelle wurden neben den Angeboten der JETRO das breite Dienstleisterspektrum<br />

6


von Anwälten, Maklern und Personalfirmen, die sehr professionell und kundenorientiert arbeiten,<br />

genannt. Darüber hinaus wurden weitere Organisationen wie die DIHKJ, die BFAI,<br />

das Internetportal www.ixpos.de, die Ländervertretungen wie Bayern International oder die<br />

bayerische Förderbank und Netzwerke wie DJW, OAV, DJG oder das EU Japan Center for<br />

Industrial Cooperation genannt.<br />

Der dritte Fragenkomplex behandelte die Vor- und Nachteile der japanischen Regionen<br />

gegenüber Tokyo. Die Antworten zeigten, dass Tokyo als Adresse für ein Unternehmen sehr<br />

wichtig ist, außerdem sind beispielsweise gute Anwälte oder bestimmte Dienstleistungen für<br />

ausländische Unternehmen nur dort zu finden. Bei der Entscheidung für den Standort Tokyo<br />

spielte für KUKA die Wahrung einer gewissen Neutralität eine Rolle, da z.B. eine Standortwahl<br />

in der Nähe von Toyota in Aichi ein schlechtes Signal für andere Kunden der Automobilbranche<br />

gegeben hätte. Demgegenüber ist für Produktionsstandorte aus Kostengründen<br />

immer der Region der Vorzug zu geben.<br />

Die Präfekturvertreter betonten, dass sich die Regionen bemühten, den ausländischen Unternehmen<br />

bei der Bewältigung von Problemen zu helfen. Beispielsweise werden sogenannte<br />

Advisor beauftragt oder im Rahmen medizinischer Programme die Suche nach fremdsprachigen<br />

Ärzten begleitet. Die Präfekturen bemühen sich mit diesen Maßnahmen intensiv, Probleme<br />

zu erkennen und zu deren Lösung beizutragen.<br />

Auch seitens der Unternehmen gibt es Lösungsansätze, um Kommunikationsschwierigkeiten<br />

mit den heimischen Mitarbeitern zu verbessern. Es gebe nicht nur Trainingsprogramme<br />

für deutsche Mitarbeiter, die nach Japan entsendet werden, sondern es werden gleichermaßen<br />

Trainings für japanische Mitarbeiter in deutscher Unternehmenskultur durchgeführt.<br />

Die Frage nach dem Schutz des technischen Know-Hows beantworteten beide Unternehmensvertreter<br />

dahingehend, dass sie die Kopiermöglichkeiten für ihre Technologie als recht<br />

gering einstufen, da wesentliche Produktions- oder Entwicklungsschritte in Deutschland<br />

verbleiben.<br />

Als Fazit der Podiumsdiskussion und der gesamten Veranstaltung konnte festgehalten werden,<br />

dass bei der Abwägung für eine Investition in Japan das Land zunehmend als Eigenwert<br />

gesehen wird. Japan ist ein solider Partner, wenn deutsche Firmen dazu bereit sind zu erkennen,<br />

dass nur ein längerfristiges zeitliches und finanzielles Engagement, kombiniert mit einer<br />

gewissen Hartnäckigkeit zum Erfolg führt.<br />

Zusammenfassung von Katharina Bandlow und Andrea Uttich, JETRO München<br />

7


Japan ist Partnerland der HANNOVER MESSE 2008<br />

Im April 2008 präsentiert sich Japan erstmals als offizielles Partnerland auf der weltgrößten<br />

Industriemesse. Nach dem „Deutschlandjahr“ in Japan 2005/6 ist dieses Großereignis<br />

eine ausgezeichnete Chance zur weiteren Belebung der bilateralen wirtschaftlichen und industriellen<br />

Kooperation.<br />

Partnerland-Logo [copyright: JETRO]: „Das<br />

Logo der japanischen Partnerlandbeteiligung –<br />

eine Kombination aus der deutschen und der<br />

japanischen Flagge – drückt die Dynamik aus,<br />

die aus Kooperationen entstehen kann.“<br />

Mit rund 6000 Ausstellern aus knapp 70 Ländern auf 200.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche<br />

ist die HANNOVER MESSE einmalig auf der Welt und mehr als eine reine Messe. Die<br />

politische Präsenz, die große internationale Presseaufmerksamkeit und hochkarätige internationale<br />

