30.09.2012 Aufrufe

100 Jahre Autobus AG Liestal – Ein Unternehmen geht mit der Zeit

100 Jahre Autobus AG Liestal – Ein Unternehmen geht mit der Zeit

100 Jahre Autobus AG Liestal – Ein Unternehmen geht mit der Zeit

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Das Reigoldswiler Loch<br />

o<strong>der</strong> die Sackgasse<br />

Es gibt nicht nur Löcher im Schweizer Käse, es<br />

gibt auch Landschaftslöcher. <strong>Ein</strong>es <strong>der</strong> be -<br />

rühm testen ist vielleicht das Emser Loch im<br />

Kanton Glarus, das sich zweimal jährlich <strong>mit</strong><br />

<strong>der</strong> Sonne füllt; weniger bekannt ist dagegen<br />

das Rei goldswiler Loch, das un<strong>mit</strong>telbar hinter<br />

<strong>der</strong> Talstation <strong>der</strong> Gondelbahn Reigoldswil<strong>–</strong><br />

Was serfallen zu entdecken ist. Was hat es <strong>mit</strong><br />

diesem Loch für eine Bewandtnis?<br />

«Südlich von Reigoldswil, im hinteren Fren -<br />

ken tal, erhebt sich, weithin sichtbar, <strong>der</strong> breite<br />

Bergrücken des Passwangs. Beson<strong>der</strong>s augenfällig<br />

wirkt diese Jurakette in ihrer östlichen<br />

Fortsetzung. Sie sinkt nämlich beinahe <strong>100</strong> Me -<br />

ter ab und bildet eine deutliche <strong>Ein</strong>satte lung,<br />

die durch eine Waldschneise noch ausgeprägter<br />

erscheint. Dieser Bergsattel führt den Na -<br />

men Wasserfallen und war in früheren Jahr -<br />

hun <strong>der</strong>ten ein nicht unbedeuten<strong>der</strong> Pass über -<br />

gang.» (1)<br />

Das Projekt <strong>der</strong> Wasserfallenbahn<br />

<strong>Ein</strong> Blick auf die topografische Karte zeigt,<br />

dass hier die Voraussetzung für eine Jura pas -<br />

sage nicht allein durch den Sattel gegeben ist,<br />

denn in <strong>der</strong> Flucht <strong>der</strong> Passlücke liegen beidseits<br />

verkehrsgünstige Täler. Im Norden ist es<br />

die Hintere Frenke, die sich in die Flanke des<br />

Berges eingefressen hat, im Süden <strong>der</strong> Lim -<br />

mernbach. Wer zuhinterst im Frenkental wohnt,<br />

in Ziefen o<strong>der</strong> Reigoldswil, <strong>der</strong> fragt sich vor<br />

<strong>der</strong> hoch und eindrucksvoll in den Him mel ra -<br />

genden Kulisse des Passwangs un willkürlich:<br />

Wie könnte aus <strong>der</strong> Enge des Tales ein südwärts<br />

gerichteter Ausgang geschaffen werden?<br />

Im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t, dem Beginn des «Eisen -<br />

bahnzeitalters», weitete sich diese Fra ge ganz<br />

selbstverständlich zur Überlegung aus, ob sich<br />

nicht das Bergmassiv <strong>mit</strong> einer Bahn untertunneln<br />

liesse. Im Jahr 1850 tauchte entsprechend<br />

12<br />

das Projekt einer Passwanglinie auf, sie sollte<br />

eine direkte Ver bindung von Basel nach Bern<br />

schaffen. Eng lische Ingenieure hatten ein Gut -<br />

achten ausgearbeitet, das neben dem Hauen -<br />

stein-Durch stich auch eine Variante Reigolds -<br />

wil<strong>–</strong>Wasser fallen<strong>–</strong>Mümliswil vorsah. Doch die<br />

Hauen steinlinie trug den Sieg davon. Die Rei -<br />

golds wiler liessen sich nicht entmutigen; sie<br />

hoff ten, <strong>mit</strong> einer von ihrem Dorf ausgehenden<br />

Nord-Süd-Verbindung eine Belebung <strong>der</strong> verkehrstechnisch<br />

ungenügend erschlossenen<br />

Talschaft zu erreichen. Als die Hauen steinlinie<br />

wegen <strong>der</strong> einsetzenden Hochkon junktur leis -<br />

tungsmässig in Bedrängnis geriet, begründeten<br />

sie darum <strong>mit</strong> Vertretern <strong>der</strong> Tal gemein -<br />

den und <strong>der</strong> solothurnischen Gemein den südlich<br />

<strong>der</strong> Wasserfallen ein von <strong>der</strong> Be völkerung<br />

warm unterstütztes Bahnko<strong>mit</strong>ee. «Ende 1873<br />

lagen die Pläne vor, und durch eine Volks ab -<br />

stimmung erhielt die schon bestehende Cen -<br />

tral bahn eine Konzession für die Wasser fal len -<br />

bahn. Bei <strong>der</strong> Vergebung <strong>der</strong> Ar beiten berücksichtigte<br />

die Centralbahn nicht eine erfahrene<br />

Dorfplatz <strong>mit</strong> Wacht-<br />

und Waschhäuslein in<br />

Reigoldswil, davor die<br />

Pferdepost, um 1900

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!