RP - Gemeinde Zäziwil
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Einwohnergemeinde <strong>Zäziwil</strong><br />
Erläuterungsbericht zur Ortsplanungsrevision<br />
Das Mitwirkungsexemplar vom 16. Mai 2012<br />
Panorama<br />
AG für Raumplanung Architektur und Landschaft<br />
Münzrain 10<br />
3005 Bern<br />
www.panorama-ag.ch<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort <strong>Gemeinde</strong>präsidentin 2<br />
Erläuterungsbericht zur Ortsplanung 6<br />
1 Auslöser, Ziele und Aufbau der Ortsplanungsrevision 2011 7<br />
1.1 Auslöser der Ortsplanungsrevision 2011 7<br />
1.2 Ziele und Auftrag der Ortsplanungsrevision 2011 8<br />
1.3 Vorgehen in vier Phasen 9<br />
1.4 Projektorganisation und Beteiligte 9<br />
1.5 Terminprogramm 11<br />
2 Ausgangslage 12<br />
2.1 Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> 12<br />
2.2 Rechtskräftige und neue Planungsinstrumente der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> 13<br />
2.3 Die laufenden Planungen parallel zur Ortsplanungsrevision 2011 14<br />
2.4 Gefahrenkarte der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> 17<br />
2.5 Bauinventar der Kantonalen Denkmalpflege 18<br />
2.6 Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) 18<br />
2.7 Arbeitsgrundlagen zur Erarbeitung der Ortsplanungsrevision 2011 19<br />
3 Übersicht der Wohnbaulandkapazitäten 20<br />
3.1 Berechnung Wohnbaulandbedarf in <strong>Zäziwil</strong> für die nächsten 15 Jahre gemäss Kantonalem Richtplan 20<br />
3.2 Übersicht der Wohnbaukapazitäten in <strong>Zäziwil</strong> (Stand September 2011) 21<br />
2
4 Plan der Handlungsmöglichkeiten 22<br />
4.1 Einleitung 22<br />
4.2 Raster 1: Erhebung und Bewertung der potenziellen Einzonungsflächen 22<br />
4.3 Raster 2: Überprüfung Landschaftsinventar 23<br />
4.4 Raster 3: Grobbeurteilung Lärm der potenziellen Einzonungsflächen 24<br />
4.5 Raster 4: Grobbeurteilung Luftreinhalteverordnung 24<br />
4.6 Raster 5: Weilerzonen 25<br />
4.7 Raster 6: Grobbeurteilung Erschliessbarkeit 25<br />
4.8 Raster 7: Fruchtfolgeflächen 26<br />
4.9 Raster 8: Grobbeurteilung Orts- und Landschaftsbildverträglichkeit der Einzonungsflächen 26<br />
4.10 Raster 9: Gefahrenkarte 26<br />
4.11 Raster 10: Kapazitätsübersicht 27<br />
4.12 Raster 11: Auswertung Raster 1 - 10 27<br />
5 Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ 28<br />
5.1 Einleitung 28<br />
5.2 Bedeutung und Stellung 28<br />
5.3 Aufbau und wichtige Inhalte 29<br />
6 Überarbeitung Zonenplan Siedlung (ZPS) 30<br />
6.1 Einleitung 30<br />
6.2 Einzonungskriterien 30<br />
6.3 Beschrieb der Ein-, Um- und Auszonungen 30<br />
6.4 Waldfestlegungsverfahren 48<br />
6.5 Umgang mit Fruchtfolgeflächen bei den Neueinzonungen 48<br />
6.6 Weilerzone „Lenzligen“ 52<br />
6.7 Grünzonen 53<br />
3
7 Überarbeitung Zonenplan Landschaft (ZPL) 54<br />
7.1 Ausgangslage und Zielsetzung 54<br />
7.2 Überprüfung der schutzwürdigen Landschaften / Flächen / Objekte 54<br />
7.3 Teilrichtplan ökologische Vernetzung Kiesental 56<br />
8 Überarbeitung Baureglement (GBR) 57<br />
8.1 Ausgangslage und Zielsetzung 57<br />
8.2 Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick 59<br />
9 Planerlassverfahren 63<br />
9.1 Mitwirkung 63<br />
9.2 Ablauf der Mitwirkung 63<br />
9.3 Überblick und Zusammenfassung der Mitwirkungseingaben 63<br />
9.4 Die wichtigsten Änderungen 63<br />
Anhang 64<br />
Abkürzungen 65<br />
Gesetze 66<br />
Anhang auf CD 67<br />
4
Erläuterungsbericht zur Ortsplanung<br />
Raumplanungsbericht nach Art. 47 <strong>RP</strong>V und Art. 18 BauV<br />
Der Erläuterungsbericht dient<br />
• dem „Laien“, die Inhalte und Zusammenhänge der Ortsplanung nachvollziehen und verstehen zu können,<br />
• auf <strong>Gemeinde</strong>stufe der Gewährleistung von Wissenstransfer für nachfolgende <strong>Gemeinde</strong>behörden und als<br />
Grundlage für das Controlling,<br />
• den Vorprüfungs- und Genehmigungsbehörden zur Beurteilung der Rechtmässigkeit der Planung.<br />
Der Erläuterungsbericht<br />
• ist ein zwingender Bestandteil der Planung,<br />
• muss den Anforderungen von Art. 47 Raumplanungsverordnung (<strong>RP</strong>V) und der „Planungshilfe für Ortsplanungen“<br />
des AGR genügen,<br />
• ist für die Bevölkerung eine unverzichtbare Grundlage für die Mitwirkung und Abstimmung,<br />
• dokumentiert Kompetenz der Planungsverantwortlichen und schafft damit Vertrauen, Voraussetzung für<br />
die erfolgreiche Planung.<br />
Chronologischer Aufbau des Erläuterungsberichtes<br />
Der Erläuterungsbericht wird infolge des Planungsverfahrens inhaltlich nicht laufend angepasst sondern dokumentiert<br />
die Ausgangslage, mit welcher innerhalb des Planungsverfahrens in die Mitwirkungsphase gestartet<br />
wird. Inhaltliche Änderungen zu den Planungsinstrumenten sowie Erklärungen, welche infolge der Mitwirkungsund<br />
Vorprüfungsphase sowie der öffentlichen Auflage anfallen, werden im Kapitel Planerlassverfahren (siehe<br />
Kapitel 9) zusammengefasst und dargestellt.<br />
5
ZP<br />
Siedlung<br />
GBR<br />
<strong>RP</strong><br />
Siedlung<br />
Richtlinien<br />
Siedlung<br />
ZP<br />
Landschaft<br />
Tech.<br />
Bericht<br />
<strong>RP</strong><br />
Landschaft<br />
Richtlinien<br />
Landschaft<br />
ZP<br />
Naturgefahren<br />
Planungsinstrumente Ortsplanungsrevision 1999<br />
1 Auslöser, Ziele und Aufbau der Ortsplanungsrevision 2011<br />
1.1 Auslöser der Ortsplanungsrevision 2011<br />
Die rechtskräftige Ortsplanung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> wurde im Jahr 1999 durch den Kanton Bern genehmigt. Mit<br />
dieser Planung entstanden umfangreiche Planungsinstrumente (vgl. Schema linke Spalte); im Einzelnen: Zonenplan<br />
(ZP) Siedlung, Zonenplan (ZP) Landschaft, Zonenplan (ZP) Naturgefahren (genehmigt 2009), <strong>Gemeinde</strong>baureglement<br />
(GBR), Richtplan (<strong>RP</strong>) Siedlung (inkl. Themen Verkehr und Aussenraum), Richtplan (<strong>RP</strong>) Landschaft je<br />
mit Richtlinien. Die Themen Siedlung und Landschaft wurden sowohl behördenverbindlich als auch allgemeinverbindlich<br />
behandelt; der Themenbereich Verkehr nur behördenverbindlich.<br />
Seit nunmehr zehn Jahren ist die <strong>Gemeinde</strong> mit dem Vollzug der Ortsplanung beschäftigt. Die Bahnhofmatte<br />
wurde der Bauzone zugeführt und ist heute weitgehend überbaut. Zudem wurde der Bahnhofbereich neu gestaltet<br />
und umgebaut. Viele Massnahmen aus den beiden Richtplänen Siedlung und Landschaft wurden umgesetzt.<br />
Nebst kleinen Anpassungen an den Planungsinstrumenten wurde im Jahr 2009 der Zonenplan Naturgefahren<br />
genehmigt.<br />
Im Rahmen des Vollzugs wuchs der Revisionsbedarf. Daher beschloss die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> die Ortsplanung<br />
mitsamt der Richtpläne zu revidieren und den neuen Anforderungen und Bedürfnissen anzupassen. Um den Revisionsbedarf<br />
besser fassen zu können, fand am 11. Dezember 2009 zwischen <strong>Gemeinde</strong>vertreterInnen und dem<br />
Kanton eine Sitzung statt. Daraus entstand eine Liste des Handlungsbedarfs. Diese stellt, nebst einem Gespräch<br />
vom 26. Januar 2010 mit dem <strong>Gemeinde</strong>präsidenten, der <strong>Gemeinde</strong>schreiberin, dem Ortsplaner und der Sachbearbeiterin<br />
Bauwesen, die wichtigste Grundlage für die Ortsplanungsrevision dar.<br />
6
Bernstrasse<br />
Bernstrasse<br />
Thunstrasse<br />
Thunstrasse<br />
Bahnhofstrasse<br />
Bahnhofstrasse<br />
Langnaustrasse<br />
Bahnhofmatte<br />
Bahnhof SBB<br />
Hauptentwicklung entlang der Achse Bahnhofstrasse<br />
1.2 Ziele und Auftrag der Ortsplanungsrevision 2011<br />
Mit der Ortsplanung 1999 wurde eine neue Entwicklungsachse (vgl. Skizze linke Spalte) in der <strong>Gemeinde</strong> definiert:<br />
Die räumliche Hauptentwicklung soll neu nicht mehr entlang der Bern-, Langnau- oder Thunstrasse, sondern<br />
entlang der Bahnhofstrasse stattfinden. Entsprechend wurde die Bahnhofmatte der Bauzone zugeführt.<br />
Mit der Ortsplanung 2011 wird <strong>Zäziwil</strong> nicht neu erfunden. Dies bedeutet, dass die oben beschriebene Grundkonzeption<br />
der rechtskräftigen Ortsplanung 1999 (Hauptentwicklung entlang der Achse Bahnhofstrasse) beibehalten<br />
wird. Was bedeutet dies nun konkret: Gestützt auf eine systematische Erfolgskontrolle der bestehenden Planungsinstrumente<br />
(Quervergleich zwischen dem gewünschten und dem tatsächlichen Zustand der <strong>Gemeinde</strong>), in<br />
Kenntnis der systematisch erhobenen Grundeigentümerabsichten und unter Wahrung sämtlicher verbindlicher<br />
Vorgaben des Kantons und/oder Bundes wird die gewünschte räumliche Entwicklung der <strong>Gemeinde</strong> neu definiert;<br />
dies gilt insbesondere für das Wohnen und das Arbeiten. Beim Wohnen wird der Spielraum gemäss Kantonalem<br />
Richtplan im Einverständnis mit den betroffenen Grundeigentümern ausgeschöpft. Dabei findet das Instrument<br />
der Mehrwertabschöpfung Anwendung (<strong>Gemeinde</strong>ratsentscheid: 25%).<br />
In den Bereichen Landschaft und Verkehr können die durch die Erfolgskontrolle erkannten Lücken geschlossen<br />
werden. Die Planungsinstrumente werden zusammengefasst und wo immer möglich vereinfacht. Damit wird<br />
auch der Vollzug in den nächsten Jahren verbessert.<br />
Ziele: Überarbeitete Richtplanung mit Massnahmenblättern, überarbeitete baurechtliche Grundordnung mit neuen<br />
Zonenplänen und neuem Baureglement (GBR).<br />
Auftrag: Die <strong>Gemeinde</strong> hat das Raumplanungsbüro Panorama, AG für Raumplanung Architektur und Landschaft,<br />
mit der Überarbeitung der Ortsplanungsrevision beauftragt.<br />
7
Baukommission<br />
BK<br />
Bevölkerung<br />
<strong>Gemeinde</strong>rat GR<br />
Spezialkommission<br />
OPL<br />
Panorama AG<br />
Landschaftsspezialist<br />
<strong>Gemeinde</strong><br />
1.3 Vorgehen in vier Phasen<br />
Die Ortsplanungsrevison 2011 gliedert sich in vier Phasen:<br />
Phase 1: Plan der Handlungsmöglichkeiten (siehe Kapitel 4)<br />
Phase 2: Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ (siehe Kapitel 5)<br />
Phase 3: Erarbeiten Planungsinstrumente der baurechtlichen Grundordnung (siehe Kapitel 6 ,7 und 8)<br />
Phase 4: Planerlassverfahren (siehe Kapitel 9)<br />
1.4 Projektorganisation und Beteiligte<br />
Die Projektorganisation (vgl. Schema linke Spalte) basiert auf den Erfahrungen der <strong>Gemeinde</strong> beim Vollzug der<br />
Ortsplanung 1999. Dabei hat sich das Einsetzen einer Spezialkommission bewährt. Für die Ortsplanung 2011 sind<br />
in der Spezialkommission Ortsplanungsrevision (OPL) fix vertreten:<br />
• Elsa Nyffenegger, <strong>Gemeinde</strong>präsidentin, ab Anfang Jahr 2011<br />
• Urs Grunder, <strong>Gemeinde</strong>präsident, bis Ende Jahr 2010<br />
• Silvia Zimmermann, <strong>Gemeinde</strong>schreiberin<br />
• Kathrin Buchmann, Sachbearbeiterin Bauwesen<br />
• Heinz Ramseier, <strong>Gemeinde</strong>ratsmitglied, Präsident Baukommission<br />
• Urs Locher, <strong>Gemeinde</strong>ratsmitglied<br />
Der Bereich Landschaft wird durch Hans Rudolf Schüpbach, Landschaftsspezialist, aus der <strong>Gemeinde</strong> abgedeckt.<br />
Er unterstützt das Büro gezielt und nimmt entsprechend der jeweiligen Traktandenliste auch an den Sitzungen<br />
(ohne Stimmrecht) teil.<br />
Ähnlich verhält es sich mit dem Thema Bauvorschriften. Die Erfolgskontrolle, die daraus entstehende Mängelliste<br />
und die Änderungsvorschläge werden von der Baukommission vorbereitet.<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat ist für die Ortsplanung zuständiges Planungsorgan. Das GR-Büro informiert den Rat regelmässig<br />
über den Stand der Arbeiten. Der <strong>Gemeinde</strong>rat fällt die wichtigen Zwischenentscheide (Bsp: Start Mitwirkung,<br />
Verabschiedung Vorprüfungsunterlagen, etc.).<br />
8
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> wird bei der Ortsplanungsrevison unterstützt und begleitet durch die Panorama AG, vertreten<br />
durch:<br />
• Kevin Stucki, Projektleiter Ortsplanung, Raumplaner FHO, SIA<br />
• Res Wyss-Oeri, Stv. Projektleiter Ortsplanung, Raumplaner NDS/HTL, REG A, SIA<br />
• Stefania Bonardo, Sachbearbeitung und Zeichnungsarbeiten, Raumplanungszeichnerin<br />
9
Auftragserteilung<br />
Handlungsbedarf<br />
Entwurf PI<br />
Mitwirkung<br />
Vorprüfung<br />
Verträge<br />
Auflage<br />
1 2<br />
2011 2012<br />
3 4 5 6<br />
1.5 Terminprogramm<br />
Nach der Auftragserteilung ist für die Kernarbeiten (Handlungsbedarf und Planungsinstrumente) eine Bearbeitungszeit<br />
von ca. zehn Monaten vorgesehen. Beschlossen wird die Ortsplanung 2011 voraussichtlich im Herbst<br />
2012 durch die <strong>Gemeinde</strong>versammlung.<br />
Legende:<br />
1-9 19<br />
1<br />
1<br />
1<br />
1<br />
Mitte 2012<br />
7<br />
2<br />
2012 2013<br />
Phase 1: Plan der Handlungsmöglichkeiten<br />
Phase 2: Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />
Phase 3: Erarbeitung Planungsinstrumente der baurechtlichen Grundordnung<br />
Phase 4: Planerlassverfahren<br />
Verträge mit Grundeigentümern zu Planungsmehrwerten<br />
Sitzungen OPL<br />
Sitzung BK<br />
Informationsveranstaltung Mitwirkung<br />
Sitzung GR<br />
8<br />
3<br />
9<br />
4<br />
Mitte<br />
Beschluss <strong>Gemeinde</strong>versammlung<br />
10<br />
2013
Impressionen aus <strong>Zäziwil</strong><br />
2 Ausgangslage<br />
2.1 Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong><br />
Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> liegt in der für das Emmental typischen Hügellandschaft auf 686 m ü. M., 4 km nordöstlich<br />
von Konolfingen. Das Sieldungsgebiet erstreckt sich in der breiten Talsenke der Chise zwischen den Höhen der<br />
Blasenflue im Norden und des Kurzenbergs im Süden.<br />
Zu <strong>Zäziwil</strong> gehören die Weiler Lenzligen und Reutenen sowie verschiedene Hofgruppen und Einzelhöfe. Nachbarsgemeinden<br />
von <strong>Zäziwil</strong> sind Oberthal, Bowil, Oberhünigen, Mirchel und Grosshöchstetten. Sie umfasst mit<br />
einer <strong>Gemeinde</strong>fläche von 5,4 km2 ca. 1‘611 Einwohner (Stand 31.12.2010).<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstrasse, die von Bern via Langnau im<br />
Emmental nach Luzern führt. Zudem fährt die S-Bahn im Halbstundentakt nach Bern und Langnau. Für die Feinverteilung<br />
im öffentlichen Verkehr sorgt ein Postautokurs, welcher die Strecke von Grosshöchstetten via <strong>Zäziwil</strong><br />
nach Oberthal bedient.<br />
In <strong>Zäziwil</strong> sind heute Betriebe u.a. des Baugewerbes, des Detailhandels, mechanische Werkstätten und der<br />
Dienstleistung vertreten. In den letzten Jahrzehnten hat sich <strong>Zäziwil</strong> zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele<br />
Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in den grösseren Ortschaften der Umgebung und in<br />
der Agglomeration Bern arbeiten.<br />
11
ZPS<br />
Siedlung<br />
GBR<br />
<strong>RP</strong><br />
Räumliche<br />
Gesamtentwicklung<br />
Konzeptbeschrieb<br />
Massnahmenblätter<br />
ZPL<br />
Landschaft<br />
Gefahrengebiete<br />
Erläuterungsbericht<br />
Planungsinstrumente Ortsplanungsrevision 2011<br />
2.2 Rechtskräftige und neue Planungsinstrumente der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong><br />
In der nachfolgenden Übersicht sind alle rechtskräftigen Planungsinstrumente dargestellt, welche für die <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Zäziwil</strong> Aussagen machen und deshalb von Bedeutung sind. Zudem sind die neuen Planungsinstrumente<br />
aufgelistet, welche infolge der Ortsplanungsrevision 2011 überarbeitet oder neu erarbeitet werden.<br />
rechtskräftige Planungsinstrumente: neue und überarbeitete Planungsinstrumente:<br />
Richtplan Siedlung (inkl. Themen Verkehr neuer Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />
und Aussenraum) mit Richtlinien, 1999<br />
Richtplan Landschaft mit Richtlinien, 1999<br />
mit Konzeptbeschrieb und Massnahmenblättern<br />
Zonenplan Siedlung, 1999 neuer Zonenplan Siedlung (ZPS)<br />
Zonenplan Landschaft, 1999 neuer Zonenplan Landschaft mit Gefahrengebieten<br />
(ZPL)<br />
Zonenplan (Natur-)Gefahren, 2009 wird in Zonenplan Landschaft mit<br />
Gefahrengebieten (ZPL) überführt<br />
Baureglement, 1999 neues Baureglement (GBR)<br />
Bauinventar, 1995 bleibt bestehen<br />
Teilrichtplan ökologische Vernetzung, wird zur Zeit ausserhalb der Orts-<br />
Region Kiesental, Stand 2004 planungsrevision 2011 erarbeitet<br />
12
Ausschnitt RGSK, Stand 2011<br />
2.3 Die laufenden Planungen parallel zur Ortsplanungsrevision 2011<br />
Nachfolgend sind zu den drei wichtigsten Planungen, welche parallel zur Ortsplanung laufen, kurz die Ausgangslage,<br />
die Ziele sowie die Koordination mit der Ortsplaung beschrieben:<br />
1. Regionales Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) Bern-Mittelland:<br />
Ausgangslage und Ziel: Der Regierungsrat des Kantons Bern, vertreten durch die Justiz-, <strong>Gemeinde</strong>- und Kirchendirektion<br />
(JGK) hat die Erarbeitung eines Regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzeptes Bern-Mittelland<br />
