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Jahresbericht 2003/2004 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen ...

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Dr. jur. Erwin Grosse<br />

Vorwort<br />

Aufklären, laut Duden „Klarheit in etwas Ungeklärtes bringen,<br />

belehren“, ist für uns vom B.A.D.S. seit vier<strong>und</strong>fünfzig<br />

Jahren eine nicht enden wollende Arbeit. Da Erfahrungen,<br />

positive wie negative, leider nicht vererbt werden,<br />

müssen wir <strong>und</strong> andere auf diesem Gebiet Tätige Jahr<br />

für Jahr den Fahranfängern unser Wissen über die Gefährlichkeit<br />

von <strong>Alkohol</strong> <strong>und</strong> <strong>Drogen</strong> im Straßenverkehr<br />

vermitteln.<br />

Umso mehr erfreut es den Sachk<strong>und</strong>igen, wenn er der<br />

Presse entnehmen kann, dass Menschen zu richtigen<br />

Ansichten gelangt sind. So wie kürzlich geschehen, als<br />

zu lesen war, dass auch die hartnäckigsten Protagonisten<br />

die Freigabe weicher <strong>Drogen</strong> nicht mehr fordern. Recht<br />

so, ruft man unwillkürlich aus. Keine Freigabe weicher<br />

<strong>Drogen</strong>, geringere Verbreitung weicher <strong>Drogen</strong>, erschwerter<br />

Konsum weicher <strong>Drogen</strong> durch Kraftfahrer, weniger<br />

Verkehrsunfälle durch unter dem Einfluss weicher <strong>Drogen</strong><br />

stehende Fahrzeuglenker.<br />

Dabei mag es dahinstehen, ob die Protagonisten durch<br />

bessere Einsicht verstummt sind oder weil ihnen das Verstummen<br />

angesichts der unbestreitbar erschreckenden<br />

Zunahme des Konsums von <strong>Drogen</strong> durch Kinder, Jugendliche<br />

<strong>und</strong> Heranwachsende opportun erschienen ist.<br />

Der Verzicht auf diese Forderung ändert zwar nichts an<br />

der Notwendigkeit der Fortsetzung unserer Aufklärungsarbeit,<br />

ist aber dennoch zu begrüßen, weil die Freigabe<br />

weicher <strong>Drogen</strong> zu einer gefährlichen weiteren Verbreitung<br />

dieser Rauschmittel führen würde.<br />

Andere Meldungen sind weit weniger erfreulich. Seit Jahren<br />

nimmt der <strong>Alkohol</strong>konsum von Kindern, Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> Heranwachsenden zu. Schon im August 2002 hat die<br />

<strong>Drogen</strong>beauftragte der <strong>B<strong>und</strong></strong>esregierung, Marion Casper-<br />

Merk, unter anderem erklärt:“ (…) <strong>Alkohol</strong> ist in Deutschland<br />

immer noch die Alltagsdroge Nr. 1. Schon 5 % der<br />

12-Jährigen <strong>und</strong> 37 % der Jugendlichen ab 16 Jahren trinken<br />

regelmäßig <strong>Alkohol</strong> (…).“ Gleichzeitig hat sie auf einen<br />

schon damals festzustellenden Trend der <strong>Alkohol</strong>industrie<br />

hingewiesen: „ Bedenklich ist zudem der momentane<br />

Trend der <strong>Alkohol</strong>industrie, vermehrt Alcopops in das<br />

Angebot aufzunehmen. (…) Dies ist nicht nur für Jugendliche,<br />

sondern insbesondere auch für Autofahrer gefährlich,<br />

da wesentlich schlechter eingeschätzt werden kann,<br />

wann das individuelle Limit überschritten ist.“ (Blutalkohol<br />

Vol. 39, Nr. 5, S. 354)<br />

Seitdem hat sowohl der <strong>Alkohol</strong>konsum von Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen als auch der Verkauf von Alcopops zugenommen.<br />

Nun ja, wer etwas herstellt, will es auch verkaufen,<br />

was soll er sonst damit machen. Nicht zugenommen<br />

unter den Verbrauchern hat die Kenntnis über den<br />

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