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16.04.2013 Aufrufe

management 22 Finanzorganisation CFO-STUDIE Fingerspitzengefühl. Finanzchefs werden zunehmend als Partner des CEO und Berater des Managements gefordert. Eine Studie zeigt, dass sie auch ihre Führungsfähigkeiten entwickeln müssen, um diese Rolle auszufüllen. › Autoren: Dr. Thomas M. Fischer und Professor Dr. Barbara E. Weißenberger* Woran misst sich ein guter Finanzvorstand? War er früher in erster Linie als oberster Kassenwart und Berichterstatter gefordert, soll der Chief Financial Officer (CFO) heute zusätzlich Kommunikator und aktiver Berater bei unternehmensstrategischen Entscheidungen sein. Der gesamte Finanzbereich soll nicht mehr nur als methodischer Dienstleister agieren, sondern ei- Foto: Siemens Business Intelligence Magazine Ausgabe Nr. 1/2013 nen eigenen Beitrag zur Performance des Unternehmens leisten. Zwar entwickelt die Betriebswissenschaft neue Methoden, Modelle und Kennzahlen in ihrem Bestreben, Erfolg zu steuern und zu messen. Einzig: Was eine CFO-Organisation dann erfolgreich macht, kann auch mit dem differenziertesten Modell nicht gemessen werden. Hier setzt eine gemeinsame CFO-Excellence-Studie* von avantum consult und der Universität Gießen an, für die 650 Finanzvorstände deutscher Unternehmen befragt wurden. Die Untersuchung zeigt, dass CFOs den neuen Rollenansprüchen mit konservativen Managementmethoden selten gerecht werden und besonders bei der Personalführung und der Priorisierung der strategischen Aufgabenfelder Nachholbedarf haben. Denn, so die Studie weiter, die Vorbildliches Spitzenduo: Siemens-CFO Joe Kaeser (links) und CEO Peter Löscher.

management<br />

22<br />

Finanzorganisation<br />

CFO-STUDIE<br />

<strong>Fingerspitzengefühl</strong>.<br />

Finanzchefs wer<strong>de</strong>n zunehmend als Partner <strong>de</strong>s CEO und Berater <strong>de</strong>s Managements gefor<strong>de</strong>rt. Eine<br />

Studie zeigt, dass sie auch ihre Führungsfähigkeiten entwickeln müssen, um diese Rolle auszufüllen.<br />

› Autoren: Dr. Thomas M. Fischer und Professor Dr. Barbara E. Weißenberger*<br />

Woran misst sich ein guter Finanzvorstand?<br />

War er früher in<br />

erster Linie als oberster Kassenwart<br />

und Berichterstatter gefor<strong>de</strong>rt,<br />

soll <strong>de</strong>r Chief Financial Officer (CFO) heute<br />

zusätzlich Kommunikator und aktiver<br />

Berater bei unternehmensstrategischen<br />

Entscheidungen sein. Der gesamte Finanzbereich<br />

soll nicht mehr nur als methodischer<br />

Dienstleister agieren, son<strong>de</strong>rn ei-<br />

Foto: Siemens<br />

Business Intelligence Magazine Ausgabe Nr. 1/2013<br />

nen eigenen Beitrag zur Performance <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens leisten.<br />

Zwar entwickelt die Betriebswissenschaft<br />

neue Metho<strong>de</strong>n, Mo<strong>de</strong>lle und Kennzahlen<br />

in ihrem Bestreben, Erfolg zu steuern<br />

und zu messen. Einzig: Was eine<br />

CFO-Organisation dann erfolgreich macht,<br />

kann auch mit <strong>de</strong>m differenziertesten Mo<strong>de</strong>ll<br />

nicht gemessen wer<strong>de</strong>n. Hier setzt<br />

eine gemeinsame CFO-Excellence-Studie*<br />

von avantum consult und <strong>de</strong>r Universität<br />

Gießen an, für die 650 Finanzvorstän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>utscher Unternehmen befragt wur<strong>de</strong>n.<br />

