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Langfassung - Zweckverband Grossraum Braunschweig

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Raumordnungsverfahren der<br />

Ortsumgehung Brome im Zuge der B 248<br />

Erläuterungsbericht<br />

Vorhabensträger: Landkreis Gifhorn<br />

Fachbereich 8: Bauwesen, Abteilung 1<br />

Schlossplatz 1<br />

38518 Gifhorn<br />

Bearbeitung: Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert<br />

Am Friedenstal 1-3<br />

30627 Hannover<br />

Tel.: 0511 / 57 10 79<br />

Fax: 0511 / 56 34 43<br />

E-Mail: schubert-ing.gem@t-online.de<br />

Aufgestellt: Hannover, 12. August 2008<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 2 von 78<br />

Band 1 Erläuterungsbericht zum Raumordnungsverfahren<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Verzeichnis der Tabellen 4<br />

Anlagen zum Erläuterungsbericht 5<br />

In Band 2 enthaltene Originaluntersuchungen 6<br />

I. ALLGEMEINE ANGABEN 7<br />

1. Allgemeine Beschreibung des Vorhabens 7<br />

1.1 Begründung des Bedarfs 7<br />

1.2 Beschreibung des Vorhabens nach Art und Umfang 8<br />

1.3 Beschreibung des der Trassenbestimmung zugrunde liegenden<br />

Gesamtkonzeptes und seiner Zielsetzung 8<br />

1.4 Beschreibung langfristig vorgesehener Ausbauvorhaben 9<br />

1.5 Beschreibung der Trasse einschl. der vom Vorhabensträger geprüften Varianten<br />

mit Begründung der Auswahl 9<br />

1.6 Beschreibung der Auswirkungen bei Nichtverwirklichung des Vorhabens 13<br />

1.7 Umfang der beanspruchten / versiegelten Fläche 15<br />

1.8 Beschreibung des Baubetriebes (jahreszeitliche Verteilung der Bauphasen) 15<br />

1.9 Lagepläne 15<br />

II. UMWELTVERTRÄGLICHKEITSSTUDIE 16<br />

2. Beschreibung der Umwelt am Standort und im Einwirkungsbereich einschl.<br />

Vorbelastung 16<br />

2.1 Abgrenzung des Untersuchungsraumes 16<br />

2.2 Mensch 16<br />

2.3 Tiere und Pflanzen 16<br />

2.4 Boden 18<br />

2.5 Landschaft 18<br />

2.6 Wasser 18<br />

2.7 Klima/Luft 19<br />

2.8 Kultur- und sonstige Sachgüter 19<br />

2.9 Entwicklung ohne Vorhabenverwirklichung 19<br />

3. Beschreibung der zu erwartenden raumbedeutsamen Auswirkungen des<br />

Vorhabens auf die Umwelt 20<br />

3.1 Vorbemerkungen 20<br />

3.2 Ermittlung und Beschreibung der Umweltauswirkungen am Standort und im<br />

Einwirkungsbereich 20<br />

3.2.1 Mensch 22<br />

3.2.2 Tiere und Pflanzen 23<br />

3.2.3 Boden 31<br />

3.2.4 Landschaft 33<br />

3.2.5 Wasser 34<br />

3.2.6 Klima / Luft 36<br />

3.2.7 Kultur- und sonstige Sachgüter 36<br />

3.2.8 Wechselwirkungen 36<br />

3.2.9 Belange der FFH-Gebiete 37<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 3 von 78<br />

3.3 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung bzw. Kompensation von<br />

Umweltauswirkungen 37<br />

3.3.1 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von<br />

Umweltauswirkungen 37<br />

3.3.2 Kompensation von erheblichen Beeinträchtigungen 38<br />

III. RAUMVERTRÄGLICHKEITSSTUDIE 39<br />

4. Beschreibung der zu erwartenden raumbedeutsamen Auswirkungen des<br />

Vorhabens im Hinblick auf die Einhaltung der Grundsätze und Ziele der<br />

Raumordnung 39<br />

4.1 Beschreibung der Grundsätze und Ziele der Raumordnung sowie sonstiger<br />

Planungen im Einwirkungsbereich des Vorhabens 39<br />

4.2 Beschreibung der vorhandenen und geplanten Nutzungen am Standort und im<br />

Einwirkungsbereich 43<br />

4.2.1 Landwirtschaft 43<br />

4.2.2 Forstwirtschaft 44<br />

4.2.3 Wasserwirtschaft 44<br />

4.2.4 Rohstoffwirtschaft 45<br />

4.2.5 Städtebau<br />

4.2.6 Feierabenderholung, Wochenenderholung, Ferienerholung,<br />

45<br />

Erholungsschwerpunkte 45<br />

4.2.7 Verkehr und sonstige Nutzungen 46<br />

4.3 Ermittlung und Beschreibung der Auswirkungen auf vorhandene und geplante<br />

Nutzungen am Standort und im Einwirkungsbereich 47<br />

4.3.1 Vorbemerkungen 47<br />

4.3.2 Landwirtschaft 47<br />

4.3.3 Forstwirtschaft 49<br />

4.3.4 Wasserwirtschaft 49<br />

4.3.5 Rohstoffwirtschaft 49<br />

4.3.6 Städtebau<br />

4.3.7 Feierabenderholung, Wochenenderholung, Ferienerholung,<br />

49<br />

Erholungsschwerpunkte 55<br />

4.3.8 Verkehr und sonstige Nutzungen 55<br />

4.4 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung bzw. Kompensation der<br />

Auswirkungen auf vorhandene und geplante Nutzungen 58<br />

IV. ZUSAMMENFASSUNG IM HINBLICK AUF DIE VARIANTEN 59<br />

5. Variantenabwägung 59<br />

5.1 Vorbemerkungen 59<br />

5.2 Umwelt 59<br />

5.3 Landwirtschaft, Forstwirtschaft 65<br />

5.4 Städtebau 66<br />

5.5 Verkehr 70<br />

5.6 Tabellarischer Variantenvergleich und Zusammenstellung der für die<br />

Entscheidung relevanten Daten zur Ermittlung der Vorzugsvariante 71<br />

6. Zusammenfassung der Ergebnisse mit Auswahl der Vorzugsvariante 75<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 4 von 78<br />

Verzeichnis der Tabellen<br />

Tabelle 1 Kurzbeschreibung der untersuchten Trassenvarianten<br />

Tabelle 2 Belastungen ohne Ortsumgehung auf Streckenabschnitten im Ortsbereich Brome<br />

Tabelle 3 Rahmenskala für die Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

Tabelle 4.1 Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Menschen<br />

Tabelle 4.2 Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Tiere<br />

Tabelle 4.3 Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Pflanzen<br />

Tabelle 4.4 Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Boden<br />

Tabelle 4.5 Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Landschaft<br />

Tabelle 4.6 Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Wasser<br />

Tabelle 4.7 Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Luft<br />

Tabelle 4.8 Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Kultur und<br />

sonstige Sachgüter<br />

Tabelle 5.1 Beeinträchtigungen von Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-Richtlinie durch<br />

die Trassenvariante Nord 1 (Anlage 4.1)<br />

Tabelle 5.2 Beeinträchtigungen von Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie durch die Trassenvariante<br />

Nord 1 (Anlage 4.2)<br />

Tabelle 5.3 Beeinträchtigungen von Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-Richtlinie durch<br />

die Trassenvariante Nord 2 (Anlage 4.3)<br />

Tabelle 5.4 Beeinträchtigungen von Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie durch die Trassenvariante<br />

Nord 2 (Anlage 4.4)<br />

Tabelle 5.5 Beeinträchtigungen von Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-Richtlinie durch<br />

die Trassenvariante Süd 1 (Anlage 4.5)<br />

Tabelle 5.6 Beeinträchtigungen von Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie durch die Trassenvariante<br />

Süd 1 (Anlage 4.6)<br />

Tabelle 6 Kennzahlen der betroffenen Gemarkungen in Niedersachsen (Landwirtschaft)<br />

Tabelle 7 Kennzahlen der betroffenen Gemarkungen in Niedersachsen (Forstwirtschaft)<br />

Tabelle 8 Mögliche vorhabensbedingte Wirkfaktoren, Wirkungspfade und Auswirkungen<br />

Tabelle 9 Bau- und betriebsbedingte Lärmauswirkungen auf das Schutzgut Menschen<br />

Tabelle 10 Prognosebelastungen der Trassenvarianten<br />

Tabelle 11 Be- und Entlastungswirkungen der Trassenvarianten auf Streckenabschnitten im<br />

Ortsbereich Brome<br />

Tabelle 12.1 Variantenvergleich der erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzgut Menschen<br />

Tabelle 12.2 Variantenvergleich der erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzgut Tiere<br />

Tabelle 12.3 Variantenvergleich der erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzgut Pflanzen<br />

Tabelle 12.4 Variantenvergleich der erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzgut Boden<br />

Tabelle 12.5 Variantenvergleich der erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzgut Wasser<br />

Tabelle 12.6 Variantenvergleich der erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzgut Landschaft<br />

Tabelle 13 Übersicht der Ergebnisse der schutzgutspezifischen Variantenvergleiche<br />

Tabelle 14 Rangfolge der Varianten bei den einzelnen Beurteilungskriterien (Landwirtschaft)<br />

Tabelle 15 Bildung eines Vergleichswertes (Landwirtschaft)<br />

Tabelle 16 Bewertung der Wirkungen der Planfälle in den Siedlungsbereichen<br />

Tabelle 17 Bewertung der Wirkungen der Planfälle nach dem Trassenverlauf<br />

Tabelle 18 Vergleich der verkehrlichen Auswirkungen der Trassenvarianten<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 5 von 78<br />

Tabelle 19 Zusammenfassende Betrachtung der Varianten<br />

Tabelle 20 Qualitative Zusammenfassung entscheidungserheblicher Aspekte<br />

Tabelle 21 Zusammenfassung der Ergebnisse und Rangfolge der Varianten<br />

Anlagen zum Erläuterungsbericht<br />

1 Übersichtskarte Untersuchungsraum Abbildung 2 aus [ 1 ]<br />

2 Raumwiderstand / Konfliktschwerpunkte Karte 8 aus [ 5 ]<br />

3 Übersicht der Varianten Unterlage 3 aus [ 2 ]<br />

4.1 Tabelle 5.1: Beeinträchtigungen von Lebensraumtypen<br />

des Anhangs I der FFH-Richtlinie durch die<br />

Trassenvariante Nord 1 aus [ 6 ]<br />

4.2 Tabelle 5.2: Beeinträchtigungen von Arten<br />

des Anhangs II der FFH-Richtlinie durch die<br />

Trassenvariante Nord 1 aus [ 6 ]<br />

4.3 Tabelle 5.3: Beeinträchtigungen von Lebensraumtypen<br />

des Anhangs I der FFH-Richtlinie durch die<br />

Trassenvariante Nord 2 aus [ 6 ]<br />

4.4 Tabelle 5.4: Beeinträchtigungen von Arten<br />

des Anhangs II der FFH-Richtlinie durch die<br />

Trassenvariante Nord 2 aus [ 6 ]<br />

4.5 Tabelle 5.5: Beeinträchtigungen von Lebensraumtypen<br />

des Anhangs I der FFH-Richtlinie durch die<br />

Trassenvariante Süd 1 aus [ 6 ]<br />

4.6 Tabelle 5.6: Beeinträchtigungen von Arten<br />

des Anhangs II der FFH-Richtlinie durch die<br />

Trassenvariante Süd 1 aus [ 6 ]<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 6 von 78<br />

In Band 2 enthaltene Originaluntersuchungen:<br />

[ 1a ] Verkehrsuntersuchung zur Ortsumgehung Brome (B 248),<br />

2001, Ing.-Gem. Dr.-Ing. Schubert<br />

[ 1b ] Verkehrsuntersuchung zur Ortsumgehung Brome (B 248),<br />

Aktualisierung Dezember 2006, Ing.-Gem. Dr.-Ing. Schubert<br />

[ 2 ] Vorplanung zur Ortsumgehung Brome,<br />

Oktober 2007, Ing.-Gem. Dr.-Ing. Schubert<br />

[ 3 ] Entwurfstechnische Untersuchung zum Ausbau der B 248 in der OD Brome,<br />

September 2005, Ing.-Gem. Dr.-Ing. Schubert<br />

[ 4a ] Neubaumaßnahme Bundesstraße 248 - Analyse und Bewertung der<br />

städtebaulichen Wirkungen im Siedlungsbereich der Ortslage Brome –<br />

Erster Teil, Planerwerkstatt1, Hannover, Juli 2005<br />

[ 4b ] Neubaumaßnahme Bundesstraße 248 im Raum Brome, Teil 2 –<br />

Analyse und Bewertung der städtebaulichen Wirkungen in den<br />

Planfällen Variante Nord, Variante Süd, Variante Nord 2,<br />

Planerwerkstatt1, Hannover, März 2006<br />

[ 4c ] Neubaumaßnahme Bundesstraße 248 - Analyse und Bewertung<br />

der städtebaulichen Wirkungen – Teil 3: Aktualisierung 2007,<br />

Planerwerkstatt1, Hannover, Mai 2006<br />

[ 4d ] Neubaumaßnahme Bundesstraße 248 - Analyse und Bewertung<br />

der städtebaulichen Wirkungen – Teil 3: Aktualisierung 2007 – Ergänzung:<br />

Bewertung der Planfälle mit Planungsnullfall 2020 als Bezugsfall,<br />

Planerwerkstatt1, Hannover, Mai 2006<br />

[ 5 ] Ortsumgehung Brome im Zuge der B 248 - Umweltverträglichkeitsstudie,<br />

Juni 2008, Arbeitsgruppe Land & Wasser (alw), Dr. Thomas Kaiser<br />

[ 6 ] Ortsumgehung Brome im Zuge der B 248 - FFH – Verträglichkeitsprüfung<br />

Juni 2008, Arbeitsgruppe Land & Wasser (alw), Dr. Thomas Kaiser<br />

[ 7 ] Bewertung von Trassenvarianten der Ortsumgehung Brome,<br />

Mai 2007, Landwirtschaftskammer Niedersachsen<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 7 von 78<br />

I. ALLGEMEINE ANGABEN<br />

1. Allgemeine Beschreibung des Vorhabens<br />

1.1 Begründung des Bedarfs<br />

Die Bundesstraße 248 ist eine wichtige überregionale Fernstraßenverbindung in Südwest –<br />

Nordost – Richtung zwischen den Ländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Sie führt<br />

von Northeim im westlichen Harz-Randgebiet über Seesen, Salzgitter, <strong>Braunschweig</strong>,<br />

Wolfsburg, Salzwedel in den Landkreis Lüchow-Dannenberg. Im Landkreis Gifhorn ist die<br />

B 248 eine wichtige Wirtschafts- und Berufsverkehrsachse, die im Osten auf einem Abschnitt<br />

die Ortsdurchfahrt durch den Flecken Brome bildet (Anlage 1). Zur wirtschaftlichen<br />

Entwicklung des Gesamtraumes mit dem Landkreis Gifhorn und dem Altmarkkreis Salzwedel<br />

ist ein Ausbau des vorhandenen Straßennetzes im überregionalen Verkehr und im regionalen<br />

und innerörtlichen Straßennetz dringend erforderlich.<br />

Im Rahmen der Sanierung der Ortsdurchfahrt nach Grenzöffnung wurde die B 248 zweistreifig<br />

mit Fahrbahnbreiten zwischen Hochborden von 6,20 m bis 7,00 m ausgebaut. Innerhalb<br />

der Ortslage ist in Teilabschnitten das Parken am Fahrbahnrand zugelassen, so<br />

dass Begegnungsverkehr von Lkw teilweise nur eingeschränkt mit verminderter Geschwindigkeit<br />

möglich ist. Eine schwerwiegende Beeinträchtigung stellt der Engpass mit der<br />

„rechtwinkligen Kurve“ im Bereich Hauptstraße – Salzwedeler Straße dar, in dem derzeit<br />

der Verkehr im Richtungswechselbetrieb mit Lichtsignalanlage geregelt wird. Für große Lkw<br />

mit mehr als 10 m Länge ist die Ortsdurchfahrt Brome im Zuge der B 248 daher gesperrt; es<br />

ist eine Umleitungsstrecke im Süden/Osten von Brome ausgewiesen. Der Ausbaustandard<br />

der B 248 im Ortsbereich von Brome wird der Funktion des Straßenzuges als Bundesfernstraße<br />

nicht gerecht.<br />

Im gesamten Raum Brome ist das Verkehrsaufkommen nach 1990 seit Öffnung der Grenzen<br />

sehr stark angestiegen. Insbesondere auf der B 248 wie auch auf der B 244 sind Verkehrsströme<br />

in Nord-West-Richtung vor allem aus dem Landkreis Altmark in Sachsen-<br />

Anhalt hinzugekommen.Zudem fließen aufgrund der in der Ortslage von Brome unzureichenden<br />

Verkehrsführung der B 248 Teile großräumiger Verkehrsströme in Nordost-<br />

Südwest-Richtung außerhalb des Raumes Brome und belasten somit andere Strecken und<br />

Ortsdurchfahrten, die für die Aufnahme des Bundesstraßenverkehrs nicht ausgebaut und<br />

nicht geeignet sind.<br />

Die Verkehrsbelastungen im Untersuchungsraum werden auch in Zukunft aufgrund der allgemeinen<br />

Verkehrszunahme und wegen zusätzlicher Strukturerweiterungen im engeren<br />

Planungsraum Brome noch weiter anwachsen und somit die bestehenden Unzulänglichkeiten<br />

weiter verstärken. Insbesondere werden im Ortsbereich die abschnittsweise hohe<br />

Lärmbelastung und die Störung der Funktionszusammenhänge durch die Dominanz des<br />

Kfz-Verkehrs und die Trennwirkung der Straßen, die bereits im gegenwärtigen Zustand als<br />

städtebauliche Missstände i. S. des BauGB einzustufen sind, ohne weitere Maßnahmen<br />

verschärft. Im Falle eines unveränderten Verkehrsnetzes (Planungsnullfall) führt die prognostizierte<br />

Verkehrsentwicklung zu einer ständig fortschreitenden Verschlechterung der<br />

städtebaulichen Situation, die zunehmend auch in das nachgeordnete Straßennetz hinein<br />

wirkt.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 8 von 78<br />

1.2 Beschreibung des Vorhabens nach Art und Umfang<br />

Die B 248 verläuft im östlichen Landkreis Gifhorn zwischen Voitze und der Landesgrenze<br />

Niedersachsen / Sachsen-Anhalt außerhalb des Ortsgebietes Brome relativ geradlinig. Die<br />

Ortsdurchfahrt Brome ist dagegen gekennzeichnet durch enge Straßenräume und Kurven,<br />

in denen Begegnungsverkehr teilweise nur eingeschränkt bzw. für große Lkw gar nicht<br />

möglich ist. Etwa mittig im Kerngebiet wird die Bundesstraße 244 höhengleich gekreuzt.<br />

Die Maßnahme Ortsumgehung Brome beginnt ca. 400 m (Nordvarianten) bzw. ca. 1,8 km<br />

(Südvarianten) östlich der Ortschaft Voitze, verläuft nördlich bzw. südlich um das Ortsgebiet<br />

Brome und mündet je nach Variante zwischen ca. 600 m und ca. 1,5 km nordöstlich Brome<br />

in die alte B 248 ein. Die Länge der Maßnahme beträgt zwischen rd. 5,4 km für die kürzeste<br />

und rd. 7,1 km für die längste Variante.<br />

Die B 244 wird höhengleich gekreuzt und angebunden. Die L 287 südlich und die K 1119<br />

(Wendischbromer Straße) nördlich Brome werden je nach Trassenverlauf angebunden bzw.<br />

höhenfrei gekreuzt (K 1119 südlich Wendischbrome). Der in Nord-Süd-Richtung das Gebiet<br />

durchschneidende Flusslauf der Ohre wird auf einem Brückenbauwerk überquert.<br />

Wegen der prognostizierten Belastungen der Ortsumgehung, je nach Trassenverlauf zwischen<br />

rd. 2.800 Kfz/Tag und rd. 4.800 Kfz/Tag, ist ein zweistreifiger Regelquerschnitt ohne<br />

Nebenanlagen (RQ 10,5 gemäß RAS-Q) mit einer Gesamtbreite einschließlich der Entwässerungsanlagen<br />

von ca. 16 m bei geländenaher Führung und bis zu 20 m bei Dammlage<br />

vorgesehen.<br />

1.3 Beschreibung des der Trassenbestimmung zugrunde liegenden<br />

Gesamtkonzeptes und seiner Zielsetzung<br />

Der Ort Brome liegt im äußersten Osten von Niedersachsen direkt an der Grenze zu Sachsen-Anhalt.<br />

Nach dem Wegfall der innerdeutschen Grenze ist der Verkehr seit 1990 in<br />

West-Ost-Richtung in erheblichem Maße angewachsen. Das Ortsgebiet von Brome ist seitdem<br />

zunehmend von Durchgangsverkehr auf der B 248 belastet, der bis dahin in dieser<br />

Richtung nicht stattgefunden hatte.<br />

Seit Ende der 1990iger Jahre ist daher der Bau einer Ortsumgehung diskutiert worden. Die<br />

Maßnahme ist im Bundesverkehrswegeplan im vorrangigen Bedarf enthalten. Seit 2000<br />

sind mehrere Untersuchungen zur Beurteilung der Auswirkungen verschiedener Alternativen<br />

zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse durchgeführt worden.<br />

In der Verkehrsuntersuchung zur Ortsumgehung Brome (B 248) 1 2000/2001 mit Aktualisierung<br />

2006 aufgrund zwischenzeitlich fortgeschrittener Planungen zum Bau der Autobahn 39<br />

im Landkreis Gifhorn sind die verkehrlichen Auswirkungen einer Ortsumgehung ermittelt<br />

und dargelegt worden.<br />

Parallel dazu wurden in der Vorplanung zur Ortsumgehung Brome 2 Varianten der Trassenführung<br />

im Raum Brome und in der Entwurfstechnischen Untersuchung zum Ausbau der<br />

B 248 in der OD Brome 3 die Alternative „Ausbau der Ortsdurchfahrt Brome“ untersucht.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 9 von 78<br />

Zur Beurteilung der städtebaulichen Ausgangssituation und der Wirkungen verschiedener<br />

Planfälle, insbesondere auch des punktuellen Ausbaus der Ortsdurchfahrt, ist die Untersuchung<br />

Analyse und Bewertung der städtebaulichen Wirkungen der Neubaumaßnahme<br />

B 248 im Siedlungsbereich und im Raum Brome, Teil 1 bis Teil 3 mit Ergänzung 4 vorgelegt<br />

worden.<br />

Im Verlauf der vorangegangenen Untersuchungen wurden mehrere Trassenvarianten sowohl<br />

nördlich als auch südlich von Brome entwickelt und unter Berücksichtigung der Umweltbedingungen<br />

modifiziert. Parallel dazu sind die Umweltverträglichkeitsstudie zur Ortsumgehung<br />

Brome (B 248) 5 und die FFH Verträglichkeitsstudie 6 durchgeführt worden. In der<br />

UVS wurde der Planungsraum hinsichtlich des Raumwiderstandes und der Konfliktschwerpunkte<br />

untersucht. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat in ihrem Fachbeitrag<br />

Bewertung von Trassenvarianten der Ortsumgehung Brome 7 die Auswirkungen einer Ortsumgehung<br />

auf die Landwirtschaft untersucht und bewertet.<br />

Ziele der Maßnahme Ortsumgehung Brome sind:<br />

o Entlastung der eng bebauten Ortsdurchfahrt Brome vom Durchgangsverkehr<br />

o Beseitigung des bestehenden Engpasses im Zuge der B 248<br />

o Reduzierung der Umweltbelastungen im Siedlungsbereich<br />

o Reduzierung der Konfliktpunkte mit nachgeordneten Straßen<br />

o Zurückführung der Lkw-Umleitungsverkehre auf die B 248<br />

o Entlastung der Lkw-Umleitungsstrecke<br />

o Verbesserung der städtebaulichen Situation<br />

o Verbesserung der überregionalen Verkehrsverbindung<br />

o Verbesserung der Verkehrssicherheit für Fußgänger und Radfahrer<br />

1.4 Beschreibung langfristig vorgesehener Ausbauvorhaben<br />

Im erweiterten Untersuchungsraum ist der Bau der BAB 39 mit der geplanten Querspange<br />

B 190neu zur A 14 im Altmarkkreis vorgesehen. Hierfür läuft z. Z. das Raumordnungsverfahren.<br />

Im Raum Brome verläuft die A 39 aus Richtung Wolfsburg etwa parallel zur B 248<br />

und zur L 288 in Richtung Norden nach Wittingen und weiter parallel zur L 270 nach Uelzen.<br />

Neben der Verknüpfung mit der B 188 nördlich Wolfsburg sind an der A 39 eine Anschlussstelle<br />

mit der B 248 zwischen Ehra und Lessien, in der nördlichen Weiterführung mit<br />

der B 244 westlich Wittingen und mit der B 190neu südlich Bad Bodenteich geplant.<br />

Im Einvernehmen der Beteiligten ist bei den weiteren Untersuchungen der Bau der BAB 39<br />

mit der Vorzugsvariante des laufenden Raumordnungsverfahrens und der geplanten Querspange<br />

B 190neu zur A 14 daher als Planungsnullfall zugrunde gelegt worden, auf den<br />

sich die ermittelten und beschriebenen raumwirksamen Auswirkungen beziehen.<br />

1.5 Beschreibung der Trasse einschl. der vom Vorhabensträger geprüften Varianten<br />

mit Begründung der Auswahl<br />

Die Linienführungen der Varianten einer Ortsumgehung sind innerhalb der durch die UVS 5<br />

festgelegten relativ konfliktarmen Trassenkorridore (Anlage 2) entwickelt und unter Berück-<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 10 von 78<br />

sichtigung örtlicher Gegebenheiten und Zwangspunkte modifiziert worden. Die in die Untersuchungen<br />

eingestellten Varianten unterscheiden sich im Wesentlichen durch ihre Lage<br />

nördlich (Variante Nord 1 und 2) und südlich (Variante Süd 1 und 2) zum Ortsbereich von<br />

Brome.<br />

Eine Kurzbeschreibung der vier Hauptvarianten ist in nachfolgender Tabelle 1 enthalten.<br />

Tabelle 1: Kurzbeschreibung der untersuchten Trassenvarianten<br />

Variante Baulänge<br />

[ m ]<br />

Nord 1<br />

(enge Nordumgehung)<br />

Nord 2<br />

(weite Nordumgehung)<br />

Süd 1<br />

(enge Südumgehung)<br />

Süd 2<br />

(weite Südumgehung)<br />

Länge der<br />

Anschlüsse<br />

[ m ]<br />

Ingenieurbauwerke<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Kurzbeschreibung des Trassenverlaufs<br />

6.150 750 2 Brücken Die Varianten mit einem Trassenverlauf nördlich<br />

von Brome beginnen relativ nahe hinter dem<br />

Ortsausgang von Voitze. Der Ortsteil Altendorf<br />

wird in jedem Fall nordwestlich umfahren. Die<br />

enge Nordumgehung verläuft entlang der Landesgrenze<br />

zu Sachsen-Anhalt und damit südlich<br />

von Wendischbrome<br />

7.100 760 1 Brücke In der weiten Nordumgehung wird der Ort Wendischbrome<br />

in einem weiten Bogen nördlich umfahren.<br />

Damit liegt diese Trasse auf einer Länge<br />

von etwa 2,3 km auf dem Gebiet Sachsen-<br />

Anhalts.<br />

5.470 640 1 Brücke Die enge Südumgehung beginnt im Westen annähernd<br />

mittig zwischen Voitze und Brome. Sie<br />

verläuft relativ nah zur Ortsrandbebauung und<br />

umfährt das Waldgebiet Bromer Busch im Norden.<br />

Nach der Ohre-Querung erfolgt der Verlauf<br />

östlich an der vorhandenen Biogasanlage nordöstlich<br />

von Brome vorbei.<br />

5.370 440 1 Brücke Der Trassenverlauf der weiten Südumgehung ist<br />

wesentlich weiter von der Ortsrandbebauung<br />

entfernt vorgesehen. Damit wird der Bromer<br />

Busch im südlichen Bereich durchquert, und die<br />

Trasse verläuft auf einem kurzen Abschnitt in<br />

Sachsen-Anhalt. Die Ohre-Niederung wird wie in<br />

der Variante Süd 1 gekreuzt und die Biogasanlage<br />

westlich umfahren.<br />

Die Lage und der Verlauf der untersuchten Trassenvarianten gehen aus dem Übersichtsplan<br />

in Anlage 3 hervor.<br />

Beschreibung der geprüften Varianten<br />

Die beiden Varianten mit einem Trassenverlauf nördlich von Brome sind auf den ersten etwa<br />

2,3 km identisch. Sie beginnen an der B 248 etwa 400 m östlich des Ortsausgangs von<br />

Voitze mit einer Linkskurve und verlaufen anschließend geradlinig in Richtung Nordosten<br />

mit Kreuzung des vorhandenen OHE-Güterbahngleises bis zur Winwedeler Straße westlich<br />

des Ortsteils Altendorf. Die enge Nordumgehung (Variante Nord 1) schwenkt hier in Richtung<br />

Osten bis zur B 244 und verläuft dann in einer Wendelinie auf etwa 1.350 m Länge<br />

südlich entlang der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt und damit südlich von Wendischbrome.<br />

Hier werden die Ohre-Niederung und die Wendischbromer Straße (K 1119) jeweils auf<br />

Brückenbauwerken überquert, wobei eine Dammstrecke von etwa 400 m Länge und bis zu<br />

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Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 11 von 78<br />

ca. 5 m Höhe entsteht. Im letzten Abschnitt verläuft die Trasse geradlinig nach Osten und<br />

schwenkt etwa 1.400 m nordöstlich von Brome mit einer Linkskurve in die B 248 ein. Die<br />

Baulänge der Variante Nord 1 beträgt 6.150 m. Weitere Einzelheiten zum Trassenverlauf<br />

sind dem Lageplan in Unterlage 15, Blatt 4 der Vorplanung 2 zu entnehmen.<br />

Die Variante Nord 2 (weite Nordumgehung) in Unterlage 15, Blatt 5 der Vorplanung 2 unterscheidet<br />

sich erst nach etwa 2.300 m von der Variante Nord 1, da sie weiter in nördlicher<br />

Richtung in größerem Abstand zu Altendorf verläuft. Sie kreuzt die B 244 spitzwinklig und<br />

überquert die Ohre zwischen der Gödchen-Mühle und Wendischbrome an der Grenze zu<br />

Sachsen-Anhalt. Der Ort Wendischbrome wird in einem weiten Rechtsbogen auf einer Länge<br />

von etwa 2.300 m auf dem Gebiet Sachsen-Anhalts nördlich umfahren, um den empfindlichen<br />

Bereich der Ohre-Niederung südlich des Ortes zu vermeiden. Östlich von Wendischbrome<br />

kehrt die Linie auf niedersächsisches Gebiet zurück und schwenkt mit einem weiten<br />

Linksbogen etwa 1.500 m nordöstlich des Ortsausgangs von Brome in die<br />

B 248 ein. Die weite Umgehung Nord 2 hat eine Baulänge von 7.100 m.<br />

Die B 244 wird mit beiden Nordumgehungen über einen Kreisverkehrsplatz verknüpft. Die<br />

K 1119 (Wendischbromer Straße) wird in Variante Nord 1 südlich Wendischbrome ohne<br />

Anschluss höhenfrei gekreuzt, während sie in Variante Nord 2 in Sachsen-Anhalt höhengleich<br />

untergeordnet angebunden wird. Die alte B 248 westlich und östlich von Brome mündet<br />

jeweils höhengleich untergeordnet in die Ortsumgehung ein.<br />

Die Variante Süd 1 (enge Südumgehung) beginnt etwa 1.000 m westlich des Ortsrands von<br />

Brome, verläuft in südöstlicher Richtung auf einem vorhandenen Wirtschaftsweg bis zur<br />

Kreuzung mit der B 244, wobei das vorhandene OHE-Güterbahngleis höhengleich gekreuzt<br />

wird, und schwenkt dann nach Nordosten. Die Trasse verläuft nahezu parallel zur <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Straße etwa mittig zwischen diesem Straßenzug und dem Waldrand des Bromer<br />

Busches bis zur Kreuzung mit der L 287. In diesem Abschnitt umfährt sie den Bromer<br />

Busch im Norden, wobei der Abstand zur Ortsrandbebauung relativ gering ist. Mit einem<br />

Schwenk in Richtung Osten kreuzt die Trasse die L 287 (Steimker Straße) nördlich der<br />

Sportanlagen und überquert südlich der Kläranlage in einer großzügigen Linkskurve den<br />

Bachlauf der Ohre. Die alten Eichen-Mischwald-Bestände östlich der Ohre werden geschont.<br />

Im weiteren Verlauf in Richtung Norden liegt die Trasse auf einem vorhandenen<br />

Wirtschaftsweg und führt östlich an der dortigen Biogasanlage vorbei, bevor sie in einer<br />

Rechtskurve etwa 1.200 m nordöstlich des Ortsausgangs in die B 248 einschwenkt. Die<br />

Baulänge der engen Südumgehung beträgt 5.470 m. Der Verlauf der Variante Süd 1 im Lageplan<br />

ist der Unterlage 15, Blatt 2 der Vorplanung 2 zu entnehmen.<br />

Der Trassenverlauf in Variante Süd 2 (weite Südumgehung), im Lageplan in Unterlage 15,<br />

Blatt 3 der Vorplanung 2 enthalten, ist auf den ersten rd. 1.400 m mit Variante Süd 1 identisch.<br />

Um die aus dem relativ geringen Abstand zur südlichen Ortsrandbebauung in Variante<br />

Süd 1 resultierenden Auswirkungen zu vermeiden, folgt sie östlich der B 244 weiter dem<br />

Wirtschaftsweg zur Grenze nach Sachsen-Anhalt und verläuft dann auf einem kurzen Abschnitt<br />

mit einer Linkskurve im Nachbar-Bundesland. Mit einer Wendelinie kehrt die Trasse<br />

zurück nach Niedersachsen, durchquert den Bromer Busch im südlichen Bereich, kreuzt die<br />

L 287 südlich der Sportanlagen und schwenkt mit einer relativ engen Linkskurve östlich des<br />

Waldgebietes nach Norden. Die Ohre wird spitzwinklig gekreuzt und die Eichen-Mischwald-<br />

Bestände westlich umfahren. In einer großzügigen Rechtskurve mündet die Trasse etwa<br />

650 m nordöstlich des Ortsrands in die B 248 ein und endet damit westlich der Biogasanlage.<br />

Diese Variante Süd 2 weist eine Baulänge von 5.370 m auf.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

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Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 12 von 78<br />

In beiden Südumgehungen wird die Kreuzung mit der B 244 als Kreisverkehrsplatz ausgebildet.<br />

Die Steimker Straße (L 287) wird nur in der engen Südumgehung (Süd 1) angebunden,<br />

während sie bei der weiten Umgehung (Süd 2) nur bis zum Sportplatz erhalten bleibt<br />

und im weiteren Verlauf südlich davon aufgehoben wird. Die Verknüpfungen mit der alten<br />

B 248 am Trassenanfang und -ende sind als höhengleiche Einmündungen vorgesehen.<br />

Beschreibung von Vorhabenalternativen<br />

Im Verlauf der Untersuchungen sind mögliche Alternativen zu den vertieft geprüften Trassenvarianten<br />

entwickelt, diskutiert und beurteilt worden.<br />

Im Prognosezeitraum bis 2020 wird für die regional begrenzten Nahverkehrsbeziehungen<br />

innerhalb des Untersuchungsraumes mit Zuwächsen um ca. 10 %, für die Fernverkehre im<br />

Zuge der B 248 mit einer höheren Verkehrszunahme bis zu rd. 20 % gerechnet. Als für die<br />

Prognose wesentliche Strukturerweiterungen im engeren Planungsraum sind ein weiterer<br />

Ausbau bzw. das Anwachsen des Verkehrs vom nördlich von Brome im Altmarkkreis liegenden<br />

Spanplattenwerk in Nettgau, ein größeres bereits im Bau befindliches Wohngebiet<br />

im Süden von Brome und ein Mischgebiet im Osten von Brome zu nennen. Insgesamt wird<br />

im gesamten Untersuchungsraum von 2005 bis 2020 unter Berücksichtigung der strukturellen<br />

Entwicklungen noch mit einer Verkehrszunahme zwischen 15 und 20 % gerechnet.<br />

In der Ortsdurchfahrt Brome im Zuge der B 248 wird das Verkehrsaufkommen bis zum Jahr<br />

2020 ohne weiteren Ausbau bis auf knapp 10.000 Kfz/Tag ansteigen, wobei größere Lkw<br />

die Ortsdurchfahrt weiterhin nicht befahren dürfen 1 . Diese Belastungen reduzieren sich<br />

durch den Bau der BAB 39 mit der Vorzugsvariante des laufenden Raumordnungsverfahrens<br />

und der geplanten Querspange B 190neu zur A 14 (Planungsnullfall) nur um rd. 500<br />

Kfz/Tag.<br />

Als Alternative zum Bau einer Umgehungsstraße im Zuge der B 248 ist im Verlauf der Untersuchungen<br />

auch der Ausbau der Ortsdurchfahrt Brome diskutiert worden, um die OD für<br />

alle Schwerfahrzeuge uneingeschränkt befahrbar und damit die Umleitungsstrecke für<br />

schwere Lkw entbehrlich zu machen. Nach der Entwurfstechnischen Untersuchung zum<br />

Ausbau der B 248 3 sind umfangreiche bauliche und verkehrslenkende Maßnahmen notwendig,<br />

um die Ortsdurchfahrt der B 248 in Brome für große Lkw uneingeschränkt befahrbar<br />

zu machen, wie es die Widmung der Ortsdurchfahrt als Bundesstraße erfordert.<br />

Mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt wachsen die Belastungen wieder auf knapp 10.000<br />

Kfz/Tag an. Da dann auch die großen Lkw den Ortsbereich wieder durchfahren, gibt es dadurch<br />

Entlastungen auf der bestehenden Umleitungsstrecke 1 , die allerdings nicht stärker<br />

sind als sie auch im Planfall Ortsumgehung erwartet werden. So lassen sich keine nachhaltigen<br />

verkehrlichen Wirkungen erkennen, die die Inkaufnahme erheblicher städtebaulicher<br />

Beeinträchtigungen im Planfall Ausbau der Ortsdurchfahrt aufwiegen würden 4 .<br />

Zudem ergeben sich negative städtebauliche Wirkungen vor allem durch den im Zuge des<br />

Ausbaus der Ortsdurchfahrt erforderlichen Abbruch von Gebäuden im historischen Ortskern,<br />

wodurch nicht nur Nutzungen unmittelbar betroffen sind, sondern auch die noch weitgehend<br />

intakte Raumstruktur und das historische Ortsbild erheblich beeinträchtigt werden.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

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Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 13 von 78<br />

Vor diesem Hintergrund und angesichts dieser städtebaulichen Problematik erscheint die<br />

Lösung der reinen Verkehrsprobleme durch einen zumindest punktuellen verkehrsgerechten<br />

Ausbau der Ortsdurchfahrt aus städtebaulicher Sicht abwegig, weil durch die Ausbaumaßnahmen<br />

zusätzliche städtebauliche Probleme geschaffen werden. Die Planungsalternative<br />

Ausbau der Ortsdurchfahrt ist daher aus städtebaulicher Sicht nicht vertretbar, weil<br />

sie die vorhandenen städtebaulichen Missstände im Siedlungsbereich verschärft.<br />

Da zudem durch den Ausbau der Ortsdurchfahrt in verkehrlicher Hinsicht auf allen untersuchten<br />

Streckenabschnitten - mit Ausnahme geringer Entlastungswirkungen auf der Lkw-<br />

Umleitungsstrecke – nur Belastungszunahmen und damit keinerlei positive Wirkungen zu<br />

erwarten sind, wird diese Lösung nicht weiter verfolgt.<br />

Im Verlauf der Untersuchungen sind insbesondere unter Berücksichtigung der UVS 5 und<br />

der FFH-Verträglichkeitsprüfung 6 die grundsätzlichen Trassenverläufe<br />

o enge Nordumgehung<br />

o weite Nordumgehung<br />

o enge Südumgehung<br />

o weite Südumgehung<br />

entwurfstechnisch mehrfach modifiziert und optimiert worden. Letztlich sind die hier beschriebenen<br />

vier Trassenvarianten in Abstimmung mit dem Vorhabensträger und den beteiligten<br />

Gutachtern in die detaillierten Untersuchungen eingestellt worden.<br />

1.6 Beschreibung der Auswirkungen bei Nichtverwirklichung des Vorhabens<br />

Mit der Querspange der B 190neu im Planungsnullfall entsteht eine Alternativroute zur<br />

B 248 zwischen den Räumen Salzwedel und Ehra-Lessien in Richtung Wolfsburg, die jedoch<br />

über 20 km länger ist als die direkte Verbindung im Zuge der B 248 durch Brome.<br />

Aus den Ergebnissen der Verkehrsuntersuchung 1 ist zu entnehmen, dass sich durch den<br />

Bau der A 39 in Nord-Süd Richtung durch den Untersuchungsraum im Wesentlichen großräumige<br />

Verkehrsbeziehungen verlagern und die überwiegend regionalen Verkehrsbeziehungen<br />

zwischen den Räumen Salzwedel und Wolfsburg auf dem kürzeren Straßenzug der<br />

B 248 mit der Ortsdurchfahrt Brome verbleiben. Während die Belastungen der B 248 auf<br />

dem Abschnitt westlich Brome sich kaum verändern bzw. nur geringfügig abnehmen, wird<br />

der Abschnitt östlich von Brome bis Salzwedel um rd. 600 bis 1.000 Kfz/Tag entlastet. Hier<br />

haben sich Verkehre in Richtung Westen stärker auf die geplante B 190neu und die A 39<br />

nördlich und westlich des Untersuchungsraumes verlagert.<br />

Auf den parallel verlaufenden Straßenzügen der B 244 und der L 288 kommt es zu Verkehrsentlastungen<br />

zwischen rd. 500 bis 1.000 Kfz/Tag.<br />

In der Ortsdurchfahrt Brome (Bahnhofstraße – Hauptstraße) reduzieren sich durch die A 39<br />

die Belastungen um rd. 500 Kfz/Tag. Sie weist dann zum Prognosezeitpunkt 2020 eine Maximalbelastung<br />

von rd. 9.400 Kfz/Tag auf. Im Engpassbereich der OD im Abschnitt Hauptstraße<br />

und Salzwedeler Straße liegt die Verkehrsbelastung zwischen 3.900 und 5.800<br />

Kfz/Tag mit einem Schwerverkehrsaufkommen von rd. 300 Lkw/Tag. Hier sind jedoch und<br />

werden auch in Zukunft Lkw mit mehr als 10 m Länge nicht erlaubt. Diese großen Lkw flie-<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

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Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 14 von 78<br />

ßen weiterhin ganz überwiegend über die ausgewiesene Umleitungsstrecke bzw. verlagern<br />

sich zum Teil auf die B 190neu und die A 39.<br />

In Tabelle 2 sind die Belastungen ohne Ortsumgehung und ohne Ausbau der OD auf wesentlichen<br />

Streckenabschnitten im Ortsbereich Brome tabellarisch zusammengestellt.<br />

Tabelle 2: Belastungen ohne Ortsumgehung auf Streckenabschnitten im Ortsbereich Brome<br />

Bahnhofstraße<br />

West<br />

Streckenabschnitt im Ortsbereich Brome<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

B 248 B 244<br />

Bahnhofstraße<br />

Ost<br />

Hauptstraße Altendorfer<br />

Straße<br />

Verkehrsbelastung in [Kfz/Tag]<br />

Analyse 2005/6 6.300 7.750 5.150 4.500 4.200<br />

Prognose<br />

Planungsnullfall<br />

(mit A 39, ohne<br />

Ortsumgehung)<br />

Differenz zu<br />

Analyse<br />

7.400<br />

1.100<br />

(+17,5 %)<br />

9.400<br />

1.650<br />

(+21,3 %)<br />

5.750<br />

600<br />

(+11,7 %)<br />

4.850<br />

350<br />

(+7,8 %)<br />

Süd<br />

5.500<br />

1.300<br />

(+31,0 %)<br />

Auch auf der „LKW-Umleitungsstrecke“ wird ohne weitere Maßnahmen bis 2020 eine Verkehrszunahme<br />

insbesondere des Schwerverkehrs erwartet.<br />

Im Falle eines unveränderten Verkehrsnetzes in Brome (Planungsnullfall) führt die prognostizierte<br />

Verkehrszunahme in der Ortsdurchfahrt der B 248 auch unter Beibehaltung der<br />

„LKW-Umleitungstrecke“ zu einer weiteren Beeinträchtigung der bereits heute (Analysefall<br />

2005/6) durch die vorhandene Verkehrsbelastung erkennbar beeinträchtigten städtebaulichen<br />

Situation. Diese negative Entwicklung in der Ortsdurchfahrt der B 248 wird auch durch<br />

den Neubau der A 39 nicht spürbar in Richtung einer Verbesserung beeinflusst.<br />

Ohne Ortsumgehung werden durch die Verkehrszunahme in der Ortsdurchfahrt Brome im<br />

Zuge der B 248 die bereits im Analysefall 2005/6 abschnittsweise stark belasteten angrenzenden<br />

Nutzungen (Überschreitung der gebietsspezifischen schalltechnischen Orientierungswerte<br />

um mehr als 10 dB[A]) zwar weiter schallbelastet, die Schallzunahmen selbst<br />

sind allerdings geringfügig (max. 1 dB[A]).<br />

Erheblicher als die geringfügige Schallzunahme beeinträchtigt die prognostizierte Verkehrszunahme<br />

die Funktionsverflechtungen, da sich die Trennwirkung in der Ortsdurchfahrt erhöht<br />

und die Querung der Straße erschwert wird. Dies wirkt sich vor allem in der Ortsmitte<br />

aus, wo wesentliche Infrastruktureinrichtungen (Kindergarten, Schulen, Rathaus) beiderseits<br />

der Straße ihren Standort haben, und wo die Straße nur noch an lichtsignalgesicherten<br />

Fußgängerüberwegen (alternativ Fußgängerüberwege mit Fahrbahnteiler) gefahrlos<br />

überschritten werden kann. In den östlich (historischer Ortskern) und westlich angrenzenden<br />

Abschnitten erhöht sich die Trennwirkung zwar nicht ganz so stark, aber in dem zentralen<br />

örtlichen Marktbereich des historischen Ortskernes wird die ohnehin schon beeinträchtigte<br />

Situation durch die Zunahme der Verkehrsbelastung weiter verschlechtert.<br />

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Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 15 von 78<br />

Von einer noch größeren Verkehrszunahme ist die Ortsdurchfahrt der in Nord-Süd-<br />

Richtung den Siedlungsraum querenden B 244 betroffen. Zwar sind die Verkehrszunahmen<br />

im Nordabschnitt (nördlich der Kreuzung mit der B 248) unerheblich (< 10 %), südlich davon<br />

wird dagegen eine Verkehrszunahme um bis zu 40 % erwartet. Dies bewirkt eine Erhöhung<br />

der Schallbelastung an den angrenzenden Nutzungen zwar nur um etwa 1,5 dB(A), die<br />

durch die Verkehrszunahme bedingte Erhöhung der Trennwirkung wirkt sich vor allem auf<br />

die Zugänglichkeit des Ortszentrums und der an der Ostseite der B 244 gelegenen Märkte<br />

von den westlich gelegenen Neubaugebieten am Windmühlenfeld ungünstig aus.<br />

Aus städtebaulicher Sicht ist daher der Planungsnullfall nicht vertretbar, weil damit die<br />

vorhandenen städtebaulichen Missstände weiterhin verschärft werden.<br />

1.7 Umfang der beanspruchten / versiegelten Fläche<br />

Aufgrund der unterschiedlichen Linienführungen und Baulängen der Varianten werden verschiedene<br />

Strukturen von Böden in unterschiedlichem Umfang in Anspruch genommen<br />

oder beeinträchtigt. Ebenso ist der Umfang der versiegelten Fläche insgesamt von der Baulänge<br />

der Varianten abhängig, wobei neue Versiegelungen je nach Inanspruchnahme bestehender<br />

Wegeflächen in den einzelnen Varianten unterschiedliches Ausmaß haben.<br />

Je nach Trassenverlauf beträgt der Flächenbedarf der Verkehrsanlage zwischen etwa 9,5<br />

ha bei der weiten Südumgehung und etwa 12,5 ha bei der weiten Nordumgehung. Der Anteil<br />

der neu versiegelten Fläche ist je nach Trassenverlauf mit etwa 3,3 ha (weite Südumgehung)<br />

bis zu etwa 5,7 ha (weite Nordumgehung) anzusetzen, wobei die Wertigkeit der beanspruchten<br />

Böden und daraus abzuleitende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen hierbei<br />

noch nicht berücksichtigt sind (vgl. dazu UVS 5 ).<br />

1.8 Beschreibung des Baubetriebes (jahreszeitliche Verteilung der Bauphasen)<br />

Es ist davon auszugehen, dass die Bauausführungen je nach Witterungsverhältnissen und<br />

Art der Arbeiten grundsätzlich ganzjährig erfolgen. Vorausgehende Rodungsarbeiten sind<br />

gemäß den einschlägigen Vorschriften in der vegetationsarmen Zeit (Oktober bis Februar)<br />

vorzunehmen. Die Arbeiten im Bereich vorhandener Gewässer (Anpassung, Verlegung,<br />

Brückenbauwerk über die Ohre) sollten in Jahreszeiträumen durchgeführt werden, in denen<br />

geringe Wassertiefen die Arbeiten nicht oder nur gering beeinträchtigen.<br />

1.9 Lagepläne<br />

Aussagekräftige Lagepläne in verschiedenen Maßstäben sind jeweils in den Originaluntersuchungen<br />

([1] bis [7]) enthalten, die in Band 2 den Antragsunterlagen zum ROV beigefügt<br />

sind.<br />

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Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 16 von 78<br />

II. UMWELTVERTRÄGLICHKEITSSTUDIE<br />

2. Beschreibung der Umwelt am Standort und im Einwirkungsbereich<br />

einschl. Vorbelastung<br />

2.1 Abgrenzung des Untersuchungsraumes<br />

Das Plangebiet liegt fast ausschließlich im Landkreis Gifhorn (Land Niedersachsen). Bei<br />

der weiten Nordumgehung sind nicht unerhebliche Flächen im Altmarkkreis Salzwedel<br />

(Land Sachsen-Anhalt) betroffen, während die Trassen bei der engen Nordumgehung und<br />

bei der weiten Südumgehung geringfügig grenzüberschreitend verlaufen.<br />

Die Abgrenzung des Untersuchungsgebietes erfolgt anhand der Wirkräume der untersuchungsrelevanten<br />

Auswirkungen des Vorhabens auf die einzelnen Schutzgüter<br />

o Menschen, Tiere und Pflanzen und biologische Vielfalt,<br />

o Boden, Wasser, Luft, Klima und Landschaft,<br />

o Kulturgüter und sonstige Sachgüter<br />

einschließlich der Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern. Die Karte 1 der UVS 5<br />

zeigt die Abgrenzung des Untersuchungsgebietes.<br />

Da eine Ortsumgehung Brome ohne Querung der Ohre und ihrer Niederung nicht möglich<br />

ist, sind durch das Vorhaben je nach Trassenführung ein beziehungsweise zwei FFH-<br />

Gebiete betroffen. Im Vorfeld kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Vorhaben einzeln<br />

oder im Zusammenwirken mit anderen Projekten oder Plänen geeignet ist, diese FFH-<br />

Gebiete erheblich zu beeinträchtigen, so dass der Projektbegriff im Sinne von § 10 Abs. 1<br />

Nr. 11 BNatSchG erfüllt ist. Daher ist in einem gesonderten Gutachten 6 das Vorhaben auf<br />

seine Verträglichkeit mit den Erhaltungszielen der FFH-Gebiete nach § 34c Abs. 1 NNatG<br />

beziehungsweise § 45 Abs. 1 NatSchG LSA überprüft worden.<br />

2.2 Mensch<br />

Für das Schutzgut Mensch sind die örtlichen Wohn- und Erholungsfunktionen relevant. Das<br />

Wohnen konzentriert sich im Gebiet im Wesentlichen auf die Ortschaften Brome, Altendorf,<br />

Wendischbrome, Voitze und Tülau. Vereinzelt finden sich auch außerhalb der Ortschaften<br />

landwirtschaftliche Höfe und Einzelhäuser (vergleiche Karte 7 der UVS). Als eine grundlegende<br />

Voraussetzung für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen kommt diesen<br />

Flächen eine besondere Bedeutung für das Schutzgut zu.<br />

Bereiche, die für die siedlungsnahe und landschaftsbezogene Erholungsnutzung verstärkt<br />

in Anspruch genommen werden, sind der Raum nördlich und westlich von Voitze mit der<br />

Niederung der Kleinen Aller und den angrenzenden Wäldern sowie der Raum südlich und<br />

südöstlich von Brome mit dem Bromer Busch und Teilen der Ohreniederung.<br />

2.3 Tiere und Pflanzen<br />

Zum Schutzgut Tiere liegen für das Gebiet aktuelle Nachweise von Biber, Fischotter, elf<br />

Fledermausarten, 108 Vogelarten (davon 99 Brutvögel), vier Reptilien- und neun Amphi-<br />

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Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 17 von 78<br />

bienarten, sechs Fischarten sowie 26 Libellen- und 22 Heuschreckenarten vor, von denen<br />

eine große Anzahl aufgrund von Bestandsrückgängen auf den so genannten Roten Listen<br />

der gefährdeten Arten stehen. Eine besondere Bedeutung besitzen die folgenden Bereiche:<br />

o Ohre und Ohreniederung als Lebensraum und Wanderkorridor für Biber und Fischotter,<br />

o Ohreniederung, Niederung der Kleinen Aller sowie Übergänge von älteren Wäldern<br />

zu Offenland als Lebensraum für Fledermäuse,<br />

o Ohreniederung und Niederung der Kleinen Aller als Lebensraum für die Vogelgemeinschaften<br />

des Feuchtgrünlandes und der halboffenen Niederung,<br />

o Bromer Busch und Bickelsteiner Heide als Lebensraum für die Vogelgemeinschaften<br />

strukturreicher Wälder,<br />

o durch Gehölze und Säume strukturierte Teilbereiche der Ackerlandschaften als Lebensraum<br />

für die Vogelgemeinschaften der trockenwarmen, offenen und halboffenen<br />

Feldflur,<br />

o die trockenwarmen Lebensräume des ehemaligen Grenzstreifens sowie einzelne<br />

Waldränder und Teile der Ohreniederung Lebensraum für Reptilien und Heuschrecken,<br />

o mehrere Stillgewässer insbesondere in der Niederung der Ohre als Lebensraum für<br />

Amphibien,<br />

o die Ohre als Lebensraum für Libellen.<br />

Zahlreiche Tierarten unterliegen als besonders beziehungsweise streng geschützte Arten<br />

den besonderen rechtlichen Schutzregelungen des BNatSchG. Bei Biber, Fischotter und<br />

Kammmolch handelt es sich zudem um Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie.<br />

Vorhabensbezogen erfolgte zum Schutzgut Pflanzen eine flächendeckende Bestandserfassung<br />

der Biotoptypen und der gefährdeten Farn- und Blütenpflanzen (vergleiche Kap. 3.3<br />

und Karte 1 der UVS). In weiten Teilen dominieren artenarme Äcker das Untersuchungsgebiet.<br />

Bei den größeren Waldflächen handelt es sich vielfach um Kiefernforste. Eine Ausnahme<br />

ist der Bromer Busch mit seinen strukturreichen alten Buchenwäldern, Eichen-<br />

Mischwäldern und Erlen-Eschen-Auwäldern. Die Niederungen der Kleinen Aller und der Ohre<br />

unterhalb von Brome zeichnen sich durch das Auftreten intensiv genutzter Grünländen<br />

und Äcker sowie zahlreiche Hecken und Feldgehölze aus. Oberhalb von Brome dominieren<br />

in der Ohreniederung Erlen-Eschen-Auwälder, Erlen-Bruchwälder, Sümpfe sowie unterschiedliche<br />

Grünlandtypen. Hinsichtlich der Bedeutung für das Schutzgut kommt den naturnahen<br />

Laubwäldern, den Feuchtbiotopen und den im Bereich des ehemaligen Grenzstreifens<br />

vorkommenden Magerrasen eine besondere Bedeutung zu.<br />

Im Rahmen der Erfassung der Farn- und Blütenpflanzen der Roten Liste wurden 32 gefährdete<br />

Farn- und Blütenpflanzen beziehungsweise Sippen der Vorwarnliste an 42 Wuchsorten<br />

festgestellt.<br />

Rechtliche Schutzbestimmungen ergeben sich durch drei Naturschutzgebiete, ein Landschaftsschutzgebiet,<br />

Naturdenkmale und geschützte Landschaftsbestandteile sowie zwei<br />

FFH-Gebiete. Bei zahlreichen Flächen handelt es sich um nach § 28a/b NNatG beziehungsweise<br />

§ 37 NatSchG LSA besonders geschützte Biotope (siehe Karte 3 der UVS).<br />

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2.4 Boden<br />

An Böden dominieren im Bereich der Geestflächen Podsole, Braunerden und Parabraunerden<br />

sowie in den Niederungen Gleye (mit Niedermoorauflagen) und Niedermoorböden. Bei<br />

den Parabraunerden handelt es sich um einen regional seltenen Bodentyp. Wie die Pseudogley-Pararbraunerden<br />

weisen sie ein sehr hohes natürliches Ertragspotenzial auf. Vorbelastungen<br />

ergeben sich vor allem durch die vorhandenen Bodenbefestigungen und -<br />

überbauung, durch intensive Flächenbewirtschaftungen oder -nutzungen und lokal durch<br />

Schadstoffbelastungen.<br />

Aufgrund ihrer Naturnähe oder besonderer Standorteigenschaften für das Schutzgut von<br />

besonderer Bedeutung sind die Waldflächen des Bromer Busches als historisch altem<br />

Waldstandort, die Feuchtwälder in der Ohreniederung und die Niedermoorstandorte in der<br />

Ohreaue zwischen Wendischbrome und Brome. Bereichen, die aktuell geringen bodenüberprägenden<br />

Nutzungseinflüssen unterliegen, wie extensiv genutzten Grünländern und<br />

Wäldern, kommt eine besondere bis allgemeine Bedeutung zu. Die intensiv bewirtschafteten<br />

Äcker und Grünländer, die den größten Flächenanteil einnehmen, sind von allgemeiner<br />

Bedeutung.<br />

2.5 Landschaft<br />

Die Landschaft wird in weiten Bereichen von Äckern dominiert. Geschlossene Waldbereiche<br />

treten dahinter zurück und konzentrieren sich westlich von Voitze und südlich von Brome.<br />

Grünländer sind deutlich seltener und weitgehend auf die Niederungen von Kleiner Aller<br />

und Ohre beschränkt. Aufgrund einer hohen naturräumlichen Eigenart von besonderer<br />

bis allgemeiner Bedeutung sind die Niederung der Kleinen Aller nördlich der B 248, die Ohreniederung<br />

nördlich Brome und der Bromer Busch.<br />

2.6 Wasser<br />

An Oberflächengewässern finden sich im Untersuchungsgebiet neben den Fließgewässern<br />

Ohre und Kleine Aller zahlreiche Gräben sowie künstlich geschaffene Klein- und Staugewässer.<br />

Während einzelnen Abschnitten der Ohre und mehreren Kleingewässern aufgrund<br />

ihrer Naturnähe und geringen bis mäßigen Belastung eine besondere Bedeutung zukommt,<br />

besitzen die übrigen Gewässer eine allgemeine oder geringe Bedeutung. Von besonderer<br />

Bedeutung für das Grundwasser sind alle Bereiche, in denen in qualitativer Hinsicht eine<br />

sehr geringe stoffliche Beeinträchtigung des sich erneuernden Grundwassers vorliegt. Von<br />

allgemeiner Bedeutung sind alle Flächen, die zur Grundwassererneuerung beitragen, ohne<br />

dass langfristig von einer hochgradigen Boden- und Grundwasserbelastung durch Schadstoffe<br />

auszugehen ist. Für die Funktion der Hochwasserrückhaltung in den natürlichen<br />

Überschwemmungsgebieten von Ohre und Kleiner Aller von besonderer Bedeutung sind<br />

Flächen mit Dauervegetation wie Grünländer, Sümpfe und Wälder.<br />

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Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 19 von 78<br />

2.7 Klima/Luft<br />

Beim Untersuchungsgebiet handelt es sich um einen ländlich geprägten Raum, in dem sich<br />

Immissionsbelastung der Luft auf die Nahbereiche der stärker befahrenen Bundesstraßen<br />

beschränkt. Für das Schutzgut Klima sind die Kaltluftentstehungsgebiete, die klimaökologische<br />

Komfortinsel „Ohreniederung in Brome“ und die siedlungsnahen Laubwäldern von Bedeutung.<br />

2.8 Kultur- und sonstige Sachgüter<br />

Als beachtenswerte Kultur- und sonstige Sachgüter befinden sich im Wirkungsbereich des<br />

Vorhabens zahlreiche in den Denkmalverzeichnissen geführte Kulturdenkmale, die entsprechend<br />

den Denkmalschutzgesetzen von Niedersachsen (NDSchG) und Sachsen-Anhalt<br />

(DenkmSchG LSA) instand zu halten, zu pflegen, vor Gefährdung zu schützen und, wenn<br />

nötig, instand zu setzen sind.<br />

2.9 Entwicklung ohne Vorhabenverwirklichung<br />

Die Nullvariante, also die Prognose über die Entwicklung der Umwelt im Untersuchungsgebiet,<br />

wenn das Vorhaben nicht realisiert werden sollte, dient dem Vergleich mit den zu erwartenden<br />

Auswirkungen durch die Maßnahmen. Sie kann sich nur auf einen kurz- bis mittelfristigen<br />

Zeithorizont beziehen, da die Aussagen sonst zu spekulativ würden.<br />

Bei einem Verzicht auf eine Ortsumgehung für Brome ist davon auszugehen, dass es kurzfristig<br />

zu keinen deutlichen Veränderungen bei der Art und Nutzung der Flächen kommt,<br />

ebenso zu keinen grundsätzlichen Veränderungen bei der Beschaffenheit der Schutzgüter.<br />

Insbesondere für die Bereiche der FFH-Gebiete und der Naturschutzgebiete, das heißt für<br />

die Ohre und die geschützten Teile der Ohre-Niederung und für den Bromer Busch wären<br />

keine Vorhaben zu erwarten, die zu einer Verschlechterung des Erhaltungszustands führen.<br />

Auf der anderen Seite würde dies bedeuten, dass Brome weiterhin den bisherigen Verkehrsbelastungen<br />

ausgesetzt ist.<br />

Im mittelfristigen Zeithorizont wird die Entwicklung im Wesentlichen durch den geplanten<br />

Bau und die Trassenführung der Autobahn A 39 bestimmt. Bei Verwirklichung der Vorzugsvariante,<br />

die westlich des Betrachtungsraums verläuft, sind für das vorhandene Straßennetz<br />

im Bereich von Brome Zunahmen der Verkehrsbelastung bei den wesentlichen<br />

Straßen und damit auch der Lärm- und Schadstoffemissionen zu erwarten (vergleiche<br />

Prognosebelastung für das Jahr 2020).<br />

Bei einer Nichtverwirklichung des Baus der A 39 sind mittelfristig analog zur kurzfristigen<br />

Prognose keine deutlichen Veränderungen bei der Art und Nutzung der Flächen und ebenso<br />

keine grundsätzlichen Veränderungen bei der Beschaffenheit der Schutzgüter zu erwarten.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 20 von 78<br />

3. Beschreibung der zu erwartenden raumbedeutsamen Auswirkungen<br />

des Vorhabens auf die Umwelt<br />

3.1 Vorbemerkungen<br />

Die Varianten für eine Ortsumgehung Brome sind im Verlauf der Bearbeitung der Vorplanung<br />

2 aufgrund der Ergebnisse zahlreicher Abstimmungsgespräche mehrfach variiert und<br />

optimiert worden. Letztlich sind einvernehmlich die in Abschnitt 1.5 beschriebenen Trassenverläufe<br />

der vier Varianten als Grundlage der durchgeführten Untersuchungen (Verkehrsuntersuchung<br />

1 , Städtebauliches Gutachten 4 , UVS 5 , FFH-Verträglichkeitsprüfung 6 , Landwirtschaftlicher<br />

Fachbeitrag 7 ) bestimmt worden.<br />

Die weite Südumgehung (Variante Süd 2) wurde auch im Rahmen der FFH-Verträglichkeitsprüfung<br />

untersucht. Trotz Optimierung in der Trassenführung sind alle untersuchten<br />

Alternativen einer weiten Südumgehung mit erheblichen Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele<br />

eines beziehungsweise zweier FFH-Gebiete verbunden. Die erheblichen Beeinträchtigungen<br />

führen dazu, dass es sich bei jeder der möglichen Trassenführungen einer<br />

weiten Südumgehung um ein unzulässiges Vorhaben im Sinne von § 34 c Abs. 2 NNatG<br />

beziehungsweise § 45 Abs. 2 NatSchG LSA handelt.<br />

Ein unzulässiges Projekt kann ausnahmsweise zugelassen werden, wenn es aus zwingenden<br />

Gründen des überwiegenden öffentlichen Interesses notwendig ist und „eine zumutbare<br />

Alternative, den mit dem Projekt verfolgten Zweck an anderer Stelle ohne oder mit geringeren<br />

Beeinträchtigungen zu erreichen, nicht besteht“ (§ 34 c Abs. 3 NNatG sowie § 45 Abs.3<br />

NatSchG LSA). Da mit den Trassenvarianten Nord 1, Nord 2 und Süd 1 drei Alternativen<br />

bestehen, die FFH-verträglicher sind, stellen die Trassenführungen einer weiten Südumgehung<br />

keine genehmigungsfähigen Alternativen dar, die im Sinne eines Variantenvergleichs<br />

einer vertieften Prüfung sowie Ermittlung und Bewertung des Umfanges der Beeinträchtigungen<br />

zu unterziehen wären. In der UVS 5 ist daher die weite Südumgehung (Variante Süd<br />

2) nicht detaillierter betrachtet worden.<br />

3.2 Ermittlung und Beschreibung der Umweltauswirkungen am Standort und im<br />

Einwirkungsbereich<br />

In der UVS 5 werden die Auswirkungen des Vorhabens bezogen auf die Schutzgüter des<br />

UVPG ermittelt. Dies erfolgt für die bau-, anlage- und betriebsbedingten Auswirkungen.<br />

Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern werden bei dem von der Auswirkung vordringlich<br />

betroffenen Schutzgut bearbeitet. Die Darstellung umfasst die grundsätzlich als<br />

untersuchungsrelevant beurteilten Wirkaspekte. Der Darstellung und der Bewertung der<br />

vorhabensbedingten Umweltauswirkungen liegen die Lagepläne für die Trassenvarianten<br />

einer Ortsumgehung Brome im Maßstab 1:5.000 der Vorplanung 2 und die dafür berechneten<br />

Lärmbelastungen zugrunde.<br />

Nach Abschnitt 1.3 des Merkblatt über Luftverunreinigungen an Straßen ohne oder mit lockerer<br />

Randbebauung (MLuS 02) der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen<br />

(FGSV) in der geänderten Fassung 2005 sind die Bedingungen zur Anwendung der<br />

darin enthaltenen Berechnungsverfahren zur Abschätzung der Immissionsbelastungen an<br />

Straßenabschnitten u. a. Verkehrsstärken über 5.000 Kfz/Tag.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 21 von 78<br />

Die untersuchten Varianten einer Ortsumgehung Brome nehmen in keinem Abschnitt mehr<br />

als 5.000 Kfz/Tag an Verkehr auf. Daher wird auf eine gesonderte Ermittlung der Kraftfahrzeug<br />

bedingten Luftverunreinigungen verzichtet. Allgemeine Aussagen zu Belastungen<br />

durch Luftverunreinigungen bezogen auf die einzelnen Schutzgüter sind in den nachfolgenden<br />

Abschnitten enthalten.<br />

Im Anschluss an die Beschreibung der Auswirkungen erfolgt deren Bewertung auf der<br />

Grundlage fachrechtlicher Anforderungen im Hinblick auf die Prüfung der Umweltverträglichkeit.<br />

Stellen die Auswirkungen gleichzeitig einen naturschutzrechtlichen Eingriffstatbestand<br />

dar, wird entsprechend bei den betroffenen Schutzgütern die Frage der Ausgleichbarkeit<br />

der Beeinträchtigungen und das Erfordernis der Durchführung von Ersatzmaßnahmen<br />

erörtert.<br />

Die Bewertung der Umweltauswirkungen als Kern der Auswirkungsprognose erfolgt anhand<br />

der in nachfolgender Tabelle 3 (aus [5]) wiedergegebenen vierstufigen Rahmenskala.<br />

Die Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen in Bezug auf die verschiedenen<br />

Schutzgüter gemäß UVPG ist nachfolgend in Tabelle 4.1 bis 4.8 (aus [5]) zusammengefasst.<br />

Die Auswirkungen auf die verschiedenen Schutzgüter sind ferner der Darstellung in<br />

den Karten 9 (Schutzgüter Tiere und Pflanzen), 10 (Boden und Wasser) sowie 11 (Menschen,<br />

Landschaftsbild, Kultur- und Sachgüter) der UVS 5 zu entnehmen.<br />

Tabelle 3: Rahmenskala für die Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

Stufe<br />

Bezeichnung<br />

IV<br />

Unzulässigkeitsbereich<br />

III<br />

Zulässigkeitsgrenzbereich<br />

(optionale<br />

Untergliederung)<br />

Einstufungskriterien<br />

Es sind deutliche Gefährdungen rechtlich geschützter Güter zu erwarten, die nicht zulässig<br />

sind.<br />

Rechtsverbindliche Grenzwerte werden überschritten oder es findet eine Überschreitung<br />

anderer rechtlich normierter Grenzen der Zulässigkeit von Eingriffen oder sonstigen Beeinträchtigungen<br />

statt, die nicht überwindbar sind.<br />

Es sind deutliche Gefährdungen rechtlich geschützter Güter zu erwarten, die unter bestimmten<br />

Voraussetzungen zulässig sind.<br />

Rechtsverbindliche Grenzwerte für betroffene Schutzgüter der Umwelt werden in diesem<br />

Bereich überschritten oder es findet eine Überschreitung anderer rechtlich normierter<br />

Grenzen der Zulässigkeit von Eingriffen oder sonstigen Beeinträchtigungen statt, die nur<br />

durch Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses zu rechtfertigen sind. Hierzu<br />

gehören beispielsweise nach Naturschutzrecht nicht ausgleichbare Eingriffstatbestände,<br />

die nur durch die Nachrangigkeit der Belange von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

gerechtfertigt werden können (§ 11 NNatG) oder erhebliche unvermeidbare und kompensierbare<br />

Beeinträchtigungen der Erhaltungsziele von Natura 2000-Gebieten, die allenfalls<br />

durch zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses (§ 34c<br />

NNatG) zu rechtfertigen sind. Hierzu gehören auch Grenzwertüberschreitungen, die Entschädigungsansprüche<br />

auslösen (zum Beispiel § 42 BImSchG).<br />

Optionale Untergliederung:<br />

In Abhängigkeit von der Gewichtung der zu erwartenden Gefährdungen sowie der Bedeutung<br />

beziehungsweise Empfindlichkeit betroffener Schutzgutausprägungen kann der<br />

Zulässigkeitsgrenzbereich untergliedert werden. Zum Beispiel werden nicht ausgleichbare<br />

Verluste rechtlich besonders geschützter Objekte höher gewichtet (Stufe III a) als die<br />

von nicht besonders geschützten (Stufe III b).<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 22 von 78<br />

Stufe<br />

Bezeichnung<br />

II<br />

Belastungsbereich<br />

(optionale<br />

Untergliederung)<br />

I<br />

Vorsorgebereich<br />

3.2.1 Mensch<br />

Einstufungskriterien<br />

Belastungen in diesem Sinne stellen erhebliche Gefährdungen rechtlich geschützter Güter<br />

dar, die auch bei Fehlen eines überwiegenden öffentlichen Interesses zulässig sind.<br />

Unter Vorsorgegesichtspunkten anzusetzende Beeinträchtigungs-Schwellenwerte werden<br />

überschritten.<br />

Optionale Untergliederung:<br />

In Abhängigkeit von der Intensität der zu erwartenden Belastung sowie der Bedeutung<br />

beziehungsweise Empfindlichkeit betroffener Schutzgutausprägungen wird der Belastungsbereich<br />

gegebenenfalls untergliedert. Zum Beispiel wird der Verlust von Schutzgutausprägungen<br />

hoher Bedeutung der Stufe II a zugeordnet, um ihn von Verlusten der<br />

Schutzgutausprägungen mittlerer Bedeutung (Stufe II b) zu unterscheiden.<br />

Der Vorsorgebereich kennzeichnet den Einstieg in die Beeinträchtigung der Schutzgüter<br />

und damit unter Umständen in eine schleichende Umweltbelastung. Die Umweltbeeinträchtigungen<br />

erreichen jedoch nicht das Maß der Erheblichkeit.<br />

Tabelle 4.1: Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Menschen<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Lärmbelastung von Siedlungsbereichen (T)<br />

– Überschreitung der Grenzwerte der<br />

16. BImSchV<br />

Nord 1: ---<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: 1 Haus<br />

Nutzungsentzug und Beeinträchtigung bauleitplanerisch<br />

festgesetzter Flächen(A)<br />

Nord 1: ---<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: Grünfläche und geplante Wohnbaufläche<br />

am südlichen Ortsrand von Brome<br />

Beeinträchtigung von Sichtbeziehungen im<br />

Wohnumfeld (A)<br />

Nord 1: Einzelhäuser<br />

Nord 2: Einzelhäuser<br />

Süd 1: südlicher Ortsrand von Brome<br />

Lärmbelastung von Siedlungsbereichen (T)<br />

– Überschreitung der Orientierungswerte<br />

der DIN 18 005<br />

Nord 1: einzelne Häuser<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: mehrere Häuser<br />

Nutzungsentzug und Beeinträchtigung von<br />

Wege- und Sichtbeziehungen sowie Lärmbelastungen<br />

in Erholungsräumen (A, T) –<br />

Erholungsräume von mindestens allgemeiner<br />

Bedeutung<br />

Nord 1: ---<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: 2 Erholungsräume<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

III<br />

Zulässigkeitsgrenzbereich<br />

II<br />

Belastungsbereich<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Die rechtsverbindlichen Grenzwerte der<br />

16. BImSchV werden überschritten. Es handelt<br />

sich um erhebliche und dauerhafte Auswirkungen,<br />

die Schallschutzmaßnahmen bzw.<br />

Entschädigungsansprüche nach § 42<br />

BImSchG auslösen.<br />

Es handelt sich um Beeinträchtigungen bauleitplanerisch<br />

normierter Festsetzungen.<br />

Erhebliche Beeinträchtigung einer Schutzgutausprägung<br />

von besonderer Bedeutung durch<br />

starke und dauerhafte Funktionsbeeinträchtigung.<br />

Die Orientierungswerte der DIN 18 005 werden<br />

überschritten. Es handelt sich um erhebliche<br />

und dauerhafte Belastungen.<br />

Erhebliche Beeinträchtigung einer Schutzgutausprägung<br />

von allgemeiner (bis besonderer)<br />

Bedeutung durch starke Funktionsbeeinträchtigung.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 23 von 78<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Nutzungsentzug und Beeinträchtigung von<br />

