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3. Auflage 2012 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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Körperliche Begleiterscheinungen des Kokainkonsums sind u. a. Pupillenerweiterung, hervortretende Augen<br />

<strong>und</strong> Pulsbeschleunigung. Das euphorische Gefühl stärkt das momentane Selbstbewusstsein mit der Gefahr der<br />

Selbstüberschätzung <strong>und</strong> erhöht den Bewegungsdrang.<br />

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit<br />

Für die Verkehrstüchtigkeit sind be<strong>im</strong> Kokainkonsum die drei Stadien des Kokainrausches von besonderer<br />

Bedeutung:<br />

1. Das „euphorische Stadium“ zeichnet sich aus durch ausgeprägte Euphorie, Einschränkung der Kritikfähigkeit<br />

<strong>und</strong> des Urteilsvermögens, Antriebssteigerung, erhöhte Risikobereitschaft, Distanzlosigkeit,<br />

Abbau von Hemmungen, Unruhe, Reizbarkeit <strong>und</strong> ein gesteigertes Selbstwertgefühl. Parallel<br />

dazu sind Fahrigkeit, mangelnde Konzentration <strong>und</strong> reduzierte Aufmerksamkeit zu beobachten.<br />

Aus dieser Gesamtbefindlichkeit resultiert für den Kokain konsumierenden Kraftfahrer eine gefährliche<br />

Diskrepanz zwischen subjektiv gesteigertem Leistungsgefühl (z. B. durch Antriebssteigerung oder<br />

Abbau von Hemmungen) bei gleichzeitig herabgesetztem Leistungsvermögen (z. B. durch<br />

Fahrigkeit, mangelnde Konzentration <strong>und</strong> reduzierte Aufmerksamkeit).<br />

2. Das euphorische Stadium kann in ein ausgeprägtes „Rauschstadium“ übergehen. In diesem kann es zu<br />

Trugwahrnehmungen sowie Beziehungs- <strong>und</strong> Verfolgungswahn kommen.<br />

<strong>3.</strong> Im daran anschließenden „depressiven Stadium“ kommt es schließlich zu Müdigkeit, Erschöpfung,<br />

Ungeduld <strong>und</strong> Reizbarkeit.<br />

Aus dieser Symptomkonstellation resultiert, dass Kokain in jedem Rauschstadium ein unkalkulierbares<br />

Verkehrsrisiko darstellt.<br />

Der Genuss von <strong>Alkohol</strong> verstärkt die Risiken des Kokainkonsums.<br />

Verbreitung<br />

Im Jahr 2009 wurde in Deutschland in <strong>3.</strong>858 Fällen Kokain sichergestellt, ein Rückgang um 2,5%<br />

<strong>gegen</strong>über dem vorangegangenen Erfassungszeitraum (2008). Mit 1.707 kg stieg die Sicherstellungsmenge<br />

deutlich um nahezu 60 % (Quelle: <strong>B<strong>und</strong></strong>eskr<strong>im</strong>inalamt).<br />

Langzeitfolgen <strong>und</strong> Gefahren<br />

Psychisch: Verfolgungswahn, Depressionen in „nüchternem“ Zustand. Etwa eine St<strong>und</strong>e nach Beginn des<br />

Rauschzustandes fängt der „Kater“ an. Der Konsument fühlt sich depressiv, abgespannt, missmutig <strong>und</strong><br />

schläfrig. In dieser Phase kommt es gelegentlich zu Suiziden. Um aus dieser Verst<strong>im</strong>mung herauszukommen,<br />

besteht das starke Verlangen nach dem nächsten Rausch (starke psychische Abhängigkeit).<br />

Physisch: Herzrhythmus-Störungen, Herzschwäche <strong>und</strong>/oder Atemlähmung, Leberschäden, nach längerem<br />

Gebrauch auch körperlicher Verfall.

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