Die Untersuchung zeigt, dass CFOs<br />

<strong>de</strong>n neuen Rollenansprüchen mit konservativen<br />

Managementmetho<strong>de</strong>n selten gerecht<br />

wer<strong>de</strong>n und beson<strong>de</strong>rs bei <strong>de</strong>r Personalführung<br />

und <strong>de</strong>r Priorisierung <strong>de</strong>r<br />

strategischen Aufgabenfel<strong>de</strong>r Nachholbedarf<br />

haben. Denn, so die Studie weiter, die<br />

Vorbildliches Spitzenduo: Siemens-CFO Joe Kaeser (links) und CEO Peter Löscher.


vielfach praktizierte Bereichssteuerung<br />

über Ziel- und Prozessrichtlinien wirkt<br />

sich kontraproduktiv auf die Motivation<br />

und Compliance <strong>de</strong>r Mitarbeiter und damit<br />

auf die Leistung von Finanzabteilungen<br />

aus. Deutlich erfolgreicher und effizienter<br />

ist dagegen, wer «weich» steuert<br />

und bei <strong>de</strong>r Personalführung Wert auf<br />

Motivation und Arbeitsumfeld legt.<br />

In <strong>de</strong>r Realität in<strong>de</strong>s fin<strong>de</strong>t das nur selten<br />

statt. Ein Grund dafür ist, dass bei vielen<br />

neben <strong>de</strong>r überwiegend operativen<br />

Arbeit oft wenig Zeit für Strategisches<br />

bleibt. Die Studie zeigt: Zwei Drittel ihrer<br />

Arbeitszeit verwen<strong>de</strong>n die Finanzleiter<br />

nachholbedarf in <strong>de</strong>r Führungsarbeit.<br />

Aufgabenschwerpunkte <strong>de</strong>r CFOs aus eigener Sicht.<br />

Strategieentwicklung<br />

Corporate Development / M&A<br />

Strategieumsetzung<br />

Change Management<br />

Aufsichtsratsmandate<br />

Projektmanagement<br />

Mitarbeiterentwicklung<br />

Verbandsaufgaben<br />

für die operative Berichterstattung (31<br />

Prozent) und Effizienzsicherung (30 Prozent).<br />

Für die Themen, die sie selbst als<br />

strategisch relevant bezeichnen, bleibt im<br />

Schnitt nur etwa ein Tag pro Woche.<br />

Dabei tut sich eine Lücke zwischen tatsächlichem<br />

und angestrebtem Arbeitsaufwand<br />

auf. Als Zeiträuber wer<strong>de</strong>n unter<br />

an<strong>de</strong>rem die technischen Prozesse bei<br />

Standards genannt. Auf einer Skala von 1<br />

(sehr unzufrie<strong>de</strong>n) bis 6 (sehr zufrie<strong>de</strong>n)<br />

rangiert die Zufrie<strong>de</strong>nheit <strong>de</strong>r Finanzchefs<br />

