20.04.2013 Aufrufe

Anbindung - FBQ aktuell - Deutsche Bahn AG

Anbindung - FBQ aktuell - Deutsche Bahn AG

Anbindung - FBQ aktuell - Deutsche Bahn AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Anbindung</strong> - <strong>FBQ</strong> <strong>aktuell</strong><br />

Nr. 1/2012 | Februar 2012<br />

Editorial<br />

Sehr geehrte<br />

Leserinnen<br />

und Leser,<br />

trotz eisiger Temperaturen: Auf den ostholsteinischen<br />

Feldern sind Geologen<br />

unterwegs. Denn Mitte des Jahres wollen<br />

wir alle Unterlagen für das Raumordnungsverfahren<br />

zusammen haben. Mehrere<br />

Dutzend Ordner werden dann an<br />

die Landesplanungsbehörde des Kieler<br />

Innenministeriums übergeben.<br />

Die Einleitung des Raumordnungsverfahrens<br />

werden wir mit einer Informationstour<br />

durch Ostholstein begleiten.<br />

Und auch in den nächsten Monaten bleiben<br />

wir im Gespräch – mit Amts- und<br />

Mandatsträgern der Region ebenso wie<br />

mit den Bürgern.<br />

Wie bereits im vergangenen Jahr möchten<br />

wir Sie weiterhin mitnehmen auf unserem<br />

Weg. Zum Beispiel mit unserem<br />

Newsletter, der in dieser Ausgabe Gutachter<br />

zu Wort kommen lässt und über<br />

die Abstimmungen mit der Stromnetzgesellschaft<br />

TenneT berichtet.<br />

Aktuelle Informationen finden Sie ebenfalls<br />

im Internet. Unsere Webseite ist<br />

jetzt übersichtlicher und einfacher zu<br />

bedienen. Hier geht es direkt ins Netz:<br />

www.deutschebahn.com/fbq<br />

Herzliche Grüße<br />

Bernd Homfeldt<br />

Projektleiter<br />

DB ProjektBau GmbH<br />

Informationen über die Schienenhinterlandanbindung<br />

Anfang Februar bei Sierksdorf. Rund neun Meter wurde das Bohrgestänge in den Boden getrieben, um aus verschiedenen<br />

Schichten Proben zu entnehmen. Diese werden sofort begutachtet, dokumentiert und anschließend archiviert.<br />

Tiefer Blick in den Untergrund<br />

Rund 170-mal bringen die Geologen in diesen Tagen Bohrungen<br />

in den Boden. Im Untersuchungskorridor der Trassenvarianten<br />

gewinnen die Planer so detaillierte Erkenntnisse über die Beschaffenheit<br />

des Baugrunds.<br />

Eine wichtige Voraussetzung für die Planung<br />

ist die Kenntnis über die Bodenbeschaffenheit,<br />

damit schon im Vorfeld ausreichende<br />

Maßnahmen für eine Befestigung des<br />

Baugrundes geplant werden können.<br />

Anhand von Bodenproben werden deshalb<br />

gegenwärtig die Schichtung des Bodens, die<br />

Lagerungsdichte, die Versickerungseigenschaften<br />

und andere physikalischen Gegebenheiten<br />

untersucht.<br />

Für die Bohrungen, mit denen die Bodenproben<br />

gewonnen werden, müssen zuvor die jeweiligen<br />

Grundstückseigentümer eine Betretungsgenehmigung<br />

erteilen. Gelegentlich ist<br />

die Suche nach dem richtigen Eigentümer des<br />

Areals übrigens richtige Detektivarbeit.<br />

Mehrere Bohrtrupps sind derzeit unterwegs,<br />

um 169 Kleinbohrungen und vier aufwendige<br />

Rammkernbohrungen mit den entsprechenden<br />

Gerätschaften bis zu 21 Meter in die<br />

Tiefe zu bringen. Oft kommen die Trupps nur<br />

mit sehr gut geländegängigen Fahrzeuge zu<br />

den Bohrpunkten, denn diese liegen nicht selten<br />

auf Äckern oder Weiden.<br />

Sind die Bohrpunkte lokalisiert und abgesteckt<br />

, entnehmen die Trupps dem Boden einen<br />

Bohrkern, der nun die unterschiedlichen<br />

Materialschichten aufzeigt. Rund die Hälfte<br />

der Erkundungen sind bereits erledigt, ausgewertet<br />

und dokumentiert. Die Proben sind<br />

eingelagert und stehen für spätere Nachprüfungen<br />

zur Verfügung.<br />

<strong>Anbindung</strong>-<strong>FBQ</strong> <strong>aktuell</strong> Ausgabe 1/2012 1