Diskussionsveranstaltungen wie der „World Energy Dialogue“ machen sie zu einem<br />

wichtigen internationalen Treffpunkt für Entscheider aus Industrie, Wissenschaft, Wirtschaft<br />

und Politik.<br />

Umso bedeutender ist die Entscheidung Japans, sich 2008 als Partnerland zu beteiligen. Dafür<br />

war einige Überzeugungsarbeit auf beiden Seiten notwendig. Nach Vorgesprächen zwischen<br />

der Deutschen Messe, der JETRO Düsseldorf und ECOS Japan Consult (Osnabrück/München)<br />

mit den Wirtschaftsministerien auf beiden Seiten brachte der Japan-Besuch<br />

von Staatssekretär Dr. Bernd Pfaffenbach im Oktober 2006 und sein Gespräch mit Vize-<br />

Wirtschaftsminister Kitamura (METI) den Durchbruch.<br />

Abe und Merkel vereinbaren Partnerlandbeteiligung<br />

Auf der Pressekonferenz anlässlich seines Antrittsbesuches in Berlin am 10. Januar 2007<br />

machte der damalige Premier Shinzo Abe es schließlich amtlich: „Auf Anfrage von Frau<br />

Bundeskanzlerin Merkel hat Japan zugesagt, an der Hannover Messe 2008 als Partnerland<br />

mitzuwirken“. Kanzlerin Merkel fügte hinzu: „Wir verfügen über gute bilaterale Beziehungen,<br />

und ich habe mich gefreut, dass der japanische Ministerpräsident die Idee angenommen hat,<br />

dass Japan im Jahr 2008 Partnerland bei der Hannover Messe, der größten Industriemesse der<br />

Welt, sein wird und dass damit unsere Kenntnis der Spitzentechnologien aus Japan sicherlich<br />

noch einmal größer und besser werden wird. Wir sind uns einig, dass unsere Länder nur voran<br />

kommen, wenn sie auf Innovation setzen.“ Bei ihrem Besuch in Kyoto im vergangenen Au-<br />

8


gust unterstrich Angela Merkel die Gemeinsamkeiten der Hightech-Länder Japan und<br />

Deutschland und warb um ein starkes Engagement für den Klimaschutz: „Wir haben die technologischen<br />

Lösungen, um bis 2050 etwa die Hälfte der CO2-Emissionen einzusparen. Mit<br />

umweltfreundlichen Technologien neue Märkte zu besetzen, ist eine Riesenchance für unsere<br />

Länder.“<br />

In der Tat sind Japan und Deutschland als hochindustrialisierte Nationen mit wenig eigenen<br />

natürlichen Ressourcen auf ihre Innovationskraft angewiesen, um im globalen Wettbewerb zu<br />

bestehen. Die Fähigkeit zu stetigen Neuentwicklungen im Bereich der Zukunftstechnologien,<br />

der Spezialverfahren und Hochpräzisionstechnik, aber auch strategische Partnerschaften werden<br />

in vielen Branchen immer mehr zum Erfolgsfaktor.<br />

„Kooperation durch Innovation“ als Motto<br />

9<br />

Vertragsunterzeichnung [copyright:<br />

Deutsche Messe]: Unter den Augen<br />

von Botschafter Hans-Joachim Daerr<br />

unterzeichnen Wolfgang Pech,<br />

Geschäftsbereichsleiter HANNOVER<br />

MESSE bei der Deutschen Messe, und<br />

JETRO-Geschäftsführer Yasuo Hayashi<br />

im November 2007 in Tokyo die<br />

offizielle Vereinbarung über die<br />

Partnerlandbeteiligung.<br />

Nach Russland, Indien und der Türkei will Japan auf der HANNOVER MESSE 2008 einen<br />

besonderen Kontrapunkt setzen und hat die Partnerlandbeteiligung daher unter das Motto<br />

„Kooperation durch Innovation“ gestellt. Im Fokus des Japan-Auftritts stehen die Bereiche<br />

Forschung und Entwicklung, Energie- und Umwelttechnik, Industrieautomation, Robotik sowie<br />

Mikro- und Nanotechnologie – alles Bereiche, die sich für eine deutsch-japanische Zusammenarbeit<br />

hervorragend eignen. Besonderes Augenmerk wird Japan dabei auch auf den<br />

japanischen Mittelstand legen, für den internationale Allianzen ebenfalls an Bedeutung gewinnen.<br />

