3. Auflage 2012 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...
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Kokain<br />
Herkunft<br />
Kokain ist ein weißes, kristallines Pulver, das unter Verwendung chemischer Substanzen aus den Blättern<br />
der Koka-Pflanze gewonnen wird, die vor allem in Südamerika <strong>und</strong> auf den indonesischen Inseln wächst.<br />
Heute wird es hauptsächlich in Peru <strong>und</strong> Bolivien angebaut <strong>und</strong> viermal jährlich geerntet.<br />
Verwendung<br />
Schon die Inkas kauten Kokablätter bei religiösen Zeremonien. Noch heute ist diese Konsumform bei der<br />
Andenbevölkerung u. a. zur Bekämpfung der Höhenkrankheit weit verbreitet. Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
kam Kokain nach Europa, wo es zunächst auch als Medizin eingesetzt wurde.<br />
Konsum<br />
Kokain wird überwiegend durch Schupfen (Sniefen) konsumiert. Seltener wird es in Schle<strong>im</strong>häute eingerieben<br />
oder als wässrige Lösung gespritzt, in Konfekt gegessen, in Getränke gemischt oder als Be<strong>im</strong>ischung<br />
in Tabak geraucht.<br />
Wirkstoff<br />
Die getrockneten Koka-Blätter werden in einer ersten Stufe durch chemische Aufbereitung zur sog. Kokapaste<br />
verarbeitet. In weiteren Verarbeitungsschritten wird Kokainbase <strong>und</strong> schließlich Kokainhydrochlorid<br />
(KHC) hergestellt. Aus 10 kg Kokapaste lassen sich 4 kg Kokainbase <strong>und</strong> daraus wiederum 2 kg Kokainhydrochlorid<br />
gewinnen.<br />
Allgemeine Wirkung<br />
Kokain bewirkt Halluzinationen, die bei Erstkonsumenten zumeist tiefe Angst- <strong>und</strong> Panikzustände auslösen<br />
<strong>und</strong> daher als überaus unangenehm empf<strong>und</strong>en werden. Der Konsument meint, ein Heer von Flöhen, Spinnen<br />
oder kleinen Tierchen bewege sich unter seiner kribbelnden Haut.<br />
Foto: D. Braun / pixelio.de<br />
Foto: „Programm Polizeiliche Kr<strong>im</strong>inalprävention der Länder <strong>und</strong> des <strong>B<strong>und</strong></strong>es – www.polizei-beratung.de“<br />
Erst nach längerem Konsum hat Kokain eine stark euphorisierende<br />
<strong>und</strong> st<strong>im</strong>ulierende Wirkung mit Rede- <strong>und</strong> Bewegungsdrang, die<br />
jedoch nicht lange anhält <strong>und</strong> deshalb zum fortgesetzten Konsum<br />
<strong>und</strong> einer ständigen Erhöhung der Dosis reizt. Hunger-, Durst- <strong>und</strong><br />
Müdigkeitsgefühle werden betäubt. Während es deshalb schnell<br />
zu einer starken psychischen Abhängigkeit kommt, bleibt eine<br />
physische Abhängigkeit aus.<br />
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