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michael.arends.de
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18.04.2013 Aufrufe

10 Fresenews Magazin Belgisches Viertel Viertel vor Belgisch Richard Wagner Straße, 21:07. Chlorgeschwängerte, heiße Luft weht aus dem Sauna Club herüber. Einem der ominösen Orte die das Belgische Viertel viel eher zum Treffpunkt der selbsternannten Szene machen, als die diversen Bars und Clubs rund um die Aachener Straße. Es riecht nach Schwimmbad und ein bisschen nach feuchtem Vergnügen, welches jedoch, für brave Heteros hinter fest verschlossenen Türen liegt. Die Treppenstufen neben dem Kiosk gehört zu den besten Aussichtsplattformen auf das allabendliche Treiben. Anders als auf dem Brüsseler Platz darf man hier sogar sein Pfand behalten. Erste angetrunkene Studenten schieben sich gegen Neun in Richtung der Wohngemeinschaft, einer Bar die zwischen Tischtennisplatte und Blümchensessel mit viel Gefühl die besten Longdrinks im Viertel serviert. Verstörende Elemente, wie die mit Pferden tapezierte Damentoilette sind dabei zu vernachlässigen. An Hand von monatelangen Sozialstudien lässt sich sagen, welche Bar die Vorbeigehenden ansteuern. Hinter der Wohngemeinschaft links ab, liegt beispielsweise der „Pegel“ eine etwas kleinere, robustere Bar, die ab und zu mit guter Indie sowie Elektro Musik überrascht. Der harte Kern der Pegel Besucher lässt sich als eher trinkfest charakterisieren. Da die Richard Wagner Straße gewissermaßen überquert werden muss – beispielsweise auf dem Weg von der Zülpicherstraße ins Belgische Viertel, sowie von der Innenstadt in Richtung eines gemütlichen Biers am Aachener Weiher – wird einem hier einiges geboten. So mischen sich Edel-Sushi-Anhänger und Kölner Urgesteine mit wildgewordenen amerikanischen Touristinnen und den üblichen Studenten. Zu späterer Stunde kann dies zum Einen zu lautstarken Auseinandersetzungen aber auch seltsamen neuen Mischformen führen. So darf es einen nicht Wundern wenn drei leicht bekleidete aber stark alkoholisierte Mexikanerinnen unter den beschützenden Armen des Viertel Opas ihr erstes Kölsch trinken. Allerdings muss gesagt werden dass auch die Richard Wagner Straße nicht das Tijuana Kölns ist und es natürlich dem belgischen Viertel entsprechend oft nichts bemerkenswerteres gibt, als die üblichen Stil Ausfälle a la aufgerissener Leder Leggings oder selbstgemalten Oversize Shirts. Zum Ausprobieren der „Belgischen“ Kultur reicht auch ein Bier auf dem Brüsseler Platz. Wer etwas Wagen möchte kann mit einem Bier aus dem Lädchen auf der Brüsseler Straße Hundert Punkte sammeln. Man kann sich durch afrikanisches, japanisches und bayerisches Bier probieren. Dabei am Besten für die Flasche mit dem buntesten Etikett entscheiden: Die ist mit Sicherheit am weitesten vom Deutschen Reinheitsgebot entfernt. Danach auf keinen Fall sitzen bleiben und Anwohner stören, sondern lieber den Schokoladen Käsekuchen des Salon Schmitz ausprobieren. Der Zuckerschock geleitet einen wohlig durch die ganze Nacht.

Dein Belgisches Viertel, Deine Stimme Seit ich hier wohne habe ich meine Seele verpfändet... ... da ich von dem enormen Erlös meine horrende Miete bezahle! ... da sie beim Steilgehen im Belgischen eh nur im Weg steht! ... da mein Vermieter zwei Hörner und einen Pferdefuß hat! ... da ich vermeiden will, dass sie mir direkt vor der Haustür weggestohlen wird! Fresenews Text: Maximilian Heimstädt 11