in Auftrag gegeben. Die Bearbeitung erfolgt in den zwei Themenbereichen Siedlung und Verkehr. Im Bericht werden<br />
der Ist-Zustand und der künftige Zustand beschrieben. Der künftige Zustand bezieht sich auf eine Zeitspanne<br />
von rund 20 Jahren in der Zukunft, konkret auf das Jahr 2030.<br />
Im Sinne eines Referenzszenarios wird unter Berücksichtigung schon beschlossener Massnahmen die Siedlungsentwicklung<br />
und die Entwicklung des Verkehrsangebotes bis zum Jahr 2030 ausgewiesen sowie die Qualität<br />
der Verkehrssysteme abgeschätzt. Dies unter der Annahme, dass keine zusätzlichen Massnahmen ergriffen werden.<br />
Im Herbst 2010 fand zum RGSK eine Mitwirkung statt. Im Frühjahr bis Sommer 2011 erfolgt die Auswertung.<br />
Koordination Ortsplanung 2011: Die Ergebnisse fliessen laufend in die Ortsplanungsrevision 2011 mit ein. Das<br />
RGSK bezeichnet für <strong>Zäziwil</strong> insbesondere ein Arbeitsplatzschwerpunkt „Standort Eyweid“ (siehe auch nachfolgender<br />
Punkt Einzonung Käserei Eyweid).<br />
13
tand<br />
00m<br />
100.00<br />
pot. Erweiterung<br />
50.00<br />
2. Etappe<br />
Baute<br />
1'400 m2<br />
28.00<br />
2. Etappe<br />
37.90<br />
Potentielle Erweiterungsstrasse<br />
5.50<br />
pot. Erweiterung<br />
ev. weitere PP`s<br />
Käserei<br />
3'375 m2<br />
Umschlag Ware<br />
Feuerwehr / Werkhof<br />
1100 m2<br />
Grünstreifen/Gliederung<br />
75.00<br />
4.70 45.00 5.00<br />
15.00 15.00 5.00<br />
5.30<br />
5.50<br />
1. Etappe<br />
Verkauf<br />
1. Etappe<br />
Richtplanskizze Umzonung Käserei und<br />
Werkhof/ Feuerwehrmagazin, Stand 2010<br />
Anlieferung Milch<br />
3.00<br />
10.50<br />
12 PP<br />
ca.<br />
7.40<br />
4 PP<br />
Sammelstelle<br />
2. Einzonung Käserei Eyweid:<br />
Ausgangslage und Ziel: Seit dem Jahr 2008 bestehen Bestrebungen der Käsereigenossenschaften und der <strong>Gemeinde</strong>,<br />
angrenzend an den Friedhof, in der Eyweid Bauland einzuzonen. Die geplante neue Käserei ist von regionaler<br />
volkswirtschaftlicher Bedeutung. Sie ist flächenmässig der „grösste Motor“ für die Einzonung. Zudem sucht<br />
die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> seit längerer Zeit für die Feuerwehr und den Werkhof einen neuen Standort.<br />
Nach Rücksprache mit dem Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung AGR und der Regionalkonferenz Bern-Mittelland<br />
hat die <strong>Gemeinde</strong> die Einzonung in der Eyweid entworfen und mitgewirkt. Aus der Bevölkerung gingen<br />
keine Mitwirkungseingaben ein. Anschliessend wurden die Akten dem AGR zur Vorprüfung eingereicht. Mit dem<br />
Bericht vom 9. Dezember 2010 schloss das AGR den ersten Teil der Vorprüfung ab.<br />
Zur Zeit wird ein Bebauungskonzept sowie eine Überbauungsordnung ausgearbeitet. Das Planungsgeschäft läuft<br />
als eigenständiges Projekt parallel zur Ortsplanungsrevsion 2011.<br />
Koordination Ortsplanung 2011: Die Ergebnisse fliessen laufend in die Ortsplanungsrevision 2011 mit ein.<br />
14
Impressionen aus Lenzligen, 2011<br />
3. Intensivlandwirtschaftszone Lenzligen<br />
Im Weiler Lenzligen auf der Grenze zwischen den <strong>Gemeinde</strong>n Grosshöchstetten und <strong>Zäziwil</strong> wurde 2005 in der<br />
Landwirtschaftszone eine Tunnelanlage für Erdbeerkulturen erstellt. Mit diesem Hochsystem, in dem die Erdbeerpflanzen<br />
in organischem Substrat wachsen, können durch die vermehrte Wetterunabhängigkeit im Idealfall<br />
mehrere Ernten eingebracht werden. Die mit Plastik überdeckte Tunnelanlage umfasst eine Fläche von rund 5000<br />
m2 auf <strong>Gemeinde</strong>gebiet <strong>Zäziwil</strong> und rund 2‘500 m2 auf <strong>Gemeinde</strong>gebiet Grosshöchstetten.<br />
Die ersten Gespräche um eine zonenrechtliche Lösung auf <strong>Gemeinde</strong>gebiet <strong>Zäziwil</strong> fanden bereits 2006 statt.<br />
Aus verschiedenen Gründen wurde die Planung damals nicht weitergeführt. Um einen gesetzeskonformen Zustand<br />
zu erreichen, wurden auf <strong>Gemeinde</strong>gebiet <strong>Zäziwil</strong> einige Tunnel abgebrochen, damit die Fläche die 5‘000<br />
m2 der inneren Aufstockung nicht übersteigt. In der Zwischenzeit kam auf Grosshöchstetter <strong>Gemeinde</strong>gebiet die<br />
zweite Anlage von 2‘500 m2 dazu. Da diese Anlage aufgrund einer Änderung des Befestigungssystems nach den<br />
Unwettern 2009 in der Landwirtschaftszone nicht zonenkonform ist, muss eine Lösung über eine Zonenregelung<br />
gefunden werden.<br />
Die beiden Tunnelanlagen im Gebiet Lenzligen können nicht im Sinne einer inneren Aufstockung bewilligt werden,<br />
da die Fläche mehr als die erlaubten 5‘000 m2 beträgt. Die Legalisierung der Anlage muss daher über eine Zonenplanänderung<br />
geschehen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt steht die Schaffung einer Intensivlandwirtschaftszone<br />
im Vordergrund, im weiteren Verfahren könnte sich evtl. eine Überbauungsordnung als zweckdienlicher erweisen.<br />
Die Planung befindet sich vor der 2. Vorprüfung.<br />
Koordination Ortsplanung 2011: Die Ergebnisse fliessen laufend in die Ortsplanungsrevision 2011 mit ein.<br />
15
Ausschnitt Gefahrenkarte, Stand 2010<br />
2.4 Gefahrenkarte der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong><br />
Der Bund hat - ausgelöst durch die Häufung verschiedener grosser Schadensereignisse in den vergangenen<br />
Jahren - die Kantone aufgefordert, flächendeckend Gefahrenkarten auszuarbeiten. Diese werden durch Arbeitsgemeinschaften<br />
von Geologen- und Bauingenieurbüros in enger Zusammenarbeit mit den <strong>Gemeinde</strong>n erarbeitet.<br />
Der Kanton begleitet diese Arbeiten fachlich und subventioniert sie.<br />
Die Ingenieur- und Geologengemeinschaft (IGG) hat im Jahr 2004 die Naturgefahrenkarte Kiesental erstellt. Mit<br />
der Ortsplanungsrevision besteht folgender Zusammenhang: Die (Natur-)Gefahrenkarte weist vier Gefahrenkategorien<br />
aus. Zonen mit einer Restgefährdung, mit einer geringen, einer mittleren oder einer erheblichen Gefährdung.<br />
Zonen und Gebiete mit erheblicher bzw. mittlerer Gefährdung dürfen keiner Bauzone zugewiesen werden.<br />
Damit stellt die Gefahrenkarte für den Zonenplan eine zentrale Grundlage dar. Die Pflicht zur Bezeichnung und<br />
damit zur Festsetzung der Gefahrengebiete im Zonenplan ergibt sich explizit aus Art. 71 Baugesetz. Gefahrengebiete<br />
sind im Zonenplan als grundeigentümerverbindliche Gefahrenzone festzulegen (Gefahrenzonenmodell). Bei<br />
einer Änderung der Gefahrenkarte ist der Zonenplan anzupassen. Damit wird für die Betroffenen und die <strong>Gemeinde</strong>n<br />
Transparenz und Rechtssicherheit geschaffen.<br />
In der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> wurde im Jahr 2009 die Gefahrenkarte in den Zonenplan Naturgefahren integriert und<br />
genehmigt (siehe Kapitel 1.1). Die aus der Arbeit gewonnene Erkenntnis ist, dass keine Auszonungen von Bauzonen,<br />
die sich in einem Gebiet mit erheblicher Gefährdung befinden, nötig sind. Nach Realisierung verschiedener<br />
Bachverbauungs- und Hochwasserschutzprojekte (Chise, Zäzibach, Hölibach, Hochwasserentlastung Bahnhof)<br />
ist die Gefahrenkarte überarbeitet worden. Die neuen Daten werden in den Zonenplan Landschaft übernommen.<br />
Koordination Ortsplanung 2011: Aus dem Zonenplan Naturgefahren wird der Zonenplan Landschaft mit Gefahrenhinweisen<br />
(siehe Kapitel 2.2).<br />
16
2.5 Bauinventar der Kantonalen Denkmalpflege<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> entscheidet sich dafür, die schützens- und erhaltenswerten Bauten aus dem Bauinventar der Denkmalpflege<br />
des Kantons Bern (Bauinventar der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> vom 13.09.1992) grundeigentümerverbindlich in<br />
die baurechtliche Grundordnung (Zonenplan Siedlung (ZPS), Zonenplan Landschaft mit Gefahrenhinweisen (ZPL)<br />
und Baureglement (GBR)) zu übertragen. Die schützens- und erhaltenswerten Gebäude werden bewusst in beide<br />
Zonenpläne zur Information dargestellt (Transparenz, Information).<br />
2.6 Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS)<br />
Das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) umfasst 1285 Ortsbilder von nationaler<br />
Bedeutung (Stand 15. Mai 2011). Das Inventar<br />
• erbringt untereinander vergleichbare Ortsbildaufnahmen;<br />
• dient als Grundlage für die Planung auf eidgenössischer, kantonaler oder <strong>Gemeinde</strong>ebene;<br />
• erleichtert für Denkmal- oder Ortsbildpflege Entscheide über den Erhalt von Siedlungsteilen oder Einzelbauten;<br />
• fördert und vertieft das Verständnis für die unterschiedlichsten Siedlungen bei Bevölkerung und Behörden.<br />
Das Bundesinventar wird durch die Listen der Ortsbilder von regionaler und lokaler Bedeutung ergänzt (<strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Zäziwil</strong> von lokaler Bedeutung).<br />
Kurz: Das Inventar erfasst das schützenswerte Ortsbild von <strong>Zäziwil</strong>, d.h. das heutige Erscheinungsbild der schützenswerten<br />
Bebauung sowie jene Umgebung, welche für den Erhalt von Bedeutung sind. Das Inventar bezeichnet<br />
in <strong>Zäziwil</strong> praktisch über das ganze Siedlungsgebiet verschiedene Gebiete, Baugruppen, Umgebungs-Zonen,<br />
Umgebungs-Richtungen und Einzelelemente, welche es zu schützen gilt. Das ISOS wird insbesondere bei den<br />
Neu- und Umzonungen der Ortsplanungsrevision 2011 berücksichtigt (siehe Kapitel 6).<br />
17
2.7 Arbeitsgrundlagen zur Erarbeitung der Ortsplanungsrevision 2011<br />
Bei der Erarbeitung der Ortsplanung wurden folgende Planungsinstrumente berücksichtigt:<br />
• Kantonaler Richtplan, Informationssystem (Geoportal 2006)<br />
• Rechtsgültige Richtplanung „Siedlung“ und „Landschaft“, August 1999<br />
• Rechtsgültige baurechtliche Grundordnung, August 1999 (mit allen Änderungen)<br />
• Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong>, November 1981<br />
• Bauinventar der Denkmalpflege des Kantons Bern von der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> (1994 - 1995)<br />
• Zonenplan Gefahren, Februar 2009<br />
• Naturschutzkarte, Amt für Landwirtschaft und Natur, Stand Juli 2006<br />
• Kataster der belasteten Standorte des Kantons Bern, Amt für Geoinformation/Amt für Wasser und Abfall<br />
des Kantons Bern, Dezember 2007<br />
• Gewässerschutzkarte des Kantons Bern, Dezember 2007<br />
• Kapazitätsberechnung für Wohnbauland AGR, 2006/2007<br />
• Teilrichtplan ökologische Vernetzung Region Kiesental, Stand Vorprüfung Juni 2011<br />
18
Impressionen aus <strong>Zäziwil</strong><br />
3 Übersicht der Wohnbaulandkapazitäten<br />
3.1 Berechnung Wohnbaulandbedarf in <strong>Zäziwil</strong> für die nächsten 15 Jahre gemäss Kantonalem Richtplan<br />
Im Sinne einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung ist der Bodenverbrauch zu stabilisieren und die Bauentwicklung<br />
an die geeigneten Standorte zu lenken. Im Massnahmenblatt A_01 des kantonalen Richtplanes (Stand<br />
November 2007) wird für <strong>Zäziwil</strong> der 15-jährige Baulandbedarf berechnet und definiert. Bei der Ermittlung des<br />
kommunalen 15-jährigen Baulandbedarfs wird die erwartete Bevölkerungsentwicklung und der zusätzliche<br />
Raumbedarf der bereits ansässigen Bevölkerung berücksichtigt. In der Berechnung des Regelbedarfs der <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Zäziwil</strong> werden nachfolgende Kenngrössen berücksichtigt.<br />
Bevölkerungsentwicklung: Die durchschnittliche Bevölkerungszunahme für den 15-jährigen Baulandbedarf im<br />
Kanton Bern wird mit 4% eingesetzt. Für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> bedeutet das ein Bevölkerungswachstum<br />
von 52 Personen (Stand November 2007).<br />
Halten der Bevölkerung: Um den Wohnungsbedarf für die Bevölkerungszunahme (plus 52 Personen) sowie<br />
die Bevölkerung in den nächsten 15 Jahren in der <strong>Gemeinde</strong> zu halten (zunehmende<br />
Wohnflächenbeanspruchung pro Kopf), wird in 15 Jahren ein Wohungsbedarf von 76<br />
nötig sein.<br />
Wohnungsgrösse: Die durchschnittliche Wohnungsgrösse bei Neubauten im Kanton Bern beträgt 140 m2 Bruttogeschossfläche (BGF) pro Erstwohnung.<br />
Der 15-jährige Wohnbaulandbedarf der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> beträgt 3.7 ha (Stand Kant. Richtplan November 2007).<br />
19
Bei einer Nachschreibung und Aktualisierung der Berechnungen des 15-jährigen Baulandbedarfs wird folgendes<br />
Vorgehen angewendet:<br />
• Eine Nachschreibung und Aktualisierung der Berechnung des 15-jährigen Baulandbedarfs kann im Rahmen<br />
von ordentlichen Revisionen bzw. Teilrevisionen der Grundordnung (Überarbeitung Zonenplan und<br />
Baureglement) frühestens 8 Jahre nach der Genehmigung der letzten Ortsplanungsrevision durch das Amt<br />
für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung (AGR) erfolgen.<br />
• Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> hat ihre letzte Ortsplanung in Jahr 1999 revidiert. Eine Aktualisierung und Neuberechnung<br />
des Baulandbedarfs resp. eine Ortsplanungsrevision drängt sich somit auf.<br />
• Einzonungen und Umzonungen müssen ausreichend mit dem öV erschlossen sein oder die öV- Erschliessung<br />
der Areale ist sichergestellt. Zudem sind weitere Kriterien zur Zonenausscheidung einzuhalten: z.B.<br />
Bezeichnung in einem Siedlungskonzept, Belastbarkeit Strassennetz, Gefahren, Abstimmung mit Erschliessungsprogramm,<br />
Erstwohnungsanteil, etc.<br />
• Die Baulandreserven einer <strong>Gemeinde</strong> (nicht überbaute Bauzonen) werden vom berechneten 15-jährigen<br />
Baulandbedarf abgezogen, auch wenn Teilflächen davon nicht verfügbar sind.<br />
3.2 Übersicht der Wohnbaukapazitäten in <strong>Zäziwil</strong> (Stand September 2011)<br />
Die unbebaute Wohnbaulandfläche (Reserve) im heute rechtsgültigen Zonenplan Siedlung beläuft sich auf<br />
0.7 ha (siehe Anhang 7 und 8: Plan Kapazitätsberechnung <strong>Zäziwil</strong> vom 27. September 2011 und Kapazitätsnachweis<br />
Wohnen gemäss Massnahmenblatt A_01 vom 27. September 2011).<br />
Wohnbaulandbedarf aus kantonaler Sicht in den nächsten 15 Jahren (Stand November 2007) 3.7 ha<br />
Wohnbaulandreserven im rechtsgültigen Zonenplan Siedlung (Stand 2011) 0.7 ha<br />
Neueinzonung Ortsplanungsrevision 2011 2.2 ha<br />
Auszonungen Ortsplanungsrevision 2011 0.4 ha<br />
Handlungsspielraum für Entwicklungsgebiete (Neueinzonungen) bis ins Jahr 2019 1.2 ha<br />
20
<strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> Kanton Bern<br />
319.01<br />
252.01<br />
419.01 419.02<br />
172.01<br />
174<br />
253<br />
503<br />
287<br />
316Zäzibachwald<br />
259.02<br />
Spitze Chnubel<br />
259.01<br />
343.02<br />
Burgerwald<br />
431<br />
343.01<br />
178<br />
298<br />
238<br />
250<br />
Buelebergwald<br />
Steiacher<br />
320<br />
850<br />
432<br />
242<br />
180<br />
Buelebergwald<br />
855<br />
Hinderlänzlige<br />
84<br />
Furtloch<br />
181<br />
35<br />
254<br />
295<br />
4303<br />
746<br />
27<br />
294<br />
82<br />
30<br />
Bueleberg<br />
Ussermatt<br />
759<br />
Obere Furt<br />
Länzlige<br />
Eyweid<br />
760<br />
Tanne<br />
747<br />
Rauft<br />
Stägmatt<br />
770<br />
489<br />
270<br />
301<br />
Bode<br />
670<br />
522<br />
119<br />
Leime<br />
550<br />
635<br />
614<br />
615<br />
5<br />
761<br />
Undere Furt<br />
622<br />
683 893<br />
Hole<br />
623<br />
81<br />
895<br />
861<br />
894 858<br />
864<br />
Zäzibach<br />
317<br />
2<br />
866<br />
867<br />
189<br />
285<br />
176<br />
874<br />
99<br />
669<br />
Burstere<br />
Bödeli<br />
55<br />
711<br />
Höli<br />
752 434<br />
121<br />
15<br />
712<br />
304<br />
713<br />
526<br />
444<br />
Änet der Bahn<br />
709<br />
708<br />
652<br />
716<br />
657<br />
376 762<br />
687<br />
74<br />
Bedli<br />
706<br />
476<br />
707 710 559<br />
132<br />
Bächle<br />
688<br />
691<br />
28<br />
690<br />
144<br />
548<br />
689<br />
277<br />
<strong>Zäziwil</strong><br />
115<br />
Luegere<br />
618<br />
771<br />
Schorach<br />
4<br />
650<br />
54<br />
414<br />
907<br />
674<br />
195 461<br />
204 281<br />
Chirsacher<br />
271<br />
655.01 10<br />
1<br />
31<br />
520<br />
260<br />
Cheer<br />
418<br />
502<br />
677<br />
985<br />
772<br />
Schürmatt<br />
Bärwilhubel<br />
57<br />
3<br />
Farnhalde<br />
Inners Moos<br />
272<br />
Eichi<br />
Hangimad<br />
Schwarzacher<br />
42<br />
Zälg<br />
246<br />
Sägerei<br />
Uslänti<br />
Müliacher<br />
Usschütti<br />
37.01<br />
Grundlisse<br />
20.01<br />
Hubelacher<br />
Bisluft<br />
Bärwil<br />
Grossmatt<br />
Moos<br />
Lütischwandwald<br />
Chräjbüel<br />
72.01<br />
Neumatt<br />
Moosgrabe<br />
80.01<br />
Raindli<br />
72.02<br />
80.02<br />
Brunnmatt<br />
Bäremätteli<br />
631<br />
Schwarzhüsi<br />
192.03<br />
80.03<br />
Schwellihölzli<br />
Hübeli<br />
Brunnebachwald<br />
20.02<br />
Leuacher<br />
Stützli<br />
Hinderrütene<br />
Antenne<br />
387.01<br />
506.01<br />
Leuacherwald<br />
Brunnebach<br />
Tschäggli<br />
192.01<br />
Schlatt<br />
387.02<br />
311.01<br />
506.03<br />
Lutematt<br />
288.01<br />
471.01<br />
Siehewald<br />
