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RP - Gemeinde Zäziwil

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Einwohnergemeinde <strong>Zäziwil</strong><br />

Erläuterungsbericht zur Ortsplanungsrevision<br />

Das Mitwirkungsexemplar vom 16. Mai 2012<br />

Panorama<br />

AG für Raumplanung Architektur und Landschaft<br />

Münzrain 10<br />

3005 Bern<br />

www.panorama-ag.ch<br />

1


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort <strong>Gemeinde</strong>präsidentin 2<br />

Erläuterungsbericht zur Ortsplanung 6<br />

1 Auslöser, Ziele und Aufbau der Ortsplanungsrevision 2011 7<br />

1.1 Auslöser der Ortsplanungsrevision 2011 7<br />

1.2 Ziele und Auftrag der Ortsplanungsrevision 2011 8<br />

1.3 Vorgehen in vier Phasen 9<br />

1.4 Projektorganisation und Beteiligte 9<br />

1.5 Terminprogramm 11<br />

2 Ausgangslage 12<br />

2.1 Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> 12<br />

2.2 Rechtskräftige und neue Planungsinstrumente der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> 13<br />

2.3 Die laufenden Planungen parallel zur Ortsplanungsrevision 2011 14<br />

2.4 Gefahrenkarte der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> 17<br />

2.5 Bauinventar der Kantonalen Denkmalpflege 18<br />

2.6 Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) 18<br />

2.7 Arbeitsgrundlagen zur Erarbeitung der Ortsplanungsrevision 2011 19<br />

3 Übersicht der Wohnbaulandkapazitäten 20<br />

3.1 Berechnung Wohnbaulandbedarf in <strong>Zäziwil</strong> für die nächsten 15 Jahre gemäss Kantonalem Richtplan 20<br />

3.2 Übersicht der Wohnbaukapazitäten in <strong>Zäziwil</strong> (Stand September 2011) 21<br />

2


4 Plan der Handlungsmöglichkeiten 22<br />

4.1 Einleitung 22<br />

4.2 Raster 1: Erhebung und Bewertung der potenziellen Einzonungsflächen 22<br />

4.3 Raster 2: Überprüfung Landschaftsinventar 23<br />

4.4 Raster 3: Grobbeurteilung Lärm der potenziellen Einzonungsflächen 24<br />

4.5 Raster 4: Grobbeurteilung Luftreinhalteverordnung 24<br />

4.6 Raster 5: Weilerzonen 25<br />

4.7 Raster 6: Grobbeurteilung Erschliessbarkeit 25<br />

4.8 Raster 7: Fruchtfolgeflächen 26<br />

4.9 Raster 8: Grobbeurteilung Orts- und Landschaftsbildverträglichkeit der Einzonungsflächen 26<br />

4.10 Raster 9: Gefahrenkarte 26<br />

4.11 Raster 10: Kapazitätsübersicht 27<br />

4.12 Raster 11: Auswertung Raster 1 - 10 27<br />

5 Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ 28<br />

5.1 Einleitung 28<br />

5.2 Bedeutung und Stellung 28<br />

5.3 Aufbau und wichtige Inhalte 29<br />

6 Überarbeitung Zonenplan Siedlung (ZPS) 30<br />

6.1 Einleitung 30<br />

6.2 Einzonungskriterien 30<br />

6.3 Beschrieb der Ein-, Um- und Auszonungen 30<br />

6.4 Waldfestlegungsverfahren 48<br />

6.5 Umgang mit Fruchtfolgeflächen bei den Neueinzonungen 48<br />

6.6 Weilerzone „Lenzligen“ 52<br />

6.7 Grünzonen 53<br />

3


7 Überarbeitung Zonenplan Landschaft (ZPL) 54<br />

7.1 Ausgangslage und Zielsetzung 54<br />

7.2 Überprüfung der schutzwürdigen Landschaften / Flächen / Objekte 54<br />

7.3 Teilrichtplan ökologische Vernetzung Kiesental 56<br />

8 Überarbeitung Baureglement (GBR) 57<br />

8.1 Ausgangslage und Zielsetzung 57<br />

8.2 Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick 59<br />

9 Planerlassverfahren 63<br />

9.1 Mitwirkung 63<br />

9.2 Ablauf der Mitwirkung 63<br />

9.3 Überblick und Zusammenfassung der Mitwirkungseingaben 63<br />

9.4 Die wichtigsten Änderungen 63<br />

Anhang 64<br />

Abkürzungen 65<br />

Gesetze 66<br />

Anhang auf CD 67<br />

4


Erläuterungsbericht zur Ortsplanung<br />

Raumplanungsbericht nach Art. 47 <strong>RP</strong>V und Art. 18 BauV<br />

Der Erläuterungsbericht dient<br />

• dem „Laien“, die Inhalte und Zusammenhänge der Ortsplanung nachvollziehen und verstehen zu können,<br />

• auf <strong>Gemeinde</strong>stufe der Gewährleistung von Wissenstransfer für nachfolgende <strong>Gemeinde</strong>behörden und als<br />

Grundlage für das Controlling,<br />

• den Vorprüfungs- und Genehmigungsbehörden zur Beurteilung der Rechtmässigkeit der Planung.<br />

Der Erläuterungsbericht<br />

• ist ein zwingender Bestandteil der Planung,<br />

• muss den Anforderungen von Art. 47 Raumplanungsverordnung (<strong>RP</strong>V) und der „Planungshilfe für Ortsplanungen“<br />

des AGR genügen,<br />

• ist für die Bevölkerung eine unverzichtbare Grundlage für die Mitwirkung und Abstimmung,<br />

• dokumentiert Kompetenz der Planungsverantwortlichen und schafft damit Vertrauen, Voraussetzung für<br />

die erfolgreiche Planung.<br />

Chronologischer Aufbau des Erläuterungsberichtes<br />

Der Erläuterungsbericht wird infolge des Planungsverfahrens inhaltlich nicht laufend angepasst sondern dokumentiert<br />

die Ausgangslage, mit welcher innerhalb des Planungsverfahrens in die Mitwirkungsphase gestartet<br />

wird. Inhaltliche Änderungen zu den Planungsinstrumenten sowie Erklärungen, welche infolge der Mitwirkungsund<br />

Vorprüfungsphase sowie der öffentlichen Auflage anfallen, werden im Kapitel Planerlassverfahren (siehe<br />

Kapitel 9) zusammengefasst und dargestellt.<br />

5


ZP<br />

Siedlung<br />

GBR<br />

<strong>RP</strong><br />

Siedlung<br />

Richtlinien<br />

Siedlung<br />

ZP<br />

Landschaft<br />

Tech.<br />

Bericht<br />

<strong>RP</strong><br />

Landschaft<br />

Richtlinien<br />

Landschaft<br />

ZP<br />

Naturgefahren<br />

Planungsinstrumente Ortsplanungsrevision 1999<br />

1 Auslöser, Ziele und Aufbau der Ortsplanungsrevision 2011<br />

1.1 Auslöser der Ortsplanungsrevision 2011<br />

Die rechtskräftige Ortsplanung der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> wurde im Jahr 1999 durch den Kanton Bern genehmigt. Mit<br />

dieser Planung entstanden umfangreiche Planungsinstrumente (vgl. Schema linke Spalte); im Einzelnen: Zonenplan<br />

(ZP) Siedlung, Zonenplan (ZP) Landschaft, Zonenplan (ZP) Naturgefahren (genehmigt 2009), <strong>Gemeinde</strong>baureglement<br />

(GBR), Richtplan (<strong>RP</strong>) Siedlung (inkl. Themen Verkehr und Aussenraum), Richtplan (<strong>RP</strong>) Landschaft je<br />

mit Richtlinien. Die Themen Siedlung und Landschaft wurden sowohl behördenverbindlich als auch allgemeinverbindlich<br />

behandelt; der Themenbereich Verkehr nur behördenverbindlich.<br />

Seit nunmehr zehn Jahren ist die <strong>Gemeinde</strong> mit dem Vollzug der Ortsplanung beschäftigt. Die Bahnhofmatte<br />

wurde der Bauzone zugeführt und ist heute weitgehend überbaut. Zudem wurde der Bahnhofbereich neu gestaltet<br />

und umgebaut. Viele Massnahmen aus den beiden Richtplänen Siedlung und Landschaft wurden umgesetzt.<br />

Nebst kleinen Anpassungen an den Planungsinstrumenten wurde im Jahr 2009 der Zonenplan Naturgefahren<br />

genehmigt.<br />

Im Rahmen des Vollzugs wuchs der Revisionsbedarf. Daher beschloss die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> die Ortsplanung<br />

mitsamt der Richtpläne zu revidieren und den neuen Anforderungen und Bedürfnissen anzupassen. Um den Revisionsbedarf<br />

besser fassen zu können, fand am 11. Dezember 2009 zwischen <strong>Gemeinde</strong>vertreterInnen und dem<br />

Kanton eine Sitzung statt. Daraus entstand eine Liste des Handlungsbedarfs. Diese stellt, nebst einem Gespräch<br />

vom 26. Januar 2010 mit dem <strong>Gemeinde</strong>präsidenten, der <strong>Gemeinde</strong>schreiberin, dem Ortsplaner und der Sachbearbeiterin<br />

Bauwesen, die wichtigste Grundlage für die Ortsplanungsrevision dar.<br />

6


Bernstrasse<br />

Bernstrasse<br />

Thunstrasse<br />

Thunstrasse<br />

Bahnhofstrasse<br />

Bahnhofstrasse<br />

Langnaustrasse<br />

Bahnhofmatte<br />

Bahnhof SBB<br />

Hauptentwicklung entlang der Achse Bahnhofstrasse<br />

1.2 Ziele und Auftrag der Ortsplanungsrevision 2011<br />

Mit der Ortsplanung 1999 wurde eine neue Entwicklungsachse (vgl. Skizze linke Spalte) in der <strong>Gemeinde</strong> definiert:<br />

Die räumliche Hauptentwicklung soll neu nicht mehr entlang der Bern-, Langnau- oder Thunstrasse, sondern<br />

entlang der Bahnhofstrasse stattfinden. Entsprechend wurde die Bahnhofmatte der Bauzone zugeführt.<br />

Mit der Ortsplanung 2011 wird <strong>Zäziwil</strong> nicht neu erfunden. Dies bedeutet, dass die oben beschriebene Grundkonzeption<br />

der rechtskräftigen Ortsplanung 1999 (Hauptentwicklung entlang der Achse Bahnhofstrasse) beibehalten<br />

wird. Was bedeutet dies nun konkret: Gestützt auf eine systematische Erfolgskontrolle der bestehenden Planungsinstrumente<br />

(Quervergleich zwischen dem gewünschten und dem tatsächlichen Zustand der <strong>Gemeinde</strong>), in<br />

Kenntnis der systematisch erhobenen Grundeigentümerabsichten und unter Wahrung sämtlicher verbindlicher<br />

Vorgaben des Kantons und/oder Bundes wird die gewünschte räumliche Entwicklung der <strong>Gemeinde</strong> neu definiert;<br />

dies gilt insbesondere für das Wohnen und das Arbeiten. Beim Wohnen wird der Spielraum gemäss Kantonalem<br />

Richtplan im Einverständnis mit den betroffenen Grundeigentümern ausgeschöpft. Dabei findet das Instrument<br />

der Mehrwertabschöpfung Anwendung (<strong>Gemeinde</strong>ratsentscheid: 25%).<br />

In den Bereichen Landschaft und Verkehr können die durch die Erfolgskontrolle erkannten Lücken geschlossen<br />

werden. Die Planungsinstrumente werden zusammengefasst und wo immer möglich vereinfacht. Damit wird<br />

auch der Vollzug in den nächsten Jahren verbessert.<br />

Ziele: Überarbeitete Richtplanung mit Massnahmenblättern, überarbeitete baurechtliche Grundordnung mit neuen<br />

Zonenplänen und neuem Baureglement (GBR).<br />

Auftrag: Die <strong>Gemeinde</strong> hat das Raumplanungsbüro Panorama, AG für Raumplanung Architektur und Landschaft,<br />

mit der Überarbeitung der Ortsplanungsrevision beauftragt.<br />

7


Baukommission<br />

BK<br />

Bevölkerung<br />

<strong>Gemeinde</strong>rat GR<br />

Spezialkommission<br />

OPL<br />

Panorama AG<br />

Landschaftsspezialist<br />

<strong>Gemeinde</strong><br />

1.3 Vorgehen in vier Phasen<br />

Die Ortsplanungsrevison 2011 gliedert sich in vier Phasen:<br />

Phase 1: Plan der Handlungsmöglichkeiten (siehe Kapitel 4)<br />

Phase 2: Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ (siehe Kapitel 5)<br />

Phase 3: Erarbeiten Planungsinstrumente der baurechtlichen Grundordnung (siehe Kapitel 6 ,7 und 8)<br />

Phase 4: Planerlassverfahren (siehe Kapitel 9)<br />

1.4 Projektorganisation und Beteiligte<br />

Die Projektorganisation (vgl. Schema linke Spalte) basiert auf den Erfahrungen der <strong>Gemeinde</strong> beim Vollzug der<br />

Ortsplanung 1999. Dabei hat sich das Einsetzen einer Spezialkommission bewährt. Für die Ortsplanung 2011 sind<br />

in der Spezialkommission Ortsplanungsrevision (OPL) fix vertreten:<br />

• Elsa Nyffenegger, <strong>Gemeinde</strong>präsidentin, ab Anfang Jahr 2011<br />

• Urs Grunder, <strong>Gemeinde</strong>präsident, bis Ende Jahr 2010<br />

• Silvia Zimmermann, <strong>Gemeinde</strong>schreiberin<br />

• Kathrin Buchmann, Sachbearbeiterin Bauwesen<br />

• Heinz Ramseier, <strong>Gemeinde</strong>ratsmitglied, Präsident Baukommission<br />

• Urs Locher, <strong>Gemeinde</strong>ratsmitglied<br />

Der Bereich Landschaft wird durch Hans Rudolf Schüpbach, Landschaftsspezialist, aus der <strong>Gemeinde</strong> abgedeckt.<br />

Er unterstützt das Büro gezielt und nimmt entsprechend der jeweiligen Traktandenliste auch an den Sitzungen<br />

(ohne Stimmrecht) teil.<br />

Ähnlich verhält es sich mit dem Thema Bauvorschriften. Die Erfolgskontrolle, die daraus entstehende Mängelliste<br />

und die Änderungsvorschläge werden von der Baukommission vorbereitet.<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat ist für die Ortsplanung zuständiges Planungsorgan. Das GR-Büro informiert den Rat regelmässig<br />

über den Stand der Arbeiten. Der <strong>Gemeinde</strong>rat fällt die wichtigen Zwischenentscheide (Bsp: Start Mitwirkung,<br />

Verabschiedung Vorprüfungsunterlagen, etc.).<br />

8


Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> wird bei der Ortsplanungsrevison unterstützt und begleitet durch die Panorama AG, vertreten<br />

durch:<br />

• Kevin Stucki, Projektleiter Ortsplanung, Raumplaner FHO, SIA<br />

• Res Wyss-Oeri, Stv. Projektleiter Ortsplanung, Raumplaner NDS/HTL, REG A, SIA<br />

• Stefania Bonardo, Sachbearbeitung und Zeichnungsarbeiten, Raumplanungszeichnerin<br />

9


Auftragserteilung<br />

Handlungsbedarf<br />

Entwurf PI<br />

Mitwirkung<br />

Vorprüfung<br />

Verträge<br />

Auflage<br />

1 2<br />

2011 2012<br />

3 4 5 6<br />

1.5 Terminprogramm<br />

Nach der Auftragserteilung ist für die Kernarbeiten (Handlungsbedarf und Planungsinstrumente) eine Bearbeitungszeit<br />

von ca. zehn Monaten vorgesehen. Beschlossen wird die Ortsplanung 2011 voraussichtlich im Herbst<br />

2012 durch die <strong>Gemeinde</strong>versammlung.<br />

Legende:<br />

1-9 19<br />

1<br />

1<br />

1<br />

1<br />

Mitte 2012<br />

7<br />

2<br />

2012 2013<br />

Phase 1: Plan der Handlungsmöglichkeiten<br />

Phase 2: Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />

Phase 3: Erarbeitung Planungsinstrumente der baurechtlichen Grundordnung<br />

Phase 4: Planerlassverfahren<br />

Verträge mit Grundeigentümern zu Planungsmehrwerten<br />

Sitzungen OPL<br />

Sitzung BK<br />

Informationsveranstaltung Mitwirkung<br />

Sitzung GR<br />

8<br />

3<br />

9<br />

4<br />

Mitte<br />

Beschluss <strong>Gemeinde</strong>versammlung<br />

10<br />

2013


Impressionen aus <strong>Zäziwil</strong><br />

2 Ausgangslage<br />

2.1 Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong><br />

Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> liegt in der für das Emmental typischen Hügellandschaft auf 686 m ü. M., 4 km nordöstlich<br />

von Konolfingen. Das Sieldungsgebiet erstreckt sich in der breiten Talsenke der Chise zwischen den Höhen der<br />

Blasenflue im Norden und des Kurzenbergs im Süden.<br />

Zu <strong>Zäziwil</strong> gehören die Weiler Lenzligen und Reutenen sowie verschiedene Hofgruppen und Einzelhöfe. Nachbarsgemeinden<br />

von <strong>Zäziwil</strong> sind Oberthal, Bowil, Oberhünigen, Mirchel und Grosshöchstetten. Sie umfasst mit<br />

einer <strong>Gemeinde</strong>fläche von 5,4 km2 ca. 1‘611 Einwohner (Stand 31.12.2010).<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> ist verkehrstechnisch gut erschlossen. Sie liegt an der Hauptstrasse, die von Bern via Langnau im<br />

Emmental nach Luzern führt. Zudem fährt die S-Bahn im Halbstundentakt nach Bern und Langnau. Für die Feinverteilung<br />

im öffentlichen Verkehr sorgt ein Postautokurs, welcher die Strecke von Grosshöchstetten via <strong>Zäziwil</strong><br />

nach Oberthal bedient.<br />

In <strong>Zäziwil</strong> sind heute Betriebe u.a. des Baugewerbes, des Detailhandels, mechanische Werkstätten und der<br />

Dienstleistung vertreten. In den letzten Jahrzehnten hat sich <strong>Zäziwil</strong> zu einer Wohngemeinde entwickelt. Viele<br />

Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die hauptsächlich in den grösseren Ortschaften der Umgebung und in<br />

der Agglomeration Bern arbeiten.<br />

11


ZPS<br />

Siedlung<br />

GBR<br />

<strong>RP</strong><br />

Räumliche<br />

Gesamtentwicklung<br />

Konzeptbeschrieb<br />

Massnahmenblätter<br />

ZPL<br />

Landschaft<br />

Gefahrengebiete<br />

Erläuterungsbericht<br />

Planungsinstrumente Ortsplanungsrevision 2011<br />

2.2 Rechtskräftige und neue Planungsinstrumente der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong><br />

In der nachfolgenden Übersicht sind alle rechtskräftigen Planungsinstrumente dargestellt, welche für die <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Zäziwil</strong> Aussagen machen und deshalb von Bedeutung sind. Zudem sind die neuen Planungsinstrumente<br />

aufgelistet, welche infolge der Ortsplanungsrevision 2011 überarbeitet oder neu erarbeitet werden.<br />

rechtskräftige Planungsinstrumente: neue und überarbeitete Planungsinstrumente:<br />

Richtplan Siedlung (inkl. Themen Verkehr neuer Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />

und Aussenraum) mit Richtlinien, 1999<br />

Richtplan Landschaft mit Richtlinien, 1999<br />

mit Konzeptbeschrieb und Massnahmenblättern<br />

Zonenplan Siedlung, 1999 neuer Zonenplan Siedlung (ZPS)<br />

Zonenplan Landschaft, 1999 neuer Zonenplan Landschaft mit Gefahrengebieten<br />

(ZPL)<br />

Zonenplan (Natur-)Gefahren, 2009 wird in Zonenplan Landschaft mit<br />

Gefahrengebieten (ZPL) überführt<br />

Baureglement, 1999 neues Baureglement (GBR)<br />

Bauinventar, 1995 bleibt bestehen<br />

Teilrichtplan ökologische Vernetzung, wird zur Zeit ausserhalb der Orts-<br />

Region Kiesental, Stand 2004 planungsrevision 2011 erarbeitet<br />

12


Ausschnitt RGSK, Stand 2011<br />

2.3 Die laufenden Planungen parallel zur Ortsplanungsrevision 2011<br />

Nachfolgend sind zu den drei wichtigsten Planungen, welche parallel zur Ortsplanung laufen, kurz die Ausgangslage,<br />

die Ziele sowie die Koordination mit der Ortsplaung beschrieben:<br />

1. Regionales Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzept (RGSK) Bern-Mittelland:<br />

Ausgangslage und Ziel: Der Regierungsrat des Kantons Bern, vertreten durch die Justiz-, <strong>Gemeinde</strong>- und Kirchendirektion<br />