Wachstumsachse<br />

über Fehmarnbelt<br />

Von Rüdiger Schacht, Leiter des Geschäftsbereichs<br />

Standortpolitik bei der<br />

IHK zu Lübeck<br />

Der Bau der Festen Fehmarnbelt-Querung<br />

sowie die leistungsfähige Entwicklung<br />

der Hinterlandanbindung und der<br />

Jütlandroute sind geeignet, das nordeuropäische<br />

Verkehrswegenetz zu stärken<br />

und Schleswig-Holstein als innovativen<br />

Wirtschaftsstandort weiter zu entwickeln.<br />

Durch die feste Fehmarnbelt-Querung<br />

verkürzt sich die Fahrzeit auf der traditionellen<br />

Vogelfluglinie. Gemeinsam<br />

mit der Jütlandroute sowie den Brücken<br />

über den Großen Belt und den Öresund<br />

ist die Fehmarnbelt-Querung Teil eines<br />

Verkehrs-Triangels, der die Wirtschaftsräume<br />

Hamburg, Öresund und Jütland<br />

ringförmig miteinander vernetzt.<br />

Auf diese Weise entsteht eine starke,<br />

grenzüberschreitende Wirtschaftsregion,<br />

die sich im internationalen Wettbewerb<br />

um Unternehmen und Fachkräfte<br />

behaupten kann. Schleswig-Holstein<br />

übernimmt darin eine Drehscheiben-<br />

Funktion und bildet das zentrale Bindeglied<br />

zwischen Mittel- und Nordeuropa.<br />

Diese Lagegunst – verbunden mit der<br />

Attraktivität als „Land zwischen den<br />

Meeren“ – sorgt für neue Impulse bei der<br />

Ansiedlung von Unternehmen, sichert<br />

Arbeitsplätze und zieht gleichzeitig<br />

Fach- und Führungskräfte in die Region.<br />

Chancen in dänischer Nachbarschaft<br />

Zum Opernbesuch nach Hamburg oder in das Tivoli nach Kopenhagen:<br />

Die Metropolen rücken zusammen. Haben auch die Orte<br />

dazwischen einen Nutzen aus der neuen Verbindung?<br />

Im November 2011 beauftragte die DB das<br />

Fachgebiet Stadtplanung und Regionalentwicklung<br />

der HafenCity Universität Hamburg<br />

(HCU) und das Büro Trüber Gondensen<br />

Partner Landschaftsarchitekten aus Lübeck<br />

(TGP), Chancen und Risiken der Schienenhinterlandanbindung<br />

auf die Gemeinden entlang<br />

der Strecke zu untersuchen:<br />

z Welche Auswirkungen haben die Trassenvarianten<br />

auf das Leben, die Versorgung<br />

und die Wirtschaft in den Orten?<br />

z Beeinflusst die Trasse die touristische Qualität<br />

der Seebäder entlang der Ostsee ?<br />

z Welche Vor- und Nachteile ergeben sich für<br />

die Gemeinden durch mögliche neue Haltepunkte<br />

der <strong>Bahn</strong>?<br />

z Wie wirken sich die Trassenvarianten auf<br />

Eignungsgebiete für Windenergie aus?<br />

Die Hamburger Universität und das Lübecker<br />

Büro ergänzen sich dabei mit ihrem jeweiligen<br />

Know How. Das Büro TGP arbeitet bereits<br />

seit vielen Jahren im Bereich der Landschafts-<br />

und Freiraumplanung und hat zahlreiche Planungsverfahren<br />