mit <strong>de</strong>r Technik zwischen 3,65 und<br />

4,63. In vielen Unternehmen gilt die<br />

Systemunterstützung von Prozessen <strong>de</strong>shalb<br />

als wesentlicher Effizienzhebel.<br />

Falsche Erwartungen an die Technik.<br />

Dass viele Systemeinführungen o<strong>de</strong>r -anpassungen<br />

<strong>de</strong>nnoch nicht zur gewünschten<br />

Prozessverbesserung führen, liegt daran,<br />

dass in <strong>de</strong>n meisten Fällen ein<br />

schlüssiges Konzept fehlt. Das System soll<br />

richten, was sich über viele Jahre festge-<br />

2,51<br />

3,56<br />

3,45<br />

Angaben auf einer Skala von 1 = sehr gering bis 6 = sehr hoch<br />

3,83<br />

4,01<br />

4,99<br />

4,99<br />

5,26<br />

fahren hat. So wer<strong>de</strong>n tradierte Prozesse<br />

oft einfach nur in einem neuen Tool abgebil<strong>de</strong>t.<br />

Dass die hohe Erwartungshaltung<br />

an die Optimierung so nicht getroffen<br />

wer<strong>de</strong>n kann, versteht sich von selbst.<br />

Sinnvoller und <strong>de</strong>utlich effizienter ist<br />

es, im Vorfeld genau zu untersuchen: Wie<br />

sind Abläufe heute und wie sollen sie in<br />

Zukunft gestaltet wer<strong>de</strong>n? Auf welche<br />

Finanzorganisation<br />

management<br />

Weise lassen sich Prozesse optimieren? Ist<br />

die Systematik <strong>de</strong>r Bearbeitung noch adäquat<br />

o<strong>de</strong>r muss grundlegend daran gearbeitet<br />

wer<strong>de</strong>n? Wie aber verträgt sich die<br />

hinzugewonnene Transparenz bei Zahlen<br />

und Prozessen mit <strong>de</strong>m Führungsstil <strong>de</strong>s<br />

Unternehmens? Sind die Mitarbeiter in<br />

<strong>de</strong>r Lage, aus Informationen auch Handlungen<br />

und Entscheidungen abzuleiten<br />

und Daten «richtig» zu lesen?<br />

Selbstverständnis und Neigung.<br />

Es liegt nicht nur an <strong>de</strong>r operativen Überlastung,<br />

dass CFOs das Thema Lea<strong>de</strong>rship<br />

vielfach vernachlässigen. Die Studie zeigt,<br />

• Selbstbild: Die befragten CFOs sehen ihre<br />

Aufgabenschwerpunkte bei <strong>de</strong>r Strategieentwicklung,<br />

<strong>de</strong>m Corporate Development/M&A<br />

und in <strong>de</strong>r Strategieumsetzung.<br />

• Botschaft: Die Finanzchefs positionieren<br />

sich so stärker als Partner <strong>de</strong>s Managements.<br />

• mangel: Aufgaben, die vor allem in <strong>de</strong>n<br />

Bereich «Lea<strong>de</strong>rship» ausstrahlen (Change<br />

Management, Mitarbeiterentwicklung), haben<br />

<strong>de</strong>mgegenüber eine geringere Be<strong>de</strong>utung.<br />

• these: CFOs arbeiten praktisch immer noch<br />

eher als «Administrator» <strong>de</strong>nn als «Lea<strong>de</strong>r» in<br />

