3. Auflage 2012 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...
3. Auflage 2012 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...
3. Auflage 2012 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
60<br />
Heroin<br />
Herkunft<br />
Bei Heroin handelt es sich um ein halbsynthetisches Opiat, das als weißes bis braunes, manchmal körniges<br />
Pulver mittels chemischer Verfahren aus dem getrockneten milchigen Saft der angeritzten Kapsel der<br />
Schlafmohnpflanze (Papaver somniferum) gewonnen wird. Zwischenprodukt des Herstellungsverfahrens<br />
ist Morphinbase. Das Umwandlungsverhältnis von Rohopium zu Heroin beträgt 10 zu 1.<br />
Verwendung<br />
Heroin wurde nach seiner Entdeckung zunächst an Stelle von Morphium als vermeintlich nicht süchtig<br />
machendes Heilmittel (Schmerzmittel) aber bald auch schon als Rauschmittel verwendet.<br />
Konsum<br />
Heroin wird meist in gelöster Form intravenös oder subkutan gespritzt, seltener auch inhaliert, auf Folie<br />
geraucht oder geschnupft (gesnieft).<br />
Wirkstoff<br />
Der Wirkstoff des Heroins ist wie bei Morphium das Morphin.<br />
Allgemeine Wirkung<br />
Foto: „Programm Polizeiliche Kr<strong>im</strong>inalprävention der Länder <strong>und</strong> des <strong>B<strong>und</strong></strong>es – www.polizei-beratung.de“<br />
Nach der Einnahme von Heroin tritt be<strong>im</strong> Konsumenten kurzfristig ein sehr<br />
starker „Kick“, vergleichbar einem vielfach verstärkten Orgasmus, mit<br />
Euphorie, manchmal auch Dysphorie, Hochgefühl, Losgelöstheit, gesteigertem<br />
Selbstwertgefühl, allgemeinem Wohlbefinden <strong>und</strong> Gleichgültigkeit<br />
<strong>gegen</strong>über Außenreizen auf. Das unwiderstehliche Verlangen nach Wiederholung<br />
dieses Zustandes einerseits <strong>und</strong> die Angst vor erheblichem körperlichem<br />
Unbehagen <strong>im</strong> Zusammenhang mit den <strong>im</strong>mer rascher auftretenden<br />
Foto: Petra Dietz / pixelio.de<br />
Entzugserscheinungen andererseits ist Hauptursache der sich schnell entwickelnden Sucht. Nach dem „Kick“<br />
wirkt die Droge auch beruhigend, einschläfernd <strong>und</strong> schmerzlindernd. Es kommt zu einer Verlängerung der<br />
Reaktionszeit <strong>und</strong> Konzentrationsschwäche. Wegen der Gewöhnung des Körpers an das Rauschgift wird<br />
Heroin in <strong>im</strong>mer höheren Dosen benötigt.<br />
Das Atemzentrum wird unter der akuten <strong>Drogen</strong>einwirkung gehemmt, was bei Überdosierung schnell zum<br />
Tode führen kann.