für große Infrastrukturvorhaben<br />

begleitet. Die HCU hat sich auf Fragen<br />

der Stadt- und Regionalentwicklung spezialisiert<br />

und kennt die Städte und Gemeinden in<br />

Schleswig-Holstein gut. Aktuell beschäftigt<br />

sich die HCU mit der Zusammenarbeit zwischen<br />

Hamburg, Schleswig-Holstein und Dänemark.<br />

Die verschiedenen Trassenvarianten können<br />

sich durchaus unterschiedlich auf die Gemeinden<br />

auswirken. Während beispielsweise eine<br />

Trassenvariante gewachsene Ortslagen durchschneidet,<br />

führt die Verlegung an eine andere<br />

Stelle dazu, dass eine Gemeinde neue Flächen<br />

gewinnt.<br />

Speziell für die Seebäder spielt die Erreichbarkeit<br />

für <strong>Bahn</strong>reisende eine Rolle. Liegt die<br />

Trasse dicht am Ort, kann die Lärmbelastung<br />

steigen, aber der Ort ist gut an die <strong>Bahn</strong> angebunden.<br />

Befindet sich die Trasse in weiterer<br />

Entfernung, ist es zwar ruhiger, aber die <strong>Bahn</strong>reisenden<br />

kommen nicht mehr so einfach in<br />

das Seebad.<br />

Im Ergebnis wird das Sondergutachten die<br />

Vor- und Nachteile der verschiedenen Trassenvarianten<br />

aufzeigen. Zusammen mit den<br />

anderen Fachgutachten wird damit eine umfassende<br />

Grundlage für die Bestimmung einer<br />

möglichst umwelt- und raumverträglichen<br />

Vorzugsvariante geschaffen.<br />

Toya Engel, Jörg Knieling, Sonja Schlipf, HCU<br />

Hamburg – Lübeck: Lärmschutz auch hier<br />

Zwischen Hamburg und Lübeck werden<br />

im grenzüberschreitenden Betriebsprogramm<br />

2025 entsprechend der Prognosen im<br />

Bedarfsplan des Bundes täglich bis zu 78 Güterzüge<br />

erwartet.<br />

Mit dem „Freiwilligen Lärmsanierungsprogramm<br />

des Bundes“ soll der Schienenlärm<br />

auch auf dieser bestehenden Strecke verringert<br />

werden. Auf Basis dieser Förderrichtlinie<br />

für Lärmsanierung wird derzeit überprüft, an<br />

welchen Orten und in welchem Umfang eine<br />

Sanierung an der Strecke Lübeck – Hamburg<br />

realisiert werden kann.<br />

Dazu wurden bereits schalltechnische Gutachten<br />

erstellt. Nun müssen der Baugrund<br />

untersucht und die Strecke vermessen werden,<br />

um herauszufinden, wie einzelne Maßnahmen<br />

technisch umgesetzt werden können.<br />

Anschließend beginnt die technische Entwurfsplanung,<br />

an deren Ende die Baugenehmigungsverfahren<br />

eingeleitet werden können.<br />

Vorbehaltlich der Ergebnisse aus den Prüfungen<br />

und formellen Verfahren, rechent die<br />

DB ab 2014 mit einer Umsetzung.<br />

Fragen zum Thema Lärmsanierung an bestehenden<br />

Schienenwegen des Bundes?<br />

laermsanierung@deutschebahn.com<br />

<strong>Anbindung</strong>-<strong>FBQ</strong> <strong>aktuell</strong> Ausgabe 1/2012 2


