WEISSE WESTE - Baufritz
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« HAUS & MENSCH »<br />
BILDER: BAUFRITZ<br />
<strong>WEISSE</strong> <strong>WESTE</strong><br />
MIT DEM HELLEN DACH IHRES NEUEN ZUHAUSES WOLLTE FAMILIE WRIEDT EIN ZEICHEN IN SACHEN<br />
KLIMASCHUTZ SETZEN. GEGEN ALLE WIDERSTÄNDE ENTSTAND SO EIN ECHTES WOHLFÜHLHAUS.<br />
22 greenhome Januar | Februar
HAUS MIT STRAHLKRAFT<br />
WEISS WIRKT<br />
DACHOBERFLÄCHEN<br />
in hellen Farbtönen,<br />
wie beim Haus von<br />
Familie Wriedt, senken die<br />
Aueizung des Dachbereichs.<br />
Eine im vergangenen<br />
März veröffentlichte Studie,<br />
die unter anderem von der<br />
NASA durchgeführt wurde,<br />
bestätigt, dass in besonders<br />
heißen Sommermonaten<br />
die Dachtemperatur in<br />
New York City durch weiße<br />
Dächer um durchschnittlich<br />
25 Grad sinkt.<br />
➜<br />
FARBKLECKS: Mit<br />
der hellen Dachfarbe<br />
fällt das Haus auf.<br />
www.greenhome.de 23
« HAUS & MENSCH »<br />
KLIMAFRAGE<br />
DIE GESTALTUNG<br />
von Hausdächern, genauer<br />
die Farbe, wirkt sich auch<br />
auf das Klima aus: drinnen<br />
auf das Raumklima und<br />
draußen sogar auf die<br />
Verhältnisse in einer ganzen<br />
Stadt. Je höher das Rückstrahlvermögen<br />
der Dachoberberflächen,<br />
desto<br />
besser. Die Maßeinheit<br />
Albedo beschreibt das Rückstrahlvermögen<br />
von Oberflächen<br />
mit Werten auf<br />
einer Skala von 0 bis 1.<br />
Ein Rückstrahlvermögen<br />
von Null entspricht einer<br />
vollständigen Absorption.<br />
Eins bedeutet eine vollständige<br />
Reflexion des einfallenden<br />
Lichts. Vor allem in der<br />
Meteorologie ist die Albedo<br />
wichtig und ermöglicht Aussagen<br />
darüber, wie stark<br />
sich Luft über verschiedenen<br />
Oberflächen erwärmt.<br />
24 greenhome Januar | Februar<br />
➜<br />
PRIMA KLIMA<br />
Für das Satteldach mit<br />
20 Grad Neigung wurden<br />
weiße Dachziegel<br />
in Biberschwanzausführung<br />
gewählt.
2<br />
1<br />
HAUS MIT STRAHLKRAFT<br />
Familienglück<br />
1<br />
Nadja Wriedt,<br />
Sohn Wolf-Jonathan<br />
und Ehemann Bastian<br />
können viel Platz in<br />
ihrem neuen Zuhause<br />
genießen. Denn einerseits<br />
ist der Grundriss<br />
betont kompakt, andererseits<br />
wurde jeder<br />
Quadratmeter so gut<br />
wie möglich genutzt.<br />
Zukunftsfähig<br />
2<br />
Das Privathaus<br />
und der Büroanbau<br />
sind zwar miteinander<br />
verbunden, jeder der<br />
beiden Bereiche hat<br />
aber auch einen separaten<br />
Eingang. Das eröffnet<br />
zahlreiche<br />
Möglichkeiten für eine<br />
spätere Umnutzung<br />
des Büroabschnitts,<br />
etwa als vermieteter<br />
Wohnraum.<br />
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« HAUS & MENSCH »<br />
ENSEMBLE: Die einzelnen<br />
Gebäudeteile bilden eine<br />
stimmige Einheit.<br />
» Die Garage mit ihrer ansprechenden<br />
Holzverschalung<br />
(Bild oben links) sollte ursprünglich<br />
aus drei einzelnen<br />
Fertiggaragen ausgeführt werden,<br />
um Kosten zu sparen. Ein<br />
Tochterunternehmen von <strong>Baufritz</strong>,<br />
in dem Auszubildende der<br />
Firma eigenständig kleinere<br />
Projekte umsetzen, realisierte<br />
aber letztlich diesen Entwurf,<br />
der wie aus einem Guss wirkt.<br />
» Der Außenbereich auf<br />
den beiden Bildern rechts ist in<br />
großen Teilen geschützt vor<br />
neugierigen Blicken, bietet an<br />
andere Stelle aber auch eine<br />
gute Aussicht auf die Landschaft.<br />
Ebenso kombiniert wurden<br />
beim Entwurf Abschnitte<br />
für das Wohnen und für das Arbeiten<br />
von zu Hause aus.<br />
AUSZEIT: Nadja Wriedt genießt<br />
die Zeit auf der Terrasse.<br />
GEBORGEN: Im Innenhof<br />
spielt Wolf-Jonathan gut<br />
behütet.