(JGK) hat die Erarbeitung eines Regionalen Gesamtverkehrs- und Siedlungskonzeptes Bern-Mittelland<br />

in Auftrag gegeben. Die Bearbeitung erfolgt in den zwei Themenbereichen Siedlung und Verkehr. Im Bericht werden<br />

der Ist-Zustand und der künftige Zustand beschrieben. Der künftige Zustand bezieht sich auf eine Zeitspanne<br />

von rund 20 Jahren in der Zukunft, konkret auf das Jahr 2030.<br />

Im Sinne eines Referenzszenarios wird unter Berücksichtigung schon beschlossener Massnahmen die Siedlungsentwicklung<br />

und die Entwicklung des Verkehrsangebotes bis zum Jahr 2030 ausgewiesen sowie die Qualität<br />

der Verkehrssysteme abgeschätzt. Dies unter der Annahme, dass keine zusätzlichen Massnahmen ergriffen werden.<br />

Im Herbst 2010 fand zum RGSK eine Mitwirkung statt. Im Frühjahr bis Sommer 2011 erfolgt die Auswertung.<br />

Koordination Ortsplanung 2011: Die Ergebnisse fliessen laufend in die Ortsplanungsrevision 2011 mit ein. Das<br />

RGSK bezeichnet für <strong>Zäziwil</strong> insbesondere ein Arbeitsplatzschwerpunkt „Standort Eyweid“ (siehe auch nachfolgender<br />

Punkt Einzonung Käserei Eyweid).<br />

13


tand<br />

00m<br />

100.00<br />

pot. Erweiterung<br />

50.00<br />

2. Etappe<br />

Baute<br />

1'400 m2<br />

28.00<br />

2. Etappe<br />

37.90<br />

Potentielle Erweiterungsstrasse<br />

5.50<br />

pot. Erweiterung<br />

ev. weitere PP`s<br />

Käserei<br />

3'375 m2<br />

Umschlag Ware<br />

Feuerwehr / Werkhof<br />

1100 m2<br />

Grünstreifen/Gliederung<br />

75.00<br />

4.70 45.00 5.00<br />

15.00 15.00 5.00<br />

5.30<br />

5.50<br />

1. Etappe<br />

Verkauf<br />

1. Etappe<br />

Richtplanskizze Umzonung Käserei und<br />

Werkhof/ Feuerwehrmagazin, Stand 2010<br />

Anlieferung Milch<br />

3.00<br />

10.50<br />

12 PP<br />

ca.<br />

7.40<br />

4 PP<br />

Sammelstelle<br />

2. Einzonung Käserei Eyweid:<br />

Ausgangslage und Ziel: Seit dem Jahr 2008 bestehen Bestrebungen der Käsereigenossenschaften und der <strong>Gemeinde</strong>,<br />

angrenzend an den Friedhof, in der Eyweid Bauland einzuzonen. Die geplante neue Käserei ist von regionaler<br />

volkswirtschaftlicher Bedeutung. Sie ist flächenmässig der „grösste Motor“ für die Einzonung. Zudem sucht<br />

die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> seit längerer Zeit für die Feuerwehr und den Werkhof einen neuen Standort.<br />

Nach Rücksprache mit dem Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung AGR und der Regionalkonferenz Bern-Mittelland<br />

hat die <strong>Gemeinde</strong> die Einzonung in der Eyweid entworfen und mitgewirkt. Aus der Bevölkerung gingen<br />

keine Mitwirkungseingaben ein. Anschliessend wurden die Akten dem AGR zur Vorprüfung eingereicht. Mit dem<br />

Bericht vom 9. Dezember 2010 schloss das AGR den ersten Teil der Vorprüfung ab.<br />

Zur Zeit wird ein Bebauungskonzept sowie eine Überbauungsordnung ausgearbeitet. Das Planungsgeschäft läuft<br />

als eigenständiges Projekt parallel zur Ortsplanungsrevsion 2011.<br />

Koordination Ortsplanung 2011: Die Ergebnisse fliessen laufend in die Ortsplanungsrevision 2011 mit ein.<br />

14


Impressionen aus Lenzligen, 2011<br />

3. Intensivlandwirtschaftszone Lenzligen<br />

Im Weiler Lenzligen auf der Grenze zwischen den <strong>Gemeinde</strong>n Grosshöchstetten und <strong>Zäziwil</strong> wurde 2005 in der<br />

Landwirtschaftszone eine Tunnelanlage für Erdbeerkulturen erstellt. Mit diesem Hochsystem, in dem die Erdbeerpflanzen<br />

in organischem Substrat wachsen, können durch die vermehrte Wetterunabhängigkeit im Idealfall<br />

mehrere Ernten eingebracht werden. Die mit Plastik überdeckte Tunnelanlage umfasst eine Fläche von rund 5000<br />

m2 auf <strong>Gemeinde</strong>gebiet <strong>Zäziwil</strong> und rund 2‘500 m2 auf <strong>Gemeinde</strong>gebiet Grosshöchstetten.<br />

Die ersten Gespräche um eine zonenrechtliche Lösung auf <strong>Gemeinde</strong>gebiet <strong>Zäziwil</strong> fanden bereits 2006 statt.<br />

Aus verschiedenen Gründen wurde die Planung damals nicht weitergeführt. Um einen gesetzeskonformen Zustand<br />

zu erreichen, wurden auf <strong>Gemeinde</strong>gebiet <strong>Zäziwil</strong> einige Tunnel abgebrochen, damit die Fläche die 5‘000<br />

m2 der inneren Aufstockung nicht übersteigt. In der Zwischenzeit kam auf Grosshöchstetter <strong>Gemeinde</strong>gebiet die<br />

zweite Anlage von 2‘500 m2 dazu. Da diese Anlage aufgrund einer Änderung des Befestigungssystems nach den<br />

Unwettern 2009 in der Landwirtschaftszone nicht zonenkonform ist, muss eine Lösung über eine Zonenregelung<br />

gefunden werden.<br />

Die beiden Tunnelanlagen im Gebiet Lenzligen können nicht im Sinne einer inneren Aufstockung bewilligt werden,<br />

da die Fläche mehr als die erlaubten 5‘000 m2 beträgt. Die Legalisierung der Anlage muss daher über eine Zonenplanänderung<br />

geschehen. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt steht die Schaffung einer Intensivlandwirtschaftszone<br />

im Vordergrund, im weiteren Verfahren könnte sich evtl. eine Überbauungsordnung als zweckdienlicher erweisen.<br />

Die Planung befindet sich vor der 2. Vorprüfung.<br />

Koordination Ortsplanung 2011: Die Ergebnisse fliessen laufend in die Ortsplanungsrevision 2011 mit ein.<br />

15


Ausschnitt Gefahrenkarte, Stand 2010<br />

2.4 Gefahrenkarte der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong><br />

Der Bund hat - ausgelöst durch die Häufung verschiedener grosser Schadensereignisse in den vergangenen<br />

Jahren - die Kantone aufgefordert, flächendeckend Gefahrenkarten auszuarbeiten. Diese werden durch Arbeitsgemeinschaften<br />

von Geologen- und Bauingenieurbüros in enger Zusammenarbeit mit den <strong>Gemeinde</strong>n erarbeitet.<br />

Der Kanton begleitet diese Arbeiten fachlich und subventioniert sie.<br />

Die Ingenieur- und Geologengemeinschaft (IGG) hat im Jahr 2004 die Naturgefahrenkarte Kiesental erstellt. Mit<br />

der Ortsplanungsrevision besteht folgender Zusammenhang: Die (Natur-)Gefahrenkarte weist vier Gefahrenkategorien<br />

aus. Zonen mit einer Restgefährdung, mit einer geringen, einer mittleren oder einer erheblichen Gefährdung.<br />

Zonen und Gebiete mit erheblicher bzw. mittlerer Gefährdung dürfen keiner Bauzone zugewiesen werden.<br />

Damit stellt die Gefahrenkarte für den Zonenplan eine zentrale Grundlage dar. Die Pflicht zur Bezeichnung und<br />

damit zur Festsetzung der Gefahrengebiete im Zonenplan ergibt sich explizit aus Art. 71 Baugesetz. Gefahrengebiete<br />

sind im Zonenplan als grundeigentümerverbindliche Gefahrenzone festzulegen (Gefahrenzonenmodell). Bei<br />

einer Änderung der Gefahrenkarte ist der Zonenplan anzupassen. Damit wird für die Betroffenen und die <strong>Gemeinde</strong>n<br />

Transparenz und Rechtssicherheit geschaffen.<br />

In der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> wurde im Jahr 2009 die Gefahrenkarte in den Zonenplan Naturgefahren integriert und<br />

genehmigt (siehe Kapitel 1.1). Die aus der Arbeit gewonnene Erkenntnis ist, dass keine Auszonungen von Bauzonen,<br />

die sich in einem Gebiet mit erheblicher Gefährdung befinden, nötig sind. Nach Realisierung verschiedener<br />

Bachverbauungs- und Hochwasserschutzprojekte (Chise, Zäzibach, Hölibach, Hochwasserentlastung Bahnhof)<br />

ist die Gefahrenkarte überarbeitet worden. Die neuen Daten werden in den Zonenplan Landschaft übernommen.<br />

Koordination Ortsplanung 2011: Aus dem Zonenplan Naturgefahren wird der Zonenplan Landschaft mit Gefahrenhinweisen<br />

(siehe Kapitel 2.2).<br />

16


2.5 Bauinventar der Kantonalen Denkmalpflege<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> entscheidet sich dafür, die schützens- und erhaltenswerten Bauten aus dem Bauinventar der Denkmalpflege<br />

des Kantons Bern (Bauinventar der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> vom 13.09.1992) grundeigentümerverbindlich in<br />

die baurechtliche Grundordnung (Zonenplan Siedlung (ZPS), Zonenplan Landschaft mit Gefahrenhinweisen (ZPL)<br />

und Baureglement (GBR)) zu übertragen. Die schützens- und erhaltenswerten Gebäude werden bewusst in beide<br />

Zonenpläne zur Information dargestellt (Transparenz, Information).<br />

2.6 Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS)<br />

Das Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) umfasst 1285 Ortsbilder von nationaler<br />

Bedeutung (Stand 15. Mai 2011). Das Inventar<br />

• erbringt untereinander vergleichbare Ortsbildaufnahmen;<br />

• dient als Grundlage für die Planung auf eidgenössischer, kantonaler oder <strong>Gemeinde</strong>ebene;<br />

• erleichtert für Denkmal- oder Ortsbildpflege Entscheide über den Erhalt von Siedlungsteilen oder Einzelbauten;<br />

• fördert und vertieft das Verständnis für die unterschiedlichsten Siedlungen bei Bevölkerung und Behörden.<br />

Das Bundesinventar wird durch die Listen der Ortsbilder von regionaler und lokaler Bedeutung ergänzt (<strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Zäziwil</strong> von lokaler Bedeutung).<br />

Kurz: Das Inventar erfasst das schützenswerte Ortsbild von <strong>Zäziwil</strong>, d.h. das heutige Erscheinungsbild der schützenswerten<br />

Bebauung sowie jene Umgebung, welche für den Erhalt von Bedeutung sind. Das Inventar bezeichnet<br />

in <strong>Zäziwil</strong> praktisch über das ganze Siedlungsgebiet verschiedene Gebiete, Baugruppen, Umgebungs-Zonen,<br />

Umgebungs-Richtungen und Einzelelemente, welche es zu schützen gilt. Das ISOS wird insbesondere bei den<br />

Neu- und Umzonungen der Ortsplanungsrevision 2011 berücksichtigt (siehe Kapitel 6).<br />

17


2.7 Arbeitsgrundlagen zur Erarbeitung der Ortsplanungsrevision 2011<br />

Bei der Erarbeitung der Ortsplanung wurden folgende Planungsinstrumente berücksichtigt:<br />

• Kantonaler Richtplan, Informationssystem (Geoportal 2006)<br />

• Rechtsgültige Richtplanung „Siedlung“ und „Landschaft“, August 1999<br />

• Rechtsgültige baurechtliche Grundordnung, August 1999 (mit allen Änderungen)<br />

• Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong>, November 1981<br />

• Bauinventar der Denkmalpflege des Kantons Bern von der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> (1994 - 1995)<br />

• Zonenplan Gefahren, Februar 2009<br />

• Naturschutzkarte, Amt für Landwirtschaft und Natur, Stand Juli 2006<br />

• Kataster der belasteten Standorte des Kantons Bern, Amt für Geoinformation/Amt für Wasser und Abfall<br />

des Kantons Bern, Dezember 2007<br />

• Gewässerschutzkarte des Kantons Bern, Dezember 2007<br />

• Kapazitätsberechnung für Wohnbauland AGR, 2006/2007<br />

• Teilrichtplan ökologische Vernetzung Region Kiesental, Stand Vorprüfung Juni 2011<br />

18


Impressionen aus <strong>Zäziwil</strong><br />

3 Übersicht der Wohnbaulandkapazitäten<br />

3.1 Berechnung Wohnbaulandbedarf in <strong>Zäziwil</strong> für die nächsten 15 Jahre gemäss Kantonalem Richtplan<br />

Im Sinne einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung ist der Bodenverbrauch zu stabilisieren und die Bauentwicklung<br />

an die geeigneten Standorte zu lenken. Im Massnahmenblatt A_01 des kantonalen Richtplanes (Stand<br />

November 2007) wird für <strong>Zäziwil</strong> der 15-jährige Baulandbedarf berechnet und definiert. Bei der Ermittlung des<br />

kommunalen 15-jährigen Baulandbedarfs wird die erwartete Bevölkerungsentwicklung und der zusätzliche<br />

Raumbedarf der bereits ansässigen Bevölkerung berücksichtigt. In der Berechnung des Regelbedarfs der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Zäziwil</strong> werden nachfolgende Kenngrössen berücksichtigt.<br />

Bevölkerungsentwicklung: Die durchschnittliche Bevölkerungszunahme für den 15-jährigen Baulandbedarf im<br />

Kanton Bern wird mit 4% eingesetzt. Für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> bedeutet das ein Bevölkerungswachstum<br />

von 52 Personen (Stand November 2007).<br />

Halten der Bevölkerung: Um den Wohnungsbedarf für die Bevölkerungszunahme (plus 52 Personen) sowie<br />

die Bevölkerung in den nächsten 15 Jahren in der <strong>Gemeinde</strong> zu halten (zunehmende<br />

Wohnflächenbeanspruchung pro Kopf), wird in 15 Jahren ein Wohungsbedarf von 76<br />

nötig sein.<br />

Wohnungsgrösse: Die durchschnittliche Wohnungsgrösse bei Neubauten im Kanton Bern beträgt 140 m2 Bruttogeschossfläche (BGF) pro Erstwohnung.<br />

Der 15-jährige Wohnbaulandbedarf der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> beträgt 3.7 ha (Stand Kant. Richtplan November 2007).<br />

19


Bei einer Nachschreibung und Aktualisierung der Berechnungen des 15-jährigen Baulandbedarfs wird folgendes<br />

Vorgehen angewendet:<br />

• Eine Nachschreibung und Aktualisierung der Berechnung des 15-jährigen Baulandbedarfs kann im Rahmen<br />

von ordentlichen Revisionen bzw. Teilrevisionen der Grundordnung (Überarbeitung Zonenplan und<br />

Baureglement) frühestens 8 Jahre nach der Genehmigung der letzten Ortsplanungsrevision durch das Amt<br />

für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung (AGR) erfolgen.<br />

• Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> hat ihre letzte Ortsplanung in Jahr 1999 revidiert. Eine Aktualisierung und Neuberechnung<br />

des Baulandbedarfs resp. eine Ortsplanungsrevision drängt sich somit auf.<br />

• Einzonungen und Umzonungen müssen ausreichend mit dem öV erschlossen sein oder die öV- Erschliessung<br />

der Areale ist sichergestellt. Zudem sind weitere Kriterien zur Zonenausscheidung einzuhalten: z.B.<br />

Bezeichnung in einem Siedlungskonzept, Belastbarkeit Strassennetz, Gefahren, Abstimmung mit Erschliessungsprogramm,<br />

Erstwohnungsanteil, etc.<br />

• Die Baulandreserven einer <strong>Gemeinde</strong> (nicht überbaute Bauzonen) werden vom berechneten 15-jährigen<br />

Baulandbedarf abgezogen, auch wenn Teilflächen davon nicht verfügbar sind.<br />

3.2 Übersicht der Wohnbaukapazitäten in <strong>Zäziwil</strong> (Stand September 2011)<br />

Die unbebaute Wohnbaulandfläche (Reserve) im heute rechtsgültigen Zonenplan Siedlung beläuft sich auf<br />

0.7 ha (siehe Anhang 7 und 8: Plan Kapazitätsberechnung <strong>Zäziwil</strong> vom 27. September 2011 und Kapazitätsnachweis<br />

Wohnen gemäss Massnahmenblatt A_01 vom 27. September 2011).<br />

Wohnbaulandbedarf aus kantonaler Sicht in den nächsten 15 Jahren (Stand November 2007) 3.7 ha<br />

Wohnbaulandreserven im rechtsgültigen Zonenplan Siedlung (Stand 2011) 0.7 ha<br />

Neueinzonung Ortsplanungsrevision 2011 2.2 ha<br />

Auszonungen Ortsplanungsrevision 2011 0.4 ha<br />

Handlungsspielraum für Entwicklungsgebiete (Neueinzonungen) bis ins Jahr 2019 1.2 ha<br />