Wie entsteht das Tourismus-Gutachten?<br />

Unter fachlicher Leitung des<br />

renommierten Touristik-Professors<br />

Bernd Eisenstein von<br />

der Fachhochschule Westküste<br />

erstellt die Firma Cochet Consult<br />

derzeit das touristische<br />

Sondergutachten, mit dem<br />

mögliche positive und negative<br />

Wirkungen der Schienenhinterlandanbindung<br />

für die<br />

Feste Fehmarnbeltquerung auf<br />

den Tourismus im Kreis Ostholstein<br />

geprüft werden. Zum Vorgehen<br />

der Gutachter Fragen an<br />

Gabriele Wallossek.<br />

Das Sondergutachten ist nicht das erste zum<br />

Thema Tourismus in Ostholstein. Fangen Sie<br />

wieder von vorn an?<br />

Nein, wir greifen das Vorhandene auf. Es ist<br />

dringend geboten, die Fülle der Informationen,<br />

Ansichten und Aussichten zu nutzen,<br />

die in der jüngsten Vergangenheit bereits erarbeitet<br />

worden sind. Dazu gehören die „Betroffenheitsanalyse“<br />

des Kreises Ostholstein von<br />

2010, die Grundlage unseres methodischen<br />

Vorgehens ist, sowie die „Einflussanalyse Tourismus“,<br />

die Femern A/S im letzten Herbst<br />

vorgestellt hat.<br />

Wo bekommen Sie die Daten her, ohne die der<br />

gegenwärtige Zustand und die Entwicklung<br />

nicht analysiert werden können. Fragen Sie<br />

die Vermieter in den Ostseebädern?<br />

Wir werden keine Einzelinterviews oder Umfragen<br />

machen, sondern uns auf die Fülle des<br />

Datenmaterials verschiedener Quellen stützen.<br />

Dazu gehören die bereits in der „Betroffenheitsanalyse“<br />

genutzten, aber auch Daten<br />

aus anderen Sondergutachten für das Raumordnungsverfahren.<br />

Die Quellen reichen von<br />

amtlichen Statistiken bis zum Tourismusbarometer<br />

der Gesellschaft für Konsumforschung,<br />

vom Verband der Campingplatzhalter bis zu<br />

den örtlichen Touristinformationen. Lärmbezogene<br />

Basisdaten werden aus dem „Sondergutachten<br />

Lärm“, weitere Daten aus den Sondergutachten<br />

zu Verkehr und gemeindlicher<br />

Entwicklung bezogen.<br />

Wer bestimmt eigentlich, was Sie untersuchen<br />

und wie Sie das tun?<br />

Grundlage sind die Festlegungen aus dem Protokoll<br />

der Antragskonferenz zum Raumordnungsverfahren.<br />

Hier ist das inhaltliche und<br />

methodische Vorgehen festgelegt. Zudem haben<br />

wir unsere Vorgehensweise mit dem Tou-<br />

1 068 559<br />

Gäste-Ankünfte wurden in Ostholstein<br />

rismusreferat im Ministerium für Wissenschaft,<br />

Wirtschaft und Verkehr abgestimmt.<br />

Auch den Tourismusverband Schleswig-Holstein<br />

beziehen wir in diese Abstimmungen ein.<br />

Und was wird in dem Gutachten stehen?<br />

Nun muss das Gutachten erst einmal erstellt<br />

werden, bevor Schlussfolgerungen gezogen<br />

werden können. Kern des Gutachtens wird<br />

die Betrachtung der Chancen und Risiken<br />

der unterschiedlichen Planungsvarianten für<br />

den Tourismus sein. Dazu gehören Aussagen<br />

zum <strong>Bahn</strong>lärm, zur Erreichbarkeit der Seebäder,<br />

zu visueller Beeinträchtigung und zu den<br />

möglichen Auswirkungen auf die touristische<br />

Nachfrage, das Angebot, die Wertschöpfung<br />

im Tourismus. Das Ergebnis wird eine Gesamtempfehlung<br />

aus raumverträglicher Sicht für<br />

die weiteren Planungen sein.<br />

Zuwachs<br />

Durchschnittliche<br />

+4,2 % zum Vorjahr<br />

Aufenthaltstage: 4,9<br />

Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, Januar 2012<br />

von Januar bis November 2011 gezählt<br />

Dipl.-Geografin Gabriele Wallossek<br />

ist Inhaberin der Cochet Consult, Bonn<br />

<strong>Anbindung</strong>-<strong>FBQ</strong> <strong>aktuell</strong> Ausgabe 1/2012 3