192.02<br />
506.02<br />
267.02 310.02<br />
224.02<br />
128.01<br />
470.02<br />
310.01<br />
122.01<br />
470.01<br />
310.01<br />
267.01<br />
422.01<br />
224.01<br />
Loubchratte<br />
128.02<br />
122.01<br />
Siehe<br />
292.01<br />
Rütene<br />
58.02<br />
58.01<br />
457.01<br />
122.02<br />
123.02<br />
123.01<br />
292.02<br />
Underleen<br />
Horütiwald<br />
215.01<br />
Siehemösli<br />
Weid<br />
Sunnrain<br />
457.02<br />
Leen<br />
159.02<br />
159.01<br />
49<br />
159.01<br />
Schlössli<br />
Oberrütene<br />
Hütte<br />
Hüttewald<br />
Vögiberg<br />
Leenhubel<br />
Schafegg<br />
400<br />
656<br />
642<br />
514<br />
554<br />
101<br />
543<br />
553 555<br />
523<br />
720<br />
214<br />
6 13 546<br />
188<br />
532<br />
560<br />
227<br />
225<br />
551<br />
240<br />
518<br />
33<br />
190<br />
269<br />
613<br />
654<br />
245<br />
702<br />
429<br />
86<br />
467<br />
26<br />
251 279<br />
274<br />
231<br />
169<br />
232<br />
851<br />
302<br />
147<br />
335<br />
342<br />
410<br />
167<br />
233<br />
264<br />
278<br />
130<br />
170<br />
284<br />
179<br />
852<br />
100<br />
94<br />
496<br />
336<br />
856<br />
203<br />
373<br />
275<br />
177<br />
420<br />
405<br />
498<br />
255<br />
486<br />
857<br />
168<br />
430<br />
127<br />
487<br />
266 196<br />
307<br />
668<br />
299<br />
435<br />
175<br />
175<br />
767<br />
377<br />
280<br />
460<br />
398<br />
748<br />
521<br />
888<br />
757<br />
884<br />
118<br />
766<br />
765<br />
226<br />
660<br />
331<br />
483<br />
549 558<br />
91<br />
482<br />
764<br />
769<br />
493<br />
173<br />
768<br />
332<br />
98<br />
248<br />
859 860<br />
862 886 863<br />
656<br />
869<br />
865<br />
666<br />
386<br />
464<br />
116<br />
313<br />
653<br />
879<br />
875<br />
876877878<br />
482<br />
282<br />
647<br />
315<br />
150<br />
185<br />
692 525<br />
490<br />
364<br />
638<br />
685 686<br />
2<br />
329<br />
899<br />
705<br />
648<br />
378<br />
609<br />
814<br />
624<br />
402<br />
330<br />
847<br />
372<br />
186<br />
114<br />
646<br />
404<br />
158<br />
367<br />
314<br />
380<br />
363<br />
513<br />
517 519<br />
363<br />
106<br />
306<br />
229<br />
256<br />
228<br />
453<br />
619<br />
182<br />
97<br />
239<br />
485<br />
756<br />
184<br />
379<br />
69<br />
393<br />
534<br />
535<br />
538<br />
621<br />
484<br />
500<br />
407<br />
530<br />
103<br />
318<br />
120<br />
492<br />
539<br />
916<br />
491<br />
920<br />
913<br />
630<br />
924 914<br />
922<br />
911<br />
887<br />
912<br />
977 976<br />
494<br />
245<br />
929<br />
363<br />
925<br />
678<br />
910<br />
975974 450<br />
973<br />
675<br />
982<br />
103<br />
545<br />
291<br />
981<br />
796<br />
972971970<br />
957956<br />
501<br />
969<br />
602<br />
968<br />
955 954<br />
403<br />
967966965<br />
605<br />
947946<br />
617<br />
964<br />
333<br />
963962961<br />
366<br />
953<br />
952<br />
495<br />
945<br />
944 755<br />
960<br />
246<br />
959 951<br />
950<br />
71<br />
958<br />
529<br />
943<br />
942<br />
978<br />
334<br />
649<br />
200<br />
230<br />
753<br />
93<br />
941<br />
940<br />
472<br />
939938<br />
17413<br />
897<br />
234<br />
117<br />
412 841<br />
890<br />
783<br />
791<br />
741<br />
840 740<br />
781<br />
782<br />
778<br />
784<br />
719<br />
826<br />
839<br />
782<br />
32<br />
780<br />
43<br />
779<br />
111<br />
9<br />
897<br />
524<br />
662<br />
210<br />
838<br />
661<br />
751 110<br />
696<br />
715<br />
744<br />
742<br />
750<br />
208<br />
749<br />
401<br />
721<br />
745<br />
790<br />
447<br />
199<br />
789<br />
88<br />
22<br />
339<br />
374<br />
146<br />
684<br />
792<br />
789<br />
777<br />
212<br />
800<br />
339<br />
801<br />
604<br />
802<br />
326<br />
803<br />
375<br />
734<br />
804<br />
475 805<br />
806<br />
807<br />
785<br />
66<br />
211<br />
480<br />
157<br />
808<br />
906<br />
793<br />
213<br />
737<br />
794<br />
889<br />
9<br />
426<br />
263 23<br />
645<br />
527<br />
108<br />
202<br />
327<br />
163<br />
223<br />
64<br />
44<br />
63<br />
36<br />
206<br />
504<br />
296<br />
107<br />
458<br />
67<br />
340<br />
658<br />
289<br />
381<br />
644<br />
171<br />
95<br />
340<br />
739<br />
156<br />
62<br />
36<br />
289<br />
448<br />
191<br />
337<br />
458<br />
113<br />
424<br />
787<br />
131<br />
469<br />
411<br />
465<br />
261<br />
423<br />
468<br />
640<br />
507<br />
873<br />
218<br />
637<br />
152<br />
138<br />
382<br />
385<br />
268<br />
456<br />
497<br />
786<br />
124<br />
236<br />
338<br />
68<br />
671<br />
384<br />
153<br />
219<br />
154<br />
148<br />
153<br />
338<br />
788<br />
129<br />
48<br />
388<br />
105<br />
154<br />
325<br />
724<br />
193<br />
383<br />
442<br />
437<br />
322<br />
634<br />
194<br />
508<br />
59<br />
723<br />
221<br />
139<br />
60<br />
65<br />
221<br />
321<br />
39<br />
421<br />
220<br />
714<br />
606<br />
65<br />
34<br />
355<br />
416<br />
932<br />
394<br />
361 361<br />
931<br />
870<br />
345<br />
488<br />
871 872<br />
140<br />
533<br />
510<br />
681<br />
511<br />
695<br />
680<br />
351<br />
104<br />
357<br />
880<br />
149<br />
718 799<br />
89<br />
798<br />
109<br />
76<br />
717<br />
933<br />
651<br />
908<br />
415<br />
76<br />
611<br />
703<br />
362<br />
639<br />
795<br />
700<br />
395<br />
909<br />
934<br />
347<br />
90<br />
664<br />
730<br />
96<br />
729<br />
352<br />
133<br />
161<br />
344<br />
728<br />
24<br />
155<br />
433<br />
79<br />
346<br />
438<br />
443<br />
473<br />
348<br />
396<br />
439<br />
537<br />
308<br />
474<br />
896<br />
Handlungsbedarfsplan<br />
1:5'000<br />
Stand vom 16. August 2010<br />
297<br />
276<br />
5<br />
19<br />
8<br />
226<br />
427<br />
1<br />
389<br />
249<br />
616<br />
2<br />
300<br />
13 14<br />
428<br />
3<br />
323<br />
641<br />
15<br />
665<br />
7<br />
Panorama<br />
283<br />
21<br />
AG für Raumplanung Architektur Landschaft<br />
11<br />
16<br />
9<br />
Münzrain 10, 3005 Bern<br />
5<br />
5<br />
20<br />
694<br />
309<br />
23<br />
150<br />
515<br />
6<br />
399<br />
4<br />
17<br />
667 13<br />
479<br />
3<br />
449<br />
556<br />
187<br />
10<br />
541<br />
731<br />
881<br />
8<br />
9<br />
12<br />
22<br />
552<br />
7<br />
24<br />
643<br />
608<br />
115<br />
603<br />
516<br />
612<br />
18<br />
704<br />
812 3<br />
12<br />
7<br />
19<br />
898<br />
21<br />
408 18<br />
262<br />
8<br />
17<br />
241<br />
989<br />
38<br />
663<br />
409<br />
20<br />
6<br />
986<br />
LEGENDE<br />
478<br />
Raster 1: Überprüfung Einzonungsflächen<br />
4<br />
528<br />
466<br />
Einzonungsgesuche "Zäzi-Post", Amtsanzeiger und Direktanschrift<br />
9<br />
11<br />
70<br />
536<br />
290<br />
125<br />
Einzonungskandidaten für neues Bauland <strong>Gemeinde</strong><br />
773<br />
265<br />
919<br />
915<br />
983<br />
Einzonungsflächen zur Sicherstellung Richtplan<br />
921<br />
10<br />
1 bis 5<br />
540<br />
928<br />
29<br />
926<br />
6<br />
Raster 6 und 8: Grobbeurteilung Einzonungskandidaten (Erschliessung, Ortsbild usw.)<br />
145<br />
1<br />
1 Einzonung möglich<br />
797<br />
763<br />
3 Einzonung möglich mit Auflagen<br />
827 243<br />
197<br />
10 Einzonung nicht möglich<br />
30<br />
28<br />
949<br />
455<br />
948<br />
Raster 10: Bauzonenreserven im rechtsgültigen Zonenplan<br />
891 244 672<br />
824<br />
820<br />
451<br />
819<br />
341<br />
815<br />
Bauzonenreserven innerhalb rechtskräftiger Bauzone<br />
31<br />
882<br />
892<br />
32<br />
102<br />
Bauzonenreserven - Bauwille "ja"<br />
8<br />
198<br />
881<br />
25<br />
Bauzonenreserven - Bauwille "nein"<br />
Raster 3: Lärmbeurteilung<br />
14<br />
Einzonung kein Problem (OK)<br />
26<br />
Einzonung kritisch, näher prüfen (P)<br />
2<br />
Einzonung unmöglich (U)<br />
258<br />
27<br />
Raster 4: Grobbeurteilung Luftreinhalteverordnung<br />
984<br />
235<br />
Betrieb mit Schweinehaltung<br />
33<br />
Betrieb mit Schweinehaltung, Geruchsbelastung unbedeutend<br />
Betrieb mit Geflügelmast<br />
34<br />
Mindestabstand heute zu Bauzone<br />
425<br />
610<br />
Raster 5: Einzonung Weilerzone<br />
Weilerzone Oberrütene<br />
Weilerzone Länzlige<br />
keine Landwirtschaft, ganzjährig bewohnt<br />
10.00 Distanz zwischen Bauten<br />
10.00 Distanz zwischen Siedlungsansätzen<br />
Raster 7: Fruchtfolgefläche FFF<br />
Fruchtfolgeflächen<br />
191<br />
Ersatzstandorte Fruchtfolgeflächen<br />
35<br />
Raster 9: Synoptische Gefahrenkarte (gemäss synoptischer Gefahrenkarte vom 23. Juli 2004)<br />
Hohe Bearbeitungstiefe (Perimeter A)<br />
237.01<br />
Gefahrengebiet mit erheblicher Gefährdung<br />
Gefahrengebiet mit mittlerer Gefährdung<br />
Gefahrengebiet mit geringer Gefährdung<br />
Gefahrengebiet mit Restgefährdung<br />
Gefahrengebiet mit unbestimmter Gefahrenstufe<br />
Gefahrenhinweis für bewohnte Gebäude im Perimeter B<br />
216<br />
216<br />
436<br />
354<br />
HINWEISE<br />
Bauzone<br />
16 15<br />
903<br />
Wald<br />
Gewässer<br />
987<br />
75<br />
37<br />
722<br />
885<br />
988<br />
22<br />
36<br />
23937<br />
936<br />
10<br />
935 848<br />
679<br />
GEMEINDE GROSSHÖCHSTETTEN<br />
GEMEINDE MIRCHEL<br />
Bernstrasse<br />
2<br />
GEMEINDE GROSSHÖCHSTETTEN<br />
Lenzligenweg<br />
18.63m<br />
41<br />
Hölibächli<br />
43.30<br />
GEMEINDE OBERTHAL<br />
17.70m<br />
Bernstrasse<br />
764<br />
40<br />
17.18m<br />
20.08m<br />
84.08m<br />
Lenzligenweg<br />
Sonnmattweg<br />
Hinterlenzligenweg<br />
692<br />
Eichiweg Eichiweg<br />
607<br />
Gartenweg<br />
Eichiweg<br />
Hölibächli<br />
Bernstrasse<br />
Weidweg<br />
809<br />
868<br />
Hinterlenzligenweg<br />
Sytliweg<br />
743<br />
32.40<br />
Bernstrasse<br />
SBB<br />
Hölibächli<br />
Hinterlenzligenweg<br />
5<br />
743<br />
Mattenweg<br />
Lorraine<br />
682<br />
Mirchelgässli<br />
16.01<br />
699<br />
Gewerbestrasse<br />
698697<br />
Zäzibach<br />
16.02<br />
Schorachgässli<br />
Bödeliweg<br />
11<br />
Bödeliweg<br />
Zäzibach<br />
607<br />
655.02<br />
Zäzibach<br />
SBB<br />
853<br />
854<br />
Zelgweg<br />
Thunstrasse<br />
Chise<br />
BR844<br />
BR845<br />
821<br />
818<br />
816<br />
823<br />
822<br />
817<br />
BR825<br />
Moosweg<br />
Thunstrasse<br />
Herrengässli<br />
758<br />
454<br />
16.05<br />
Mirchelgässli<br />
53<br />
811<br />
Zäzibach<br />
Thunstrasse<br />
406<br />
898 898<br />
Thunstrasse<br />
11<br />
Oberthalstrasse<br />
21<br />
636<br />
proj.<br />
4<br />
16.03<br />
Oberthalstrasse<br />
Herrengässli<br />
454<br />
Mirchelgässli<br />
Dorfmattweg<br />
16.06<br />
673<br />
16.04<br />
Thunstrasse<br />
247<br />
693<br />
Bahnhofstrasse<br />
37.02<br />
Bärbach<br />
Oberthalstrasse<br />
899<br />
918<br />
Reservoir<br />
32.40<br />
628<br />
Bachmatt<br />
629<br />
SBB<br />
980<br />
Doktorgässli<br />
Reutenenstrasse<br />
735 736<br />
BKW<br />
4<br />
Langnaustrasse<br />
701<br />
627<br />
7<br />
733<br />
172.02<br />
Spycherweg<br />
Oberhünigenstrasse<br />
proj.<br />
Oberhünigenstrasse<br />
46<br />
979<br />
252.02<br />
Buhlenbergweg<br />
900<br />
GEMEINDE MIRCHEL<br />
37.04<br />
Zäzibach<br />
625<br />
BKW<br />
Bärbach<br />
122.03<br />
319.02<br />
Buhlenbergweg<br />
31.10<br />
813<br />
128.03<br />
122.03<br />
471.02<br />
Oberhünigenstrasse<br />
proj.<br />
Bärbach<br />
288.02<br />
733<br />
SBB<br />
51.84<br />
311.02<br />
142.56<br />
Reutenenstrasse<br />
Oberhünigenstrasse<br />
312<br />
627<br />
9<br />
Chise<br />
Bärbach<br />
738<br />
Langnaustrasse<br />
422.02<br />
GEMEINDE OBERHÜNIGEN<br />
43<br />
47<br />
34.56<br />
Hagweg<br />
20.03<br />
BKW<br />
Rainliweg<br />
SBB<br />
Reutenenstrasse<br />
904<br />
9<br />
133<br />
237.02<br />
SBB<br />
37.03<br />
Reutenenstrasse<br />
Langnaustrasse<br />
SBB<br />
BKW BKW<br />
BKW<br />
BKW<br />
Siehegrabe<br />
905<br />
45<br />
GEMEINDE OBERTHAL<br />
Reutenenstrasse<br />
293<br />
162<br />
61<br />
627<br />
137<br />
902<br />
901<br />
Reservoir<br />
356<br />
Reutenenstrasse<br />
Chise<br />
SBB<br />
Reutenenstrasse<br />
GEMEINDE BOWIL<br />
659<br />
902<br />
Grubenweg<br />
Grubenweg<br />
Hinterreutenenweg<br />
Oberreutenenstrasse<br />
Meienweg<br />
141<br />
344<br />
Hinderegg<br />
160<br />
499<br />
77<br />
87<br />
328<br />
Grossestei<br />
392<br />
358<br />
360<br />
509<br />
728<br />
359<br />
349<br />
73<br />
142.01<br />
350<br />
440<br />
463<br />
Stierematt<br />
222<br />
350<br />
143<br />
142.02<br />
Taan<br />
257<br />
78<br />
441<br />
727<br />
441<br />
728<br />
727<br />
151<br />
728<br />
25<br />
14<br />
217<br />
207<br />
505<br />
207<br />
324<br />
505<br />
397<br />
Inhalde<br />
18<br />
19<br />
Plan der Handlungsmöglichkeiten, Stand Ende 2010<br />
Siglisbach<br />
Sonnrain<br />
proj.<br />
391<br />
proj.<br />
proj.<br />
726<br />
Oberreutenenstrasse<br />
Siglisbach<br />
726<br />
53.56m<br />
52.72m<br />
728<br />
728<br />
726<br />
358<br />
21.75m<br />
Oberreutenenstrasse<br />
116.64<br />
15.44m<br />
116.64<br />
348<br />
557<br />
725<br />
Siglisbach<br />
proj.<br />
12<br />
52<br />
930<br />
481<br />
85<br />
Siglisbach<br />
Siglisbach<br />
GEMEINDE OBERHÜNIGEN<br />
51<br />
52<br />
GEMEINDE BOWIL<br />
50<br />
4 Plan der Handlungsmöglichkeiten<br />
4.1 Einleitung<br />
In der ersten Phase der Ortsplanungsrevision 2011 werden die bestehenden Planungsinstrumente aufgrund folgenden<br />
Fragen systematisch überprüft: Was hat sich bewährt? Was nicht? Was ist bereits vollzogen? Was gilt<br />
es neu zu erheben? Die wichtigsten Punkte werden in den nachfolgenden zehn Rastern kurz beschrieben, zudem<br />
wird ein Fazit gezogen.<br />
Resultat ist ein Plan der Handlungsmöglichkeiten mit einer detaillierten Erhebung und Bewertung aller potenziellen<br />
Einzonungsflächen (siehe Anhang 1 und 2: Plan der Handlungsmöglichkeiten und Erhebung und Bewertung<br />
der potenziellen Einzonungsflächen). Dieser bildet die Grundlage für die Überarbeitung der baurechtlichen<br />
Grundordnung.<br />
4.2 Raster 1: Erhebung und Bewertung der potenziellen Einzonungsflächen<br />
Wie oben beschrieben, werden alle potenziellen Einzonungsflächen erhoben und nach folgenden drei Kategorien<br />
gegliedert:<br />
1. Einzonungsgesuche aufgrund Ergebnis Aufruf „Zäzi-Post“, Anzeiger Konolfingen und Direktanschrift Grundeigentümer<br />
(Landwirtschaftsland angrenzend an Bauzonen)<br />
2. Potenzielle Einzonungsflächen aus Sicht der <strong>Gemeinde</strong><br />
3. Potenzielle Einzonungskandidaten zur Sicherstellung im Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />
(langfristiger Zeithorizont)<br />
Nach der Erhebung werden die Flächen aufgrund der wichtigsten raumplanerischen Aspekte einer Bewertung<br />
unterzogen, so wird u.a. geprüft, ob die Flächen den übergeordneten Gesetzgebungen (Grundsätze des Raumplanungsgesetzes<br />
<strong>RP</strong>G) entsprechen.<br />
21
Das Interesse ist gross, die Zahlen in Kürze (Anzahl, Fläche):<br />
1. Einzonungsgesuche „Zäzi-Post“, Anzeiger Konolfingen und Direktanschrift 22, ca.10.0 ha<br />
2. Potenzielle Einzonungsflächen Sicht <strong>Gemeinde</strong> 9, ca. 1.5 ha<br />
3. Potenzielle Einzonungsfläche Sicherstellung Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ 6, ca. 5.6 ha<br />
Fazit: Infolge des Aufrufes der <strong>Gemeinde</strong> sind viele Einzonungsgesuche eingegangen. Mit der systematischen<br />
Erhebung konnten alle potenziellen Einzonungsflächen erhoben und anhand der wichtigsten raumplanerischen<br />
Aspekte bewertet werden. Aufgrund von sogenannten harten Kriterien (Inselzonen sind nach <strong>RP</strong>G nicht zulässig,<br />
in Gefahrengebieten mit erheblicher Gefährdung darf nicht gebaut werden) können verschiedene potenzielle<br />
Einzonungsflächen nicht eingezont werden. Die Grundeigentümer werden schriftlich benachrichtigt. Somit<br />
werden diejenigen Flächen ermittelt, welche unter Berücksichtigung von zusätzlichen Kriterien weiter geprüft<br />
und unter Berücksichtigung des zulässigen kantonalen Wohnbaulandkontingents evtl. der Bauzone zugeführt<br />
werden können.<br />
4.3 Raster 2: Überprüfung Landschaftsinventar<br />
Die rechtskräftige Landschaftsplanung aus der Ortsplanungsrevision 1999 besteht aus dem Richtplan Landschaft<br />
mit Richtlinien sowie dem Zonenplan Landschaft. <strong>Zäziwil</strong> zeichnet sich durch attraktive Landschaftsräume<br />
und vielen wichtigen und erhaltenswerten Landschaftselementen (Hochstammobstgärten, Einzelbäume)<br />
aus. Das Landschaftsinventar wird, gestützt auf die Vorgaben des Kantons resp. nach der Arbeitshilfe / Tabelle<br />
„Schutzwürdige Landschaften/ Flächen/ Objekte in der kommunalen Landschaftsplanung (Stand März 2010)“<br />
durch einen ortskundigen Landschaftsspezialisten (siehe Kapitel 1.4) überprüft und aktualisiert.<br />
Fazit: Der zuständige Landschaftsspezialist, Hans Rudolf Schüpbach, hat vor Ort die zu prüfenden Elemente aus<br />
dem bestehenden Richtplan Landschaft (1999) und dem Zonenplan Landschaft (1999) vor Ort einzeln überprüft<br />