10 Frese<strong>ne</strong>ws <strong>Magazin</strong> Belgisches Viertel<br />

Viertel vor Belgisch<br />

Richard Wag<strong>ne</strong>r Straße, 21:07.<br />

Chlorgeschwängerte, heiße Luft<br />

weht aus dem Sauna Club herüber.<br />

Ei<strong>ne</strong>m der ominösen Orte<br />

die das Belgische Viertel viel eher<br />

zum Treffpunkt der selbsternannten<br />

Sze<strong>ne</strong> machen, als die diversen<br />

Bars <strong>und</strong> Clubs r<strong>und</strong> um die<br />

Aache<strong>ne</strong>r Straße. Es riecht nach<br />

Schwimmbad <strong>und</strong> ein bisschen<br />

nach feuchtem Vergnügen, welches<br />

jedoch, für brave Heteros<br />

hinter fest verschlosse<strong>ne</strong>n Türen<br />

liegt.<br />

Die Treppenstufen <strong>ne</strong>ben dem<br />

Kiosk gehört zu den besten Aussichtsplattformen<br />

auf das allabendliche<br />

Treiben. Anders als<br />

auf dem Brüsseler Platz darf<br />

man hier sogar sein Pfand behalten.<br />

Erste angetrunke<strong>ne</strong> Studenten<br />

schieben sich gegen Neun<br />

in Richtung der Wohngemeinschaft,<br />

ei<strong>ne</strong>r Bar die zwischen<br />

Tischtennisplatte <strong>und</strong> Blümchensessel<br />

mit viel Gefühl die besten<br />

Longdrinks im Viertel serviert.<br />

Verstörende Elemente, wie die<br />

mit Pferden tapezierte Damentoilette<br />

sind dabei zu vernachlässigen.<br />

An Hand von monatelangen Sozialstudien<br />

lässt sich sagen, welche<br />

Bar die Vorbeigehenden<br />

ansteuern. Hinter der Wohngemeinschaft<br />

links ab, liegt beispielsweise<br />

der „Pegel“ ei<strong>ne</strong> etwas<br />

klei<strong>ne</strong>re, robustere Bar, die<br />

ab <strong>und</strong> zu mit guter Indie sowie<br />

Elektro Musik überrascht. Der<br />

harte Kern der Pegel Besucher<br />

lässt sich als eher trinkfest charakterisieren.<br />

Da die Richard Wag<strong>ne</strong>r Straße<br />

gewissermaßen überquert werden<br />

muss – beispielsweise auf<br />

dem Weg von der Zülpicherstraße<br />

ins Belgische Viertel, sowie<br />

von der In<strong>ne</strong>nstadt in Richtung<br />

ei<strong>ne</strong>s gemütlichen Biers am Aache<strong>ne</strong>r<br />

Weiher – wird ei<strong>ne</strong>m hier<br />

einiges geboten. So mischen sich<br />

Edel-Sushi-Anhänger <strong>und</strong> Köl<strong>ne</strong>r<br />

Urgestei<strong>ne</strong> mit wildgeworde<strong>ne</strong>n<br />

amerikanischen Touristin<strong>ne</strong>n<br />

<strong>und</strong> den üblichen Studenten. Zu<br />

späterer St<strong>und</strong>e kann dies zum<br />

Ei<strong>ne</strong>n zu lautstarken Auseinandersetzungen<br />

aber auch seltsamen<br />

<strong>ne</strong>uen Mischformen führen.<br />

So darf es ei<strong>ne</strong>n nicht W<strong>und</strong>ern<br />

wenn drei leicht bekleidete aber<br />

stark alkoholisierte Mexika<strong>ne</strong>rin<strong>ne</strong>n<br />

unter den beschützenden<br />

Armen des Viertel Opas ihr erstes<br />

Kölsch trinken.<br />

Allerdings muss gesagt werden<br />

dass auch die Richard Wag<strong>ne</strong>r<br />

Straße nicht das Tijuana Kölns ist<br />

<strong>und</strong> es natürlich dem belgischen<br />

Viertel entsprechend oft nichts<br />

bemerkenswerteres gibt, als die<br />

üblichen Stil Ausfälle a la aufgerisse<strong>ne</strong>r<br />

Leder Leggings oder<br />

selbstgemalten Oversize Shirts.<br />

Zum Ausprobieren der „Belgischen“<br />

Kultur reicht auch ein<br />

Bier auf dem Brüsseler Platz.<br />

Wer etwas Wagen möchte kann<br />

mit ei<strong>ne</strong>m Bier aus dem Lädchen<br />

auf der Brüsseler Straße H<strong>und</strong>ert<br />

Punkte sammeln. Man kann sich<br />

durch afrikanisches, japanisches<br />

<strong>und</strong> bayerisches Bier probieren.<br />

Dabei am Besten für die Flasche<br />

mit dem buntesten Etikett entscheiden:<br />

Die ist mit Sicherheit<br />

am weitesten vom Deutschen<br />

Reinheitsgebot entfernt.<br />

Danach auf kei<strong>ne</strong>n Fall sitzen<br />

bleiben <strong>und</strong> Anwoh<strong>ne</strong>r stören,<br />

sondern lieber den Schokoladen<br />

Käsekuchen des Salon Schmitz<br />

ausprobieren. Der Zuckerschock<br />

geleitet ei<strong>ne</strong>n wohlig durch die<br />

ganze Nacht.

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