20


<strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> Kanton Bern<br />

319.01<br />

252.01<br />

419.01 419.02<br />

172.01<br />

174<br />

253<br />

503<br />

287<br />

316Zäzibachwald<br />

259.02<br />

Spitze Chnubel<br />

259.01<br />

343.02<br />

Burgerwald<br />

431<br />

343.01<br />

178<br />

298<br />

238<br />

250<br />

Buelebergwald<br />

Steiacher<br />

320<br />

850<br />

432<br />

242<br />

180<br />

Buelebergwald<br />

855<br />

Hinderlänzlige<br />

84<br />

Furtloch<br />

181<br />

35<br />

254<br />

295<br />

4303<br />

746<br />

27<br />

294<br />

82<br />

30<br />

Bueleberg<br />

Ussermatt<br />

759<br />

Obere Furt<br />

Länzlige<br />

Eyweid<br />

760<br />

Tanne<br />

747<br />

Rauft<br />

Stägmatt<br />

770<br />

489<br />

270<br />

301<br />

Bode<br />

670<br />

522<br />

119<br />

Leime<br />

550<br />

635<br />

614<br />

615<br />

5<br />

761<br />

Undere Furt<br />

622<br />

683 893<br />

Hole<br />

623<br />

81<br />

895<br />

861<br />

894 858<br />

864<br />

Zäzibach<br />

317<br />

2<br />

866<br />

867<br />

189<br />

285<br />

176<br />

874<br />

99<br />

669<br />

Burstere<br />

Bödeli<br />

55<br />

711<br />

Höli<br />

752 434<br />

121<br />

15<br />

712<br />

304<br />

713<br />

526<br />

444<br />

Änet der Bahn<br />

709<br />

708<br />

652<br />

716<br />

657<br />

376 762<br />

687<br />

74<br />

Bedli<br />

706<br />

476<br />

707 710 559<br />

132<br />

Bächle<br />

688<br />

691<br />

28<br />

690<br />

144<br />

548<br />

689<br />

277<br />

<strong>Zäziwil</strong><br />

115<br />

Luegere<br />

618<br />

771<br />

Schorach<br />

4<br />

650<br />

54<br />

414<br />

907<br />

674<br />

195 461<br />

204 281<br />

Chirsacher<br />

271<br />

655.01 10<br />

1<br />

31<br />

520<br />

260<br />

Cheer<br />

418<br />

502<br />

677<br />

985<br />

772<br />

Schürmatt<br />

Bärwilhubel<br />

57<br />

3<br />

Farnhalde<br />

Inners Moos<br />

272<br />

Eichi<br />

Hangimad<br />

Schwarzacher<br />

42<br />

Zälg<br />

246<br />

Sägerei<br />

Uslänti<br />

Müliacher<br />

Usschütti<br />

37.01<br />

Grundlisse<br />

20.01<br />

Hubelacher<br />

Bisluft<br />

Bärwil<br />

Grossmatt<br />

Moos<br />

Lütischwandwald<br />

Chräjbüel<br />

72.01<br />

Neumatt<br />

Moosgrabe<br />

80.01<br />

Raindli<br />

72.02<br />

80.02<br />

Brunnmatt<br />

Bäremätteli<br />

631<br />

Schwarzhüsi<br />

192.03<br />

80.03<br />

Schwellihölzli<br />

Hübeli<br />

Brunnebachwald<br />

20.02<br />

Leuacher<br />

Stützli<br />

Hinderrütene<br />

Antenne<br />

387.01<br />

506.01<br />

Leuacherwald<br />

Brunnebach<br />

Tschäggli<br />

192.01<br />

Schlatt<br />

387.02<br />

311.01<br />

506.03<br />

Lutematt<br />

288.01<br />

471.01<br />

Siehewald<br />

192.02<br />

506.02<br />

267.02 310.02<br />

224.02<br />

128.01<br />

470.02<br />

310.01<br />

122.01<br />

470.01<br />

310.01<br />

267.01<br />

422.01<br />

224.01<br />

Loubchratte<br />

128.02<br />

122.01<br />

Siehe<br />

292.01<br />

Rütene<br />

58.02<br />

58.01<br />

457.01<br />

122.02<br />

123.02<br />

123.01<br />

292.02<br />

Underleen<br />

Horütiwald<br />

215.01<br />

Siehemösli<br />

Weid<br />

Sunnrain<br />

457.02<br />

Leen<br />

159.02<br />

159.01<br />

49<br />

159.01<br />

Schlössli<br />

Oberrütene<br />

Hütte<br />

Hüttewald<br />

Vögiberg<br />

Leenhubel<br />

Schafegg<br />

400<br />

656<br />

642<br />

514<br />

554<br />

101<br />

543<br />

553 555<br />

523<br />

720<br />

214<br />

6 13 546<br />

188<br />

532<br />

560<br />

227<br />

225<br />

551<br />

240<br />

518<br />

33<br />

190<br />

269<br />

613<br />

654<br />

245<br />

702<br />

429<br />

86<br />

467<br />

26<br />

251 279<br />

274<br />

231<br />

169<br />

232<br />

851<br />

302<br />

147<br />

335<br />

342<br />

410<br />

167<br />

233<br />

264<br />

278<br />

130<br />

170<br />

284<br />

179<br />

852<br />

100<br />

94<br />

496<br />

336<br />

856<br />

203<br />

373<br />

275<br />

177<br />

420<br />

405<br />

498<br />

255<br />

486<br />

857<br />

168<br />

430<br />

127<br />

487<br />

266 196<br />

307<br />

668<br />

299<br />

435<br />

175<br />

175<br />

767<br />

377<br />

280<br />

460<br />

398<br />

748<br />

521<br />

888<br />

757<br />

884<br />

118<br />

766<br />

765<br />

226<br />

660<br />

331<br />

483<br />

549 558<br />

91<br />

482<br />

764<br />

769<br />

493<br />

173<br />

768<br />

332<br />

98<br />

248<br />

859 860<br />

862 886 863<br />

656<br />

869<br />

865<br />

666<br />

386<br />

464<br />

116<br />

313<br />

653<br />

879<br />

875<br />

876877878<br />

482<br />

282<br />

647<br />

315<br />

150<br />

185<br />

692 525<br />

490<br />

364<br />

638<br />

685 686<br />

2<br />

329<br />

899<br />

705<br />

648<br />

378<br />

609<br />

814<br />

624<br />

402<br />

330<br />

847<br />

372<br />

186<br />

114<br />

646<br />

404<br />

158<br />

367<br />

314<br />

380<br />

363<br />

513<br />

517 519<br />

363<br />

106<br />

306<br />

229<br />

256<br />

228<br />

453<br />

619<br />

182<br />

97<br />

239<br />

485<br />

756<br />

184<br />

379<br />

69<br />

393<br />

534<br />

535<br />

538<br />

621<br />

484<br />

500<br />

407<br />

530<br />

103<br />

318<br />

120<br />

492<br />

539<br />

916<br />

491<br />

920<br />

913<br />

630<br />

924 914<br />

922<br />

911<br />

887<br />

912<br />

977 976<br />

494<br />

245<br />

929<br />

363<br />

925<br />

678<br />

910<br />

975974 450<br />

973<br />

675<br />

982<br />

103<br />

545<br />

291<br />

981<br />

796<br />

972971970<br />

957956<br />

501<br />

969<br />

602<br />

968<br />

955 954<br />

403<br />

967966965<br />

605<br />

947946<br />

617<br />

964<br />

333<br />

963962961<br />

366<br />

953<br />

952<br />

495<br />

945<br />

944 755<br />

960<br />

246<br />

959 951<br />

950<br />

71<br />

958<br />

529<br />

943<br />

942<br />

978<br />

334<br />

649<br />

200<br />

230<br />

753<br />

93<br />

941<br />

940<br />

472<br />

939938<br />

17413<br />

897<br />

234<br />

117<br />

412 841<br />

890<br />

783<br />

791<br />

741<br />

840 740<br />

781<br />

782<br />

778<br />

784<br />

719<br />

826<br />

839<br />

782<br />

32<br />

780<br />

43<br />

779<br />

111<br />

9<br />

897<br />

524<br />

662<br />

210<br />

838<br />

661<br />

751 110<br />

696<br />

715<br />

744<br />

742<br />

750<br />

208<br />

749<br />

401<br />

721<br />

745<br />

790<br />

447<br />

199<br />

789<br />

88<br />

22<br />

339<br />

374<br />

146<br />

684<br />

792<br />

789<br />

777<br />

212<br />

800<br />

339<br />

801<br />

604<br />

802<br />

326<br />

803<br />

375<br />

734<br />

804<br />

475 805<br />

806<br />

807<br />

785<br />

66<br />

211<br />

480<br />

157<br />

808<br />

906<br />

793<br />

213<br />

737<br />

794<br />

889<br />

9<br />

426<br />

263 23<br />

645<br />

527<br />

108<br />

202<br />

327<br />

163<br />

223<br />

64<br />

44<br />

63<br />

36<br />

206<br />

504<br />

296<br />

107<br />

458<br />

67<br />

340<br />

658<br />

289<br />

381<br />

644<br />

171<br />

95<br />

340<br />

739<br />

156<br />

62<br />

36<br />

289<br />

448<br />

191<br />

337<br />

458<br />

113<br />

424<br />

787<br />

131<br />

469<br />

411<br />

465<br />

261<br />

423<br />

468<br />

640<br />

507<br />

873<br />

218<br />

637<br />

152<br />

138<br />

382<br />

385<br />

268<br />

456<br />

497<br />

786<br />

124<br />

236<br />

338<br />

68<br />

671<br />

384<br />

153<br />

219<br />

154<br />

148<br />

153<br />

338<br />

788<br />

129<br />

48<br />

388<br />

105<br />

154<br />

325<br />

724<br />

193<br />

383<br />

442<br />

437<br />

322<br />

634<br />

194<br />

508<br />

59<br />

723<br />

221<br />

139<br />

60<br />

65<br />

221<br />

321<br />

39<br />

421<br />

220<br />

714<br />

606<br />

65<br />

34<br />

355<br />

416<br />

932<br />

394<br />

361 361<br />

931<br />

870<br />

345<br />

488<br />

871 872<br />

140<br />

533<br />

510<br />

681<br />

511<br />

695<br />

680<br />

351<br />

104<br />

357<br />

880<br />

149<br />

718 799<br />

89<br />

798<br />

109<br />

76<br />

717<br />

933<br />

651<br />

908<br />

415<br />

76<br />

611<br />

703<br />

362<br />

639<br />

795<br />

700<br />

395<br />

909<br />

934<br />

347<br />

90<br />

664<br />

730<br />

96<br />

729<br />

352<br />

133<br />

161<br />

344<br />

728<br />

24<br />

155<br />

433<br />

79<br />

346<br />

438<br />

443<br />

473<br />

348<br />

396<br />

439<br />

537<br />

308<br />

474<br />

896<br />

Handlungsbedarfsplan<br />

1:5'000<br />

Stand vom 16. August 2010<br />

297<br />

276<br />

5<br />

19<br />

8<br />

226<br />

427<br />

1<br />

389<br />

249<br />

616<br />

2<br />

300<br />

13 14<br />

428<br />

3<br />

323<br />

641<br />

15<br />

665<br />

7<br />

Panorama<br />

283<br />

21<br />

AG für Raumplanung Architektur Landschaft<br />

11<br />

16<br />

9<br />

Münzrain 10, 3005 Bern<br />

5<br />

5<br />

20<br />

694<br />

309<br />

23<br />

150<br />

515<br />

6<br />

399<br />

4<br />

17<br />

667 13<br />

479<br />

3<br />

449<br />

556<br />

187<br />

10<br />

541<br />

731<br />

881<br />

8<br />

9<br />

12<br />

22<br />

552<br />

7<br />

24<br />

643<br />

608<br />

115<br />

603<br />

516<br />

612<br />

18<br />

704<br />

812 3<br />

12<br />

7<br />

19<br />

898<br />

21<br />

408 18<br />

262<br />

8<br />

17<br />

241<br />

989<br />

38<br />

663<br />

409<br />

20<br />

6<br />

986<br />

LEGENDE<br />

478<br />

Raster 1: Überprüfung Einzonungsflächen<br />

4<br />

528<br />

466<br />

Einzonungsgesuche "Zäzi-Post", Amtsanzeiger und Direktanschrift<br />

9<br />

11<br />

70<br />

536<br />

290<br />

125<br />

Einzonungskandidaten für neues Bauland <strong>Gemeinde</strong><br />

773<br />

265<br />

919<br />

915<br />

983<br />

Einzonungsflächen zur Sicherstellung Richtplan<br />

921<br />

10<br />

1 bis 5<br />

540<br />

928<br />

29<br />

926<br />

6<br />

Raster 6 und 8: Grobbeurteilung Einzonungskandidaten (Erschliessung, Ortsbild usw.)<br />

145<br />

1<br />

1 Einzonung möglich<br />

797<br />

763<br />

3 Einzonung möglich mit Auflagen<br />

827 243<br />

197<br />

10 Einzonung nicht möglich<br />

30<br />

28<br />

949<br />

455<br />

948<br />

Raster 10: Bauzonenreserven im rechtsgültigen Zonenplan<br />

891 244 672<br />

824<br />

820<br />

451<br />

819<br />

341<br />

815<br />

Bauzonenreserven innerhalb rechtskräftiger Bauzone<br />

31<br />

882<br />

892<br />

32<br />

102<br />

Bauzonenreserven - Bauwille "ja"<br />

8<br />

198<br />

881<br />

25<br />

Bauzonenreserven - Bauwille "nein"<br />

Raster 3: Lärmbeurteilung<br />

14<br />

Einzonung kein Problem (OK)<br />

26<br />

Einzonung kritisch, näher prüfen (P)<br />

2<br />

Einzonung unmöglich (U)<br />

258<br />

27<br />

Raster 4: Grobbeurteilung Luftreinhalteverordnung<br />

984<br />

235<br />

Betrieb mit Schweinehaltung<br />

33<br />

Betrieb mit Schweinehaltung, Geruchsbelastung unbedeutend<br />

Betrieb mit Geflügelmast<br />

34<br />

Mindestabstand heute zu Bauzone<br />

425<br />

610<br />

Raster 5: Einzonung Weilerzone<br />

Weilerzone Oberrütene<br />

Weilerzone Länzlige<br />

keine Landwirtschaft, ganzjährig bewohnt<br />

10.00 Distanz zwischen Bauten<br />

10.00 Distanz zwischen Siedlungsansätzen<br />

Raster 7: Fruchtfolgefläche FFF<br />

Fruchtfolgeflächen<br />

191<br />

Ersatzstandorte Fruchtfolgeflächen<br />

35<br />

Raster 9: Synoptische Gefahrenkarte (gemäss synoptischer Gefahrenkarte vom 23. Juli 2004)<br />

Hohe Bearbeitungstiefe (Perimeter A)<br />

237.01<br />

Gefahrengebiet mit erheblicher Gefährdung<br />

Gefahrengebiet mit mittlerer Gefährdung<br />

Gefahrengebiet mit geringer Gefährdung<br />

Gefahrengebiet mit Restgefährdung<br />

Gefahrengebiet mit unbestimmter Gefahrenstufe<br />

Gefahrenhinweis für bewohnte Gebäude im Perimeter B<br />

216<br />

216<br />

436<br />

354<br />

HINWEISE<br />

Bauzone<br />

16 15<br />

903<br />

Wald<br />

Gewässer<br />

987<br />

75<br />

37<br />

722<br />

885<br />

988<br />

22<br />

36<br />

23937<br />

936<br />

10<br />

935 848<br />

679<br />

GEMEINDE GROSSHÖCHSTETTEN<br />

GEMEINDE MIRCHEL<br />

Bernstrasse<br />

2<br />

GEMEINDE GROSSHÖCHSTETTEN<br />

Lenzligenweg<br />

18.63m<br />

41<br />

Hölibächli<br />

43.30<br />

GEMEINDE OBERTHAL<br />

17.70m<br />

Bernstrasse<br />

764<br />

40<br />

17.18m<br />

20.08m<br />

84.08m<br />

Lenzligenweg<br />

Sonnmattweg<br />

Hinterlenzligenweg<br />

692<br />

Eichiweg Eichiweg<br />

607<br />

Gartenweg<br />

Eichiweg<br />

Hölibächli<br />

Bernstrasse<br />

Weidweg<br />

809<br />

868<br />

Hinterlenzligenweg<br />

Sytliweg<br />

743<br />

32.40<br />

Bernstrasse<br />

SBB<br />

Hölibächli<br />

Hinterlenzligenweg<br />

5<br />

743<br />

Mattenweg<br />

Lorraine<br />

682<br />

Mirchelgässli<br />

16.01<br />

699<br />

Gewerbestrasse<br />

698697<br />

Zäzibach<br />

16.02<br />

Schorachgässli<br />

Bödeliweg<br />

11<br />

Bödeliweg<br />

Zäzibach<br />

607<br />

655.02<br />

Zäzibach<br />

SBB<br />

853<br />

854<br />

Zelgweg<br />

Thunstrasse<br />

Chise<br />

BR844<br />

BR845<br />

821<br />

818<br />

816<br />

823<br />

822<br />

817<br />

BR825<br />

Moosweg<br />

Thunstrasse<br />

Herrengässli<br />

758<br />

454<br />

16.05<br />

Mirchelgässli<br />

53<br />

811<br />

Zäzibach<br />

Thunstrasse<br />

406<br />

898 898<br />

Thunstrasse<br />

11<br />

Oberthalstrasse<br />

21<br />

636<br />

proj.<br />

4<br />

16.03<br />

Oberthalstrasse<br />

Herrengässli<br />

454<br />

Mirchelgässli<br />

Dorfmattweg<br />

16.06<br />

673<br />

16.04<br />

Thunstrasse<br />

247<br />

693<br />

Bahnhofstrasse<br />

37.02<br />

Bärbach<br />

Oberthalstrasse<br />

899<br />

918<br />

Reservoir<br />

32.40<br />

628<br />

Bachmatt<br />

629<br />

SBB<br />

980<br />

Doktorgässli<br />

Reutenenstrasse<br />

735 736<br />

BKW<br />

4<br />

Langnaustrasse<br />

701<br />

627<br />

7<br />

733<br />

172.02<br />

Spycherweg<br />

Oberhünigenstrasse<br />

proj.<br />

Oberhünigenstrasse<br />

46<br />

979<br />

252.02<br />

Buhlenbergweg<br />

900<br />

GEMEINDE MIRCHEL<br />

37.04<br />

Zäzibach<br />

625<br />

BKW<br />

Bärbach<br />

122.03<br />

319.02<br />

Buhlenbergweg<br />

31.10<br />

813<br />

128.03<br />

122.03<br />

471.02<br />

Oberhünigenstrasse<br />

proj.<br />

Bärbach<br />

288.02<br />

733<br />

SBB<br />

51.84<br />

311.02<br />

142.56<br />

Reutenenstrasse<br />

Oberhünigenstrasse<br />

312<br />

627<br />

9<br />

Chise<br />

Bärbach<br />

738<br />

Langnaustrasse<br />

422.02<br />

GEMEINDE OBERHÜNIGEN<br />

43<br />

47<br />

34.56<br />

Hagweg<br />

20.03<br />

BKW<br />

Rainliweg<br />

SBB<br />

Reutenenstrasse<br />

904<br />

9<br />

133<br />

237.02<br />

SBB<br />

37.03<br />

Reutenenstrasse<br />

Langnaustrasse<br />

SBB<br />

BKW BKW<br />

BKW<br />

BKW<br />

Siehegrabe<br />

905<br />

45<br />

GEMEINDE OBERTHAL<br />

Reutenenstrasse<br />

293<br />

162<br />

61<br />

627<br />

137<br />

902<br />

901<br />

Reservoir<br />

356<br />

Reutenenstrasse<br />

Chise<br />

SBB<br />

Reutenenstrasse<br />

GEMEINDE BOWIL<br />

659<br />

902<br />

Grubenweg<br />

Grubenweg<br />

Hinterreutenenweg<br />

Oberreutenenstrasse<br />

Meienweg<br />

141<br />

344<br />

Hinderegg<br />

160<br />

499<br />

77<br />

87<br />

328<br />

Grossestei<br />

392<br />

358<br />

360<br />

509<br />

728<br />

359<br />

349<br />

73<br />

142.01<br />

350<br />

440<br />

463<br />

Stierematt<br />

222<br />

350<br />

143<br />

142.02<br />

Taan<br />

257<br />

78<br />

441<br />

727<br />

441<br />

728<br />

727<br />

151<br />

728<br />

25<br />

14<br />

217<br />

207<br />

505<br />

207<br />

324<br />

505<br />

397<br />

Inhalde<br />

18<br />

19<br />

Plan der Handlungsmöglichkeiten, Stand Ende 2010<br />

Siglisbach<br />

Sonnrain<br />

proj.<br />

391<br />

proj.<br />

proj.<br />

726<br />

Oberreutenenstrasse<br />

Siglisbach<br />

726<br />

53.56m<br />

52.72m<br />

728<br />

728<br />

726<br />

358<br />

21.75m<br />

Oberreutenenstrasse<br />

116.64<br />

15.44m<br />

116.64<br />

348<br />

557<br />

725<br />

Siglisbach<br />

proj.<br />

12<br />

52<br />

930<br />

481<br />

85<br />

Siglisbach<br />

Siglisbach<br />

GEMEINDE OBERHÜNIGEN<br />

51<br />

52<br />

GEMEINDE BOWIL<br />

50<br />

4 Plan der Handlungsmöglichkeiten<br />

4.1 Einleitung<br />

In der ersten Phase der Ortsplanungsrevision 2011 werden die bestehenden Planungsinstrumente aufgrund folgenden<br />

Fragen systematisch überprüft: Was hat sich bewährt? Was nicht? Was ist bereits vollzogen? Was gilt<br />

es neu zu erheben? Die wichtigsten Punkte werden in den nachfolgenden zehn Rastern kurz beschrieben, zudem<br />

wird ein Fazit gezogen.<br />

Resultat ist ein Plan der Handlungsmöglichkeiten mit einer detaillierten Erhebung und Bewertung aller potenziellen<br />

Einzonungsflächen (siehe Anhang 1 und 2: Plan der Handlungsmöglichkeiten und Erhebung und Bewertung<br />

der potenziellen Einzonungsflächen). Dieser bildet die Grundlage für die Überarbeitung der baurechtlichen<br />

Grundordnung.<br />

4.2 Raster 1: Erhebung und Bewertung der potenziellen Einzonungsflächen<br />

Wie oben beschrieben, werden alle potenziellen Einzonungsflächen erhoben und nach folgenden drei Kategorien<br />

gegliedert:<br />

1. Einzonungsgesuche aufgrund Ergebnis Aufruf „Zäzi-Post“, Anzeiger Konolfingen und Direktanschrift Grundeigentümer<br />

(Landwirtschaftsland angrenzend an Bauzonen)<br />

2. Potenzielle Einzonungsflächen aus Sicht der <strong>Gemeinde</strong><br />

3. Potenzielle Einzonungskandidaten zur Sicherstellung im Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />

(langfristiger Zeithorizont)<br />

Nach der Erhebung werden die Flächen aufgrund der wichtigsten raumplanerischen Aspekte einer Bewertung<br />

unterzogen, so wird u.a. geprüft, ob die Flächen den übergeordneten Gesetzgebungen (Grundsätze des Raumplanungsgesetzes<br />

<strong>RP</strong>G) entsprechen.<br />

21


Das Interesse ist gross, die Zahlen in Kürze (Anzahl, Fläche):<br />

1. Einzonungsgesuche „Zäzi-Post“, Anzeiger Konolfingen und Direktanschrift 22, ca.10.0 ha<br />

2. Potenzielle Einzonungsflächen Sicht <strong>Gemeinde</strong> 9, ca. 1.5 ha<br />

3. Potenzielle Einzonungsfläche Sicherstellung Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ 6, ca. 5.6 ha<br />

Fazit: Infolge des Aufrufes der <strong>Gemeinde</strong> sind viele Einzonungsgesuche eingegangen. Mit der systematischen<br />