und wo sinnvoll ergänzt. Somit wird sichergestellt, dass die Schutzobjekte auf dem aktuellsten Stand sind und<br />
den Gegebenheiten der <strong>Gemeinde</strong> entsprechen. Die Überprüfung hat gezeigt, dass sich die Inhalte und die<br />
damit verbundenen Schutz- und Nutzungsbestimmungen aus der letzten Ortsplanungsrevision 1999 im wesentlichen<br />
gut bewährt haben. Die überprüfte Landschaftsplanung wird in den Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />
sowie in den Zonenplan Landschaft überführt (siehe Kapitel 5 und 7).<br />
22
4.4 Raster 3: Grobbeurteilung Lärm der potenziellen Einzonungsflächen<br />
Gestützt auf die Erhebung und Bewertung der potenziellen Einzonungsflächen (siehe Kapitel 4.2) wird eine Grobbeurteilung<br />
bezüglich Lärm gemacht. Die Grobbeurteilung Lärm der Gartenmann Engineering AG gibt Auskunft<br />
darüber, welche Einzonungsflächen problemlos eingezont werden können, bei welchen die Grenzwerte gemäss<br />
der Lärmschutzverordnung trotz Massnahmen nicht eingehalten werden können und wo weitere Abklärungen<br />
notwendig sind (siehe Anhang 3: Grobbeurteilung Lärm der potenziellen Einzonungsflächen vom 12. August<br />
2010).<br />
Fazit: Die Grobbeurteilungen der Gartenmann Engineering AG, gestützt auf die Lärmschutzverordnung, haben<br />
ergeben, dass bei Einzonungsflächen hauptsächlich entlang dem Furthweg, der Bern-, Langnau- und Reutenenstrasse<br />
nur mit rigorosen Massnahmen die Grenzwerte einzuhalten sind. Die restlichen Einzonungsflächen sind<br />
mit planerischen oder gestalterischen Massnahmen umsetzbar oder lärmtechnisch unproblematisch. Gestützt<br />
auf die Grobbeurteilung werden von der Gartenmann Engineering AG im Rahmen der Erarbeitung der Planungsinstrumente<br />
der Ortsplanungsrevision 2011 Detail-Lärmgutachten erstellt (siehe Anhang 4: Detail - Lärmgutachten<br />
vom 24. Mai 2011).<br />
4.5 Raster 4: Grobbeurteilung Luftreinhalteverordnung<br />
Gestützt auf die Luftreinhalteverordnung erstellt die <strong>Gemeinde</strong> mit Hilfe der FAT-Bestimmungen der Eidg. Forschungsanstalt<br />
für Agrarwirtschaft und Landtechnik eine Grobbeurteilung betreffend den Mindestabständen<br />
von Tierhaltungsanlagen (Tierhaltung zu Bauzone). Im Plan der Handlungsmöglichkeiten sind die Radien mit den<br />
Abständen dargestellt; dazu gehören die Berechnungen der <strong>Gemeinde</strong> mit den einzelnen Kriterien gemäss FAT-<br />
Bestimmungen (siehe Anhang 5: Liste und Berechnungen zur Grobbeurteilung Luftreinhalteverordnung).<br />
Fazit: Konkret werden neun Betriebe mit Schweinehaltung und ein Betrieb mit Flügelmast eruiert und aufgenommen.<br />
Die Betriebe mit Schweinehaltung erwiesen sich für die angrenzende Bauzonen als unproblematisch. Die<br />
auf den jeweiligen Betrieb ausgerechneten Mindestabstände nach den FAT-Richtlinien werden weitgehend<br />
eingehalten. Nicht eingehalten wird der Mindestabstand zwischen dem Betrieb mit der Flügelmast und der zu<br />
prüfenden Weilerzone „Oberrütene“ (siehe Kapitel 4.6). Der Betrieb mit den 12‘000 Tieren befindet sich mitten<br />
im Weiler, was auf eine Umzonung in eine Weilerzone „Oberrütene“ erhebliche Auswirkungen hätte.<br />
23
4.6 Raster 5: Weilerzonen<br />
Die beiden Weiler „Lenzligen“ und „Oberrütene“ (Teile bereits in der Bauzone) werden auf ihr Potenzial als<br />
Weilerzonen gemäss Kantonalem Richtplan hin überprüft.<br />
Fazit: Gemäss der Arbeitshilfe zur Definition einer Weilerzone, vom kantonalen Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung<br />
AGR, wird parallel zum Handlungsbedarfplan je ein Arbeitspapier Weilerzone „Oberrütene“ und<br />
„Lenzligen“ erstellt (siehe Anhang 6: Arbeitspapiere Weilerzone „Lenzligen“ und „Oberrütene“). Die vorgeschriebenen<br />
Abgrenzungkriterien; geschlossener Siedlungsansatz, klare Zäsur zur nächstgelegenen Bauzone,<br />
mindestens fünf ganzjährig bewohnte, nichtlandwirtschaftliche oder nicht mehr landwirtschaftlich genutzte<br />
Gebäude und die Beschränkung der Weilerzone auf das bebaute Gebiet wird dabei überprüft und nur vom<br />
Weiler „Lenzligen“ eingehalten.<br />
Der Weiler „Oberrütene“ kann aufgrund der nicht eingehaltenen Mindestabstände von Tierhaltungsanlagen<br />
(siehe Kapitel 4.5 Tierhaltung zu Bauzone) sowie der fehlenden Zäsur zur nächstgelegenen Bauzone nicht eingezont<br />
werden. Die Weilerzone „Lenzligen“ wird in den Zonenplan Siedlung (ZPS) übernommen.<br />
4.7 Raster 6: Grobbeurteilung Erschliessbarkeit<br />
Alle potenziellen Einzonungsflächen werden einer Grobbeurteilung zur Erschliessbarkeit (Basis-/ Detailerschliessung,<br />
nicht erschlossen) unterzogen.<br />
Fazit: In den meisten Fällen ist die Fläche bereits erschlossen, in einzelnen Gebieten muss die Erschliessung mit<br />
den betroffenen Grundeigentümern besprochen und geklärt werden. Beim Oberingenieurkreis II des Tiefbauamtes<br />
des Kantons Bern werden zusätzliche Abklärungen getroffen, insbesondere die Flächen, welche ab der<br />
Bernstrasse (Kantonsstrasse) erschlossen werden (siehe Anhang 2: Erhebung und Beurteilung der potenziellen<br />
Einzonungsflächen).<br />
24
4.8 Raster 7: Fruchtfolgeflächen<br />
Die Fruchtfolgeflächen werden im Plan der Handlungsmöglichkeiten dargestellt, um abzuwägen, bei welchen<br />
Einzonungskandidaten diese relevant werden können.<br />
Fazit: Es zeigt sich, dass die Fruchtfolgeflächen entlang der heutigen Siedlungsränder grossräumig ausgeschieden<br />
werden und einen grossen Teil der potenziellen Einzonungsflächen betreffen. Für jede Einzonung muss<br />
eine detaillierte Abklärung erfolgen. Diese erfolgt nach dem neuen Massnahmenblatt A_06 „Fruchtfolgefläche<br />
sichern“ gemäss Kantonalem Richtplan (siehe Kapitel 6.4).<br />
4.9 Raster 8: Grobbeurteilung Orts- und Landschaftsbildverträglichkeit der Einzonungsflächen<br />
Die potenziellen Einzonungsflächen werden auf ihre Orts- und Landschaftsbildverträglichkeit beurteilt. Gemäss<br />
dem Bauinventar von <strong>Zäziwil</strong> (siehe Kapitel 2.5) liegen grosse Teile vom bestehenden Siedlungsgebiet in einem<br />
Ortsbildschutzperimeter. Zudem bezeichnet das Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz ISOS<br />
(siehe Kapitel 2.6) verschiedene Gebiete.<br />
Fazit: Auf die Gestaltung ist besonders Rücksicht zu nehmen. Bei einer Bebauung ist auf das Orts- und Landschaftsbild<br />
sowie auf die direkte, umgebende Bebauungsstruktur einzugehen. Im Zuge von Neueinzonungen<br />
sind qualitätssichernde Verfahren anzustreben.<br />
4.10 Raster 9: Gefahrenkarte<br />
Gestützt auf die Gefahrenkarte (siehe Kapitel 2.4) werden die potenziellen Einzonungsflächen geprüft, ob sie in<br />
einem Gebiet mit nicht bestimmter, geringer, mittlerer oder erheblicher Gefährdung liegen.<br />
Fazit: Die Überprüfung zeigt nur für eine potenzielle Einzonungsfläche eine erhebliche Gefahrenstufe. Aufgrund<br />
dessen wird ein detailliers Gefahrengutachten erstellt. Dieses zeigt auf, welche baulichen Massnahmen getroffen<br />
werden müssen, damit die angestrebte Situation erlangt werden kann. Die Gefahrenkarte hat einen wesentlichen<br />
Einfluss auf die Bebaubarkeit einer eingezonten Fläche. Die Gefahrenkarte war eine wichtiges Kriterium<br />
zur Beurteilung der Einzonungskandidaten wie auch Raster 6 und 8.<br />
25
4.11 Raster 10: Kapazitätsübersicht<br />
Die Kapazitätsübersicht, gemäss den kantonalen Vorgaben, zeigt wie viel Baulandreserven in der <strong>Gemeinde</strong><br />
<strong>Zäziwil</strong> vorhanden sind resp. wie viel neues Bauland eingezont werden kann. Das Massnahmenblatt A_01 des<br />
Kantonalen Richtplanes rechnet flächendeckend mit einem Bevölkerungswachstum von 4% für die kommenden<br />
15 Jahre. Für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> ergibt dies einen Wohnbaulandbedarf von 3.7 ha. Die unbebaute Wohnbaulandfläche<br />
(Baulandreserve) im heute rechtsgültigen Zonenplan beläuft sich auf knapp 0.6 ha (siehe Anhang 7<br />
und 8: Plan Kapazitätsberechnung <strong>Zäziwil</strong> vom 27. September 2011 und Kapazitätsnachweis Wohnen gemäss<br />
Massnahmenblatt A_01 vom 27. September 2011). Für Neueinzonungen stehen in der Ortsplanungsrevision 2011<br />
rund 3.1 ha zur Verfügung.<br />
Fazit:<br />
• Wohnbaulandreserven im rechtsgültigen Zonenplan 0.7 ha<br />
• Für Neueinzonungen zur Verfügung 3.0 ha<br />
4.12 Raster 11: Auswertung Raster 1 - 10<br />
Aufgrund der Beurteilungen, Bewertungen und Abklärungen werden die potenziellen Einzonungsflächen ausgewertet.<br />
Das heisst, alle weiter zu verfolgenden Einzonungsflächen werden konkret bezeichnet (siehe Anhang 9:<br />
Auswertung Raster 1 - 10, Pendenzen Eigentümergespräche).<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> führt mit allen betroffenen Grundeigentümern ein Gespräch, um konkret Absichten, Nutzungen,<br />
Fragen zu klären resp. zu beantworten. Zudem werden bei kantonalen Amtsstellen offene Fragen bzw. Machbarkeiten<br />
geklärt, bei der Schmalz Ingenieur AG ein Gefahrengutachten und bei der Gartenmann Engeneering<br />
AG für konkret bezeichnete Flächen ein Detail-Lärmgutachten in Auftrag gegeben.<br />
Das Konzentrat des Planes der Handlungsmöglichkeiten dient als Grundlage für die Überarbeitung des Zonenplanes<br />
Siedlung sowie des Zonenplanes Landschaft mit Gefahrengebieten (siehe Anhang 9: Plan zur Auswertung<br />
Raster 1-10).<br />
26
Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ bildet die<br />
Vision über die räumliche Entwicklung des gesamten <strong>Gemeinde</strong>gebietes<br />
Teilrichtplan ökologische<br />
Vernetzung Region Kiesental<br />
(wird zur Zeit überarbeitet)<br />
Aufgrund des Richtplanes „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />
werden wo nötig neue Richtpläne resp. bestehende<br />
überarbeitet<br />
Grundeigentümer-/<br />
allgemeinverbindlich<br />
Zonenplan<br />
Baureglement<br />
Behördenwegleitend<br />
Richtplan „Räumliche<br />
Gesamtentwicklung“<br />
Behördenverbindlich<br />
Überbauungsordnungen<br />
Der Zonenplan und das Baureglement setzen den allgemeinverbindlichen<br />
Rahmen für die Entwicklung und den<br />
Schutz. Diese Instrumente sind parzellenscharf und werden<br />
von den Stimmberechtigten beschlossen.<br />
5 Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />
5.1 Einleitung<br />
Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ definiert Ziele und Massnahmen zum Wohl der <strong>Gemeinde</strong>. Er<br />
basiert auf den bestehenden Richtplänen Siedlung (inkl. Themen Verkehr und Aussenraum) und Landschaft aus<br />
dem Jahr 1999, den Resultaten des Planes der Handlungsmöglichkeiten sowie den Sitzungen der Spezialkommission<br />
Ortsplanungsrevision.<br />
5.2 Bedeutung und Stellung<br />
Siedlung (Dorf) und Landschaft (Land) sind in stetem Wandel. Das Eine greift in das Andere und bildet durch<br />
dieses Zusammenwirken das Fundament für einen abwechslungsreichen Lebensraum <strong>Zäziwil</strong>.<br />
Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ bildet die Grundlage für alle strategischen und raumrelevanten<br />
Handlungen im gesamten <strong>Gemeinde</strong>gebiet. Er ist für Behörden und Verwaltung bindend, enthält jedoch keine parzellenscharfen<br />
Aussagen. Der Richtplan bildet die Grundlage zur Überarbeitung von Richt- und Nutzungsplänen<br />
und liefert Ideen zu deren Umsetzung. So zeigt er beispielsweise auf, wo die Siedlung wachsen kann, setzt aber<br />
im Gegenzug auch Siedlungsbegrenzungen zu wertvollen Landschaften.<br />
Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ besteht aus:<br />
• Konzeptbeschrieb mit Massnahmenblättern<br />
• Richtplankarte „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />
Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ ist ein vorausschauendes Instrument. Er kann an neue Bedürfnisse<br />
und Trends angepasst werden. In diesem Sinne ist der Richtplan Paradeinstrument einer „rollenden Planung“.<br />
Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann mit Zustimmung des Amtes für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung (AGR) Anpassungen<br />
vornehmen. Er berücksichtigt bei Änderungen jedoch immer die Auswirkungen auf das Gesamtsystem „Raum“.<br />
27
Ausschnit Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />
5.3 Aufbau und wichtige Inhalte<br />
Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ macht im wesentlichen Aussagen zu den Themenbereichen<br />
Siedlung, Erholung, Verkehr, Landschaft und Nachführung. Die einzelnen Massnahmen werden in den Richtplankarten<br />
definiert und in den Massnahmenblättern umschrieben. So werden zu jeder Intervention die Ausgangslage<br />
und die angestrebten Ziele definiert sowie konkrete Massnahmen festgelegt. Zusätzlich wird die Zuständigkeit,<br />
die Zeitspanne sowie der Stand der Koordination zugewiesen.<br />
Nachfolgend werden die wichtigsten Inhalte kurz umschrieben:<br />
• Unter dem Themenbereich Siedlung werden die wichtigsten Siedlungsbegrenzungen für <strong>Zäziwil</strong> definiert,<br />
damit das Siedlungsgebiet langfristig vom Landschaftsgebiet klar abgegrenzt wird. Zudem werden potenzielle<br />
Siedlungsentwicklungsgebiete für Wohn- und Arbeitsnutzung ausgeschieden. Innerhalb der bezeichneten<br />
Gebiete und unter Berücksichtigung des zulässigen Baulandkontingentes können vor der nächsten<br />
Ortsplanungsrevision (Teil-) Einzonungen in Etappen vorgenommen werden.<br />
• Unter dem Themengebiet Erholung werden die wichtigsten, bestehenden sowie neu (anzustrebenden) Aufenthalts-<br />
und Spielplätze sowie Aussichtspunkte definiert.<br />
• Der Schwerpunkt im Themenbereich Verkehr liegt bei den Dorfeingängen respektive Torsituationen sowie<br />
dem Fuss- und Radwegnetz.<br />
• <strong>Zäziwil</strong> zeichnet sich durch unterschiedliche Landschaften, Landschaftsbezüge und Naturobjekte (Hofstätten,<br />
Einzelbäume, Gärten, etc.) aus. Demzufolge werden diese wichtigen Elemente unter dem Thema Landschaft<br />
erfasst.<br />
Für detaillierte Informationen wird auf den Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ verwiesen. Zu diesem<br />
wird, neben der Richtplankarte, ein eigener Konzeptbeschrieb mit Massnahmenblättern verfasst (siehe Anhang<br />
11: Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“, vom 16. Juni 2011).<br />
28
6 Überarbeitung Zonenplan Siedlung (ZPS)<br />
6.1 Einleitung<br />
Zu jeder Ein-, Um- und Auszonung werden zu den Themenbereichen Siedlung, Landschaft, Verkehr, Umwelt und<br />
übergeordnete kommunale Planungswerke die wichtigsten Fakten zusammengestellt. Wo nötig, wird in einem<br />
nachfolgenden Kapitel (siehe Kapitel 6.4) auf den Umgang mit Fruchtfolgeflächen eingegangen sowie aufgezeigt,<br />
wo eine Waldfeststellung durgeführt werden muss.<br />
6.2 Einzonungskriterien<br />
Für die Neueinzonungen in <strong>Zäziwil</strong> gelten die folgenden Einzonungskriterien:<br />
• Übergeordnete Gesetzgebung erfüllt: Bundesgesetz über die Raumplanung, Lärmschutzverordnung, Natur-<br />
und Heimatschutzgesetz, Umweltschutzgesetz, etc.<br />
• Übergeordnete Vorgaben berücksichtigt: Naturgefahren, regionale Arbeitszonen<br />
• Orts- und Landschaftsverträglichkeit erwiesen<br />
• Zentralität optimiert: Nähe zu Zentrum, Schulen, etc.<br />
• Distanz zu den Haltestellen des öffentlichen Verkehrs berücksichtigt (ÖV-Güteklassen)<br />
• Verkehrsanbindung Strasse gesichert: direkt ab Verkehrsachse, nicht über Wohnquartier<br />
• Wohnqualität gesichert: Lärm, Besonnung, Hochspannungsleitungen<br />
• Bebaubarkeit gegeben: Topografie, Baugrund<br />
• Ökologie (Schutzzonenplan) nicht tangiert<br />
6.3 Beschrieb der Ein-, Um- und Auszonungen<br />
Nachfolgend sind alle Ein-, Um- und Auszonungen während der Ortsplanungsrevision 2011 beschrieben:<br />
29
Einzonung Teilparzelle Nr. 283<br />
Siedlung Lage Die Teilparzelle liegt am Dorfrand zu Grosshöchstetten und bildet den Dorfeingang<br />
von <strong>Zäziwil</strong>.<br />
bestehende Nutzung Landwirtschaft (Landwirtschaftszone)<br />
Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 3‘760 m2 .<br />
Kapazität Nicht anrechenbar - ist bereits bebaut.<br />
neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in die Mischzone 2 (M2).<br />
Nutzungsart: Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten<br />
Die Teilparzelle ist teilweise bebaut, Neubauten sind mit Auflagen möglich.<br />
Zweck Umnutzung Landwirtschaftsbetrieb, Neubau<br />
Landschaft Landschaftsbild Ein Neubau kann unter Berücksichtigung des Landschaftsbildes und dem<br />
Aspekt des Dorfeingangs erstellt werden.<br />
Gewässer Ein eingedoltes öffentliches Gewässer (Lenzligengraben) durchquert die<br />
Teilparzelle im Osten. Sowohl eine Strasse als auch Hochbauten können unter<br />
Wahrung eines Abstandes von 5 m zum Hölibäch erstellt werden (siehe Anhang<br />
12: Stellungnahme Wasserbauingenieur, vom 23. September 2010).<br />
Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt vom Lenzligenweg (siehe Anhang 18: Stellungnahme<br />
OIK II, vom 29. Juli 2011).<br />
ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt ausserhalb der ÖV-Güteklasse.<br />
