3. Auflage 2012 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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17.04.2013 Aufrufe

54 Crack Herkunft Crack ist Mitte der 80iger Jahre in amerikanischen Großstadtslums vermutlich zufällig bei dem Versuch entdeckt worden, Kokain durch Zusatz von Backpulver zu strecken, wodurch Kokainhydrochlorid in Kokainbase umgewandelt wird. Es handelt sich um eine Masse aus gelblich-weißen Brocken, die beim Erhitzen ein knackendes Geräusch erzeugen, von dem sich der Name ableitet. Verwendung Crack ist das Kokain der „Armen“. Konsum Crack wird ausschließlich geraucht und wirkt schon nach wenigen Sekunden schlagartig auf die Nervenzellen des Gehirns. Allgemeine Wirkung Die Wirkung ähnelt der von Kokain, hält aber nur ungefähr 10 Minuten an. Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit Die Auswirkungen von Crack auf die Verkehrstüchtigkeit ähneln ebenfalls denen von Kokain. Verbreitung Crack gewinnt in der Bundesrepublik Deutschland zunehmend an Bedeutung. Im Jahr 2009 wurde es in 1.111 Fällen mit einer Menge von 4,6 kg sichergestellt (Quelle: Bundeskriminalamt). Im Auftrag der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, erstellte Dr. Heino Stöver von der Universität Bremen die Studie „Crack-Konsum in Deutschland: Verbreitung, Konsummuster, Risiken und Hilfeangebote“, die am 31.08.2001 in Berlin vorgestellt wurde. Langzeitfolgen und Gefahren Foto: „Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes – www.polizei-beratung.de“ Crack hat ein hohes Suchtpotenzial, das durch die kurze Wirkungsdauer der Droge, die zu fortwährendem Konsum reizt, noch verstärkt wird. Bei nachlassender Drogenwirkung brechen die angenehme emotionale Befindlichkeit und die Pseudo- Konzentration des Konsumenten zusammen. Es treten schwere Depressionen mit verstärkter Neigung zu Gewalttätigkeiten und Aggressionshandlungen auf. Bei längerem Konsum kommt es zu Lungenentzündung, Bluthochdruck, Appetitlosigkeit, Hautjucken und paranoiden sowie zu schizophrenieähnlichen Zuständen mit irreparablen Hirnschädigungen.

Ecstasy Herkunft Ecstasy ist zu einer Sammelbezeichnung für stimulierende synthetische Drogen aus der Gruppe der ß-Phenylethylamin-Derivate einschließlich Amphetamin und Methamphetamin geworden, die in illegalen chemischen Laboratorien zumeist in Form von Kapseln oder Tabletten hergestellt werden. Die anfänglich differenzierenden Bezeichnungen wie „ADAM“ oder „XTC“ für MDMA-haltige Tabletten und „EVE“ oder „Love Pills“ für MDEA-haltige Tabletten waren nur Insidern und sog. Trendsettern bekannt. Mit der aufkommenden Vielzahl von Motiv-Prägungen auf den Tabletten setzte sich als gängige und einprägsame Sammelbezeichnung der Begriff „Ecstasy“ durch. Der Wirkstoff MDMA wurde schon 1912 von Chemikern der Fa. E. Merck als Appetitzügler synthetisiert und zum Patent angemeldet, aber nie als Medikament fabriziert. 1953 testete die US-Armee die Substanz vergeblich als „Psycho-Kampfstoff“ und „Wahrheitsdroge“. Ab den 70iger Jahren tauchte sie dann als Straßendroge in den USA auf. Das seit einiger Zeit in der Szene erhältliche „Liquid Ecstasy“ hat mit dem hier beschriebenen Ecstasy nichts zu tun. Verwendung Ecstasy wird vor allem von Jugendlichen und Heranwachsenden im Zusammenhang mit Disco-Besuchen und Techno-Partys konsumiert. Es wird wegen seiner stimulierenden bis aufputschenden Wirkung geschätzt, die es ermöglichen soll, nächtelang zu tanzen und zu feiern. Weil sich die volle Wirkung erst ein bis zwei Stunden nach der Einnahme einstellt, wird die Droge oftmals bereits vor Antritt der Fahrt zur Veranstaltung „zum Aufwärmen“ eingenommen, um schon beim Eintreffen „gut drauf“ zu sein. Später wird bei Nachlassen der Wirkung „nachgeschmissen“. Das ist eine der Ursachen für die sog. „Disco-Unfälle“ junger Kraftfahrer. Verbreitung Foto: „Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes – www.polizei-beratung.de“ Nach polizeilichen Erkenntnissen rangieren synthetische Drogen, darunter insbesondere Ecstasy, in den europäischen Staaten inzwischen an zweiter Stelle der missbrauchten illegalen Drogen. Mit 14 Mio. Tabletten 55