Erhebung konnten alle potenziellen Einzonungsflächen erhoben und anhand der wichtigsten raumplanerischen<br />

Aspekte bewertet werden. Aufgrund von sogenannten harten Kriterien (Inselzonen sind nach <strong>RP</strong>G nicht zulässig,<br />

in Gefahrengebieten mit erheblicher Gefährdung darf nicht gebaut werden) können verschiedene potenzielle<br />

Einzonungsflächen nicht eingezont werden. Die Grundeigentümer werden schriftlich benachrichtigt. Somit<br />

werden diejenigen Flächen ermittelt, welche unter Berücksichtigung von zusätzlichen Kriterien weiter geprüft<br />

und unter Berücksichtigung des zulässigen kantonalen Wohnbaulandkontingents evtl. der Bauzone zugeführt<br />

werden können.<br />

4.3 Raster 2: Überprüfung Landschaftsinventar<br />

Die rechtskräftige Landschaftsplanung aus der Ortsplanungsrevision 1999 besteht aus dem Richtplan Landschaft<br />

mit Richtlinien sowie dem Zonenplan Landschaft. <strong>Zäziwil</strong> zeichnet sich durch attraktive Landschaftsräume<br />

und vielen wichtigen und erhaltenswerten Landschaftselementen (Hochstammobstgärten, Einzelbäume)<br />

aus. Das Landschaftsinventar wird, gestützt auf die Vorgaben des Kantons resp. nach der Arbeitshilfe / Tabelle<br />

„Schutzwürdige Landschaften/ Flächen/ Objekte in der kommunalen Landschaftsplanung (Stand März 2010)“<br />

durch einen ortskundigen Landschaftsspezialisten (siehe Kapitel 1.4) überprüft und aktualisiert.<br />

Fazit: Der zuständige Landschaftsspezialist, Hans Rudolf Schüpbach, hat vor Ort die zu prüfenden Elemente aus<br />

dem bestehenden Richtplan Landschaft (1999) und dem Zonenplan Landschaft (1999) vor Ort einzeln überprüft<br />

und wo sinnvoll ergänzt. Somit wird sichergestellt, dass die Schutzobjekte auf dem aktuellsten Stand sind und<br />

den Gegebenheiten der <strong>Gemeinde</strong> entsprechen. Die Überprüfung hat gezeigt, dass sich die Inhalte und die<br />

damit verbundenen Schutz- und Nutzungsbestimmungen aus der letzten Ortsplanungsrevision 1999 im wesentlichen<br />

gut bewährt haben. Die überprüfte Landschaftsplanung wird in den Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />

sowie in den Zonenplan Landschaft überführt (siehe Kapitel 5 und 7).<br />

22


4.4 Raster 3: Grobbeurteilung Lärm der potenziellen Einzonungsflächen<br />

Gestützt auf die Erhebung und Bewertung der potenziellen Einzonungsflächen (siehe Kapitel 4.2) wird eine Grobbeurteilung<br />

bezüglich Lärm gemacht. Die Grobbeurteilung Lärm der Gartenmann Engineering AG gibt Auskunft<br />

darüber, welche Einzonungsflächen problemlos eingezont werden können, bei welchen die Grenzwerte gemäss<br />

der Lärmschutzverordnung trotz Massnahmen nicht eingehalten werden können und wo weitere Abklärungen<br />

notwendig sind (siehe Anhang 3: Grobbeurteilung Lärm der potenziellen Einzonungsflächen vom 12. August<br />

2010).<br />

Fazit: Die Grobbeurteilungen der Gartenmann Engineering AG, gestützt auf die Lärmschutzverordnung, haben<br />

ergeben, dass bei Einzonungsflächen hauptsächlich entlang dem Furthweg, der Bern-, Langnau- und Reutenenstrasse<br />

nur mit rigorosen Massnahmen die Grenzwerte einzuhalten sind. Die restlichen Einzonungsflächen sind<br />

mit planerischen oder gestalterischen Massnahmen umsetzbar oder lärmtechnisch unproblematisch. Gestützt<br />

auf die Grobbeurteilung werden von der Gartenmann Engineering AG im Rahmen der Erarbeitung der Planungsinstrumente<br />

der Ortsplanungsrevision 2011 Detail-Lärmgutachten erstellt (siehe Anhang 4: Detail - Lärmgutachten<br />

vom 24. Mai 2011).<br />

4.5 Raster 4: Grobbeurteilung Luftreinhalteverordnung<br />

Gestützt auf die Luftreinhalteverordnung erstellt die <strong>Gemeinde</strong> mit Hilfe der FAT-Bestimmungen der Eidg. Forschungsanstalt<br />

für Agrarwirtschaft und Landtechnik eine Grobbeurteilung betreffend den Mindestabständen<br />

von Tierhaltungsanlagen (Tierhaltung zu Bauzone). Im Plan der Handlungsmöglichkeiten sind die Radien mit den<br />

Abständen dargestellt; dazu gehören die Berechnungen der <strong>Gemeinde</strong> mit den einzelnen Kriterien gemäss FAT-<br />

Bestimmungen (siehe Anhang 5: Liste und Berechnungen zur Grobbeurteilung Luftreinhalteverordnung).<br />

Fazit: Konkret werden neun Betriebe mit Schweinehaltung und ein Betrieb mit Flügelmast eruiert und aufgenommen.<br />

Die Betriebe mit Schweinehaltung erwiesen sich für die angrenzende Bauzonen als unproblematisch. Die<br />

auf den jeweiligen Betrieb ausgerechneten Mindestabstände nach den FAT-Richtlinien werden weitgehend<br />

eingehalten. Nicht eingehalten wird der Mindestabstand zwischen dem Betrieb mit der Flügelmast und der zu<br />

prüfenden Weilerzone „Oberrütene“ (siehe Kapitel 4.6). Der Betrieb mit den 12‘000 Tieren befindet sich mitten<br />

im Weiler, was auf eine Umzonung in eine Weilerzone „Oberrütene“ erhebliche Auswirkungen hätte.<br />

23


4.6 Raster 5: Weilerzonen<br />

Die beiden Weiler „Lenzligen“ und „Oberrütene“ (Teile bereits in der Bauzone) werden auf ihr Potenzial als<br />

Weilerzonen gemäss Kantonalem Richtplan hin überprüft.<br />

Fazit: Gemäss der Arbeitshilfe zur Definition einer Weilerzone, vom kantonalen Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung<br />

AGR, wird parallel zum Handlungsbedarfplan je ein Arbeitspapier Weilerzone „Oberrütene“ und<br />

„Lenzligen“ erstellt (siehe Anhang 6: Arbeitspapiere Weilerzone „Lenzligen“ und „Oberrütene“). Die vorgeschriebenen<br />

Abgrenzungkriterien; geschlossener Siedlungsansatz, klare Zäsur zur nächstgelegenen Bauzone,<br />

mindestens fünf ganzjährig bewohnte, nichtlandwirtschaftliche oder nicht mehr landwirtschaftlich genutzte<br />

Gebäude und die Beschränkung der Weilerzone auf das bebaute Gebiet wird dabei überprüft und nur vom<br />

Weiler „Lenzligen“ eingehalten.<br />

Der Weiler „Oberrütene“ kann aufgrund der nicht eingehaltenen Mindestabstände von Tierhaltungsanlagen<br />

(siehe Kapitel 4.5 Tierhaltung zu Bauzone) sowie der fehlenden Zäsur zur nächstgelegenen Bauzone nicht eingezont<br />

werden. Die Weilerzone „Lenzligen“ wird in den Zonenplan Siedlung (ZPS) übernommen.<br />

4.7 Raster 6: Grobbeurteilung Erschliessbarkeit<br />

Alle potenziellen Einzonungsflächen werden einer Grobbeurteilung zur Erschliessbarkeit (Basis-/ Detailerschliessung,<br />

nicht erschlossen) unterzogen.<br />

Fazit: In den meisten Fällen ist die Fläche bereits erschlossen, in einzelnen Gebieten muss die Erschliessung mit<br />

den betroffenen Grundeigentümern besprochen und geklärt werden. Beim Oberingenieurkreis II des Tiefbauamtes<br />

des Kantons Bern werden zusätzliche Abklärungen getroffen, insbesondere die Flächen, welche ab der<br />

Bernstrasse (Kantonsstrasse) erschlossen werden (siehe Anhang 2: Erhebung und Beurteilung der potenziellen<br />

Einzonungsflächen).<br />

24


4.8 Raster 7: Fruchtfolgeflächen<br />

Die Fruchtfolgeflächen werden im Plan der Handlungsmöglichkeiten dargestellt, um abzuwägen, bei welchen<br />

Einzonungskandidaten diese relevant werden können.<br />

Fazit: Es zeigt sich, dass die Fruchtfolgeflächen entlang der heutigen Siedlungsränder grossräumig ausgeschieden<br />

werden und einen grossen Teil der potenziellen Einzonungsflächen betreffen. Für jede Einzonung muss<br />

eine detaillierte Abklärung erfolgen. Diese erfolgt nach dem neuen Massnahmenblatt A_06 „Fruchtfolgefläche<br />

sichern“ gemäss Kantonalem Richtplan (siehe Kapitel 6.4).<br />

4.9 Raster 8: Grobbeurteilung Orts- und Landschaftsbildverträglichkeit der Einzonungsflächen<br />

Die potenziellen Einzonungsflächen werden auf ihre Orts- und Landschaftsbildverträglichkeit beurteilt. Gemäss<br />

dem Bauinventar von <strong>Zäziwil</strong> (siehe Kapitel 2.5) liegen grosse Teile vom bestehenden Siedlungsgebiet in einem<br />

Ortsbildschutzperimeter. Zudem bezeichnet das Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz ISOS<br />

(siehe Kapitel 2.6) verschiedene Gebiete.<br />

Fazit: Auf die Gestaltung ist besonders Rücksicht zu nehmen. Bei einer Bebauung ist auf das Orts- und Landschaftsbild<br />

sowie auf die direkte, umgebende Bebauungsstruktur einzugehen. Im Zuge von Neueinzonungen<br />

sind qualitätssichernde Verfahren anzustreben.<br />

4.10 Raster 9: Gefahrenkarte<br />

Gestützt auf die Gefahrenkarte (siehe Kapitel 2.4) werden die potenziellen Einzonungsflächen geprüft, ob sie in<br />

einem Gebiet mit nicht bestimmter, geringer, mittlerer oder erheblicher Gefährdung liegen.<br />

Fazit: Die Überprüfung zeigt nur für eine potenzielle Einzonungsfläche eine erhebliche Gefahrenstufe. Aufgrund<br />

dessen wird ein detailliers Gefahrengutachten erstellt. Dieses zeigt auf, welche baulichen Massnahmen getroffen<br />

werden müssen, damit die angestrebte Situation erlangt werden kann. Die Gefahrenkarte hat einen wesentlichen<br />

Einfluss auf die Bebaubarkeit einer eingezonten Fläche. Die Gefahrenkarte war eine wichtiges Kriterium<br />

zur Beurteilung der Einzonungskandidaten wie auch Raster 6 und 8.<br />

25


4.11 Raster 10: Kapazitätsübersicht<br />

Die Kapazitätsübersicht, gemäss den kantonalen Vorgaben, zeigt wie viel Baulandreserven in der <strong>Gemeinde</strong><br />

<strong>Zäziwil</strong> vorhanden sind resp. wie viel neues Bauland eingezont werden kann. Das Massnahmenblatt A_01 des<br />

Kantonalen Richtplanes rechnet flächendeckend mit einem Bevölkerungswachstum von 4% für die kommenden<br />

15 Jahre. Für die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> ergibt dies einen Wohnbaulandbedarf von 3.7 ha. Die unbebaute Wohnbaulandfläche<br />

(Baulandreserve) im heute rechtsgültigen Zonenplan beläuft sich auf knapp 0.6 ha (siehe Anhang 7<br />

und 8: Plan Kapazitätsberechnung <strong>Zäziwil</strong> vom 27. September 2011 und Kapazitätsnachweis Wohnen gemäss<br />

Massnahmenblatt A_01 vom 27. September 2011). Für Neueinzonungen stehen in der Ortsplanungsrevision 2011<br />

rund 3.1 ha zur Verfügung.<br />

Fazit:<br />

• Wohnbaulandreserven im rechtsgültigen Zonenplan 0.7 ha<br />

• Für Neueinzonungen zur Verfügung 3.0 ha<br />

4.12 Raster 11: Auswertung Raster 1 - 10<br />

Aufgrund der Beurteilungen, Bewertungen und Abklärungen werden die potenziellen Einzonungsflächen ausgewertet.<br />

Das heisst, alle weiter zu verfolgenden Einzonungsflächen werden konkret bezeichnet (siehe Anhang 9:<br />

Auswertung Raster 1 - 10, Pendenzen Eigentümergespräche).<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> führt mit allen betroffenen Grundeigentümern ein Gespräch, um konkret Absichten, Nutzungen,<br />

Fragen zu klären resp. zu beantworten. Zudem werden bei kantonalen Amtsstellen offene Fragen bzw. Machbarkeiten<br />

geklärt, bei der Schmalz Ingenieur AG ein Gefahrengutachten und bei der Gartenmann Engeneering<br />

AG für konkret bezeichnete Flächen ein Detail-Lärmgutachten in Auftrag gegeben.<br />

Das Konzentrat des Planes der Handlungsmöglichkeiten dient als Grundlage für die Überarbeitung des Zonenplanes<br />

Siedlung sowie des Zonenplanes Landschaft mit Gefahrengebieten (siehe Anhang 9: Plan zur Auswertung<br />

Raster 1-10).<br />

26


Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ bildet die<br />

Vision über die räumliche Entwicklung des gesamten <strong>Gemeinde</strong>gebietes<br />

Teilrichtplan ökologische<br />

Vernetzung Region Kiesental<br />

(wird zur Zeit überarbeitet)<br />

Aufgrund des Richtplanes „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />

werden wo nötig neue Richtpläne resp. bestehende<br />

überarbeitet<br />

Grundeigentümer-/<br />

allgemeinverbindlich<br />

Zonenplan<br />

Baureglement<br />

Behördenwegleitend<br />

Richtplan „Räumliche<br />

Gesamtentwicklung“<br />

Behördenverbindlich<br />

Überbauungsordnungen<br />

Der Zonenplan und das Baureglement setzen den allgemeinverbindlichen<br />

Rahmen für die Entwicklung und den<br />

Schutz. Diese Instrumente sind parzellenscharf und werden<br />

von den Stimmberechtigten beschlossen.<br />

5 Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />

5.1 Einleitung<br />

Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ definiert Ziele und Massnahmen zum Wohl der <strong>Gemeinde</strong>. Er<br />

basiert auf den bestehenden Richtplänen Siedlung (inkl. Themen Verkehr und Aussenraum) und Landschaft aus<br />

dem Jahr 1999, den Resultaten des Planes der Handlungsmöglichkeiten sowie den Sitzungen der Spezialkommission<br />

Ortsplanungsrevision.<br />

5.2 Bedeutung und Stellung<br />

Siedlung (Dorf) und Landschaft (Land) sind in stetem Wandel. Das Eine greift in das Andere und bildet durch<br />

dieses Zusammenwirken das Fundament für einen abwechslungsreichen Lebensraum <strong>Zäziwil</strong>.<br />

Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ bildet die Grundlage für alle strategischen und raumrelevanten<br />

Handlungen im gesamten <strong>Gemeinde</strong>gebiet. Er ist für Behörden und Verwaltung bindend, enthält jedoch keine parzellenscharfen<br />

Aussagen. Der Richtplan bildet die Grundlage zur Überarbeitung von Richt- und Nutzungsplänen<br />

und liefert Ideen zu deren Umsetzung. So zeigt er beispielsweise auf, wo die Siedlung wachsen kann, setzt aber<br />

im Gegenzug auch Siedlungsbegrenzungen zu wertvollen Landschaften.<br />

Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ besteht aus:<br />

• Konzeptbeschrieb mit Massnahmenblättern<br />

• Richtplankarte „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />

Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ ist ein vorausschauendes Instrument. Er kann an neue Bedürfnisse<br />

und Trends angepasst werden. In diesem Sinne ist der Richtplan Paradeinstrument einer „rollenden Planung“.<br />

Der <strong>Gemeinde</strong>rat kann mit Zustimmung des Amtes für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung (AGR) Anpassungen<br />

vornehmen. Er berücksichtigt bei Änderungen jedoch immer die Auswirkungen auf das Gesamtsystem „Raum“.<br />

27


Ausschnit Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />

5.3 Aufbau und wichtige Inhalte<br />

Der Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ macht im wesentlichen Aussagen zu den Themenbereichen<br />

Siedlung, Erholung, Verkehr, Landschaft und Nachführung. Die einzelnen Massnahmen werden in den Richtplankarten<br />

definiert und in den Massnahmenblättern umschrieben. So werden zu jeder Intervention die Ausgangslage<br />

und die angestrebten Ziele definiert sowie konkrete Massnahmen festgelegt. Zusätzlich wird die Zuständigkeit,<br />

die Zeitspanne sowie der Stand der Koordination zugewiesen.<br />

Nachfolgend werden die wichtigsten Inhalte kurz umschrieben:<br />

• Unter dem Themenbereich Siedlung werden die wichtigsten Siedlungsbegrenzungen für <strong>Zäziwil</strong> definiert,<br />

damit das Siedlungsgebiet langfristig vom Landschaftsgebiet klar abgegrenzt wird. Zudem werden potenzielle<br />

Siedlungsentwicklungsgebiete für Wohn- und Arbeitsnutzung ausgeschieden. Innerhalb der bezeichneten<br />

Gebiete und unter Berücksichtigung des zulässigen Baulandkontingentes können vor der nächsten<br />

Ortsplanungsrevision (Teil-) Einzonungen in Etappen vorgenommen werden.<br />

• Unter dem Themengebiet Erholung werden die wichtigsten, bestehenden sowie neu (anzustrebenden) Aufenthalts-<br />

und Spielplätze sowie Aussichtspunkte definiert.<br />

• Der Schwerpunkt im Themenbereich Verkehr liegt bei den Dorfeingängen respektive Torsituationen sowie<br />

dem Fuss- und Radwegnetz.<br />

• <strong>Zäziwil</strong> zeichnet sich durch unterschiedliche Landschaften, Landschaftsbezüge und Naturobjekte (Hofstätten,<br />

Einzelbäume, Gärten, etc.) aus. Demzufolge werden diese wichtigen Elemente unter dem Thema Landschaft<br />

erfasst.<br />

Für detaillierte Informationen wird auf den Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ verwiesen. Zu diesem<br />

wird, neben der Richtplankarte, ein eigener Konzeptbeschrieb mit Massnahmenblättern verfasst (siehe Anhang<br />

11: Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“, vom 16. Juni 2011).<br />

28


6 Überarbeitung Zonenplan Siedlung (ZPS)<br />

6.1 Einleitung<br />

Zu jeder Ein-, Um- und Auszonung werden zu den Themenbereichen Siedlung, Landschaft, Verkehr, Umwelt und<br />

übergeordnete kommunale Planungswerke die wichtigsten Fakten zusammengestellt. Wo nötig, wird in einem<br />

nachfolgenden Kapitel (siehe Kapitel 6.4) auf den Umgang mit Fruchtfolgeflächen eingegangen sowie aufgezeigt,<br />

wo eine Waldfeststellung durgeführt werden muss.<br />

6.2 Einzonungskriterien<br />

Für die Neueinzonungen in <strong>Zäziwil</strong> gelten die folgenden Einzonungskriterien:<br />

• Übergeordnete Gesetzgebung erfüllt: Bundesgesetz über die Raumplanung, Lärmschutzverordnung, Natur-<br />

und Heimatschutzgesetz, Umweltschutzgesetz, etc.<br />

• Übergeordnete Vorgaben berücksichtigt: Naturgefahren, regionale Arbeitszonen<br />

• Orts- und Landschaftsverträglichkeit erwiesen<br />

• Zentralität optimiert: Nähe zu Zentrum, Schulen, etc.<br />

• Distanz zu den Haltestellen des öffentlichen Verkehrs berücksichtigt (ÖV-Güteklassen)<br />

• Verkehrsanbindung Strasse gesichert: direkt ab Verkehrsachse, nicht über Wohnquartier<br />