Lärmimmissionen Die Planungswerte (Lenzligenweg und Bernstrasse) sind nur mit Massnahmen<br />
einhaltbar (siehe Anhang 4: Detail-Lärmgutachten, vom 24. Mai 2011).<br />
Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />
Abstimmung auf<br />
übergeordnete Planungsinstrumente<br />
Naturgefahren Die Teilparzelle ist von keinen Naturgefahren betroffen.<br />
Richtplan „Räumliche<br />
Gesamtentwicklung“<br />
Zonenplan Landschaft<br />
Die Einzonung liegt innerhalb der bezeichneten Siedlungsbegrenzung, im<br />
Bereich des Weihers wird ein Aufenthaltsbereich definiert, zudem wird ein<br />
Dorfeingang / Torsituation bezeichnet. Auf der nicht überbauten Bauzonenfläche<br />
liegt ein Hochstammobstgarten. Auf diese Elemente ist bei einer Neubeplanung<br />
gemäss den Massnahmenblättern Rücksicht zu nehmen.<br />
Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />
30
Einzonung Parzelle Nr. 449<br />
Siedlung Lage Die Parzelle liegt am Dorfrand zu Grosshöchstetten und bildet den Dorfeingang<br />
von <strong>Zäziwil</strong>.<br />
bestehende Nutzung Gewerbe (Gärtnerei), Wohnen, Landwirtschaft (Landwirtschaftszone)<br />
Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 4‘052 m2 .<br />
Kapazität Es sind 1‘040 m2 der Wohnbaulandkapazität anzurechnen.<br />
neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in die Mischzone 2 (M2).<br />
Nutzungsart: Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten<br />
Die Parzelle ist teilweise bebaut, Neubauten sind mit Auflagen möglich.<br />
Zweck Gärtnerei mit Wohnnutzung liegt heute in der Landwirtschaftszone - Zonenkonformität<br />
herstellen, Ausbau Gärtnerei<br />
Landschaft Landschaftsbild Ein Neubau kann unter Berücksichtigung des Landschaftsbildes und dem<br />
Aspekt des Dorfeinganges erstellt werden.<br />
Gewässer Ein eingedoltes öffentliches Gewässer (Lenzligengraben) durchquert die<br />
Teilparzelle im Osten. Sowohl eine Strasse als auch Hochbauten können unter<br />
Wahrung eines Abstandes von 5 m zum Hölibäch erstellt werden (siehe Anhang<br />
12: Stellungnahme Wasserbauingenieur, vom 23. September 2010).<br />
Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt vom Eichiweg.<br />
ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt ausserhalb der ÖV-Güteklasse.<br />
Lärmimmissionen Die Planungswerte (Bernstrasse) sind nur mit Massnahmen einhaltbar<br />
(siehe Anhang 4: Detail-Lärmgutachten, vom 24. Mai 2011).<br />
Umwelt Fruchtfolgeflächen Von der Neueinzonung sind 1`100 m2 Fruchtfolgefläche betroffen (siehe Kapitel 6.4).<br />
Abstimmung auf<br />
übergeordnete Planungsinstrumente<br />
Naturgefahren Die Teilparzelle ist von keinen Naturgefahren betroffen.<br />
Richtplan „Räumliche Die Einzonung liegt innerhalb der bezeichneten Siedlungsbegrenzung, zudem<br />
Gesamtentwicklung“<br />
wird ein Dorfeingang / Torsituation bezeichnet.<br />
Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />
Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />
31
Einzonung Parzelle Nr. 116<br />
Siedlung Lage Die Parzelle liegt im westlichen Arm von <strong>Zäziwil</strong> und grenzt an das bestehende<br />
Wohngebiet am Eichiweg.<br />
bestehende Nutzung Landwirtschaft (Landwirtschaftszone)<br />
Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 5‘163 m2 .<br />
Kapazität Nicht anrechenbar - keine Bauzone.<br />
neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in die Bauernhofzone (BHZ).<br />
Nutzungsart: Landwirtschaft<br />
Die Parzelle ist bebaut.<br />
Ortsbild Die Einzonung liegt im ISOS (Inventar der schützenswerten Ortsbilder der<br />
Schweiz) und zählt zum bäuerlichen Dorfteil Leimen.<br />
Zweck Sicherung des Landwirtschaftsbetriebes in der Siedlung - Zonenkonformität<br />
herstellen (keine Landwirtschaftszone im Baugebiet)<br />
Landschaft Landschaftsbild Die Parzelle ist vollständig bebaut und bereits im Landschaftsbild integriert.<br />
Gewässer Ein eingedoltes öffentliches Gewässer (Lenzligengraben) durchquert die Parzelle<br />
im Westen.<br />
Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Bernstrasse und/oder vom Gartenweg.<br />
ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt zu 50% in der ÖV-Güteklasse D.<br />
Lärmimmissionen Detail-Lärmgutachten muss bei Neu- resp. Umbauten erstellt werden.<br />
Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Bauzone. Die Nutzung bleibt unverändert, demzufolge hat dies keine<br />
Auswirkungen auf die Fruchtfolgeflächen.<br />
Naturgefahren Die Teilparzelle ist von keinen Naturgefahren betroffen.<br />
Geruch Die Einhaltung der FAT-Richtlinien ist für den bestehenden Betrieb unproblematisch<br />
(siehe Anhang 5: Liste und Berechnungen zur Grobbeurteilung Luftreinhalteverordnung,<br />
vom 3. August 2010).<br />
Abstimmung auf Richtplan „Räumliche Die Einzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche<br />
übergeordnete Pla- Gesamtentwicklung“<br />
Gesamtentwicklung“.<br />
nungsinstrumente<br />
Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />
Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />
32
Auszonung Parzelle Nr. 115<br />
Siedlung Lage Die Parzelle liegt im westlichen Arm von <strong>Zäziwil</strong> und grenzt an das bestehende<br />
Wohngebiet am Eichiweg.<br />
bestehende Nutzung Landwirtschaft (Fläche liegt in der Wohnzone W2)<br />
Grösse Die ausgezonte Fläche beträgt 1‘687 m2 .<br />
Kapazität Es werden 1‘687 m2 Wohnbauland ausgezont.<br />
neue Nutzung (Zone) Die Auszonung erfolgt von der Wohnzone 2 (W2) in die Bauernhofzone (BHZ).<br />
Nutzungsart: Landwirtschaft<br />
Die Parzelle ist nicht bebaut.<br />
Zweck Keine Bauabsichten, wird wie anhin als Landwirtschaftsland genutzt.<br />
Landschaft Landschaftsbild Landwirtschaftsnutzung wie anhin, keine Bebauung.<br />
Gewässer Südlich der Einzonung fliesst das Hölibächli - keine Beeinträchtigung.<br />
Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt vom Eichiweg.<br />
ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt in der ÖV-Güteklasse D.<br />
Lärmimmissionen -<br />
Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />
Abstimmung auf<br />
übergeordnete Planungsinstrumente<br />
Naturgefahren Die Teilparzelle ist von keinen Naturgefahren betroffen<br />
Richtplan „Räumliche Die Einzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche<br />
Gesamtentwicklung“<br />
Gesamtentwicklung“.<br />
Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />
Teilrichtplan ÖQV Südlich der Einzonung tangiert das Massnahmengebiet Gewässerpuffer.<br />
33
Einzonung Teilparzelle Nr. 482<br />
Siedlung Lage Die Parzelle liegt zwischen dem Dorfteil von <strong>Zäziwil</strong> und der <strong>Gemeinde</strong>grenze<br />
zu Bowil.<br />
bestehende Nutzung Landwirtschaft (Landwirtschaftszone)<br />
Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 680 m2 .<br />
Kapazität Es sind 544 m2 der Wohnbaulandkapazität anzurechnen.<br />
neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in die Mischzone 2 (M2).<br />
Nutzungsart: Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten<br />
Die Teilparzelle ist nicht bebaut<br />
Zweck Sicherstellen eines sinnvollen Baubereichs, Neubau<br />
Landschaft Landschaftsbild Die Neueinzonung gliedert sich an die bestehende Bebauung. Ein Neubau ist<br />
nur unter Wahrung qualitätsvoller Gestaltung zum Landschaftsbild (Dorfeingang)<br />
verträglich.<br />
Gewässer Kein Gewässer tangiert.<br />
Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Langnaustrasse.<br />
ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt in der ÖV-Güteklasse D.<br />
Lärmimmissionen Die Planungswerte (Langnaustrasse) sind nur mit Massnahmen einhaltbar<br />
(siehe Anhang 4: Detail-Lärmgutachten, vom 24. Mai 2011).<br />
Umwelt Fruchtfolgeflächen Von der Neueinzonung sind 680 m2 Fruchfolgefläche betroffen (siehe Kapitel 6.4).<br />
Abstimmung auf<br />
übergeordnete Planungsinstrumente<br />
Naturgefahren Die Teilparzelle liegt in einem Gefahrengebiet mit mittlerer und geringer Gefährdung.<br />
Ein Detailgefahrengutachten muss erstellt werden.<br />
Richtplan „Räumliche Die Einzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche<br />
Gesamtentwicklung“<br />
Gesamtentwicklung“.<br />
Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />
Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />
34
Einzonung Teilparzelle Nr. 208 und Parzelle Nr. 745<br />
Siedlung Lage Die Parzellen liegen im unteren Dorfteil von <strong>Zäziwil</strong> und liegen an der Strasse<br />
Richtung Oberhünigen.<br />
bestehende Nutzun Landwirtschaft (Landwirtschaftszone)<br />
Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 2‘405 m2 .<br />
Kapazität Es sind 1‘924 m2 der Wohnbaulandkapazität anzurechnen.<br />
neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in die Mischzone 2 (M2).<br />
Nutzungsart: Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten<br />
Die Parzellen sind nicht bebaut.<br />
Zweck Sicherstellen von Bauland, Neubau<br />
Landschaft Landschaftsbild Die Neueinzonung gliedert sich an die bestehende Bebauung an und ist zum<br />
Landschaftsbild verträglich.<br />
Gewässer Ein öffentliches Gewässer (Bärbach) durchquert die Parzelle. Es muss ein Abstand<br />
(geschützter Uferbereich) von min. 6 m (Bauzone) beidseitig zum Bärbach<br />
eingehalten werden (siehe Anhang 13: Stellungnahme Oberingenieurkreis II, vom<br />
21. März 2011).<br />
Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Oberhünigenstrasse.<br />
ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt in der ÖV-Güteklasse D.<br />
Lärmimmissionen Ein Detail-Lärmgutachten muss erstellt werden.<br />
Umwelt Fruchtfolgeflächen Von der Neueinzonung sind 1‘500 m 2 Fruchfolgefläche betroffen (siehe Kapitel 6.4).<br />
Abstimmung auf<br />
übergeordnete Planungsinstrumente<br />
Naturgefahren Die Teilparzelle liegt in einem Gefahrengebiet mit mittlerer Gefährdung und<br />
grenzt an einem Gefahrengebiet mit erheblicher Gefährdung. Ein Detailgefahrengutachten<br />
muss erstellt werden.<br />
Richtplan „Räumliche Bei der Einzonung wird ein Dorfeingang / Torsituation bezeichnet. Der Dorfein-<br />
Gesamtentwicklung“<br />
gang ist bei einer Neubeplanung gemäss Massnahmenbeschrieb aufzuwerten.<br />
Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />
Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />
35
Einzonung Teilparzelle Nr. 244 und Parzelle Nr. 413<br />
Siedlung Lage Die Teilparzelle Nr. 244 und Parzelle Nr. 413 grenzen an die neu bebaute Bahnhofmatte<br />
zwischen der Thunstrasse und der Bahnlinie.<br />
bestehende Nutzung grüne Wiese (Bauernhofzone)<br />
Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 3‘304 m2 .<br />
Kapazität Es sind 3‘304 m2 der Wohnbaulandkapazität anzurechnen.<br />
neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in die Wohnzone 2 (W2)<br />
Nutzungsart: Wohnen, stilles Gewerbe<br />
Die Teilparzelle Nr. 244 ist nicht bebaut. Die Parzelle Nr. 413 ist bebaut.<br />
Zweck Sicherstellen von Bauland, Neubau<br />
Landschaft Landschaftsbild Die Neueinzonung ist im Dorfteil von <strong>Zäziwil</strong> und ist zum Landschaftsbild<br />
verträglich.<br />
Gewässer Der Bärbach grenzt teilweise westlich an die Neueinzonung.<br />
Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Reutenenstrasse.<br />
ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt in der ÖV-Güteklasse C.<br />
Lärmimmissionen Die Planungswerte (Reutenenstrasse und Thunstrasse) sind nur mit Massnahmen<br />
einhaltbar (siehe Anhang 4: Detail-Lärmgutachten, vom 24. Mai 2011).<br />
Umwelt Fruchtfolgeflächen Von der Neueinzonung sind 3‘100 m2 Fruchfolgefläche betroffen (siehe Kapitel 6.4).<br />
Abstimmung auf<br />
übergeordnete Planungsinstrumente<br />
Naturgefahren Die Teilparzelle liegt in einem Gefahrengebiet mit mittlerer und geringer<br />
Gefährdung. Ein Detailgefahrengutachten wurde erstellt (siehe Anhang 19:<br />
Hochwasserschutzgutachten Parz. 244 Schmalz Ing AG vom 11 August 2011).<br />
Bei einer Bebauung müssen die Hochwasserschutzmassnahmen gemäss Gutachten<br />
zwingend berücksichtigt und im Baubewilligungsverfahren sichergestellt<br />
werden.<br />
Richtplan „Räumliche Die Einzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche Gesamtent-<br />
Gesamtentwicklung“<br />
wicklung“.<br />
Zonenplan Landschaft Die Teilparzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />
Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />
36
Einzonung Parzelle Nr. 17<br />
Siedlung Lage Die Parzelle grenzt an die Strassenkreuzung der Thun- und Reutenenstrasse.<br />
Auf der Parzelle steht eine bediente Trafostation der BKW FMB Energie AG.<br />
bestehende Nutzung Trafostation (Bauernhofzone)<br />
Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 124 m2 .<br />
Kapazität Nicht anrechenbar - keine Bauzone.<br />
neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in die Zone für öffentliche<br />
Nutzungen (ZöN).<br />
Nutzungsart: Zone für öffentliche Nutzung Nr. 9, Trafostation<br />
Die Parzelle ist bebaut.<br />
Zweck Zonen für öffentliche Nutzungen sind für im öffentlichen Interesse stehende<br />
Bauten und Anlagen bestimmt. Sicherstellung Trafostation.<br />
Landschaft Landschaftsbild Die Neueinzonung ist für das Landschaftsbild verträglich.<br />
Gewässer Der Zäzibach grenzt westlich an die Neueinzonung.<br />
Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Reutenenstrasse resp. Thunstrasse<br />
ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt in der ÖV-Güteklasse C.<br />
Lärmimmissionen Der Planungswert ist eingehalten, da keine Wohnnutzung von Lärmimmissionen<br />
betroffen.<br />
Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />
Abstimmung auf<br />
übergeordnete Planungsinstrumente<br />
Naturgefahren Die Teilparzelle ist von keinen Naturgefahren betroffen.<br />
Richtplan „Räumliche Die Einzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche Gesamtent-<br />
Gesamtentwicklung“<br />
wicklung“.<br />
Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />
Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />
37
Einzonung Teilparzelle Nr. 150<br />
Siedlung Lage Die Teilparzelle grenzt an den Zäzibach und liegt in der Dorfmitte.<br />
bestehende Nutzung Landwirtschaft (Landwirtschaftszone)<br />
Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 14‘450 m2 .<br />
Kapazität Es sind 14‘450 m2 der Wohnbaulandkapazität anzurechnen.<br />
neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in eine Zone mit Planungspflicht.<br />
Nutzungsart: Wohnen und stilles Gewerbe, entlang Bernstrasse Mischnutzung<br />
(Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten).<br />
Die Teilparzelle ist nicht bebaut.<br />
Ortsbild<br />
Die Einzonung liegt im ISOS (Inventar der schützenswerten Ortsbilder der<br />
ISOS<br />
Schweiz). Ein kleiner Bereich östlich der Einzonung liegt zusätzlich im Ortsbildschutzgebiet.<br />
Eine Bebauung kann nur mit einem qualitätssichernden Verfahren<br />
erstellt werden. Dieses wird in den Bestimmungen der Zone mit Planungspflicht<br />
ZPP C „Zäzibach“ im Baureglement mittels gestalterischem Gesamtkonzept<br />
(Sicherstellung Infrastrukturvertrag) festgesetzt.<br />
Zweck Verdichtete Wohnüberbauung, Freihalten Zäzibach inkl. Hangbereich, hohe<br />
Wohn- und Aussenraumqualität, gut gestaltete Siedlungsränder.<br />
Landschaft Landschaftsbild Neubauten können nur unter Berücksichtigung des Landschafts- und Ortsbildes<br />
erstellt werden. Auf die topografischen Verhältnisse sowie auf die angrenzende<br />
Landschaftskammer ist Rücksicht zu nehmen.<br />
Gewässer Die Einzonung grenzt an den Zäzibach, liegt jedoch aufgrund der topografischen<br />
Verhältnisse einige Meter oberhalb des Baches.<br />
Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Bernstrasse (Kantonsstrasse). Der Weg führt<br />
via Bödeliweg über eine Brücke über den Zäzibach.<br />
ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt in der ÖV-Güteklasse D.<br />
Lärmimmissionen Die Planungswerte (Bernstrasse) sind nur mit Massnahmen einhaltbar (siehe<br />
Anhang 4: Detail-Lärmgutachten, vom 24. Mai 2011).<br />
Umwelt Fruchtfolgeflächen Von der Neueinzonung ist ca. 9‘500 m2 Fruchtfolgefläche betroffen (siehe Kapitel 6.4).<br />
Naturgefahren Der zu bebauende Bereich ist von keiner Naturgefahr betroffen.<br />
38
Abstimmung auf<br />
übergeordnete Planungsinstrumente<br />
Richtplan „Räumliche Die Einzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche Gesamtent-<br />
Gesamtentwicklung“<br />
wicklung“.<br />
Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />
Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />
Grobkonzept<br />
In Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern, Architekten, Vertreter des Oberingenieurkreises OIK II, der kantonalen<br />
Denkmalpflege sowie des Ortsplaners, hat die <strong>Gemeinde</strong> als Grundlage für die Definition der Bestimmungen<br />
der Zone mit Planungspflicht ZPP C „Zäzibach“ ein Grobkonzept erstellt. Dieses regelt die Grundzüge<br />
der Überbauung und definiert wichtige Elemente wie Erschliessung, Freihaltebereiche, Fuss- und Velowegverbindungen,<br />
Etappierung sowie Grünräume. Im nachfolgenden Plan zum Grobkonzept sind die Grundsätze schematisch<br />