Für die JETRO, die den Auftritt Japans auf der HANNOVER MESSE 2008 federführend<br />

koordiniert, steht fest: „Für Japan und Deutschland, die beide hochtechnologisierte Länder


sind, bestehen viele Möglichkeiten für eine Zusammenarbeit als Innovationspartner. [...] Japan<br />

und Deutschland müssen sich Herausforderungen wie Überalterung und Geburtenrückgang<br />

stellen. Außerdem sehen sich beide Länder auch mit globalen Problemen wie Umweltverschmutzung<br />

konfrontiert. Durch eine enge Partnerschaft und Geschäftsallianzen können<br />

beide Länder solche Herausforderungen bewältigen. Hierfür bietet die Hannover Messe als<br />

eine der größten Industriemessen der Welt ein optimales Umfeld.“<br />

Japan steht im Mittelpunkt<br />

Das Herz des Partnerland-Auftritts wird der 1.600 m 2 große Gemeinschaftsstand in Halle 2<br />

sein, im Innovationsmarkt Research & Technology. Auf einem rund 1.400 m 2 großen Messestand<br />

im Energiebereich in Halle 27 werden unter anderen die Unternehmen Sharp Corporation,<br />

Toyota Motor Corporation, Mitsubishi Electric Corporation und Nippon Oil Corporation<br />

vertreten sein. Eine weitere große japanische Beteiligung wird im Ausstellungsbereich Automation/Robotik<br />

erwartet, unter anderem mit YASKAWA und Toshiba. Darüber hinaus präsentieren<br />

sich die japanischen Firmen im direkten Umfeld ihrer Branchen, in den jeweiligen<br />

Leit- und Fachmessen.<br />

Ein Höhepunkt der Veranstaltungen rund um das Partnerland wird der vom Bundesverband<br />

der Deutschen Industrie (BDI) veranstaltete Deutsch-Japanische Business Summit am ersten<br />

Messetag (21. April). sein. Hochrangige Politiker, Wirtschaftsführer und Entscheidungsträger<br />

aus der Industrie werden daran teilnehmen. Das bilaterale Treffen wird sich auch mit Fragen<br />

des Klimawandels, der Energieeffizienz und der Kooperationsmöglichkeiten zwischen der EU<br />

und Japan in den Bereichen Handel und Investitionen auseinander setzen. Erörtert werden u. a.<br />

gemeinsame Strategien in den WTO-Verhandlungen und die Entwicklung gemeinsamer Standards<br />

in der Produktzulassung.<br />

Außerdem ist die Teilnahme Japans am WORLD ENERGY DIALOGUE geplant. Am 22.<br />

und 23. April geben Experten aus der internationalen Energiewirtschaft, Politik und Finanzwelt<br />

wichtige Impulse zur Sicherung einer nachhaltigen Energieversorgung. Global verfügbare<br />

Energien sowie internationale Megatrends bei der Energieeffizienz und dezentralen Energieerzeugung<br />

werden in Hannover ebenso eine Rolle spielen wie CO2-arme Kraftwerkslösungen.<br />

Zu den hochrangigen Keynote Speakers zählt Akira Amari, Japans Minister für Wirtschaft,<br />

Handel und Industrie. Er wird über die Energiestrategien seines Landes berichten.<br />

Weiterer Teilnehmer des Energiegipfels ist Takahiko Yamamoto, Vorstandsmitglied des<br />

Energy and Environment Technology Center der NEDO (New Energy and Industrial Technology<br />

Development Organization).<br />

10


Auf den einzelnen Fachmessen sind ebenfalls interessante Veranstaltungen geplant, unter<br />

anderem:<br />

- German-Japanese Robotics Summit (22.4., Halle 25)<br />

- 8. Deutsch-Japanische Konferenz zum produktions- und produktintegrierten Umweltschutz<br />

(PIUS) (23.4., Halle 1)<br />

- Deutsch-Japanisches Photovoltaik-Forum (24.4., Halle 27)<br />

- Deutsch-Japanischer Wirtschaftsdialog Klimaschutz (24.4., Convention Center)<br />

DJW-Unternehmerseminar am 24.4.<br />

Der DJW selbst organisiert im Rahmen des „Global Business Forum“ (Halle 6) am 24.4.<br />

ein Unternehmerseminar zum Thema „Niederlassungsgründung und Personalrecruiting in Japan“<br />

in Kooperation mit ECOS Japan Consult. Japanexperten und Unternehmensvertreter geben<br />

hier praktische Hinweise zu verschiedenen Formen der Niederlassungsgründung, zu Wegen<br />

des Personalrecruitings und zur Gestaltung von Arbeitsverträgen.<br />

Interessant für Unternehmen ist auch die von der Messe angebotene Kooperationsbörse<br />

b2fair. Sobald die Interessenten unter www.b2fair.com ihre Kooperationswünsche und Leistungsprofile<br />

angegeben haben, werden potenzielle Gesprächspartner durch ein internationales<br />

Netzwerk ermittelt. Bereits im Vorfeld der Messe können Aussteller ihre Kundenkontakte<br />

einfädeln. Ein Zusammentreffen findet dann am Messestand oder im Global Business Forum<br />

während der Messe statt.<br />

Autorin:<br />

Johanna Schilling leitet seit Ende 2006 die Münchner Niederlassung des Osnabrücker Unternehmens<br />