HAUS MIT STRAHLKRAFT<br />
Manchmal braucht es neben guten Ideen<br />
auch starke Nerven, um beim Bauen ausgetretene<br />
Pfade zu verlassen. Familie Wriedt<br />
aus dem bayerischen Babenhausen verwirklichte<br />
ihren Traum vom ökologischen<br />
Haus gegen alle Widerstände – und hätte das Dach ihres nagelneuen<br />
Zuhauses um ein Haar austauschen müssen. Der Grund<br />
dafür: die Ziegelfarbe Weiß inmitten einer Nachbarschaft mit<br />
roten Eindeckungen. Dabei ist das weiße Dach für Nadja Wriedt,<br />
Ehemann Bastian und ihren Sohn Wolf-Jonathan kein bloßer optischer<br />
Gag. Vielmehr wollte die Familie ein Zeichen in Sachen<br />
Klimaschutz setzen. Während nämlich dunkle Dacheindeckungen<br />
Sonnenenergie absorbieren und sich erwärmen, reflektiert<br />
ein weißes Dach die Strahlung der Sonne zurück ins All. Dieser<br />
sogenannte Albedo-Effekt könnte das Aueizen der Städte<br />
verlangsamen, wenn weiße Dächer flächendeckend Einzug halten.<br />
Ein weniger erwärmtes Dach bedeutet zum Beispiel weniger<br />
Hitze im Wohnraum und damit auch weniger<br />
Energieeinsatz für Klimaanlagen. Unterm Strich ließe sich also<br />
viel CO₂ einsparen. Die Wriedts jedenfalls profitieren inzwischen<br />
dauerhaft vom Albedo-Effekt. Doch der Weg dahin war<br />
steinig.<br />
Das fing bereits mit dem Baugrundstück an: Ein Restgrundstück<br />
am Ortsrand von Babenhausen ist es, beschei- dene 13<br />
Meter schmal und zum Westen an ein großes Nachbarhaus mit<br />
einer zweigeschossigen Garage angrenzend. Kaum einfacher<br />
wurde es Richtung Süden, wo ein großer Wohnblock steht. Was<br />
die Wriedts in Zusammenarbeit mit der Hausbaufirma <strong>Baufritz</strong><br />
aus dieser schwierigen Situation gemacht haben, kann sich<br />
sehen lassen: Holzscheunen und Stadelarchitektur der landwirtschaftlichen<br />
Gebäude in der Nachbarschaft dienten Oliver<br />
Engelhardt, dem Architekten der Wriedts, als Vorbild für seinen<br />
geradlinigen Entwurf. Etwas wirklich Besonderes ist der Innenhofgarten.<br />
Er wird von der Nachbargarage und der eigenen Garage<br />
der Wriedts begrenzt und ist so vor neugierigen Blicken<br />
geschützt. „Oliver Engelhardt hat sich das Grundstück angesehen<br />
und hatte die Idee dazu“, erinnert sich Nadja Wriedt an die<br />
ersten Entwürfe. In die Skizzen flossen auch gleich die weiteren<br />
Anforderung von Familie Wriedt ein: möglichst wenige Verkehrsflächen,<br />
offenes Kochen und Essen, dafür aber ein betont<br />
privater Wohnbereich. Dieser Punkt lag Familie Wriedt auch<br />
deshalb sehr am Herzen, weil das Wohngebäude um einen Büroanbau<br />
für die Werbeagentur von Ehemann Bastian ergänzt<br />
“UNS WAR ES WICHTIG, TROTZ DER<br />
KOMPAKTEN ABMESSUNGEN DES<br />
GEBÄUDES, DRINNEN IM WOHNRAUM<br />
EIN MÖGLICHST GROSSZÜGIGES<br />
RAUMGEFÜHL ZU ERZEUGEN.<br />
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28 greenhome Januar | Februar<br />
➜<br />
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schließt sich direkt an<br />
den Kochbereich an .<br />
SCHÖN ROBUST An ihrer hochwertigen<br />
Einrichtung werden die<br />
Wriedts lange Freude haben.