dargestellt. Zudem werden die Gestaltungsgrundsätze festgelegt, damit eine Überbauung mit hohen<br />
Wohn- und Aussenraumqualitäten sichergestellt werden kann. Mit diesem Vorgehen wird auf das bedeutende<br />
Ortsbild (Fläche liegt im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz ISOS und im Ortsbildschutzgebiet)<br />
Rücksicht genommen.<br />
In der ZPP C wird festgesetzt, dass eine gesamte Überbauung nur nach einem einhetilichen gestalterischen Konzept<br />
erfolgen kann, welches folgende Nachweise erbringt:<br />
• Gebäudesetzungen so, dass gute Verzahnung mit der offenen Landschaft entsteht<br />
• einheitliches Bedachungsmaterial<br />
• die Materialisierung kann pro Baukörper unterschiedlich sein<br />
• klare Gliederung (auch höhenmässig) der privaten und halböffentlichen Aussenräume<br />
• möglichst geringe Terrainveränderungen<br />
• die Böschung gegen den Zäzibach ist ökologisch aufzuwerten<br />
Eine allfällige Etappierung erfolgt von Süden nach Norden. Das Konzept ist integrierender Bestandteil des Infrastrukturvertrags.<br />
39
Legende<br />
Perimeter ZPP C „Zäzibach“<br />
Haupterschliessung Bernstrasse<br />
Liegenschaft Bernstrasse 12<br />
Erschliessung östlicher Hangrand<br />
Feinerschliessung (Fuss- und Veloverkehr, Not-<br />
zufahrt) kombiniert mit Begegnungszone<br />
dichtes, internes Fusswegnetz<br />
Fuss- und Veloverbindung mit Anschluss<br />
Weidweg<br />
Freihaltebereich Zäzibach<br />
Grünräume (Aufenthalts- und Spielfläche)<br />
Flächennachweis Grünräume<br />
nach BauG §15, BauV Abschnitt 7 §42ff.:<br />
Spielplatzfläche (15% GF) 1700 m2 Aufenthaltsfläche (5% GF) 570 m2 insgesamt 2270m2 Spielfläche (>40 WE) 600m2 Etappierung<br />
Plan zum Grobkonzept<br />
Bernstrasse<br />
Erschliessung<br />
In der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> soll mit dem Projekt Ortsdurchfahrt (Bernstrasse) die Sicherheit des Langsamverkehrs<br />
(Fuss- und Velowege) verbessert werden. Die Strassenverhältnisse in <strong>Zäziwil</strong> sind räumlich sehr eng. Das Projekt<br />
Ortsdurchfahrt hat Fixpunkte definiert, um die Verkehrssituation punktuell zu verbessern. Einer dieser Punkte liegt<br />
bei der Einfahrt zur ZPP C „Zäzibach“ (Haupterschliessung), im Bereich der Liegenschaft Bernstrasse 12. Dort soll<br />
eine neue Querungsmöglichkeit für Fussgänger (auch wichtiger Schulweg) entstehen. In diesem Zusammenhang<br />
wurden verschiedene Varianten geprüft, wie die Parzelle 150 erschlossen werden kann und in Kombination dieser<br />
eine neue Strassenquerung erstellt werden kann.<br />
Nachfolgend sind drei mögliche Varianten sowie die Vor- und Nachteile aufgeführt:<br />
2. Etappe<br />
1. Etappe<br />
40
Legende<br />
Variante 1<br />
Variante 2<br />
Variante 3<br />
Variante 1<br />
Haupterschliessung über Erschliessungsstrasse am Ostrand (östlich der Liegenschaft Bernstrasse 12) über den<br />
Bödeliweg, Strasseneinmündung gegenüber Schorachgässli.<br />
Vorteile:<br />
• Erhalt des ortsbildprägenden Bauernhauses (Liegenschaft Bernstrasse 12)<br />
• Realisierbarkeit grossteils auf Parzelle Nr. 150<br />
Nachteile:<br />
• Verlegung der Einmündung Bödeliweg notwendig<br />
• Steigung nach Einmündung in Einstellhalle höher als von VSS-Norm gefordert (>12%)<br />
• Abriss des erhaltenswerten, alten <strong>Gemeinde</strong>archivs notwendig<br />
Variante 2<br />
Haupterschliessung über Erschliessungsstrasse am Ostrand, Strasseneinmündung an Stelle des ortsbildprägenden<br />
Bauernhauses (Abbruch Liegenschaft Bernstrasse 12).<br />
Vorteile:<br />
• Erhalt des erhaltenswerten, alten <strong>Gemeinde</strong>archivs<br />
• Realisierbarkeit vollständig auf Parzelle Nr. 150<br />
• Ideale Sichtbezüge Ein- und Ausfahrt Bernstrasse<br />
Nachteile:<br />
• Abriss des ortsbildprägenden Bauernhauses notwendig<br />
• Steigung nach Einmündung in Einstellhalle höher als von VSS-Norm gefordert<br />
41
Legende<br />
Variante 1<br />
Variante 2<br />
Variante 3<br />
Variante 3<br />
1. Etappe: Haupterschliessung über Erschliessungsstrasse am Ostrand (östlich der Liegenschaft Bernstrasse 12)<br />
über den Bödeliweg, Strasseneinmündung gegenüber Schorachgässli.<br />
2. Etappe: Verlängerung Weidweg, Strasseneinmündung an bestehender Einmündung Weidweg.<br />
Vorteile:<br />
• Erhalt des ortsbildprägenden Bauernhauses (Liegenschaft Bernstrasse 12)<br />
• Steigung aller Haupterschliessungen gemäss VSS-Norm (
Einzonung Teilparzelle Nr. 885<br />
Siedlung Lage Die Teilparzelle Nr. 885 liegt im Dorfteil Rütene der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> und grenzt<br />
direkt an die Oberreutenenstrasse.<br />
bestehende Nutzung Landwirtschaft (Landwirtschaftszone)<br />
Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 722 m2 .<br />
Kapazität Es sind 722 m2 der Wohnbaulandkapazität anzurechnen.<br />
neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in die Wohnzone 1 (W1).<br />
Nutzungsart: Wohnen, stilles Gewerbe<br />
Die Parzelle ist nicht bebaut.<br />
Zweck Sicherstellen von Bauland, Neubau<br />
Landschaft Landschaftsbild Ein Neubau kann unter Berücksichtigung des Landschaftsbildes, dem eingedolten<br />
Siehebach und dem angrenzenden potenziellen Entwicklungsgebiet Wohnen<br />
erstellt werden.<br />
Gewässer Angrenzend an der Oberreutenenstrasse fliesst der eingedolte Siehebach.<br />
Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Oberreutenenstrasse.<br />
ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt ausserhalb der ÖV-Güteklasse.<br />
Lärmimmissionen unproblematisch<br />
Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />
Abstimmung auf<br />
übergeordnete Planungsinstrumente<br />
Naturgefahren Die Teilparzelle ist von keinen Naturgefahren betroffen.<br />
Richtplan „Räumliche Die Einzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche Gesamt-<br />
Gesamtentwicklung“<br />
entwicklung“. Die Fläche grenzt jedoch an ein potenzielles Entwicklungsgebiet<br />
Wohnen.<br />
Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />
Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />
43
Umzonung Parzelle Nr. 892 und Parzelle Nr. 451<br />
Siedlung Lage Die Parzellen Nr. 892 und 451 liegen im Gewerbegebiet der Sägerei zwischen<br />
der Bahnlinie und dem Mirchelgässli.<br />
bestehende Nutzung Gewerbe (Gewerbezone)<br />
Grösse Die umgezonte Fläche beträgt 5‘294 m2 Kapazität Nicht anrechenbar - ist bereits bebaut.<br />
neue Nutzung (Zone) Die Umzonung erfolgt von der Gewerbezone in die Mischzone 2 (M2).<br />
Nutzungsart: Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten<br />
Die Parzellen sind bebaut.<br />
Zweck Bessere Ausnützung vom Dachgeschoss, ist heute ungenutzt.<br />
Landschaft Landschaftsbild Die Umzonung liegt zwischen einem Gewerbe- und Mischzonengebiet von<br />
<strong>Zäziwil</strong> und ist zum Landschaftsbild verträglich.<br />
Gewässer Der Gewerbekanal fliesst östlich durch die Bebauung (eingedolt).<br />
Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt vom Mirchelgässli und der Thunstrasse.<br />
ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt in der ÖV-Güteklasse C.<br />
Lärmimmissionen Die Planungswerte (Reutenenstrasse und Thunstrasse) sind nur mit Massnahmen<br />
einhaltbar (siehe Anhang 4: Detail-Lärmgutachten, vom 24. Mai 2011).<br />
Beim beco wurden Abklärungen zu den Auswirkungen „Umzonung Gewerbezone<br />
in Mischzone“ getroffen (siehe Anhang 14: Stellungnahme beco, vom 6. Januar<br />
2011).<br />
Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />
Abstimmung auf<br />
übergeordnete Planungsinstrumente<br />
Naturgefahren Die Parzellen sind von keinen Naturgefahren betroffen.<br />
Richtplan „Räumliche Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche<br />
Gesamtentwicklung“<br />
Gesamtentwicklung“.<br />
Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />
Teilrichtplan ÖQV Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />
44
Umzonung Teilparzelle Nr. 144<br />
Siedlung Lage Die Teilparzelle Nr. 144 liegt an der Bernstrasse mitten in <strong>Zäziwil</strong>.<br />
bestehende Nutzung Wohnnutzung (Bauernhofzone)<br />
Grösse Die umgezonte Fläche beträgt 1`654 m2 Kapazität Nicht anrechenbar - ist bereits bebaut.<br />
neue Nutzung (Zone) Die Umzonung erfolgt von der Bauernhofzone in die Kernzone (KZ).<br />
Nutzungsart: Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten<br />
Die Teilparzelle ist bebaut.<br />
Zweck Zonenkonformität herstellen, Ausbau ermöglichen<br />
Landschaft Landschaftsbild verträglich<br />
Gewässer Die Umzonung tangiert kein Gewässer.<br />
Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Bernstrasse und dem Schorachgässli.<br />
ÖV-Güteklasse Die Umzonung liegt in der ÖV-Güteklasse C.<br />
Lärmimmissionen Die Planungswerte (Bernstrasse und Schorachgässli) sind mit Massnahmen<br />
einhaltbar (siehe Anhang 4: Detail-Lärmgutachten, vom 24. Mai 2011).<br />
Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />
Abstimmung auf<br />
übergeordnete Planungsinstrumente<br />
Naturgefahren Die Parzelle ist von keinen Naturgefahren betroffen.<br />
Richtplan „Räumliche Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche<br />
Gesamtentwicklung“<br />
Gesamtentwicklung“.<br />
Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />
Teilrichtplan ÖQV Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />
45
Umzonung Parzelle Nr. 367<br />
Siedlung Lage Die Parzelle Nr. 367 liegt angrenzend ans Bahnhofgebiet von <strong>Zäziwil</strong>.<br />
bestehende Nutzung Gewerbe (Mischzone M2)<br />
Grösse Die umgezonte Fläche beträgt 2‘434 m2 .<br />
Kapazität Es werden 1`947 m2 Wohnfläche ausgezont.<br />
neue Nutzung (Zone) Die Umzonung erfolgt von der Mischzone 2 (M2) in die Gewerbezone (G).<br />
Nutzungsart: Dienstleistungs-, Gewerbe- und Bürobauten<br />
Die Parzelle ist bebaut.<br />
Zweck Zonenkonformität herstellen, Erweiterungsbauten sind mit Mischzone-Bestimmungen<br />
nicht möglich - kein Entwicklungsspielraum.<br />
Landschaft Landschaftsbild verträglich<br />
Gewässer Die Umzonung tangiert kein Gewässer.<br />
Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Bahnhofsstrasse.<br />
ÖV-Güteklasse Die Umzonung liegt in der ÖV-Güteklasse C.<br />
Lärmimmissionen Der Planungswert ist eingehalten, es ist keine Wohnnutzung von Lärmimmissionen<br />
betroffen.<br />
Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />
Abstimmung auf<br />
übergeordnete Planungsinstrumente<br />
Naturgefahren Die Parzelle liegt in einem Gefahrengebiet mit mittlerer und geringer Gefährdung.<br />
Richtplan „Räumliche Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche<br />
Gesamtentwicklung“<br />
Gesamtentwicklung“.<br />
Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />
Teilrichtplan ÖQV Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />
46
Umzonung Parzellen Nr. 638, 814 und 378<br />
Siedlung Lage Das Gebiet liegt unmittelbar an der Langnaustrasse, am östlichen Ende von<br />
<strong>Zäziwil</strong>.<br />
bestehende Nutzung Tankstelle, Gewerbebetriebe, Wohnen (Gewerbezone)<br />
Grösse Die umgezonte Fläche beträgt 3`708 m2 .<br />
Kapazität Nicht anrechenbar - ist bereits bebaut.<br />
neue Nutzung (Zone) Die Umzonung erfolgt von der Gewerbezone in die Mischzone 2 (M2).<br />
Nutzungsart: Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten<br />
Die Parzellen sind bebaut.<br />
Zweck Die Liegenschaften werden für Gewerbe- und Wohnzwecke genutzt. Die Wohnnutzung<br />
ist nach Gewerbebestimmungen nicht gestattet - Zonenkonformität<br />
herstellen.<br />
Landschaft Landschaftsbild verträglich<br />
Gewässer Die Umzonung tangiert kein Gewässer.<br />
Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Langnaustrasse.<br />
ÖV-Güteklasse Die Umzonung erfolgt ausserhalb der ÖV-Güteklasse.<br />
Lärmimmissionen Lärmauswirkungen nicht bestimmt.<br />
Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />
Abstimmung auf<br />
übergeordnete Planungsinstrumente<br />
Naturgefahren Die Parzellen sind von keinen Naturgefahren betroffen.<br />
Richtplan „Räumliche Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche<br />
Gesamtentwicklung“<br />
Gesamtentwicklung“.<br />
Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />
Teilrichtplan ÖQV Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />
47
Umzonung Parzelle Nr. 654, 613<br />
Siedlung Lage Das Gebiet liegt zwischen Turnhalle und dem ehemaligen Restaurant Rössli an<br />
der Thunstrasse, im Westen von <strong>Zäziwil</strong>.<br />
bestehende Nutzung Wiese mit Hofstatt (Zone für Sport und Freizeitanlagen und Kernzone A)<br />
Grösse Die umgezonte Fläche beträgt 3`813 m2 .<br />
Kapazität nicht anrechenbar, keine Bauzone, Teilfläche von 523 m2 wird ausgezont<br />
neue Nutzung (Zone) Zone für öffentliche Nutzungen ZöN „Brauchtum“(TP 654, 2‘647 m2 ), Kernzone<br />
KA (TP 654, 512 m2 ) und Grünzone GrZ (613, 654 m2 )<br />
Zweck Sicherstellung öffentliche Nutzung zur Austragung der jährlichen Brächete<br />
Landschaft Landschaftsbild Landwirtschaftliche Nutzung wie bis anhin, keine Bebauung, nur temporäre<br />
Installationen.<br />
Gewässer Im Südwesten fliesst der Höhlibach, im Nordosten der Zäzibach - keine Beeinträchtigung.<br />
Verkehr Erschliessung via Thunstrasse / Zelgweg<br />
ÖV-Güteklasse Die Umzonung liegt in der ÖV-Güteklasse C.<br />
Lärmimmissionen -<br />
Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />
Abstimmung auf<br />
übergeordnete Planungsinstrumente<br />
Naturgefahren Die Parzellen liegen in einem Gefahrengebiet mit mittlerer Gefährdung.<br />
Richtplan „Räumliche Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche<br />
Gesamtentwicklung“<br />
Gesamtentwicklung“.<br />
Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />
Teilrichtplan ÖQV Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />
48
Vereinheitlichung Kernzone A und Kernzone B zur Kernzone (KZ)<br />
Die Nutzung in der Kernzone A soll soll erhöht und an die baupolizeilichen Masse der bisherigen Kernzone B angeglichen<br />
werden. Die beiden Kernzonen können deshalb vereint werden, insbesondere auch weil für die Kernzone<br />
B keine separate Definition mehr nötig ist (Ausrichtung zur Bahnhofstrasse), da die Parzellen in der Kernzone<br />
B überbaut sind.<br />
Umzonung Weidweg und Parkplatz Hinterlenzligenweg<br />
Im Gebiet „Weidweg“ werden die Parzellen Nr. 761, 893, 894 und 895 von der Wohn- und Gewerbe in die Wohnzone<br />
W2 umgezont. In der Wohnzone sind Wohnnutzungen sowie stilles Gewerbe zugelassen, Gewerbebauten<br />
sind ausgeschlossen. Die Umzonung erfolgt, weil die betroffenen Liegenschaften heute keine Gewerbebetriebe<br />
aufweisen und östlich direkt an ein reines Wohnquartier angrenzen.<br />
Die Parzellen Nr. 81, 769, 683 werden von der Wohnzone W2 in die Mischzone M2 umgezont. In der Mischzone<br />
sind Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten zugelassen, mit einer Lärmempfindlichkeitsstufe III. Die Liegenschaften<br />
grenzen an die Schreinerei Baumann + Eggimann AG. Die umliegenden Parzellen sind, bis auf die östlich angrenzende<br />
Wohnzone, alle in der Mischzone M2. Ein Umzonung macht aufgrund der Lärmverhältnisse Sinn.<br />
Der Parkplatz auf der Parzelle Nr. 665 wird ebefalls in die Mischzone M2 eingezont. Die Fläche ist aufgrund der<br />
kleinen Fläche und der Form nicht bebaubar, dient jedoch der Schreinerei Baumann + Eggimann AG als Parkplatz.<br />
49
Aufhebung Zone mit Planungspflicht ZPP C „Dorfkern“ und Umzonung in die Kernzone (KZ)<br />
Hinweis: Das Konzept / Projekt ist noch nicht definitiv, nachfolgende Erläuterungen gemäss heutigem Kenntnisstand<br />
(13. Juli 2011).<br />
Auslöser ist die Sanierung und Umnutzung der Krone resp. der Kronenscheune. Die Krone wird in ihrer Form und<br />
Nutzung beibehalten, evtl. wird das Gebäude im Ober- und Dachgeschoss ausgebaut. Der Kernteil der Kronenscheune<br />
wird saniert, die Anbaute auf der Nordseite wird abgebrochen. Es entsteht ein Parkplatz im rückwärtigen<br />
Bereich, die Erschliessung erfolgt ab der Nebenstrasse zur Hauptstrasse (Oberthalstrasse) und nicht mehr ab der<br />
Langnaustrasse (Hauptstrasse). Das Vorgehen wurde mit der Denkmalpflege abgesprochen. Demzufolge wird die<br />
Zone mit Planungspflicht ZPP C „Dorfkern“ aufgehoben. Die Liegenschaften Krone und Kronenscheuer werden<br />
in die Kernzone (KZ) umgezont. Mit der Umzonung entsteht Entwicklungsspielraum, der eine Bebauung der südseitigen<br />
Kronenhofstatt mit Erschliessung via Doktorgässli ermöglicht. Er ist für eine sinnvolle Weiterführung der<br />
Kronenliegenschaften zwingend notwendig. Im Zusammenhang mit dieser Bebauung soll die Fusswegverbindung<br />
Doktorgässli - Bahnhofstrasse sichergestellt werden.<br />
Zudem werden anderen Liegenschaften (<strong>Gemeinde</strong>verwaltung, Post), welche sich auch in diesem Perimeter befinden,<br />
auch in die neue Kernzone (KZ) umgezont. Der Kernbereich von <strong>Zäziwil</strong> liegt in einem Ortsbildschutzperimeter<br />
und im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz ISOS. Bei baulichen Veränderungen ist auf<br />
das Erscheinungsbild samt Umgebungsgestaltung im Kreuzungsbereich zwingend zu achten resp. die Nachweise<br />