ECOS Japan Consult.<br />

Kontakt: jschilling@ecos-consult.com, Tel. 089-9589-2720<br />

11


Veranstaltungshinweise<br />

Deutsch-Japanischer Robotik-Summit auf der HANNOVER MESSE<br />

Japan ist Partnerland der HANNOVER MESSE 2008 – da darf das Thema Robotik natürlich nicht<br />

fehlen, ist der Hightech-Inselstaat doch weltweit Vorreiter bei der Entwicklung von „Service-<br />

Robotern“ zur Unterstützung des Menschen in vielen Lebensbereichen.<br />

Den Mobilen Robotern und Autonomen Systemen wird dieses Jahr auf der HANNOVER MESSE<br />

erstmals eine eigene Halle gewidmet, in der auch der RoboCup German Open stattfinden wird.<br />

Ein besonderes Highlight wird das deutsch-japanische Robotik-Gipfeltreffen sein. Sie können live dabei<br />

sein, wenn sich hochrangige Experten beider Länder über aktuelle F&E-Trends und Kooperationsmöglichkeiten<br />

in diesem spannenden Forschungsfeld austauschen.<br />

In der Workshop-Session werden japanische und deutsche Unternehmen und Forschungsinstitute außerdem<br />

zeigen, wie mobile Roboter und autonome Systeme im öffentlichen und privaten Bereich eingesetzt<br />

werden können.<br />

Termin:<br />

Dienstag, 22. April 2008, 10:00 – 14:30 Uhr<br />

Raum „Am Hermesturm“, Halle 25<br />

Um Anmeldung wird bis zum 31. März 2008 gebeten.<br />

Nähere Informationen finden Sie unter http://www.jetro.de/d/robots.pdf<br />

Japanisch-Deutsches Photovoltaik-Symposium auf der HANNOVER MESSE<br />

Im Rahmen der Hannover Messe 2008 organisieren die Japanische Außenhandelsorganisation JETRO<br />

und das “National Institute of Advanced Industrial Science and Technology” (AIST) am 24. April ein<br />

“Japanisch-Deutsches Photovoltaik-Symposium”. Hochkarätige Redner beider Länder aus Ministerien,<br />

Forschungseinrichtungen und führenden Photovoltaik-Unternehmen werden über F&E Allianzen<br />

für Neue Technologien, Standardisierungen und die Erschließung neuer Märkte referieren. Das Symposium<br />

bietet die Gelegenheit, strategische Partnerschaften zwischen Japan und Deutschland in Hinsicht<br />

auf eine höhere Wettbewerbsfähigkeit und die Erschließung globaler Photovoltaik-Märkte zu<br />

diskutieren. Den Teilnehmern wird so ein umfassendes Bild neuester Industrietrends sowie Zukunftsaussichten<br />

der Solartechnik und Photovoltaik geboten. Die Teilnahme ist kostenlos, um vorherige<br />

Anmeldung bis zum 31.03.2008 wird jedoch gebeten.<br />

Termin:<br />

Donnerstag, 24. April 2008, 13:00-16:45<br />

Hannover Messegelände, Halle 27, 30521 Hannover<br />

Nähere Informationen zur Anmeldung sowie das Programm finden Sie unter:<br />

http://www.jetro.go.jp/en/news/announcement/20080314675-news<br />

http://www.jetro.go.jp/en/news/announcement/20080314675-news/Photovoltaic_symposium.pdf<br />

12


Forum im Rahmen der HANNOVER MESSE<br />

Im Rahmen der Hannover Messe wird der DJW in Zusammenarbeit mit ECOS Japan Consult ein Forum<br />

zum Thema „Niederlassungsgründung und Personalrecruiting in Japan“ abhalten. Japanexperten<br />

und Unternehmensvertreter werden über ihre Erfahrungen berichten und praktische Hinweise<br />

zur Gestaltung von Niederlassungsgründung, Personalrecruiting und Arbeitsverträgen in Japan geben.<br />

Termin:<br />

Donnerstag, 24. April 2008, 10:00 – 12:00 Uhr<br />

Global Business Forum, Halle 6, Stand D40<br />

Eine Anmeldung für die Veranstaltung ist nicht erforderlich.<br />

Hinweis: Über die Kooperationsbörse „b2fair“ können Sie schon im Vorfeld der Messe Kontakt zu<br />

potenziellen Kooperations- und Geschäftspartnern aufnehmen. Für DJW-Mitglieder gelten vergünstigte<br />

Konditionen!<br />

Registrierung über die DJW Website (www.djw.de).<br />

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