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5. Einsatz von Hochfrequenzstrom in der Endoskopie bei ... - DGVS

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56 <strong>E<strong>in</strong>satz</strong> <strong>von</strong> <strong>Hochfrequenzstrom</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Endoskopie</strong> …<br />

Empfehlung zum <strong>E<strong>in</strong>satz</strong> <strong>von</strong> <strong>Hochfrequenzstrom</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Endoskopie</strong> <strong>bei</strong> Patienten<br />

mit antibradykarden und antitachykarden Herzschrittmachern<br />

1. Empfehlung zur Vermeidung <strong>von</strong> Störbee<strong>in</strong>flussungen <strong>bei</strong> Herzschrittmacherpatienten<br />

im Rahmen endoskopischer Hochfrequenzapplikation<br />

• Bei Patienten mit erhaltenem Eigenrhythmus sollte <strong>der</strong> Schrittmacher auf die niedrigstmögliche<br />

Frequenz programmiert werden. Im Falle e<strong>in</strong>es frequenzvariablen Schrittmachsystems<br />

sollte die Sensorfunktion ausgeschaltet werden (Evidenzgrad III C).<br />

• Bei Patienten ohne ausreichenden Ersatzrhythmus wird <strong>der</strong> Schrittmacher auf e<strong>in</strong>e asynchrone<br />

Stimulationsart programmiert o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Magnet über dem Schrittmacher aufgelegt,<br />

was e<strong>in</strong>e starrfrequente Stimulation zur Folge hat (Evidenzgrad III C).<br />

• Bei Patienten mit implantierbarem Kardioverter-Defibrillator sollte die antitachykarde<br />

Therapiefunktion des Defibrillators unmittelbar vor dem endoskopischen E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong>aktaiviert<br />

werden (Evidenzgrad III C).<br />

Intraoperative Vorsichtsmaßnahmen<br />

• Bei Verwendung e<strong>in</strong>es bipolaren Hochfrequenz-Chirurgiegerätes ist das Risiko e<strong>in</strong>er<br />

Bee<strong>in</strong>flussung des Schrittmachers nahezu ausgeschlossen (Evidenzgrad III C).<br />

• Es sollten mo<strong>der</strong>ne, transistorbetriebene Geräte verwendet werden, die unmoduliert o<strong>der</strong><br />

mit e<strong>in</strong>er Modulationsfrequenz oberhalb 20 kHz ar<strong>bei</strong>ten (Evidenzgrad III C).<br />

• Das Schrittmachergehäuse darf nie mit <strong>der</strong> aktiven Elektrode des Hochfrequenz-Chirurgiegerätes<br />

<strong>in</strong> Kontakt kommen. Es sollte e<strong>in</strong> Sicherheitsabstand <strong>von</strong> 15 cm e<strong>in</strong>gehalten<br />

werden (Evidenzgrad III C).<br />

• Bei unipolarer <strong>Hochfrequenzstrom</strong>abgabe sollte die Neutralelektrode so angelegt werden,<br />

dass die Entfernung zwischen Aktivelektrode und Neutralelektrode kle<strong>in</strong>er als die<br />

Entfernung zwischen Aktivelektrode und dem dem Schrittmachersystem ist<br />

(Evidenzgrad III C).<br />

• Bei Elektrokauterisierung ist sowohl e<strong>in</strong>e längere Dauer als auch gehäuftes E<strong>in</strong>- und Ausschalten<br />

<strong>in</strong> kurzen bzw. rhythmischen Abständen zu vermeiden (Evidenzgrad III C).<br />

• E<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche Herzfrequenzkontrolle ist während des E<strong>in</strong>griffes erfor<strong>der</strong>lich. E<strong>in</strong><br />

Magnet sollte griffbereit und e<strong>in</strong> externer Defibrillator <strong>in</strong> nächster Nähe bereit stehen<br />

(Evidenzgrad III C).<br />

• Bei Patienten mit fehlendem Eigenrhythmus muss während des E<strong>in</strong>griffs die Möglichkeit<br />

e<strong>in</strong>er externen Stimulation gewährleistet se<strong>in</strong> (Evidenzgrad III C).<br />

Postoperative Statuserhebung<br />

• Nach dem E<strong>in</strong>griff sollte grundsätzlich die Programmierung des Schrittmachers überprüft<br />

werden (Evidenzgrad III C).<br />

• Im Falle e<strong>in</strong>er Funktionsstörung des Schrittmachers kann versucht werden, durch nicht<strong>in</strong>vasive<br />

Umprogrammierung das Problem zu beheben. Zur Sicherheit sollte abschließend<br />

die Stimulations- und Wahrnehmungsschwelle überprüft werden (Evidenzgrad III C).

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