sind zu erbringen.<br />
50
6.4 Waldfestlegungsverfahren<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> beauftragte das Amt für Wald KaWa (Waldabteilung 4) zusammen mit dem zuständigen Geometer<br />
(Schmalz Ingenieure AG) am 23. Juni mit der Waldfeststellung. Sie erfolgt nur dort, wo Bauzone direkt an Wald<br />
grenzt. Dies betrifft in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> zwei Gebiete im Bereich „Hagweg“ und am Zäzibach (Parz. 150)(siehe<br />
Anhang 16: Planübersicht für Waldfeststellung Bäremätteli, vom 22. Juni 2011). Die Waldfeststellung wurde<br />
erstellt resp. die verbindliche Waldgrenze gemäss Art. 10 Abs. 2 WaG definiert (siehe Anhang 20: Verbindliche<br />
Waldgrenze Plan Schmalz Ing AG vom 22 August 2011. Der Zonenplan Siedlung wird entsprechend angepasst.<br />
6.5 Umgang mit Fruchtfolgeflächen bei den Neueinzonungen<br />
Fruchtfolgeflächen sind besonders wertvolle Teile des für die landwirtschaftliche Nutzung geeigneten Kulturlandes<br />
der Schweiz. Da Fruchtfolgeflächen für bodenveränderte Nutzungen nur sehr zurückhaltend beansprucht<br />
werden dürfen, gibt es im Richtplan des Kanton Berns das Massnahmenblatt A_06, welches Grundsätze festlegt,<br />
die erfüllt sein müssen um Fruchfolgeflächen anderen Zonen als der Landwirtschaftszone zuzuordnen.<br />
Abwägung der Neu- und Umzonungen nach den Grundsätzen des Massnahmenblattes A_06 (Punkte 1-5):<br />
Einzonung Parzelle Nr. 449:<br />
Grösse eingezonte Fläche 4‘052 m2 Fruchtfolgeflächen betroffen 1‘100 m2 1. Fruchtfolgeflächen-Qualität wird nicht bestritten.<br />
2. Interessenabwägung: Im Plan der Handlungsmöglichkeiten wurden alle potenziellen Einzonungsflächen<br />
detailliert erhoben und nach einem Kriterienkatalog bewertet. Aufgrund dessen wurden diejenigen Einzonungsflächen<br />
konkret bezeichnet, welche sich für Einzonungen eignen (siehe Kapitel 4). Fläche grenzt<br />
an Bauland und liegt an der Bernstrasse, Einzonung bildet neuer Siedlungsrand, Fläche liegt innerhalb der<br />
Siedlungsbegrenzung gemäss Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“.<br />
3. Die bodenveränderte Nutzung:<br />
a) dient einer öffentlichen Aufgabe, indem mit der Einzonung die Zonenkonformität hergestellt wird.<br />
b) gewährleistet eine qualifizierte haushälterische Nutzung; durch<br />
- eine hohe Nutzungsdichte von AZ 0.6 (Mischzone M2) in einer ländlichen <strong>Gemeinde</strong>.<br />
51
- eine Sicherstellung des minimalen Nutzungsmasses mit Infrastrukturverträgen.<br />
Die betroffenen Fruchtfolgefläche liegt unterhalb von 1 ha und muss demnach nicht mit einer ZPP oder UeO<br />
belegt werden.<br />
4. Die Parzelle Nr. 449 dient als langfristiges Baugebiet und wird nicht nur vorübergehend beansprucht<br />
5. Mögliche Ersatzflächen können mit dem zuständigen Ackerbaustellenleiter geprüft werden.<br />
Einzonung Teilparzelle Nr. 482:<br />
Grösse eingezonte Fläche 680 m2 Fruchtfolgeflächen betroffen 680 m2 1. Fruchtfolgeflächen-Qualität wird nicht bestritten.<br />
2. Intressenabwägung: Im Plan der Handlungsmöglichkeiten wurden alle potenziellen Einzonungsflächen<br />
detailliert erhoben und nach einem Kriterienkatalog bewertet. Aufgrund dessen wurden diejenigen Einzonungsflächen<br />
konkret bezeichnet, welche sich für Einzonungen eignen (siehe Kapitel 4). Fläche liegt gut<br />
erschlossen (ÖV-Güterklasse D), angrenzend an Bauland, durch Einzonung Bildung sinnvolles Baugebiet,<br />
Fläche liegt an Langnaustrasse, Grundeigentümer ist einverstanden.<br />
3. Die bodenveränderte Nutzung:<br />
b) gewährleistet eine qualifizierte haushälterische Nutzung; durch<br />
- die gut erschlossene Lage innerhalb der ÖV-Güterklasse D.<br />
- eine hohe Nutzungsdichte von AZ 0.6 (Mischzone M2) in einer ländlichen <strong>Gemeinde</strong>.<br />
- eine Sicherstellung des minimalen Nutzungsmasses mit Infrastrukturverträgen.<br />
Die betroffenen Fruchtfolgefläche liegt unterhalb von 1 ha und muss demnach nicht mit einer ZPP oder UeO<br />
belegt werden.<br />
4. Die Teilparzelle Nr. 482 dient als langfristiges Baugebiet und wird nicht nur vorübergehend beansprucht.<br />
5. Mögliche Ersatzflächen können mit dem zuständigen Ackerbaustellenleiter geprüft werden.<br />
52
Einzonung Teilparzelle Nr. 208 und Parzelle Nr. 745:<br />
Grösse eingezonte Fläche 2‘405 m2 Fruchtfolgeflächen betroffen 1‘500 m2 1. Fruchtfolgeflächen-Qualität wird nicht bestritten.<br />
2. Intressenabwägung: Im Plan der Handlungsmöglichkeiten wurden alle potenziellen Einzonungsflächen<br />
detailliert erhoben und nach einem Kriterienkatalog bewertet. Aufgrund dessen wurden diejenigen Einzonungsflächen<br />
konkret bezeichnet, welche sich für Einzonungen eignen (siehe Kapitel 4). Fläche liegt gut<br />
erschlossen (ÖV-Güterklasse D), angrenzend an Bauland, attraktive Wohnlage entlang des Bärbaches,<br />
Grundeigentümer ist einverstanden.<br />
3. b) gewährleistet eine qualifizierte haushälterische Nutzung; durch<br />
- die gut erschlossene Lage innerhalb der ÖV-Güterklasse D.<br />
- eine hohe Nutzungsdichte von AZ 0.6 (Mischzone M2) in einer ländlichen <strong>Gemeinde</strong>.<br />
- eine Sicherstellung des minimalen Nutzungsmasses mit Infrastrukturverträgen.<br />
Die betroffenen Fruchtfolgefläche liegt unterhalb von 1 ha und muss demnach nicht mit einer ZPP oder UeO<br />
belegt werden.<br />
4. Die Teilparzelle Nr. 208 und die Parzelle 745 dienen als langfristige Baugebiete und werden nicht nur vorübergehend<br />
beansprucht.<br />
5. Mögliche Ersatzflächen können mit dem zuständigen Ackerbaustellenleiter geprüft werden.<br />
Einzonung Parzelle Nr. 244:<br />
Grösse eingezonte Fläche 3`304 m2 Fruchtfolgeflächen betroffen 3‘100 m2 1. Fruchtfolgeflächen-Qualität wird nicht bestritten.<br />
2. Intressenabwägung: Im Plan der Handlungsmöglichkeiten wurden alle potenziellen Einzonungsflächen<br />
detailliert erhoben und nach einem Kriterienkatalog bewertet. Aufgrund dessen wurden diejenigen Einzonungsflächen<br />
konkret bezeichnet, welche sich für Einzonungen eignen (siehe Kapitel 4). Fläche liegt gut<br />
erschlossen (ÖV-Güterklasse C), angrenzend an Bauland, liegt mitten im Dorfkern, nahe der Infrastruktur<br />
53
(Einkaufsmöglichkeiten, Schulanlagen, Sport- und Freizeitanlagen, Bahnhof, Fuss-wegnetz).<br />
3. Die bodenveränderte Nutzung:<br />
b) gewährleistet eine qualifizierte haushälterische Nutzung; durch<br />
- die gut erschlossene Lage innerhalb der ÖV-Güterklasse C.<br />
- eine hohe Nutzungsdichte von AZ 0.6 (Mischzone M2) in einer ländlichen <strong>Gemeinde</strong>.<br />
- eine Sicherstellung des minimalen Nutzungsmasses mit Infrastrukturverträgen.<br />
Die betroffenen Fruchtfolgefläche liegt unterhalb von 1 ha und muss demnach nicht mit einer ZPP oder UeO<br />
belegt werden.<br />
4. Die Parzelle Nr. 244 dient als langfristige Baugebiet und wird nicht nur vorübergehend beansprucht.<br />
5. Mögliche Ersatzflächen können mit dem zuständigen Ackerbaustellenleiter geprüft werden.<br />
Einzonung Teilparzelle Nr. 150:<br />
Grösse eingezonte Fläche 14‘450 m2 Fruchtfolgeflächen betroffen 9‘500 m2 1. Fruchtfolgeflächen-Qualität wird nicht bestritten.<br />
2. Intressenabwägung: Im Plan der Handlungsmöglichkeiten wurden alle potenziellen Einzonungsflächen<br />
detailliert erhoben und nach einem Kriterienkatalog bewertet. Aufgrund dessen wurden diejenigen Einzonungsflächen<br />
konkret bezeichnet, welche sich für Einzonungen eignen (siehe Kapitel 4). Fläche liegt gut<br />
erschlossen (ÖV-Güterklasse D), angrenzend an Bauland, Bildung des Siedlungsrandes, nahe der Infrastruktur<br />
(Einkaufsmöglichkeiten, Schulanlagen, Sport- und Freizeitanlagen, Bahnhof, Fusswegnetz), Fläche<br />
liegt innerhalb der Siedlungsbegrenzung gemäss Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“.<br />
3. Die bodenveränderte Nutzung:<br />
b) gewährleistet eine qualifizierte haushälterische Nutzung; durch<br />
- die gut erschlossene Lage innerhalb der ÖV-Güterklasse D.<br />
- eine hohe Nutzungsdichte.<br />
- eine Sicherstellung des minimalen Nutzungsmasses mit einer Zone mit Planungspflicht.<br />
54
Die betroffenen Fruchtfolgefläche liegt über 1 ha und wird mit einer ZPP belegt (Baureglement ZPP Zäzibach).<br />
Aufgrund der erhöhten Anforderungen betreffend Landschafts- und Ortsbild wird die Fläche in eine<br />
Zone mit Planungspflicht eingezont. Der ZPP liegt ein Bebauungskonzept zugrunde.<br />
4. Die Teilparzelle Nr. 150 dient als langfristiges Baugebiet und wird nicht nur vorübergehend beansprucht.<br />
5. Mögliche Ersatzflächen können mit dem zuständigen Ackerbaustellenleiter geprüft werden.<br />
55
Ausschnitt Zonenplan Siedlung von Weilerzone<br />
6.6 Weilerzone „Lenzligen“<br />
Ausgangslage<br />
Der Weiler „Lenzligen“ ist eine traditionelle Kleinsiedlung mit bäuerlich geprägtem Charakter. Infolge des Strukturwandels<br />
verändert sich die Landwirtschaft stetig. Kleinbetriebe verschwinden zunehmend, mittlere Betriebe<br />
verschwinden oder funktionieren nur noch im Nebenerwerb, Grossbetriebe werden ausgebaut. Die Ansprüche<br />
bezüglich der Nutzung der bestehenden landwirtschaftlichen Gebäude verändern sich und müssen angepasst<br />
werden. Es stellt sich die Frage, wie auf die veränderten Ansprüche reagiert werden kann und in welchem Rahmen<br />
Erneuerungen, der vollständige Aus- und Umbau und der Wiederaufbau sowie Umnutzungen (Zweckänderungen)<br />
erlaubt sind.<br />
Definition Weilerzone<br />
Weilerzonen nach Art. 33 <strong>RP</strong>V sind beschränkte Bauzonen, welche eine etwas grosszügigere Nutzung der bestehenden<br />
Gebäude (gegenüber der Landwirtschaftszone) ermöglichen. Die Erneuerung, der vollständige Aus- und<br />
Umbau und der Wiederaufbau sowie Umnutzungen (Zweckänderungen) sind erlaubt, wenn sie der Erhaltung des<br />
Weilercharakters dienen. Die Vorgaben des Amtes für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung AGR an eine Weilerzone<br />
sind:<br />
• Der Weiler weist einen traditionellen geschlossenen Siedlungsansatz auf. Er besteht aus mindestens 5<br />
ganzjährig bewohnten nichtlandwirtschaftlichen Bauten. Jede Baute ist Teil des Siedlungsansatzes, die<br />
Bauten liegen max. 30 m voneinander entfernt.<br />
• Zwischen Weiler und der nächsten Bauzone besteht eine klare Zäsur.<br />
Schlussfolgerung für den Weiler „Lenzligen“<br />
Zur Zeit gibt es innerhalb des geschlossenen Siedlungsansatzes im Weiler „Lenzligen“ genügend ganzjährig<br />
bewohnte, nichtlandwirtschaftliche oder nicht mehr landwirtschaftlich genutzte Hauptgebäude. Der Weiler ist<br />
vollumfänglich erschlossen (Wasser, Abwasser, Strom). Zwischen dem Weiler und dem nächstgelegenen Siedlungsgebiet<br />
(Bauzone) besteht eine Zäsur von ca. 80m. Die Weilerzone liegt gemäss Berechnung der Forschungsanstalt<br />
für Agrarwirtschaft und Landtechnik Tänikon (FAT) innerhalb der Geruchsfreihaltezone (siehe Anhang 6:<br />
Arbeitspapiere „Lenzligen“ und „Oberrütene“, vom 16. August 2010).<br />
56
Ausschnitt Zonenplan Siedlung von Grünzonen<br />
Bestimmungen der Weilerzone<br />
Die wichtigsten Bestimmungen der Weilerzone sind:<br />
• Umnutzungen der bestehenden Hauptgebäude sind möglich.<br />
• Wohnraum kann nur in Bauten geschaffen werden, die bereits eine Wohnung aufweisen.<br />
• Gebäudevolumen sind unter der Wahrung vom Erscheinungsbild voll ausbaubar.<br />
• Umnutzungen dürfen keine landwirtschaftlichen Ersatzbauten zur Folge haben.<br />
6.7 Grünzonen<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> beabsichtigt die Teilparzellen 144 (Schorach), 195 (Herrengässli) sowie die Parzellen 623 (Ausfahrt<br />
Lenzligenweg in Bernstrasse) und 313 (Parzelle zwischen ZPP C Zäzibach und Bernstrasse) von der Bauernhofzone<br />
resp. der Landwirtschaftszone in die Grünzone umzuzonen.<br />
Grünzonen gliedern die Siedlung, sichern Hofstetten und Grünräume entlang von Bächen, halten im Ortsinnern<br />
Grünräume frei, dienen dem Umgebungsschutz von Baudenkmälern oder der Freihaltung wichtiger Ortsansichten<br />
und Aussichtslagen (Art. 79 BauG). Für bestehende Bauten und Anlagen gilt die gesetzliche Besitzstandsgarantie<br />
(Art. 3 BauG).<br />
Die Eigentümer der Flächen betreiben heute nicht mehr einen Landwirtschaftsbetrieb. Die Flächen werden nach<br />
wie vor landwirtschaftlich genutzt und nehmen innerhalb des Siedlungsgebietes, wie oben beschrieben, eine<br />
wichtige Rolle ein. Die Grünzonen sind Freihaltezonen, es gilt die Lärmempfindlichkeitsstufe ES III.<br />
57
7 Überarbeitung Zonenplan Landschaft (ZPL)<br />
7.1 Ausgangslage und Zielsetzung<br />
Bestandteil der letzten Ortsplanung 1999 war ein Richtplan Landschaft sowie ein Zonenplan Landschaft. Wesentliche<br />
Inhalte waren u.a. Landschaftsschutzgebiete, Landschaftsräume sowie zahlreiche Schutzobjekte. Eine<br />
Überprüfung dieses Planes zeigt, dass sich die Inhalte und die damit verbundenen Schutz- und Nutzungsbestimmungen<br />
im Wesentlichen gut bewährt haben.<br />
Die Strategie der aktuellen Revision im Bereich Landschaft besteht einerseits darin, die notwendigen Überprüfungen<br />
und Änderungen mit einem ortskundigen Fachmann mit guten Lokalkenntnissen aus der <strong>Gemeinde</strong><br />
vorzunehmen (siehe Kapitel 1.4). Andererseits, die Landschaft nach der Arbeitshilfe-/tabelle „Schutzwürdige<br />
Landschaften / Flächen / Objekte in der kommunalen Landschaftsplanung“ (Stand März 2010) zu überprüfen. Die<br />
Inhalte aus dem Richtplan Landschaft werden nach einer Überprüfung in den Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />
überführt. Aus dem Zonenplan Landschaft wird neu der Zonenplan Landschaft mit Gefahrenhinweisen<br />
(ZPL) (siehe Kapitel 2.2).<br />
Ziel ist es, die bestehenden Inhalte genau zu prüfen und wenn nötig neue Schutzobjekte- oder gebiete aufzunehmen.<br />
Zudem wird die Landschaftsplanung auf den Teilrichtplan ökologische Vernetzung der Region Kiesental<br />
abgestimmt.<br />
7.2 Überprüfung der schutzwürdigen Landschaften / Flächen / Objekte<br />
Die Überprüfung der Landschaft erfolgt nach der Arbeitshilfetabelle „Schutzwürdige Landschaften / Flächen /<br />
Objekte in der kommunalen Landschaftsplanung“ (Stand März 2010) vom Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung.<br />
Alle Inhalte wurden anhand der übergeordneten Plangrundlagen und Inventare sowie durch Hans Rudolf Schüpbach<br />
(Landschaftsspezialist) vor Ort überprüft und nachfolgend aufgezählt:<br />
• Bundesinventar der Moorlandschaften: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />
• Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN-Gebiete):<br />
In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />
58
• Landschaftsschutz- und -schongebiete gemäss regionalen Richtplänen: Keine, nur kommunale Landschaftsschutzgebiete,<br />
gesichert und bezeichnet im Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ (Massnahmenblatt<br />
L1) sowie im Zonenplan Landschaft unter Festlegung von Bestimmungen im Baureglement (GBR,<br />
Landschaftsschutzgebiet).<br />
• Weitere Landschaften von besonderer Schönheit: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />
• Bedeutende öffentliche Aussichtspunkte / Aussichtslagen: Aussichtspunkte aus bestehendem kommunalem<br />
Richtplan Landschaft (1999) übernommen, Standorte ergänzt durch Befragungen von Lokalkennern,<br />
Ziel ist das Erhalten und Aufwerten der bedeutenden Aussichtspunkte sowie die Bereitstellung angemessener<br />
Infrastrukturanlagen. Sicherung im Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ (Massnahmenblatt<br />
E2).<br />
• Wildschutzgebiete: Nach Befragung des Wildhüters: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />
• Seen, Fliessgewässer: Daten aus Geoportal übernommen. Gewässer unterschieden nach: Offenes Fliessgewässer<br />
/ eingedoltes öffentliches Gewässer / stehendes Gewässer, Sicherung im Zonenplan Landschaft<br />
unter Festlegung von Bestimmungen im Baureglement (GBR, Bauabstand Fliessgewässer, Lebensraum).<br />
• Quellfluren: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />
• Hecken / Feld- und Ufergehölze: Überprüft durch Lokalkenner, Sicherung im Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />
(Massnahmenblatt L3) sowie im Zonenplan Landschaft unter Festlegung mit Bestimmungen<br />
im Baureglement (GBR, Lebensraum). Obwohl Feld- und Ufergehölze sowie Hecken bundesrechtlich geschützt<br />
sind, werden sie im kommunalen Zonenplan Landschaft trotzdem dargestellt. Diese Massnahme<br />
verdeutlicht die Bedeutung dieser Elemente für das Orts- und Landschaftsbild von <strong>Zäziwil</strong>.<br />
• Hoch- und Übergangsmoore: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />
• Flachmoore / Feuchtgebiete von regionaler und nationaler Bedeutung: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />
• Trockenstandorte von regionaler und nationaler Bedeutung: Daten aus Geoportal übernommen, Sicherung<br />
im Zonenplan Landschaft unter Festlegung von Bestimmungen im Baureglement (GBR, Lebensraum).<br />
59
• Artenreiche Wiesen (und Weiden) trocken bis feucht: Nach Überprüfung durch Lokalkenner: In <strong>Zäziwil</strong><br />
keine vorhanden.<br />