Wege- und Sichtbeziehungen sowie Lärmbelastungen<br />

in Erholungsräumen (A, T) –<br />

Erholungsräume von geringer Bedeutung<br />

Nord 1: mehrere<br />

Nord 2: mehrere<br />

Süd 1: einzelne<br />

Baubedingte Belastungen / Beeinträchtigungen<br />

von Siedlungsbereichen durch die<br />

Bautrassen (B)<br />

Nord 1: 750 m<br />

Nord 2: 530 m<br />

Süd 1: 1.770 m<br />

Baubedingte Belastungen / Beeinträchtigungen<br />

von Erholungsräumen durch die<br />

Bautrassen (B)<br />

Nord 1 = Nord 2 < Süd 1<br />

Belastung / Beeinträchtigung von Siedlungsbereichen<br />

und Erholungsräumen durch<br />

Luftverunreinigungen (T)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

3.2.2 Tiere und Pflanzen<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

I<br />

Vorsorgebereich<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Aufgrund der nachrangigen Bedeutung der<br />

Erholungsräume sind die Auswirkung nicht als<br />

erheblich einzustufen.<br />

Es handelt sich um zeitlich auf die Bauphase<br />

beschränkte Beeinträchtigungen. Durch Vorkehrungen<br />

zur Vermeidung und Minderung<br />

von Beeinträchtigungen werden die Belastungen<br />

begrenzt. Gesetzliche Grenzwerte werden<br />

eingehalten.<br />

Es handelt sich um zeitlich auf die Bauphase<br />

beschränkte Beeinträchtigungen. Durch Vorkehrungen<br />

zur Vermeidung und Minderung<br />

von Beeinträchtigungen werden die Belastungen<br />

begrenzt. Gesetzliche Grenzwerte werden<br />

eingehalten.<br />

Es handelt sich um eine schleichende Umweltbelastung.<br />

Es ist nicht zu erwarten, dass<br />

die Immissionsgrenzwerte der 22. BImSchV<br />

überschritten werden.<br />

Tabelle 4.2: Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Tiere<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Verlust oder Schädigung von Tiervorkommen<br />

und –habitaten (A) – Biber (Castor fiber)<br />

und Fischotter (Lutra lutra)<br />

Nord 1: 0,42 ha Habitatverluste<br />

Nord 2: 0,06 ha Habitatverluste<br />

Süd 1: ---<br />

Zerschneidung von Lebensräumen und<br />

funktionaler Beziehungen (A, T) – Biber und<br />

Fischotter<br />

Nord 1: Aktivitätszentrum Ohre-Niederung<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: ---<br />

Beeinträchtigung von Natur- und Landschaftsschutzgebieten<br />

(A, B)<br />

Nord 1: 2 NSG, 1 LSG<br />

Nord 2: 1 NSG<br />

Süd 1: ---<br />

III a<br />

Zulässigkeitsgrenzbereich<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

der Erhaltungsziele von FFH-Gebieten.<br />

Die sich daraus ergebende Unzulässigkeit<br />

des Vorhabens kann nur durch zwingende<br />

Gründe des überwiegenden öffentlichen<br />

Interesses und bei fehlenden zumutbaren Alternativen<br />

überwunden werden (§ 34c Abs. 3<br />

NNatG bzw. § 45 Abs. 3 NatSchG LSA).<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. § 18<br />

NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne von<br />

§ 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA sind.<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

der Erhaltungsziele eines FFH-<br />

Gebietes. Die sich daraus ergebende Unzulässigkeit<br />

des Vorhabens kann nur durch<br />

zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen<br />

Interesses und bei fehlenden zumutbaren<br />

Alternativen überwunden werden (§ 34c<br />

Abs. 3 NNatG).<br />

Es handelt sich jeweils um deutliche Beeinträchtigungen<br />

der Schutzgebiete, die den<br />

Verbotstatbestand der jeweiligen Schutzgebietsverordnung<br />

erfüllen. Eine Befreiung kann<br />

gewährt werden, wenn überwiegende Gründe<br />

des Allgemeinwohls die Befreiung erfordern.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 24 von 78<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Verlust oder Schädigung von Tiervorkommen<br />

und –habitaten (A) – Brutvögel<br />

Nord 1: 0,53 ha Habitatverluste<br />

Nord 2: 0,33 ha Habitatverluste<br />

Süd 1: 0,22 ha Habitatverluste<br />

Verlust oder Schädigung von Tiervorkommen<br />

und –habitaten (A) – Fledermäuse<br />

Nord 1: 0,42 ha Jagdhabitate<br />

Nord 2: 0,30 ha Jagdhabitate<br />

Süd 1: 0,90 ha Jagdhabitate<br />

Verlust oder Schädigung von Tiervorkommen<br />

und –habitaten (A) – Brutvögel<br />

Nord 1: 0,53 ha Habitatverluste<br />

Nord 2: 0,33 ha Habitatverluste<br />

Süd 1: 0,22 ha Habitatverluste<br />

Verlust oder Schädigung von Tiervorkommen<br />

und –habitaten (A) – Reptilien<br />

Nord 1: 0,56 ha Habitatverluste<br />

Nord 2: 0,16 ha Habitatverluste<br />

Süd 1: 0,01 ha Habitatverluste<br />

II a<br />

Belastungsbereich<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. § 18<br />

NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne von<br />

§ 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA sind. Die<br />

Beeinträchtigungen betreffen die Lebensstätten<br />

von besonders und streng geschützten<br />

Arten, die unter die Verbotsbestimmungen<br />

des § 42 Abs. 1 BNatSchG fallen. Ihre Beseitigung<br />

ist im Rahmen einer Befreiung nach §<br />

62 Abs. 1 BNatSchG möglich, wofür allerdings<br />

überwiegende Gründe des Gemeinwohls geltend<br />

zu machen sind. Durch vorgezogene<br />

Ausgleichsmaßnahmen kann sichergestellt<br />

werden, dass ein günstiger Erhaltungszustand<br />

der Bestände der Arten der EU-<br />

Vogelschutzrichtlinie erhalten bleibt. Der Verbotstatbestand<br />

des Art. 5 EU-Vogelschutzrichtlinie<br />

ist nicht erfüllt.<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. § 18<br />

NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne von<br />

§ 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA sind. Es<br />

sind Lebensräume von herausragender Bedeutung<br />

betroffen<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. § 18<br />

NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne von<br />

§ 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA sind. Die<br />

Beeinträchtigungen betreffen die Lebensstätten<br />

von besonders und streng geschützten<br />

Arten, die unter die Verbotsbestimmungen<br />

des § 42 Abs. 1 BNatSchG fallen. Durch vorgezogene<br />

Ausgleichsmaßnahmen kann sicher<br />

gestellt werden, dass ein günstiger Erhaltungszustand<br />

der Bestände der europäischen<br />

Vogelarten erhalten bleibt. Der Verbotstatbestand<br />

des § 42 Abs. 1 BNatSchG ist somit<br />

nach § 42 Abs. 5 BNatSchG nicht erfüllt.<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. § 18<br />

NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne von<br />

§ 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA sind. Die<br />

Beeinträchtigungen betreffen die Lebensstätten<br />

von besonders und streng geschützten<br />

Arten, die unter die Verbotsbestimmungen<br />

des § 42 Abs. 1 BNatSchG fallen. Durch die<br />

Anlage neuer Lebensräume (vorgezogene<br />

Ausgleichsmaßnahmen) kann sicher gestellt<br />

werden, dass der lokal betroffene Bestand in<br />

einem günstigen Erhaltungszustand bleibt und<br />

somit gemäß § 42 Abs. 5 BNatSchG kein<br />

Verstoß gegen das Verbot des § 42 Abs. 1<br />

BNatSchG vorliegt.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 25 von 78<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Verlust oder Schädigung von Tiervorkommen<br />

und –habitaten (A) – Amphibien<br />

Nord 1: 0,42 ha Landlebensräume<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: 2 Laichgewässer<br />

Verlust oder Schädigung von Tiervorkommen<br />

und –habitaten (A) – Libellen<br />

Nord 1: 0,01 ha Habitatverluste<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: 1 Fortpflanzungsgewässer<br />

Verlust oder Schädigung von Tiervorkommen<br />

und –habitaten (A) – Heuschrecken<br />

Nord 1: 0,32 ha Habitatverluste<br />

Nord 2: 0,16 ha Habitatverluste<br />

Süd 1: 0,23 ha Habitatverluste<br />

Verluste oder Schädigungen von Vorkommen<br />

weiterer geschützter Tierarten (B, A)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

II a<br />

Belastungsbereich<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG, die ausgleichbar<br />

im Sinne von § 10 NNatG sind. Die<br />

Beeinträchtigungen betreffen die Lebensstätten<br />

von besonders und streng geschützten<br />

Arten, die unter die Verbotsbestimmungen<br />

des § 42 Abs. 1 BNatSchG fallen. Durch die<br />

Anlage neuer Lebensräume (vorgezogene<br />

Ausgleichsmaßnahmen) kann sicher gestellt<br />

werden, dass der lokal betroffene Bestand in<br />

einem günstigen Erhaltungszustand bleibt und<br />

somit gemäß § 42 Abs. 5 BNatSchG kein<br />

Verstoß gegen das Verbot des § 42 Abs. 1<br />

BNatSchG vorliegt.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG, die ausgleichbar<br />

im Sinne von § 10 NNatG ist. Die<br />

Beeinträchtigungen betreffen die Lebensstätten<br />

besonders geschützter Arten. Es liegt<br />

gemäß § 42 Abs. 5 BNatSchG kein Verstoß<br />

gegen die Verbote des § 42 Abs. 1 BNatSchG<br />

vor, da die betreffenden Arten keine europarechtlich<br />

geschützten Tiere sind und es sich<br />

um einen nach § 19 BNatSchG zulässigen<br />

Eingriff handelt (ausgleichbar oder ersetzbar,<br />

keine Zerstörung von Biotopen streng geschützter<br />

Arten).<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. § 18<br />

NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne von<br />

§ 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA sind.<br />

Aus Gründen der Rechtssicherheit wird vorsorglich<br />

davon ausgegangen, dass entsprechende<br />

Verluste auftreten, da eine Erfassung<br />

jeder Lebensstätte geschützter Tierarten nicht<br />

zumutbar ist. Tatsächliche Hinweise auf eine<br />

entsprechende Zerstörung liegen aber nicht<br />

vor. Für die Zerstörung beziehungsweise die<br />

Beschädigung von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten<br />

liegt gemäß § 42 Abs. 5 BNatSchG<br />

kein Verstoß gegen die Verbote des § 42<br />

Abs. 1 Nr. 3 BNatSchG vor, da die betreffenden<br />

Arten keine europarechtlich geschützten<br />

Tiere sind und die Maßnahme der Durchführung<br />

eines Eingriffes oder Vorhabens dient.<br />

Ausgleichsmaßnahmen sind im Rahmen der<br />

Eingriffsregelung vorgesehen.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 26 von 78<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Zerschneidung von Lebensräumen und<br />

funktionalen Beziehungen (A, T) –<br />

Fledermäuse<br />

Nord 1: Ohre-Niederung<br />

Nord 2: Ohre-Niederung<br />

Süd 1: Flugkorridor Brome – Bromer<br />

Busch, Ohre-Niederung<br />

Zerschneidung von Lebensräumen und<br />

funktionalen Beziehungen (A, T) –<br />

Amphibien<br />

Nord 1: Ohre-Niederung<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: Lebensraumkomplex Bromer<br />

Busch – angrenzende Flächen<br />

Zerschneidung von Lebensräumen und<br />

funktionalen Beziehungen (A, T) –<br />

Reptilien und Heuschrecken<br />

Nord 1: Bahntrasse<br />

Nord 2: Bahntrasse, ehemaliger<br />

Grenzstreifen<br />

Süd 1: Bahntrasse<br />

Verdrängung störempfindlicher Tierarten<br />

durch Lärm – dauerhafte Beeinträchtigung<br />

sehr hoch bedeutsamer Vogellebensräume<br />

(T)<br />

Nord 1: 4 ha<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: 35 ha<br />

Zerschneidung von Lebensräumen und<br />

funktionalen Beziehungen (A, T) –<br />

Fische und Rundmäuler<br />

Nord 1: Alte Ohre<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: ---<br />

Verdrängung störempfindlicher Tierarten<br />

durch Lärm – dauerhafte Beeinträchtigung<br />

(sehr) hoch bedeutsamer Vogellebensräume<br />

(T)<br />

Nord 1: 35 ha<br />

Nord 2: 71 ha<br />

Süd 1: 45 ha<br />

II b<br />

Belastungsbereich<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. § 18<br />

NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne von<br />

§ 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA sind. Es<br />

sind keine besonderen Werte und Funktionen<br />

betroffen.<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. § 18<br />

NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne von<br />

§ 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA sind.<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. § 18<br />

NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne von<br />

§ 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA sind.<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. § 18<br />

NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne von<br />

§ 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA sind. Es<br />

werden Flächen von sehr hoher Bedeutung<br />

beeinträchtigt, aber nicht vollständig entwertet.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG, die ausgleichbar<br />

im Sinne von § 10 NNatG ist. Es<br />

sind keine besonderen Werte und Funktionen<br />

betroffen.<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. § 18<br />

NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne von<br />

§ 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA sind. Es<br />

werden Flächen von hoher Bedeutung beeinträchtigt,<br />

aber nicht vollständig entwertet.<br />

Durch vorgezogene Ausgleichsmaßnahmen<br />

kann sicher gestellt werden, dass ein günstiger<br />

Erhaltungszustand der Bestände der europäischen<br />

Vogelarten erhalten bleibt. Der<br />

Verbotstatbestand des § 42 Abs. 1 BNatSchG<br />

ist somit nach § 42 Abs. 5 BNatSchG nicht<br />

erfüllt.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 27 von 78<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Beeinträchtigung von Natur- und Landschaftsschutzgebieten<br />

(A, B)<br />

Nord 1: ---<br />

Nord 2: 1 NSG<br />

Süd 1: ---<br />

Baubedingte Beunruhigung störempfindlicher<br />

Tierarten (B)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Beeinträchtigung empfindlicher Tierlebensräume<br />

durch baubedingte Substrat- und<br />

Schadstoffeinträge (B)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Baubedingte Veränderungen grundwasserbeeinflusster<br />

Tierhabitate (B)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Dauerhafte Veränderungen grundwasserbeeinflusster<br />

Tierhabitate (A)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Verlust oder Schädigung von Tiervorkommen<br />

und –habitaten (A) – Fischotter<br />

(Lutra lutra)<br />

Nord 1: ---<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: 0,09 ha Nahrungshabitate der<br />

Wertstufe IV<br />

Zerschneidung von Lebensräumen und<br />

funktionalen Beziehungen (A, T) – Biber<br />

(Castor fiber) und Fischotter (Lutra lutra),<br />

Wanderkorridor Ohre<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Zerschneidung von Lebensräumen und<br />

funktionalen Beziehungen (A, T) – Brutvögel<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Zerschneidung von Lebensräumen und<br />

funktionalen Beziehungen (A, T) – Ohre als<br />

Wanderkorridor für Fische und Rundmäuler<br />

sowie Libellen<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

I<br />

Vorsorgebereich<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Es handelt sich um eine deutliche Beeinträchtigung<br />

des NSG „Ohreaue“, die nach § 7<br />

Abs. 9 der Verordnung freigestellt ist.<br />

Die Belastungen bleiben aufgrund der räumlichen<br />

und zeitlichen Begrenztheit unter der<br />

Schwelle der Erheblichkeit im Sinne der Eingriffsregelung.<br />

Durch Vorkehrungen zur Vermeidung und<br />

Verminderung werden Beeinträchtigungen<br />

weitgehend verhindert, so dass die Schwelle<br />

der Erheblichkeit nicht erreicht wird. Belastungen<br />

(z.B. als Folge von Unfällen) können<br />

aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden.<br />

Es sind keine erheblichen Veränderungen zu<br />

erwarten.<br />

Es sind keine erheblichen Veränderungen zu<br />

erwarten, kleinflächige Veränderungen im<br />

Nahbereich der Bauwerke können aber nicht<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Die Verluste liegen außerhalb des FFH-Gebietes<br />

und es sind keine für das Vorkommen<br />

der Art essenziellen Habitate betroffen. Es<br />

handelt sich somit um keine erhebliche Beeinträchtigung<br />

der Erhaltungsziele des FFH-<br />

Gebietes. Es handelt sich um keine erhebliche<br />

Beeinträchtigung im Sinne von § 7<br />

NNatG, da es zu keiner relevanten Verschlechterung<br />

des Nahrungsangebots im Gesamtlebensraum<br />

des Fischotters kommt.<br />

Nahrungshabitate unterliegen nicht den artenschutzrechtlichen<br />

Schutzbestimmungen.<br />

Durch das Brückenbauwerk mit Berme kommt<br />

es zu keinen erheblichen Beeinträchtigungen<br />

des Wanderkorridors Ohre.<br />

Es kommt zu keinen erheblichen Beeinträchtigungen<br />

im Sinne der Eingriffsregelung. Es<br />

handelt sich um eine schleichende Umweltbelastung.<br />

Es kommt zu keinen erheblichen Beeinträchtigungen<br />

im Sinne der Eingriffsregelung.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 28 von 78<br />

Tabelle 4.3: Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Pflanzen<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Verlust von Vegetationsbeständen (A, B) –<br />

Nds./LSA, prioritärer FFH-LRT 91E0 im<br />

FFH-Gebiet, geschützter Biotop, überwiegend<br />

nicht ausgleichbar, Wertstufen IV u. V<br />

Nord 1: 0,17 ha WET<br />

Nord 2: 0,04 ha WU/WET<br />

Süd 1: ---<br />

Beeinträchtigung von Natur- und Landschaftsschutzgebieten<br />

(A, B)<br />

Nord 1: 2 NSG, 1 LSG<br />

Nord 2: 1 NSG<br />

Süd 1: ---<br />

Verlust von Vegetationsbeständen (A, B) –<br />

Nds., geschützter Biotop, nicht ausgleichbar,<br />

Wertstufe V<br />

Nord 1: 0,05 ha BNR, NSR<br />

Nord 2: 0,01 ha GNR<br />

Süd 1: ---<br />

Verlust von Vegetationsbeständen (A, B) –<br />

Nds./LSA, geschützter Biotop, ausgleichbar,<br />

Wertstufen III u. IV<br />

Nord 1: 0,50 ha BFR, HFM, RSZ/ RSS,<br />

RSZ/UHT, GFF<br />

Nord 2: 0,24 ha HFB, RSZ/UHT<br />

Süd 1: 0,04 SEZ<br />

Verlust von Vegetationsbeständen (A, B) –<br />

LSA, geschützter Biotop, Wertstufe III<br />

Nord 1: ---<br />

Nord 2: 70 m HBA, HFM<br />

Süd 1: ---<br />

Verlust von Vegetationsbeständen (A, B) –<br />

Nds., nicht ausgleichbar, Wertstufe VI<br />

Nord 1: ---<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: 0,19 ha HBE<br />

III a<br />

Zulässigkeitsgrenzbereich<br />

III b<br />

Zulässigkeitsgrenzbereich<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

der Erhaltungsziele gemeldeter FFH-<br />

Gebiete. Die sich daraus ergebende Unzulässigkeit<br />

des Vorhabens kann nur durch zwingende<br />

Gründe des überwiegenden öffentlichen<br />

Interesses und bei fehlenden zumutbaren<br />

Alternativen überwunden werden (§ 34c<br />

Abs. 4 NNatG bzw. § 45 Abs. 4 NatSchG<br />

LSA). Es handelt sich um nach § 28a NNatG<br />

bzw. § 37 NatSchG LSA besonders geschützte<br />

Biotope. Es handelt sich ganz überwiegend<br />

um erhebliche Beeinträchtigungen im Sinne<br />

von § 7 NNatG bzw. bzw. § 18 NatSchG LSA,<br />

die nicht ausgleichbar im Sinne von § 10<br />

NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA sind. Bei V<br />

Nord 2 handelt es sich um eine genehmigungs-<br />

und ausgleichs- oder ersatzaufforstungspflichtige<br />

Waldumwandlung im Sinne<br />

von § 8 LWaldG LSA.<br />

Es handelt sich jeweils um deutliche Beeinträchtigungen<br />

der Schutzgebiete, die den<br />

Verbotstatbestand der jeweiligen Schutzgebietsverordnung<br />

erfüllen. Eine Befreiung kann<br />

gewährt werden, wenn überwiegende Gründe<br />

des Wohls der Allgemeinheit die Befreiung<br />

erfordern.<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG, die nicht<br />

ausgleichbar im Sinne von § 10 NNatG sind,<br />

wohl aber ersetzbar im Sinne von § 12<br />

NNatG. Es handelt sich um nach § 28a<br />

NNatG besonders geschützte Biotope.<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. § 18<br />

NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne von<br />

§ 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA sind. Es<br />

handelt sich um nach § 37 NatSchG LSA besonders<br />

geschützte Biotope.<br />

Es handelt sich um nach § 37 NatSchG LSA<br />

besonders geschützte Biotope. Es handelt<br />

sich um erhebliche Beeinträchtigungen im<br />

Sinne von § 18 NatSchG LSA, die ausgleichbar<br />

bzw. kompensierbar im Sinne von § 19<br />

NatSchG LSA sind.<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG, die nicht<br />

ausgleichbar im Sinne von § 10 NNatG sind,<br />

wohl aber ersetzbar im Sinne von § 12<br />

NNatG. Es sind Flächen von besonderer (bis<br />

allgemeiner) Bedeutung betroffen.<br />

Es handelt sich bei dem Wald um eine genehmigungs-<br />

und ausgleichs- oder ersatzaufforstungspflichtige<br />

Waldumwandlung im Sinne<br />

von § 8 NWaldLG, die nicht den Versagungstatbestand<br />

des § 8 Abs. 5 erfüllt.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 29 von 78<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Verlust von Vegetationsbeständen (A, B) –<br />

Nds., nicht ausgleichbar, Wertstufe IV<br />

Nord 1: 100 m HBA<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: ---<br />

Verlust von Vegetationsbeständen (A, B) –<br />

LSA, nicht ausgleichbar, Wald im Sinne des<br />

LWaldG LSA, Wertstufe IV<br />

Nord 1: ---<br />

Nord 2: 0,03 ha WU<br />

Süd 1: ---<br />

Verlust von Vegetationsbeständen (A B) –<br />

LSA, ausgleichbar, Wertstufe IV<br />

Nord 1: 0,05 ha URF/NSR<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: ---<br />

Verluste von Wuchsorten gefährdeter oder<br />

geschützter Pflanzen (A)<br />

Nord 1, Nord 2: ---<br />

Süd 1: 1 Wuchsort von Dianthus<br />

deltoides<br />

Verluste oder Schädigungen weiterer<br />

Wuchsorten geschützter Pflanzenarten (B,<br />

A) – Flechten- und Pilzarten vor allem im<br />

Wald<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

III b<br />

Zulässigkeitsgrenzbereich<br />

II a<br />

Belastungsbereich<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG, die nicht<br />

ausgleichbar im Sinne von § 10 NNatG sind,<br />

wohl aber ersetzbar im Sinne von § 12<br />

NNatG. Es sind Bestände von besonderer bis<br />

allgemeiner Bedeutung betroffen.<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 18 NatSchG LSA, die<br />

kompensierbar im Sinne von § 19 NatSchG<br />

LSA ist. Es handelt sich um eine genehmigungs-<br />

und ausgleichs- oder ersatzaufforstungspflichtige<br />

Waldumwandlung im Sinne<br />

von § 8 LWaldG LSA, die nicht den Versagungstatbestand<br />

des § 8 Abs. 2 erfüllt.<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 18 NatSchG LSA, die<br />

ausgleichbar im Sinne von § 19 NatSchG LSA<br />

sind. Es sind Flächen von allgemeiner bis besonderer<br />

Bedeutung betroffen.<br />

Besonders geschützte Art, es liegt gemäß<br />

§ 42 Abs. 5 BNatSchG kein Verstoß gegen<br />

die Verbote des § 42 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG<br />

vor, da die betreffende Art keine europarechtlich<br />

geschützte Pflanze ist und die Maßnahme<br />

der Durchführung eines Eingriffes oder Vorhabens<br />

dient. Ausgleichsmaßnahmen sind im<br />

Rahmen der Eingriffsregelung vorgesehen.<br />

Der Pflanzenbestand wird vor der Baumaßnahme<br />

an einen geeigneten Wuchsort im Umfeld<br />

umgesiedelt, so dass es zu keiner erheblichen<br />

Beeinträchtigung im Sinne der Eingriffsregelung<br />

kommt.<br />

Aus Gründen der Rechtssicherheit wird vorsorglich<br />

davon ausgegangen, dass entsprechende<br />

Verluste auftreten, da eine Erfassung<br />

jedes Vorkommens der geschützten Flechten<br />

und Pilze nicht zumutbar ist. Tatsächliche<br />

Hinweise auf entsprechende Verluste liegen<br />

aber nicht vor. Es liegt gemäß § 42 Abs. 5<br />

BNatSchG kein Verstoß gegen die Verbote<br />

des § 42 Abs. 1 Nr. 4 BNatSchG vor, da die<br />

betreffenden Arten keine europarechtlich geschützten<br />

Pflanzen sind und die Maßnahme<br />

der Durchführung eines Eingriffes oder Vorhabens<br />

dient. Ausgleichsmaßnahmen sind im<br />

Rahmen der Eingriffsregelung vorgesehen.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 30 von 78<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Verlust von Vegetationsbeständen (A, B) –<br />

Nds., funktional ausgleichbar, Wald im Sinne<br />

des NWaldLG, Wertstufe III<br />

Nord 1: 0,24 ha WXP, WZK, WZF<br />

Nord 2: 0,26 ha WZK<br />

Süd 1: 0,03 ha WZK<br />

Verlust von Vegetationsbeständen (A, B) –<br />

Nds./LSA, ausgleichbar, Wertstufe III<br />

Nord 1: 0,23 ha WPB/UHF, HFM, FGR,<br />

URF, GIF/GFF<br />

Nord 2: 1,09 ha FGR, UHM/UHT,<br />

UHM/WPB; GIF+<br />

Süd 1: 0,75 ha GIT/HBE, UHM, UHF<br />

Verlust von Vegetationsbeständen (A, B) –<br />

Nds./LSA, (funktional) ausgleichbar, Wertstufe<br />

III<br />

Nord 1: 920 m HBA, HFM, HFS<br />

Nord 2: 880 m HBA, HFM<br />

Süd 1: 970 m HBA, HFM<br />

Betriebsbedingte Stoffbelastung empfindlicher<br />

Vegetationsbestände (T)<br />

Nord 1: 0,39 ha<br />

Nord 2: 0,16 ha<br />

Süd 1: ---<br />

Beeinträchtigung von Natur- und Landschaftsschutzgebieten<br />

(A, B)<br />

Nord 1: ---<br />

Nord 2: 1 NSG<br />

Süd 1: ---<br />

Baubedingte Verluste oder Schädigungen<br />

von Wuchsorten gefährdeter oder geschützter<br />

Pflanzen (B)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Beeinträchtigung empfindlicher Vegetationsbestände<br />

durch baubedingte Substrat-<br />

und Schadstoffeinträge (B)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Baubedingte Veränderungen grundwasserbeeinflusster<br />

Vegetationsbestände (B)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Dauerhafte Veränderungen grundwasserbeeinflusster<br />

Vegetationsbestände (A)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Inanspruchnahme von Vegetationsbeständen<br />

(B) – Nds./LSA, rekultivierbar, Wertstufe<br />

III<br />

Nord 1: 0,02 ha FGR, URF<br />

Nord 2: 0,68 ha FGR, UHM/UHT,<br />

UHM/WPB<br />

sSüd 1: 0,26 ha UHM, UHF<br />

II b<br />

Belastungsbereich<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

I<br />

Vorsorge-<br />

bereich<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG, die ausgleichbar<br />

im Sinne von § 10 NNatG sind. Es<br />

sind Flächen von allgemeiner Bedeutung betroffen.<br />

Es handelt sich um eine genehmigungs<br />

- und ausgleichs- oder ersatzaufforstungspflichtige<br />

Waldumwandlung im Sinne<br />

von § 8 NWaldLG, die nicht den Versagungstatbestand<br />

des § 8 Abs. 5 erfüllt.<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. § 18<br />

NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne von<br />

§ 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA sind. Es<br />

sind Flächen von allgemeiner Bedeutung betroffen.<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. § 18<br />

NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne von<br />

§ 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA sind. Es<br />

sind Flächen von allgemeiner Bedeutung betroffen.<br />

Es handelt sich um erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. § 18<br />

NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne von<br />

§ 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA sind.<br />

Es handelt sich um eine deutliche Beeinträchtigung<br />

des NSG „Ohreaue“, die nach § 7<br />

Abs. 9 der Verordnung freigestellt ist (weitere<br />

Erläuterungen hierzu in Kap. 5.2.2).<br />

Aufgrund von Vorkehrungen zur Vermeidung<br />

sind keine erheblichen Beeinträchtigungen zu<br />

erwarten. Gänzlich kann eine Beeinträchtigung<br />

aber nicht ausgeschlossen werden.<br />

Durch Vorkehrungen zur Vermeidung und<br />

Verminderung werden Beeinträchtigungen<br />

weitgehend verhindert, so dass die Schwelle<br />

der Erheblichkeit nicht erreicht wird. Belastungen<br />

(z.B. als Folge von Unfällen) können<br />

aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden.<br />

Es sind keine erheblichen Veränderungen zu<br />

erwarten.<br />

Es sind keine erheblichen Veränderungen zu<br />

erwarten, kleinflächige Veränderungen im<br />

Nahbereich der Bauwerke können aber nicht<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Aufgrund der zeitnahen Wiederherstellbarkeit<br />

kommt es zu keinen erheblichen Beeinträchtigungen<br />

im Sinne des § 7 NNatG bzw. § 18<br />

NatSchG LSA.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 31 von 78<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Verlust von Vegetationsbeständen (A, B) –<br />

Nds., Wertstufe II, nicht erheblich<br />

Nord 1: 15,57 ha AS, AS/AL, AL/AS, FGRu,<br />

GA, OV/UH, OV/GR<br />

Nord 2: 16,60 ha AS, AS/AL, AL/AS, GA,<br />

OV/UH, OV/GR<br />

Süd 1: 13,01 ha AS, AS/AL, AL/AS, FGR,<br />

GIF, GIT, GA, HXP, OV/GR, SXF, UH/EL<br />

Inanspruchnahme von Flächen (A, B) –<br />

Nds./LSA, Wertstufe I, nicht erheblich<br />

Nord 1: 1,05 ha OV<br />

Nord 2: 1,09 ha OV<br />

Süd 1: 2,78 ha OV, OEL<br />

Betriebsbedingte Stoffbelastung von Vegetationsbeständen<br />

in der 25 m breiten Belastungszone<br />

(T)<br />

Nord 1: 33,1 ha<br />

Nord 2: 37,6 ha<br />

Süd 1: 29,1 ha<br />

3.2.3 Boden<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

I<br />

Vorsorge-<br />

bereich<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Aufgrund der geringen Wertigkeit der Flächen<br />

wird die Schwelle der Erheblichkeit im Sinne<br />

des § 7 NNatG bzw. § 18 NatSchG LSA nicht<br />

erreicht.<br />

Aufgrund der geringen Wertigkeit der Flächen<br />

wird die Schwelle der Erheblichkeit im Sinne<br />

des § 7 NNatG bzw. § 18 NatSchG LSA nicht<br />

erreicht.<br />

Aufgrund der geringen Empfindlichkeiten der<br />

Bestände wird die Schwelle der Erheblichkeit<br />

im Sinne des § 7 NNatG bzw. § 18 NatSchG<br />

LSA nicht erreicht.<br />

Tabelle 4.4: Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Boden<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Überbauung und Versiegelung von Böden<br />

der Wertstufe V in Nds. (A)<br />

Nord 1: 0,07 ha<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: ---<br />

Dauerhaft Überformung von Böden der<br />

Wertstufe V in Nds. (A)<br />

Nord 1: 0,13 ha<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: ---<br />

Überformung und Verdichtung von Böden<br />

der Wertstufe V in den Baufeldern in Nds.<br />

(B)<br />

Nord 1: 0,10 ha<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: ---<br />

Überbauung und Versiegelung von Böden<br />

der Wertstufe IV in Nds. (A)<br />

Nord 1: 0,01 ha<br />

Nord 2: 0,03 ha<br />

Süd 1: 0,03 ha<br />

Überbauung und Versiegelung von Böden<br />

der Wertstufe III in Nds. (A)<br />

Nord 1: 4,31 ha<br />

Nord 2: 3,62 ha<br />

Süd 1: 3,10 ha<br />

III a<br />

Zulässigkeitsgrenzbereich<br />

III b<br />

Zulässigkeitsgrenzbereich<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG, die nicht<br />

ausgleichbar im Sinne von § 10 NNatG, wohl<br />

aber ersetzbar im Sinne von § 12 NNatG ist.<br />

Es sind besonders wertvolle Böden betroffen.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG, die nicht<br />

ausgleichbar im Sinne von § 10 NNatG, wohl<br />

aber ersetzbar im Sinne von § 12 NNatG ist.<br />

Es sind besonders wertvolle Böden betroffen.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG, die nicht<br />

ausgleichbar im Sinne von § 10 NNatG, wohl<br />

aber ersetzbar im Sinne von § 12 NNatG ist.<br />

Es sind besonders wertvolle Böden betroffen.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG, die nicht<br />

ausgleichbar im Sinne von § 10 NNatG, wohl<br />

aber ersetzbar im Sinne von § 12 NNatG ist.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG, die nicht<br />

ausgleichbar im Sinne von § 10 NNatG, wohl<br />

aber ersetzbar im Sinne von § 12 NNatG ist.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 32 von 78<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Überbauung und Versiegelung von Böden<br />

der Wertstufe V in LSA (A)<br />

Nord 1: ---<br />

Nord 2: 0,02 ha<br />

Süd 1: ---<br />

Dauerhafte Überformung von Böden der<br />

Wertstufe V in LSA (A)<br />

Nord 1: ---<br />

Nord 2: 0,02 ha<br />

Süd 1: ---<br />

Überformung und Verdichtung von Böden<br />

der Wertstufe V in den Baufeldern in LSA<br />

(B)<br />

Nord 1: ---<br />

Nord 2: 0,01 ha<br />

Süd 1: ---<br />

Überbauung und Versiegelung von Böden<br />

der Wertstufe IV in LSA (A)<br />

Nord 1: 0,08 ha<br />

Nord 2: 0,09 ha<br />

Süd 1: ---<br />

Überbauung und Versiegelung von Böden<br />

der Wertstufe III in LSA (A)<br />

Nord 1: ---<br />

Nord 2: 1,48 ha<br />

Süd 1: ---<br />

Dauerhafte Überformung von Böden der<br />

Wertstufe IV (A)<br />

Nord 1: 0,15 ha<br />

Nord 2: 0,20 ha<br />

Süd 1: 0,05 ha<br />

Dauerhafte Überformung von Böden der<br />

Wertstufe III (A)<br />

Nord 1: 5,29 ha<br />

Nord 2: 6,17 ha<br />

Süd 1: 4,28 ha<br />

Überbauung und Versiegelung von Böden<br />

der Wertstufe II (A)<br />

Nord 1: 0,08 ha<br />

Nord 2: 0,04 ha<br />

Süd 1: 0,88 ha<br />

Überformung und Verdichtung von Böden<br />

der Wertstufe IV in den Baufeldern (B)<br />

Nord 1: 0,25 ha<br />

Nord 2: 0,29 ha<br />

Süd 1: 0,05 ha<br />

Betriebsbedingte Schadstoffbelastung von<br />

Böden in der 10 m breiten Belastungszone<br />

(T)<br />

Nord 1: 13,4 ha<br />

Nord 2: 15,2 ha<br />

Süd 1: 11,8 ha<br />

II a<br />

Belastungsbereich<br />

II b<br />

Belastungsbereich<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 18 NatSchG LSA,<br />

die kompensierbar im Sinne von § 19<br />

NatSchG LSA ist. Es sind besonders wertvolle<br />

Böden betroffen.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 18 NatSchG LSA,<br />

die kompensierbar im Sinne von § 19<br />

NatSchG LSA ist. Es sind besonders wertvolle<br />

Böden betroffen.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 18 NatSchG LSA,<br />

die kompensierbar im Sinne von § 19<br />

NatSchG LSA ist. Es sind besonders wertvolle<br />

Böden betroffen.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 18 NatSchG LSA,<br />

die kompensierbar im Sinne von § 19<br />

NatSchG LSA ist.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 18 NatSchG LSA,<br />

die kompensierbar im Sinne von § 19<br />

NatSchG LSA ist.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw.<br />

§ 18 NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne<br />

von § 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA ist.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw.<br />

§ 18 NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne<br />

von § 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA ist.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw.<br />

§ 18 NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne<br />

von § 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA ist.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw.<br />

§ 18 NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne<br />

von § 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA ist.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. §<br />

18 NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne<br />

von § 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA ist.<br />

Die Überschreitung von Vorsorgewerten für<br />

Böden nach der BBodSchV ist zu erwarten.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 33 von 78<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Überformung und Verdichtung von Böden<br />

der Wertstufen III und II in den Baufeldern<br />

(B)<br />

Nord 1: 5,91 ha<br />

Nord 2: 7,01 ha<br />

Süd 1: 5,55 ha<br />

Baubedingte Schadstoffbelastung von Böden<br />

(B)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Baubedingte Veränderungen von Bodenfeuchteverhältnissen<br />

