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3. Auflage 2012 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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LSD<br />

Herkunft<br />

LSD (Lysergsäurediethylamid) wurde 1943 zufällig von dem Baseler Chemie-Unternehmen Sandoz<br />

entdeckt. Es wurde ursprünglich auf chemischem Weg aus den Alkaloiden des Mutterkorns, einem<br />

Pilzbefall an Getreide, gewonnen, kann mittlerweile aber auch vollsynthetisch hergestellt werden. Das<br />

damit produzierte Medikament Delysid® wurde 1966 verboten.<br />

1961 wurde LSD durch einen Dozenten der Havard-Universität in den USA in den Mittelpunkt einer<br />

neuen Religion gestellt <strong>und</strong> so zur Kultdroge der „Flower-Power-Bewegung“ <strong>und</strong> von zahlreichen Pop-<br />

Musikern <strong>und</strong> Künstlern der 60iger <strong>und</strong> 70iger Jahre des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts als Inspirationshilfe<br />

benutzt.<br />

Konsum<br />

LSD wird als Flüssigkeit in einer Menge von etwa 100 Mikrogramm pro „Trip“ auf eine Trägersubstanz<br />

(z. B. Zuckerwürfel, Gelatine, Löschpapier) geträufelt <strong>und</strong> in dieser Form vertrieben <strong>und</strong> be<strong>im</strong> Konsum<br />

mitsamt der Trägersubstanz geschluckt (gegessen). Die Wirkung tritt etwa 45 Minuten später ein <strong>und</strong> hält<br />

8 bis 12 St<strong>und</strong>en an. Seltener wird LSD auch in einer Lösung gespritzt. Dann beginnt „die Reise“ bereits<br />

nach wenigen Minuten.<br />

Eine Aufnahme des Wirkstoffes durch die Haut, z. B. durch Klebebilder oder „Tattoos“ ist ent<strong>gegen</strong> vielfacher<br />

Behauptungen nicht möglich. Der Eindruck könnte dadurch entstanden sein, dass entsprechende<br />

Bildchen mit der Zunge angefeuchtet wurden, um sie aufkleben zu können.<br />

Verbreitung<br />

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Sicherstellungsmenge von LSD <strong>im</strong> Jahr 2009 deutlich angestiegen. In<br />

237 Fällen wurden in Deutschland 20.705 LSD-Trips sichergestellt (Quelle: <strong>B<strong>und</strong></strong>eskr<strong>im</strong>inalamt).<br />

Allgemeine Wirkung<br />

Foto: „Programm Polizeiliche Kr<strong>im</strong>inalprävention der Länder <strong>und</strong> des <strong>B<strong>und</strong></strong>es – www.polizei-beratung.de“<br />

LSD wirkt auf das l<strong>im</strong>bische <strong>und</strong> retikuläre System <strong>im</strong> Gehirn, wo die emotionalen Reaktionen des Menschen<br />

(z. B. Freude, Trauer, Angst, Ekel, Liebe, Hass) auf äußere Sinnesreize (Hören, Sehen, Riechen,<br />

Schmecken, Fühlen) gesteuert werden. Die Produktion von Serotonin, einem u. a. für den Schlaf wichtigen<br />

Botenstoff (Neurotransmitter), wird unterb<strong>und</strong>en.<br />

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