dashackersyndrom100

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16.04.2013 Aufrufe

WDR 3 open: pop drei, 15.04.2013 Das Hacker-Syndrom auch früher mal. Ja, dieses „ich kann das Netz mit bauen, mit gestalten...die ist brandgefährlich“ Vielen Dank! (Applaus) So, jetzt zünde ich mir eine Zigarette an. Boah, das war echt. Ich brauch echt ein Getränk. Das ist dringend wichtig. Anderthalb Stunden gelabert. Es war nicht ganz dumm, oder? junge Frau Nein! Es war super und flausch und so. Hast Du gut gemacht! Stephan Dankeschön! (Musik) 17. Szene: Heldenverehrung Stephan Und das macht natürlich auch einen echt krassen Egopush! Und darauf muss man klar kommen und das ist nicht leicht. Und wenn Du dann noch in einem Umfeld bist, dass Dich erstmal speziell als Helden wahr nimmt. Oder primär... Ich fühlte mich früher immer wie Bastian Balthasar Bux aus der „Unendlichen Geschichte“. Die Hauptfigur, der kleine dicke Junge, der lieber Bücher liest als irgendwie raus zu gehen und der dann dort das Heldenhafte an ihm entdeckt. In Phantasien. Und der unglaublich viel anfängt und nichts fertig macht in dem Buch. Und das geht mir genauso. Ich fange unglaublich viel an und mache fast nichts fertig. Und ich glaube die Meisten von uns sind alle auf der Suche nach dem „Ding“ das es für sie ist. Und ich glaube auch die Meisten von uns träumen mal davon irgendwie Held zu sein und eine Statue irgendwo stehen zu haben. © Westdeutscher Rundfunk Köln 2012 Dieses Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des WDR. 24

WDR 3 open: pop drei, 15.04.2013 Das Hacker-Syndrom Autor Wann hast Du Dich denn mal als Superstar gefühlt? Stephan Also ich hab da auch lange gebraucht um zu verstehen, was da eigentlich mit mir passiert ist. Das war so einmal die Außenwelt, die da so sagte: coole Sache! Und die Isolation gleichzeitig, wo man sich dann in Sachen reinsteigert. Ja und manchmal, wenn ich im Kopf gerade durchdrehe, will ich trotzdem eine Statue haben. Auf irgendeinem Marktplatz! Das ist halt so... also ich... also ich komme bis heute nicht so richtig klar drauf. Aber das muss ich halt lernen. Und da bin ich auch gerade bei. Ich weiß, dass uns Menschen als Helden betrachten. Auch Menschen von vor Ort. Aber wir sind halt keine Helden. Ich kann es nur immer wieder sagen. Wir sind keine Helden. Also mir ist das, als wir in Regensburg bei dem Vortrag eigentlich klar geworden, wie naiv das alles war, was wir gemacht haben. Es war so... ich erzählte und erzählte und erzählte und plötzlich war mir das so: Ich habe nurnoch gedacht. Was haben wir da eigentlich gemacht? Wir naiv waren wir eigentlich einfach mal so zu meinen, wir können das so tun?! 18. Szene: Mohammad stirbt Stephan Und irgendwann kam er halt nicht mehr wieder. Und dann hatten wir © Westdeutscher Rundfunk Köln 2012 Dieses Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des WDR. 25

WDR 3 open: pop drei, 15.04.2013<br />

Das Hacker-Syndrom<br />

Autor Wann hast Du Dich denn mal als Superstar gefühlt?<br />

Stephan Also ich hab da auch lange gebraucht um zu verstehen, was da<br />

eigentlich mit mir passiert ist. Das war so einmal die Außenwelt, die<br />

da so sagte: coole Sache! Und die Isolation gleichzeitig, wo man sich<br />

dann in Sachen reinsteigert. Ja und manchmal, wenn ich im Kopf<br />

gerade durchdrehe, will ich trotzdem eine Statue haben. Auf<br />

irgendeinem Marktplatz! Das ist halt so... also ich... also ich komme<br />

bis heute nicht so richtig klar drauf. Aber das muss ich halt lernen.<br />

Und da bin ich auch gerade bei. Ich weiß, dass uns Menschen als<br />

Helden betrachten. Auch Menschen von vor Ort. Aber wir sind halt<br />

keine Helden. Ich kann es nur immer wieder sagen. Wir sind keine<br />

Helden. Also mir ist das, als wir in Regensburg bei dem Vortrag<br />

eigentlich klar geworden, wie naiv das alles war, was wir gemacht<br />

haben. Es war so... ich erzählte und erzählte und erzählte und<br />

plötzlich war mir das so: Ich habe nurnoch gedacht. Was haben wir<br />

da eigentlich gemacht? Wir naiv waren wir eigentlich einfach mal so<br />

zu meinen, wir können das so tun?!<br />

18. Szene: Mohammad stirbt<br />

Stephan Und irgendwann kam er halt nicht mehr wieder. Und dann hatten wir<br />

© Westdeutscher Rundfunk Köln 2012<br />

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