• Wohnqualität gesichert: Lärm, Besonnung, Hochspannungsleitungen<br />

• Bebaubarkeit gegeben: Topografie, Baugrund<br />

• Ökologie (Schutzzonenplan) nicht tangiert<br />

6.3 Beschrieb der Ein-, Um- und Auszonungen<br />

Nachfolgend sind alle Ein-, Um- und Auszonungen während der Ortsplanungsrevision 2011 beschrieben:<br />

29


Einzonung Teilparzelle Nr. 283<br />

Siedlung Lage Die Teilparzelle liegt am Dorfrand zu Grosshöchstetten und bildet den Dorfeingang<br />

von <strong>Zäziwil</strong>.<br />

bestehende Nutzung Landwirtschaft (Landwirtschaftszone)<br />

Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 3‘760 m2 .<br />

Kapazität Nicht anrechenbar - ist bereits bebaut.<br />

neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in die Mischzone 2 (M2).<br />

Nutzungsart: Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten<br />

Die Teilparzelle ist teilweise bebaut, Neubauten sind mit Auflagen möglich.<br />

Zweck Umnutzung Landwirtschaftsbetrieb, Neubau<br />

Landschaft Landschaftsbild Ein Neubau kann unter Berücksichtigung des Landschaftsbildes und dem<br />

Aspekt des Dorfeingangs erstellt werden.<br />

Gewässer Ein eingedoltes öffentliches Gewässer (Lenzligengraben) durchquert die<br />

Teilparzelle im Osten. Sowohl eine Strasse als auch Hochbauten können unter<br />

Wahrung eines Abstandes von 5 m zum Hölibäch erstellt werden (siehe Anhang<br />

12: Stellungnahme Wasserbauingenieur, vom 23. September 2010).<br />

Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt vom Lenzligenweg (siehe Anhang 18: Stellungnahme<br />

OIK II, vom 29. Juli 2011).<br />

ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt ausserhalb der ÖV-Güteklasse.<br />

Lärmimmissionen Die Planungswerte (Lenzligenweg und Bernstrasse) sind nur mit Massnahmen<br />

einhaltbar (siehe Anhang 4: Detail-Lärmgutachten, vom 24. Mai 2011).<br />

Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />

Abstimmung auf<br />

übergeordnete Planungsinstrumente<br />

Naturgefahren Die Teilparzelle ist von keinen Naturgefahren betroffen.<br />

Richtplan „Räumliche<br />

Gesamtentwicklung“<br />

Zonenplan Landschaft<br />

Die Einzonung liegt innerhalb der bezeichneten Siedlungsbegrenzung, im<br />

Bereich des Weihers wird ein Aufenthaltsbereich definiert, zudem wird ein<br />

Dorfeingang / Torsituation bezeichnet. Auf der nicht überbauten Bauzonenfläche<br />

liegt ein Hochstammobstgarten. Auf diese Elemente ist bei einer Neubeplanung<br />

gemäss den Massnahmenblättern Rücksicht zu nehmen.<br />

Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />

30


Einzonung Parzelle Nr. 449<br />

Siedlung Lage Die Parzelle liegt am Dorfrand zu Grosshöchstetten und bildet den Dorfeingang<br />

von <strong>Zäziwil</strong>.<br />

bestehende Nutzung Gewerbe (Gärtnerei), Wohnen, Landwirtschaft (Landwirtschaftszone)<br />

Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 4‘052 m2 .<br />

Kapazität Es sind 1‘040 m2 der Wohnbaulandkapazität anzurechnen.<br />

neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in die Mischzone 2 (M2).<br />

Nutzungsart: Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten<br />

Die Parzelle ist teilweise bebaut, Neubauten sind mit Auflagen möglich.<br />

Zweck Gärtnerei mit Wohnnutzung liegt heute in der Landwirtschaftszone - Zonenkonformität<br />

herstellen, Ausbau Gärtnerei<br />

Landschaft Landschaftsbild Ein Neubau kann unter Berücksichtigung des Landschaftsbildes und dem<br />

Aspekt des Dorfeinganges erstellt werden.<br />

Gewässer Ein eingedoltes öffentliches Gewässer (Lenzligengraben) durchquert die<br />

Teilparzelle im Osten. Sowohl eine Strasse als auch Hochbauten können unter<br />

Wahrung eines Abstandes von 5 m zum Hölibäch erstellt werden (siehe Anhang<br />

12: Stellungnahme Wasserbauingenieur, vom 23. September 2010).<br />

Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt vom Eichiweg.<br />

ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt ausserhalb der ÖV-Güteklasse.<br />

Lärmimmissionen Die Planungswerte (Bernstrasse) sind nur mit Massnahmen einhaltbar<br />

(siehe Anhang 4: Detail-Lärmgutachten, vom 24. Mai 2011).<br />

Umwelt Fruchtfolgeflächen Von der Neueinzonung sind 1`100 m2 Fruchtfolgefläche betroffen (siehe Kapitel 6.4).<br />

Abstimmung auf<br />

übergeordnete Planungsinstrumente<br />

Naturgefahren Die Teilparzelle ist von keinen Naturgefahren betroffen.<br />

Richtplan „Räumliche Die Einzonung liegt innerhalb der bezeichneten Siedlungsbegrenzung, zudem<br />

Gesamtentwicklung“<br />

wird ein Dorfeingang / Torsituation bezeichnet.<br />

Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />

Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />

31


Einzonung Parzelle Nr. 116<br />

Siedlung Lage Die Parzelle liegt im westlichen Arm von <strong>Zäziwil</strong> und grenzt an das bestehende<br />

Wohngebiet am Eichiweg.<br />

bestehende Nutzung Landwirtschaft (Landwirtschaftszone)<br />

Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 5‘163 m2 .<br />

Kapazität Nicht anrechenbar - keine Bauzone.<br />

neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in die Bauernhofzone (BHZ).<br />

Nutzungsart: Landwirtschaft<br />

Die Parzelle ist bebaut.<br />

Ortsbild Die Einzonung liegt im ISOS (Inventar der schützenswerten Ortsbilder der<br />

Schweiz) und zählt zum bäuerlichen Dorfteil Leimen.<br />

Zweck Sicherung des Landwirtschaftsbetriebes in der Siedlung - Zonenkonformität<br />

herstellen (keine Landwirtschaftszone im Baugebiet)<br />

Landschaft Landschaftsbild Die Parzelle ist vollständig bebaut und bereits im Landschaftsbild integriert.<br />

Gewässer Ein eingedoltes öffentliches Gewässer (Lenzligengraben) durchquert die Parzelle<br />

im Westen.<br />

Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Bernstrasse und/oder vom Gartenweg.<br />

ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt zu 50% in der ÖV-Güteklasse D.<br />

Lärmimmissionen Detail-Lärmgutachten muss bei Neu- resp. Umbauten erstellt werden.<br />

Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Bauzone. Die Nutzung bleibt unverändert, demzufolge hat dies keine<br />

Auswirkungen auf die Fruchtfolgeflächen.<br />

Naturgefahren Die Teilparzelle ist von keinen Naturgefahren betroffen.<br />

Geruch Die Einhaltung der FAT-Richtlinien ist für den bestehenden Betrieb unproblematisch<br />

(siehe Anhang 5: Liste und Berechnungen zur Grobbeurteilung Luftreinhalteverordnung,<br />

vom 3. August 2010).<br />

Abstimmung auf Richtplan „Räumliche Die Einzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche<br />

übergeordnete Pla- Gesamtentwicklung“<br />

Gesamtentwicklung“.<br />

nungsinstrumente<br />

Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />

Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />

32


Auszonung Parzelle Nr. 115<br />

Siedlung Lage Die Parzelle liegt im westlichen Arm von <strong>Zäziwil</strong> und grenzt an das bestehende<br />

Wohngebiet am Eichiweg.<br />

bestehende Nutzung Landwirtschaft (Fläche liegt in der Wohnzone W2)<br />

Grösse Die ausgezonte Fläche beträgt 1‘687 m2 .<br />

Kapazität Es werden 1‘687 m2 Wohnbauland ausgezont.<br />

neue Nutzung (Zone) Die Auszonung erfolgt von der Wohnzone 2 (W2) in die Bauernhofzone (BHZ).<br />

Nutzungsart: Landwirtschaft<br />

Die Parzelle ist nicht bebaut.<br />

Zweck Keine Bauabsichten, wird wie anhin als Landwirtschaftsland genutzt.<br />

Landschaft Landschaftsbild Landwirtschaftsnutzung wie anhin, keine Bebauung.<br />

Gewässer Südlich der Einzonung fliesst das Hölibächli - keine Beeinträchtigung.<br />

Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt vom Eichiweg.<br />

ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt in der ÖV-Güteklasse D.<br />

Lärmimmissionen -<br />

Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />

Abstimmung auf<br />

übergeordnete Planungsinstrumente<br />

Naturgefahren Die Teilparzelle ist von keinen Naturgefahren betroffen<br />

Richtplan „Räumliche Die Einzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche<br />

Gesamtentwicklung“<br />

Gesamtentwicklung“.<br />

Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />

Teilrichtplan ÖQV Südlich der Einzonung tangiert das Massnahmengebiet Gewässerpuffer.<br />

33


Einzonung Teilparzelle Nr. 482<br />

Siedlung Lage Die Parzelle liegt zwischen dem Dorfteil von <strong>Zäziwil</strong> und der <strong>Gemeinde</strong>grenze<br />

zu Bowil.<br />

bestehende Nutzung Landwirtschaft (Landwirtschaftszone)<br />

Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 680 m2 .<br />

Kapazität Es sind 544 m2 der Wohnbaulandkapazität anzurechnen.<br />

neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in die Mischzone 2 (M2).<br />

Nutzungsart: Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten<br />

Die Teilparzelle ist nicht bebaut<br />

Zweck Sicherstellen eines sinnvollen Baubereichs, Neubau<br />

Landschaft Landschaftsbild Die Neueinzonung gliedert sich an die bestehende Bebauung. Ein Neubau ist<br />

nur unter Wahrung qualitätsvoller Gestaltung zum Landschaftsbild (Dorfeingang)<br />

verträglich.<br />

Gewässer Kein Gewässer tangiert.<br />

Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Langnaustrasse.<br />

ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt in der ÖV-Güteklasse D.<br />

Lärmimmissionen Die Planungswerte (Langnaustrasse) sind nur mit Massnahmen einhaltbar<br />

(siehe Anhang 4: Detail-Lärmgutachten, vom 24. Mai 2011).<br />

Umwelt Fruchtfolgeflächen Von der Neueinzonung sind 680 m2 Fruchfolgefläche betroffen (siehe Kapitel 6.4).<br />

Abstimmung auf<br />

übergeordnete Planungsinstrumente<br />

Naturgefahren Die Teilparzelle liegt in einem Gefahrengebiet mit mittlerer und geringer Gefährdung.<br />

Ein Detailgefahrengutachten muss erstellt werden.<br />

Richtplan „Räumliche Die Einzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche<br />

Gesamtentwicklung“<br />

Gesamtentwicklung“.<br />

Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />

Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />

34


Einzonung Teilparzelle Nr. 208 und Parzelle Nr. 745<br />

Siedlung Lage Die Parzellen liegen im unteren Dorfteil von <strong>Zäziwil</strong> und liegen an der Strasse<br />

Richtung Oberhünigen.<br />

bestehende Nutzun Landwirtschaft (Landwirtschaftszone)<br />

Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 2‘405 m2 .<br />

Kapazität Es sind 1‘924 m2 der Wohnbaulandkapazität anzurechnen.<br />

neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in die Mischzone 2 (M2).<br />

Nutzungsart: Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten<br />

Die Parzellen sind nicht bebaut.<br />

Zweck Sicherstellen von Bauland, Neubau<br />

Landschaft Landschaftsbild Die Neueinzonung gliedert sich an die bestehende Bebauung an und ist zum<br />

Landschaftsbild verträglich.<br />

Gewässer Ein öffentliches Gewässer (Bärbach) durchquert die Parzelle. Es muss ein Abstand<br />

(geschützter Uferbereich) von min. 6 m (Bauzone) beidseitig zum Bärbach<br />

eingehalten werden (siehe Anhang 13: Stellungnahme Oberingenieurkreis II, vom<br />

21. März 2011).<br />

Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Oberhünigenstrasse.<br />

ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt in der ÖV-Güteklasse D.<br />

Lärmimmissionen Ein Detail-Lärmgutachten muss erstellt werden.<br />

Umwelt Fruchtfolgeflächen Von der Neueinzonung sind 1‘500 m 2 Fruchfolgefläche betroffen (siehe Kapitel 6.4).<br />

Abstimmung auf<br />

übergeordnete Planungsinstrumente<br />

Naturgefahren Die Teilparzelle liegt in einem Gefahrengebiet mit mittlerer Gefährdung und<br />

grenzt an einem Gefahrengebiet mit erheblicher Gefährdung. Ein Detailgefahrengutachten<br />

muss erstellt werden.<br />

Richtplan „Räumliche Bei der Einzonung wird ein Dorfeingang / Torsituation bezeichnet. Der Dorfein-<br />

Gesamtentwicklung“<br />

gang ist bei einer Neubeplanung gemäss Massnahmenbeschrieb aufzuwerten.<br />

Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />

Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />

35


Einzonung Teilparzelle Nr. 244 und Parzelle Nr. 413<br />

Siedlung Lage Die Teilparzelle Nr. 244 und Parzelle Nr. 413 grenzen an die neu bebaute Bahnhofmatte<br />

zwischen der Thunstrasse und der Bahnlinie.<br />

bestehende Nutzung grüne Wiese (Bauernhofzone)<br />

Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 3‘304 m2 .<br />

Kapazität Es sind 3‘304 m2 der Wohnbaulandkapazität anzurechnen.<br />

neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in die Wohnzone 2 (W2)<br />

Nutzungsart: Wohnen, stilles Gewerbe<br />

Die Teilparzelle Nr. 244 ist nicht bebaut. Die Parzelle Nr. 413 ist bebaut.<br />

Zweck Sicherstellen von Bauland, Neubau<br />

Landschaft Landschaftsbild Die Neueinzonung ist im Dorfteil von <strong>Zäziwil</strong> und ist zum Landschaftsbild<br />

verträglich.<br />

Gewässer Der Bärbach grenzt teilweise westlich an die Neueinzonung.<br />

Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Reutenenstrasse.<br />

ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt in der ÖV-Güteklasse C.<br />

Lärmimmissionen Die Planungswerte (Reutenenstrasse und Thunstrasse) sind nur mit Massnahmen<br />

einhaltbar (siehe Anhang 4: Detail-Lärmgutachten, vom 24. Mai 2011).<br />

Umwelt Fruchtfolgeflächen Von der Neueinzonung sind 3‘100 m2 Fruchfolgefläche betroffen (siehe Kapitel 6.4).<br />

Abstimmung auf<br />

übergeordnete Planungsinstrumente<br />

Naturgefahren Die Teilparzelle liegt in einem Gefahrengebiet mit mittlerer und geringer<br />

Gefährdung. Ein Detailgefahrengutachten wurde erstellt (siehe Anhang 19:<br />

Hochwasserschutzgutachten Parz. 244 Schmalz Ing AG vom 11 August 2011).<br />

Bei einer Bebauung müssen die Hochwasserschutzmassnahmen gemäss Gutachten<br />

zwingend berücksichtigt und im Baubewilligungsverfahren sichergestellt<br />

werden.<br />

Richtplan „Räumliche Die Einzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche Gesamtent-<br />

Gesamtentwicklung“<br />

wicklung“.<br />

Zonenplan Landschaft Die Teilparzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />

Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />

36


Einzonung Parzelle Nr. 17<br />

Siedlung Lage Die Parzelle grenzt an die Strassenkreuzung der Thun- und Reutenenstrasse.<br />

Auf der Parzelle steht eine bediente Trafostation der BKW FMB Energie AG.<br />

bestehende Nutzung Trafostation (Bauernhofzone)<br />

Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 124 m2 .<br />

Kapazität Nicht anrechenbar - keine Bauzone.<br />

neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in die Zone für öffentliche<br />

Nutzungen (ZöN).<br />

Nutzungsart: Zone für öffentliche Nutzung Nr. 9, Trafostation<br />

Die Parzelle ist bebaut.<br />

Zweck Zonen für öffentliche Nutzungen sind für im öffentlichen Interesse stehende<br />

Bauten und Anlagen bestimmt. Sicherstellung Trafostation.<br />

Landschaft Landschaftsbild Die Neueinzonung ist für das Landschaftsbild verträglich.<br />

Gewässer Der Zäzibach grenzt westlich an die Neueinzonung.<br />

Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Reutenenstrasse resp. Thunstrasse<br />

ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt in der ÖV-Güteklasse C.<br />

Lärmimmissionen Der Planungswert ist eingehalten, da keine Wohnnutzung von Lärmimmissionen<br />

betroffen.<br />

Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />

Abstimmung auf<br />

übergeordnete Planungsinstrumente<br />

Naturgefahren Die Teilparzelle ist von keinen Naturgefahren betroffen.<br />

Richtplan „Räumliche Die Einzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche Gesamtent-<br />

Gesamtentwicklung“<br />

wicklung“.<br />

Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />

Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />

37


Einzonung Teilparzelle Nr. 150<br />

Siedlung Lage Die Teilparzelle grenzt an den Zäzibach und liegt in der Dorfmitte.<br />

bestehende Nutzung Landwirtschaft (Landwirtschaftszone)<br />

Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 14‘450 m2 .<br />

Kapazität Es sind 14‘450 m2 der Wohnbaulandkapazität anzurechnen.<br />

neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in eine Zone mit Planungspflicht.<br />

Nutzungsart: Wohnen und stilles Gewerbe, entlang Bernstrasse Mischnutzung<br />

(Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten).<br />

Die Teilparzelle ist nicht bebaut.<br />

Ortsbild<br />

Die Einzonung liegt im ISOS (Inventar der schützenswerten Ortsbilder der<br />

ISOS<br />

Schweiz). Ein kleiner Bereich östlich der Einzonung liegt zusätzlich im Ortsbildschutzgebiet.<br />

Eine Bebauung kann nur mit einem qualitätssichernden Verfahren<br />

erstellt werden. Dieses wird in den Bestimmungen der Zone mit Planungspflicht<br />

ZPP C „Zäzibach“ im Baureglement mittels gestalterischem Gesamtkonzept<br />

(Sicherstellung Infrastrukturvertrag) festgesetzt.<br />

Zweck Verdichtete Wohnüberbauung, Freihalten Zäzibach inkl. Hangbereich, hohe<br />

Wohn- und Aussenraumqualität, gut gestaltete Siedlungsränder.<br />

Landschaft Landschaftsbild Neubauten können nur unter Berücksichtigung des Landschafts- und Ortsbildes<br />

erstellt werden. Auf die topografischen Verhältnisse sowie auf die angrenzende<br />

Landschaftskammer ist Rücksicht zu nehmen.<br />

Gewässer Die Einzonung grenzt an den Zäzibach, liegt jedoch aufgrund der topografischen<br />

Verhältnisse einige Meter oberhalb des Baches.<br />

Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Bernstrasse (Kantonsstrasse). Der Weg führt<br />

via Bödeliweg über eine Brücke über den Zäzibach.<br />

ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt in der ÖV-Güteklasse D.<br />

Lärmimmissionen Die Planungswerte (Bernstrasse) sind nur mit Massnahmen einhaltbar (siehe<br />

Anhang 4: Detail-Lärmgutachten, vom 24. Mai 2011).<br />

Umwelt Fruchtfolgeflächen Von der Neueinzonung ist ca. 9‘500 m2 Fruchtfolgefläche betroffen (siehe Kapitel 6.4).<br />

Naturgefahren Der zu bebauende Bereich ist von keiner Naturgefahr betroffen.<br />

38


Abstimmung auf<br />

übergeordnete Planungsinstrumente<br />

Richtplan „Räumliche Die Einzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche Gesamtent-<br />

Gesamtentwicklung“<br />

wicklung“.<br />

Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />

Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />

Grobkonzept<br />

In Zusammenarbeit mit den Grundeigentümern, Architekten, Vertreter des Oberingenieurkreises OIK II, der kantonalen<br />

Denkmalpflege sowie des Ortsplaners, hat die <strong>Gemeinde</strong> als Grundlage für die Definition der Bestimmungen<br />

der Zone mit Planungspflicht ZPP C „Zäzibach“ ein Grobkonzept erstellt. Dieses regelt die Grundzüge<br />

der Überbauung und definiert wichtige Elemente wie Erschliessung, Freihaltebereiche, Fuss- und Velowegverbindungen,<br />

Etappierung sowie Grünräume. Im nachfolgenden Plan zum Grobkonzept sind die Grundsätze schematisch<br />

dargestellt. Zudem werden die Gestaltungsgrundsätze festgelegt, damit eine Überbauung mit hohen<br />

Wohn- und Aussenraumqualitäten sichergestellt werden kann. Mit diesem Vorgehen wird auf das bedeutende<br />