strategieorientierten Aufgabenfel<strong>de</strong>rn.<br />

dass viele Finanzchefs <strong>de</strong>n Einfluss von<br />

Personalführung und -entwicklung auf<br />

die Performance ihres Fachbereichs und<br />

damit die Tragweite strategischer Bereichssteuerung<br />

unterschätzen. Nach ihren<br />

Aufgabenschwerpunkten befragt,<br />

wur<strong>de</strong>n Themen wie Mitarbeiterentwicklung<br />

und Change Management als weitaus<br />

weniger be<strong>de</strong>utsam erachtet als<br />

Business Intelligence Magazine Ausgabe Nr. 1/2013<br />

Quelle. Justus-Liebig-Universität Gießen, avantum consult.<br />

›<br />

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management<br />

24<br />

Finanzorganisation<br />

Strategieentwicklung, -umsetzung und<br />

Corporate Development (siehe Grafik).<br />

Wie stark die Rolle <strong>de</strong>s CFO und seiner<br />

Organisation ist, hat also viel mit <strong>de</strong>m<br />

Selbstverständnis zu tun. Denn ob <strong>de</strong>r<br />

CFO und seine Mannschaft Zahlenlieferanten<br />

o<strong>de</strong>r Berater <strong>de</strong>r operativen Einheiten<br />

sind, hängt davon ab, wie sie ihre<br />

Aufgaben und ihre Rolle verstehen und<br />

ob sie entsprechend agieren.<br />

Dass Mitarbeiterentwicklung oft nicht<br />

zu <strong>de</strong>n Lieblingsaufgaben von CFOs zählt<br />

hat auch damit zu tun, dass viele CFOs<br />

von ihrer persönlichen Neigung her eher<br />

zahlenorientiert und fachlich ausgerichtet<br />

sind und ten<strong>de</strong>nziell sogenannten «Soft<br />

Skills» wenig Be<strong>de</strong>utung beimessen. In ihrer<br />

Bereichsführung gibt es vielfach ziel-<br />

und zahlenbasierte Strukturen. Obwohl<br />

es gera<strong>de</strong> die «weichen» Qualitäten sind,<br />

die Lea<strong>de</strong>rship ausmachen. Diese müssen<br />

jedoch oft erst entwickelt wer<strong>de</strong>n, was bei<br />

geringen Personal- und Zeitressourcen<br />

und <strong>de</strong>r ständigen Dringlichkeit von Projekten<br />

aber häufig auf <strong>de</strong>r Strecke bleibt.<br />

Anreizsysteme jenseits <strong>de</strong>s Salärs.<br />

Hinter vorgehaltener Hand sagen viele Finanzvorstän<strong>de</strong>:<br />

«Was interessiert mich die<br />

Motivation meines Mitarbeiters, solange<br />

er seine Aufgaben erfüllt und die Ziele erreicht!»<br />

So führen die meisten CFOs laut<br />

eigenen Angaben ihre Mitarbeiter <strong>de</strong>nn<br />

auch weitestgehend über Zielvereinbarungen<br />

(4,79 auf <strong>de</strong>r Trifft-voll-zu-Skala)<br />

und setzen dabei in erster Linie auf variable<br />

Vergütungssysteme (4 auf <strong>de</strong>r Skala<br />

von 1 bis 6).<br />

Wie die Studie zeigt, ist <strong>de</strong>r Einfluss<br />

solcher Zielvorgaben auf das Arbeitsumfeld<br />

und damit auf Motivation und Compliance<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiter aber sehr gering<br />

(Einflussfaktor 0,20). Kein Wun<strong>de</strong>r: Wer<br />

mit mehr Gehalt die Leistungsbereitschaft<br />

von Mitarbeitern erhöhen will, unterstellt<br />

implizit, dass diese noch nicht<br />

100 Prozent Einsatz zeigen. Zielführen<strong>de</strong>r<br />

ist es dagegen, die Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiter zu erhöhen – durch Weiterbildung,<br />

Schulungen und ein Arbeitsumfeld,<br />

das die persönliche Entwicklung för<strong>de</strong>rt.<br />

Zwar legen die befragten Finanzvorstän<strong>de</strong><br />

nach eigenen Angaben viel Wert<br />

darauf, die Mitarbeiter weiterzuentwickeln<br />

(Mittelwert 4,59). Aber nur selten<br />

erhalten High Potentials beispielsweise<br />

die Möglichkeit, einen Einblick in an<strong>de</strong>re<br />

Business Intelligence Magazine Ausgabe Nr. 1/2013<br />

Unternehmensbereiche zu gewinnen (im<br />

Mittel 3,01). Solche sogenannten «personellen»<br />

Steuerungsmaßnahmen zeigen in<br />

<strong>de</strong>r Studie aber einen <strong>de</strong>utlich positiven<br />

Einfluss (Faktor 0,42) auf das Arbeitsumfeld<br />

und damit auf die Motivation sowie<br />

die Leistung <strong>de</strong>r Mitarbeiter.<br />

Das Thema Aus- und Weiterbildung<br />

sollten Finanzchefs also wichtiger nehmen.<br />

Weitere Steuerungsmaßnahmen<br />

können auch sein, im Entwicklungsgespräch<br />

nicht nur fachliche, son<strong>de</strong>rn auch<br />

persönliche Ziele festzulegen. Der ein<br />

o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Mitarbeiter möchte vielleicht<br />

seine Kommunikationsfähigkeit o<strong>de</strong>r Präsentationstechnik<br />

verbessern. Entschei<strong>de</strong>nd<br />

ist dabei, dass diese nicht messbaren<br />

Ziele im Dialog mit <strong>de</strong>m jeweiligen Mitarbeiter<br />

vereinbart wer<strong>de</strong>n.<br />

Teambildung durch Wertewelten.<br />

Maßgeblichen Einfluss auf Leistung, Motivation<br />

und Compliance <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

hat auch eine eigene Bereichskultur (Faktor<br />

0,41), die vom CFO geschaffen und vor<br />

allem vorgelebt wer<strong>de</strong>n muss. Dazu gehören<br />

Maßnahmen wie Mitarbeitern die<br />

Wertschätzung für ihre geleistete Arbeit<br />

zu zeigen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Austausch in regelmäßigen,<br />

