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3. Auflage 2012 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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<strong>Alkohol</strong>verträglichkeit geführt hat. Personen, die selten oder wenig <strong>Alkohol</strong> trinken, haben bei einer BAK<br />

von 1,3 ‰ bereits Ausfallerscheinungen.<br />

Die MPU setzt sich aus einem medizinischen <strong>und</strong> einem psychologischen Teil zusammen.<br />

Medizinische Untersuchung<br />

Hierbei werden körperliche Bef<strong>und</strong>e ermittelt, aus denen beispielsweise auf erhöhten <strong>Alkohol</strong>konsum<br />

geschlossen werden kann.<br />

So stellt der Arzt Fragen nach schweren zurückliegenden oder <strong>gegen</strong>wärtigen Erkrankungen (Diabetes,<br />

TBC, <strong>Alkohol</strong>ismus etc.) in der Familie des Untersuchten wie auch bei ihm selbst. Bei <strong>Alkohol</strong>fahrern<br />

interessieren insbesondere die früheren <strong>und</strong> heutigen Konsumgewohnheiten <strong>im</strong> Zusammenhang mit den<br />

jeweiligen Lebensumständen.<br />

Es empfiehlt sich, evtl. vorhandene Nachweise über Erkrankungen (Arzt- <strong>und</strong> Krankenhausberichte, Angaben<br />

über Medikamente), Bescheide über Erwerbsunfähigkeit oder andere wichtige Unterlagen mitzunehmen<br />

<strong>und</strong> dem Arzt vorzulegen.<br />

Im Rahmen internistischer Untersuchungen werden Herz <strong>und</strong> Kreislauf (Blutdruck), Seh- <strong>und</strong> Hörorgane<br />

sowie das vegetative Nervensystem auf Lebererkrankungen etc. geprüft. Dabei kann anhand sog. <strong>Alkohol</strong>marker<br />

auch sehr schnell nachgewiesen werden, ob in der zurückliegenden Zeit <strong>Alkohol</strong>missbrauch<br />

betrieben wurde.<br />

Erst durch <strong>Alkohol</strong>abstinenz über einen längeren Zeitraum verschwinden die wichtigsten körperlichen<br />

Symptome, die auf vermehrten <strong>Alkohol</strong>konsum schließen lassen. Es kommt aber wesentlich auf das mit<br />

dem Arzt <strong>und</strong> Psychologen hinsichtlich der früheren <strong>und</strong> jetzigen <strong>Alkohol</strong>konsumgewohnheiten geführte<br />

Gespräch an.<br />

Leistungstests<br />

Durch Tests anhand von Geräten <strong>und</strong> Testbögen erfolgt eine Prüfung von<br />

• Leistungsfähigkeit <strong>und</strong> des Verhaltens unter Leistungsdruck<br />

• Schnelligkeit <strong>und</strong> Genauigkeit der optischen Wahrnehmung<br />

• Reaktionsvermögen (Genauigkeit, Schnelligkeit <strong>und</strong> Sicherheit) bei schnell wechselnden optischen<br />

<strong>und</strong> akustischen Signalen<br />

• Konzentration<br />

• allgemeiner Leistungsfähigkeit in einer Stresssituation etc.<br />

Erforderlichenfalls finden eine Prüfung des theoretischen Verkehrswissens anhand von Fragebögen <strong>und</strong>/oder<br />

eine kurze Fahrverhaltensbeobachtung statt.<br />

Untersuchungsgespräch durch den Psychologen<br />

Anlässlich der Lebenslaufanalyse werden persönliche Daten wie etwa Elternhaus, Ausbildung, Beruf,<br />

Familienstand, Kinder, finanzielle Verhältnisse, Freizeitgestaltung, Konsumgewohnheiten u. a. erfasst.<br />

Danach geht es um die Erforschung von Ablauf <strong>und</strong> Ursachen der Gesetzesverstöße aus Sicht des Betroffenen<br />

sowie der daraus gezogenen Lehren.

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