3. Auflage 2012 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...
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Eine remittierte <strong>Alkohol</strong>abhängigkeit liegt bei 3,2 Millionen Personen vor, ein remittierter <strong>Alkohol</strong>missbrauch<br />
bei 8,0 Millionen. Damit haben insgesamt 4,8 Millionen <strong>im</strong> Verlaufe ihres Lebens eine <strong>Alkohol</strong>abhängigkeit<br />
<strong>und</strong> 10,7 Millionen einen <strong>Alkohol</strong>missbrauch erlebt.<br />
Aus den Jahresstatistiken des „Einrichtungsbezogenen Informationssystems“ (EBIS) 6 für die Jahre 1992<br />
bis 2001 ergibt sich für 2001 ein Frauenanteil unter den Behandelten mit der Hauptdiagnose <strong>Alkohol</strong>abhängigkeit<br />
oder schädlicher Gebrauch von <strong>Alkohol</strong> von 20,9 %. Dieser Anteil variiert seit 1992 zwischen 22<br />
<strong>und</strong> 23 % <strong>und</strong> ist auch heute noch in gleicher Weise gültig.<br />
Aufgr<strong>und</strong> verschiedener Berechnungen <strong>und</strong> Schätzungen wird jährlich von etwa 42.000 Personen ausgegangen,<br />
deren Tod direkt oder indirekt mit <strong>Alkohol</strong>konsum in Verbindung steht. Allein der dadurch verursachte<br />
volkswirtschaftliche Schaden beläuft sich auf eine knapp zweistellige Milliarden-Euro-Summe.<br />
Im Jahre 1999 befanden sich 44.260 Personen mit <strong>Alkohol</strong>psychose, 168.623 mit <strong>Alkohol</strong>abhängigkeit <strong>und</strong><br />
8.416 wegen <strong>Alkohol</strong>vergiftung zu Lasten der Krankenversicherung in stationärer Krankenhausbehandlung.<br />
Im Jahre 2001 konnten in Deutschland 5.400 Renten bzw. 2,7 % (davon 2,3 % <strong>im</strong> früheren <strong>B<strong>und</strong></strong>esgebiet<br />
<strong>und</strong> 4,4 % in den neuen Ländern) unter den Rentenneuzugängen wegen verminderter Erwerbsfähigkeit auf<br />
einen Diagnosegr<strong>und</strong> <strong>im</strong> Zusammenhang mit <strong>Alkohol</strong>konsum zurückgeführt werden.<br />
Nach einem <strong>im</strong> Mai 1996 vom Robert-Koch-Institut in Kooperation mit der Kanadischen Addiction Research<br />
Fo<strong>und</strong>ation durchgeführten Projekt7 wurden die gesamtwirtschaftlichen Kosten alkoholassoziierter<br />
Krankheiten in Deutschland bereits damals auf knapp 40 Mrd. DM geschätzt. Dabei dürfte es sich tatsächlich<br />
um eine Unterschätzung gehandelt haben.<br />
Diese Zahlen belegen eindrucksvoll, dass große Teile der Bevölkerung der <strong>B<strong>und</strong></strong>esrepublik Deutschland<br />
ein <strong>Alkohol</strong>problem haben bzw. gehabt haben. Darunter befanden bzw. befinden sich naturgemäß auch<br />
viele Verkehrsteilnehmer, bei denen es sich dann um keine „trinkenden Fahrer“, sondern in Wahrheit um<br />
„fahrende Trinker“ handelt.<br />
6 www.ebis-ift.de<br />
7 Bergmann/Horch, Kosten alkoholassoziierter Krankheiten, Schriftenreihe des Robert Koch Instituts Berlin<br />
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