Dirigentin/Dirigent - Schweizer Blasmusikverband
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Varia<br />
Internationales Blasmusikfestival Prag 2003<br />
Meine Prager verstehen mich<br />
Miroslav Hanzal am Eröffnungskonzert<br />
mit dem Burgwachtund<br />
Polizeiorchester<br />
Wie schon in den vergangenen<br />
Jahren reiste ich Anfang Jahr<br />
wieder in die Metropole Böhmens,<br />
die goldene Stadt Prag, um<br />
das Internationale Blasmusikfestival<br />
zu besuchen. Gespannt war<br />
ich schon, wie sich die Stadt präsentieren<br />
und wie man die verschiedenen<br />
Lokale erreichen<br />
würde, denn gemäss den Medien<br />
litt auch Prag enorm unter dem<br />
Jahrhunderthochwasser. Im Gang<br />
zur Rezeption unseres Hotels bekam<br />
man bereits den ersten Eindruck,<br />
denn dort zeigte eine Tafel<br />
aus Messing den Höchststand<br />
von 1,68 m vom vergangenen<br />
Sommer an, und so war es auch<br />
nicht verwunderlich, dass immer<br />
noch bestimmte Strecken der<br />
Metro nicht in Betrieb waren.<br />
Empfang im Rathaus<br />
am Altstätter Ring<br />
Im wunderschönen Saal mit<br />
den beiden bekannten grossen<br />
Musik, Musik. Der Abschluss des Festivals.<br />
Bildern von V. Brozid – Jan Hus<br />
vor dem Konstanzer Konzil und<br />
die Wahl von Georg von Podebrady<br />
zum tschechischen König –<br />
fand der Empfang statt. Der Vizebürgermeister<br />
der Stadt Prag und<br />
Petr Striska, Präsident des <strong>Blasmusikverband</strong>es<br />
der tschechischen<br />
Republik, hiessen im Beisein<br />
der Jury die Vertreter der teilnehmenden<br />
Vereine und die<br />
zahlreichen Gäste herzlich willkommen<br />
und kredenzten zum<br />
Abschluss ein Glas Sekt aus<br />
einem schönen böhmischen<br />
Kristallglas.<br />
Konzert und<br />
Wettspiellokal<br />
Wie schon im Vorjahr fanden<br />
die Konzerte und das Wettspiel<br />
wieder im Stadtteil Smichov im<br />
«Narodi Dum» statt. Ein Stadtteil,<br />
der übrigens bereits Mozart sehr<br />
bekannt war, denn ganz in der<br />
Nähe des Konzertlokales befindet<br />
sich die «Betramka», ein Anwesen,<br />
einst eingebettet in Gärten<br />
und Weinberge, in welchem Wolfgang<br />
Amadeus Mozart, von den<br />
aufmerksamen Gastgebern Dusek<br />
umsorgt, die glücklichsten Tage<br />
seines Lebens verbrachte. Hier<br />
beendete er auch seine Oper Don<br />
Giovanni und sagte einst: «Meine<br />
Prager verstehen mich.»<br />
Während bei den Wettspielkonzerten<br />
der Konzertsaal stets<br />
über genügend Sitzplätze verfügte,<br />
war er am Eröffnungskonzert<br />
Die Dame an der Tuba, Jungendblasorchester Marktoberdorf<br />
bis auf den letzten Platz besetzt.<br />
Grund dafür war die etwas unerfreuliche<br />
Tatsache, dass für grosse<br />
Musikkorps die Bühne zu klein<br />
war und sich daher die Musikantinnen<br />
und Musikanten auf der<br />
gegenüberliegenden Seite, teils<br />
unter der Empore, zum Konzertieren<br />
aufstellen mussten.<br />
Schwungvoller Auftakt<br />
in vollem Haus<br />
Das Eröffnungskonzert gab<br />
dieses Jahr das Burgwach- und<br />
Polizeiorchester der Tschechi-<br />
schen Republik, eines der beiden<br />
führenden Blasorchester in Prag,<br />
unter der Leitung seines Chefdirigenten<br />
Miroslav Hanzal sowie<br />
Libor Krmasek und Vaclav Blahunek.<br />
Mit der bekannten Melodie<br />
aus dem «Te Deum» von F. A.<br />
Charpentier begann es und endete,<br />
es kann fast nicht anders sein,<br />
mit einem Medley verschiedener<br />
Melodien des Dreigestirns der<br />
tschechischen Volksmusik, Poncar,<br />
Vacek und Vejvoda.<br />
Kam, sah und siegte<br />
Am Wettspiel beteiligten sich<br />
16 Vereine aus vier Ländern. Zehn<br />
Korps stellte das Gastgeberland,<br />
die Tschechische Republik, zwei<br />
kamen aus Deutschland (die<br />
Badisch-Schwäbische Spielgemeinschaft<br />
der Musikvereine<br />
Schömberg und Dürm sowie das<br />
Jugendblasorchester Marktoberdorf),<br />
drei aus Holland und eines<br />
aus Norwegen. In drei verschiedenen<br />
Stärkeklassen – Mittel-,<br />
Ober- und Höchststufe – stellten<br />
sich die Vereine der internationalen<br />
Jury. Erstmals nahmen auch<br />
Korps in Brass-Band- und Fanfarenbesetzung<br />
(wie in den Beneluxländern)<br />
teil und wurden separat<br />
bewertet. Jedes Korps hatte<br />
ein 25-minütiges Programm zu<br />
spielen, in welches das Pflicht-<br />
20 UNISONO 3 •2003