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gießeinrichtung wird mit Druckluft ge -<br />

steuert und gereinigt. Dann die Ofen -<br />

deckensauger: Sie halten die Ofendecken<br />

von Kohle und Koks frei. Ihre Filter müssen<br />

regelmäßig pneumatisch freigeblasen<br />

werden, wenn sie zugesetzt sind. Schließlich<br />

die Messleitung: Das ist ein Stahlrohr,<br />

an dessen Ende eine Unterdruck -<br />

Messdose sitzt. Bevor damit der Ofendruck<br />

gemessen werden kann, muss auch<br />

dieses Rohr freigeblasen werden.<br />

Indischer Kunde fordert<br />

redundante Druckluftversorgung<br />

„Normalerweise setzen wir pro Füllwagen<br />

einen Elf-Kilowatt-Kompressor<br />

ein“, berichtet Trunk. „Die indischen<br />

Auftraggeber, die Bhu shan Steel Ltd.,<br />

wollten aber Gürtel und Hosenträger, also<br />

alles redundant. Deshalb haben wir zwei<br />

GA-Kompressoren in die Kabine eingebaut.“<br />

Nebst einem 1000-Liter-Druck -<br />

luftspeicher. „Der Kunde baut übrigens<br />

ein riesiges integriertes<br />

Stahlwerk“,<br />

INDUSTRIEAUSRÜSTER<br />

Dietmar Trunk,<br />

Kommissionsleiter<br />

Fluidtechnik:<br />

„Die Kompressoren<br />

müssen robust sein<br />

und 20 bis 30 Jahre<br />

auf den Kokereimaschinen<br />

ihren Dienst<br />

verrichten.“<br />

sagt Trunk, „mit Kokerei, Hochöfen,<br />

Stahlwerk … allem, was dazugehört.“<br />

Für die Schalker Eisenhütte gehörten<br />

zu diesem Auftrag insgesamt 16 GA-<br />

Kompressoren von 7 bis 90 kW installierter<br />

Leistung; acht wurden in vier Pneumatikkabinen<br />

eingebaut. Am größten sind<br />

die Kompressoren, die auf den Ausdrück -<br />

maschinen eingesetzt werden: 75 bis<br />

80 kW werden hier benötigt. Und weil<br />

Bhushan mindestens doppelte Sicherheit<br />

möchte, sitzen auf diesen Maschinen<br />

zwei GA-Kompressoren – und die dann<br />

auch gleich mit jeweils 90 kW Leistung.<br />

Die Ausdrückmaschinen verrichten<br />

harte Arbeit. Zu den einfachen gehört<br />

noch, die Sohlen der Öfen im Türbereich<br />

freizublasen, damit<br />

Blick in die Pneumatikkabine für eine dort keine Koks -<br />

Koksofenbedienmaschine, in diesem reste liegen. Sonst<br />

Fall für die Löschlokomotive. Sie ist<br />

könnten die Türen<br />

redundant mit zwei GA-15-FF-Kompressoren<br />

ausgestattet, weil der Endkunde nicht dicht schlie-<br />

möglichst hohe Sicherheit wünscht.<br />

ßen – und dicht<br />

müssen sie sein,<br />

absolut luftdicht so -<br />

gar, damit aus Kohle Koks wird. Zweitens<br />

muss das Steigrohr, aus dem die entstehenden<br />

Gase den Ofen verlassen, zyklisch<br />

freigeblasen werden, weil es sich<br />

mit Graphit zusetzt, der sich beim Koks-<br />

Brand bildet. Desgleichen die Ofendecke:<br />

Auch hier sammelt sich Graphit. Dieser<br />

muss nach jedem Brand mit Hilfe von<br />

Druckluft abgeblasen werden. Dazu<br />

befinden sich oben am Druckkopf der<br />

Ausdrückmaschine vier Düsen, die an die<br />

Decke weisen. Drittens muss auch die<br />

Filteranlage der Ausdrückmaschine, die<br />

Kokereimaschinen<br />

dreimal so groß ist wie die des Füllwagens,<br />

mit Druckluft abgereinigt werden.<br />

Viertens müssen die Zähne der Druck -<br />

stange „freigeblasen“ werden, bevor sie<br />

in das Ritzel greifen können; denn auch<br />

sie setzen sich mit Koksresten zu. Für<br />

diese vier Funktionen kalkuliert Trunk 75<br />

bis 80 kW Bedarf. „Bei manchen anderen<br />

Aufträgen ist sogar noch einmal soviel<br />

Leistung für eine fünfte Funktion dieser<br />

Kokereimaschinen nötig“, weiß der<br />

Schalke-Techniker. Denn manchmal<br />

werde ein sogenanntes Autotherm-Verfahren<br />

eingesetzt, mit dem die Temperatur<br />

der Ofenkammerwand über optische<br />

Systeme gemessen wird. „Um dieses<br />

Messsys tem zu kühlen und zu reinigen,<br />

wären allein noch mal rund 75 Kilowatt<br />

erforderlich“, sagt Trunk.<br />

Für die Überleitmaschine<br />

reichen 7 kW Leistung aus<br />

Bleiben noch die Überleitmaschine<br />

und das Löschfahrzeug. „Das Hauptwerkzeug<br />

der Überleitmaschine, die so -<br />

genannte Kuchenführung, sieht aus wie<br />

eine hochgestellte Streichholzschachtel<br />

ohne Innenleben“, erklärt Dietmar Trunk.<br />

Sie ist 0,5 m breit, 7 bis 8 m hoch und<br />

circa 5 m lang. Einzige pneumatische<br />

Funktion auf dieser Maschine: die Ofensohle<br />

auf dieser Seite abblasen. „Dafür<br />

reicht in jedem Falle eine GA 7“, meint<br />

der Ingenieur, sprich: 7 kW Leistung.<br />

„Aber unser Kunde wollte auch hier doppelte<br />

Sicherheit.“ Auch diese beiden GA-<br />

Kompressoren fahren offen auf den<br />

Maschinen mit.<br />

Das Löschfahrzeug schließlich ist die<br />

einzige der vier Kokereimaschinen, die<br />

auch ganz ohne Pneumatik gebaut werden<br />

könnte; dann würden die Klappen,<br />

die den Koks hinauslassen, hydraulisch<br />

betätigt. Die indischen Auftraggeber aber<br />

DK 1/2011 27

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