Ortsbild (Fläche liegt im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz ISOS und im Ortsbildschutzgebiet)<br />

Rücksicht genommen.<br />

In der ZPP C wird festgesetzt, dass eine gesamte Überbauung nur nach einem einhetilichen gestalterischen Konzept<br />

erfolgen kann, welches folgende Nachweise erbringt:<br />

• Gebäudesetzungen so, dass gute Verzahnung mit der offenen Landschaft entsteht<br />

• einheitliches Bedachungsmaterial<br />

• die Materialisierung kann pro Baukörper unterschiedlich sein<br />

• klare Gliederung (auch höhenmässig) der privaten und halböffentlichen Aussenräume<br />

• möglichst geringe Terrainveränderungen<br />

• die Böschung gegen den Zäzibach ist ökologisch aufzuwerten<br />

Eine allfällige Etappierung erfolgt von Süden nach Norden. Das Konzept ist integrierender Bestandteil des Infrastrukturvertrags.<br />

39


Legende<br />

Perimeter ZPP C „Zäzibach“<br />

Haupterschliessung Bernstrasse<br />

Liegenschaft Bernstrasse 12<br />

Erschliessung östlicher Hangrand<br />

Feinerschliessung (Fuss- und Veloverkehr, Not-<br />

zufahrt) kombiniert mit Begegnungszone<br />

dichtes, internes Fusswegnetz<br />

Fuss- und Veloverbindung mit Anschluss<br />

Weidweg<br />

Freihaltebereich Zäzibach<br />

Grünräume (Aufenthalts- und Spielfläche)<br />

Flächennachweis Grünräume<br />

nach BauG §15, BauV Abschnitt 7 §42ff.:<br />

Spielplatzfläche (15% GF) 1700 m2 Aufenthaltsfläche (5% GF) 570 m2 insgesamt 2270m2 Spielfläche (>40 WE) 600m2 Etappierung<br />

Plan zum Grobkonzept<br />

Bernstrasse<br />

Erschliessung<br />

In der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> soll mit dem Projekt Ortsdurchfahrt (Bernstrasse) die Sicherheit des Langsamverkehrs<br />

(Fuss- und Velowege) verbessert werden. Die Strassenverhältnisse in <strong>Zäziwil</strong> sind räumlich sehr eng. Das Projekt<br />

Ortsdurchfahrt hat Fixpunkte definiert, um die Verkehrssituation punktuell zu verbessern. Einer dieser Punkte liegt<br />

bei der Einfahrt zur ZPP C „Zäzibach“ (Haupterschliessung), im Bereich der Liegenschaft Bernstrasse 12. Dort soll<br />

eine neue Querungsmöglichkeit für Fussgänger (auch wichtiger Schulweg) entstehen. In diesem Zusammenhang<br />

wurden verschiedene Varianten geprüft, wie die Parzelle 150 erschlossen werden kann und in Kombination dieser<br />

eine neue Strassenquerung erstellt werden kann.<br />

Nachfolgend sind drei mögliche Varianten sowie die Vor- und Nachteile aufgeführt:<br />

2. Etappe<br />

1. Etappe<br />

40


Legende<br />

Variante 1<br />

Variante 2<br />

Variante 3<br />

Variante 1<br />

Haupterschliessung über Erschliessungsstrasse am Ostrand (östlich der Liegenschaft Bernstrasse 12) über den<br />

Bödeliweg, Strasseneinmündung gegenüber Schorachgässli.<br />

Vorteile:<br />

• Erhalt des ortsbildprägenden Bauernhauses (Liegenschaft Bernstrasse 12)<br />

• Realisierbarkeit grossteils auf Parzelle Nr. 150<br />

Nachteile:<br />

• Verlegung der Einmündung Bödeliweg notwendig<br />

• Steigung nach Einmündung in Einstellhalle höher als von VSS-Norm gefordert (>12%)<br />

• Abriss des erhaltenswerten, alten <strong>Gemeinde</strong>archivs notwendig<br />

Variante 2<br />

Haupterschliessung über Erschliessungsstrasse am Ostrand, Strasseneinmündung an Stelle des ortsbildprägenden<br />

Bauernhauses (Abbruch Liegenschaft Bernstrasse 12).<br />

Vorteile:<br />

• Erhalt des erhaltenswerten, alten <strong>Gemeinde</strong>archivs<br />

• Realisierbarkeit vollständig auf Parzelle Nr. 150<br />

• Ideale Sichtbezüge Ein- und Ausfahrt Bernstrasse<br />

Nachteile:<br />

• Abriss des ortsbildprägenden Bauernhauses notwendig<br />

• Steigung nach Einmündung in Einstellhalle höher als von VSS-Norm gefordert<br />

41


Legende<br />

Variante 1<br />

Variante 2<br />

Variante 3<br />

Variante 3<br />

1. Etappe: Haupterschliessung über Erschliessungsstrasse am Ostrand (östlich der Liegenschaft Bernstrasse 12)<br />

über den Bödeliweg, Strasseneinmündung gegenüber Schorachgässli.<br />

2. Etappe: Verlängerung Weidweg, Strasseneinmündung an bestehender Einmündung Weidweg.<br />

Vorteile:<br />

• Erhalt des ortsbildprägenden Bauernhauses (Liegenschaft Bernstrasse 12)<br />

• Steigung aller Haupterschliessungen gemäss VSS-Norm (


Einzonung Teilparzelle Nr. 885<br />

Siedlung Lage Die Teilparzelle Nr. 885 liegt im Dorfteil Rütene der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> und grenzt<br />

direkt an die Oberreutenenstrasse.<br />

bestehende Nutzung Landwirtschaft (Landwirtschaftszone)<br />

Grösse Die eingezonte Fläche beträgt 722 m2 .<br />

Kapazität Es sind 722 m2 der Wohnbaulandkapazität anzurechnen.<br />

neue Nutzung (Zone) Die Einzonung erfolgt von der Landwirtschaftzone in die Wohnzone 1 (W1).<br />

Nutzungsart: Wohnen, stilles Gewerbe<br />

Die Parzelle ist nicht bebaut.<br />

Zweck Sicherstellen von Bauland, Neubau<br />

Landschaft Landschaftsbild Ein Neubau kann unter Berücksichtigung des Landschaftsbildes, dem eingedolten<br />

Siehebach und dem angrenzenden potenziellen Entwicklungsgebiet Wohnen<br />

erstellt werden.<br />

Gewässer Angrenzend an der Oberreutenenstrasse fliesst der eingedolte Siehebach.<br />

Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Oberreutenenstrasse.<br />

ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt ausserhalb der ÖV-Güteklasse.<br />

Lärmimmissionen unproblematisch<br />

Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />

Abstimmung auf<br />

übergeordnete Planungsinstrumente<br />

Naturgefahren Die Teilparzelle ist von keinen Naturgefahren betroffen.<br />

Richtplan „Räumliche Die Einzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche Gesamt-<br />

Gesamtentwicklung“<br />

entwicklung“. Die Fläche grenzt jedoch an ein potenzielles Entwicklungsgebiet<br />

Wohnen.<br />

Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />

Teilrichtplan ÖQV Die Neueinzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />

43


Umzonung Parzelle Nr. 892 und Parzelle Nr. 451<br />

Siedlung Lage Die Parzellen Nr. 892 und 451 liegen im Gewerbegebiet der Sägerei zwischen<br />

der Bahnlinie und dem Mirchelgässli.<br />

bestehende Nutzung Gewerbe (Gewerbezone)<br />

Grösse Die umgezonte Fläche beträgt 5‘294 m2 Kapazität Nicht anrechenbar - ist bereits bebaut.<br />

neue Nutzung (Zone) Die Umzonung erfolgt von der Gewerbezone in die Mischzone 2 (M2).<br />

Nutzungsart: Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten<br />

Die Parzellen sind bebaut.<br />

Zweck Bessere Ausnützung vom Dachgeschoss, ist heute ungenutzt.<br />

Landschaft Landschaftsbild Die Umzonung liegt zwischen einem Gewerbe- und Mischzonengebiet von<br />

<strong>Zäziwil</strong> und ist zum Landschaftsbild verträglich.<br />

Gewässer Der Gewerbekanal fliesst östlich durch die Bebauung (eingedolt).<br />

Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt vom Mirchelgässli und der Thunstrasse.<br />

ÖV-Güteklasse Die Einzonung liegt in der ÖV-Güteklasse C.<br />

Lärmimmissionen Die Planungswerte (Reutenenstrasse und Thunstrasse) sind nur mit Massnahmen<br />

einhaltbar (siehe Anhang 4: Detail-Lärmgutachten, vom 24. Mai 2011).<br />

Beim beco wurden Abklärungen zu den Auswirkungen „Umzonung Gewerbezone<br />

in Mischzone“ getroffen (siehe Anhang 14: Stellungnahme beco, vom 6. Januar<br />

2011).<br />

Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />

Abstimmung auf<br />

übergeordnete Planungsinstrumente<br />

Naturgefahren Die Parzellen sind von keinen Naturgefahren betroffen.<br />

Richtplan „Räumliche Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche<br />

Gesamtentwicklung“<br />

Gesamtentwicklung“.<br />

Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />

Teilrichtplan ÖQV Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />

44


Umzonung Teilparzelle Nr. 144<br />

Siedlung Lage Die Teilparzelle Nr. 144 liegt an der Bernstrasse mitten in <strong>Zäziwil</strong>.<br />

bestehende Nutzung Wohnnutzung (Bauernhofzone)<br />

Grösse Die umgezonte Fläche beträgt 1`654 m2 Kapazität Nicht anrechenbar - ist bereits bebaut.<br />

neue Nutzung (Zone) Die Umzonung erfolgt von der Bauernhofzone in die Kernzone (KZ).<br />

Nutzungsart: Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten<br />

Die Teilparzelle ist bebaut.<br />

Zweck Zonenkonformität herstellen, Ausbau ermöglichen<br />

Landschaft Landschaftsbild verträglich<br />

Gewässer Die Umzonung tangiert kein Gewässer.<br />

Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Bernstrasse und dem Schorachgässli.<br />

ÖV-Güteklasse Die Umzonung liegt in der ÖV-Güteklasse C.<br />

Lärmimmissionen Die Planungswerte (Bernstrasse und Schorachgässli) sind mit Massnahmen<br />

einhaltbar (siehe Anhang 4: Detail-Lärmgutachten, vom 24. Mai 2011).<br />

Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />

Abstimmung auf<br />

übergeordnete Planungsinstrumente<br />

Naturgefahren Die Parzelle ist von keinen Naturgefahren betroffen.<br />

Richtplan „Räumliche Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche<br />

Gesamtentwicklung“<br />

Gesamtentwicklung“.<br />

Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />

Teilrichtplan ÖQV Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />

45


Umzonung Parzelle Nr. 367<br />

Siedlung Lage Die Parzelle Nr. 367 liegt angrenzend ans Bahnhofgebiet von <strong>Zäziwil</strong>.<br />

bestehende Nutzung Gewerbe (Mischzone M2)<br />

Grösse Die umgezonte Fläche beträgt 2‘434 m2 .<br />

Kapazität Es werden 1`947 m2 Wohnfläche ausgezont.<br />

neue Nutzung (Zone) Die Umzonung erfolgt von der Mischzone 2 (M2) in die Gewerbezone (G).<br />

Nutzungsart: Dienstleistungs-, Gewerbe- und Bürobauten<br />

Die Parzelle ist bebaut.<br />

Zweck Zonenkonformität herstellen, Erweiterungsbauten sind mit Mischzone-Bestimmungen<br />

nicht möglich - kein Entwicklungsspielraum.<br />

Landschaft Landschaftsbild verträglich<br />

Gewässer Die Umzonung tangiert kein Gewässer.<br />

Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Bahnhofsstrasse.<br />

ÖV-Güteklasse Die Umzonung liegt in der ÖV-Güteklasse C.<br />

Lärmimmissionen Der Planungswert ist eingehalten, es ist keine Wohnnutzung von Lärmimmissionen<br />

betroffen.<br />

Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />

Abstimmung auf<br />

übergeordnete Planungsinstrumente<br />

Naturgefahren Die Parzelle liegt in einem Gefahrengebiet mit mittlerer und geringer Gefährdung.<br />

Richtplan „Räumliche Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche<br />

Gesamtentwicklung“<br />

Gesamtentwicklung“.<br />

Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />

Teilrichtplan ÖQV Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />

46


Umzonung Parzellen Nr. 638, 814 und 378<br />

Siedlung Lage Das Gebiet liegt unmittelbar an der Langnaustrasse, am östlichen Ende von<br />

<strong>Zäziwil</strong>.<br />

bestehende Nutzung Tankstelle, Gewerbebetriebe, Wohnen (Gewerbezone)<br />

Grösse Die umgezonte Fläche beträgt 3`708 m2 .<br />

Kapazität Nicht anrechenbar - ist bereits bebaut.<br />

neue Nutzung (Zone) Die Umzonung erfolgt von der Gewerbezone in die Mischzone 2 (M2).<br />

Nutzungsart: Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten<br />

Die Parzellen sind bebaut.<br />

Zweck Die Liegenschaften werden für Gewerbe- und Wohnzwecke genutzt. Die Wohnnutzung<br />

ist nach Gewerbebestimmungen nicht gestattet - Zonenkonformität<br />

herstellen.<br />

Landschaft Landschaftsbild verträglich<br />

Gewässer Die Umzonung tangiert kein Gewässer.<br />

Verkehr Erschliessung Die Erschliessung erfolgt von der Langnaustrasse.<br />

ÖV-Güteklasse Die Umzonung erfolgt ausserhalb der ÖV-Güteklasse.<br />

Lärmimmissionen Lärmauswirkungen nicht bestimmt.<br />

Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />

Abstimmung auf<br />

übergeordnete Planungsinstrumente<br />

Naturgefahren Die Parzellen sind von keinen Naturgefahren betroffen.<br />

Richtplan „Räumliche Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche<br />

Gesamtentwicklung“<br />

Gesamtentwicklung“.<br />

Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />

Teilrichtplan ÖQV Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />

47


Umzonung Parzelle Nr. 654, 613<br />

Siedlung Lage Das Gebiet liegt zwischen Turnhalle und dem ehemaligen Restaurant Rössli an<br />

der Thunstrasse, im Westen von <strong>Zäziwil</strong>.<br />

bestehende Nutzung Wiese mit Hofstatt (Zone für Sport und Freizeitanlagen und Kernzone A)<br />

Grösse Die umgezonte Fläche beträgt 3`813 m2 .<br />

Kapazität nicht anrechenbar, keine Bauzone, Teilfläche von 523 m2 wird ausgezont<br />

neue Nutzung (Zone) Zone für öffentliche Nutzungen ZöN „Brauchtum“(TP 654, 2‘647 m2 ), Kernzone<br />

KA (TP 654, 512 m2 ) und Grünzone GrZ (613, 654 m2 )<br />

Zweck Sicherstellung öffentliche Nutzung zur Austragung der jährlichen Brächete<br />

Landschaft Landschaftsbild Landwirtschaftliche Nutzung wie bis anhin, keine Bebauung, nur temporäre<br />

Installationen.<br />

Gewässer Im Südwesten fliesst der Höhlibach, im Nordosten der Zäzibach - keine Beeinträchtigung.<br />

Verkehr Erschliessung via Thunstrasse / Zelgweg<br />

ÖV-Güteklasse Die Umzonung liegt in der ÖV-Güteklasse C.<br />

Lärmimmissionen -<br />

Umwelt Fruchtfolgeflächen Keine Fruchtfolgefläche betroffen.<br />

Abstimmung auf<br />

übergeordnete Planungsinstrumente<br />

Naturgefahren Die Parzellen liegen in einem Gefahrengebiet mit mittlerer Gefährdung.<br />

Richtplan „Räumliche Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Richtplan „Räumliche<br />

Gesamtentwicklung“<br />

Gesamtentwicklung“.<br />

Zonenplan Landschaft Die Parzelle tangiert keine Inhalte im Zonenplan Landschaft.<br />

Teilrichtplan ÖQV Die Umzonung tangiert keine Massnahmen im Teilrichtplan ÖQV.<br />

48


Vereinheitlichung Kernzone A und Kernzone B zur Kernzone (KZ)<br />

Die Nutzung in der Kernzone A soll soll erhöht und an die baupolizeilichen Masse der bisherigen Kernzone B angeglichen<br />

werden. Die beiden Kernzonen können deshalb vereint werden, insbesondere auch weil für die Kernzone<br />

B keine separate Definition mehr nötig ist (Ausrichtung zur Bahnhofstrasse), da die Parzellen in der Kernzone<br />

B überbaut sind.<br />

Umzonung Weidweg und Parkplatz Hinterlenzligenweg<br />

Im Gebiet „Weidweg“ werden die Parzellen Nr. 761, 893, 894 und 895 von der Wohn- und Gewerbe in die Wohnzone<br />

W2 umgezont. In der Wohnzone sind Wohnnutzungen sowie stilles Gewerbe zugelassen, Gewerbebauten<br />

sind ausgeschlossen. Die Umzonung erfolgt, weil die betroffenen Liegenschaften heute keine Gewerbebetriebe<br />

aufweisen und östlich direkt an ein reines Wohnquartier angrenzen.<br />

Die Parzellen Nr. 81, 769, 683 werden von der Wohnzone W2 in die Mischzone M2 umgezont. In der Mischzone<br />

sind Wohn-, Gewerbe- und Bürobauten zugelassen, mit einer Lärmempfindlichkeitsstufe III. Die Liegenschaften<br />

grenzen an die Schreinerei Baumann + Eggimann AG. Die umliegenden Parzellen sind, bis auf die östlich angrenzende<br />

Wohnzone, alle in der Mischzone M2. Ein Umzonung macht aufgrund der Lärmverhältnisse Sinn.<br />

Der Parkplatz auf der Parzelle Nr. 665 wird ebefalls in die Mischzone M2 eingezont. Die Fläche ist aufgrund der<br />

kleinen Fläche und der Form nicht bebaubar, dient jedoch der Schreinerei Baumann + Eggimann AG als Parkplatz.<br />

49


Aufhebung Zone mit Planungspflicht ZPP C „Dorfkern“ und Umzonung in die Kernzone (KZ)<br />

Hinweis: Das Konzept / Projekt ist noch nicht definitiv, nachfolgende Erläuterungen gemäss heutigem Kenntnisstand<br />

(13. Juli 2011).<br />

Auslöser ist die Sanierung und Umnutzung der Krone resp. der Kronenscheune. Die Krone wird in ihrer Form und<br />

Nutzung beibehalten, evtl. wird das Gebäude im Ober- und Dachgeschoss ausgebaut. Der Kernteil der Kronenscheune<br />

wird saniert, die Anbaute auf der Nordseite wird abgebrochen. Es entsteht ein Parkplatz im rückwärtigen<br />

Bereich, die Erschliessung erfolgt ab der Nebenstrasse zur Hauptstrasse (Oberthalstrasse) und nicht mehr ab der<br />

Langnaustrasse (Hauptstrasse). Das Vorgehen wurde mit der Denkmalpflege abgesprochen. Demzufolge wird die<br />

Zone mit Planungspflicht ZPP C „Dorfkern“ aufgehoben. Die Liegenschaften Krone und Kronenscheuer werden<br />

in die Kernzone (KZ) umgezont. Mit der Umzonung entsteht Entwicklungsspielraum, der eine Bebauung der südseitigen<br />

Kronenhofstatt mit Erschliessung via Doktorgässli ermöglicht. Er ist für eine sinnvolle Weiterführung der<br />

Kronenliegenschaften zwingend notwendig. Im Zusammenhang mit dieser Bebauung soll die Fusswegverbindung<br />

Doktorgässli - Bahnhofstrasse sichergestellt werden.<br />

Zudem werden anderen Liegenschaften (<strong>Gemeinde</strong>verwaltung, Post), welche sich auch in diesem Perimeter befinden,<br />

auch in die neue Kernzone (KZ) umgezont. Der Kernbereich von <strong>Zäziwil</strong> liegt in einem Ortsbildschutzperimeter<br />

und im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz ISOS. Bei baulichen Veränderungen ist auf<br />

das Erscheinungsbild samt Umgebungsgestaltung im Kreuzungsbereich zwingend zu achten resp. die Nachweise<br />

sind zu erbringen.<br />

50


6.4 Waldfestlegungsverfahren<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> beauftragte das Amt für Wald KaWa (Waldabteilung 4) zusammen mit dem zuständigen Geometer<br />

(Schmalz Ingenieure AG) am 23. Juni mit der Waldfeststellung. Sie erfolgt nur dort, wo Bauzone direkt an Wald<br />

grenzt. Dies betrifft in der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> zwei Gebiete im Bereich „Hagweg“ und am Zäzibach (Parz. 150)(siehe<br />