(B)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Dauerhafte Veränderungen von Bodenfeuchteverhältnissen<br />

(A)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

3.2.4 Landschaft<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

I<br />

Vorsorge-<br />

bereich<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Die Funktionen und Werte der von der Überformung<br />

betroffenen Bodenbereiche der<br />

Wertstufe III werden im Zuge der Rekultivierung<br />

zeitnah wiederhergestellt, so dass keine<br />

erhebliche Beeinträchtigungen im Sinne der<br />

Eingriffsregelung verbleiben. Bei den Bodenbereichen<br />

geringerer Wertigkeit ergibt sich<br />

keine Beeinträchtigung.<br />

Durch Vorkehrungen zur Vermeidung und<br />

Verminderung werden Beeinträchtigungen<br />

weitgehend verhindert, so dass die Schwelle<br />

der Erheblichkeit nicht erreicht wird. Belastungen<br />

(z.B. als Folge von Unfällen) können<br />

aber nicht gänzlich ausgeschlossen werden.<br />

Es sind keine erheblichen Veränderungen zu<br />

erwarten.<br />

Es sind keine erheblichen Veränderungen zu<br />

erwarten, kleinflächige Veränderungen im<br />

Nahbereich der Bauwerke können aber nicht<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Tabelle 4.5: Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Landschaft<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Überformung der Eigenart der Landschaft<br />

(A, B), Nds., nicht ausgleichbar<br />

Nord 1: 1 Landschaftsbildeinheit<br />

Nord 2: 1 Landschaftsbildeinheit<br />

Süd 1: ---<br />

Beeinträchtigung des Landschaftsbildes in<br />

Natur- und Landschaftsschutzgebieten (A,<br />

B)<br />

Nord 1: 2 NSG, 1 LSG<br />

Nord 2: 1 NSG<br />

Süd 1: ---<br />

Überformung der Eigenart der Landschaft<br />

(A, B), LSA, nicht ausgleichbar<br />

Nord 1: 1 Landschaftsbildeinheit<br />

Nord 2: 2 Landschaftsbildeinheiten<br />

Süd 1: ---<br />

Überformung der Eigenart der Landschaft<br />

(A), ausgleichbar<br />

Nord 1: 2 Landschaftsbildeinheiten<br />

Nord 2: 2 Landschaftsbildeinheiten<br />

Süd 1: 3 Landschaftsbildeinheiten<br />

III<br />

Zulässigkeitsgrenzbereich<br />

II<br />

Belastungsbereich<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG, die nicht<br />

ausgleichbar im Sinne von § 10 NNatG, wohl<br />

aber ersetzbar im Sinne von § 12 NNatG ist.<br />

Es handelt sich jeweils um eine deutliche Beeinträchtigung<br />

der Eigenart der Schutzgebiete,<br />

die den Verbotstatbestand der jeweiligen<br />

Schutzgebietsverordnung erfüllt. Eine Befreiung<br />

kann gewährt werden, wenn überwiegende<br />

Gründe des Wohls der Allgemeinheit die<br />

Befreiung erfordern.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 18 NatSchG LSA,<br />

die kompensierbar im Sinne von § 19<br />

NatSchG LSA ist.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw.<br />

§ 18 NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne<br />

von § 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA ist.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 34 von 78<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Baubedingte Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes<br />

(B)<br />

Nord 1: 2 Landschaftsbildeinheiten<br />

Nord 2: 3 Landschaftsbildeinheiten<br />

Süd 1: 2 Landschaftsbildeinheiten<br />

Beeinträchtigung des Landschaftsbildes in<br />

Natur- und Landschaftsschutzgebieten (A,<br />

B)<br />

Nord 1: ---<br />

Nord 2: 1 NSG<br />

Süd 1: ---<br />

Grundwasserstandsveränderungen mit<br />

Auswirkungen auf das Landschaftsbild (A)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

3.2.5 Wasser<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

I<br />

Vorsorge-<br />

bereich<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Es handelt sich nicht um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw.<br />

§ 18 NatSchG LSA, da die Arbeitsstreifen rekultiviert<br />

werden und die Erheblichkeitsschwelle<br />

nicht erreicht wird.<br />

Es handelt sich um eine deutliche Beeinträchtigung<br />

der Eigenart des NSG „Ohreaue“, die<br />

nach § 7 Abs. 9 der Verordnung freigestellt ist<br />

(weitere Erläuterungen hierzu in Kap. 5.2.2).<br />

Es kommt zu keiner erheblichen Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. § 18<br />

NatSchG LSA.<br />

Tabelle 4.6: Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Wasser<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Beeinträchtigung von Gewässern in Natur-<br />

und Landschaftsschutzgebieten (A)<br />

Nord 1: Verrohrung der Alten Ohre<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: ---<br />

Veränderung/Beeinträchtigung von Gewässern<br />

und Gewässerstrukturen (A)<br />

Nord 1: Alte Ohre (Wertstufe IV)<br />

Nord 2: 1 Gewässer (Wertstufe III)<br />

Süd 1: 1 Gewässer (Wertstufe IV)<br />

Schadstoffbelastung des Grundwassers in<br />

der 10 m breiten Belastungszone (T)<br />

Nord 1: 13,4 ha<br />

Nord 2: 15,2 ha<br />

Süd 1: 11,8 ha<br />

Verlust von Überschwemmungsbereichen /<br />

Retentionsfläche (A)<br />

Nord 1: 0,27 ha<br />

Nord 2: 0,06 ha<br />

Süd 1: 0,26 ha<br />

III<br />

Zulässigkeitsgrenzbereich<br />

II<br />

Belastungsbereich<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Es handelt sich um eine deutliche Beeinträchtigung<br />

des Gewässers, die den Verbotstatbestand<br />

der Schutzgebietsverordnung des Naturschutzgebietes<br />

„Ohreaue bei Altendorf“ erfüllt.<br />

Eine Befreiung kann gewährt werden,<br />

wenn überwiegende Gründe des Allgemeinwohls<br />

die Befreiung erfordern.<br />

Die naturferne Umgestaltung der betroffenen<br />

Gewässerabschnitte durch die Bauwerke bzw.<br />

der Gewässerverlust sind als erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw. §<br />

18 NatSchG LSA zu werten, die ausgleichbar<br />

im Sinne von § 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG<br />

LSA sind. Die Maßnahmen stellen einen Ausbau<br />

im Sinne von § 119 NWG bzw. § 120 WG<br />

LSA dar, der nicht den Grundsätzen des §<br />

120 NWG bzw. § 121 WG LSA entspricht. Er<br />

kann aus überwiegenden Gründen des Wohls<br />

der Allgemeinheit dennoch genehmigt werden.<br />

Es handelt sich um eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

im Sinne von § 7 NNatG bzw.<br />

§ 18 NatSchG LSA, die ausgleichbar im Sinne<br />

von § 10 NNatG bzw. § 19 NatSchG LSA ist.<br />

Es handelt sich um eine Beeinträchtigung im<br />

Bereich natürlicher Rückhalteflächen (§ 93<br />

NWG) bzw. Überschwemmungsgebiete (§ 96<br />

WG LSA), die ausgleichbar im Sinne von § 93<br />

Abs. 1 NWG bzw. § 97 WG LSA ist.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 35 von 78<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Verringerung der Grundwasserneubildung<br />

(A)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Belastung des Grund- oder Oberflächenwassers<br />

durch baubedingte Substrat- und<br />

Schadstoffeinträge (B)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Baubedingte Veränderungen von Grundwasserständen<br />

(B)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Hydraulische Belastung der Ohre (A)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Dauerhafte Veränderungen von Grundwasserständen<br />

durch Bauwerke (A)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Betriebsbedingte Schadstoffbelastung von<br />

Oberflächengewässern (T)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

Veränderung/Beeinträchtigung von Gewässern<br />

und Gewässerstrukturen (A)<br />

Nord 1: 1 Graben (Wertstufe II)<br />

Nord 2: ---<br />

Süd 1: 1 naturfernes Stillgewässer,<br />

2 Gräben (Wertstufe II)<br />

Beeinträchtigung von Gewässern in Natur-<br />

und Landschaftsschutzgebieten (A)<br />

Nord 1: Ohre<br />

Nord 2: Ohre und ein Gewässer<br />

Süd 1: ---<br />

Gefährdung des Grundwassers in Wasserschutzgebieten,<br />

Betroffenheit der Schutzzone<br />

IIIb Wasserwerk Rühen (T)<br />

Nord 1: 1.200 m<br />

Nord 2: 1.200 m<br />

Süd 1: 200 m<br />

I<br />

Vorsorgebereich<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Aufgrund der nahezu vollständigen Versickerung<br />

des Abfluss der Straßenentwässerung<br />

sind erhebliche Beeinträchtigungen der<br />

Grundwasserneubildung im Sinne der Eingriffsregelung<br />

nicht zu erwarten.<br />

Durch Vorkehrungen zur Vermeidung und<br />

Verminderung werden Beeinträchtigungen<br />

weitgehend verhindert, so dass die Schwelle<br />

der Erheblichkeit im Sinne der Eingriffsregelung<br />

nicht erreicht wird.<br />

Es sind keine relevanten Veränderungen zu<br />

erwarten, so dass die Schwelle der Erheblichkeit<br />

im Sinne der Eingriffsregelung nicht erreicht<br />

wird.<br />

Durch Vorkehrungen zur Vermeidung wird der<br />

Abfluss in die Ohre so begrenzt, dass es zu<br />

keinen erheblichen Beeinträchtigungen im<br />

Sinne der Eingriffsregelung kommt.<br />

Es sind keine nennenswerten Veränderungen<br />

zu erwarten, so dass die Schwelle der Erheblichkeit<br />

im Sinne der Eingriffsregelung nicht<br />

erreicht wird. Kleinflächige Veränderungen<br />

können aber nicht ausgeschlossen werden.<br />

Durch Vermeidungsmaßnahmen wird der Eintrag<br />

von Schadstoffen in die Ohre soweit reduziert,<br />

dass es zu keinen erheblichen Beeinträchtigungen<br />

im Sinne der Eingriffsregelung<br />

kommt und die wasserrechtlichen Bestimmungen<br />

des NWG und des WG LSA für die<br />

Genehmigung der Einleitung bzw. Abführung<br />

von Abwässern eingehalten werden.<br />

Die Auswirkungen sind wegen der nachrangigen<br />

Bedeutung für das Schutzgut wie auch für<br />

andere Schutzgüter nicht als erhebliche Beeinträchtigungen<br />

im Sinne des § 7 NNatG<br />

bzw. § 18 NatSchG LSA zu werten. Es handelt<br />

sich um einen Gewässerausbau im Sinne<br />

von § 119 NWG, der aber gemäß § 123 NWG<br />

nicht versagt werden muss, weil damit keine<br />

erhebliche Beeinträchtigung des Allgemeinwohls<br />

im Sinne von § 2 NWG verbunden ist.<br />

Durch den Bau einer Brücke über die Ohre<br />

wird der Schutzzweck nicht nachhaltig beeinträchtigt.<br />

Die Beeinträchtigung im NSG „Ohreaue“<br />

sind nach § 7 Abs. 9 der Verordnung<br />

freigestellt.<br />

Durch Vorkehrungen zur Vermeidung und<br />

Verminderung wird sichergestellt, dass es zu<br />

keiner Gefährdung durch betriebsbedingte<br />

Schadstoffesmissionen kommt. Belastungen<br />

als Folge von Unfällen können aber nicht<br />

ausgeschlossen werden.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 36 von 78<br />

3.2.6 Klima / Luft<br />

Tabelle 4.7: Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Luft<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Luftverunreinigungen im Nahbereich der<br />

Straßen (T)<br />

Nord 1 = Nord 2 = Süd 1<br />

I<br />

Vorsorgebereich<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Erläuterungen zur Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Es ist nicht zu erkennen, dass die Immissionsgrenzwerte<br />

der 22. BImSchV überschritten<br />

werden. Es handelt sich um keine erhebliche<br />

Beeinträchtigung im Sinne der Eingriffsregelung.<br />

Es handelt sich um eine schleichende<br />

Umweltbelastung<br />

Durch das Vorhaben sind keine relevanten nachteiligen Auswirkungen auf das Schutzgut<br />

Klima zu erwarten, die gemäß § 12 UVPG einer Bewertung zu unterziehen wären.<br />

3.2.7 Kultur- und sonstige Sachgüter<br />

Tabelle 4.8: Bewertung der nachteiligen Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Kultur und<br />

sonstige Sachgüter<br />

Umweltauswirkungen Bewertung der<br />

Auswirkungen<br />

Beeinträchtigung von Sichtbeziehungen auf<br />

und von dem Ensemble Burg Brome – Kulturdenkmal<br />

von besonderer Bedeutung (A)<br />

Süd 1<br />

Teilverluste und Beeinträchtigungen archäologischer<br />

Bodendenkmale können nicht<br />

ausgeschlossen werden (A, B)<br />

Nord 1<br />

Verluste und Beeinträchtigung kleiner Flächenanteile<br />

des ehemaligen Grenzstreifens<br />

– Kulturlandschaftsteil von allgemeiner Bedeutung<br />

(A, B)<br />

Nord 1 = Nord 2<br />

Beeinträchtigung von Sichtbeziehungen auf<br />

Teile des ehemaligen Grenzstreifens – Kulturlandschaftsteil<br />

von allgemeiner Bedeutung<br />

(A)<br />

Nord 1 = Nord 2<br />

Erläuterungen zur Tabelle 4:<br />

II<br />

Belastungsbereich<br />

I<br />

Vorsorgebereich<br />

Erläuterungen zur Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

Es kommt zu deutlichen Belastungen der<br />

Sichtbeziehungen. Das nach § 8 NDSchG unter<br />

besonderem Schutz stehende Erscheinungsbild<br />

des Baudenkmales ist nicht betroffen.<br />

Durch eine baubegleitende archäologische<br />

Beurteilung bzw. Prospektion kann sichergestellt<br />

werden, dass es zu keinen Verlusten archäologischer<br />

Fundstücke kommt, die eine<br />

erhebliche Beeinträchtigung darstellen würden.<br />

Die Inanspruchnahme ist nur vorübergehend<br />

und führt zu keiner nachhaltigen Beeinträchtigung.<br />

Es gehen nur kleine Flächenanteile eines<br />

Objektes verloren, das nicht als Kulturdenkmal<br />

eingestuft ist.<br />

Die Beeinträchtigung ist nicht erheblich, da<br />

kein als Kulturdenkmal eingestuftes Objekt<br />

und keine besonderen Sichtbeziehungen betroffen<br />

sind.<br />

(B) = baubedingt, (A) = anlagebedingt, (T) = betriebsbedingt, Nds. = Niedersachsen, LSA = Sachsen-Anhalt,<br />

NSG = Naturschutzgebiet, LSG = Landschaftsschutzgebiet, LRT = Lebensraumtyp des<br />

Anhangs I der FFH-Richtlinie, RL = Rote Liste.<br />

Abkürzungen der Biotoptypen (Vegetationsbestände) nach v. Drachenfels (2004)<br />

3.2.8 Wechselwirkungen<br />

Wechselwirkungen sind jeweils bei dem Schutzgut dargestellt, das als Endglied der Wirkungskette<br />

mit Umweltauswirkungen reagiert.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 37 von 78<br />

3.2.9 Belange der FFH-Gebiete<br />

Bei allen Varianten der Ortumgehung Brome kommt es zu vorhabensbedingten Auswirkungen,<br />

durch die maßgebliche Bestandteile der Erhaltungsziele von einem beziehungsweise<br />

zwei FFH-Gebieten erheblich beeinträchtigt werden können. In der Abbildung 1-1 der FFH-<br />

Verträglichkeitsprüfung 6 ist die Lage der FFH-Gebiete Nr. 418-Nds. „Ohreaue“ und Nr. 275-<br />

LSA „Ohreaue“ im Schutzgebietssystem Natura 2000 dargestellt.<br />

In den Tabellen 5-1 bis 5-6 der FFH-Verträglichkeitsprüfung, die als Tabelle 5.1 bis 5.6 in<br />

Anlage 4 wiedergegeben sind, werden die mit den Trassenvarianten Nord 1, Nord 2 und<br />

Süd 1 verbundenen vorhabensbedingten Beeinträchtigungen der für diese FFH-Gebiete als<br />

Erhaltungsziele zugrunde zu legenden Lebensraumtypen des Anhangs I und Arten des Anhangs<br />

II der FFH-Richtlinie beschrieben und bewertet. Die räumliche Zuordnung der Beeinträchtigungen<br />

kann Karte 2 und 3 der FFH-Verträglichkeitsprüfung 6 entnommen werden.<br />

3.3 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung bzw. Kompensation<br />

von Umweltauswirkungen<br />

3.3.1 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Umweltauswirkungen<br />

Im Zuge der Konkretisierung der Planungen einer Ortsumgehung für Brome wurde die Führung<br />

der Straße bei allen Varianten mehrfach modifiziert und optimiert. Im Vordergrund<br />

stand dabei zum Einen, die Beeinträchtigungen von Siedlungsgebieten durch Lärmimmissionen<br />

möglichst gering zu halten, und zum Anderen, die Inanspruchnahme von Flächen mit<br />

besonderen Werten und Funktionen und hier insbesondere von FFH-Lebensraumtypen und<br />

von Naturschutzgebieten zu vermeiden beziehungsweise auf das unbedingt Notwendige zu<br />

begrenzen.<br />

Durch folgende weitere Vorkehrungen werden Umweltbelastungen vermieden oder vermindert:<br />

o Einsatz von Baumaschinen, -geräten und -fahrzeugen, die den einschlägigen technischen<br />

Vorschriften und Verordnungen entsprechen,<br />

o Nutzung von aus Umweltsicht wenig empfindlichen Bereichen als Baustelleneinrichtungsflächen;<br />

Schutz von Einzelbäumen, Gehölzbeständen und bedeutsamen Biotopbereichen<br />

vor Beschädigungen in der Bauphase,<br />

o Roden und Fällen von zu beseitigenden Gehölzen außerhalb der Vegetationsperiode,<br />

o Schutz von Einzelbäumen, Gehölzbeständen und bedeutsamen Biotopbereichen vor<br />

Beschädigungen in der Bauphase,<br />

o Umsiedlung von im Trassenbereich wachsenden Bestände gefährdeter und geschützter<br />

Gefäßpflanzen,<br />

o Bergen und Umsiedlung von Amphibien, Fischen und Muscheln beim Verlust der<br />

Habitate,<br />

o Querung der Ohre mit einem Brückenbauwerk und beidseitig Erhalt eines naturnahen<br />

Uferstreifens,<br />

o ordnungsgemäße Lagerung / Verwendung / Entsorgung boden- und wassergefährdender<br />

Stoffe während der Bau-, Abbau- und Unterhaltungsarbeiten,<br />

o fachgerechtes Abräumen und getrennte Lagerung des Oberbodens vom übrigen<br />

Aushubmaterial, Rekultivierung der in der Bauphase beanspruchten Flächen,<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 38 von 78<br />

o baubegleitende archäologische Beurteilung beziehungsweise Prospektion im Bereich<br />

der vorgesehenen Baukörper und Baustellenbereiche,<br />

o weitestmögliche Versickerung des Abflusses der Straßenentwässerung,<br />

o Querung der Ohre mit einem Brückenbauwerk, Erhalt eines naturnahen Uferstreifens,<br />

an der Brücke beiderseits Spritzschutzwände,<br />

o Bau von Sperr- und Leiteinrichtung sowie Kleintierdurchlässen,<br />

o Abschirmung besonders wertvoller Bereiche mit Vorkommen störempfindlicher Tierarten<br />

durch Schall- und Kollisionsschutzwände.<br />

3.3.2 Kompensation von erheblichen Beeinträchtigungen<br />

Für die Schutzgüter Pflanzen und Tiere, Boden, Wasser sowie Landschaft, die zugleich<br />

Gegenstand der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung des NNatG beziehungsweise des<br />

NatSchG LSA sind, werden Ausgleichsmaßnahmen sowie Ersatzmaßnahmen beziehungsweise<br />

sonstige Kompensationsmaßnahmen erforderlich.<br />

Der Kompensationsumfang wurde für die zwei aus Sicht der Eingriffsregelung zentralen<br />

Wirkaspekte, den Verlust und die Beeinträchtigung von Biotopen sowie die Versiegelung<br />

von Böden abgeschätzt.<br />

o Variante Nord 1<br />

Kompensationsumfang für den Verlust von Biotopen: 2,6 ha<br />

Kompensationsumfang für die Versiegelung von Böden: 2,3 ha<br />

Ergänzende Hinweise: Besondere räumliche und funktionale Anforderungen ergeben<br />

sich durch die Beeinträchtigung von Habitaten von Biber, Fischotter, Fledermäusen,<br />

Brutvögeln, Reptilien, Amphibien und Libellen. Für die Arten müssen geeignete Maßnahmen<br />

im Bereich der Ohreniederung ergriffen werden. Hier muss zudem ein Ausgleich<br />

für den Verlust von Retentionsflächen erfolgen.<br />

o Variante Nord 2<br />

Kompensationsumfang für den Verlust von Biotopen: 2,7 ha<br />

Kompensationsumfang für die Versiegelung von Böden: 2,7 ha<br />

Ergänzende Hinweise: Besondere räumliche und funktionale Anforderungen ergeben<br />

sich durch die Beeinträchtigung von Habitaten von Biber, Fischotter, Fledermäusen und<br />

Brutvögeln. Für die Arten müssen geeignete Maßnahmen im Bereich der Ohreniederung<br />

ergriffen werden. Hier muss zudem ein Ausgleich für den Verlust von Retentionsflächen<br />

erfolgen.<br />

o Variante Süd 1<br />

Kompensationsumfang für den Verlust von Biotopen: 2,2 ha<br />

Kompensationsumfang für die Versiegelung von Böden: 1,8 ha<br />

Ergänzende Hinweise: Besondere räumliche und funktionale Anforderungen ergeben<br />

sich durch die Beeinträchtigung von Habitaten von Fledermäusen, Brutvögeln, Amphibien<br />

und Libellen. Für die Arten müssen geeignete Maßnahmen im Bereich des Bromer<br />

Busches ergriffen werden. In der Ohreniederung muss ein Ausgleich für den Verlust<br />

von Retentionsflächen erfolgen.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 39 von 78<br />

Bei der Abschätzung des Kompensationsumfangs ist zu berücksichtigen, dass die Vorhabensplanung<br />

sich auf dem Niveau der Vorplanung (Linienführung) befindet und nicht die<br />

Qualitäten der Entwurfsplanung aufweist. Der tatsächliche Umfang der für das Vorhaben erforderlichen<br />

Kompensationsmaßnahmen ergibt sich zudem aus der Aufwertbarkeit der Flächen.<br />

Eine besonders hohe Aufwertbarkeit besitzen Ackerland und Intensivgrünländer. Bei<br />

Flächen, die bereits aktuell eine höhere Bedeutung für Arten- und Lebensgemeinschaften,<br />

den Boden oder andere Schutzgüter haben, vergrößert sich der Flächenbedarf entsprechend.<br />

Die Gegenüberstellung der drei Varianten zeigt, dass der Kompensationsumfang bezüglich<br />

der zentralen Wirkaspekte bei der Variante Süd 1 am geringsten ist und bei der weiten<br />

Nordvariante am größten. Die Unterschiede ergeben sich zum einen aus der unterschiedlichen<br />

Trassenlänge (insbesondere Bodenversieglung) und zum anderen aus der unterschiedlichen<br />

Wertigkeit der Lebensräume, die verloren gehen. Da vor dem Hintergrund der<br />

Eingriffstatbestände und der aktuellen Flächennutzung im Raum vornehmlich landwirtschaftlich<br />

genutzte Flächen zur Umsetzung der Kompensationsmaßnahmen in Frage kommen,<br />

deren Verfügbarkeit aber aufgrund einer hohen Nachfrage begrenzt ist, ist davon auszugehen,<br />

dass die enge Südvariante bezüglich dieses Aspektes der Umsetzbarkeit zu den<br />

geringsten Konflikten führt.<br />

III. RAUMVERTRÄGLICHKEITSSTUDIE<br />

4. Beschreibung der zu erwartenden raumbedeutsamen Auswirkungen<br />

des Vorhabens im Hinblick auf die Einhaltung der Grundsätze und Ziele<br />

der Raumordnung<br />

4.1 Beschreibung der Grundsätze und Ziele der Raumordnung sowie sonstiger<br />

Planungen im Einwirkungsbereich des Vorhabens<br />

Raum- und Landesplanung<br />

Im Landesraumordnungsprogramm für das Land Niedersachsen 2008 werden die B 248<br />

und die B 244 als Hauptverkehrsstraßen sowie der Raum westlich einer Linie Voitze – Zicherie<br />

als Vorranggebiet für die Trinkwassergewinnung dargestellt.<br />

Im Landesentwicklungsplan für das Land Sachsen-Anhalt (MRU LSA 1999/2005) ist eine<br />

Neutrassierung der B 248 als nördliche Umgehung von Brome dargestellt, deren Trassenführung<br />

noch einer näheren Abstimmung bedarf. Der grenznahe Raum bei Steimke ist ein<br />

Vorbehaltsgebiet für die Wassergewinnung sowie für den Aufbau eines ökologischen Verbundsystems.<br />

Im Regionalen Raumordnungsprogramm für den Großraum <strong>Braunschweig</strong> in der Fassung<br />

des Satzungsbeschlusses vom 20.12.2007 (<strong>Zweckverband</strong> <strong>Grossraum</strong> <strong>Braunschweig</strong><br />

2008) ist die Neutrassierung der B 248 als südliche Umgehung von Brome mit der Funktionszuweisung<br />

einer Hauptverkehrsstraße dargestellt, die weiteren Abstimmungen bedarf.<br />

Die B 244 hat ebenfalls die Einstufung als Hauptverkehrsstraße. Brome hat die Funktionszuweisung<br />

eines Grundzentrums mit der Schwerpunktaufgabe der Sicherung und Entwicklung<br />

von Wohnstätten sowie den beiden besonderen Entwicklungsaufgaben Erholung und<br />

Tourismus.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

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Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 40 von 78<br />

Das FFH-Gebiet Ohreaue ist als Vorranggebiet für Natura 2000 dargestellt. Vorranggebiete<br />

für Natur und Landschaft sind die Niederung der Kleinen Aller, die Ohreniederung und die<br />

Niederung südlich von Benitz. Vorbehaltsgebiete für Natur und Landschaft sind der Bromer<br />

Busch und der Bereich zwischen der stillgelegten Bahntrasse, Altendorf und der Benitz.<br />

Die aktuell vornehmlich ackerbaulich genutzten Flächen sind aufgrund des hohen, natürlichen,<br />

standortgebundenen landwirtschaftlichen Entwicklungspotenzials beziehungsweise<br />

aufgrund besonderer Funktionen der Landwirtschaft als Vorbehaltsgebiete für die Landwirtschaft<br />

ausgewiesen. Die bestehenden Waldflächen sind als Vorbehaltsgebiete für Wald<br />

dargestellt. Westlich von Brome liegen liegt südlich sowie nördlich der B 248 je ein Vorbehaltsgebiet<br />

für Rohstoffgewinnung.<br />

Vorbehaltsgebiete (zum Teil auch Vorranggebiete) für die Erholung sind die Wälder westlich<br />

von Voitze, die Ohreniederung im Bereich von Brome sowie der grenznahe Bereich südlich<br />

und nordöstlich von Brome. Regional bedeutsamer Wanderweg ist der gesamte ehemalige<br />

Grenzstreifen.<br />

Der gesamte Raum hat die Funktionszuweisung eines Vorrang- beziehungsweise Vorbehaltsgebietes<br />

für Trinkwassergewinnung. Die Ohreniederung ist ein Vorranggebiet für<br />

Hochwasserschutz.<br />

Für die raumordnerisch festgelegten Ziele im RROP 2008 wird der <strong>Zweckverband</strong> Großraum<br />

<strong>Braunschweig</strong> (ZGB) ein Zielabweichungsverfahren gemäß § 11 Abs. 3 NROG durchführen.<br />

Des Weiteren wird der Landkreis Gifhorn beim Land Niedersachsen beantragen, für<br />

das Ziel „Vorranggebiet Natura 2000“ im LROP 2008 ein Zielabweichungsverfahren durchzuführen.<br />

Im Regionalen Entwicklungsplan Altmark (REGIONALE PLANUNGSGEMEINSCHAFT ALTMARK<br />

2005) wird ein Neu- und Ausbau der B 248 als Hauptverkehrsstraße mit Landesbedeutung<br />

mit einer Trassenführung nördlich von Wendischbrome dargestellt, deren Verlauf noch einer<br />

weiteren Abstimmung bedarf.<br />

Die Flächen des Naturschutzgebietes „Ohreaue“ haben die Funktionszuweisung „Vorranggebiet<br />

für Natur und Landschaft“, die angrenzenden Flächen bis zur Kreisstraße K 1119<br />

sind Teil des Vorbehaltsgebietes für den Aufbau des ökologischen Verbundsystems 7 „Ohreaue<br />

– Diesdorf“.<br />

Die Ohre-Niederung südlich Wendischbrome (Wendischbromer Sack) ist Teil eines Vorranggebietes<br />

für Hochwasserschutz. Nordöstlich angrenzend an das Untersuchungsgebiet<br />

der Umweltverträglichkeitsstudie liegt das Vorranggebiet für Wassergewinnung XXVI „Siedenlangenbeck/Süd-Tangeln“.<br />

Bauleitplanung<br />

Der Flächennutzungsplan der SAMTGEMEINDE BROME (Stand 24. Änderung) macht bauleitplanerische<br />

Aussagen für die Ortschaften Brome, Altendorf, Voitze und Tülau:<br />

Brome: Im Flächennutzungsplan ist der Ortskern von Brome (Bahnhofstraße östlich B 244,<br />

Hauptstraße) als Mischgebiet, teilweise auch als Dorfgebiet dargestellt. Die Siedlungsteile<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

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Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 41 von 78<br />

nördlich der Ohre sind Dorfgebiet beziehungsweise gemischte Baufläche. Zur <strong>Braunschweig</strong>er<br />

Straße hin und westlich der B 244 sind die Siedlungsbereiche überwiegend als<br />

allgemeines Wohngebiet dargestellt. Die Flächen am ehemaligen Bahnhof sind Gewerbegebiet,<br />

teilweise Mischgebiet. Schule, Kindergarten, Sportplatz, Rathaus und einzelne weitere<br />

Einrichtungen sind als Flächen für den Gemeinbedarf dargestellt. Als Grünflächen ausgewiesen<br />

sind insbesondere der „Ohrepark“, die Mühlenwiesen mit Freibad, die an den die<br />

Bromer Burg grenzenden Flächen, das Tiergehege zwischen <strong>Braunschweig</strong>er Straße und<br />

Bromer Busch sowie die Sportanlagen südöstlich der Ortslage.<br />

Altendorf: Bauleitplanerisch wird der Siedlungsbestand als Dorfgebiet dargestellt, geplante<br />

Erweiterungen im Westen als gemischte Baufläche, im Süden als Wohnbaufläche. Sportplatz,<br />

Friedhof sowie die das Grabeland nördlich der Ortschaft sind als Grünfläche dargestellt.<br />

Voitze: Im Flächennutzungsplan ganz überwiegend als Dorfgebiet dargestellt, kleine Bereiche<br />

am südlichen Ortsrand als Kleinsiedlungsgebiet, einzelne neue Bauplätze als gemischte<br />

Baufläche. Schule als Fläche für den Gemeinbedarf dargestellt, Sportplatz, Friedhof und<br />

einzelne weitere Flächen als Grünfläche.<br />

Tülau: Von dem im Untersuchungsgebiet liegenden nördlichen Ortsrand von Tülau wird der<br />

westlich der K 26 gelegene Teil als Dorfgebiet und östlich der K 26 gelegene als gemischte<br />

Baufläche dargestellt.<br />

Für die Ortschaft Wendischbrome liegt ein Entwurf für einen Flächennutzungsplan vor.<br />

Landschaftsplanung und Naturschutzprogramme<br />

Im niedersächsischen Landschaftsprogramm (NMELF 1989) sowie im sachsenanhaltinischen<br />

Landschaftsprogramm (MU LSA 1994) sind die aus landesweiter Sicht für<br />

den Raum formulierten Ziele enthalten.<br />

Die Zielaussagen zu Naturschutz und Landschaftspflege werden im Landschaftsrahmenplan<br />

für den Bereich des LANDKREIS GIFHORN (1994) sowie im Landschaftsrahmenplan<br />

für den Bereich des Altmarkkreises Salzwedel (LANDKREIS KLÖTZE 1995) konkretisiert. Für<br />

die betroffenen Gemeinden liegen keine Landschaftspläne vor.<br />

Die Ohre ist nicht im Maßnahmenkatalog des niedersächsischen Fischotterprogramms<br />

(NMELF & NMU 1989) aufgenommen, wird aber von BLANKE (1996) und REUTHER (2002a)<br />

aufgrund der besondere Bedeutung als Zuwanderungs- und Austauschkorridor beziehungsweise<br />

Verbindungsachse als Schwerpunkt zur Fortführung des Programms benannt.<br />

Im Fließgewässerprogramm des Landes Sachsen-Anhalt ist die Ohre Verbindungsgewässer<br />

der Flusssysteme des Tieflandes (LAU 1998, siehe auch ARGE FLIESSGEWÄSSER-<br />

PROGRAMM SACHSEN-ANHALT 1997).<br />

Weitere Naturschutzprogramme der Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt betreffen<br />

das Untersuchungsgebiet nicht.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

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Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 42 von 78<br />

Einzelvorhaben<br />

Für den geplanten Neubau der Autobahn A 39 (Lüneburg – Wolfsburg) wurde am 24. August<br />

2007 das Raumordnungsverfahren durch die Regierungsvertretung Lüneburg abgeschlossen.<br />

Am 20. Dezember 2007 hat die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau<br />

und Verkehr den Antrag auf Linienbestimmung nach § 16 Abs. 1 FStrG beim Bundesministerium<br />

für Verkehr gestellt. Die beantragte Trasse entspricht der landesplanerisch<br />

festgestellten Trasse. Auf Höhe von Brome verläuft die Trasse in nordöstlicher Richtung<br />

westlich von Ehra-Lessin. Es ist bei Verwirklichung des Vorhabens von großräumigen Verlagerungen<br />

der Verkehrsströme auszugehen, die auch die B 248 betreffen. Dementsprechend<br />

sind auch Veränderungen bei den verkehrsbedingten Lärmemissionen zu erwarten.<br />

Den Verkehrsprognosen für die Ortsumgehung Brome und den Ermittlungen der Umweltauswirkungen<br />

wird zugrunde gelegt, dass die A 39 verwirklicht wird.<br />

Weitere Einzelvorhaben für den Bereich des Untersuchungsgebietes, die für die Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

relevant sind, sind nicht bekannt. Außerhalb des Untersuchungsgebietes<br />

liegende Vorhaben mit Relevanz für dieses Vorhaben ergeben sich durch Projekte und<br />

Pläne mit möglichen Auswirkungen auf die Erhaltungsziele der FFH-Gebiete. Inwieweit es<br />

durch solche Vorhaben über kumulative Wirkungen zu erheblichen Beeinträchtigungen von<br />

Erhaltungszielen kommt, wird in der FFH-Verträglichkeitsuntersuchung geprüft.<br />

Schutzgebiete<br />

Folgende Schutzgebiete nach Naturschutzrecht (NNatG beziehungsweise NatSchG<br />

LSA) liegen ganz oder teilweise im Untersuchungsraum:<br />

Naturschutzgebiet „Ohreaue“ (NSG 195M): Sachsen-anhaltischer Teil der Ohre-Niederung<br />

und angrenzende Flächen sowie der ehemalige Grenzstreifen südlich von Brome. Nach der<br />

Schutzgebietsverordnung ist der Bau der Ortsumgehung Brome in einem Korridor westlich<br />

von Wendischbrome freigestellt (RP MAGDEBURG 2000).<br />

Naturschutzgebiet „Ohreaue bei Altendorf“ (NSG BR 62): Kleiner Ausschnitt des niedersächsischen<br />

Teils der Ohre-Niederung westlich von Altendorf.<br />

Naturschutzgebiet „Mittlere Ohreaue“ (NSG BR 134): Gewässer- und Niederungsabschnitt<br />

der Ohre in Niedersachsen von nördlich Zasenbeck bis südöstlich Benitz. Besonderer<br />

Schutzzweck ist gemäß der Verordnung vom 14.12.2007 die Erhaltung oder Wiederherstellung<br />

eines günstigen Erhaltungszustandes der als Erhaltungsziel benannten FFH-<br />

Lebensraumtypen des Anhangs I und Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie.<br />

Landschaftsschutzgebiet „Ohretal bei Altendorf“ (LSG GF 30): Kleines, direkt an das Naturschutzgebiet<br />

„Ohreaue bei Altendorf“ angrenzendes Landschaftsschutzgebiet aus Grünländern<br />

und den „Ohre-Seen“ in Brome.<br />

Naturdenkmale: Baum in Brome (GF 283), Eiche auf dem Friedhof Brome (GF 284).<br />

Für den Flecken Brome besteht eine Baumschutzsatzung nach NNatG (geschützte Landschaftsbestandteile).<br />

Ein Verzeichnis der nach NNatG beziehungsweise nach NatSchG LSA besonders geschützten<br />

Biotope liegt ausschließlich für den Bereich des Altmarkkreises Salzwedel vor.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

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Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 43 von 78<br />

Im Bereich des Untersuchungsgebietes befinden sich zwei für das europäische Schutzgebietssystem<br />

