Dirigentin oder Dirigenten - Schweizer Blasmusikverband
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10 unisono 6-2007<br />
Die <strong>Schweizer</strong> Zeitschrift für Blasmusik<br />
■ Jahresbericht 2006 des Präsidenten der Musikkommission: «Das Eidgenössische war ein Fest der Superlative!»<br />
Das vergangene. durch das Eidgenössische Musikfest<br />
in Luzern geprägte Jahr war für die Musikkommission<br />
sehr reich an Aktivitäten. Blaise Héritier zieht eine<br />
Bilanz.<br />
Wir trafen uns sechs Mal zu Sitzungen, die sich alle<br />
durch eine hervorragende und konstruktive Arbeitsatmosphäre<br />
auszeichneten. Mir bleibt nur, meine<br />
Kollegen zu beglückwünschen und ihnen für ihre<br />
Fachkompetenz, ihren Einsatzwillen, ihre Disponibilität,<br />
ihre professionelle Einstellung und ihre menschlichen<br />
Qualitäten zu danken.<br />
■ Dank an Josef Gnos<br />
Ein ganz besonderer Dank geht an meinen Vizepräsidenten<br />
Josef Gnos, der sich entschieden hat, sein Mandat<br />
auf Ende 2006 niederzulegen. Als Mitglied ab 1994 und<br />
seit 2002 als Vizepräsident hat Josef Gnos die Arbeiten<br />
der MK geprägt. Zahlreiche Projekte hat er in dieser Zeit<br />
initiiert.<br />
Seine offene Geisteshaltung hat es ihm erlaubt,<br />
sowohl bei der Militärmusik aktiv zu sein als auch<br />
das NJBO zu gründen, in dem er bis zu diesem Jahr einer<br />
der wesentlichen und unermüdlichen Motoren war.<br />
Bei dieser Gelegenheit möchte ich ihm für seine<br />
Unterstützung und den Reichtum unserer jahrelangen<br />
Beziehung danken. An seiner Stelle wird Rolf Schumacher<br />
das Vizepräsidium übernehmen.<br />
■ Eidgenössisches Musikfest Luzern<br />
Es war ein Jahr im Zeichen des Eidgenössischen<br />
Musikfestes, eines Festes des Superlative, zu dem bereits<br />
alles <strong>oder</strong> fast alles gesagt ist. Ein derartiger Wettbewerb<br />
bleibt nur dann als Erfolg im Gedächtnis der Teilnehmer<br />
haften, wenn er aus musikalischer, technischer und<br />
logistischer Sicht perfekt organisiert war.<br />
Die Wahl der Komponisten für die Aufgabestücke hat<br />
sich als ausgezeichnet erwiesen, ihre Schreibweise hat<br />
es uns erlaubt, Aufgabestücke vorzulegen, die von den<br />
Hauptakteuren, den Musikantinnen und Musikanten,<br />
fast einstimmig als ausgezeichnet befunden wurden.<br />
Einmal mehr kann ich hier den Musikverantwortlichen<br />
im Organisationskomitee, Max Tschopp, beglückwünschen<br />
und ihm danken. Sein Verhandlungsgeschick und<br />
seine Geduld erlaubten es ihm oft, die gelegentlich<br />
etwas verrückten Anfragen der diversen Teilnehmer zu<br />
relativieren.<br />
■ Ausbildung<br />
Während des vergangenen Jahres hat die MK das gesamte<br />
Ausbildungskonzept für Instrumentalisten<br />
aktualisiert. Neue Prüfungsstücke aus dem vorhandenen<br />
Repertoire werden die Normetüden ersetzen und auf<br />
unserer Internetseite zur Verfügung stehen.<br />
Das neu aktualisierte Ausbildungskonzept SBV 99 bleibt<br />
im SBV nach wie vor die Referenz, die MK hat aber<br />
entschieden, dass die Wege zu einer vollständigen<br />
Ausbildung offener werden sollen. So unterstützt die MK<br />
beispielsweise das Ausbildungskonzept «ESPACE» und<br />
den entsprechenden Studienplan des Waadtländer<br />
Verbandes.<br />
Eine unserer Hauptsorgen stellt die Ausbildung der<br />
künftigen <strong>Dirigenten</strong> dar. Im Lauf des Jahres 2007<br />
werden der entsprechende Bildungsplan sowie die<br />
Richtziele und die Prüfungsanforderungen aktualisiert.<br />
Die vielerorts angekündigte Abschaffung des<br />
Lehrganges für <strong>Dirigenten</strong> vom «Typus B» zwingt uns,<br />
Lösungen für die Zukunft zu entwickeln. Informelle<br />
Gespräche zwischen verschiedenen Personen und<br />
Organisationen, die diese für die Zukunft unserer<br />
Vereine unerlässliche Ausbildung anbieten könnten,<br />
haben begonnen (SBV, Musikhochschulen, Konservatorien<br />
und namentlich auch die Armee).<br />
■ 2. <strong>Schweizer</strong> Blasmusikfestival<br />