• Hochstammobstgärten: Überprüft durch Lokalkenner, Ziel ist die ökologisch wertvollen Hochstammobstgärten<br />
zu erhalten sowie die Pflege zu unterstützen, Sicherung im Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />
(Massnahmenblatt L3) sowie im Zonenplan Landschaft unter Festlegung mit Bestimmungen im<br />
Baureglement (GBR, erhaltenswerte Hochstammobstgärten).<br />
• Einzelbäume / Baumreihen: Markante Einzelbäume wurden durch Lokalkenner überprüft. Bäume sind in ihrem<br />
Bestand zu erhalten und zu fördern. Sicherung im Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ (Massnahmenblatt<br />
L3) sowie im Zonenplan Landschaft unter Festlegung mit Bestimmungen im Baureglement<br />
(GBR).<br />
• Trockensteinmauern: Überprüft durch Lokalkenner: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />
• Wichtige Einstandsgebiete, Wildwechsel, spez. Lebensräume für Tiere: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />
• Seltene Waldgesellschaften: Überprüft durch Lokalkenner: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />
• Altholzbestände, gestufter Waldrand / Waldvorland, Bestockte Weiden (Wytweiden), Rebberge, Ruderalstandorte<br />
/ Brachflächen / Wildkrautfluren im Siedlungsgebiet: Durch Feldbegehung eines Lokalkenners<br />
überprüft: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />
7.3 Teilrichtplan ökologische Vernetzung Kiesental<br />
In der Region Kiesental wird zur Zeit ein Teilrichtplan ökologische Vernetzung erstellt (Stand: Ergänzungen aufgrund<br />
der Vorprüfung AGR). Die Ortsplanungsrevision 2011 wird auf den Entwurf abgestimmt. Insbesondere wird<br />
geprüft, ob Siedlungsentwicklungsgebiete für Wohn- und Arbeitsnutzungen nicht in einem Massnahmengebiet<br />
gemäss Vernetzungsplan liegen und ob keine strategischen Baulandreserven (Einzonungen bis ca. 2015) betroffen<br />
sind.<br />
60
8 Überarbeitung Baureglement (GBR)<br />
8.1 Ausgangslage und Zielsetzung<br />
Das neue Musterbaureglement (MBR 2006)<br />
Als Unterstützung für <strong>Gemeinde</strong>n und Planer werden vom Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung in unregelmässiger<br />
Folge sogenannte „Arbeitshilfen für die Ortsplanung“ veröffentlicht. Sie behandeln ein aktuelles Thema<br />
der Raumplanung im Kanton Bern und sollen den kommunalen Behörden, Bauherren und Planungsfachleuten<br />
aufzeigen, wie eine Aufgabenstellung zweckmässig gelöst werden kann. Im Jahr 2006 ist eine neue Arbeitshilfe<br />
„Musterbaureglement“ erschienen. Das Baureglement (GBR) von <strong>Zäziwil</strong> wird nach dem neuen Musterbaureglement<br />
aufgebaut und erstellt. Folgende Leitgedanken bestimmten den Inhalt:<br />
• Vorschriften des übergeordneten Rechts werden grundsätzlich nicht wiederholt (z.B. Vorschriften über das<br />
Baubewilligungsverfahren).<br />
• Regelungen im übergeordneten Recht, wie z.B. die Anforderungen an eine hinreichende Erschliessung,<br />
gelten als den Verhältnissen angemessen. Eine eigenständige Regelung erübrigt sich deshalb. An geeigneter<br />
Stelle wird in der Kommentarspalte auf die einschlägigen Bestimmungen hingewiesen.<br />
• Aufnahme in das neue Baureglement (GBR) haben folglich nur Inhalte gefunden,<br />
- deren Regelung vom übergeordneten Recht vorgeschrieben ist.<br />
- die von einem hinreichenden öffentlichen Interessen gedeckt sind.<br />
- die nicht zweckmässigerweise in einem anderen Erlass geregelt sind.<br />
Der Aufbau des neuen Baureglementes (GBR) folgt der Reihenfolge der raumplanerischen Grundfragen: Wo darf<br />
was (Nutzung), in welchem Mass und wie (Baupolizeivorschriften), unter welchen Bedingungen (Gestaltungsvorschriften<br />
und Baubeschränkungen) gebaut werden. Begriffe und Messweisen inkl. grafische Darstellung befinden<br />
sich im Anhang. Beim Aufbau wird weiter die Sicht «von innen nach aussen» angestrebt. Das heisst den<br />
Regelungen betreffend das bebaute <strong>Gemeinde</strong>gebiet folgen solche, der eher ästhetisch motivierten Landschaftspflege<br />
vor jenen des eigentlichen Natur- und Landschaftsschutzes. Das neue Baureglement (GBR) ist zweispaltig<br />
gegliedert:<br />
61
• Artikel (normativer Inhalt, durch das für den Erlass der baurechtlichen Grundordnung zuständige Organ zu<br />
beschliessen).<br />
• Hinweis- und Kommentarspalte (erklärender Inhalt des <strong>Gemeinde</strong>rates, periodisch zu prüfen und anzupassen,<br />
insbesondere Verweise).<br />
Mit Hinweisen wird auf Verknüpfungen mit anderen Vorschriften, auf weitere Vorschriften mit ähnlichem Inhalt<br />
sowie auf Weisungen, Merkblätter oder Fachinstanzen aufmerksam gemacht. Kommentare, Pläne und Skizzen<br />
tragen zum Verständnis einzelner Begriffe oder Vorschriften bei und liefern unvollständige Aufzählungen von<br />
Kriterien und Beispielen.<br />
Harmonisierung der Baubegriffe<br />
Das Baurecht ist in der Schweiz kantonal geregelt. Das führt dazu, dass die entsprechenden Bestimmungen,<br />
Begriffe, Definitionen und Messweisen nicht nur in allen Kantonen verschieden sind, sondern sich auch noch<br />
von <strong>Gemeinde</strong> zu <strong>Gemeinde</strong> unterscheiden. Weil diese kleinräumige Gesetzgebung den heutigen Bedürfnissen<br />
in keiner Art und Weise mehr genügt, beschloss die Schweizerische Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-<br />
Konferent (BPUK) anlässlich der Hauptversammlung vom 22.09.2005 die Interkantonale Vereinbarung über die<br />
Harmonisierung der Baubegriffe (IVHB).<br />
Ziel der IVHB ist es, in einem ersten Schritt 30 formelle Baubegriffe (Definitionen) wie Höhe, Abstände, Nutzungskoeffizient,<br />
etc. zu standardisieren, damit in allen Kantonen die entsprechenden Begriffe gleich verstanden werden.<br />
Die Einführung der neuen Begriffe und Messweisen, wie sie das Interkantonale Konkordat vorschreibt, erfolgt im<br />
Kanton Bern mit einer Verordnung des Regierungsrates. Diese Verordnung trägt den Titel „Verordnung über die<br />
Begriffe und Messweisen im Bauwesen (BMBV)“. Am 25. Mai 2011 hat der Regierungsrat die BMBV beschlossen<br />
und auf den 1. August 2011 in Kraft gesetzt.<br />
Gemäss Art. 34 BMBV haben die <strong>Gemeinde</strong>n bis spätestens zum 31.12.2020 Zeit, um ihre baurechtliche Grundordnung<br />
den neuen (harmonisierten) Vorschriften anzupassen. Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> hat sich entschieden, die<br />
neuen harmonisierten Baubegriffen erst in der nächsten Ortsplanungsrevision ins Baureglement (GBR) zu übernehmen.<br />
62
Zielsetzung der Überarbeitung Baureglement (GBR)<br />
• aktualisieren<br />
• vereinfachen und öffnen (Energie, Gestaltungsgrundsätze, Zonenbestimmungen, Schutzbestimmungen)<br />
• überprüfen der Zonen mit Planungspflicht und der Zonen für öffentliche Nutzungen<br />
• integrieren neuer Vorschriften (z.B. Weilerzone)<br />
• anpassen der Anhänge<br />
• verständlicher formulieren und gestalten des Baureglementes (GBR)<br />
8.2 Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick<br />
Gemäss den Hauptkapiteln des neuen Musterbaureglementes sind die wichtigsten Änderungen nachfolgend aufgelistet<br />
und kurz beschrieben.<br />
Neuer Artikel 2: Planungsausgleich<br />
• Art. 5 <strong>RP</strong>G verpflichtet die Kantone für einen angemessenen Ausgleich von Vor- und Nachteilen zu sorgen.<br />
Gemäss Art. 142 BauG schöpft der Kanton Planungsmehrwerte primär über die Steuergesetzgebung ab.<br />
Darüber hinaus verweist er die Parteien auf den Verhandlungsweg. Abgeschöpfte Mehrwerte sind für<br />
bestimmte öffentliche Zwecke einzusetzen. Im Vordergrund steht die Erstellung, Erneuerung und der Unterhalt<br />
von Infrastrukturanlagen.<br />
• Erwächst einem Grundeigentümer oder Bauberechtigten durch eine Planungsmassnahme ein Vorteil, so<br />
wird ein Planungsausgleich erhoben.<br />
Anpassung Artikel 3: Art der Nutzung<br />
• neu nur noch eine Kernzone (KZ), die bestehenden Kernzone A und B werden zusammengelegt<br />
• Zonen werden gemäss dem MBR umbenennt, z.B. Wohn- und Gewerbezone (WG) zu Mischzone (M)<br />
Anpassung Artikel 4: Mass der Nutzung<br />
• neue Definition baupolizeilicher Masse für die Kernzone (KZ)<br />
• neue Definition von An- und Nebenbauten<br />
• Verzicht auf Mehrlängen- und Mehrbreitenzuschläge<br />
• Reduktion der Grenzabstände in der Wohnzone 1 (W1), der Wohnzone 2 (W2) und der Mischzone 2 (M2)<br />
63
• Erhöhung der Gebäudehöhe (GH) in der Gewerbezone (G)<br />
• neue Definition vorspringende Gebäudeteile<br />
• in der Kernzone dürfen Ersatzbauten analog der bestehenden Bauten in Unterschreitung der Grenz- und<br />
Strassenabständen erstellt werden, wenn die ästhetischen Bedingungen einer guten Gesamtwirkung im<br />
Ortsbild erfüllt und keine weiteren öffentlichen und privaten Interessen entgegenstehen<br />
Neuer Artikel 7: Weilerzone (WEZ)<br />
• Die Umnutzung der bestehenden Hauptgebäude für Wohnungen steht im Vordergrund (siehe Kapitel 6.5).<br />
• Abbruch und Wiederaufbau sind zulässig.<br />
Ergänzung Artikel 9: Zone für öffentliche Nutzungen (ZöN)<br />
• ZöN Nr. 7 „Brauchtum“: Sicherstellen Fläche für öffentliche Anlässe<br />
• ZöN Nr. 8 „Trafostation“: Sicherung der darauf bestehenden Trafostation<br />
Anpassung Artikel 10: Zonen mit Planungspflicht (ZPP)<br />
• Die Zone mit Planungspflicht ZPP C „Dorfkern“ wird aufgelöst.<br />
• ZPP B: Das minimale Nutzungsmass wird von AZ 0.35 auf AZ 0.4 erhöht.<br />
• ZPP C: Neue Zone mit Planungspflicht. Ziel ist eine Überbauung mit verdichteter Bauweise, welche sich gut<br />
in das wertvolle Landschafts- und Ortsbild integriert.<br />
Anpassung Artikel 15: Dachgestaltung<br />
• neu sind Flachdächer zugelassen, ausser in der Kernzone KA<br />
Neuer Artikel 16: Attika<br />
• Auf Flachdachbauten kann ein Attikageschoss erstellt werden, sofern u.a. es von den darumliegenden<br />
Fassade allseitig min. 2.0 m zurückversetzt ist.<br />
• Der Dachvorsprung kann auf höchstens einer Seite um max. 1.5 m über die max. zulässige Länge/Breite des<br />
Attikageschosses herausragen.<br />
Neuer Artikel 17: Antennen<br />
• Wegen ihrer Besonderheiten wirken sich Antennenanlagen als Infrastrukturbauten besonders auf das<br />
Orts- und Landschaftsbild aus. Art. 17 soll sicherstellen, dass Antennenanlagen möglichst dort gebaut<br />
64
werden, wo sie aus Gründen des Orts- und Landschaftsbildes unbedenklich sind. Art. 17 trägt aber auch<br />
den Interessen an einer qualitativ guten Mobilfunkversorgung und an einem funktionierenden Wettbewerb<br />
zwischen den Mobilfunkanbietern Rechnung und lässt unter den in den Absätzen 4 und 5 genannten Bedingungen<br />
Antennenanlagen auch an anderen Standorten zu. Unter Umständen bleibt zudem auch der Weg<br />
über eine Ausnahmebewilligung nach Art. 26 BauG offen.<br />
Neuer Artikel 18: Fachberatung<br />
• In abschliessend bezeichneten Fällen wird bei Gestaltungsfragen eine unabhängige Fachberatung konsultiert.<br />
Die Fachberatung wird durch mindestens eine unabhängige und in Gestaltungsfragen ausgewiesene<br />
Fachstelle (Kantonale Denkmalpflege, Heimatschutz, Ortsplaner) wahrgenommen, welche die Baubewilligungsbehörden<br />
in allen Fällen beraten, die für das Orts- und Landschaftsbild von Bedeutung sind.<br />
Neuer Artikel 19: Baudenkmäler<br />
• Das von der zuständigen Fachstelle des Kantons erstellte und in Kraft gesetzte Bauinventar bezeichnet<br />
die schützenswerten und erhaltenswerten Baudenkmäler. Betreffen Planungen und Baubewilligungsverfahren<br />
Objekte nach Art. 10c (Kantonales Baugesetz), ist die kantonale Denkmalpflege in jedem Fall in das<br />
Verfahren einzubeziehen. Eine Voranfrage wird empfohlen.<br />
• Die schützens- und erhaltenswerten Bauten aus dem Bauinventar werden grundeigentümerverbindlich in<br />
den Zonenplan Siedlung (ZPS) sowie in den Zonenplan Landschaft mit Gefahrenhinweisen (ZPL) überführt<br />
und dargestellt.<br />
Neuer Artikel 20: Ortsbildschutzgebiete<br />
• Die Ortsbildschutzgebiete aus dem Bauinventar werden grundeigentümerverbindlich in den Zonenplan<br />
Siedlung (ZPS) sowie in den Zonenplan Landschaft mit Gefahrenhinweisen (ZPL) überführt und dargestellt.<br />
Neuer Artikel 21: Bauen in Gefahrengebieten<br />
• Die Formulierungen werden den kantonalen Vorgaben angepasst.<br />
65
Neuer Artikel 22: Historische Verkehrswege<br />
• Neu werden im Baureglement (GBR) in Art. 22 die Historischen Verkehrswege, welche im Zonenplan Landschaft<br />
mit Objekte des Inventars historischer Verkehrswege der Schweiz (IVS) eingetragen sind, geregelt.<br />
Die Formulierungen entsprechen vollumfänglich den kantonalen Vorgaben.<br />
Anpassung Artikel 24: Markante Einzelbäume, Baumreihen, Hochstammobstgärten<br />
• Im Zonenplan Landschaft werden die wichtigen Schutzobjekte bezeichnet und im Anhang aufgeführt.<br />
• Die bezeichneten Einzelbäume, Baumreihen und Hochstammobstgärten sind aus landschaftsästhetischen<br />
und ökologischen Gründen zu erhalten und zu fördern<br />
Neuer Artikel 27: Lebensräume<br />
• Wichtige Lebensräume wie Fliessgewässer, Trockenstandorte, Feld- und Ufergehölze und Hecken, etc.<br />
werden definiert. Dazu werden die jeweiligen Schutzziele sowie besondere Vorschriften formuliert.<br />
Neuer Artikel 28: Ersatzmassnahmen<br />
• Im Art. 28 wird definiert, dass bei Beeinträchtigungen oder Beseitigungen von Schutzgebieten oder Schutzobjekten<br />
die Verursacherin bzw. der Verursacher für gleichwertigen Ersatz zu sorgen hat.<br />
Neuer Artikel 29: Bauabstände gegenüber nachbarlichem Grund<br />
• Die mittlere Abstandslinie wird definiert.<br />
Neuer Artikel 36: Bauabstand vom Wald<br />
• Zur Vervollständigung des GBR werden die kantonalen Bestimmungen übernommen.<br />
Neuer Artikel 37 und 38: <strong>Gemeinde</strong>rat und Baukommission<br />
• Die Baukommission ist Baubewilligungs- und Baupolizeibehörde der <strong>Gemeinde</strong>. Voranfragen werden durch<br />
die zuständige Baubewilligungsbehörde behandelt. Der <strong>Gemeinde</strong>verwaltung obliegen die Durchführung<br />
des Baubewilligungsverfahrens sowie die Verfügung einer Baueinstellung oder, sofern es die Verhältnisse<br />
erfordern, eines Benützungsverbotes.<br />
66
9 Planerlassverfahren<br />
9.1 Mitwirkung<br />
folgt...<br />
9.2 Ablauf der Mitwirkung<br />
folgt...<br />
9.3 Überblick und Zusammenfassung der Mitwirkungseingaben<br />
folgt...<br />
9.4 Die wichtigsten Änderungen<br />
folgt...<br />
67
Anhang<br />
Abkürzungen<br />
Gesetze<br />
Anhang auf CD
Abkürzungen<br />
A = Arbeitszone<br />
AZ = Ausnützungsziffer<br />
BGF = Bruttogeschossfläche<br />
BGF = Bruttogeschossfläche<br />
ES = Empfindlichkeitsstufe gemäss Lärmschutzverordnung (LSV)<br />
G = Gewerbezone<br />
GFZ = Grünflächenziffer<br />
GH = Gebäudehöhe<br />
GL = Gebäudelänge<br />
gGA = grosser Grenzabstand<br />
GR = Grünzone<br />
GZ = Geschosszahl<br />
HT = Hotelzone<br />
K = Kernzone<br />
kGA = kleiner Grenzabstand<br />
LWZ = Landwirtschaftszone<br />
M = Mischzone<br />
SG = Strassengesetz<br />
SchZ = Schlosszone<br />
SEZ = Strukturerhaltungszone<br />
UeO = Ueberbauungsordnung<br />
W = Wohnzone<br />
WG = Wohn- und Gewerbezone<br />
ZöN = Zone für öffentliche Nutzung<br />
ZPP = Zone mit Planungspflicht<br />
ZSF = Zone für Sport und Freizeitanlagen<br />
WEZ = Weilerzone
Gesetze<br />
BauG Baugesetz des Kantons Bern vom 9. Juni 1985<br />
BauV Bauverordnung des Kantons Bern vom 6. März 1985<br />
BewD Dekret des Kantons Bern vom 22. März 1994 über das Baubewilligungsverfahren<br />
EnG Energiegesetz vom 14. Mai 1981<br />
KLSV Kantonale Lärmschutzverordnung vom 16. Mai 1990<br />
LSV Lärmschutzverordnung des Bundes vom 15. Dezember 1986<br />
<strong>RP</strong>G Bundesgesetz über die Raumplanung vom 22. Juni 1979<br />
SG Strasssengesetz des Kantons Bern vom 1. Januar 2009 über Bau und Unterhalt der Strassen<br />
USG Bundesgesetz über den Umweltschutz vom 7. Oktober 1983<br />
WBG Wasserbaugesetz des Kantons Bern vom 14. Februar 1989<br />
ZGB Schweizerisches Zivilgesetzbuch vom 10. Dezember 1907
Anhang auf CD<br />
1: Plan der Handlungsmöglichkeiten, vom 7. Dezember 2010<br />
2: Erhebung und Bewertung der potenziellen Einzonungsflächen, vom 7. Dezember 2010<br />
3: Grobbeurteilung Lärm der potenziellen Einzonungsflächen, vom 12. August 2010<br />
4: Detail-Lärmgutachten, vom 24. Mai 2011<br />
5: Liste und Berechnungen zur Grobbeurteilung Luftreinhalteverordnung, vom 3. August 2010<br />
6: Arbeitspapiere „Lenzligen“ und „Oberrütene“, vom 16. August 2010<br />
7: Plan der unbebauten Wohnbaulandreserven, vom 7. Dezember 2010<br />
8: Kapazitätsnachweis Wohnen gemäss Massnahmenblatt A_01, vom 9. Juni 2011<br />
9: Auswertung Raster 1 - 10, Pendenzen Eigentümergespräche, vom 9. Juni 2011<br />
10: Plan zur Auswertung Raster 1 - 10, vom 9. Juni 2011<br />
11: Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ und Bericht, vom 16. Juni 2011<br />
12: Stellungnahme Wasserbauingenieur, vom 23. September 2010<br />
13: Stellungnahme Oberingenieurkreis II, vom 21. März 2011<br />
14: Stellungnahme beco, vom 6. Januar 2011<br />
15: Protokoll Spezialkommission Ortsplanungsrevision, vom 11 Februar 2011<br />
16: Planübersicht für Waldfeststellung Bäremätteli, vom 22. Juni 2011