Auch 2012 informiert die<br />

<strong>Bahn</strong> über die Planungen<br />

15. Februar 2012: In Eutin treffen sich<br />

zum fünften Mal rund 50 Vertreter der<br />

Region - Bürgermeister, Politiker, Interessenvertreter<br />

- zum „Forum Schienenhinterlandanbindung“.<br />

Im April<br />

2012 folgt das sechste Forum in Timmendorfer<br />

Strand.<br />

Die Reihe der Bürgerinformationsveranstaltungen<br />

wird ebenfalls fortgesetzt.<br />

Im Mai werden die <strong>Bahn</strong>planer<br />

auf der Insel Fehmarn Rede und Antwort<br />

stehen.<br />

Im Sommer schließlich werden die<br />

Unterlagen zum Raumordnungsverfahren<br />

beim Land eingereicht. Die<br />

Auslegung der Unterlagen begleitet<br />

die <strong>Bahn</strong> mit einer Informationstour<br />

durch die Gemeinden Ostholsteins.<br />

Aktuelle Termine im neu gestalteten<br />

Internetauftritt des Projektes<br />

www.deutschebahn.com/fbq<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

DB ProjektBau GmbH<br />

Regionalbereich Nord<br />

Museumstraße 39<br />

22765 Hamburg<br />

anbindung-fbq@deutschebahn.com<br />

www.deutschebahn.com/fbq<br />

Fotos<br />

Seite 1: GTC/Marcel Fanselow<br />

Seite 2: DB ProjektBau GmbH<br />

Seite 3: DB<strong>AG</strong>/Max Lautenschläger<br />

Seite 4: DB ProjektBau GmbH<br />

Planungen abgestimmt<br />

TenneT und DB legen Pläne für Ausbau des 380-kV Stromnetzes<br />

und für den <strong>Bahn</strong>ausbau übereinander.<br />

Windstrom braucht neue Übertragungswege,<br />

daher plant der Energienetzbetreiber<br />

TenneT den Ausbau des 380-kV-Energienetzes<br />

in Schleswig-Holstein. Wie passen<br />

die Planungen von TenneT und DB zusammen?<br />

Wie lassen sich Eingriffe in die Umwelt<br />

vermindern? Welche technischen Randbedingungen<br />

haben die beiden Infrastrukturen zu<br />

beachten? Das sind die Fragen, die zwischen<br />

den Planern beider Unternehmen diskutiert<br />

werden, um bereits vor Einleitung der rechtlich<br />

erforderlichen Genehmigungsverfahren<br />

möglichst viele Konflikte zu lösen.<br />

Der Kartenausschnitt oben auf dieser Seite<br />

zeigt die unterschiedlichen Planungsvarianten<br />

und Untersuchungsräume für Strom- und<br />

<strong>Bahn</strong>trasse. Beim Abgleich der Planungen<br />

geht es der TenneT um folgende Ziele:<br />

z Die Trassen sollten eine möglichst direkte<br />

Verbindung mit einem gestreckten Verlauf<br />

haben.<br />

z Der Ersatz vorhandener Leitungen wird<br />

dem Neubau vorgezogen.<br />

z Neue Leitungen sollen weitgehend mit<br />

vorhandenen oder bereits geplanten Leitungen,<br />

Straßen, Schienenwegen gebündelt<br />

werden.<br />

z Siedlungsbereiche (vor allem Wohngebiete)<br />

sowie Schutzgebiete sollen möglichst umgangen<br />

werden.<br />

z Die Belastungen der Natur- und Freiräume,<br />

des Landschaftsbildes und besonders der<br />

Vogelwelt sollen minimiert werden.<br />

In der Abstimmung der Planungen wurde<br />

deutlich, dass es unterschiedliche Randbedingungen<br />

der beiden Infrastrukturen gibt.<br />

So ist die Inanspruchnahme von Boden beim<br />

<strong>Bahn</strong>bau hoch und beim Energieleitungsbau<br />

gering. Für die <strong>Bahn</strong>trasse ist flaches Relief<br />

aus den technischen Parametern heraus günstig,<br />

für eine Freileitung hingegen ist bewegtes<br />

Relief günstig (Sichtschutz). Lärmschutz ist<br />

bei der <strong>Bahn</strong>trasse ein Thema, bei der Energieleitung<br />

kaum.<br />

Für eine Bündelung von <strong>Bahn</strong>- und Stromtrasse<br />

sind ebenfalls technische Randbedingungen<br />

zu beachten. So wegen der elektrischen<br />

Beeinflussung der Anlagen und<br />

wegen einzuhaltender Sicherheitsabstände.<br />

Die Stromleitungen sind in der Lage und Gradiente<br />

(Neigung oder Steigung im Gelände)<br />

flexibler als die Trasse der <strong>Bahn</strong>.<br />

Hintergrund:<br />

TenneT B. V. ist ein 1998 gegründeter niederländischer<br />

Stromnetzbetreiber mit Sitz in<br />

Arnheim. TenneT befindet sich vollständig im<br />

Besitz des niederländischen Staates. Zum 1.<br />

Januar 2010 kaufte TenneT von E.ON deren<br />

deutsches Höchstspannungsnetz. Die deutsche<br />

TenneT-Tochter TenneT TSO GmbH betreibt<br />

in Deutschland ein Höchstspannungsnetz<br />

mit einer Gesamtlänge von rund 10 700<br />

Kilometern. (Quelle: Wikipedia)<br />

<strong>Anbindung</strong>-<strong>FBQ</strong> <strong>aktuell</strong> Ausgabe 1/2012 4

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!