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3. Auflage 2012 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen im ...

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<strong>Alkohol</strong>stoffwechsel<br />

Bei dem vom Menschen konsumierten <strong>Alkohol</strong> handelt es sich gr<strong>und</strong>sätzlich um eine psychotrope, d.h.<br />

zentral <strong>im</strong> Bereich des Gehirns wirksame Substanz <strong>und</strong> legale Droge (ein sog. Genussgift), welche nach<br />

Aufnahme in den Körper überwiegend „verstoffwechselt“ <strong>und</strong> teilweise auch unverändert ausgeschieden<br />

wird. Dabei unterscheidet man drei Phasen:<br />

• Resorptionsphase (Übergang des <strong>Alkohol</strong>s aus dem Magen-/Darmtrakt ins Blut)<br />

• Diffusionsphase (Verteilung des resorbierten <strong>Alkohol</strong>s <strong>im</strong> Körper)<br />

• El<strong>im</strong>inationsphase (Abbau <strong>und</strong> Ausscheidung)<br />

Resorptionsphase<br />

Die Resorption beginnt bereits unmittelbar be<strong>im</strong> Trinken in der M<strong>und</strong>schle<strong>im</strong>haut, wo schon bis zu knapp<br />

2 % des konsumierten <strong>Alkohol</strong>s<br />

über die Zellen aufgenommen<br />

werden <strong>und</strong> ins Blut über-<br />

Messung mit Lungenluft<br />

gehen können. Max<strong>im</strong>al weitere (Atemalkoholkonzentration AAK)<br />

20 % gelangen über die Magenschle<strong>im</strong>haut<br />

in das Blut <strong>und</strong><br />

werden von dort aus durch den<br />

Körper transportiert <strong>und</strong> an die<br />

Zellen abgegeben bzw. bereits in<br />

der Magenschle<strong>im</strong>haut verstoffwechselt.<br />

Die Hauptmenge des<br />

Messung mit venösem Blut<br />

(Blutalkoholkonzentration BAK)<br />

<strong>Alkohol</strong>s geht jedoch erst be<strong>im</strong><br />

Passieren des Dünndarms in den<br />

Kreislauf über. Deshalb dauert es<br />

<strong>im</strong> Regelfall eine Weile, bis man<br />

die <strong>Alkohol</strong>wirkungen „<strong>im</strong> Kopf“<br />

zu spüren beginnt (sog. Anflu-<br />

Schema der <strong>Alkohol</strong>verteilung <strong>im</strong> Körper<br />

Foto: Dräger Safety AG & Co. KGaA<br />

tung). Dann ist es allerdings auch<br />

schon zu spät, weil sich der Fortgang der Resorption nicht mehr aufhalten lässt, sobald der <strong>Alkohol</strong> einmal<br />

den Magen passiert hat.<br />

Be<strong>im</strong> sog. Sturztrunk, insbesondere auf leeren Magen, wird der Körper in kurzer Zeit mit einer großen<br />

<strong>Alkohol</strong>menge „überflutet“, die sehr schnell den Magen passiert <strong>und</strong> in den Darm gelangt. Dort erfolgt entsprechend<br />

der Resorption von Wasser der Übergang des <strong>Alkohol</strong>s aus dem Darmtrakt ins Blut in sehr kurzer<br />

Zeit. Dieser sehr steile Anstieg der Blutalkoholkurve <strong>und</strong> damit die relativ hohe <strong>Alkohol</strong>konzentration, die<br />

nach Übertritt in den Blutkreislauf zunächst in die Leber gelangt, führt dazu, dass sie in dieser Situation<br />

mit ihrer Entgiftungsfunktion vollkommen überlastet ist. Danach gelangt der <strong>Alkohol</strong> mit dem Blut in den<br />

(kleinen) Lungenkreislauf. Unmittelbar nachdem das Blut in der Lunge mit Sauerstoff angereichert wurde,<br />

kommt es in den großen Körperkreislauf. Dabei wird r<strong>und</strong> 1/4 der Blutmenge mit dem darin enthaltenen <strong>Alkohol</strong><br />

zunächst in den Kopfbereich gepumpt, also auch zum Gehirn. Die Anflutungswirkung ist daher nach<br />

einem Sturztrunk sehr viel stärker als nach mäßigem oder über längere Zeit verteiltem <strong>Alkohol</strong>konsum.<br />

Der Übergang des <strong>Alkohol</strong>s aus dem Verdauungstrakt in den Körper ist spätestens 2 St<strong>und</strong>en nach Trinkende<br />

abgeschlossen (Resorptionsphase). Bei geringeren Trinkmengen <strong>und</strong> Konsum niedrigprozentiger<br />

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