NATURA 2000 gemeldete FFH-Gebiete:<br />

FFH-Gebiet Ohreaue, Sachsen-Anhalt (DE 3331-302, landesinterne Nr. 275): Abgrenzung<br />

im Bereich des Untersuchungsgebietes identisch mit der des Naturschutzgebietes „Ohreaue“,<br />

sachsen-anhaltinischer Teil der Ohre-Niederung und angrenzende Flächen sowie<br />

der ehemalige Grenzstreifen südlich von Brome.<br />

FFH-Gebiet Ohreaue, Niedersachsen (DE 3230-331, landesinterne Kennziffer 418): Ohre<br />

und niedersächsischer Teil der Bachniederung sowie Waldgebiet Bromer Busch.<br />

Folgende (in Ausweisung befindliche) Schutzgebiete nach Wasserrecht (NWG beziehungsweise<br />

WG LSA) liegen teilweise im Untersuchungsgebiet:<br />

Der westliche Teil des Untersuchungsgebiets ist Teil der in Planung befindlichen Schutzzone<br />

IIIb des Wasserwerkes Rühen.<br />

Der zum Altmarkkreis Salzwedel gehörende Bereich südöstlich von Brome gehört zur Zone<br />

III des Wasserschutzgebiets Colbitz-Letzlinger-Heide.<br />

4.2 Beschreibung der vorhandenen und geplanten Nutzungen am Standort<br />

und im Einwirkungsbereich<br />

4.2.1 Landwirtschaft<br />

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat in ihrem Fachbeitrag Bewertung von Trassenvarianten<br />

der Ortsumgehung Brome 7 die Auswirkungen einer Ortsumgehung auf die<br />

Landwirtschaft untersucht und bewertet.<br />

Alle Trassenvarianten führen durch Gemarkungsbereiche, in denen eine intensive landwirtschaftliche<br />

Flächenbewirtschaftung erfolgt. Von Bedeutung für die örtliche Landwirtschaft<br />

sind die Bodenverhältnisse und das Klima. An Bodentypen im Untersuchungsraum sind im<br />

Wesentlichen Parabraunerde, Braunerde, Podsol, Gley und Pseudogley zu finden.<br />

Aufgrund des natürlichen Ertragspotenzials der Böden sind 95 % der landwirtschaftlichen<br />

Flächen nördlich der alten B 248 und 40 % der LF südlich der alten B 248 als Vorsorgegebiete<br />

Landwirtschaft (Nds.) dargestellt worden (s. Landwirtschaftlicher Fachbeitrag zum<br />

RROP 2008 Großraum <strong>Braunschweig</strong>). Im RROP ist außer dem Siedlungsgebiet der gesamte<br />

Untersuchungsraum aufgrund besonderer Funktionen Vorbehaltsgebiet für Landwirtschaft.<br />

Die Ertragsfähigkeit der überwiegend auftretenden Böden ist westlich und östlich von Brome<br />

mit Bodenzahlen bis 30 relativ gering sowie nördlich und südlich von Brome mit 40<br />

Punkten etwa durchschnittlich.<br />

Im Untersuchungsraum sind die Gemarkungen Brome, Altendorf, Voitze und geringfügig<br />

Wendischbrome in Sachsen-Anhalt betroffen. Es dominiert der Ackerbau gegenüber dem<br />

Grünland, Viehhaltung spielt eine weitgehend untergeordnete Rolle. Die Region weist einen<br />

deutlich höheren Hackfruchtanteil als die angrenzenden Regionen auf.<br />

Eine Übersicht über die Kennzahlen der betroffenen Gemarkungen gibt Tabelle 6.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 44 von 78<br />

Tabelle 6: Kennzahlen der betroffenen Gemarkungen in Niedersachsen<br />

Gemarkung<br />

Brome Altendorf Voitze<br />

Gemarkungsfläche (ha) 983 502 1.070<br />

Ackerland (ha) 503 390 556<br />

Grünland (ha) 70 45 131<br />

Im Bereich der untersuchten Trassenverläufe sind 19 landwirtschaftliche Betriebe, davon 17<br />

als Haupterwerb, angesiedelt. Die durchschnittliche Betriebsfläche beträgt rd. 155 ha.<br />

Besonders zu erwähnen sind mehrere landwirtschaftliche Biogasanlagen im Untersuchungsgebiet,<br />

von denen eine nordöstlich von Brome im Nahbereich der südlichen Umgehungen<br />

liegt. Weitere Anlagen sind in Wiswedel, Benitz und Tülau entstanden, geplant sind<br />

Anlagen in Voitze und Altendorf.<br />

4.2.2 Forstwirtschaft<br />

Waldbestände nehmen nur 8 % des Gebietes ein. Größere Bestände mit forstwirtschaftlicher<br />

Bedeutung finden sich westlich von Voitze (Kiefernforste) und südlich von Brome<br />

(Laub- und Mischwaldbestände). Die im übrigen Gebiet vorherrschenden kleineren Nadelholzbestände<br />

sind forstwirtschaftlich von geringer Bedeutung.<br />

Im engeren Untersuchungsraum befindet sich Nutzwald nur südlich von Brome (Bromer<br />

Busch) und im äußersten Nordosten an der Grenze zu Sachsen-Anhalt, die im RROP 2008<br />

entsprechend den derzeitigen Nutzungsverhältnissen als Vorbehaltsgebiet für Forstwirtschaft<br />

dargestellt sind.<br />

Tabelle 7 sind die Kennzahlen der betroffenen Gemarkungen in Niedersachsen zu entnehmen.<br />

Tabelle 7: Kennzahlen der betroffenen Gemarkungen in Niedersachsen<br />

Gemarkung<br />

Brome Altendorf Voitze<br />

Gemarkungsfläche (ha) 983 502 1.070<br />

Forst (ha) 263 35 321<br />

4.2.3 Wasserwirtschaft<br />

Bis auf einen kleinen Bereich südlich von Brome hat der ganze niedersächsische Teil des<br />

Untersuchungsraumes die Funktionszuweisung eines Vorrang- beziehungsweise Vorbehaltsgebietes<br />

für Trinkwassergewinnung.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

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Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 45 von 78<br />

Der westliche Teil des Untersuchungsgebiets liegt in der Schutzzone IIIb des Wasserwerkes<br />

Rühen, das sich selbst südlich außerhalb des Gebietes befindet. Im Südosten ragt<br />

die Schutzzone III des Wasserschutzgebietes „Colbitz-Letzlinger-Heide“ in das Gebiet.<br />

Des Weiteren befindet sich westlich von Brome nahe der Grenze zu Sachsen-Anhalt eine<br />

zentrale Kläranlage.<br />

Die gesamte Ohre-Niederung zwischen der Grenze zu Sachsen-Anhalt nordwestlich von<br />

Steimke und der Grenze südlich Wendischbrome (Wendischbromer Sack) ist Vorranggebiet<br />

für Hochwasserschutz.<br />

4.2.4 Rohstoffwirtschaft<br />

Rohstoffgewinnung findet im Betrachtungsraum nicht statt. Im RROP 2008 sind allerdings<br />

im Untersuchungsraum zwei Vorbehaltsgebiete für Rohstoffgewinnung (Sand) ausgewiesen,<br />

und zwar nordöstlich von Voitze dis zur Bahnlinie bzw. zwischen Voitze und Brome<br />

südlich der B 248.<br />

4.2.5 Städtebau<br />

Mit Brome, Altendorf, Voitze und Wendischbrome liegen vier Ortschaften vollständig im Untersuchungsgebiet.<br />

Von Tülau ragt der nördliche Ortsrand in das Gebiet. Es handelt sich um<br />

mehr oder weniger geschlossene Siedlungen mit einem dörflichen beziehungsweise bei<br />

Brome mit einem dörflich-verstädterten Kern und einer angrenzend überwiegend aus Einzelhäusern<br />

bestehenden Bebauung. Insbesondere Brome besitzt größere Neubaugebiete.<br />

Das Grundzentrum Brome mit den Ortsteilen Brome und Altendorf ist im Wesentlichen<br />

durch die Siedlungsentwicklung entlang der Achsen B 248 von Westen nach Osten und<br />

B 244 von Norden nach Süden geprägt. Größere flächenhafte Wohngebiete befinden sich<br />

westlich der B 244 nördlich und überwiegend südlich der B 248. Hier sind auch Flächen für<br />

die weitere Siedlungsentwicklung vorgesehen.<br />

Einzelhandels- und sonstige Gewerbebetriebe sind hauptsächlich im Kernbereich an der<br />

Kreuzung B 248 / L 287, an der B 244 und am ehemaligen Bahnhof im Westen angesiedelt.<br />

Kindergarten und Schule befinden sich südlich der B 248 und östlich der B 244 und sind<br />

durch letztere vom westlichen Wohngebiet getrennt.<br />

Vereinzelt treten von den Ortschaften getrennte Wohnplätze auf, so nordwestlich von<br />

Altendorf der Siedlungssplitter Dörrheiden Straße und ausgesiedelte Höfe. Eine umfassende<br />

Analyse der städtebaulichen Situation von Brome findet in den städtebaulichen Gutachten<br />

4 statt.<br />

4.2.6 Feierabenderholung, Wochenenderholung, Ferienerholung, Erholungsschwerpunkte<br />

Der gesamte Untersuchungsraum dient der landschaftsgebundenen Feierabenderholung,<br />

die vornehmlich im Nahbereich der Ortschaften stattfindet und hier ganz wesentlich durch<br />

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Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 46 von 78<br />

das vorhandene Netz aus Feld- und Waldwegen bestimmt wird. Die ausgewiesenen<br />

Schutzgebiete, insbesondere der „Bromer Busch“ und die Ohre-Niederung werden von der<br />

Bevölkerung auch für die Freizeit- und Wochenenderholung genutzt. Fremdenverkehr spielt<br />

im Untersuchungsgebiet ausschließlich in Brome eine Rolle.<br />

Dem Grundzentrum Brome ist im RROP die Funktion als Standort mit den besonderen Entwicklungsaufgaben<br />

„Erholung“ und „Tourismus“ zugewiesen. Das Waldgebiet „Bromer<br />

Busch“ südöstlich des Ortsbereiches sowie die von sachsen-anhaltinischem Gebiet eingerahmte<br />

Fläche im äußersten Nordosten sind als Vorbehaltsgebiete für die Erholung ausgewiesen.<br />

4.2.7 Verkehr und sonstige Nutzungen<br />

Mit der B 248 und der B 244 verlaufen zwei Bundesstraßen durch das Untersuchungsgebiet,<br />

die sich in der Ortslage Brome kreuzen. Sie sind sowohl für den Durchgangsverkehr<br />

als auch für den Ziel- und Quellverkehr sowie den Binnenverkehr von besonderer Bedeutung.<br />

Die B 248 ist eine wichtige überregionale Straßenverbindung vom westlichen Harz-<br />

Randgebiet bis in den Landkreis Lüchow-Dannenberg. Im Landkreis Gifhorn ist die B 248<br />

eine wichtige Wirtschafts- und Berufsverkehrsachse.<br />

Nach den Ergebnissen der Verkehrsuntersuchung zur Ortsumgehung Brome (B 248) 1 von<br />

2006 fließen heute im Zuge der Ortsdurchfahrt Brome (B 248) bis zu knapp 8.000 Kfz/Tag.<br />

Nördlich Brome liegen die Belastungen bei rd. 3.500 Kfz/Tag. Die B 244 zeigt im Ortskern<br />

von Brome Belastungen um rd. 4.500 Kfz/Tag.<br />

Das derzeitige und das nach dem Bau der A 39 (Planungsnullfall) zu erwartende Verkehrsaufkommen<br />

im Zuge einzelner Abschnitte der Bundesstraßen ist Tabelle 2 (Abschnitt<br />

1.6) zu entnehmen.<br />

Bei den Verkehrsbelastungen auf der Ortsdurchfahrt B 248 in Brome ist jedoch zu berücksichtigen,<br />

dass die enge Ortsdurchfahrt für große Lkw über 10 m Länge gesperrt ist und im<br />

Planungsnullfall auch bleiben wird. Dieser Umleitungsverkehr läuft heute und teilweise in<br />

Zukunft über die südlich Brome parallel verlaufende K 26 über Tülau und Zicherie und die<br />

L 23 über Jahrstedt und Klötze in Sachsen-Anhalt.<br />

Wie der Verkehrsuntersuchung entnommen werden kann fließen rd. 2.450 Kfz/Tag Durchgangsverkehre<br />

von Westen und Süden durch Brome im Zuge der B 248 in Richtung Nordosten<br />

(Mellin, Rohrberg) und umgekehrt. Gleichzeitig zeigen die Verkehrsspinnen weitere<br />

300 Kfz/Tag, die von der B 248 und B 244 westlich Brome ebenfalls in Richtung Nordosten,<br />

jedoch mit einem Verlauf über die Lkw-Umleitungsstrecke im Zuge der K 26, der L 23 und<br />

der L 22 sowie der L 19 im Altmarkkreis Salzwedel nach Beetzendorf/Rohrberg fließen und<br />

somit nicht über die OD Brome. Hier handelt es sich ausschließlich um größere Lkw.<br />

Weitere Straßen des überörtlichen Straßennetzes sind die Landesstraße L 287 (Brome –<br />

Steimke) und die Kreisstraßen K 1119 (Brome – Wendischbrome), K 25 (Voitze – Wiswedel)<br />

und K 26 (Voitze – Tülau).<br />

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Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 47 von 78<br />

Die eingleisige nicht elektrifizierte, in nordsüdlicher Richtung durch das Gebiet verlaufende<br />

Eisenbahnstrecke wurde im Jahr 2005 stillgelegt. Derzeit läuft ein Verfahren zum Rückbau<br />

der Schienenanlagen.<br />

Im Gebiet sind keine in Betrieb befindlichen Abfalldeponien vorhanden. Neben der Kläranlage<br />

Brome befinden sich westlich von Voitze Klärteiche, die der Abwasserbehandlung dienen.<br />

In Wendischbrome werden die Abwässer dezentral behandelt.<br />

4.3 Ermittlung und Beschreibung der Auswirkungen auf vorhandene und<br />

geplante Nutzungen am Standort und im Einwirkungsbereich<br />

4.3.1 Vorbemerkungen<br />

Wegen der im Zeitablauf parallelen Bearbeitung der einzelnen Untersuchungen ist die in<br />

der Vorplanung 2 entwickelte weite Südumgehung (Variante Süd 2), die in der UVS 5 nicht<br />

detaillierter betrachtet wurde (vgl. Abschnitt 3.1), in der Verkehrsuntersuchung von 2006 1<br />

enthalten. In die Untersuchungen hinsichtlich der städtebaulichen Belange 4 ist die weite<br />

Südumgehung gar nicht eingeführt worden und war daher nicht Gegenstand der städtebaulichen<br />

Analyse und Bewertung.<br />

Ebenso ist die weite Südumgehung nicht Gegenstand der Bewertung der Landwirtschaftskammer<br />

Niedersachsen 7 gewesen. Die Landwirtschaftskammer kommt jedoch in ihrer Beurteilung<br />

der Variante Süd 2 (weite Südumgehung) aus land- und forstwirtschaftlicher Sicht<br />

vom Mai 2007 (in Band 2 enthalten) zu der Gesamtbewertung, dass der Kompensationsflächenbedarf<br />

für diese Variante im Vergleich zu den anderen im landwirtschaftlichen Fachbeitrag<br />

beurteilten Trassen ein wichtiges Kriterium darstellt, welches tendenziell zu einer deutlichen<br />

Abwertung der weiten Südumgehung führen kann.<br />

4.3.2 Landwirtschaft<br />

In ihrem Fachbeitrag Bewertung von Trassenvarianten der Ortsumgehung Brome 7 (in Band<br />

2 enthalten) hat die Landwirtschaftskammer Niedersachsen die drei Trassenvarianten enge<br />

Nordumgehung (Nord 1), weite Nordumgehung (Nord 2) und enge Südumgehung (Süd 1)<br />

hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Landwirtschaft im Untersuchungsraum beurteilt und<br />

gegenüber gestellt. Die Karte 5 des Fachbeitrags zeigt die Anzahl und Flächen der durch<br />

die Trassenvarianten betroffenen Bewirtschafter im Raum Brome.<br />

Der Trassenverlauf einer Ortsumgehung Brome im Zuge der B 248 stellt für die örtliche<br />

Landwirtschaft einen erheblichen Eingriff in die derzeitigen Bewirtschaftungsstrukturen dar.<br />

Die Agrarstruktur und die Entwicklungsmöglichkeiten einzelner Betriebe werden durch die<br />

Umgehungsstraße beeinträchtigt. Zum Teil ergeben sich gravierende Auswirkungen auf die<br />

Befriedigung der Landnachfrage wachstumsorientierter Betriebe.<br />

Neben dem Flächenverbrauch einer Ortsumgehung sind Wirtschaftserschwernisse in Form<br />

von An- und Durchschneidungen landwirtschaftlicher Flächen zu nennen, da hierdurch u. U.<br />

die Schlaggrößen (unwirtschaftliche Restflächen) und -zuschnitte (Dreiecks- und Keilformen)<br />

ungünstig verändert werden. Darüber hinaus werden Wirtschaftswegenetze zerschnitten<br />

und bestehende Beregnungs- und Dränageeinrichtungen überbaut.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

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Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 48 von 78<br />

Insbesondere sind auch durch die Inanspruchnahme landwirtschaftlicher Flächen, die im<br />

Rahmen der naturschutzfachlichen Eingriffsregelung als Ausgleich und Ersatz benötigt<br />

werden, erhebliche Auswirkungen zu erwarten.<br />

Naturgemäß hat der Planungsnullfall aus landwirtschaftlicher Sicht die geringsten negativen<br />

Auswirkungen und stellt somit die am wenigsten belastende Variante dar, so dass grundsätzlich<br />

der Bedarf einer Ortsumgehung noch einmal tiefergehend geprüft werden sollte.<br />

Im Folgenden werden die Untersuchungsergebnisse hinsichtlich der maßgeblichen Einflussfaktoren<br />

für eine Bewertung bezogen auf die Trassenvarianten zusammengefasst.<br />

Flächenentzug<br />

Unter der Voraussetzung einer gleichen Querschnittsbreite – bei geländenahem Verlauf –<br />

der drei Trassenvarianten ist die Flächeninanspruchnahme abhängig von der Länge der<br />

Strecke. Die Variante Süd 1 benötigt mit rd. 9,3 ha am wenigsten Fläche, während die Variante<br />

Nord 2 mit 12,0 ha um etwa ein Drittel mehr an Flächenverbrauch aufweist. Die Variante<br />

Nord 1 liegt mit einem Flächenbedarf von rd. 10,5 ha dazwischen.<br />

Ertragsindex<br />

Der Ertragsindex ist das Produkt der Bodenzahl und der Streckenlänge. Die durchschnittlichen<br />

Bodenzahlen unterscheiden sich in den Trassen kaum; sie liegen zwischen 33,9 (Variante<br />

Nord 2) und 35,7 (Variante Süd 1). Aufgrund der insgesamt kürzesten Streckenlänge<br />

schneidet die Südumgehung mit einem Ertragsindex von 203 gegenüber 226 für die enge<br />

und 251 für die weite Nordumgehung am besten ab.<br />

Schlagstruktur<br />

Die unterschiedlichen Auswirkungen der Trassenvarianten auf die Bewirtschaftung von<br />

landwirtschaftlichen Flächen lassen sich u. a. durch den Vergleich der jeweiligen An- und<br />

Durchschneidungsschäden beschreiben, da die Größe und Struktur der Schläge unmittelbaren<br />

Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben.<br />

Für die Trassen ist ein dimensionsloser Vergleichswert ermittelt worden, der von der Anzahl<br />

der An- und Durchschneidungen und der sich daraus ergebenden Schlagstruktur abhängt.<br />

Für die Variante Süd ergibt sich mit 245 der günstigste Wert, für die Variante Nord 1 der<br />

Wert 472 und für Nord 2 der Wert 719.<br />

Wirtschaftswege und Beregnungsleitungen<br />

Zur Beurteilung der Auswirkungen der Trassenvarianten ist die jeweilige Anzahl an überbauten<br />

Wirtschaftswegen und unterirdische verlegten Beregnungsleitungen ermittelt worden.<br />

Bei der Südvariante werden 12 Wirtschaftswege und 16 Beregnungsleitungen überbaut.<br />

Bei den Nordvarianten werden jeweils 9 Wirtschaftswege sowie 16 (enge Nordumgehung)<br />

bzw. 14 (weite Nordumgehung) Beregnungsleitungen gequert.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 49 von 78<br />

4.3.3 Forstwirtschaft<br />

Von den Trassenverläufen der Nordumgehungen sowie der engen Südumgehung ist kein<br />

Nutzwald betroffen. Lediglich die weite Südumgehung verläuft auf etwa 850 m Länge durch<br />

den Forst „Bromer Busch“, der sich in Privatbesitz befindet, so dass es hier zum Verlust von<br />

Baumbeständen kommt.<br />

4.3.4 Wasserwirtschaft<br />

Eine Beeinträchtigung der Wassergewinnung ist durch keine der untersuchten Trassenführungen<br />

gegeben. Anlage- und betriebsbedingt ist für alle Varianten abhängig von der Streckenlänge<br />

eine Schadstoffbelastung des Grundwassers zu erwarten, die ausgleichbar ist<br />

(vgl. UVS 5 ).<br />

4.3.5 Rohstoffwirtschaft<br />

Diese Nutzungsform findet im Untersuchungsraum nicht statt. Das Vorbehaltsgebiet für<br />

Sandgewinnung gemäß RROP nordwestlich von Altendorf (Abschnitt 4.2.4) wird durch die<br />

beiden Nordumgehungen durchquert.<br />

4.3.6 Städtebau<br />

In der Untersuchung Neubaumaßnahme Bundesstraße 248 im Raum Brome 4 , bestehend<br />

aus vier Teilen, die vollständig in Band 2 der Antragsunterlagen enthalten sind, ist die Analyse<br />

und Bewertung der städtebaulichen Wirkungen für den Planungsnullfall, den Planfall<br />

punktueller Ausbau der Ortsdurchfahrt sowie für die drei Trassenvarianten enge Nordumgehung<br />

(Nord 1), weite Nordumgehung (Nord 2) und enge Südumgehung (Süd 1) durchgeführt<br />

worden.<br />

Als Planungsnullfall, auf den die Wirkungen der untersuchten Varianten für eine Umgehungsstraße<br />

bezogen werden, wird der Bau der BAB 39 mit der Vorzugsvariante des laufenden<br />

Raumordnungsverfahrens und der geplanten Querspange B 190neu zur A 14 bezeichnet.<br />

Im Raum Brome verläuft die A 39 aus Richtung Wolfsburg etwa parallel zur B 248<br />

und zur L 288 in Richtung Norden nach Wittingen und weiter parallel zur L 270 nach Uelzen.<br />

Neben der Verknüpfung mit der B 188 nördlich Wolfsburg sind an der A 39 eine Anschlussstelle<br />

mit der B 248 zwischen Ehra und Lessien, in der nördlichen Weiterführung mit<br />

der B 244 westlich Wittingen und mit der B 190neu südlich Bad Bodenteich geplant.<br />

Der Planfall Ausbau der Ortsdurchfahrt ist aus städtebaulicher Sicht nicht vertretbar (vgl.<br />

Abschnitt 1.5) und wird daher in diesem Abschnitt nicht weiter behandelt.<br />

Wirkungen in den Siedlungsbereichen von Brome<br />

Im Falle einer Ortsumgehung wird die Ortsdurchfahrt der B 248 immer entlastet, wobei die<br />

Entlastungswirkung bei allen drei Varianten der Ortsumgehung im östlichen Teil - Salzwedeler<br />

Straße - am stärksten ausfällt und der mittlere Teil - östliche Bahnhofstraße und die<br />

Hauptstraße im historischen Ortskern - am geringsten entlastet wird. Im jeweiligen Umfang<br />

der Entlastung lassen sich allerdings variantenspezifische Unterschiede feststellen:<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 50 von 78<br />

o Im zentralen Bereich des historischen Ortskerns (östliche Bahnhofstraße, Hauptstraße)<br />

ergeben sich in der Variante Süd 1 durch eine um bis zu einem Drittel verminderte<br />

Verkehrsstärke in Verbindung mit der Verringerung des LKW-Anteils<br />

Schallentlastungen um 3,5 dB(A). Darüber hinaus wird bei dieser Variante die<br />

Hauptstraße im historischen Ortskernes frei überschreitbar, wodurch sich ggf. auch<br />

Optionen eröffnen, der im Rahmen der 2002 abgeschlossenen Sanierung „Ortskern“<br />

wegen der unverminderten Verkehrsbelastung nicht nachhaltig möglichen Verbesserung<br />

der Aufenthaltsqualität im Straßenraum näher zu kommen. Bei einer Verkehrsverminderung<br />

um etwa ein Viertel und einer Schallentlastung um 2,5 bis 3,5 dB(A)<br />

sind zwar auch die Wirkungen der Variante Nord 1 noch beachtlich, ob sich allerdings<br />

in der nach wie vor nicht frei überschreitbaren Hauptstraße Umgestaltungsmöglichkeiten<br />

ergeben, erscheint grenzwertig. Noch etwas geringer fällt die<br />

Entlastungswirkung mit einer Verkehrverminderung um rund 20 % in der Variante<br />

Nord 2 aus.<br />

o Eine stärkere Entlastung ergibt sich in der B 248 westlich der B 244, wo in der Variante<br />

Süd 1 eine Verkehrsabnahme um 50 % auf allen Abschnitten verbunden mit<br />

einer Verminderung des LKW-Anteils eine Schallentlastung um bis zu 5 dB(A) bewirkt.<br />

Darüber hinaus wird dieser Straßenabschnitt im gesamten Verlauf frei<br />

überschreitbar. Bei den Varianten Nord 1 und Nord 2 ist die Entlastung mit etwa<br />

30 % etwas geringer, so dass die westliche Bahnhofstraße in diesen Planfällen nur<br />

westlich der Einmündung der Lindenstraße frei überschreitbar wird. In Verbindung<br />

mit der Verringerung des LKW-Anteils nimmt die Schallbelastung aber auch hier um<br />

bis zu 4 dB(A) ab.<br />

o Die stärkste Entlastung ergibt sich zwar im östlich an das historische Ortszentrum<br />

von Brome anschließenden Abschnitt der B 248 - Salzwedeler Straße -, wo die<br />

prognostizierte Verkehrsabnahme gegenüber dem Planungsnullfall auf bis zu 79 %<br />

bei der Variante Süd 1, 53 % bei der Variante Nord 1 und immer noch maximal 47 %<br />

bei der Variante Nord 2 ansteigt. Da aber in der Salzwedeler Straße nach Osten die<br />

Bebauung abnimmt, sind die städtebaulichen Wirkungen hier insgesamt geringer<br />

einzustufen.<br />

o Im Nordabschnitt der B 244 ändert sich die Verkehrsbelastung bei der Ortsumgehung<br />

in der Variante Süd 1 kaum. Allerdings bewirkt die - in jeder Variante der Ortsumgehung<br />

- Verringerung des LKW-Anteils eine leichte Schallentlastung. In den Varianten<br />

Nord 1 und Nord 2 ist zusätzlich eine leichte Verringerung der Verkehrsstärke<br />

zu erwarten (etwa 10 bis 15 %), so dass sich insgesamt eine Schallabnahme um<br />

rund 2 dB(A) ergibt.<br />

o Im Südabschnitt der B 244 weist dagegen ausschließlich die Variante Süd 1 Wirkungen<br />

auf: Bei einer Verkehrsverminderung abschnittsweise um fast 50 % wird<br />

dieser Straßenabschnitt in voller Länge frei überschreitbar, wodurch die Trennwirkung<br />

zwischen den westlich gelegenen Neubaugebieten und dem Ortszentrum<br />

(Schule, Rathaus etc.) deutlich abnimmt. Zudem ergibt sich eine Schallentlastung<br />

um bis zu 3 dB(A). Die übrigen Planfälle der Ortsumgehung beeinflussen die Verkehrsentwicklung<br />

im Südabschnitt der B 244 nicht.<br />

Im nachgeordneten Straßennetz ergeben sich nur nördlich des historischen Ortszentrums<br />

Wirkungen. Da der Straßenzug Mühlenstraße/Nordstraße aufgrund der Verkehrszunahme<br />

im Planungsnullfall zunehmend als „Umfahrung“ des Engpasses in der B 248 genutzt wird,<br />

ergibt sich in allen Planfällen einer Ortsumgehung hier eine Verkehrsverringerung: In den<br />

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ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 51 von 78<br />

Planfällen Nord 1 und Nord 2 ist die Entlastung mit 15 bis 19 % in der Mühlenstraße und<br />

knapp 40 % in der Nordstraße zwar deutlich, diese wird allerdings bei der Variante Süd 1<br />

deutlich übertroffen, wobei deren Entlastungswirkungen im Abschnitt Mühlenstraße mit<br />

30 % erheblich und im Abschnitt Nordstraße mit 82 % sogar ungewöhnlich effektiv sind. In<br />

den Planfällen mit Ortsumgehung trägt die Verkehrsverringerung der Mühlenstraße auch<br />

zur Entlastung des „Hauptplatzes“ im historischen Stadtzentrum - und damit zur Verminderung<br />

der Trennwirkung – bei. Dies gilt insbesondere für den Planfall Süd 1, in dem dann<br />

drei der vier Arme der den Hauptplatz bildenden Kreuzung frei überschreitbar sind.<br />

Eine Ortsumgehung bewirkt in allen Planfällen eine deutliche Entlastung der Siedlungsbereiche,<br />

wobei sich die stärkste Entlastung durch die Variante Süd 1 ergibt. Dieser Planfall<br />

weist mit Ausnahme des Nordabschnittes der B 244 in allen betrachteten Straßenabschnitten<br />

eine höhere Entlastungswirkung als die beiden Nordvarianten auf.<br />

Insbesondere in der Ortsdurchfahrt der B 248 ist die Entlastungswirkung der Ortsumgehung<br />

in der Variante Süd abschnittsweise um ein Drittel bis zur Hälfte größer als in den Nordvarianten,<br />

so dass mit Ausnahme der östlichen Bahnhofstraße die gesamte Ortsdurchfahrt frei<br />

überquerbar ist. Auch auf dem Südabschnitt der Ortsdurchfahrt der B 244 wird durch die<br />

Südumgehung die Verkehrsbelastung abschnittsweise fast halbiert, so dass dieser Abschnitt<br />

auf gesamter Länge frei überschreitbar wird. Die höhere Entlastungswirkung der<br />

Nordvarianten im Nordabschnitt der B 244, die diesen Straßenabschnitt leicht entlasten,<br />

während die Entlastungswirkung der Südvariante hier nur geringfügig ist, fällt demgegenüber<br />

nicht wesentlich ins Gewicht.<br />

Die beiden Nordvarianten sind in ihrer Entlastungswirkung ähnlich einzustufen, wenngleich<br />

die Variante Nord 1 in allen Straßenabschnitten eine leicht höhere Entlastungswirkung als<br />

die Variante Nord 2 aufweist. Insbesondere im Ostabschnitt der Ortsdurchfahrt der B 248<br />

(östliche Bahnhofstraße, Hauptstraße, Salzwedeler Straße) bewirkt die Variante Nord 1<br />

durchgehend eine etwa 5 bis 7 % höhere Verkehrsentlastung als die Variante Nord 2.<br />

Wirkungen der Neubaumaßnahme in den Verläufen der Trassenvarianten<br />

Die beiden Ortsumgehungen in den Varianten Nord 1 und Nord 2 haben keine negativen<br />

Wirkungen auf vorhandene oder geplante Nutzungen. Es werden lediglich vier Wegeverbindungen<br />

von der Ortsumgehung gequert, aber nicht abgeschnitten. Da die Ortsumgehung<br />

in diesen beiden Planfällen eine Verkehrsbelastung aufweist, die noch die freie<br />

Überschreitbarkeit der Straße erlaubt, ergibt sich die Trennwirkung der Varianten Nord 1<br />

und Nord 2 nur durch das Querungserfordernis der neuen Straße und deren Lärmband.<br />

Aufgrund der meist ortsfernen Lage der Ortsumgehungen ergeben sich auch keine wesentlichen<br />

visuellen Beeinträchtigungen: Lediglich im Verknüpfungsbereich der Variante<br />

Nord 1 mit der B 244 wird die das Erscheinungsbild des Siedlungsbereiches Dörrheider<br />

Straße mitbestimmende Allee entlang der B 244 aufgebrochen, wodurch sich eine leichte<br />

Beeinträchtigung des Ortsbildes ergibt.<br />

Während sich durch den Trassenverlauf der Variante Nord 1 insgesamt nur leichte und<br />

durch den der Variante Nord 2 nur geringfügige städtebauliche Beeinträchtigungen ergeben,<br />

bewirkt der Trassenverlauf der Variante Süd 1 erhebliche und zum Teil schwerwiegende<br />

Beeinträchtigungen, insbesondere am südlichen Ortsrand von Brome: Westlich der<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 52 von 78<br />

B 244 verläuft die Trasse unmittelbar vor einem Einzelgebäude im Außenbereich, wodurch<br />

dieses durch Schalleinwirkungen schwerwiegend beeinträchtigt wird.<br />

Im weiteren Verlauf zwischen der B 244 und der L 287 (Steimker Straße) nähert sich die<br />

Trasse der Bebauung des Ortsrandes soweit an, dass die dort gelegenen Wohngebiete<br />

neuen Lärmbelastungen ausgesetzt werden, die die gebietsspezifischen schalltechnischen<br />

Orientierungswerte nachts um bis zu 3 dB(A) überschreiten. Erheblich stärker von<br />

Schalleinwirkungen betroffen ist das kleine Mischgebiet an der Steimker Straße, das sowohl<br />

von Schalleinwirkungen der Ortsumgehung als auch von einer Zunahme der Schallbelastung<br />

an der Steimker Straße betroffen ist, wodurch im ungünstigsten Falle die gebietsspezifischen<br />

schalltechnischen Orientierungswerte nachts um bis zu 10 dB(A) überschritten werden.<br />

Die gebietsspezifischen Grenzwerte nach der 16. BImSchV werden jedoch nicht überschritten.<br />

Beeinträchtigungen durch Lärmeinwirkungen ergeben sich auch bei der Nutzung der für die<br />

weitere Wohnbauflächenentwicklung vorgesehenen Flächen im „Windmühlenfeld“ und entlang<br />

der <strong>Braunschweig</strong>er Straße. Da es sich bei diesen Flächen aber nur um „Optionsflächen“<br />

ohne Darstellung im Flächennutzungsplan handelt, sind die hier zu erwartenden Beeinträchtigungen<br />

jedoch nur als „leicht“ einzustufen. Schwerwiegend ist dagegen die Beeinträchtigung<br />

durch Verlärmung der noch unbebauten Flächen an der Steimker Straße, die<br />

durch eine Abrundungssatzung planungsrechtlich gesichert sind.<br />

Schließlich ergeben sich im Trassenverlauf der Variante Süd 1 auch Beeinträchtigungen<br />

des Ortsbildes durch Wegnahme der Gehölze am Kirchensteig, die bisher den Ortsrand in<br />

diesem Bereich zum Waldrand des Bromer Busches abschließen.<br />

Lärmauswirkungen<br />

Für drei Trassenvarianten – außer weite Südumgehung - erfolgten schalltechnische Voruntersuchungen<br />

auf der Grundlage aktueller Verkehrsdaten und –prognosen. Die Ermittlung<br />

der Auswirkungen der Lärmemissionen erfolgte vor dem Hintergrund der in der nachfolgenden<br />

Tabelle 8 (aus [5]) dargelegten Wirkfaktoren.<br />

Tabelle 8: Mögliche vorhabensbedingte Wirkfaktoren, Wirkungspfade und Auswirkungen<br />

mögliche vorhabensbedingte Wirkfaktoren, Wirkungspfade<br />

und Auswirkungen<br />

baubedingt: <br />

betriebsbedingt:<br />

- Schallemissionen von Baufahrzeugen und<br />

-maschinen<br />

- Lärmbelastung von Siedlungsbereichen<br />

- Lärmbelastung von Erholungsbereichen<br />

- Schallemissionen durch den Kfz-Verkehr<br />

- Lärmbelastung von Siedlungsgebieten und siedlungsbezogenen<br />

Freiräumen<br />

- Lärmbelastung von Bereichen landschaftsbezogener<br />

Erholung<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Wirkraum Untersuchungsrelevanz<br />

Baustellen und deren<br />

Umfeld,<br />

Zufahrtswege zu den<br />

Baustellen<br />

in der Regel bis zur<br />

45 dB(A)-nachts-<br />

Isophone<br />

je nach Vorbelastung<br />

bis zur 45 dB(A)–tags-<br />

Isophone<br />

relevant für das<br />

Baustellenmanagement<br />

(Minimierung von<br />

Beeinträchtigungen)<br />

relevant<br />

relevant<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 53 von 78<br />

Die Art, die Dauer und der Umfang der Lärmauswirkungen sind in Tabelle 9 (aus [5]) zusammengefasst.<br />

Die Grenzwerte der 16. BImSchV und die Orientierungswerte der DIN<br />

18005 sind berücksichtigt.<br />

Tabelle 9: Bau- und betriebsbedingte Lärmauswirkungen auf das Schutzgut Mensch<br />

untersuchungsrelevante<br />

Wirkfaktoren und Auswirkungen<br />

gemäß Tab. 9<br />

- Schallemissionen von<br />

Baufahrzeugen und<br />

-maschinen<br />

- Lärmbelastung von<br />

Siedlungsbereichen<br />

- Lärmbelastung von<br />

Erholungsbereichen<br />

Art, Dauer und Umfang der Lärmauswirkungen<br />

Baubedingte Auswirkungen<br />

Baubedingte Belastungen / Beeinträchtigungen von Siedlungsbereichen<br />

Durch die Baumaßnahmen und die damit verbundenen Transporte<br />

kommt es in den Siedlungsgebieten, die an den Baustellen und Zufahrten<br />

liegen, zu Beeinträchtigungen des Wohlbefindens der dort wohnenden<br />

Menschen durch Immissionsbelastungen (Lärm, Erschütterungen, Staub<br />

und andere Luftverunreinigungen). Bei allen Beeinträchtigungen handelt<br />

es sich um zeitlich auf die Bauphase beschränkte Störungen. Durch Vorkehrungen<br />

zur Vermeidung und Minderung von Beeinträchtigungen werden<br />

die Belastungen begrenzt und die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten.<br />

