3. Auflage 2012 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...
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alkoholischer Getränke kann von 30 - 90 Minuten ausgegangen werden. Die Resorptionsgeschwindigkeit<br />
hängt u. a. sowohl vom Füllzustand des Ma- gens, als auch von der Art der Nahrung <strong>und</strong><br />
gegebenenfalls von psychischen Fak- toren ab. Bei leerem Magen steigt der<br />
<strong>Alkohol</strong> deutlich schneller „zu Kopf“ als nach einer ausgiebigen<br />
Mahlzeit. Durch fetthaltige Nahrung kann die Resorption<br />
zusätzlich verzögert <strong>und</strong> damit gegebenenfalls in geringem<br />
Umfang in ihrem Gesamtausmaß verringert<br />
(jedoch nicht verhindert!) werden, weshalb erfahrene<br />
Partygänger vor Beginn einer „feucht-fröhlichen“<br />
Veranstaltung z. B. eine Dose Ölsardinen verspeisen<br />
oder ein Gläschen Salatöl trinken. Ein best<strong>im</strong>mter Anteil<br />
des konsumierten <strong>Alkohol</strong>s gelangt überhaupt nicht in das<br />
Gewebe, sondern wird entweder ohne Verstoffwechselung wieder<br />
ausgeschieden oder in einem sog. „first-pass Effekt“ in der Leber noch<br />
Foto: Ich-<strong>und</strong>-Du pixelio.de<br />
vor der Verteilung <strong>im</strong> Körper verstoffwechselt. Man spricht vom sog. Resorptionsdefizit. Dessen<br />
Höhe beträgt je nach <strong>Alkohol</strong>gehalt des Getränks, Trinkmenge <strong>und</strong> -geschwindigkeit sowie Füllzustand<br />
des Magens zwischen 10 <strong>und</strong> 30 %.<br />
Diffusionsphase<br />
<strong>Alkohol</strong> ist sehr gut wasser- aber nur sehr begrenzt fettlöslich. Der durch die M<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Magenschle<strong>im</strong>haut<br />
sowie <strong>im</strong> Darm aufgenommene <strong>Alkohol</strong> verteilt sich deshalb über das Blut <strong>im</strong> Wesentlichen nur <strong>im</strong> wässrigen<br />
Körpergewebe (<strong>im</strong> sog. „Körperwasser“), das <strong>im</strong> Mittelwert bei Männern zwischen 60 <strong>und</strong> 70 % <strong>und</strong><br />
bei Frauen 50 – 60 % der Körpermasse (in erster Näherung des „Gewichts“) ausmacht. Weil verschiedene<br />
Gewebsarten einen unterschiedlichen Wassergehalt aufweisen (z. B. Muskelgewebe bis zu 75 %, Gehirn<br />
70 %, Knochen bis zu 35 %), kommt es in den unterschiedlichen Geweben auch zu einer unterschiedlichen<br />
Anreicherung des <strong>Alkohol</strong>s. Generell aber finden wir nach der Phase der <strong>Alkohol</strong>verteilung <strong>Alkohol</strong> in<br />
allen Geweben des Körpers.<br />
El<strong>im</strong>inationsphase<br />
<strong>Alkohol</strong> wird bereits in sehr geringem Umfang in den Schle<strong>im</strong>häuten des Magen-/Darmtrakts <strong>und</strong> in nahezu<br />
allen übrigen Geweben verstoffwechselt. Der entscheidende <strong>Alkohol</strong>abbau findet aber in der Leber statt.<br />
In dem Augenblick, in dem der erste <strong>Alkohol</strong> über das Blut die Leber erreicht, beginnt dort der Abbau<br />
(first-pass Effekt). Während der Resorptionsphase ist die Aufnahme von <strong>Alkohol</strong> in den Körper allerdings<br />
noch deutlich größer als der gleichzeitig laufende Abbau, weswegen die Blutalkoholkonzentration (BAK)<br />
während der Resorptionsphase ständig weiter ansteigt <strong>und</strong> etwa mit deren Ende den Gipfelwert erreicht.<br />
Während der Verteilungsphase gleichen sich Resorption <strong>und</strong> El<strong>im</strong>ination langsam aneinander an <strong>und</strong> halten<br />
sich dann für eine kurze Zeit in etwa die Waage. Während dieser Zeit bleibt der BAK-Wert nahezu unverändert,<br />
weswegen man auch von der sog. Plateauphase spricht. Danach überwiegt zunehmend der Abbauwert,<br />
so dass die BAK-Kurve langsam <strong>und</strong> durch eine nahezu gleichbleibende Leber-Stoffwechelleistung<br />
praktisch linear absinkt.<br />
Die El<strong>im</strong>ination erfolgt insgesamt über folgende Mechanismen:<br />
• Max<strong>im</strong>al 5 % werden unverändert „abgeatmet“. Das ist die <strong>im</strong> Volksm<strong>und</strong> bekannte „Fahne“, die auch<br />
bei der Atemalkoholbest<strong>im</strong>mung eine Rolle spielt.<br />
• Nur ca. 2 % des in den Körper gelangten <strong>Alkohol</strong>s werden, ohne dass er „verstoffwechselt“ wurde, mit