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3. Auflage 2012 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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20<br />

Alle Körperbewegungen werden vom Großhirn, teilweise moduliert durch das Kleinhirn gesteuert. Hier<br />

liegen das Seh- <strong>und</strong> das Gefühlszentrum sowie das Assoziationszentrum, welches Denken, Gedächtnis,<br />

Wille, Bewusstsein <strong>und</strong> Sprache steuert.<br />

Nach <strong>Alkohol</strong>konsum ist die <strong>Alkohol</strong>konzentration in der ersten sog. Anflutungsphase in wichtigen Zentren<br />

des Gehirns, dem sog. l<strong>im</strong>bischen System <strong>und</strong> der Sehrinde am größten. Dort treten folglich auch die entscheidenden,<br />

alkoholbedingten Leistungsstörungen auf. <strong>Alkohol</strong> beeinträchtigt die Stoffwechselvorgänge<br />

in den Nervenzellen <strong>und</strong> behindert damit die Übermittlung von Informationen. Die Verknüpfungen zwischen<br />

den Zellen basieren auf einem komplexen System von Abhängigkeiten. Wird dieses System durch<br />

<strong>Alkohol</strong>einfluss gestört, kann es zu gravierenden Fehlsteuerungen kommen.<br />

Die alkoholbedingten Ausfallerscheinungen führen bei Kraftfahrern zu typischen Fahrfehlern, die wiederum<br />

Ursache von dann zumeist schweren Verkehrsunfällen sein können.<br />

BAK (‰) AAK (mg/l) Ausfallerscheinungen<br />

unterhalb von < 0,1 bei alkoholüberempfindlichen oder –ungewohnten Menschen<br />

0,2 tritt bereits eine enthemmende Wirkung mit Steigerung der<br />

Redseligkeit ein<br />

ab 0,3 0,15 erste Beeinträchtigungen wie Einschränkung des Sehfeldes<br />

<strong>und</strong> Probleme bei der Entfernungsschätzung<br />

ab 0,5 0,25 deutliches Nachlassen der Reaktionsfähigkeit (Reaktions<br />

zeit), insbesondere auf rote Signale (Rotlichtschwäche)<br />

ab 0,8 0,4 erste Gleichgewichtsstörungen, das Gesichtsfeld ist eingeengt<br />

(Tunnelblick), deutliche Enthemmung<br />

<strong>im</strong> Bereich 0,55 – Sprachstörungen, Risikobereitschaft <strong>und</strong> Aggressivität<br />

1,0 bis 1,5 0,75 steigen<br />

bei 2,0 bis 2,5 1 - 1,25 starke Koordinations- <strong>und</strong> Gleichgewichtsstörungen, lallende<br />

Aussprache<br />

oberhalb von<br />

Bewusstseinstrübung, Lähmungserscheinungen, Doppel-<br />

> 1,25<br />

2,5 sehen <strong>und</strong> Ausschaltung des Erinnerungsvermögens<br />

ab ca. 3,5 > 1,75 lebensbedrohliche Zustände; es besteht die Gefahr einer<br />

Lähmung des Atemzentrums, die zu Koma oder Tod führen<br />

kann

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