Anhang 16: Planübersicht für Waldfeststellung Bäremätteli, vom 22. Juni 2011). Die Waldfeststellung wurde<br />

erstellt resp. die verbindliche Waldgrenze gemäss Art. 10 Abs. 2 WaG definiert (siehe Anhang 20: Verbindliche<br />

Waldgrenze Plan Schmalz Ing AG vom 22 August 2011. Der Zonenplan Siedlung wird entsprechend angepasst.<br />

6.5 Umgang mit Fruchtfolgeflächen bei den Neueinzonungen<br />

Fruchtfolgeflächen sind besonders wertvolle Teile des für die landwirtschaftliche Nutzung geeigneten Kulturlandes<br />

der Schweiz. Da Fruchtfolgeflächen für bodenveränderte Nutzungen nur sehr zurückhaltend beansprucht<br />

werden dürfen, gibt es im Richtplan des Kanton Berns das Massnahmenblatt A_06, welches Grundsätze festlegt,<br />

die erfüllt sein müssen um Fruchfolgeflächen anderen Zonen als der Landwirtschaftszone zuzuordnen.<br />

Abwägung der Neu- und Umzonungen nach den Grundsätzen des Massnahmenblattes A_06 (Punkte 1-5):<br />

Einzonung Parzelle Nr. 449:<br />

Grösse eingezonte Fläche 4‘052 m2 Fruchtfolgeflächen betroffen 1‘100 m2 1. Fruchtfolgeflächen-Qualität wird nicht bestritten.<br />

2. Interessenabwägung: Im Plan der Handlungsmöglichkeiten wurden alle potenziellen Einzonungsflächen<br />

detailliert erhoben und nach einem Kriterienkatalog bewertet. Aufgrund dessen wurden diejenigen Einzonungsflächen<br />

konkret bezeichnet, welche sich für Einzonungen eignen (siehe Kapitel 4). Fläche grenzt<br />

an Bauland und liegt an der Bernstrasse, Einzonung bildet neuer Siedlungsrand, Fläche liegt innerhalb der<br />

Siedlungsbegrenzung gemäss Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“.<br />

3. Die bodenveränderte Nutzung:<br />

a) dient einer öffentlichen Aufgabe, indem mit der Einzonung die Zonenkonformität hergestellt wird.<br />

b) gewährleistet eine qualifizierte haushälterische Nutzung; durch<br />

- eine hohe Nutzungsdichte von AZ 0.6 (Mischzone M2) in einer ländlichen <strong>Gemeinde</strong>.<br />

51


- eine Sicherstellung des minimalen Nutzungsmasses mit Infrastrukturverträgen.<br />

Die betroffenen Fruchtfolgefläche liegt unterhalb von 1 ha und muss demnach nicht mit einer ZPP oder UeO<br />

belegt werden.<br />

4. Die Parzelle Nr. 449 dient als langfristiges Baugebiet und wird nicht nur vorübergehend beansprucht<br />

5. Mögliche Ersatzflächen können mit dem zuständigen Ackerbaustellenleiter geprüft werden.<br />

Einzonung Teilparzelle Nr. 482:<br />

Grösse eingezonte Fläche 680 m2 Fruchtfolgeflächen betroffen 680 m2 1. Fruchtfolgeflächen-Qualität wird nicht bestritten.<br />

2. Intressenabwägung: Im Plan der Handlungsmöglichkeiten wurden alle potenziellen Einzonungsflächen<br />

detailliert erhoben und nach einem Kriterienkatalog bewertet. Aufgrund dessen wurden diejenigen Einzonungsflächen<br />

konkret bezeichnet, welche sich für Einzonungen eignen (siehe Kapitel 4). Fläche liegt gut<br />

erschlossen (ÖV-Güterklasse D), angrenzend an Bauland, durch Einzonung Bildung sinnvolles Baugebiet,<br />

Fläche liegt an Langnaustrasse, Grundeigentümer ist einverstanden.<br />

3. Die bodenveränderte Nutzung:<br />

b) gewährleistet eine qualifizierte haushälterische Nutzung; durch<br />

- die gut erschlossene Lage innerhalb der ÖV-Güterklasse D.<br />

- eine hohe Nutzungsdichte von AZ 0.6 (Mischzone M2) in einer ländlichen <strong>Gemeinde</strong>.<br />

- eine Sicherstellung des minimalen Nutzungsmasses mit Infrastrukturverträgen.<br />

Die betroffenen Fruchtfolgefläche liegt unterhalb von 1 ha und muss demnach nicht mit einer ZPP oder UeO<br />

belegt werden.<br />

4. Die Teilparzelle Nr. 482 dient als langfristiges Baugebiet und wird nicht nur vorübergehend beansprucht.<br />

5. Mögliche Ersatzflächen können mit dem zuständigen Ackerbaustellenleiter geprüft werden.<br />

52


Einzonung Teilparzelle Nr. 208 und Parzelle Nr. 745:<br />

Grösse eingezonte Fläche 2‘405 m2 Fruchtfolgeflächen betroffen 1‘500 m2 1. Fruchtfolgeflächen-Qualität wird nicht bestritten.<br />

2. Intressenabwägung: Im Plan der Handlungsmöglichkeiten wurden alle potenziellen Einzonungsflächen<br />

detailliert erhoben und nach einem Kriterienkatalog bewertet. Aufgrund dessen wurden diejenigen Einzonungsflächen<br />

konkret bezeichnet, welche sich für Einzonungen eignen (siehe Kapitel 4). Fläche liegt gut<br />

erschlossen (ÖV-Güterklasse D), angrenzend an Bauland, attraktive Wohnlage entlang des Bärbaches,<br />

Grundeigentümer ist einverstanden.<br />

3. b) gewährleistet eine qualifizierte haushälterische Nutzung; durch<br />

- die gut erschlossene Lage innerhalb der ÖV-Güterklasse D.<br />

- eine hohe Nutzungsdichte von AZ 0.6 (Mischzone M2) in einer ländlichen <strong>Gemeinde</strong>.<br />

- eine Sicherstellung des minimalen Nutzungsmasses mit Infrastrukturverträgen.<br />

Die betroffenen Fruchtfolgefläche liegt unterhalb von 1 ha und muss demnach nicht mit einer ZPP oder UeO<br />

belegt werden.<br />

4. Die Teilparzelle Nr. 208 und die Parzelle 745 dienen als langfristige Baugebiete und werden nicht nur vorübergehend<br />

beansprucht.<br />

5. Mögliche Ersatzflächen können mit dem zuständigen Ackerbaustellenleiter geprüft werden.<br />

Einzonung Parzelle Nr. 244:<br />

Grösse eingezonte Fläche 3`304 m2 Fruchtfolgeflächen betroffen 3‘100 m2 1. Fruchtfolgeflächen-Qualität wird nicht bestritten.<br />

2. Intressenabwägung: Im Plan der Handlungsmöglichkeiten wurden alle potenziellen Einzonungsflächen<br />

detailliert erhoben und nach einem Kriterienkatalog bewertet. Aufgrund dessen wurden diejenigen Einzonungsflächen<br />

konkret bezeichnet, welche sich für Einzonungen eignen (siehe Kapitel 4). Fläche liegt gut<br />

erschlossen (ÖV-Güterklasse C), angrenzend an Bauland, liegt mitten im Dorfkern, nahe der Infrastruktur<br />

53


(Einkaufsmöglichkeiten, Schulanlagen, Sport- und Freizeitanlagen, Bahnhof, Fuss-wegnetz).<br />

3. Die bodenveränderte Nutzung:<br />

b) gewährleistet eine qualifizierte haushälterische Nutzung; durch<br />

- die gut erschlossene Lage innerhalb der ÖV-Güterklasse C.<br />

- eine hohe Nutzungsdichte von AZ 0.6 (Mischzone M2) in einer ländlichen <strong>Gemeinde</strong>.<br />

- eine Sicherstellung des minimalen Nutzungsmasses mit Infrastrukturverträgen.<br />

Die betroffenen Fruchtfolgefläche liegt unterhalb von 1 ha und muss demnach nicht mit einer ZPP oder UeO<br />

belegt werden.<br />

4. Die Parzelle Nr. 244 dient als langfristige Baugebiet und wird nicht nur vorübergehend beansprucht.<br />

5. Mögliche Ersatzflächen können mit dem zuständigen Ackerbaustellenleiter geprüft werden.<br />

Einzonung Teilparzelle Nr. 150:<br />

Grösse eingezonte Fläche 14‘450 m2 Fruchtfolgeflächen betroffen 9‘500 m2 1. Fruchtfolgeflächen-Qualität wird nicht bestritten.<br />

2. Intressenabwägung: Im Plan der Handlungsmöglichkeiten wurden alle potenziellen Einzonungsflächen<br />

detailliert erhoben und nach einem Kriterienkatalog bewertet. Aufgrund dessen wurden diejenigen Einzonungsflächen<br />

konkret bezeichnet, welche sich für Einzonungen eignen (siehe Kapitel 4). Fläche liegt gut<br />

erschlossen (ÖV-Güterklasse D), angrenzend an Bauland, Bildung des Siedlungsrandes, nahe der Infrastruktur<br />

(Einkaufsmöglichkeiten, Schulanlagen, Sport- und Freizeitanlagen, Bahnhof, Fusswegnetz), Fläche<br />

liegt innerhalb der Siedlungsbegrenzung gemäss Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“.<br />

3. Die bodenveränderte Nutzung:<br />

b) gewährleistet eine qualifizierte haushälterische Nutzung; durch<br />

- die gut erschlossene Lage innerhalb der ÖV-Güterklasse D.<br />

- eine hohe Nutzungsdichte.<br />

- eine Sicherstellung des minimalen Nutzungsmasses mit einer Zone mit Planungspflicht.<br />

54


Die betroffenen Fruchtfolgefläche liegt über 1 ha und wird mit einer ZPP belegt (Baureglement ZPP Zäzibach).<br />

Aufgrund der erhöhten Anforderungen betreffend Landschafts- und Ortsbild wird die Fläche in eine<br />

Zone mit Planungspflicht eingezont. Der ZPP liegt ein Bebauungskonzept zugrunde.<br />

4. Die Teilparzelle Nr. 150 dient als langfristiges Baugebiet und wird nicht nur vorübergehend beansprucht.<br />

5. Mögliche Ersatzflächen können mit dem zuständigen Ackerbaustellenleiter geprüft werden.<br />

55


Ausschnitt Zonenplan Siedlung von Weilerzone<br />

6.6 Weilerzone „Lenzligen“<br />

Ausgangslage<br />

Der Weiler „Lenzligen“ ist eine traditionelle Kleinsiedlung mit bäuerlich geprägtem Charakter. Infolge des Strukturwandels<br />

verändert sich die Landwirtschaft stetig. Kleinbetriebe verschwinden zunehmend, mittlere Betriebe<br />

verschwinden oder funktionieren nur noch im Nebenerwerb, Grossbetriebe werden ausgebaut. Die Ansprüche<br />

bezüglich der Nutzung der bestehenden landwirtschaftlichen Gebäude verändern sich und müssen angepasst<br />

werden. Es stellt sich die Frage, wie auf die veränderten Ansprüche reagiert werden kann und in welchem Rahmen<br />

Erneuerungen, der vollständige Aus- und Umbau und der Wiederaufbau sowie Umnutzungen (Zweckänderungen)<br />

erlaubt sind.<br />

Definition Weilerzone<br />

Weilerzonen nach Art. 33 <strong>RP</strong>V sind beschränkte Bauzonen, welche eine etwas grosszügigere Nutzung der bestehenden<br />

Gebäude (gegenüber der Landwirtschaftszone) ermöglichen. Die Erneuerung, der vollständige Aus- und<br />

Umbau und der Wiederaufbau sowie Umnutzungen (Zweckänderungen) sind erlaubt, wenn sie der Erhaltung des<br />

Weilercharakters dienen. Die Vorgaben des Amtes für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung AGR an eine Weilerzone<br />

sind:<br />

• Der Weiler weist einen traditionellen geschlossenen Siedlungsansatz auf. Er besteht aus mindestens 5<br />

ganzjährig bewohnten nichtlandwirtschaftlichen Bauten. Jede Baute ist Teil des Siedlungsansatzes, die<br />

Bauten liegen max. 30 m voneinander entfernt.<br />

• Zwischen Weiler und der nächsten Bauzone besteht eine klare Zäsur.<br />

Schlussfolgerung für den Weiler „Lenzligen“<br />

Zur Zeit gibt es innerhalb des geschlossenen Siedlungsansatzes im Weiler „Lenzligen“ genügend ganzjährig<br />

bewohnte, nichtlandwirtschaftliche oder nicht mehr landwirtschaftlich genutzte Hauptgebäude. Der Weiler ist<br />

vollumfänglich erschlossen (Wasser, Abwasser, Strom). Zwischen dem Weiler und dem nächstgelegenen Siedlungsgebiet<br />

(Bauzone) besteht eine Zäsur von ca. 80m. Die Weilerzone liegt gemäss Berechnung der Forschungsanstalt<br />

für Agrarwirtschaft und Landtechnik Tänikon (FAT) innerhalb der Geruchsfreihaltezone (siehe Anhang 6:<br />

Arbeitspapiere „Lenzligen“ und „Oberrütene“, vom 16. August 2010).<br />

56


Ausschnitt Zonenplan Siedlung von Grünzonen<br />

Bestimmungen der Weilerzone<br />

Die wichtigsten Bestimmungen der Weilerzone sind:<br />

• Umnutzungen der bestehenden Hauptgebäude sind möglich.<br />

• Wohnraum kann nur in Bauten geschaffen werden, die bereits eine Wohnung aufweisen.<br />

• Gebäudevolumen sind unter der Wahrung vom Erscheinungsbild voll ausbaubar.<br />

• Umnutzungen dürfen keine landwirtschaftlichen Ersatzbauten zur Folge haben.<br />

6.7 Grünzonen<br />

Die <strong>Gemeinde</strong> beabsichtigt die Teilparzellen 144 (Schorach), 195 (Herrengässli) sowie die Parzellen 623 (Ausfahrt<br />

Lenzligenweg in Bernstrasse) und 313 (Parzelle zwischen ZPP C Zäzibach und Bernstrasse) von der Bauernhofzone<br />

resp. der Landwirtschaftszone in die Grünzone umzuzonen.<br />

Grünzonen gliedern die Siedlung, sichern Hofstetten und Grünräume entlang von Bächen, halten im Ortsinnern<br />

Grünräume frei, dienen dem Umgebungsschutz von Baudenkmälern oder der Freihaltung wichtiger Ortsansichten<br />

und Aussichtslagen (Art. 79 BauG). Für bestehende Bauten und Anlagen gilt die gesetzliche Besitzstandsgarantie<br />

(Art. 3 BauG).<br />

Die Eigentümer der Flächen betreiben heute nicht mehr einen Landwirtschaftsbetrieb. Die Flächen werden nach<br />

wie vor landwirtschaftlich genutzt und nehmen innerhalb des Siedlungsgebietes, wie oben beschrieben, eine<br />

wichtige Rolle ein. Die Grünzonen sind Freihaltezonen, es gilt die Lärmempfindlichkeitsstufe ES III.<br />

57


7 Überarbeitung Zonenplan Landschaft (ZPL)<br />

7.1 Ausgangslage und Zielsetzung<br />

Bestandteil der letzten Ortsplanung 1999 war ein Richtplan Landschaft sowie ein Zonenplan Landschaft. Wesentliche<br />

Inhalte waren u.a. Landschaftsschutzgebiete, Landschaftsräume sowie zahlreiche Schutzobjekte. Eine<br />

Überprüfung dieses Planes zeigt, dass sich die Inhalte und die damit verbundenen Schutz- und Nutzungsbestimmungen<br />

im Wesentlichen gut bewährt haben.<br />

Die Strategie der aktuellen Revision im Bereich Landschaft besteht einerseits darin, die notwendigen Überprüfungen<br />

und Änderungen mit einem ortskundigen Fachmann mit guten Lokalkenntnissen aus der <strong>Gemeinde</strong><br />

vorzunehmen (siehe Kapitel 1.4). Andererseits, die Landschaft nach der Arbeitshilfe-/tabelle „Schutzwürdige<br />

Landschaften / Flächen / Objekte in der kommunalen Landschaftsplanung“ (Stand März 2010) zu überprüfen. Die<br />

Inhalte aus dem Richtplan Landschaft werden nach einer Überprüfung in den Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />

überführt. Aus dem Zonenplan Landschaft wird neu der Zonenplan Landschaft mit Gefahrenhinweisen<br />

(ZPL) (siehe Kapitel 2.2).<br />

Ziel ist es, die bestehenden Inhalte genau zu prüfen und wenn nötig neue Schutzobjekte- oder gebiete aufzunehmen.<br />

Zudem wird die Landschaftsplanung auf den Teilrichtplan ökologische Vernetzung der Region Kiesental<br />

abgestimmt.<br />

7.2 Überprüfung der schutzwürdigen Landschaften / Flächen / Objekte<br />

Die Überprüfung der Landschaft erfolgt nach der Arbeitshilfetabelle „Schutzwürdige Landschaften / Flächen /<br />

Objekte in der kommunalen Landschaftsplanung“ (Stand März 2010) vom Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung.<br />

Alle Inhalte wurden anhand der übergeordneten Plangrundlagen und Inventare sowie durch Hans Rudolf Schüpbach<br />

(Landschaftsspezialist) vor Ort überprüft und nachfolgend aufgezählt:<br />

• Bundesinventar der Moorlandschaften: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />

• Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN-Gebiete):<br />

In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />

58


• Landschaftsschutz- und -schongebiete gemäss regionalen Richtplänen: Keine, nur kommunale Landschaftsschutzgebiete,<br />

gesichert und bezeichnet im Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ (Massnahmenblatt<br />

L1) sowie im Zonenplan Landschaft unter Festlegung von Bestimmungen im Baureglement (GBR,<br />

Landschaftsschutzgebiet).<br />

• Weitere Landschaften von besonderer Schönheit: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />

• Bedeutende öffentliche Aussichtspunkte / Aussichtslagen: Aussichtspunkte aus bestehendem kommunalem<br />

Richtplan Landschaft (1999) übernommen, Standorte ergänzt durch Befragungen von Lokalkennern,<br />

Ziel ist das Erhalten und Aufwerten der bedeutenden Aussichtspunkte sowie die Bereitstellung angemessener<br />

Infrastrukturanlagen. Sicherung im Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ (Massnahmenblatt<br />

E2).<br />

• Wildschutzgebiete: Nach Befragung des Wildhüters: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />

• Seen, Fliessgewässer: Daten aus Geoportal übernommen. Gewässer unterschieden nach: Offenes Fliessgewässer<br />

/ eingedoltes öffentliches Gewässer / stehendes Gewässer, Sicherung im Zonenplan Landschaft<br />

unter Festlegung von Bestimmungen im Baureglement (GBR, Bauabstand Fliessgewässer, Lebensraum).<br />

• Quellfluren: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />

• Hecken / Feld- und Ufergehölze: Überprüft durch Lokalkenner, Sicherung im Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />

(Massnahmenblatt L3) sowie im Zonenplan Landschaft unter Festlegung mit Bestimmungen<br />

im Baureglement (GBR, Lebensraum). Obwohl Feld- und Ufergehölze sowie Hecken bundesrechtlich geschützt<br />

sind, werden sie im kommunalen Zonenplan Landschaft trotzdem dargestellt. Diese Massnahme<br />

verdeutlicht die Bedeutung dieser Elemente für das Orts- und Landschaftsbild von <strong>Zäziwil</strong>.<br />

• Hoch- und Übergangsmoore: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />

• Flachmoore / Feuchtgebiete von regionaler und nationaler Bedeutung: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />

• Trockenstandorte von regionaler und nationaler Bedeutung: Daten aus Geoportal übernommen, Sicherung<br />

im Zonenplan Landschaft unter Festlegung von Bestimmungen im Baureglement (GBR, Lebensraum).<br />

59


• Artenreiche Wiesen (und Weiden) trocken bis feucht: Nach Überprüfung durch Lokalkenner: In <strong>Zäziwil</strong><br />

keine vorhanden.<br />

• Hochstammobstgärten: Überprüft durch Lokalkenner, Ziel ist die ökologisch wertvollen Hochstammobstgärten<br />

zu erhalten sowie die Pflege zu unterstützen, Sicherung im Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“<br />

(Massnahmenblatt L3) sowie im Zonenplan Landschaft unter Festlegung mit Bestimmungen im<br />

Baureglement (GBR, erhaltenswerte Hochstammobstgärten).<br />

• Einzelbäume / Baumreihen: Markante Einzelbäume wurden durch Lokalkenner überprüft. Bäume sind in ihrem<br />

