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WDR 3 open: pop drei, 15.04.2013 Das Hacker-Syndrom machen.“ - Was weiß ich... Sei es irgendwelche Faxnummern raussuchen oder... Das war eine schöne Sache ja. Faxnummern für... für... 10. Szene: Fax für Ägypten V Stephan Für ich glaube zehn, fünfzehn Leute über mehrere Stunden. Ich hatte eine lange Liste und habe dann gesessen und habe gefaxt. (Publikum lacht) Habe dabei viel Bier getrunken und habe Faxe verschickt. (Publikum lacht) Immer wieder das gleiche. Auch da waren tote Nummern dabei, das ist in Ordnung, aber wir hatten nachher dann doch eine recht hohe Anzahl durch und plötzlich ging es los. Die Leitungen fingen an zu glühen. Auf dem Fax stand halt drauf: „To whom it may concern“ (Publikum lacht). Es ist halt im Computerladen gelandet. In einem Hotel, in der Bibliothek, in der Uni und da halt überall. Und dann gibt‘s halt meistens jemanden, der versteht: Modem, Telefonnummern, Passwort? Hey! Das kriege ich hin. Nach vier Tagen war dann alles wieder da. Also es war auch sehr schön zu sehen, wie die IP Adressen zurückkamen, also man kann es ja ... (Rede von Mubarak - darüber:) Sprecherin Stephan und die anderen Aktivisten von Telecomix sind an ihren Bildschirmen dabei, als Ägyptens Vizepräsident Suleiman den Rücktritt von Mubarak am 11. Februar 2011 zurück tritt. Doch der © Westdeutscher Rundfunk Köln 2012 Dieses Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des WDR. 16
WDR 3 open: pop drei, 15.04.2013 Das Hacker-Syndrom arabische Frühling geht weiter. 12. Szene: Der Kampf in Syrien beginnt V Stephan Wann ging es in Syrien los? Weiß das jemand? März letzten Jahres. Seit März letzten Jahres kämpfen in Syrien die Menschen für ihre Freiheit. Und da haben wir auch geguckt. Was ist denn da? d Stephan Und dann ging es an Syrien. Und das war das krasseste, was wir bis jetzt hier gesehen haben. Mittlerweile weiß ich nicht mehr, welche Seite recht hat oder wer Schuld ist an dem Ganzen. Es ist halt ein verdreckter Bürgerkrieg geworden. Wir haben darauf aufmerksam gemacht, dass es westliche Technologie ist, die da steht. Das es der Westen ist, der dem Regime im Endeffekt durch Hardware-Lieferung geholfen hat das aufzubauen so. V Stephan Und da haben wir auch geguckt. So was ist denn da? Und haben gefunden: „Blue Coat“! Ist eigentlich für Firmennetzwerke gedacht. Man kann halt wunderbar jeden einzelnen Seitenaufruf, jeden http- Request komplett sehen und man kann Alarme schalten. Wenn ein bestimmtes Wort in einer URL drin ist, alarmiere den Geheimdienst. Und teile mit, welche IP das ist und wo diese IP gerade aufgeschaltet ist. Das haben sie getan. Sie haben Leute abgeholt, weil sie auf Facebook waren. Gut: „Blue Coat“ kann man ja knacken. Mussten wir nicht. Stand offen wie ein Scheunentor. Wir konnten dann rausfinden, welche Regeln sie laufen haben und haben das auch veröffentlicht dann ein paar Monate später, um zu zeigen: das tun sie gerade in Syrien. Ja, wir haben dann halt angefangen uns zu überlegen, wie können wir Leuten helfen, dass sie um die © Westdeutscher Rundfunk Köln 2012 Dieses Manuskript ist ausschließlich zum persönlichen, privaten Gebrauch bestimmt. Jede weitere Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung des WDR. 17
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Seite 27 und 28: (Telecomix Jingle) schwerer. WDR 3
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