Download - Atlas Copco Deutschland
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Fotos: Preuß, Stadt Münster<br />
Sickerwasserbehandlung<br />
In der Sickerwasserbehandlungsanlage<br />
des Entsorgungszentrums<br />
Münster versorgt ein Schraubengebläse<br />
von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong> aerobe<br />
Bakterien mit Luft. Die wartungsarme<br />
Technologie und der integrierte<br />
Frequenzumrichter gaben<br />
den Ausschlag für das energie -<br />
effiziente ZS 55 + VSD.<br />
Hier stinkt’s ja gar nicht“, fällt<br />
dem Besucher auf, als er das<br />
Gelände der Sickerwasserbehandlungsanlage<br />
des Entsorgungszentrums<br />
Münster betritt. Die Anlage bereitet<br />
seit 15 Jahren das Sickerwasser der zwei<br />
Zentraldeponien auf, von denen eine<br />
noch in Betrieb ist. „Die andere Deponie<br />
ist bereits geschlossen“, erklärt Betriebsleiter<br />
Christian Lüke. „Aber trotzdem<br />
wird noch lange Wasser durchsickern,<br />
das wir vor der Endreinigung in der<br />
Hauptkläranlage aufbereiten müssen.“<br />
Denn im Hausmüll, der dort deponiert ist,<br />
sind jahrzehntelang – Mülltrennung hin<br />
oder her – auch Medikamente, halbleere<br />
Kanister vom privaten Ölwechsel oder<br />
Farbreste gelandet. „Bestimmte Inhaltsstoffe<br />
daraus finden mit der Zeit einfach<br />
ihren Weg selbst durch die besten Trennschichten“,<br />
sagt Lüke.<br />
Dieser Müll ist zwar giftig, weshalb<br />
das Sickerwasser aufbereitet werden<br />
muss. Aber: „Dieses Wasser ist in der<br />
Regel nahezu geruchlos“, belehrt Wilfried<br />
Rasch den Besucher. „Wenn es übel<br />
riecht, dann stimmt etwas nicht.“ Rasch<br />
hat die Anlage als Fachkraft für Abwassertechnik<br />
mit aufgebaut und kontrolliert<br />
16 DK 1/2011<br />
NIEDERDRUCKSYSTEME<br />
Effiziente Sickerwasserbehandlung: ZS-Schraubengebläse versorgt Bakterien mit Luft<br />
Wartungsarm durch Direktantrieb<br />
täglich das Wasser in den insgesamt<br />
7500 m 3 fassenden Belebungsbecken.<br />
Damit alles stimmt, müssen die Bakterien<br />
im biologischen Becken zuverlässig mit<br />
Luft versorgt werden. In der sogenannten<br />
Nitrifikation bauen sie die organischen<br />
Inhaltsstoffe ab. Für die richtige Luftzufuhr<br />
sorgt seit einem Jahr ein drehzahlgeregeltes<br />
Schraubengebläse des Typs ZS<br />
55 + VSD von <strong>Atlas</strong> <strong>Copco</strong>, das von zwei<br />
weiteren, älteren Maschinen eines anderen<br />
Herstellers unterstützt wird. Den<br />
<strong>Atlas</strong>-<strong>Copco</strong>-Kompressor schafften die<br />
Münsteraner als Ersatz für ein altes,<br />
defektes Drehkolbengebläse an.<br />
Volumenströme bis 4600 m 3 /h und<br />
Betriebsüberdrücke bis 1,2 bar<br />
Die Serie der ölfrei verdichtenden ZS-<br />
Schraubengebläse wurde für Volumenströme<br />
von etwa 250 bis knapp 4600 m 3 /h<br />
und Betriebsüberdrücke bis zu 1,2 bar<br />
konzipiert. Durch die integrierte Drehzahlregelung<br />
(Variable Speed Drive,<br />
VSD) der in Münster installierten<br />
Maschine lässt sich der Druckluftvolumenstrom<br />
automatisch exakt dem aktuellen<br />
Luftbedarf anpassen. Die Drehzahlen<br />
der alten Gebläse ließen sich nur mittels<br />
externem Frequenzumrichter regeln. Das<br />
ZS 55 + erzeugt Volumenströme bis zu<br />
1680 m 3 /h und eignet sich für Druckerhöhungen<br />
zwischen 0,3 und 1,2 bar.<br />
Von den Stegen aus, die über die<br />
Becken führen, fällt der Blick in das<br />
schlammbraune Wasser. Sechs Meter<br />
hoch, manchmal sieben, ist die Wassersäule<br />
in den Klärbecken, in die das<br />
Sickerwasser als erstes gepumpt wird.<br />
Hier in Münster wird mit dem energiesparenden<br />
Verfahren der vorgeschalteten<br />
Denitrifikation gearbeitet. Die findet im<br />
ersten Fünftel des Beckens statt, wo anaerobe<br />
Bakterien tätig sind, die keinen<br />
Sauerstoff benötigen. Über einen Überlauf<br />
geht das Klärwasser in die belüftete<br />
Nitrifikation. Für die Belüftung beträgt<br />
der Nenndruck etwa 0,86 bar. „Wir brauchen<br />
allein 0,6 bis 0,7 bar, um den Druck<br />
der Wassersäule auszugleichen“, erklärt<br />
Wilfried Rasch, Fachkraft für Abwassertechnik,<br />
hat die Sickerwasserbehandlungsanlage<br />
mit aufgebaut und kontrolliert täglich<br />
die Luftqualität in den Becken sowie die<br />
Leistung der Kompressoren.<br />
Rasch, „und weitere 0,2 bar, um die<br />
Membranen der Belüftungsrohre aufzublasen.“<br />
Mittlerweile laufe das <strong>Atlas</strong>-<br />
<strong>Copco</strong>-Schraubengebläse in der Anlage<br />
permanent; eines der beiden Drehkolbengebläse<br />
werde bei hohem Luftbedarf<br />
zugeschaltet. Das jeweils dritte Gebläse<br />
dient als Reserve und wird im Wechsel<br />
mit dem zweiten Altgerät betrieben.<br />
Direktantrieb und integrierter<br />
Frequenzumrichter<br />
„Der Direktantrieb und der integrierte<br />
Frequenzumrichter gaben den Ausschlag“,<br />
sagt Christian Lüke über die Entscheidung,<br />
das ZS 55 + VSD anzuschaf-