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3. Auflage 2012 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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42<br />

Dunkelziffer<br />

Es ist zu befürchten, dass die Dunkelziffer derjenigen Kraftfahrer, die unter dem Einfluss von illegalen<br />

<strong>Drogen</strong> am Straßenverkehr teilnehmen, um ein Vielfaches höher liegt. Aktuelle Schätzungen gehen von ca.<br />

100.000 Kraftfahrern aus, die regelmäßig unter Rauschgifteinfluss stehen.<br />

Eine anonyme Zusatzuntersuchung von Blutproben, die zwischen 1993 <strong>und</strong> 1999 in Hamburg <strong>und</strong> Frankfurt/Main<br />

zum Zwecke der Blutalkoholbest<strong>im</strong>mung entnommen worden waren, führte in 75 % aller Fälle<br />

auch zum Nachweis illegaler <strong>Drogen</strong>. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen entsprechende Untersuchungen in<br />

Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> Mecklenburg-Vorpommern (Westmecklenburg).<br />

Prävalenz des <strong>Drogen</strong>konsums in der Allgemeinbevölkerung<br />

Nach aktuellen Informationen der <strong>B<strong>und</strong></strong>eszentrale für ges<strong>und</strong>heitliche Aufklärung (BZgA) 13 haben ca. 50 %<br />

aller Personen zwischen 12 <strong>und</strong> 25 Jahren schon einmal <strong>Drogen</strong> angeboten bekommen. Davon haben wiederum<br />

ca. 50 % <strong>Drogen</strong> konsumiert. Bezogen auf die Gesamtheit aller 12- bis 25-Jährigen hat also r<strong>und</strong> ein Viertel<br />

der Befragten schon einmal <strong>Drogen</strong> konsumiert. Wiederum etwa die Hälfte davon belassen es bei diesem<br />

einen Mal. 15 % aller 12- bis 25-jährigen Jugendlichen haben schon mehr als zwe<strong>im</strong>al <strong>Drogen</strong> genommen,<br />

13 % in den letzten 12 Monaten. Gegenwärtig nehmen 5 % aller 12- bis 25-Jährigen <strong>Drogen</strong> ein, 3 % tun dies<br />

häufig, also mehr als zehnmal <strong>im</strong> letzten Jahr; sie sind regelmäßige Konsumenten illegaler <strong>Drogen</strong>.<br />

Bei Umrechnung der jüngsten Ergebnisse von b<strong>und</strong>esweiten Repräsentativerhebungen14 auf die Gesamtbevölkerung<br />

ergibt sich folgendes Bild: R<strong>und</strong> 10 Millionen der 12- bis 59-Jährigen (dies sind knapp 20 %<br />

aller 12- bis 59-Jährigen in Deutschland) haben mindestens einmal in ihrem Leben illegale <strong>Drogen</strong> konsumiert<br />

(Lebenszeitprävalenz). Bei den Erwachsenen haben die Männer (23 %) <strong>gegen</strong>über den Frauen (16 %)<br />

deutlich mehr <strong>Drogen</strong>erfahrung. In den letzten 12 Monaten vor der Befragung haben aus dieser Altersgruppe<br />

6,5 % der Befragten illegale <strong>Drogen</strong> genommen. Dies sind ca. 3,5 Millionen Menschen. Bei dieser Befragung<br />

wird nicht unterschieden zwischen einmaligem, gelegentlichem <strong>und</strong> regelmäßigem Konsum. Es gilt<br />

aber zu berücksichtigen, dass <strong>Drogen</strong>konsum in sehr vielen Fällen den einmaligen oder den nur sehr seltenen<br />

Konsum von <strong>Drogen</strong> bedeutet.<br />

Gleichzeitig lässt sich allerdings festhalten, dass der regelmäßige Konsum von <strong>Drogen</strong> in Deutschland in den<br />

letzten Jahren relativ stark geblieben ist. Dies kann den Repräsentativbefragungen der BZgA entnommen<br />

werden. In der DAS von 1993/1994 erhielt man auf die Frage nach regelmäßigem Konsum („Haben Sie <strong>im</strong><br />

letzten Jahr mehr als 20-mal <strong>Drogen</strong> genommen“) bei den 12- bis 25-Jährigen in 4 % der Fälle eine positive<br />

Antwort. Vier Jahre später, <strong>im</strong> Jahr 1997, erhielt man auf dieselbe Frage in 3 % der Fälle eine positive Antwort.<br />

Im Jahr 2001 wurde die Frage modifiziert. Gefragt wurde nicht mehr nach dem mehr als 20-maligen,<br />

sondern bereits nach dem über 10-maligen Konsum. Aufgr<strong>und</strong> der geringeren Konsumhäufigkeit würde man<br />

bei einem höheren Anteil der Befragten eine positive Antwort erwarten. Positive Antworten wurden aber nach<br />

wie vor bei nur 3 % der 12- bis 25-Jährigen gegeben.<br />

13 (BZgA - 2001), Die <strong>Drogen</strong>affinität Jugendlicher in der <strong>B<strong>und</strong></strong>esrepublik Deutschland 2001 (<strong>Drogen</strong>affintätsstudie<br />

- DAS).<br />

14 Kraus L. V Augustin R. (2001). Repräsentativerhebung zum Gebrauch psychoaktiver Substanzen bei<br />

Erwachsenen in Deutschland 2000. IFT, München. Deutsche Referenzstelle für die Europäische Beobachtungsstelle<br />

für <strong>Drogen</strong> <strong>und</strong> <strong>Drogen</strong>sucht - EBDD (Hg.), 2001 - Jahresbericht über den Stand der <strong>Drogen</strong>problematik<br />

in der Europäischen Union

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