Im Hinblick auf das 2. <strong>Schweizer</strong> Blasmusikfestival,<br />
das im Jahr 2008 in Mels (SG) stattfi nden wird, hat der<br />
SBV einen Kompositionswettbewerb für alle Klassen und<br />
Besetzungstypen durchgeführt. Zugelassen waren<br />
Komponisten aus der Schweiz und dem Ausland und<br />
trotz der relativ kurzen Fristen sind 20 Werke eingereicht<br />
worden. Auf diese Weise haben die Jurys drei<br />
Preise für drei hervorragend geschriebene Kompositionen<br />
vergeben können. Eine kleine Enttäuschung war<br />
dennoch die Tatsache, dass nur ein Viertel der eingereichten<br />
Kompositionen aus der Schweiz stammte.<br />
■ Konferenz der Präsidenten<br />
der kantonalen Musikkommissionen<br />
Einer der dringendsten Wünsche der MK SBV ist die<br />
Verwirklichung einer Konferenz der Präsidenten der<br />
kantonalen Musikkommissionen, um miteinander<br />
die Probleme zu diskutieren und zu teilen. Es gibt für<br />
mich gute Gründe, im Jahr 2007 auf eine erste<br />
Durchführung zu hoffen.<br />
■ Wettstückliste<br />
Das vergangene war an der Front der Neuklassierungen<br />
ein ruhiges Jahr, denn nur 24 Werke entsprachen den im<br />
Vademecum aufgeführten Bedingungen der MK. Diese<br />
Kompositionen sind nun in die Wettstückliste des<br />
Vademecum 2007 integriert und fi nden sich auch auf<br />
unserer Internetseite www.windband.ch.<br />
■ Weiterbildungskurse<br />
Dieses Jahr hat der SBV Fr. 115000.– an Subventionen<br />
für Ausbildungskurse bezahlt.<br />
165 Kandidaten haben Abschlussprüfungen als<br />
<strong>Dirigenten</strong> absolviert, davon 71 in der Unterstufe, 48 in<br />
der Mittelstufe, 24 in der Oberstufe und 22 bei der<br />
Ausbildung im Verein.<br />
Ich hoffe, dass diese grosse Zahl von Neudirigenten ihre<br />
Kenntnisse in den Dienst der Musikvereine stellen wird.<br />
1566 Instrumentalisten haben die Weiterbildungskurse<br />
besucht: 606 im Grundkurs, 449 auf der Unterstufe, 285<br />
auf der Mittelstufe, 153 auf der Oberstufe 1 und 53 auf<br />
der Oberstufe 2 sowie 20 bei «Treffpunkt Praxis».<br />
Einerseits freut mich die Zunahme der Teilnehmer, die<br />
ihre Ausbildung bis zur Oberstufe 2 durchziehen, denn<br />
sie bringt eine Verbesserung des durchschnittlichen<br />
Vereinsniveaus, andererseits beunruhigt mich die<br />
stetige Abnahme der Teilnehmerzahl im Grundkurs sehr.<br />
Sie muss uns zu raschen und ganzheitlichen Überlegungen<br />
über die Gründe dieses Interessenverlustes<br />
aufrufen. Gemeinsam müssen wir weiterhin nach den<br />
besten Lösungen suchen, damit die ausgebildeten<br />
Musikanten in unsere Vereine eintreten und dort so<br />
lange wie möglich musizieren.<br />
■ Nationales Jugendblasorchester<br />
Anlässlich der diesjährigen Konzerte hat das NJBO<br />
wiederum seinen Wert bewiesen. Das hervorragende<br />
musikalische Niveau ist eine ausgezeichnete Visitenkarte<br />
für unseren Verband. Ich wünsche mir, dass das<br />
Publikum und vor allem<br />
die <strong>Schweizer</strong> Musikanten dem NJBO noch mehr Unterstützung<br />
zukommen lies-sen, indem sie insbesondere<br />
die Konzertsäle füllten.<br />
■ Herzenswünsche<br />
Ich wünsche mir, dass alle Musikvereine mindestens einmal<br />
pro Jahr im Freien ein richtiges Konzertprogramm spielen<br />
und jeder Musikant eine Person in ein Saalkonzert<br />
mitbringen würde, die noch<br />
nie eine Blasmusik im<br />
Konzert gehört hat. Diese<br />
Leute könnten sich dann ein<br />
besseres Bild von unserer<br />
Musikkunst machen.<br />
Ich wünsche mir auch,<br />
dass zahlreiche Projekte<br />
zu Themen der Musik und<br />
musikbezogener Zusammenarbeit<br />
entstehen<br />
werden.<br />
■ Dank<br />
Zum Schluss dieses<br />
Berichts habe ich die<br />
angenehme Pfl icht, all<br />
jenen zu danken, die mir<br />
während des Vereinsjahres<br />
geholfen haben.<br />
blaise héritier,<br />
präsident<br />
der musikkommission<br />
sbv<br />
SBV-Kommunikationschef<br />
Valentin Bischof (mit<br />
Sonnenbrille) inmitten<br />
eines Fahnenmeeres am<br />
Eidgenössischen Musikfest<br />
Luzern 2006.