Der Umfang der Beeinträchtigungen wird anhand der räumlichen Betroffenheit<br />

von Siedlungsflächen und siedlungsnahen Freiräume (150 m-<br />

Zone) durch die Bautrassen ermittelt.<br />

V Nord 1: Baumaßnahmen in siedlungsnahen Freiräumen von Einzelhäusern<br />

(Dorrheiden Straße, B 248 nordöstlich Brome) auf rund 750 m<br />

V Nord 2: Baumaßnahmen in siedlungsnahen Freiräumen von Wendischbrome<br />

und Einzelhäusern (Gödchenmühle) auf rund 530 m<br />

V Süd 1: Baumaßnahmen in siedlungsnahen Freiräumen von Brome<br />

(südlicher Ortsrand) auf rund 870 m und von Einzelhäusern auf rund<br />

900 m.<br />

Baubedingte Belastungen / Beeinträchtigungen von Erholungsräumen<br />

Durch die Baumaßnahmen und die damit verbundenen Transporte<br />

kommt es zum Einen durch die Unterbrechung von Wegebeziehungen zu<br />

Beeinträchtigungen der Erreichbarkeit von Erholungsräumen und zum<br />

Anderen durch Immissionsbelastungen (insbesondere Lärm und Staub)<br />

und die Baustelle als visuelle Beeinträchtigung zu einer Beeinträchtigung<br />

der Attraktivität der Gebiete. Bei allen Beeinträchtigungen handelt es sich<br />

um zeitlich auf die Bauphase beschränkte Störungen. Durch Vorkehrungen<br />

zur Vermeidung und Minderung von Beeinträchtigungen werden die<br />

Belastungen begrenzt und die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten.<br />

Der Umfang der baubedingten Beeinträchtigungen wird anhand der Betroffenheit<br />

der Erholungsräume durch die Bautrassen ermittelt.<br />

V Nord 1: Die (Bau-) Trasse verläuft ausschließlich in Erholungsräumen<br />

von geringer Bedeutung.<br />

V Nord 2: Die (Bau-) Trasse verläuft ausschließlich in Erholungsräumen<br />

von geringer Bedeutung.<br />

V Süd 1: Die (Bau-) Trasse verläuft südlich und östlich von Brome auf<br />

einer Länge von rund 2.700 m durch Erholungsräume von allgemeiner<br />

(bis besonderer) Bedeutung. Während der Bauarbeiten sind deutliche<br />

Beeinträchtigungen der Erreichbarkeit und der Attraktivität der Gebiete zu<br />

erwarten.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 54 von 78<br />

- Schallemissionen<br />

durch den Kfz-Verkehr<br />

- Lärmbelastung von<br />

Siedlungsgebieten<br />

und<br />

siedlungsbezogenen<br />

Freiräumen<br />

- Lärmbelastung von<br />

Bereichen land-<br />

schaftsbezogener<br />

Erholung<br />

Betriebsbedingte Auswirkungen<br />

Belastung / Beeinträchtigung von Siedlungsbereichen durch Lärm<br />

Verkehrsbedingte Lärmbelastungen führen in den betroffenen Siedlungsgebieten<br />

und siedlungsnahen Freiräumen zu einer dauerhaften Beeinträchtigung<br />

der Wohn- und Erholungsqualität. Es handelt sich um Beeinträchtigungen<br />

zentraler Daseinsgrundfunktionen des Menschen. Entsprechend<br />

der Verkehrslärmschutzverordnung sind die Grenzwerte nur<br />

entscheidungsrelevant, soweit die Lärmimmissionen von der neu gebauten<br />

Umgehungsstraße selbst ausgehen. Lärm an Straßen, wo keine<br />

wesentlichen baulichen Veränderungen durchgeführt werden, fällt nicht<br />

unter die Regelungen der 16. BImSchV.<br />

Grenzwerte der 16. BImSchV:<br />

V Nord 1: Die an der Trasse liegenden Siedlungsbereiche und Einzelhäuser<br />

an der Dorrheiden Straße und an der B 248 nordöstlich Brome<br />

sind bauleitplanerisch Dorf- und Mischgebiete. Die zu Grunde zu legenden<br />

Grenzwerte 64 dB (A) tags und 54 dB (A) nachts werden nicht überschritten.<br />

V Nord 2: Die an der Trasse liegenden Siedlungsbereiche von Wendischbrome<br />

und Einzelhäuser (Gödchenmühle) sind bauleitplanerisch<br />

Dorf- und Mischgebiete. Die zu Grunde zu legenden Grenzwerte 64 dB<br />

(A) tags und 54 dB (A) nachts werden nicht überschritten.<br />

V Süd 1: Bei einem Einzelhaus südlich Brome (Kreuzung B 244 – neue<br />

Trasse der B 248) werden die zu Grunde zu legenden Grenzwerte 64 dB<br />

(A) tags und 54 dB (A) nachts überschritten. Die Siedlungsbereiche am<br />

südlichen Ortsrand von Brome sind bauleitplanerisch allgemeines Wohngebiet<br />

bzw. Dorf- und Mischgebiet. Die zu Grunde zu legenden Grenzwerte<br />

59 dB (A) tags und 49 dB (A) nachts bzw. 64 dB (A) tags und<br />

54 dB (A) nachts werden nicht überschritten.<br />

Orientierungswerte der DIN 18 005:<br />

V Nord 1: Es kommt zu keiner Überschreitung der zugrunde zu legenden<br />

Orientierungswerte 60 dB (A) tags und 50 dB (A) nachts.<br />

V Nord 2: Es kommt zu keiner Überschreitung der zugrunde zu legenden<br />

Orientierungswerte 60 dB (A) tags und 50 dB (A) nachts.<br />

V Süd 1: Bei mehreren Häusern am südlichen Ortsrand von Brome werden<br />

die zugrunde zu legenden Orientierungswerte 55 dB (A) tags und<br />

45 dB (A) nachts bzw. 60 dB (A) tags und 50 dB (A) nachts überschritten.<br />

Belastung / Beeinträchtigung von Erholungsräumen durch Lärm<br />

In den Erholungsräumen führen verkehrsbedingte Lärmbelastungen zu<br />

einer dauerhaften Beeinträchtigung der Qualität dieser Gebiete. Das<br />

Ausmaß der Auswirkungen wird durch die Betroffenheit der Erholungsräume<br />

durch die im Rahmen der schalltechnischen Voruntersuchungen<br />

ermittelten Lärmbelastungen (siehe oben) prognostiziert. Es liegen keine<br />

gesetzlichen Grenzwerte vor.<br />

V Nord 1: Die Straße verläuft ausschließlich in Erholungsräumen von geringer<br />

Bedeutung.<br />

V Nord 2: Die Straße verläuft ausschließlich in Erholungsräumen von geringer<br />

Bedeutung.<br />

V Süd: Die Straße verläuft südlich und östlich von Brome durch Erholungsräume<br />

von allgemeiner (bis besonderer) Bedeutung. Durch die direkte<br />

Durchschneidung der Ohre-Niederung kommt es zu einer erheblichen<br />

Lärmbelastung des Erholungsraums und somit zu einer deutlichen<br />

Beeinträchtigung.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 55 von 78<br />

4.3.7 Feierabenderholung, Wochenenderholung, Ferienerholung, Erholungsschwerpunkte<br />

Die im gesamten Untersuchungsraum stattfindende Feierabenderholung vornehmlich im<br />

Nahbereich der Ortschaften wird durch alle Varianten beeinträchtigt, da das vorhandene<br />

Wegenetz durch die Trassenverläufe der Umgehungsstraße mehr oder weniger oft durchschnitten<br />

wird. Für die beiden Nordvarianten sind die Beeinträchtigungen als geringfügig<br />

einzustufen, zumal die Trassen aufgrund ihrer zu erwartenden Belastungen frei<br />

überschreitbar sind.<br />

Die südliche Umgehung quert nicht nur ein Drittel mehr Wirtschaftswege, sie ist auch wegen<br />

der Verkehrsbelastung nicht mehr als frei überschreitbar anzusehen. Diese Beeinträchtigung<br />

von Wegebeziehungen, verbunden mit dem Lärmband der Ortsumgehung, führt<br />

auch zu einer erheblichen Trennwirkung zwischen dem Siedlungsbereich und den vor dem<br />

Ortsrand gelegenen - teilweise in Entwicklung befindlichen - Naherholungseinrichtungen im<br />

Bromer Busch („Karpfenteichskamp“). Des Weiteren werden zwischen der B 244 und der<br />

L 287 (Steimker Straße) die Flächen eines vor dem Ortsrand gelegenen Tiergeheges mit<br />

Bedeutung für die Fremdenverkehrsfunktion von Brome zentral zerschnitten, so dass vom<br />

Verlust dieser Nutzung ausgegangen werden muss. Die naherholungsrelevanten Funktionsverflechtungen<br />

werden hier schwerwiegend beeinträchtigt. Ebenfalls - aber nachrangig -<br />

von der Trennwirkung betroffen sind die Funktionsverflechtungen zwischen dem Siedlungsgebiet<br />

und den vor dem Ortsrand gelegenen Sportflächen.<br />

Für den Fremdenverkehr im Siedlungsbereich von Brome hat eine Ortsumgehung in jedem<br />

Fall eine positive Wirkung, da die Verkehrsbelastungen der Ortsdurchfahrt entscheidend<br />

vermindert und damit die Aufenthaltsqualität im inneren Ortsbereich wesentlich verbessert<br />

werden. Die südlichen Trassenvarianten haben hierbei gegenüber den nördlichen Umgehungen<br />

deutlich höhere Entlastungswirkungen (s. Abschnitt 4.3.8).<br />

4.3.8 Verkehr und sonstige Nutzungen<br />

Die Verkehrsbelastungen im Untersuchungsraum werden auch in Zukunft aufgrund der allgemeinen<br />

Verkehrszunahme und wegen zusätzlicher Strukturerweiterungen im engeren<br />

Planungsraum Brome noch weiter anwachsen und somit die bestehenden Unzulänglichkeiten<br />

weiter verstärken. Insbesondere werden im Ortsbereich die abschnittsweise hohe<br />

Lärmbelastung und die Störung der Funktionszusammenhänge durch die Dominanz des<br />

Kfz-Verkehrs und die Trennwirkung der Straßen ohne weitere Maßnahmen verschärft.<br />

In der Verkehrsuntersuchung zur Ortsumgehung Brome (B 248) 1 vom Dezember 2006 sind<br />

die verkehrlichen Wirkungen der Trassenvarianten untersucht und gegenübergestellt worden.<br />

Die prognostizierten Belastungen der einzelnen Trassenvarianten sind Tabelle 10 zu<br />

entnehmen.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 56 von 78<br />

Tabelle 10: Prognosebelastungen der Trassenvarianten<br />

Variante<br />

Nord 1<br />

(enge Nordumgehung)<br />

Nord 2<br />

(weite Nordumgehung)<br />

Süd 1<br />

(enge Südumgehung)<br />

Süd 2<br />

(weite Südumgehung)<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Abschnitt Belastung Lkw-Anteil<br />

(von km bis km) (Kfz/Tag) (%)<br />

0,0 - 0,45 6.250 15,0<br />

0,45 - 3,05 3.000 22,0<br />

3,05 - 5,75 2.700 17,0<br />

5,75 - 6,15 4.150 15,0<br />

0,0 - 0,45 6.300 15,0<br />

0,45 - 3,2 2.850 22,0<br />

3,2 - 6,75 2.400 19,0<br />

6,75 - 7,1 4.150 15,0<br />

0,0 - 0,3 6.300 15,0<br />

0,3 - 1,5 4.800 18,0<br />

1,5 - 3,0 4.100 15,0<br />

3,0 - 5,25 3.300 15,0<br />

5,25 - 5,47 3.850 15,0<br />

0,0 - 0,3 6.350 15,0<br />

0,3 - 1,5 4.950 18,0<br />

1,5 - 3,1 3.850 15,0<br />

3,1 - 5,05 3.500 15,0<br />

5,05 - 5,37 3.800 15,0<br />

Die jeweils mittleren zwei bzw. drei Abschnitte umfassen dabei den neuen Trassenverlauf<br />

der B 248 als Ortsumgehung an Stelle der Ortsdurchfahrt.<br />

Die südlichen Ortsumgehungen nehmen mit 3.300 bis 4.800 Kfz/Tag deutlich mehr Verkehr<br />

auf als die nördlichen mit bis zu 3.000 Kfz/Tag (Nord 1). Für die weite Nordumgehung<br />

(Nord 2) mit einem Verlauf nördlich Wendisch-Brome und zusätzlichen Anschlüssen an die<br />

Kreisstraßen im Altmarkkreis ergeben sich aufgrund der längeren Fahrtstrecke mit 2.850<br />

Kfz/Tag im westlichen und 2.400 Kfz/Tag im östlichen Abschnitt etwas geringere Verkehrsbelastungen<br />

gegenüber der engen Nordumgehung. Nur der kurze Abschnitt zwischen der<br />

B 244 und der K 1119 wird mit 3.250 Kfz/Tag höher belastet.<br />

Die sich daraus ergebenden Be- und Entlastungswirkungen auf ausgewählten Abschnitten<br />

im Straßennetz des Ortsbereiches Brome sind in Tabelle 11 zusammengefasst.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 57 von 78<br />

Tabelle 11: Be- und Entlastungswirkungen der Trassenvarianten auf Streckenabschnitten<br />

im Ortsbereich Brome<br />

Bahnhofstraße<br />

West<br />

Streckenabschnitt im Ortsbereich Brome<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

B 248 B 244<br />

Bahnhofstraße<br />

Ost<br />

Hauptstraße Altendorfer<br />

Straße<br />

Verkehrsbelastung in [Kfz/Tag]<br />

Planungsnullfall 7.400 9.400 5.750 4.850 5.500<br />

Nord 1<br />

(enge Nordumgehung)<br />

Differenz zum<br />

Planungsnullfall<br />

Nord 2<br />

(weite Nordumgehung)<br />

Differenz zum<br />

Planungsnullfall<br />

Süd 1<br />

(enge Südumgehung)<br />

Differenz zum<br />

Planungsnullfall<br />

Süd 2<br />

(weite Südumgehung)<br />

Differenz zum<br />

Planungsnullfall<br />

5.550<br />

1.850<br />

(-25,0 %)<br />

5.650<br />

1.750<br />

(-23,6 %)<br />

3.750<br />

3.650<br />

(-49,3 %)<br />

3.650<br />

3.750<br />

(-50,7 %)<br />

7.200<br />

2.200<br />

(-23,4 %)<br />

7.750<br />

1.650<br />

(-17,6 %)<br />

6.050<br />

3.350<br />

(-35,6 %)<br />

6.200<br />

3.200<br />

(-34,0 %)<br />

4.200<br />

1.550<br />

(-27,0 %)<br />

4.450<br />

1.300<br />

(-22,6 %)<br />

3.850<br />

1.900<br />

(-33,0 %)<br />

3.650<br />

2.100<br />

(-36,5 %)<br />

4.150<br />

700<br />

(-14,4 %)<br />

4.500<br />

350<br />

(-7,2 %)<br />

4.800<br />

50<br />

(-1,0 %)<br />

4.800<br />

50<br />

(-1,0 %)<br />

Süd<br />

5.400<br />

100<br />

(-1,8 %)<br />

5.300<br />

200<br />

(-3,6 %)<br />

2.850<br />

2.650<br />

(-48,2 %)<br />

3.700<br />

1.800<br />

(-32,7 %)<br />

Die B 248neu im Zuge der Variante Nord 1 (enge Nordumgehung) entlastet die Ortsdurchfahrt<br />

um bis zu 2.200 Kfz/Tag. Die Belastungen in der OD erreichen nur noch maximale<br />

Werte bis zu 7.200 Kfz/Tag. Darüber hinaus werden weitere Straßenzüge im umliegenden<br />

Kreisstraßennetz entlastet. Weitere geringe Verlagerungen ergeben sich von der Umleitungsstrecke<br />

für den Lkw-Verkehr im Zuge der L 23 bzw. L 19 im Altmarkkreis Salzwedel.<br />

Von der A 39 und B 190n verlagern sich nur rd. 100 Kfz/Tag zurück auf den dann verbesserten<br />

Straßenzug der B 248neu von Salzwedel bis westlich Brome.<br />

Insgesamt nimmt die B 248 nördlich Brome/Mellin nur rd. 250 Kfz/Tag Mehrverkehr gegenüber<br />

dem Planungsnullfall auf. Hiervon ist ein großer Teil Lkw-Verkehr, der heute die OD<br />

nicht benutzen darf. Die nördliche Ortsumgehung weist hiernach im östlichen Abschnitt bis<br />

zu rd. 17 % und im westlichen Abschnitt rd. 22 % Schwerverkehr auf. Die Lkw aus dem<br />

Spanplattenwerk bei Nettgau z. B. nutzen dann in Richtung Südwesten zur B 248 die Umgehung<br />

im Zuge der B 248neu. In der Ortsdurchfahrt Brome sinkt der Schwerverkehrsanteil<br />

im Zuge der B 248alt auf rd. 3 % und auf der B 244 auf rd. 6 % bzw. maximal 250 Lkw/Tag.<br />

Bei der weiten Nordumgehung wird die Ortsdurchfahrt Brome um bis zu 1.750 Kfz/Tag gegenüber<br />

dem Planungsnullfall entlastet. Die Verkehrsverlagerungen und Entlastungen im<br />

übrigen Straßennetz sind ähnlich wie bei der engen Nordumgehung.<br />

Die südlichen Varianten entlasten die Ortsdurchfahrt um bis zu 3.650 Kfz/Tag. Die Belastungen<br />

in der OD erreichen nur noch maximale Werte bis zu rd. 6.050 Kfz/Tag. Auch die<br />

B 244 wird jetzt in der Ortsdurchfahrt Brome in Richtung Süden entlastet, wobei bei der en-<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 58 von 78<br />

gen Südumgehung eine Entlastung um bis zu 2.650 Kfz/Tag erreicht wird. Der nördliche<br />

Abschnitt der B 244 erfährt dagegen keine Entlastung. Er muss weiterhin den Schwerverkehr<br />

u. a. vom Spanplattenwerk aus Richtung Norden aufnehmen. Auch die Kreisstraßen<br />

im Norden von Brome werden bei dieser Variante nicht entlastet. Dagegen wird die Kreisstraßenverbindung<br />

von Voitze über Thülau nach Zicherie um 300 bis 500 Kfz/Tag entlastet.<br />

4.4 Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung bzw. Kompensation<br />

der Auswirkungen auf vorhandene und geplante Nutzungen<br />

Eine detaillierte Festlegung von Maßnahmen hinsichtlich einer Optimierung des Trassenverlaufs<br />

einer Ortsumgehung von Brome im Zuge der B 248 über die bereits in den laufenden<br />

Untersuchungen mehrfach und in Abstimmung mit den Beteiligten durchgeführten Modifizierungen<br />

hinaus bleibt der weiteren Entwurfsplanung vorbehalten. Insbesondere die Minimierung<br />

der Lärmauswirkungen und die optimale Einpassung der Trasse in die Umgebung<br />

sind durch die Wahl des größtmöglichen Abstands einerseits zu den Siedlungsbereichen<br />

und andererseits zu den schutzwürdigen Landschaftsbereichen sicherzustellen.<br />

Eine Verschiebung der Trassenverläufe ist jedoch nur noch in begrenztem Umfang möglich,<br />

da im Verlauf der Vorplanungen die Linienführungen unter Berücksichtigung der durch die<br />

UVS festgelegten konfliktärmeren Korridore bereits weitgehend optimiert wurden.<br />

Der Verbrauch land- und forstwirtschaftlich genutzter Flächen kann durch die Festlegung<br />

der Gradiente möglichst in Geländehöhe und daraus resultierenden geringen Damm- und<br />

Einschnittsböschungen reduziert werden. Zudem ist der Ersatz zerschnittener oder abgehängter<br />

Wegebeziehungen zu gewährleisten, und die Verlegung von Beregnungsleitungen<br />

darf nicht beeinträchtigt werden. Der Bedarf an Flächen für Kompensationsmaßnahmen<br />

sollte zu keiner weiteren Betroffenheit landwirtschaftlicher Betrieb führen.<br />

Um die Auswirkungen in städtebaulicher Hinsicht, die sich einerseits im Siedlungsbereich<br />

und andererseits im Nahbereich der Trassenverläufe zeigen, zu optimieren, sollten folgende<br />

Verbesserungsmöglichkeiten geprüft werden (aus [4]):<br />

o Durch zusätzliche restriktive Maßnahmen im vorhandenen Straßennetz - wie sie<br />

z. B. durch die in der städtebaulichen Beurteilung angesprochenen möglichen Umgestaltungsmaßnahmen<br />

des Straßenraums an verschiedenen Stellen unterstellt<br />

werden - kann insbesondere im Planfall der Variante Nord 1 möglicherweise eine<br />

weitere „Verdrängung“ von Verkehrsanteilen auf die Ortsumgehung erwartet werden.<br />

Anmerkung: Hier unterstellt der Gutachter zu den städtebaulichen Belangen, dass weitere<br />

größere Verkehrsanteile aus der Ortsdurchfahrt Brome im Zuge der B 248alt verlagert werden<br />

können. Dies ist jedoch nur begrenzt der Fall, da mit dem Bau der Ortsumgehung sich<br />

die Durchgangsverkehre im Zuge der B 248 komplett auf die Umgehungsstraße verlagern<br />

und nur noch die Pkw-Durchgangsverkehre von Osten (B 248) nach Süden (B 244) und die<br />

Zielverkehre nach Brome aus Richtung Osten (Salzwedel) auf der B 248alt verbleiben. Der<br />

Lkw-Durchgangsverkehr > 10 m Länge ist weiterhin in der OD im Zuge der B 248alt in allen<br />

Umgehungsvarianten nicht erlaubt. Eine Verlagerung des Pkw-Durchgangsverkehrs von<br />

Osten nach Süden von der deutlich kürzeren Strecke im Zuge der 248alt auf die Nordumgehung<br />

würde zudem zu Belastungszunahmen auf der B 244 in Brome führen.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 59 von 78<br />

o Die Beeinträchtigungen am südlichen Ortsrand von Brome durch die Lärmbelastung<br />

der Trassenvariante Süd 1 könnten durch eine Verschiebung der Trasse nach Süden<br />

vom Ortsrand weg hinein in die Waldflächen des Bromer Busches oder durch<br />

Lärmschutzanlagen verringert werden.<br />

o Die Zerschneidungswirkung zwischen dem Ortsrand und den anschließenden Flächen<br />

bliebe dennoch erhalten. Bei der Anlage von Lärmschutzwänden oder -wällen<br />

würde sich darüber hinaus die - bislang noch geringe - visuelle Trennwirkung deutlich<br />

erhöhen, bei einer Verschiebung der Trasse in den Bromer Busch würde die<br />

Funktionsverflechtung mit den naherholungsgeeigneten Flächen durch die teilweise<br />

Inanspruchnahme dieser Flächen noch weiter beeinträchtigt werden.<br />

Anmerkung: Die hier vom Gutachter in Betracht gezogene „weite“ Verschiebung der südliche<br />

Umgehung entspricht der in Abschnitt 2.1 beschriebenen Variante Süd 2 (weite Südumgehung),<br />

die sowohl in der Verkehrsuntersuchung 1 als auch in der Vorplanung 2 und der<br />

FFH-Verträglichkeitsprüfung 6 untersucht worden ist. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse<br />

in [6] wird festgestellt, dass dieser Trassenverlauf keine genehmigungsfähige Alternative<br />

darstellt. Diese Variante war daher wegen der zeitlich parallelen Bearbeitung nicht in die<br />

städtebauliche Bewertung eingeführt worden (vgl. Abschnitt 4.3.1).<br />

Ein funktionsfähiges Straßennetz im Untersuchungsraum wird durch die verkehrs- und entwurfstechnisch<br />

erforderliche Gestaltung der Anbindungen kreuzender oder abgehängter<br />

Straßen und Wege, insbesondere der B 244, der L 287 und der „alten“ B 248 (Ortsdurchfahrt<br />

Brome) gewährleistet.<br />

IV. ZUSAMMENFASSUNG IM HINBLICK AUF DIE VARIANTEN<br />

5. Variantenabwägung<br />

5.1 Vorbemerkungen<br />

Aus den Ergebnissen der einzelnen Untersuchungen geht hervor, dass die zukünftigen<br />

Verkehrsbelastungen im Raum Brome auch nach dem Bau der A 39 ohne weitere bauliche<br />

Maßnahmen (Planungsnullfall) zu nicht mehr verträglichen Verhältnissen innerhalb des<br />

Ortsbereichs führen. Wirkungsvolle Verbesserungen sind nur durch eine Ortsumgehung zu<br />

erzielen.<br />

Die Bewertungen der dafür detaillierter untersuchten Trassenvarianten hinsichtlich der umweltrelevanten<br />

und raumwirksamen Auswirkungen werden im Folgenden zusammengefasst.<br />

Die weite Südumgehung (Variante Süd 2) wird wegen ihrer Unvereinbarkeit mit FFH-<br />

und Naturschutzgebieten bei der Gegenüberstellung der Varianten nicht mehr betrachtet.<br />

5.2 Umwelt<br />

Der Variantenvergleich der Umweltauswirkungen der Trassenvarianten erfolgt bezogen auf<br />

die einzelnen Schutzgüter unter Heranziehung der als erheblich identifizierten Auswirkungen.<br />

Sind Varianten bezüglich der erheblichen Umweltbeeinträchtigungen als gleichwertig<br />

einzustufen, werden auch die nicht erheblichen Umweltbeeinträchtigungen in den Varian-<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 60 von 78<br />

tenvergleich einbezogen, um den Vermeidungsgrundsatz hinreichend zu berücksichtigen.<br />

Nachfolgend ist die Bewertung für die einzelnen Schutzgüter tabellarisch zusammengefasst<br />

(Tabelle 12.1 bis 12.6 (aus [5]), zu den Bewertungsstufen siehe Tabelle 3).<br />

Tabelle 12.1: Variantenvergleich der erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzgut Menschen<br />

Erhebliche Beeinträchtigung für das<br />

Schutzgut<br />

Bewer<br />

tung<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Variante<br />

Nord 1 Nord 2 Süd 1<br />

- IV - - -<br />

Lärmbelastung von Siedlungsbereichen –<br />

Überschreitung der Grenzwerte der<br />

16. BImSchV<br />

Nutzungsentzug und Beeinträchtigung<br />

bauleitplanerisch festgesetzter Flächen<br />

Beeinträchtigung von Sichtbeziehungen im<br />

Wohnumfeld<br />

Lärmbelastung von Siedlungsbereichen –<br />

Überschreitung der Orientierungswerte der<br />

DIN 18 005<br />

Nutzungsentzug und Beeinträchtigung von<br />

Wege- und Sichtbeziehungen sowie<br />

Lärmbelastungen in Erholungsräumen –<br />

Erholungsräume von mindestens allgemeiner<br />

Bedeutung<br />

III - - 1 Haus<br />

III - - 2 Flächen<br />

II Einzelhäuser Einzelhäuser südlicher Ortsrand<br />

von Brome<br />

II - - mehrere Häuser<br />

II - - 2 Erholungsräume<br />

Tabelle 12.2: Variantenvergleich der erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzgut Tiere<br />

Erhebliche Beeinträchtigung für das<br />

Schutzgut<br />

Bewertung<br />

Variante<br />

Nord 1 Nord 2 Süd 1<br />

- IV - - -<br />

Verlust oder Schädigung von Tiervorkommen<br />

und –habitaten – Biber und Fischotter<br />

Zerschneidung von Lebensräumen und<br />

funktionalen Beziehungen – Biber und<br />

Fischotter<br />

Beeinträchtigung von Natur- und Landschaftsschutzgebieten<br />

Summe der Beeinträchtigungen –<br />

Stufe III a<br />

Verlust oder Schädigung von Tiervorkommen<br />

und –habitaten – Brutvögel<br />

Verlust oder Schädigung von Tiervorkommen<br />

und –habitaten – Reptilien<br />

Verlust oder Schädigung von Tiervorkommen<br />

und –habitaten – Amphibien<br />

Verlust oder Schädigung von Tiervorkommen<br />

und –habitaten – Libellen<br />

III a 0,42 ha 0,06 ha -<br />

III a 1 x - -<br />

III a 2 NSG, 1 LSG 1 NSG -<br />

0,42 ha<br />

+1 Zerschneidung<br />

+ 2 NSG, 1 LSG<br />

0,06 ha<br />

+ 1 NSG<br />

II a 0,53 ha 0,33 ha 0,22 ha<br />

II a 0,56 ha 0,16 ha 0,01 ha<br />

II a 0,42 ha - 2 Laichgewässer<br />

II a 0,01 ha - 1 Fortpflanzungsgewässer<br />

-<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 61 von 78<br />

Erhebliche Beeinträchtigung für das<br />

Schutzgut<br />

Verluste von Vorkommen weiterer geschützter<br />

Tierarten<br />

Verlust oder Schädigung von Tiervorkommen<br />

und –habitaten – Fledermäuse<br />

Verlust oder Schädigung von Tiervorkommen<br />

und –habitaten – Heuschrecken<br />

Summe der Beeinträchtigungen –<br />

Stufe II a<br />

Zerschneidung von Lebensräumen und<br />

funktionaler Beziehungen – Fledermäuse<br />

Zerschneidung von Lebensräumen und<br />

funktionaler Beziehungen – Amphibien<br />

Zerschneidung von Lebensräumen und<br />

funktionaler Beziehungen – Fische und<br />

Rundmäuler<br />

Verdrängung störempfindlicher Tierarten<br />

durch Lärm – Beeinträchtigung (sehr)<br />

hoch bedeutsamer Vogellebensräume<br />

Summe der Beeinträchtigungen –<br />

Stufe II b<br />

Bewertung<br />

II a (kann nicht ausgeschlossen<br />

werden)<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Variante<br />

Nord 1 Nord 2 Süd 1<br />

(kann nicht ausgeschlossen<br />

werden)<br />

(kann nicht ausgeschlossen<br />

werden)<br />

II a 0,42 ha 0,30 ha 0,90 ha<br />

II a 0,32 ha 0,16 ha 0,23 ha<br />

2,26 ha 0,95 ha 1,36 ha +<br />

2 Laich- und 1 Libellengewässer<br />

II b 1 x 1 x 2 x<br />

II b 1 x - 1 x<br />

II b 1 x - -<br />

II b 35 ha 71 ha 45 ha<br />

35 ha +<br />

3 Zerschnei-<br />

dungen<br />

71 ha +<br />

1 Zerschneidung<br />

45 ha +<br />

3 Zerschnei-<br />

dungen<br />

Tabelle 12.3: Variantenvergleich der erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzgut Pflanzen<br />

Erhebliche Beeinträchtigung für<br />

das Schutzgut<br />

Bewertung<br />

Varianten<br />

Nord 1 Nord 2 Süd 1<br />

- IV - - -<br />

Verlust von Vegetationsbeständen –<br />

Nds./LSA, prioritärer FFH-LRT 91E0 im<br />

FFH-Gebiet, geschützter Biotop<br />

Beeinträchtigung von Natur- und Landschaftsschutzgebieten<br />

Summe der Beeinträchtigungen –<br />

Stufe III a<br />

Verlust von Vegetationsbeständen – Nds.,<br />

geschützter Biotop, nicht ausgleichbar<br />

Verlust von Vegetationsbeständen – Nds./<br />

LSA, geschützter Biotop, ausgleichbar<br />

Verlust von Vegetationsbeständen – Nds.,<br />

nicht ausgleichbar, Wertstufen V u. VI<br />

Summe der Beeinträchtigungen –<br />

Stufe III b<br />

Verlust von Vegetationsbeständen – LSA,<br />

nicht ausgleichbar, Wald im Sinne des<br />

LWaldG LSA, Wertstufe IV<br />

Verlust von Vegetationsbeständen – LSA,<br />

ausgleichbar, Wertstufe IV<br />

III a 0,17 ha 0,04 ha -<br />

III a 2 NSG, 1 LSG 1 NSG -<br />

0,17 ha<br />

+2 NSG, 1 LSG<br />

0,04 ha<br />

+ 1 NSG<br />

III b 0,05 ha 0,01 ha -<br />

III b 0,50 ha 0,24 ha + 70 m 0,04 ha<br />

III b 100 m - 0,19 ha<br />

0,55 ha<br />

+ 100 m<br />

0,25 ha<br />

+ 70 m<br />

-<br />

0,23 ha<br />

II a - 0,03 ha -<br />

II a 0,05 ha - -<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 62 von 78<br />

Erhebliche Beeinträchtigung für<br />

das Schutzgut<br />

Verluste von Wuchsorten gefährdeter oder<br />

geschützter Pflanzen<br />

Verluste von Wuchsorten geschützter<br />

Flechten- und Pilzarten<br />

Summe der Beeinträchtigungen –<br />

Stufe II a<br />

Verlust von Vegetationsbeständen – Nds.,<br />

funktional ausgleichbar, Wald im Sinne<br />

des NWaldLG, Wertstufe III<br />

Verlust von Vegetationsbeständen –<br />

Nds./LSA, ausgleichbar, Wertstufe III<br />

Betriebsbedingte Stoffbelastung empfindlicher<br />

Vegetationsbestände<br />

Summe der Beeinträchtigungen –<br />

Stufe II b<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Be-<br />

Varianten<br />

wertung<br />

Nord 1 Nord 2 Süd 1<br />

II a - - 1 Wuchsort<br />

II a<br />

(kann nicht ausgeschlossen<br />

werden)<br />

(kann nicht ausgeschlossen<br />

werden)<br />

(kann nicht ausgeschlossen<br />

werden)<br />

0,05 ha 0,03 ha 1 Wuchsort<br />

II b 0,24 ha 0,26 ha 0,03 ha<br />

II b 0,05 ha<br />

+ 920 m<br />

1,09 ha<br />

+ 880 m<br />

0,75 ha<br />

+ 970 m<br />

II b 0,39 ha 0,16 ha -<br />

0,68 ha<br />

+ 920 m<br />

1,51 ha<br />

+ 880 m<br />

Tabelle 12.4: Variantenvergleich der erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzgut Boden<br />

Erhebliche Beeinträchtigung für<br />

das Schutzgut<br />

Bewertung<br />

Varianten<br />

0,78 ha<br />

+ 970 m<br />

Nord 1 Nord 2 Süd 1<br />

- IV - - -<br />

Überbauung und Versiegelung von Böden<br />

der Wertstufe V in Nds.<br />

Dauerhaft Überformung von Böden der<br />

Wertstufe V in Nds.<br />

Überformung und Verdichtung von Böden<br />

der Wertstufe V in den Baufeldern in Nds.<br />

Summe der Beeinträchtigungen –<br />

Stufe III a<br />

Überbauung und Versiegelung von Böden<br />

der Wertstufe IV in Nds.<br />

Überbauung und Versiegelung von Böden<br />

der Wertstufe III in Nds.<br />

Summe der Beeinträchtigungen –<br />

Stufe III b<br />

Überbauung und Versiegelung von Böden<br />

der Wertstufe V in LSA<br />

Dauerhafte Überformung von Böden der<br />

Wertstufe V in LSA<br />

Überformung und Verdichtung von Böden<br />

der Wertstufe V in den Baufeldern in LSA<br />

Überbauung und Versiegelung von Böden<br />

der Wertstufe IV in LSA<br />

Überbauung und Versiegelung von Böden<br />

der Wertstufe III in LSA<br />

III a 0,07 ha - -<br />

III a 0,13 ha - -<br />

III a 0,10 ha - -<br />

0,30 ha 0,00 ha 0,00 ha<br />

III b 0,01 ha 0,03 ha 0,03 ha<br />

III b 4,31 ha 3,62 ha 3,10 ha<br />

4,32 ha 3,65 ha 3,13 ha<br />

II a - 0,02 ha -<br />

II a - 0,02 ha -<br />

II a - 0,01 ha -<br />

II a 0,08 ha 0,09 ha -<br />

II a - 1,48 ha -<br />

Summe der Beeinträchtigungen – Stufe II a 0,08 ha 1,62 ha 0,00 ha<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 63 von 78<br />

Erhebliche Beeinträchtigung für<br />

das Schutzgut<br />

Dauerhafte Überformung von Böden der<br />

Wertstufe IV<br />

Dauerhafte Überformung von Böden der<br />

Wertstufe III<br />

Überbauung und Versiegelung von Böden<br />

der Wertstufe II<br />

Überformung und Verdichtung von Böden<br />

der Wertstufe IV in den Baufeldern<br />

Betriebsbedingte Schadstoffbelastung von<br />

Böden in der 10 m breiten Belastungszone<br />

Bewertung<br />

Summe der Beeinträchtigungen – Stufe II b 5,77 ha<br />

+13,4 ha<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Varianten<br />

Nord 1 Nord 2 Süd 1<br />

II b 0,15 ha 0,20 ha 0,05 ha<br />

II b 5,29 ha 6,17 ha 4,28 ha<br />

II b 0,08 ha 0,04 ha 0,88 ha<br />

II b 0,25 ha 0,29 ha 0,05 ha<br />

II b 13,4 ha 15,2 ha 11,8 ha<br />

6,70 ha<br />

+ 15,2 ha<br />

Tabelle 12.5: Variantenvergleich der erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzgut Wasser<br />