informellen Treffen zu pflegen.<br />

Wichtig beim Einsatz von Symbolik<br />

und Kultur schaffen<strong>de</strong>n Maßnahmen ist<br />

aber, dass <strong>de</strong>r Finanzleiter authentisch<br />

bleibt. Lädt <strong>de</strong>r Chef auf einmal zum Bier<br />

ein o<strong>de</strong>r stößt lustige Team-Aktionen an,<br />

die seiner Persönlichkeit nicht entspre-<br />

* Die autoren<br />

Prof. Dr. Barbara E. Weißenberger<br />

lehrt Betriebswirtschaftslehre mit<br />

<strong>de</strong>m Schwerpunkt «Controlling und<br />

integrierte Rechnungslegung» an<br />

<strong>de</strong>r Universität Gießen.<br />

Dr. Thomas M. Fischer ist Vorstand<br />

bei <strong>de</strong>r avantum consult AG.<br />

chen, verfehlt das seine Wirkung. Beim<br />

Aufbau einer eigenen Bereichskultur haben<br />

sich in <strong>de</strong>r Praxis Workshops bewährt,<br />

in <strong>de</strong>nen die Mitarbeiter gemeinsam<br />

das Selbstverständnis und die Rolle<br />

ihres Bereichs im Unternehmen erarbeiten.<br />

Agieren sie als Zahlenlieferanten?<br />

O<strong>de</strong>r sehen sie sich eher als Berater <strong>de</strong>r<br />

operativen Einheiten und streben aktives<br />

Mitmanagement an?<br />

Damit es danach nicht bei Lippenbekenntnissen<br />

o<strong>de</strong>r blasser Theorie bleibt,<br />

müssen <strong>de</strong>m erarbeiteten Selbstverständnis<br />

konkrete Maßnahmen folgen. In <strong>de</strong>r<br />

Umsetzung wür<strong>de</strong> das Controlling dann<br />

beispielsweise die Geschäftsbereiche dabei<br />

unterstützen, ihre Zahlen selbst auszuwerten<br />

und zu präsentieren, anstatt die<br />

Arbeit und die Verantwortung dafür zu<br />

übernehmen. Da Traditionen, Werte und<br />

Normen auch für ihre Mitarbeiter grundsätzlich<br />

wichtig seien, so die befragten<br />

CFOs, ist <strong>de</strong>r richtige Nährbo<strong>de</strong>n für<br />

echtes Teambuilding durch eine gemeinsame<br />

Wertewelt also vorhan<strong>de</strong>n. Die Verantwortung,<br />

bereichsspezifische Werte zu<br />

<strong>de</strong>finieren und weiterzugeben, liegt aber<br />

bei <strong>de</strong>n Finanzchefs, die diese Aufgabe<br />

bisher überwiegend vernachlässigen: Ein<br />

eigenes Leitbild im Finanzbereich ist nach<br />

Angaben <strong>de</strong>r Befragten noch selten (im<br />

Mittel 3,04).<br />

Konservative Arbeitszeitmo<strong>de</strong>lle.<br />

Auch in Sachen intelligentes Job-Design<br />

lassen viele CFOs Personalressourcen<br />

«ungehoben». In <strong>de</strong>n befragten Unternehmen<br />

fin<strong>de</strong>n sich vor allem klassische Arbeitszeitmo<strong>de</strong>lle.<br />

Home Office, Job Sharing,<br />

komprimierte Arbeitswoche o<strong>de</strong>r<br />

flexible Jahresstun<strong>de</strong>nverträge spielen<br />

keine Rolle – also die Mo<strong>de</strong>lle, die eine<br />

bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />

ermöglichen und weibliche Führungskräfte<br />

anziehen wür<strong>de</strong>n. Insgesamt beurteilen<br />

die befragten Finanzleiter die Aufstiegschancen<br />

im Finanzbereich trotz<br />

guter Work-Life-Balance selbst als «mäßig<br />

attraktiv» (Mittelwert 3,55).<br />

* Fachbereich Betriebswirtschaftslehre<br />

(Controlling und Rechnungslegung) <strong>de</strong>r<br />

Justus-Liebig-Universität Gießen: CFO-<br />

Excellence-Studie 2012. Beauftragt und<br />

unterstützt von avantum consult, Herausgeber<br />

<strong>de</strong>r Vorgängerstudie 2011.

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