54<br />

Crack<br />

Herkunft<br />

Crack ist Mitte der 80iger Jahre in amerikanischen Großstadtslums vermutlich zufällig bei dem Versuch<br />

entdeckt worden, Kokain durch Zusatz von Backpulver zu strecken, wodurch Kokainhydrochlorid in Kokainbase<br />

umgewandelt wird. Es handelt sich um eine Masse aus gelblich-weißen Brocken, die be<strong>im</strong> Erhitzen<br />

ein knackendes Geräusch erzeugen, von dem sich der Name ableitet.<br />

Verwendung<br />

Crack ist das Kokain der „Armen“.<br />

Konsum<br />

Crack wird ausschließlich geraucht <strong>und</strong> wirkt schon nach wenigen Sek<strong>und</strong>en schlagartig auf die Nervenzellen<br />

des Gehirns.<br />

Allgemeine Wirkung<br />

Die Wirkung ähnelt der von Kokain, hält aber nur ungefähr 10 Minuten an.<br />

Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit<br />

Die Auswirkungen von Crack auf die Verkehrstüchtigkeit ähneln ebenfalls denen von Kokain.<br />

Verbreitung<br />

Crack gewinnt in der <strong>B<strong>und</strong></strong>esrepublik Deutschland zunehmend an Bedeutung. Im Jahr 2009 wurde es in<br />

1.111 Fällen mit einer Menge von 4,6 kg sichergestellt (Quelle: <strong>B<strong>und</strong></strong>eskr<strong>im</strong>inalamt).<br />

Im Auftrag der <strong>Drogen</strong>beauftragten der <strong>B<strong>und</strong></strong>esregierung, erstellte Dr. Heino Stöver von der Universität<br />

Bremen die Studie „Crack-Konsum in Deutschland: Verbreitung, Konsummuster, Risiken <strong>und</strong> Hilfeangebote“,<br />

die am 31.08.2001 in Berlin vorgestellt wurde.<br />

Langzeitfolgen <strong>und</strong> Gefahren<br />

Foto: „Programm Polizeiliche Kr<strong>im</strong>inalprävention der Länder <strong>und</strong> des <strong>B<strong>und</strong></strong>es – www.polizei-beratung.de“<br />

Crack hat ein hohes Suchtpotenzial, das durch die kurze Wirkungsdauer der Droge, die zu fortwährendem<br />

Konsum reizt, noch verstärkt wird.<br />

Bei nachlassender <strong>Drogen</strong>wirkung brechen die angenehme emotionale Befindlichkeit <strong>und</strong> die Pseudo-<br />

Konzentration des Konsumenten zusammen. Es treten schwere Depressionen mit verstärkter Neigung zu<br />

Gewalttätigkeiten <strong>und</strong> Aggressionshandlungen auf.<br />

Bei längerem Konsum kommt es zu Lungenentzündung, Bluthochdruck, Appetitlosigkeit, Hautjucken <strong>und</strong><br />

paranoiden sowie zu schizophrenieähnlichen Zuständen mit irreparablen Hirnschädigungen.

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