Erhebliche Beeinträchtigung für<br />

das Schutzgut<br />

Bewertung<br />

Varianten<br />

5,26 ha<br />

+ 11,8 ha<br />

Nord 1 Nord 2 Süd 1<br />

- IV - - -<br />

Beeinträchtigung von Gewässern in Natur-<br />

und Landschaftsschutzgebieten<br />

Veränderung / Beeinträchtigung von Gewässern<br />

und Gewässerstrukturen<br />

Betriebsbedingte Schadstoffbelastung des<br />

Grundwassers<br />

Verlust von Überschwemmungsbereichen<br />

/ Retentionsfläche<br />

III 1 Gewässer - -<br />

III 1 Gewässer 1 Gewässer 1 Gewässer<br />

II 13,4 ha 15,2 ha 11,8 ha<br />

II 0,27 ha 0,06 ha 0,26 ha<br />

Die durch das Vorhaben zu erwartenden Auswirkungen auf das Schutzgut Luft liegen im<br />

Vorsorgebereich, wobei sich im Variantenvergleich keine Nach- oder Vorteile für eine der<br />

drei Trassenvarianten ergibt.<br />

Da es durch das Vorhaben zu keinen relevanten Auswirkungen auf das Schutzgut Klima<br />

kommt, ergeben sich im Variantenvergleich keine Nach- oder Vorteile für eine der drei<br />

Trassenvarianten.<br />

Tabelle 12.6: Variantenvergleich der erheblichen Beeinträchtigungen für das Schutzgut Landschaft<br />

Erhebliche Beeinträchtigung für<br />

das Schutzgut<br />

Überformung der Eigenart der Landschaft<br />

in Nds., nicht ausgleichbar<br />

Beeinträchtigung des Landschaftsbildes in<br />

Natur- und Landschaftsschutzgebieten<br />

Bewertung<br />

Varianten<br />

Nord 1 Nord 2 Süd 1<br />

III 1 Landschaftsbildeinheit<br />

1 Landschaftsbildeinheit<br />

III 2 NSG, 1 LSG 1 NSG -<br />

-<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 64 von 78<br />

Erhebliche Beeinträchtigung für<br />

das Schutzgut<br />

Überformung der Eigenart der Landschaft<br />

in LSA, nicht ausgleichbar<br />

Überformung der Eigenart der Landschaft,<br />

ausgleichbar<br />

Bewertung<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Varianten<br />

Nord 1 Nord 2 Süd 1<br />

II 1 Landschaftsbildeinheit<br />

II 2 Landschaftsbildeinheiten<br />

2 Landschaftsbildeinheiten<br />

2 Landschaftsbildeinheiten<br />

-<br />

3 Landschaftsbildeinheiten<br />

Bezüglich des Schutzgutes Kultur- und sonstige Sachgüter liegen keine in den Zulässigkeitsgrenzbereich<br />

einzustufenden Beeinträchtigungen vor. Den Belastungsbereich betreffend<br />

kommt es ausschließlich bei der Südumgehung zu Beeinträchtigungen.<br />

Ergebnisse der schutzgutspezifischen Variantenvergleiche<br />

Die nachfolgende Tabelle 13 zeigt die Ergebnisse der schutzgutbezogenen Variantenvergleiche<br />

der UVS 5 .<br />

Tabelle 13: Übersicht der Ergebnisse der schutzgutspezifischen Variantenvergleiche<br />

Schutzgüter des UVPG Reihung im schutzgutspezifischen Variantenvergleich<br />

hinsichtlich ihrer Konfliktträchtigkeit<br />

Konfliktträchtigkeit geringer --- Konfliktträchtigkeit größer<br />

Menschen Variante Nord 2 = Variante Nord 1 < Variante Süd 1<br />

Tiere Variante Süd 1 < Variante Nord 2 < Variante Nord 1<br />

Pflanzen Variante Süd 1 < Variante Nord 2 < Variante Nord 1<br />

Boden Variante Süd 1 < Variante Nord 2 < Variante Nord 1<br />

Wasser Variante Süd 1 < Variante Nord 2 < Variante Nord 1<br />

Luft Variante Nord 1 = Variante Nord 2 = Variante Süd 1<br />

Klima Variante Nord 1 = Variante Nord 2 = Variante Süd 1<br />

Landschaft Variante Süd 1 < Variante Nord 2 < Variante Nord 1<br />

Kultur- und sonstige Sachgüter Variante Nord 1 = Variante Nord 2 < Variante Süd 1<br />

Die zuerst aufgeführte Variante ist die relativ konfliktärmere, also bezüglich des Schutzgutes vergleichsweise<br />

günstiger bewertet, die hinten stehende die konfliktträchtigere.<br />

Bei den Schutzgütern Luft und Klima kommt es durch das Vorhaben zu keinen entscheidungserheblichen<br />

Auswirkungen, und es zeigen sich auch keine signifikanten Nach- oder<br />

Vorteile für eine der drei Trassenvarianten einer Ortsumgehung Brome. Beim Schutzgut<br />

Kultur- und sonstige Sachgüter kommt es zu keinen Auswirkungen im Zulässigkeitsgrenzbereich,<br />

und im Vergleich der dem Belastungsbereich zuzuordnenden Auswirkungen liegen<br />

die beiden Nordvarianten auf gleichem Niveau und sind der Südumgehung vorzuziehen.<br />

Bei den Schutzgütern Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser sowie Landschaft kommt es durch<br />

das Vorhaben zu einer großen Anzahl von Beeinträchtigungen, die je nach Erheblichkeit<br />

dem Zulässigkeitsgrenzbereich, dem Belastungsbereich oder dem Vorsorgebereich zuzuordnen<br />

sind. Es ergibt sich eine eindeutige Reihung der Trassenverläufe zu Gunsten der<br />

Südvariante. Die enge Nordumgehung schneidet beim Vergleich der Auswirkungen hinsichtlich<br />

dieser Schutzgüter am schlechtesten ab.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 65 von 78<br />

Beim Schutzgut Menschen ist die enge Südumgehung wegen ihrer Nähe zu Brome und der<br />

damit verbundenen Lärmbelastungen von Wohnbereichen und Erholungsgebieten als konfliktträchtigste<br />

anzusehen.<br />

Insgesamt ist im Vergleich der untersuchten Trassenvarianten aus Umweltsicht die Variante<br />

Süd 1 (enge Südumgehung) als am günstigsten zu beurteilen. Die enge Nordumgehung<br />

ist die konfliktträchtigste Variante, die weite Nordumgehung liegt dazwischen.<br />

Belange der FFH-Gebiete<br />

Bei allen drei untersuchten Varianten der Ortumgehung Brome kommt es zu vorhabensbedingten<br />

Auswirkungen, durch die maßgebliche Bestandteile der Erhaltungsziele von einem<br />

beziehungsweise zwei FFH-Gebieten beeinträchtigt werden.<br />

Bei den beiden Varianten Nord 1 und Nord 2 stellen die Verluste von Lebensräumen des<br />

Anhangs I sowie Habitaten von Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie Beeinträchtigungen<br />

dar, die auch durch vorhabensbezogene Maßnahmen zur Schadensbegrenzung nicht vermieden<br />

oder vermindert werden können. Damit handelt es sich in jedem Fall um unzulässige<br />

Vorhaben im Sinne von § 34 c Abs. 2 NNatG beziehungsweise § 45 Abs. 2 NatSchG<br />

LSA.<br />

Bei der Variante Süd 1 kommt es zu keinen Verlusten von Lebensräumen des Anhangs I<br />

oder Habitaten von Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie. Die als erheblich bewerteten<br />

Beeinträchtigungen von Lebensräumen des Anhangs I und Arten des Anhangs II ergeben<br />

sich ausschließlich durch anlage-, bau- und betriebsbedingte Auswirkungen wie Schadstoffemissionen<br />

oder Störungen, die durch gezielte Maßnahmen zu Schadensbegrenzung<br />

vermieden oder zumindest deutlich vermindert werden können. Damit ist die Variante Süd 1<br />

die einzige Trassenvariante der Ortsumgehung Brome, bei der sich die Möglichkeit eröffnet,<br />

dass die Unzulässigkeit des Vorhabens im Sinne von § 34 c Abs. 2 NNatG beziehungsweise<br />

§ 45 Abs. 2 NatSchG LSA nicht gegeben ist.<br />

Aus Sicht der FFH-Verträglichkeitsprüfung ist die Variante Süd 1 im Vergleich die einzige<br />

Trassenvariante der Ortsumgehung Brome, die unter Berücksichtigung von Maßnahmen<br />

zur Schadensbegrenzung FFH-verträglich und somit zulässig ist.<br />

5.3 Landwirtschaft, Forstwirtschaft<br />

Die nachfolgende Tabelle 14 (aus [7]) gibt eine trassenbezogene Reihenfolge bei der Beeinträchtigung<br />

der Bewertungskriterien aus landwirtschaftlicher Sicht wieder. Rang 1 bedeutet<br />

eine vergleichsweise geringere Belastung, während Rang 3 die nach dem jeweiligen Kriterium<br />

ungünstigste Trasse ausweist.<br />

Beispielsweise hat die Variante Süd 1 die geringste Streckenlänge (Flächenentzug) vorzuweisen<br />

und erhält damit den Rang 1 (geringste Betroffenheit). Die Variante Nord 2 verfügt<br />

über die längste Strecke und erhält daher Rang 3 (höchste Betroffenheit).<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 66 von 78<br />

Tabelle 14: Rangfolge der Varianten bei den einzelnen Beurteilungskriterien<br />

Variante Ertragsindex Wirtschaftswege Beregnungs-<br />

leitungen<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Anschnitt /<br />

Durchschnitt<br />

Nord 1 2 1 2 2<br />

Nord 2 3 1 1 3<br />

Süd 1 1 3 2 1<br />

In die Entscheidungsfindung gehen nicht alle Bewertungskriterien mit gleicher Gewichtung<br />

ein, es erfolgt vielmehr eine Differenzierung. So fließen die Überquerung von Wegen mit<br />

20 %, der Ertragsindex (Länge * Bodenzahl) mit 30 %, die Überbauung von Erdleitungen<br />

mit 5 % sowie die Betroffenheit der Schlagstruktur mit 45 % ein. Diese Faktoren sind mit der<br />

örtlichen Landwirtschaft abgestimmt und werden in Anlehnung an die in der Vergangenheit<br />

vorgenommene Bewertung einer Neutrassierung der Bundesstraße 4 vorgenommen.<br />

Tabelle 15: Bildung eines Vergleichswertes<br />

Variante Ertragsindex Wirtschaftswege <br />

Beregnungsleitungen<br />

Anschnitt /<br />

Durchschnitt<br />

Vergleichs-<br />

wert<br />

Nord 1 0,6 0,2 0,1 0,9 1,80<br />

Nord 2 0,9 0,2 0,05 1,35 2,50<br />

Süd 1 0,3 0,6 0,1 0,45 1,45<br />

Im Ergebnis ist festzuhalten, dass die Variante Süd 1 den geringsten Vergleichswert (1,45)<br />

aufweist und somit unter den drei beurteilten Trassen den vergleichsweise geringsten negativen<br />

Einfluss aufweist.<br />

Hiernach folgt die Variante Nord 1 mit einem Vergleichswert von 1,80. Diese Variante liegt<br />

bei der Gesamtbeurteilung zwischen der Südvariante und der Variante Nord 2, die aufgrund<br />

des Vergleichswertes von 2,50 einen vergleichbar hohen negativen Einfluss aufweist (Tabelle<br />

15).<br />

Aus landwirtschaftlicher Sicht ist eine Südumgehung, die mit Blick auf die landwirtschaftlichen<br />

Belange noch optimiert werden sollte, als Vorzugsvariante zu bewerten.<br />

Aus forstwirtschaftlicher Sicht ist lediglich die weite Südumgehung von Bedeutung, die jedoch<br />

wie beschrieben wegen ihrer FFH-Unverträglichkeit als nicht vertretbare Lösung ausgeschieden<br />

wurde.<br />

5.4 Städtebau<br />

Grundsätzlich sind aus städtebaulicher Sicht die Verbesserungen durch die Entlastungswirkungen<br />

im Kernbereich von Brome den Nachteilen durch die neuen Trassenverläufe nördlich<br />

und südlich des Siedlungsbereiches gegenüberzustellen. Dabei weisen die untersuchten<br />

Varianten im Hinblick auf die städtebaulichen Belange im Trassenverlauf und im Siedlungsbereich<br />

sehr unterschiedliche Wirkungen auf.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 67 von 78<br />

Während die nördlichen Umgehungen im Trassenverlauf nur leichte Beeinträchtigungen<br />

aufweisen und daher städtebaulich als nahezu wirkungsneutral eingestuft werden können,<br />

ergeben sich durch eine Ortsumgehung im Süden (enge Südumgehung) einige städtebauliche<br />

Unverträglichkeiten. Umgekehrt ist bei einer Ortsumgehung im Süden innerhalb des<br />

Siedlungsbereiches die stärkste und nahezu alle Straßenabschnitte umfassende Entlastungswirkung<br />

festzustellen, die die Wirkung der beiden Nordvarianten deutlich übertrifft.<br />

Im Vergleich der beiden Planfälle mit nördlicher Ortsumgehung ist dem Planfall Nord 1 der<br />

Vorzug gegenüber dem Planfall Nord 2 zu geben, da<br />

o die beiden Planfälle im Trassenverlauf nahezu gleichwertig zu beurteilen sind und<br />

o der Planfall Nord 1 in fast allen Streckenabschnitten im Siedlungsbereich eine –<br />

wenngleich abschnittsweise nur geringfügig - höhere Entlastungswirkung aufweist<br />

als der Planfall Nord 2.<br />

Im Vergleich der Planfälle Nord 1 und Süd 1 steht die durch die Variante Süd 1 bewirkte<br />

Trennwirkung und die Beeinträchtigung der Nutzung durch Lärmbelastung am südlichen<br />

Ortsrand von Brome der insgesamt geringeren Entlastungswirkung des Planfalles Nord 1 im<br />

Siedlungsbereich, insbesondere in der Ortsdurchfahrt der B 248 gegenüber.<br />

Umgekehrt ist zu bewerten, dass im Planfall Nord 1 einer städtebaulich verträglichen Neubautrasse<br />

eine geringere Entlastungswirkung in der Ortsdurchfahrt der B 248 und im Südabschnitt<br />

der B 244 gegenübersteht. Hierbei ergibt sich das Problem, dass die sehr günstige<br />

städtebauliche Beurteilung des Trassenverlaufes durch den Nachteil einer geringeren<br />

Entlastungswirkung in den zentralen Bereichen tendenziell aufgewogen wird.<br />

In Tabelle 16 wird die tabellarische Bewertung der Wirkungen der Trassenvarianten in den<br />

Siedlungsbereichen in einer Matrix zusammengefasst. Die hierin enthaltene Variante punktueller<br />

Ausbau der Ortsdurchfahrt weist allerdings erhebliche bis schwerwiegende städtebauliche<br />

Beeinträchtigungen auf, denen praktisch keine positiven städtebaulichen Wirkungen<br />

gegenüberstehen. Diese Planungsvariante ist deshalb aus städtebaulicher Sicht<br />

nicht vertretbar (vgl. dazu Abschnitt 1.5).<br />

Die Tabelle 17 gibt die tabellarische Bewertung der Wirkungen der Trassenvarianten in ihren<br />

Trassenverläufen in einer Matrix zusammengefasst wieder.<br />

Im Vergleich zum Planungsnullfall ist aus gesamtörtlicher Sicht die Verbesserung im Ortskern<br />

von Brome „objektiv“ höher einzuschätzen, als die teilweise nur punktuellen, teilweise<br />

aber auch gesamtörtlich relevanten Beeinträchtigungen am südlichen Ortsrand bei der engen<br />

Südumgehung. Demzufolge ist die Südumgehung aus städtebaulicher Sicht zwar<br />

günstiger als die Nordvariante zu beurteilen, allerdings ist dabei einschränkend zu berücksichtigten,<br />

dass neu auftretende Beeinträchtigungen in einer bislang unvorbelasteten städtebaulichen<br />

Situation „subjektiv“ in der Regel stärker wahrgenommen werden, als eine Entlastung<br />

vorhandener städtebaulicher Strukturen.<br />

Aus dieser – im Ergebnis nicht vollständig befriedigenden - Gesamtbeurteilung ergibt sich<br />

der Vorbehalt, dass vor einer abschließenden Beurteilung Verbesserungen der beiden<br />

Planfälle der Varianten Nord 1 und Süd 1 aus städtebaulicher Sicht dahingehend geprüft<br />

werden sollten, in wieweit<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 68 von 78<br />

o im Planfall der Variante Nord 1 die Entlastungswirkung im Siedlungsbereich erhöht<br />

oder<br />

o die Beeinträchtigungen des Trassenverlaufes der Variante Süd 1 am südlichen Ortsrand<br />

von Brome verringert<br />

werden kann (vgl. dazu Abschnitt 4.4).<br />

Tabelle 16: Bewertung der Wirkungen der Planfälle in den Siedlungsbereichen<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 69 von 78<br />

Tabelle 17: Bewertung der Wirkungen der Planfälle nach dem Trassenverlauf<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 70 von 78<br />

5.5 Verkehr<br />

Die Verkehrsbelastungen und Belastungsänderungen für wesentliche Straßenabschnitte im<br />

Bereich Brome sind in Bezug auf die verschiedenen Trassenvarianten der Ortsumgehung in<br />

Tabelle 18 zusammengefasst.<br />

Tabelle 18: Vergleich der verkehrlichen Auswirkungen der Trassenvarianten<br />

Kriterium Süd 1<br />

enge<br />

Südumgehung<br />

Max. Verkehrsannahme<br />

(Kfz/Tag)<br />

Belastungen im Ortsbereich<br />

Brome<br />

- Bahnhofstraße West<br />

- Bahnhofstraße Ost<br />

- Hauptstraße<br />

- Salzwedeler Straße<br />

- Wittinger Straße (B 244 Nord)<br />

- B 244 Süd<br />

Belastungsänderung zum<br />

Planungsnullfall (mit A 39)<br />

- Bahnhofstraße West<br />

- Bahnhofstraße Ost<br />

- Hauptstraße<br />

- Salzwedeler Straße<br />

- Wittinger Straße (B 244 Nord)<br />

- B 244 Süd<br />

Belastungsänderung zum<br />

Planungsnullfall<br />

insgesamt im Ortsbereich<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Variante<br />

Nord 1<br />

enge<br />

Nordumgehung<br />

Nord 2<br />

weite<br />

Nordumgehung<br />

4.800 3.000 2.850<br />

(Kfz/Tag) (Kfz/Tag) (Kfz/Tag)<br />

3.750<br />

6.050<br />

3.850<br />

2.000<br />

4.800<br />

2.850<br />

5.550<br />

7.200<br />

4.200<br />

2.350<br />

4.150<br />

5.400<br />

5.650<br />

7.750<br />

4.450<br />

2.600<br />

4.500<br />

5.300<br />

(Kfz/Tag) (%) (Kfz/Tag) (%) (Kfz/Tag) (%)<br />

-3.650<br />

-3.350<br />

-1.900<br />

-1.900<br />

- 50<br />

-2.650<br />

-13.850<br />

-49,3<br />

-35,6<br />

-33,0<br />

-48,7<br />

- 1,0<br />

-48,2<br />

-35,3<br />

-1.850<br />

-2.200<br />

-1.550<br />

-1.550<br />

- 700<br />

- 100<br />

-7.950<br />

-25,0<br />

-23,4<br />

-27,0<br />

-39,7<br />

-14,4<br />

- 1,8<br />

-20,3<br />

-1.750<br />

-1.650<br />

-1.300<br />

-1.300<br />

- 350<br />

- 200<br />

-6.600<br />

-23,6<br />

-17,6<br />

-22,6<br />

-33,3<br />

- 7,2<br />

- 3,6<br />

-16,8<br />

Die enge Nordumgehung (Variante Nord 1) führt zu einer Entlastung der Durchgangsstraßen<br />

im Ortsbereich Brome um durchschnittlich rd. 20 %. Auf der Ortsdurchfahrt im Zuge der<br />

B 248alt geht die Belastung um 2.200 Kfz/Tag auf max. 7.200 Kfz/Tag zurück. Gleichzeitig<br />

führt die Nordumgehung zu höheren Entlastungen auf dem nördlichen Abschnitt der B 244<br />

in der Ortsdurchfahrt Brome. Hier verlagert sich insbesondere das hohe Schwerverkehrsaufkommen<br />

von Norden nach Westen im Zuge der B 244 und der B 248 aus dem<br />

Ortsbereich Brome heraus auf die nördliche Umgehungsstraße.<br />

Die weite Nordumgehung (Variante Nord 2) erreicht die insgesamt geringsten verkehrlichen<br />

Wirkungen mit durchschnittlichen Entlastungen im Ortsbereich Brome von etwa 17 %. Hier<br />

verbleiben in der Ortsdurchfahrt im Zuge der B 248alt noch bis zu max. 7.750 Kfz/Tag.<br />

Auch die Entlastungswirkung auf der B 244Nord ist nur etwa halb so hoch wie bei der engen<br />

Nordumgehung.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 71 von 78<br />

Die enge Südumgehung (Variante Süd 1) erreicht gegenüber dem Planungsnullfall die<br />

höchsten Entlastungen mit insgesamt durchschnittlich rd. 35 % auf den Durchgangsstraßen<br />

im Ortsbereich Brome. Auf der B 248alt sinkt die Belastung um rd. 3.500 Kfz/Tag; das entspricht<br />

abschnittsweise etwa der Hälfte der Belastungen. In der Ortsdurchfahrt verbleiben<br />

noch bis zu max. 6.050 Kfz/Tag. Des Weiteren erreicht diese Variante auch die größten<br />

Entlastungen für den südlichen Abschnitt der B 244 im Ortsbereich Brome. Hier geht die<br />

Belastung um 2.650 Kfz/Tag zurück. Dagegen bleiben bei der Südumgehung die Belastungen<br />

auf dem nördlichen Abschnitt der B 244 weitgehend unverändert.<br />

Aus verkehrlicher Sicht erzielt die untersuchte Variante der Südumgehung die größten Entlastungswirkungen<br />

für die Ortsdurchfahrt Brome im Zuge der B 248 sowie auch für den südlichen<br />

Abschnitt der B 244. Die enge Nordumgehung erreicht zwar auch größere Entlastungswirkungen<br />

für die Ortsdurchfahrt im Zuge der B 248, jedoch bleiben die Wirkungen<br />

deutlich unter denen der Südvariante.<br />

Unter verkehrlichen Gesichtspunkten ist der Variante Süd 1 der Vorzug zu geben. Sie<br />

erzielt mit einer Entlastung des Ortsbereiches Brome insgesamt um etwa 35 % größere<br />

verkehrliche Entlastungen als die Nordumgehungsvarianten, die insgesamt Entlastungen<br />

von etwa 20 % (enge Nordumgehung) bzw. etwa 17 % (weite Nordumgehung) erbringen,<br />

wie Tabelle 18 zu entnehmen ist.<br />

5.6 Tabellarischer Variantenvergleich und Zusammenstellung der für die<br />

Entscheidung relevanten Daten zur Ermittlung der Vorzugsvariante<br />

Die in den vorangehenden Abschnitten verbal und tabellarisch gegenübergestellten Beurteilungen<br />

der einzelnen Varianten für eine Ortsumgehung Brome sind nachfolgend noch einmal<br />

tabellarisch zusammengefasst. Die weite Südumgehung (Variante Süd 2) ist nicht mehr<br />

berücksichtigt, da sie im Rahmen der FFH - Verträglichkeitsprüfung als nicht realisierbar<br />

eingestuft wurde. Die Vorhabenalternative punktueller Ausbau der Ortsdurchfahrt wird<br />

ebenfalls nicht berücksichtigt, da sie aus städtebaulichen Gründen als nicht vertretbar eingestuft<br />

wurde.<br />

Die Bewertung der Auswirkungen hinsichtlich der entscheidungsrelevanten Belange in<br />

Tabelle 19 erfolgt dabei bezogen auf den Planungsnullfall, d. h. mit Realisierung der A 39<br />

in Verbindung mit der B 190neu und den daraus prognostizierten Belastungen.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 72 von 78<br />

Tabelle 19: Zusammenfassende Betrachtung der Varianten<br />

Einheit Variante<br />

Nord 1<br />

enge<br />

Nordumgehung<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Nord 2<br />

weite<br />

Nordumgehung<br />

Süd 1<br />

enge<br />

Südumgehung<br />

Trassenlänge m 6.150 7.100 5.470<br />

davon auf vorh. Wegen km 220 200 1.880<br />

Beeinträchtigung von Vorranggebieten<br />

Natur und Landschaft m 350 200 200<br />

Beeinträchtigung von Vorbehaltsgebieten<br />

Natur und Landschaft m 1.150 1.600 --<br />

Landwirtschaft m 3.050 3.500 1.700<br />

Erholung m -- -- 2.650<br />

Trinkwassergewinnung m 4.600 5.550 5.470<br />

Rohstoffwirtschaft m 350 350 --<br />

Sonstige schutzwürdige Bereiche<br />

Natur- und Landschaftsschutz-<br />

gebiete<br />

Umweltauswirkungen (nach UVS 5 )<br />

2 NSG,<br />

1 LSG<br />

-- --<br />

Lärmauswirkungen -- -- mehrere Häuser<br />

Wege- und Sichtbeziehungen Einzelhäuser Einzelhäuser südl. Ortsrand<br />

Schutzgut Tiere ha 37,7,<br />

3 Zerschneidungen<br />

72,<br />

1 Zerschneidung<br />

46,6<br />

3 Zerschneidungen<br />

Schutzgut Pflanzen ha / m 1,5 / 1.020 1,8 / 950 1,0 / 970<br />

Boden, Wasser ha / n 23,9 / 2 Gewässer 27,2 / 1 Gewässer 20,2 / 1 Gewässer<br />

Landschaft n 4 Landschaftsbildeinheiten<br />

FFH – Verträglichkeit (nach [6])<br />

5 Landschaftsbildeinheiten<br />

3 Landschaftsbildeinheiten<br />

zulässig nach NNatG und NatSchG LSA nein nein möglich<br />

Beeinträchtigung landwirtschaftlicher Belange (nach [7])<br />

Ertragsindex -- 226 251 203<br />

Zerschneidung/Überbauung<br />

von Wirtschaftswegen<br />

Zerschneidung/Überbauung<br />

von Beregnungsleitungen<br />

n 9 9 12<br />

n 16 14 16<br />

Flächenentzug ha 10,5 12,0 9,3<br />

Schlagstruktur -- 472 719 245<br />

Einzelbetriebliche Auswirkungen<br />

und Besonderheiten<br />

- - - - 1 Biogasanlage<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 73 von 78<br />

Einheit Variante<br />

Nord 1<br />

enge<br />

Nordumgehung<br />

Beeinträchtigung der Wohnbebauung (ungünstigste Abstände)<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Nord 2<br />

weite<br />

Nordumgehung<br />

Süd 1<br />

enge<br />

Südumgehung<br />

Brome-West/Altendorf m 110 380 --<br />

Brome - Nordost m 770 970 300<br />

Brome - Süd m -- -- 40<br />

Wendischbrome m 400 110 --<br />

Verkehrliche Wirkungen (nach [1])<br />

Max. Verkehrsannahme Kfz/Tag 3.000 2.850 4.800<br />

Max. Entlastungswirkung für<br />

OD (B 248)<br />

Max. Entlastungswirkung für<br />

OD (B 244)<br />

Verkehrsentlastung insgesamt<br />

im Ortsbereich<br />

Kfz/Tag 2.200 1.750 3.650<br />

Kfz/Tag 700 350 2.650<br />

Kfz/Tag 7.950 6.600 13.850<br />

Um die quantitativ erfassten Auswirkungen der drei detailliert untersuchten Trassenalternativen<br />

einer qualitativen Bewertung unterziehen zu können, sind in folgender Tabelle 20 die<br />

positiven Auswirkungen mit (++) bzw. (+), die negativen Auswirkungen mit (-) bzw. (- -) und<br />

wirkungsneutrale Veränderungen mit (o) gekennzeichnet worden. Die Übersicht soll nicht<br />

dazu dienen, die einzelnen Plus- oder Minuspunkte aufzuaddieren; sie gibt lediglich einen<br />

Überblick über die Beurteilung und Einschätzung des Vorhabensträgers auf der Basis der<br />

verschiedenen Fachgutachten und deren Ergebnisse.<br />

Tabelle 20: Qualitative Zusammenfassung entscheidungserheblicher Aspekte<br />

Umweltauswirkungen bezogen<br />

auf die Schutzgüter des UVPG<br />

Nord 1<br />

enge<br />

Nordumgehung<br />

Variante<br />

Nord 2<br />

weite<br />

Nordumgehung<br />

Süd 1<br />

enge<br />

Südumgehung<br />

Menschen - - - -<br />

Tiere - - - - -<br />

Pflanzen - - - - -<br />

Boden, Wasser - - -<br />

Luft, Klima o o o<br />

Landschaft - - - - -<br />

Kultur- und sonstige Sachgüter o o - / o<br />

gesamt UVS - - - - -<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 74 von 78<br />

Lärmauswirkungen im Trassenverlauf<br />

für das Schutzgut Menschen<br />

Nord 1<br />

enge<br />

Nordumgehung<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Variante<br />

Nord 2<br />

weite<br />

Nordumgehung<br />

Süd 1<br />

enge<br />

Südumgehung<br />

- o - -<br />

FFH - Verträglichkeit -- -- - / o<br />

Städtebauliche Belange<br />

Wirkungen im Siedlungsbereich<br />

Brome-West/Altendorf<br />

Wirkungen im Siedlungsbereich<br />

Brome-Mitte<br />

Wirkungen im Siedlungsbereich<br />

Brome- Ortskern<br />

Wirkungen im Siedlungsbereich<br />

Brome-Nord<br />

+ + ++<br />

+ + +<br />

+ + ++<br />

+ + ++<br />

Wirkungen im Trassenverlauf - / o o --<br />

gesamt Städtebau + + + / ++<br />

Verkehrliche Belange<br />

Max. Verkehrsannahme + + ++<br />

Entlastungswirkung für OD (B 248) + / ++ + ++<br />

Entlastungswirkung für OD (B 244) + + ++<br />

Verkehrsentlastung insgesamt im Ortsbereich<br />

+ / ++ + ++<br />

gesamt Verkehr + / ++ + ++<br />

Landwirtschaftliche Belange<br />

Ertragsindex - / - - - - -<br />

Wirtschaftswege - - - -<br />

Beregnungsleitungen - - -<br />

Durchschneidung - / - - - - -<br />

Einzelbetriebliche Auswirkungen und<br />

Besonderheiten<br />

- - - - -<br />

gesamt Landwirtschaft - / - - - / - - - / - -<br />

mit Gewichtung gemäß Landw. Fachgutachten<br />

- / - - - - -<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 75 von 78<br />

6. Zusammenfassung der Ergebnisse mit Auswahl der Vorzugsvariante<br />

Die Ergebnisse der einzelnen Fachgutachten bilden die Grundlage für die Wahl der Vorzugsvariante.<br />

Sie werden nachfolgend für die wesentlichen übergeordneten Belange noch<br />

einmal tabellarisch zusammengefasst, wobei die positiven und negativen Bewertungen eine<br />

Rangfolge der drei Trassenvarianten ergeben. Rang 1 bedeutet, dass die Trasse hinsichtlich<br />

dieser Belange am besten abschneidet.<br />

Tabelle 21: Zusammenfassung der Ergebnisse und Rangfolge der Varianten<br />

Umweltauswirkungen bezogen<br />

auf die Schutzgüter des UVPG<br />

Lärmauswirkungen im Trassenverlauf<br />

für das Schutzgut Menschen<br />

Nord 1<br />

enge<br />

Nordumgehung<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Variante<br />

Nord 2<br />

weite<br />

Nordumgehung<br />

Süd 1<br />

enge<br />

Südumgehung<br />

2 3 1<br />

2 1 3<br />

FFH - Verträglichkeit 2 2 1<br />

Städtebauliche Belange 2 2 1<br />

Verkehrliche Belange 2 3 1<br />

Landwirtschaftliche Belange 2 3 1<br />

gesamt 2 3 1<br />

Die Wahl der Vorzugsvariante soll u. a. unter Berücksichtigung folgender Gesichtspunkte<br />

getroffen werden:<br />

o Die gewählte Variante muss die verkehrlichen Belastungen im Ortsbereich von<br />

Brome wesentlich verringern.<br />

o Die unbefriedigende städtebauliche Situation in Brome muss durch die gewählte Variante<br />

deutlich verbessert werden.<br />

o Die Grundsätze und Ziele der Raumordnung sind zu beachten und einzuhalten.<br />

o Die Entwicklungsmöglichkeiten der Ortschaften sollen gewährleistet bleiben.<br />

o Die Eingriffe in die Natur- und Landschaftspotenziale sind zu minimieren.<br />

o Die Beeinträchtigungen der Agrar- und Forstwirtschaft sind möglichst gering zu halten.<br />

o Die Realisierbarkeit unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten muss gewährleistet sein.<br />

Daraus geht hervor, dass für den Bereich Brome zum Einen die Nullvariante, d. h. die zukünftig<br />

steigenden Verkehrsaufkommen im derzeitigen Straßennetz ohne weitere Maßnahmen<br />

abzuwickeln, als auch der Planungsnullfall nach der Realisierung der A 39 nicht vertretbar<br />

sind.<br />

Zum Anderen stellt auch der punktuelle Ausbau der Ortsdurchfahrt, um die Befahrbarkeit<br />

für große Lkw zu gewährleisten, aus Sicht des Vorhabensträgers für den Ortsbereich<br />

Brome keine vertretbare Lösung dar.<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 76 von 78<br />

Aus der Gegenüberstellung der untersuchten Trassenvarianten für eine Ortsumgehung<br />

Brome im Zuge der B 248 kommt der Vorhabensträger abschließend zu dem Ergebnis,<br />

dass alle wesentlichen übergeordneten Belange, wie sie in den vorangegangenen Abschnitten<br />

beschrieben wurden, am besten mit der Variante Süd 1 (enge Südumgehung)<br />

vereinbar sind.<br />

o Die Ausführung der Variante Süd 1 führt im Vergleich mit den anderen untersuchten<br />

Trassenverläufen insgesamt zu den geringsten Konflikten und wird damit den raumordnerischen<br />

Belangen und den naturschutzfachlichen Aspekten der Eingriffsminderung<br />

am ehesten gerecht.<br />

o Die Trasse weist in verkehrlicher Hinsicht die größten Entlastungswirkungen für den<br />

Ortsbereich Brome auf.<br />

o Die negativen Auswirkungen auf die Umwelt sind insgesamt bei dieser Variante am<br />

geringsten. Lediglich bei den Lärmauswirkungen im Trassenverlauf schneidet die<br />

enge Südumgehung im Vergleich zu den beiden anderen Varianten schlechter ab.<br />

o Unter Berücksichtigung von Maßnahmen zur Schadensbegrenzung ist bei der Variante<br />

Süd 1 die FFH-Verträglichkeit gegeben.<br />

o Die Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft können nach Ansicht des Vorhabensträgers<br />

durch entsprechende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sowie Gestaltungsmaßnahmen<br />

zur Einbindung in die Landschaft kompensiert werden.<br />

o Die enge Südumgehung bewirkt insgesamt die größten positiven Veränderungen in<br />

städtebaulicher Hinsicht.<br />

o Hinsichtlich der Landwirtschaft weist die Variante Süd 1 insgesamt den geringsten<br />

negativen Einfluss auf. Die auftretenden Beeinträchtigungen sind durch ein Unternehmensflurbereinigungsverfahren<br />

zu minimieren. Die einzelbetriebliche Betroffenheit<br />

(Biogasanlage) ist durch eine Optimierung des Trassenverlaufs auf ein Minimum<br />

zu reduzieren.<br />

Die Wahl der Variante Süd 1 (enge Südumgehung) als Vorzugsvariante ergibt sich zudem<br />

zwingend aus den im Rahmen des Genehmigungsverfahrens zu beachtenden Rechtsnormen.<br />

Gemäß § 34 c Abs. 2 NNatG beziehungsweise § 45 Abs. 2 NatSchG LSA ist ein<br />

Vorhaben unzulässig, das als mit den Erhaltungszielen der betroffenen FFH-Gebiete unverträglich<br />

einzustufen ist. Aus diesem Grunde sind die Nordumgehungen und eine weite Südumgehung<br />

unzulässig, während die Variante Süd 1 als einzige Variante überhaupt FFHverträglich<br />

und damit zulässig ist.<br />

Ein gemäß § 34 c Abs. 2 NNatG beziehungsweise § 45 Abs. 2 NatSchG LSA unzulässiges<br />

Vorhaben kann nur ausnahmsweise doch zugelassen werden, wenn nach § 34c Abs. 3<br />

NNatG beziehungsweise § 45 Abs. 3 NatSchG LSA folgende Voraussetzungen erfüllt sind:<br />

o Es bestehen zwingende Gründe des überwiegenden öffentlichen Interesses, einschließlich<br />

sozialer oder wirtschaftlicher Gründe.<br />

o Eine zumutbare Alternative, den mit dem Projekt verfolgten Zweck an anderer Stelle<br />

ohne oder mit geringeren Beeinträchtigungen zu erreichen, besteht nicht.<br />

Ob das Straßenbauvorhaben sich mit zwingenden Gründen des überwiegenden öffentlichen<br />