HAUS MIT STRAHLKRAFT<br />
wurde. „Uns war es außerdem wichtig, trotz kompakter Außenmaße<br />
ein möglichst großzügiges Raumgefühl zu erzeugen“,<br />
sagt die Bauherrin.<br />
GUtE BaUStOffE iM BlicK<br />
Als <strong>Baufritz</strong>-Mitarbeiterin wollte Nadja Wriedt auch nicht auf<br />
das für den Hersteller typische gesunde Raumklima verzichten.<br />
Für das sorgt die Naturdämmung aus Hobelspan. Ökologische<br />
Highlights draußen sind die Holzverschalung in Lärche, der biologische<br />
Mineralputz im Bereich des Homeoffice und natürlich<br />
die weißen Dachziegel. Daran, sagt Nadja Wriedt, störte sich in<br />
der Nachbarschaft niemand. Auch Bürgermeister und Marktrat<br />
von Babenhausen standen hinter der Idee, nicht aber das Landratsamt.<br />
Das wollte den Dachauau nur für eine einjährige<br />
Testphase genehmigen. Nach Ablauf der Frist hätte also eigentlich<br />
auf dunkle Ziegel umgerüstet werden müssen. Die<br />
Konsequenzen für das Projekt der Wriedts: Auf großes Hin und<br />
Her folgte ein Baustopp. Erst großer öffentlichen Druck und<br />
Diskussionen bewogen das Amt schließlich einzulenken. Familie<br />
Wriedt konnte im vergangenen Februar nach immer noch<br />
sehr kurzer fünfmonatiger Bauphase einziehen. Ende gut, alles<br />
gut also und im Nachhinein hat sich das Festhalten an ihrer<br />
ökologischen Wohnidee für die Wriedts gelohnt. Das Wohnklima<br />
begeistert die Familie ebenso wie die Ideen für den Alltag.<br />
Da das Haus nicht unterkellert ist, fanden zum Beispiel<br />
Waschmaschine und Trockner ihren Platz im Obergeschoss.<br />
„Die Wäsche fällt oben an, also war es naheliegend den Wäscheraum<br />
dort einzuplanen. Das hat sich als sehr praktisch erwiesen“,<br />
erzählt Nadja Wriedt. Auch auf das zweite Badezimmer<br />
möchte die Bauherrin nicht mehr verzichten. Und dank<br />
seiner flexiblen Auslegung mit separatem Eingang lässt sich<br />
der Büroanbau später einmal als eigenständige Einheit abtrennen.<br />
Oder aber er wird für ein barrierefreies Wohnen auf einer<br />
Hausebene genutzt – ganz flexibel, so wie es sich die Bauherrenfamilie<br />
gewünscht hat.<br />
iM alltaG BEWährt<br />
Draußen war der Innenhof im letzten Sommer mit seiner Abgeschiedenheit<br />
ein echtes Highlight. Jetzt im Winter, wenn sich<br />
das Leben vor allem drinnen abspielt, hält sich die Familie besonders<br />
gerne in der offenen Wohnküche am großen Übereckfenster<br />
auf. „Da liegt immer ein bequemer Sitzsack, auf dem wir<br />
es uns gemütlich machen und unserem Sohn vorlesen“, berichtet<br />
Nadja Wriedt. Klingt gemütlich. Und wohlig warm ist es hier<br />
dank des kuscheligen Schwedenofens auch immer. Gute Dämmung<br />
und eine sparsame Direktkondensations-Wärmepumpe<br />
im KfW-Effizienzhaus 55 tun ein Übriges für angenehme Raumtemperaturen,<br />
sagt die Hausherrin: „Die Heizung läuft fast nie<br />
und es ist trotzdem immer schön warm. Dicke Winterpullis sind<br />
nur was für draußen.“<br />
Bald jährt sich der Einzug der Familie in ihr Traumhaus. Zeit<br />
für Nadja Wriedt, Bilanz zu ziehen. „Man sollte irgendwann einfach<br />
loslegen, sonst träumt man nur immer vom eigenen Haus.<br />
Und ein guter Architekt mit einer tollen Idee zaubert auch aus<br />
einem schwierigen Grundstück etwas Besonderes.“<br />
www.greenhome.de 29<br />
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07. – 09.02.2013<br />
Landesmesse Stuttgart<br />
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Freikarten für Leser: www.ceb-expo.de/freikarte-presse04.html