Bestand zu erhalten und zu fördern. Sicherung im Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ (Massnahmenblatt<br />

L3) sowie im Zonenplan Landschaft unter Festlegung mit Bestimmungen im Baureglement<br />

(GBR).<br />

• Trockensteinmauern: Überprüft durch Lokalkenner: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />

• Wichtige Einstandsgebiete, Wildwechsel, spez. Lebensräume für Tiere: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />

• Seltene Waldgesellschaften: Überprüft durch Lokalkenner: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />

• Altholzbestände, gestufter Waldrand / Waldvorland, Bestockte Weiden (Wytweiden), Rebberge, Ruderalstandorte<br />

/ Brachflächen / Wildkrautfluren im Siedlungsgebiet: Durch Feldbegehung eines Lokalkenners<br />

überprüft: In <strong>Zäziwil</strong> keine vorhanden.<br />

7.3 Teilrichtplan ökologische Vernetzung Kiesental<br />

In der Region Kiesental wird zur Zeit ein Teilrichtplan ökologische Vernetzung erstellt (Stand: Ergänzungen aufgrund<br />

der Vorprüfung AGR). Die Ortsplanungsrevision 2011 wird auf den Entwurf abgestimmt. Insbesondere wird<br />

geprüft, ob Siedlungsentwicklungsgebiete für Wohn- und Arbeitsnutzungen nicht in einem Massnahmengebiet<br />

gemäss Vernetzungsplan liegen und ob keine strategischen Baulandreserven (Einzonungen bis ca. 2015) betroffen<br />

sind.<br />

60


8 Überarbeitung Baureglement (GBR)<br />

8.1 Ausgangslage und Zielsetzung<br />

Das neue Musterbaureglement (MBR 2006)<br />

Als Unterstützung für <strong>Gemeinde</strong>n und Planer werden vom Amt für <strong>Gemeinde</strong>n und Raumordnung in unregelmässiger<br />

Folge sogenannte „Arbeitshilfen für die Ortsplanung“ veröffentlicht. Sie behandeln ein aktuelles Thema<br />

der Raumplanung im Kanton Bern und sollen den kommunalen Behörden, Bauherren und Planungsfachleuten<br />

aufzeigen, wie eine Aufgabenstellung zweckmässig gelöst werden kann. Im Jahr 2006 ist eine neue Arbeitshilfe<br />

„Musterbaureglement“ erschienen. Das Baureglement (GBR) von <strong>Zäziwil</strong> wird nach dem neuen Musterbaureglement<br />

aufgebaut und erstellt. Folgende Leitgedanken bestimmten den Inhalt:<br />

• Vorschriften des übergeordneten Rechts werden grundsätzlich nicht wiederholt (z.B. Vorschriften über das<br />

Baubewilligungsverfahren).<br />

• Regelungen im übergeordneten Recht, wie z.B. die Anforderungen an eine hinreichende Erschliessung,<br />

gelten als den Verhältnissen angemessen. Eine eigenständige Regelung erübrigt sich deshalb. An geeigneter<br />

Stelle wird in der Kommentarspalte auf die einschlägigen Bestimmungen hingewiesen.<br />

• Aufnahme in das neue Baureglement (GBR) haben folglich nur Inhalte gefunden,<br />

- deren Regelung vom übergeordneten Recht vorgeschrieben ist.<br />

- die von einem hinreichenden öffentlichen Interessen gedeckt sind.<br />

- die nicht zweckmässigerweise in einem anderen Erlass geregelt sind.<br />

Der Aufbau des neuen Baureglementes (GBR) folgt der Reihenfolge der raumplanerischen Grundfragen: Wo darf<br />

was (Nutzung), in welchem Mass und wie (Baupolizeivorschriften), unter welchen Bedingungen (Gestaltungsvorschriften<br />

und Baubeschränkungen) gebaut werden. Begriffe und Messweisen inkl. grafische Darstellung befinden<br />

sich im Anhang. Beim Aufbau wird weiter die Sicht «von innen nach aussen» angestrebt. Das heisst den<br />

Regelungen betreffend das bebaute <strong>Gemeinde</strong>gebiet folgen solche, der eher ästhetisch motivierten Landschaftspflege<br />

vor jenen des eigentlichen Natur- und Landschaftsschutzes. Das neue Baureglement (GBR) ist zweispaltig<br />

gegliedert:<br />

61


• Artikel (normativer Inhalt, durch das für den Erlass der baurechtlichen Grundordnung zuständige Organ zu<br />

beschliessen).<br />

• Hinweis- und Kommentarspalte (erklärender Inhalt des <strong>Gemeinde</strong>rates, periodisch zu prüfen und anzupassen,<br />

insbesondere Verweise).<br />

Mit Hinweisen wird auf Verknüpfungen mit anderen Vorschriften, auf weitere Vorschriften mit ähnlichem Inhalt<br />

sowie auf Weisungen, Merkblätter oder Fachinstanzen aufmerksam gemacht. Kommentare, Pläne und Skizzen<br />

tragen zum Verständnis einzelner Begriffe oder Vorschriften bei und liefern unvollständige Aufzählungen von<br />

Kriterien und Beispielen.<br />

Harmonisierung der Baubegriffe<br />

Das Baurecht ist in der Schweiz kantonal geregelt. Das führt dazu, dass die entsprechenden Bestimmungen,<br />

Begriffe, Definitionen und Messweisen nicht nur in allen Kantonen verschieden sind, sondern sich auch noch<br />

von <strong>Gemeinde</strong> zu <strong>Gemeinde</strong> unterscheiden. Weil diese kleinräumige Gesetzgebung den heutigen Bedürfnissen<br />

in keiner Art und Weise mehr genügt, beschloss die Schweizerische Bau-, Planungs- und Umweltdirektoren-<br />

Konferent (BPUK) anlässlich der Hauptversammlung vom 22.09.2005 die Interkantonale Vereinbarung über die<br />

Harmonisierung der Baubegriffe (IVHB).<br />

Ziel der IVHB ist es, in einem ersten Schritt 30 formelle Baubegriffe (Definitionen) wie Höhe, Abstände, Nutzungskoeffizient,<br />

etc. zu standardisieren, damit in allen Kantonen die entsprechenden Begriffe gleich verstanden werden.<br />

Die Einführung der neuen Begriffe und Messweisen, wie sie das Interkantonale Konkordat vorschreibt, erfolgt im<br />

Kanton Bern mit einer Verordnung des Regierungsrates. Diese Verordnung trägt den Titel „Verordnung über die<br />

Begriffe und Messweisen im Bauwesen (BMBV)“. Am 25. Mai 2011 hat der Regierungsrat die BMBV beschlossen<br />

und auf den 1. August 2011 in Kraft gesetzt.<br />

Gemäss Art. 34 BMBV haben die <strong>Gemeinde</strong>n bis spätestens zum 31.12.2020 Zeit, um ihre baurechtliche Grundordnung<br />

den neuen (harmonisierten) Vorschriften anzupassen. Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Zäziwil</strong> hat sich entschieden, die<br />

neuen harmonisierten Baubegriffen erst in der nächsten Ortsplanungsrevision ins Baureglement (GBR) zu übernehmen.<br />

62


Zielsetzung der Überarbeitung Baureglement (GBR)<br />

• aktualisieren<br />

• vereinfachen und öffnen (Energie, Gestaltungsgrundsätze, Zonenbestimmungen, Schutzbestimmungen)<br />

• überprüfen der Zonen mit Planungspflicht und der Zonen für öffentliche Nutzungen<br />

• integrieren neuer Vorschriften (z.B. Weilerzone)<br />

• anpassen der Anhänge<br />

• verständlicher formulieren und gestalten des Baureglementes (GBR)<br />

8.2 Die wichtigsten Änderungen auf einen Blick<br />

Gemäss den Hauptkapiteln des neuen Musterbaureglementes sind die wichtigsten Änderungen nachfolgend aufgelistet<br />

und kurz beschrieben.<br />

Neuer Artikel 2: Planungsausgleich<br />

• Art. 5 <strong>RP</strong>G verpflichtet die Kantone für einen angemessenen Ausgleich von Vor- und Nachteilen zu sorgen.<br />

Gemäss Art. 142 BauG schöpft der Kanton Planungsmehrwerte primär über die Steuergesetzgebung ab.<br />

Darüber hinaus verweist er die Parteien auf den Verhandlungsweg. Abgeschöpfte Mehrwerte sind für<br />

bestimmte öffentliche Zwecke einzusetzen. Im Vordergrund steht die Erstellung, Erneuerung und der Unterhalt<br />

von Infrastrukturanlagen.<br />

• Erwächst einem Grundeigentümer oder Bauberechtigten durch eine Planungsmassnahme ein Vorteil, so<br />

wird ein Planungsausgleich erhoben.<br />

Anpassung Artikel 3: Art der Nutzung<br />

• neu nur noch eine Kernzone (KZ), die bestehenden Kernzone A und B werden zusammengelegt<br />

• Zonen werden gemäss dem MBR umbenennt, z.B. Wohn- und Gewerbezone (WG) zu Mischzone (M)<br />

Anpassung Artikel 4: Mass der Nutzung<br />

• neue Definition baupolizeilicher Masse für die Kernzone (KZ)<br />

• neue Definition von An- und Nebenbauten<br />

• Verzicht auf Mehrlängen- und Mehrbreitenzuschläge<br />

• Reduktion der Grenzabstände in der Wohnzone 1 (W1), der Wohnzone 2 (W2) und der Mischzone 2 (M2)<br />

63


• Erhöhung der Gebäudehöhe (GH) in der Gewerbezone (G)<br />

• neue Definition vorspringende Gebäudeteile<br />

• in der Kernzone dürfen Ersatzbauten analog der bestehenden Bauten in Unterschreitung der Grenz- und<br />

Strassenabständen erstellt werden, wenn die ästhetischen Bedingungen einer guten Gesamtwirkung im<br />

Ortsbild erfüllt und keine weiteren öffentlichen und privaten Interessen entgegenstehen<br />

Neuer Artikel 7: Weilerzone (WEZ)<br />

• Die Umnutzung der bestehenden Hauptgebäude für Wohnungen steht im Vordergrund (siehe Kapitel 6.5).<br />

• Abbruch und Wiederaufbau sind zulässig.<br />

Ergänzung Artikel 9: Zone für öffentliche Nutzungen (ZöN)<br />

• ZöN Nr. 7 „Brauchtum“: Sicherstellen Fläche für öffentliche Anlässe<br />

• ZöN Nr. 8 „Trafostation“: Sicherung der darauf bestehenden Trafostation<br />

Anpassung Artikel 10: Zonen mit Planungspflicht (ZPP)<br />

• Die Zone mit Planungspflicht ZPP C „Dorfkern“ wird aufgelöst.<br />

• ZPP B: Das minimale Nutzungsmass wird von AZ 0.35 auf AZ 0.4 erhöht.<br />

• ZPP C: Neue Zone mit Planungspflicht. Ziel ist eine Überbauung mit verdichteter Bauweise, welche sich gut<br />

in das wertvolle Landschafts- und Ortsbild integriert.<br />

Anpassung Artikel 15: Dachgestaltung<br />

• neu sind Flachdächer zugelassen, ausser in der Kernzone KA<br />

Neuer Artikel 16: Attika<br />

• Auf Flachdachbauten kann ein Attikageschoss erstellt werden, sofern u.a. es von den darumliegenden<br />

Fassade allseitig min. 2.0 m zurückversetzt ist.<br />

• Der Dachvorsprung kann auf höchstens einer Seite um max. 1.5 m über die max. zulässige Länge/Breite des<br />

Attikageschosses herausragen.<br />

Neuer Artikel 17: Antennen<br />

• Wegen ihrer Besonderheiten wirken sich Antennenanlagen als Infrastrukturbauten besonders auf das<br />

Orts- und Landschaftsbild aus. Art. 17 soll sicherstellen, dass Antennenanlagen möglichst dort gebaut<br />

64


werden, wo sie aus Gründen des Orts- und Landschaftsbildes unbedenklich sind. Art. 17 trägt aber auch<br />

den Interessen an einer qualitativ guten Mobilfunkversorgung und an einem funktionierenden Wettbewerb<br />

zwischen den Mobilfunkanbietern Rechnung und lässt unter den in den Absätzen 4 und 5 genannten Bedingungen<br />

Antennenanlagen auch an anderen Standorten zu. Unter Umständen bleibt zudem auch der Weg<br />

über eine Ausnahmebewilligung nach Art. 26 BauG offen.<br />

Neuer Artikel 18: Fachberatung<br />

• In abschliessend bezeichneten Fällen wird bei Gestaltungsfragen eine unabhängige Fachberatung konsultiert.<br />

Die Fachberatung wird durch mindestens eine unabhängige und in Gestaltungsfragen ausgewiesene<br />

Fachstelle (Kantonale Denkmalpflege, Heimatschutz, Ortsplaner) wahrgenommen, welche die Baubewilligungsbehörden<br />

in allen Fällen beraten, die für das Orts- und Landschaftsbild von Bedeutung sind.<br />

Neuer Artikel 19: Baudenkmäler<br />

• Das von der zuständigen Fachstelle des Kantons erstellte und in Kraft gesetzte Bauinventar bezeichnet<br />

die schützenswerten und erhaltenswerten Baudenkmäler. Betreffen Planungen und Baubewilligungsverfahren<br />

Objekte nach Art. 10c (Kantonales Baugesetz), ist die kantonale Denkmalpflege in jedem Fall in das<br />

Verfahren einzubeziehen. Eine Voranfrage wird empfohlen.<br />

• Die schützens- und erhaltenswerten Bauten aus dem Bauinventar werden grundeigentümerverbindlich in<br />

den Zonenplan Siedlung (ZPS) sowie in den Zonenplan Landschaft mit Gefahrenhinweisen (ZPL) überführt<br />

und dargestellt.<br />

Neuer Artikel 20: Ortsbildschutzgebiete<br />

• Die Ortsbildschutzgebiete aus dem Bauinventar werden grundeigentümerverbindlich in den Zonenplan<br />

Siedlung (ZPS) sowie in den Zonenplan Landschaft mit Gefahrenhinweisen (ZPL) überführt und dargestellt.<br />

Neuer Artikel 21: Bauen in Gefahrengebieten<br />

• Die Formulierungen werden den kantonalen Vorgaben angepasst.<br />

65


Neuer Artikel 22: Historische Verkehrswege<br />

• Neu werden im Baureglement (GBR) in Art. 22 die Historischen Verkehrswege, welche im Zonenplan Landschaft<br />

mit Objekte des Inventars historischer Verkehrswege der Schweiz (IVS) eingetragen sind, geregelt.<br />

Die Formulierungen entsprechen vollumfänglich den kantonalen Vorgaben.<br />

Anpassung Artikel 24: Markante Einzelbäume, Baumreihen, Hochstammobstgärten<br />

• Im Zonenplan Landschaft werden die wichtigen Schutzobjekte bezeichnet und im Anhang aufgeführt.<br />

• Die bezeichneten Einzelbäume, Baumreihen und Hochstammobstgärten sind aus landschaftsästhetischen<br />

und ökologischen Gründen zu erhalten und zu fördern<br />

Neuer Artikel 27: Lebensräume<br />

• Wichtige Lebensräume wie Fliessgewässer, Trockenstandorte, Feld- und Ufergehölze und Hecken, etc.<br />

werden definiert. Dazu werden die jeweiligen Schutzziele sowie besondere Vorschriften formuliert.<br />

Neuer Artikel 28: Ersatzmassnahmen<br />

• Im Art. 28 wird definiert, dass bei Beeinträchtigungen oder Beseitigungen von Schutzgebieten oder Schutzobjekten<br />

die Verursacherin bzw. der Verursacher für gleichwertigen Ersatz zu sorgen hat.<br />

Neuer Artikel 29: Bauabstände gegenüber nachbarlichem Grund<br />

• Die mittlere Abstandslinie wird definiert.<br />

Neuer Artikel 36: Bauabstand vom Wald<br />

• Zur Vervollständigung des GBR werden die kantonalen Bestimmungen übernommen.<br />

Neuer Artikel 37 und 38: <strong>Gemeinde</strong>rat und Baukommission<br />

• Die Baukommission ist Baubewilligungs- und Baupolizeibehörde der <strong>Gemeinde</strong>. Voranfragen werden durch<br />

die zuständige Baubewilligungsbehörde behandelt. Der <strong>Gemeinde</strong>verwaltung obliegen die Durchführung<br />

des Baubewilligungsverfahrens sowie die Verfügung einer Baueinstellung oder, sofern es die Verhältnisse<br />

erfordern, eines Benützungsverbotes.<br />

66


9 Planerlassverfahren<br />

9.1 Mitwirkung<br />

folgt...<br />

9.2 Ablauf der Mitwirkung<br />

folgt...<br />

9.3 Überblick und Zusammenfassung der Mitwirkungseingaben<br />

folgt...<br />

9.4 Die wichtigsten Änderungen<br />

folgt...<br />

67


Anhang<br />

Abkürzungen<br />

Gesetze<br />

Anhang auf CD


Abkürzungen<br />

A = Arbeitszone<br />

AZ = Ausnützungsziffer<br />

BGF = Bruttogeschossfläche<br />

BGF = Bruttogeschossfläche<br />

ES = Empfindlichkeitsstufe gemäss Lärmschutzverordnung (LSV)<br />

G = Gewerbezone<br />

GFZ = Grünflächenziffer<br />

GH = Gebäudehöhe<br />

GL = Gebäudelänge<br />

gGA = grosser Grenzabstand<br />

GR = Grünzone<br />

GZ = Geschosszahl<br />

HT = Hotelzone<br />

K = Kernzone<br />

kGA = kleiner Grenzabstand<br />

LWZ = Landwirtschaftszone<br />

M = Mischzone<br />

SG = Strassengesetz<br />

SchZ = Schlosszone<br />

SEZ = Strukturerhaltungszone<br />

UeO = Ueberbauungsordnung<br />

W = Wohnzone<br />

WG = Wohn- und Gewerbezone<br />

ZöN = Zone für öffentliche Nutzung<br />

ZPP = Zone mit Planungspflicht<br />

ZSF = Zone für Sport und Freizeitanlagen<br />

WEZ = Weilerzone


Gesetze<br />

BauG Baugesetz des Kantons Bern vom 9. Juni 1985<br />

BauV Bauverordnung des Kantons Bern vom 6. März 1985<br />

BewD Dekret des Kantons Bern vom 22. März 1994 über das Baubewilligungsverfahren<br />

EnG Energiegesetz vom 14. Mai 1981<br />

KLSV Kantonale Lärmschutzverordnung vom 16. Mai 1990<br />

LSV Lärmschutzverordnung des Bundes vom 15. Dezember 1986<br />

<strong>RP</strong>G Bundesgesetz über die Raumplanung vom 22. Juni 1979<br />

SG Strasssengesetz des Kantons Bern vom 1. Januar 2009 über Bau und Unterhalt der Strassen<br />

USG Bundesgesetz über den Umweltschutz vom 7. Oktober 1983<br />

WBG Wasserbaugesetz des Kantons Bern vom 14. Februar 1989<br />

ZGB Schweizerisches Zivilgesetzbuch vom 10. Dezember 1907


Anhang auf CD<br />

1: Plan der Handlungsmöglichkeiten, vom 7. Dezember 2010<br />

2: Erhebung und Bewertung der potenziellen Einzonungsflächen, vom 7. Dezember 2010<br />

3: Grobbeurteilung Lärm der potenziellen Einzonungsflächen, vom 12. August 2010<br />

4: Detail-Lärmgutachten, vom 24. Mai 2011<br />

5: Liste und Berechnungen zur Grobbeurteilung Luftreinhalteverordnung, vom 3. August 2010<br />

6: Arbeitspapiere „Lenzligen“ und „Oberrütene“, vom 16. August 2010<br />

7: Plan der unbebauten Wohnbaulandreserven, vom 7. Dezember 2010<br />

8: Kapazitätsnachweis Wohnen gemäss Massnahmenblatt A_01, vom 9. Juni 2011<br />

9: Auswertung Raster 1 - 10, Pendenzen Eigentümergespräche, vom 9. Juni 2011<br />

10: Plan zur Auswertung Raster 1 - 10, vom 9. Juni 2011<br />

11: Richtplan „Räumliche Gesamtentwicklung“ und Bericht, vom 16. Juni 2011<br />

12: Stellungnahme Wasserbauingenieur, vom 23. September 2010<br />

13: Stellungnahme Oberingenieurkreis II, vom 21. März 2011<br />

14: Stellungnahme beco, vom 6. Januar 2011<br />

15: Protokoll Spezialkommission Ortsplanungsrevision, vom 11 Februar 2011<br />

16: Planübersicht für Waldfeststellung Bäremätteli, vom 22. Juni 2011

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