Interesses rechtfertigen lässt, kann dahingestellt bleiben, da die zweite Voraussetzung<br />

im vorliegenden Fall zu einem eindeutigen Ergebnis führt.<br />

Die Variante Süd 1 ist geeignet, den mit dem Projekt verfolgten Zweck ohne erhebliche Beeinträchtigungen<br />

der FFH-Gebiete zu erreichen. Die Zweckerfüllung geht daraus hervor,<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 77 von 78<br />

dass mit dieser Variante die verkehrlichen Belange erfüllt werden und dieses sogar noch<br />

besser als im Falle der übrigen betrachteten Varianten. Die Variante Süd 1 ist auch zumutbar,<br />

denn die Betroffenheit öffentlicher Interessen ist bei dieser Variante nicht oder zumindest<br />

nicht entscheidungserheblich größer als bei den anderen betrachteten Varianten. In<br />

Bezug auf die Umweltauswirkungen, auf städtebauliche Belange und auf landwirtschaftliche<br />

Belange schneidet sie sogar günstiger als die Nordvarianten ab.<br />

Die Bewertung der Umweltauswirkungen aller Trassenvarianten im Rahmen der Umweltverträglichkeitsstudie<br />

anhand der umweltrelevanten Rechtsnormen nach dem in Tabelle 3 dargestellten<br />

Ansatz zeigt in Tabelle 4.1 bis 4.8 auf, an welcher Stelle möglicherweise zulassungsrelevante<br />

Rechtsnormen dermaßen betroffen sind, dass das Maß der Zumutbarkeit<br />

überschritten sein könnte. Dieses wäre eindeutig dann der Fall, wenn das Vorhaben zu Belastungen<br />

im Unzulässigkeitsbereich führen würde. In keinem Fall wird der Unzulässigkeitsbereich<br />

erreicht.<br />

Darüber hinaus kann das Maß der Zumutbarkeit überschritten sein, wenn das Vorhaben zu<br />

Belastungen im Zulässigkeitsgrenzbereich führt, weil nur bei derartigen Belastungen im<br />

Rahmen des Genehmigungsverfahrens eine Abwägung zu erfolgen hat, ob die betroffenen<br />

Schutzinteressen oder die Belange des Vorhabens vorrangig sind. Tabelle 4.1 bis 4.8 sowie<br />

Tabelle 12.1 bis 12.6 ist zu entnehmen, dass die Variante Süd 1 nur in einem Fall zu stärkeren<br />

Beeinträchtigungen im Zulässigkeitsgrenzbereich führt als die Nordvarianten. Demgegenüber<br />

führen die Nordvarianten gleich mehrmals zu deutlich stärkeren Beeinträchtigungen<br />

im Zulässigkeitsgrenzbereich als die Variante Süd 1. Gleiches gilt für eine weite<br />

Südvariante, wie schon aus der Ermittlung des Raumwiderstandes (Kap. 4 und Karte 8 der<br />

Umweltverträglichkeitsstudie) deutlich wird.<br />

Die einzige relevante Belastung, bei der die Südvariante schlechter abschneidet, betrifft das<br />

Schutzgut „Menschen“. Hier kommt es bei einem Haus zu Lärmbelastungen, die die<br />

Grenzwerte der 16. BImSchV überschreiten. Außerdem kommt es zum Nutzungsentzug<br />

und zur Beeinträchtigung bauleitplanerisch festgesetzter Flächen. Diese Beeinträchtigungen<br />

führen jedoch nicht zur Unzumutbarkeit des Vorhabens, weil das Überschreiten der<br />

Grenzwerte der 16. BImSchV durch Schallschutzmaßnahmen beziehungsweise Entschädigungen<br />

nach § 42 BImSchG genehmigungsrechtlich zu überwinden ist.<br />

Die aktuelle Rechtsprechung weist darauf hin, dass selbst noch umfangreichere Beeinträchtigungen<br />

anwohnender Menschen durch vorhabensbedingte Lärmbelastungen zum<br />

Schutz von Natura 2000-Gebieten zumutbar sind und hingenommen werden müssen. So<br />

hat das Oberverwaltungsgericht Lüneburg (Beschluss vom 12.12.2005, Aktenzeichen 7 MS<br />

91/05) zur Planfeststellung der Bundesautobahn BAB 26, 2. Bauabschnitt, festgestellt, dass<br />

eine nicht wegzuwägende Verpflichtung besteht, „die Auswirkungen eines ... Projektes so<br />

weit wie möglich unter Wahrung des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit zu vermindern<br />

(vgl. die EU-Leitlinien zur Verträglichkeitsprüfung, S. 10). Das für eine Ortslage an Lärmbelastung<br />

durch Verkehrswege noch Verhältnismäßige bestimmt die auf der Grundlage des<br />

§ 43 Abs. 1 Satz 1 BImSchG erlassene 16. BImSchVO (Verkehrslärmschutzverordnung) mit<br />

ihren in § 2 nach der Schutzwürdigkeit der durch Verkehrslärm betroffenen Anlagen und<br />

Gebieten differenziert festgesetzten Immissionsgrenzwerten“ (S. 20 des Beschlusses des<br />

Oberverwaltungsgerichtes Lüneburg). Das strikte Vermeidungsverbot des § 34 Abs. 2 Nr. 3<br />

BNatSchG beziehungsweise des § 34c Abs. 2 Nr. 3 NNatG kennt „Gestaltungsspielräume<br />

wie bei der fachplanerischen Abwägung und damit ein Ermessen oder `Kompromisse` zwi-<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Seite 78 von 78<br />

schen verschiedenen betroffenen Rechtsgütern nicht“ (S. 21 des Beschlusses des Oberverwaltungsgerichtes<br />

Lüneburg).<br />

Eine weite Südvariante wurde im Rahmen der FFH-Verträglichkeitsprüfung 6 (Kap. 3.2, S.<br />

21 ff.) detailliert untersucht. Diese ist bei jeder denkbaren Trassenführung als mit den Erhaltungszielen<br />

der betroffenen FFH-Gebiete unverträglich einzustufen. Sie ist sogar noch um<br />

ein Mehrfaches unverträglicher als die ebenfalls unverträglichen Nordvarianten. Damit stellt<br />

diese Variante ein gemäß § 34 c Abs. 2 NNatG beziehungsweise § 45 Abs. 2 NatSchG LSA<br />

unzulässiges Vorhaben dar. Die Unzulässigkeit kann nicht überwunden werden, weil die<br />

Variante Süd 1, wie vorstehend aufgezeigt, eine zumutbare Alternative ohne erhebliche Beeinträchtigungen<br />

der FFH-Gebiete darstellt. Selbst wenn dieses nicht der Fall wäre, würden<br />

die Nordvarianten zumutbare Alternativen mit geringeren Beeinträchtigungen darstellen.<br />

Aus diesem Grunde erübrigen sich weitergehende Betrachtungen zu einer alternativen<br />

Südvariante.<br />

Abschließend ist die Variante Süd 1 für den Vorhabensträger auch deswegen zumutbar,<br />

weil die Baukosten nicht erheblich über denjenigen der Alternativvarianten liegen.<br />

Die Variante Süd 1 (enge Südumgehung) wird somit als Vorzugsvariante des Vorhabensträgers<br />

in das Raumordnungsverfahren eingestellt.<br />

Eine detaillierte Bearbeitung der Variante hinsichtlich einer Optimierung des Trassenverlaufs,<br />

insbesondere zur Minimierung der Lärmauswirkungen und der Einpassung der Trasse<br />

in die Umgebung, bleibt dem späteren Planfeststellungsverfahren vorbehalten.<br />

Aufgestellt: Hannover, den 12: August 2008<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert<br />

(Dipl.-Ing. G. Knoche)<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

ROV_Langtext_0806


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Anlage 1<br />

Übersichtskarte Untersuchungsraum<br />

A39<br />

Wolfsburg<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Brome<br />

B 190n<br />

Erläuterung:<br />

Einteilung des Netzes nach<br />

der Klassifizierung<br />

Bundesstraße<br />

Landesstraße<br />

Kreisstraße<br />

Maßnahmen des vorrangigen<br />

Bedarfs aus dem BVWP<br />

geplante A 39<br />

geplante B 190n<br />

Salzwedel


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Anlage 4, Seite 1<br />

Tabelle 5.1: Beeinträchtigungen von Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-Richtlinie durch die<br />

Trassenvariante Nord 1<br />

Wirkfaktoren<br />

(gemäß Tab. 3-2 FFH-<br />

Verträglichkeitsprüfung)<br />

baubedingte Wirkfaktoren<br />

• Flächeninanspruchnahme für<br />

Baufelder und<br />

Baustelleneinrichtungen<br />

- Verlust oder Schädigung<br />

von Vegetationsbeständen<br />

- Verlust und Schädigung von<br />

Tiervorkommen und<br />

-habitaten<br />

• Schallemissionen, Fahrzeugverkehr<br />

und Anwesenheit von<br />

Menschen während der<br />

Bauphase<br />

- Beunruhigung störempfindlicher<br />

Tierarten<br />

- Verletzung oder Tötung von<br />

Tieren durch Kollisionen<br />

• Schadstoffemissionen und<br />

Substratumlagerungen im<br />

Zuge des Baubetriebes<br />

- Substrat- und Schadstoffeinträge<br />

in empfindliche<br />

Vegetationsbestände<br />

- Substrat- und Schadstoffeinträge<br />

in empfindliche<br />

Tierlebensräume<br />

• Grundwasserstandsveränderungen<br />

in der Bauphase<br />

- Veränderung von grundwasserbeeinflusstenVegetationsbeständen<br />

- vorübergehende Veränderung<br />

von Tierhabitaten im<br />

Bereich von Feuchtstandorten<br />

und mit dem Grundwasser<br />

in Beziehung stehenden<br />

Gewässern<br />

tatsächlich betroffene<br />

FFH-Lebensraumtypen<br />

Lebensraumtyp 91E0:<br />

Verlust/Schädigung von 600 m² durch<br />

Arbeitsstreifen<br />

Lebensraumtypen 3260, 91E0:<br />

Baubedingte Störwirkungen auf die<br />

charakteristischen Tierarten der im<br />

Bereich der Trasse liegenden<br />

Abschnitte der Ohre und der<br />

Erlenwälder, insbesondere von Biber<br />

und Fischotter<br />

Lebensraumtyp 3260:<br />

Baubedingte Stoffeinträge in die Ohre<br />

können charakteristische Arten des<br />

Lebensraumtyps, die gegenüber<br />

Stoffeinträgen sensibel sind (zum<br />

Beispiel Libellenlarven), nachhaltig<br />

schädigen.<br />

Für die Errichtung des Brückenbauwerkes<br />

muss das Grundwasser<br />

so weit abgesenkt werden, dass die<br />

Baugruben wasserfrei sind. Die<br />

dadurch verursachten Wasserstandsabsenkungen<br />

sind zeitlich auf die<br />

Erstellung des Bauwerks und<br />

räumlich auf das direkte Umfeld der<br />

Baustelle begrenzt. Relevante<br />

Beeinträchtigungen grundwasserbeeinflusster<br />

FFH-Lebensräume<br />

ergeben sich daraus nicht.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Bewertung der Erheblichkeit<br />

der Beeinträchtigungen<br />

(mit Beeinträchtigungsnummern<br />

gemäß Karte 2)<br />

BN1-2.1: Erheblich.<br />

– Der Verlust stellt eine erhebliche<br />

Beeinträchtigung dar.<br />

BN1-1.1, BN1-2.2: Nicht<br />

erheblich.<br />

– Es handelt sich um vorübergehende<br />

Beeinträchtigungen, die auf<br />

umgrenzte Flächen beschränkt<br />

sind. Es ist nicht zu erkennen, dass<br />

charakteristische Tierarten dauerhaft<br />

vertrieben oder nachhaltig geschädigt<br />

werden, so dass aus wissenschaftlicher<br />

Sicht kein vernünftiger<br />

Zweifel an der Unerheblichkeit<br />

der Beeinträchtigung besteht.<br />

BN1-1.2: Erheblich.<br />

– Mit den charakteristischen Arten<br />

sind maßgebliche Bestandteile<br />

betroffen.<br />

Keine Beeinträchtigung.


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Anlage 4, Seite 2<br />

Wirkfaktoren<br />

(gemäß Tab. 3-2 FFH-<br />

Verträglichkeitsprüfung)<br />

anlagebedingte Wirkfaktoren<br />

• Flächeninanspruchnahme für<br />

die Straßentrassen<br />

- Verlust oder Schädigung<br />

von<br />

Vegetationsbeständen<br />

- Verlust und Schädigung von<br />

Tiervorkommen und<br />

-habitaten<br />

• Zerschneidung von Lebensräumen<br />

und funktionalen Beziehungen<br />

durch die Straßentrasse<br />

• dauerhafte Grundwasserstandsveränderungen<br />

(Absenkung/Erhöhung) durch<br />

Bauwerksgründungen<br />

- dauerhafte Veränderung von<br />

grundwasserbeeinflussten<br />

Vegetationsbeständen<br />

- dauerhafte Veränderung von<br />

Tierhabitaten im Bereich von<br />

Feuchtstandorten und mit<br />

dem Grundwasser in Beziehung<br />

stehenden Gewässern<br />

• Einleitung von Abflüssen der<br />

Straßenentwässerung in<br />

Oberflächengewässer<br />

- hydraulische Belastung von<br />

Fließgewässern<br />

tatsächlich betroffene<br />

FFH-Lebensraumtypen<br />

Lebensraumtyp 3260:<br />

Verlust von 120 m² durch die Trasse<br />

Lebensraumtyp 91E0:<br />

Verlust von 970 m² durch die Trasse<br />

Lebensraumtypen 3260, 91E0:<br />

Durch die Querung der Ohreniederung<br />

kommt es zu einer Zerschneidung<br />

von Lebensräumen und Lebensraumkomplexen.<br />

Dadurch werden die<br />

Wander- und Austauschbeziehungen<br />

charakteristischer Arten der FFH-<br />

Lebensraumtypen beeinträchtigt,<br />

insbesondere von Biber, Fischotter,<br />

Fledermäusen und Vögeln.<br />

Die Gründungsbauwerke der Brücke<br />

werden im Grundwasserhorizont<br />

errichtet. Es handelt sich um punktuelle<br />

Baukörper, zu deren Sicherung<br />

keine dauerhaften Entwässerungsmaßnahmen<br />

erforderlich sind, so<br />

dass nachhaltige Veränderungen der<br />

Grundwasserverhältnisse und damit<br />

Beeinträchtigungen von FFH-<br />

Lebensräumen nicht eintreten.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Bewertung der Erheblichkeit<br />

der Beeinträchtigungen<br />

(mit Beeinträchtigungsnummern<br />

gemäß Karte 2)<br />

BN1-1.3: Erheblich.<br />

– Der Verlust des Lebensraumtyps<br />

stellt eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

dar.<br />

BN1-2.3: Erheblich.<br />

– Der Verlust des Lebensraumtyps<br />

stellt eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

dar.<br />

BN1-1.4, BN1-2.4: Erheblich.<br />

– Die dauerhafte Beeinträchtigung<br />

der Austauschbeziehungen maßgeblicher<br />

Arten ist als erhebliche<br />

Beeinträchtigung einzustufen.<br />

Keine Beeinträchtigung.<br />

Lebensraumtyp 3260:<br />

BN1-1.5: Erheblich.<br />

Durch die Nutzung der Ohre als – Die mögliche Schädigung der<br />

Vorfluter für die Straßenentwässerung charakteristischen Artengemein-<br />

kann es bei Starkniederschlägen zu schaft des Lebensraumtyps ist als<br />

unnatürlich hohen Abflüssen<br />

erhebliche Beeinträchtigung<br />

kommen, durch die im Gewässer<br />

lebende Arten verdriftet werden und<br />

die Artengemeinschaft geschädigt<br />

wird.<br />

einzustufen.


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Anlage 4, Seite 3<br />

Wirkfaktoren<br />

(gemäß Tab. 3-2 FFH-<br />

Verträglichkeitsprüfung)<br />

betriebsbedingte Wirkfaktoren<br />

tatsächlich betroffene<br />

FFH-Lebensraumtypen<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Bewertung der Erheblichkeit<br />

der Beeinträchtigungen<br />

(mit Beeinträchtigungsnummern<br />

gemäß Karte 2)<br />

• Schadstoffemissionen durch Lebensraumtyp 3260:<br />

BN1-1.6: Erheblich.<br />

den Kfz-Verkehr, Austrag von<br />

Betriebsstoffen, Taumitteln<br />

oder anderen Stoffen<br />

Über den Luftpfad und über den<br />

Oberflächenabfluss gelangen die<br />

durch den Kfz-Verkehr und bei der<br />

– Aus Gründen der<br />

Rechtssicherheit wird vorsorglich<br />

davon ausgegan-gen, dass die<br />

- Schad- und Nährstoffbelas- Unterhaltung entstehenden Nähr- und Beeinträchtigung die<br />

tung von Vegetations- Schadstoffemissionen im Nahbereich Erheblichkeitsschwelle überschrei-<br />

beständen<br />

der Trasse beständig in die Ohre und ten kann.<br />

- Schad- und Nährstoffbelastung<br />

von Tierhabitaten<br />

können diese schädigen.<br />

• Schall- und Lichtemissionen<br />

des Kfz-Verkehrs<br />

- Verdrängung störempfindlicher<br />

Tierarten<br />

Lebensraumtypen 3260, 91E0: BN1-1.7, BN1-2.5: Erheblich.<br />

Durch die von der geplanten Trasse – Die dauerhafte Störung<br />

ausgehenden verkehrsbedingten charakte-ristischer Arten stellt eine<br />

Schall- und Lichtemissionen werden erhebliche Beeinträchtigung der<br />

die Lebensbedingungen<br />

Erhaltungs-ziele der betreffenden<br />

störempfindlicher charakteristischer FFH-Lebens-raumtypen dar.<br />

Tierarten dauerhaft beeinträchtigt und<br />

die Arten teilweise verdrängt. Als<br />

störempfindlich sind Biber, Fischotter<br />

und Vogelarten einzustufen, die als<br />

charakteristische Arten benannt sind<br />

(siehe Tab. 4-1).<br />

• Verkehrsfluss<br />

Lebensraumtypen 3260, 91E0: BN1-1.8, BN1-2.6: Erheblich.<br />

- Verletzung oder Tötung von Vor den charakteristischen Tierarten – Die zu erwartenden<br />

Tieren durch Kollisionen mit sind solche mit einer hohen Mobilität Individuenver-luste führen zu einer<br />

Kraftfahrzeugen<br />

und gleichzeitig großen Territorien nachhaltigen Schädigung der<br />

sowie solche mit langsamer Fortbe- Populationen cha-rakteristischer<br />

wegung gefährdet, durch Kollisionen Arten der betreffen-den FFHmit<br />

Kraftfahrzeugen verletzt und getötet<br />

zu werden. Gefährdet sind auch<br />

die flugfähigen Arten, die den Luftraum<br />

unmittelbar über der Straße<br />

nutzen. Betroffen sind Biber, Fischotter,<br />

Fledermäuse, Vögel, Amphibien<br />

und Libellen.<br />

Lebensraumtypen.


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Anlage 4, Seite 4<br />

Tabelle 5.2: Beeinträchtigungen von Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie durch die<br />

Trassenvariante Nord 1<br />

Wirkfaktoren<br />

(gemäß Tab. 3-2 FFH-<br />

Verträglichkeitsprüfung)<br />

baubedingte Wirkfaktoren<br />

• Flächeninanspruchnahme für<br />

Baufelder und Baustelleneinrichtungen<br />

- Verlust und Schädigung von<br />

Tiervorkommen und<br />

-habitaten<br />

• Schallemissionen,<br />

Fahrzeugverkehr und<br />

Anwesenheit von<br />

Menschen während der<br />

Bauphase<br />

- Beunruhigung störempfindlicher<br />

Tierarten<br />

• Schadstoffemissionen und<br />

Substratumlagerungen im<br />

Zuge des Baubetriebes<br />

- Substrat- und Schadstoffeinträge<br />

in empfindliche<br />

Tierlebensräume<br />

• Grundwasserstandsveränderungen<br />

in der Bauphase<br />

- vorübergehende Veränderung<br />

von Tierhabitaten im<br />

Bereich von Feuchtstandorten<br />

und mit dem Grundwasser<br />

in Beziehung stehenden<br />

Gewässern<br />

tatsächlich betroffene<br />

FFH-Lebensraumtypen<br />

Biber und Fischotter:<br />

Vorübergehende Inanspruchnahme<br />

und Schädigung einzelner Flächen<br />

(Feuchtwald, Sumpf, Grünland) des<br />

Gesamtlebensraums für die<br />

Baufelder.<br />

Biber und Fischotter:<br />

Baubedingte Störwirkungen im<br />

Bereich eines Aktivitätszentrums und<br />

Wanderkorridors.<br />

Relevante baubedingte Beeinträchtigungen<br />

von Habitaten des Bibers<br />

oder des Fischotters durch Bau- und<br />

Betriebsstoffe oder sonstige<br />

Substrateinträge sind nicht zu<br />

erwarten.<br />

Für die Errichtung des Brückenbauwerks<br />

über die Ohre muss das<br />

Grundwasser zeitweise abgesenkt<br />

werden. Betroffen sind eng umgrenzte<br />

Flächen in der Ohreniederung, mit<br />

natürlicher Weise schwankenden<br />

Grundwasserständen und Vegetationsbeständen,<br />

die daran angepasst<br />

sind. Relevante Beeinträchtigungen<br />

von Lebensräumen des Fischotters<br />

oder des Bibers gibt es nicht.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Bewertung der Erheblichkeit<br />

der Beeinträchtigungen<br />

(mit Beeinträchtigungsnummern<br />

gemäß Karte 2)<br />

BN1-3.1, BN1-4.1: Nicht<br />

erheblich.<br />

– Es handelt sich um Beeinträchtigungen,<br />

die auf umgrenzte Flächen<br />

beschränkt sind. Es ist nicht zu<br />

erkennen, dass der Fischotter oder<br />

der Biber nachhaltig geschädigt<br />

werden. Somit besteht aus wissenschaftlicher<br />

Sicht kein vernünftiger<br />

Zweifel an der Unerheblichkeit der<br />

Beeinträchtigung.<br />

BN1-3.2, BN1-4.2: Nicht<br />

erheblich.<br />

– Es handelt sich um vorübergehende<br />

Beeinträchtigungen, die auf<br />

umgrenzte Flächen beschränkt<br />

sind. Es ist nicht zu erkennen, dass<br />

der Fischotter oder der Biber<br />

dauerhaft vertrieben werden. Somit<br />

besteht aus wissenschaftlicher<br />

Sicht kein vernünftiger Zweifel an<br />

der Uner-heblichkeit der<br />

Beeinträchtigung.<br />

Keine Beeinträchtigung.<br />

Keine Beeinträchtigung.


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Anlage 4, Seite 5<br />

Wirkfaktoren<br />

(gemäß Tab. 3-2 FFH-<br />

Verträglichkeitsprüfung)<br />

anlagebedingte Wirkfaktoren<br />

• Flächeninanspruchnahme für<br />

die Straßentrassen<br />

- Verlust und Schädigung<br />

von<br />

Tiervorkommen und<br />

-habitaten<br />

- Zerschneidung von<br />

Lebens-<br />

räumen und funktionalen<br />

Beziehungen durch die<br />

Straßentrasse<br />

• dauerhafte Grundwasserstandsveränderungen(Absenkung/Erhöhung)<br />

durch<br />

Bauwerksgründungen<br />

- dauerhafte Veränderung<br />

von Tierhabitaten im<br />

Bereich von Feuchtstandorten<br />

und mit dem Grundwasser<br />

in Beziehung<br />

stehenden Gewässern<br />

betriebsbedingte Wirkfaktoren<br />

• Schall- und Lichtemissionen<br />

des Kfz-Verkehrs<br />

- Verdrängung störempfindlicher<br />

Tierarten<br />

tatsächlich betroffene<br />

FFH-Lebensraumtypen<br />

Biber, Fischotter:<br />

4.200 m² Habitatverluste im Lebensraumkomplex<br />

Ohreniederung<br />

(insbesondere Feuchtwald,<br />

Feuchtgebüsche, Gewässer, Sumpf)<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Bewertung der Erheblichkeit<br />

der Beeinträchtigungen<br />

(mit Beeinträchtigungsnummern<br />

gemäß Karte 2)<br />

BN1-3.3, BN1-4.3: Erheblich.<br />

– Die dauerhaften Verluste von<br />

Nahrungshabitaten im Bereich des<br />

Aktivitätszentrums stellen eine<br />

erhebliche Beeinträchtigung dar.<br />

Biber und Fischotter:<br />

BN1-3.4, BN1-4.4: Erheblich.<br />

Durch die Querung der<br />

– Dauerhafte und nachhaltige<br />

Ohreniederung wird ein<br />

Beeinträchtigung der<br />

Gesamtlebensraum mit<br />

Lebensraumbeziehungen.<br />

herausragender Bedeutung<br />

zerschnitten. Die Durchwanderbarkeit<br />

der Ohre bleibt durch die Brücke<br />

erhalten, Trasse und Damm mit einer<br />

Länge von rund 270 m und die<br />

Verrohrung der Alten Ohre führen<br />

aber zu einer deutlichen<br />

Zerschneidung.<br />

In der Ohreniederung wird durch die<br />

Gründungsbauwerke der Brücke und<br />

die Straßendämme in den Grundwasserhorizont<br />

eingegriffen. Eine Entwässerung<br />

der angrenzenden Flächen<br />

zur Sicherung der Bauwerke ist<br />

nicht erforderlich, so dass relevante<br />

Beeinträchtigungen der Lebensräume<br />

von Biber oder Fischotter nicht<br />

vorkommen.<br />

Biber und Fischotter:<br />

Die vom Verkehr ausgehenden<br />

Störungen betreffen einen Gesamtlebensraumkomplex<br />

des<br />

Fischotters sowie einen Wander- und<br />

Ausbreitungskorridor von Fischotter<br />

und Biber.<br />

• Verkehrsfluss<br />

Biber und Fischotter:<br />

- Verletzung oder Tötung von Durch die Aktivitätsdichte in diesem<br />

Tieren durch Kollisionen mit Bereich kann nicht ausgeschlossen<br />

Kraftfahrzeugen<br />

werden, dass die Arten auch die<br />

Straße queren und es zu<br />

Individuenverlusten kommt.<br />

• Schadstoffemissionen durch<br />

den Kfz-Verkehr, Austrag<br />

von Betriebsstoffen,<br />

Taumitteln oder anderen<br />

Stoffen<br />

- Schad- und Nährstoffbelastung<br />

von Tierhabitaten<br />

Relevante Beeinträchtigungen von<br />

Habitaten des Bibers oder des<br />

Fischotters durch die Nähr- und<br />

Schadstoffemissionen im Nahbereich<br />

der Trasse sind nicht zu erwarten.<br />

Keine Beeinträchtigung.<br />

BN1-3.5, BN1-4.5: Erheblich. –<br />

Die dauerhafte Störungen im<br />

Bereich eines Aktivitätszentrums<br />

stellen eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

dar.<br />

BN1-3.6, BN1-4.6: Erheblich. –<br />

Der Verkehrstot stellt für Biber und<br />

Fischotter eine der häufigsten<br />

Todesursachen dar und kann die<br />

Populationen nachhaltig<br />

schwächen und gefährden.<br />

Keine Beeinträchtigung.


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Anlage 4, Seite 6<br />

Tabelle 5.3: Beeinträchtigungen von Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-Richtlinie durch die<br />

Trassenvariante Nord 2<br />

Wirkfaktoren<br />

(gemäß Tab. 3-2)<br />

baubedingte Wirkfaktoren<br />

• Flächeninanspruchnahme für<br />

Baufelder und Baustelleneinrichtungen<br />

- Verlust oder Schädigung<br />

von Vegetationsbeständen<br />

- Verlust und Schädigung<br />

von Tiervorkommen und<br />

-habitaten<br />

• Schallemissionen, Fahrzeugverkehr<br />

und Anwesenheit<br />

von Menschen während der<br />

Bau-phase<br />

- Beunruhigung störempfindlicher<br />

Tierarten<br />

- Verletzung oder Tötung<br />

von Tieren durch<br />

Kollisionen<br />

• Schadstoffemissionen und<br />

Substratumlagerungen im<br />

Zuge des Baubetriebes<br />

- Substrat- und Schadstoffeinträge<br />

in empfindliche<br />

Vegetationsbestände<br />

- Substrat- und Schadstoffeinträge<br />

in empfindliche<br />

Tierlebensräume<br />

• Grundwasserstandsveränderungen<br />

in der Bauphase<br />

- Veränderung von grundwasserbeeinflussten<br />

Vege-tationsbeständen<br />

- vorübergehende Veränderung<br />

von Tierhabitaten im<br />

Bereich von Feuchtstandorten<br />

und mit dem Grundwasser<br />

in Beziehung stehenden<br />

Gewässern<br />

tatsächlich betroffene<br />

FFH-Lebensraumtypen<br />

Lebensraumtyp 91E0:<br />

Verlust/Schädigung von 130 m² durch<br />

Arbeitsstreifen<br />

Lebensraumtypen 3260, 91E0:<br />

Baubedingte Störwirkungen auf die<br />

charakteristischen Tierarten der im<br />

Bereich der Trasse liegenden<br />

Abschnitte der Ohre und Erlenwälder,<br />

insbesondere von Biber und<br />

Fischotter<br />

Lebensraumtyp 3260:<br />

Baubedingte Stoffeinträge in die Ohre<br />

können charakteristische Arten des<br />

Lebensraumtyps, die gegenüber<br />

Stoffeinträgen sensibel sind (zum<br />

Beispiel Libellenlarven), nachhaltig<br />

schädigen.<br />

Für die Errichtung des Brückenbauwerkes<br />

muss das Grundwasser so<br />

weit abgesenkt werden, dass die<br />

Baugruben wasserfrei sind. Die<br />

dadurch verursachten Wasserstandsabsenkungen<br />

sind zeitlich auf die<br />

Erstellung des Bauwerks und<br />

räumlich auf das direkte Umfeld der<br />

Baustelle begrenzt. Relevante Beeinträchtigungengrundwasserbeeinflusster<br />

FFH-Lebensräume gibt es<br />

daher nicht.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Bewertung der Erheblichkeit<br />

der Beeinträchtigungen<br />

(mit Beeinträchtigungsnummern<br />

gemäß Karte 2)<br />

BN2-2.1: Erheblich.<br />

– Der Verlust stellt eine erhebliche<br />

Beeinträchtigung dar.<br />

BN2-1.1, BN2-2.2 Nicht<br />

erheblich.<br />

– Es handelt sich um<br />

vorübergehen-de<br />

Beeinträchtigungen, die auf<br />

umgrenzte Flächen beschränkt<br />

sind. Es ist nicht zu erkennen, dass<br />

charakteristische Tierarten dauerhaft<br />

vertrieben oder nachhaltig geschädigt<br />

werden, so dass aus wissenschaftlicher<br />

Sicht kein vernünftiger<br />

Zweifel an der Unerheblichkeit<br />

der Beeinträchtigung besteht.<br />

BN2-1.2: Erheblich.<br />

– Mit den charakteristischen Arten<br />

sind maßgebliche Bestandteile betroffen.<br />

Keine Beeinträchtigung.


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Anlage 4, Seite 7<br />

Wirkfaktoren<br />

(gemäß Tab. 3-2)<br />

anlagebedingte Wirkfaktoren<br />

• Flächeninanspruchnahme für<br />

die Straßentrassen<br />

- Verlust oder Schädigung<br />

von Vegetationsbeständen<br />

- Verlust und Schädigung<br />

von Tiervorkommen und<br />

-habitaten<br />

- Zerschneidung von<br />

Lebens-räumen und<br />

funktionalen Beziehungen<br />

durch die Straßentrasse<br />

• dauerhafte Grundwasserstandsveränderungen(Absenkung/Erhöhung)<br />

durch<br />

Bauwerksgründungen<br />

- dauerhafte Veränderung<br />

von grundwasserbeeinflusstenVegetationsbeständen<br />

- dauerhafte Veränderung<br />

von Tierhabitaten im Bereich<br />

von Feuchtstandorten<br />

und mit dem Grundwasser<br />

in Beziehung stehenden<br />

Gewässern<br />

• Einleitung von Abflüssen der<br />

Straßenentwässerung in<br />

Oberflächengewässer<br />

- hydraulische Belastung<br />

von Fließgewässern<br />

tatsächlich betroffene<br />

FFH-Lebensraumtypen<br />

Lebensraumtyp 91E0:<br />

Verlust von 290 m² durch die Trasse<br />

Lebensraumtypen 3260, 91E0:<br />

Durch die Querung der Ohreniederung<br />

kommt es zu einer Zerschneidung<br />

von Lebensräumen und<br />

Lebensraumkomplexen. Dadurch<br />

werden die Wander- und Austauschbeziehungen<br />

charakteristischer Arten<br />

der FFH-Lebensraumtypen beeinträchtigt,<br />

insbesondere von Biber,<br />

Fischotter, Fledermäusen und<br />

Vögeln.<br />

Die Gründungsbauwerke der Brücke<br />

werden im Grundwasserhorizont<br />

errichtet. Es handelt sich um punktuelle<br />

Baukörper, zu deren Sicherung<br />

keine dauerhaften Entwässerungsmaßnahmen<br />

erforderlich sind, so<br />

dass nachhaltige Veränderungen der<br />

Grundwasserverhältnisse und damit<br />

Beeinträchtigungen von FFH-Lebensräumen<br />

nicht eintreten.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Bewertung der Erheblichkeit<br />

der Beeinträchtigungen<br />

(mit Beeinträchtigungsnummern<br />

gemäß Karte 2)<br />

BN2-2.3: Erheblich.<br />

– Der Verlust des Lebensraumtyps<br />

stellt eine erhebliche Beeinträchtigung<br />

dar.<br />

BN2-1.3, BN2-2.4: Erheblich.<br />

– Die dauerhafte Beeinträchtigung<br />

der Austauschbeziehungen maßgeblicher<br />

Arten ist als erhebliche<br />

Beeinträchtigung einzustufen.<br />

Keine Beeinträchtigung.<br />

Lebensraumtyp 3260:<br />

BN2-1.4: Erheblich.<br />

Durch die Nutzung der Ohre als – Die mögliche Schädigung der<br />

Vorfluter für die Straßenentwässerung charakteristischen Artengemein-<br />

kann es bei Starkniederschlägen zu schaft des Lebensraumtyps ist als<br />

unnatürlich hohen Abflüssen<br />

erhebliche Beeinträchtigung<br />

kommen, durch die im Gewässer<br />

lebende Arten verdriftet werden und<br />

die Artengemeinschaft geschädigt<br />

wird.<br />

einzustufen.


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Anlage 4, Seite 8<br />

Wirkfaktoren<br />

(gemäß Tab. 3-2)<br />

betriebsbedingte Wirkfaktoren<br />

• Schadstoffemissionen durch<br />

den Kfz-Verkehr, Austrag<br />

von Betriebsstoffen,<br />

Taumitteln oder anderen<br />

Stoffen<br />

- Schad- und<br />

Nährstoffbelas-tung von<br />

Vegetationsbe-ständen<br />

- Schad- und<br />

Nährstoffbelas-tung von<br />

Tierhabitaten<br />

• Schall- und Lichtemissionen<br />

des Kfz-Verkehrs<br />

- Verdrängung störempfindlicher<br />

Tierarten<br />

• Verkehrsfluss<br />

- Verletzung oder Tötung<br />

von Tieren durch<br />

Kollisionen mit<br />

Kraftfahrzeugen<br />

tatsächlich betroffene<br />

FFH-Lebensraumtypen<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Bewertung der Erheblichkeit<br />

der Beeinträchtigungen<br />

(mit Beeinträchtigungsnummern<br />

gemäß Karte 2)<br />

Lebensraumtyp 3260:<br />

BN2-1.5: Erheblich.<br />

Über den Luftpfad und über den – Aus Gründen der<br />

Oberflächenabfluss gelangen die Rechtssicherheit wird vorsorglich<br />

durch den Kfz-Verkehr und bei der davon ausgegan-gen, dass die<br />

Unterhaltung entstehenden Nähr- und Beeinträchtigung die<br />

Schadstoffemissionen im Nahbereich Erheblichkeitsschwelle überschrei-<br />

der Trasse beständig in die Ohre und<br />

können diese schädigen.<br />

ten kann.<br />

Lebensraumtypen 3260, 91E0: BN2-1.6, BN2-2.5: Erheblich.<br />

Durch die von der geplanten Trasse – Die dauerhafte Störung charak-<br />

ausgehenden verkehrsbedingten teristischer Arten stellt eine erheb-<br />

Schall- und Lichtemissionen werden liche Beeinträchtigung der Erhal-<br />

die Lebensbedingungen<br />

tungsziele der betreffenden FFHstörempfindlicher<br />

charakteristischer Lebensraumtypen dar.<br />

Tierarten dauerhaft beeinträchtigt und<br />

die Arten teilweise verdrängt. Als<br />

störempfindlich sind Biber, Fischotter<br />

und Vogelarten einzustufen, die als<br />

charakteristische Arten benannt sind<br />

(siehe Tab. 4-1).<br />

Lebensraumtypen 3260, 91E0: BN2-1.7, B2-2.6: Erheblich.<br />

Vor den charakteristischen Tierarten – Die zu erwartenden Individuen-<br />

sind solche mit einer hohen Mobilität verluste führen zu einer nachhalti-<br />

und gleichzeitig großen Territorien gen Schädigung der Populationen<br />

sowie solche mit langsamer Fortbe- charakteristischer Arten der betrefwegung<br />

gefährdet, durch Kollisionen fenden FFH-Lebensraumtypen.<br />

mit Kraftfahrzeugen verletzt und getötet<br />

zu werden. Gefährdet sind auch<br />

die flugfähigen Arten, die den Luftraum<br />

unmittelbar über der Straße nutzen.<br />

Betroffen sind Biber, Fischotter,<br />

Fledermäuse, Vögel und Amphibien<br />

und Libellen


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Anlage 4, Seite 9<br />

Tabelle 5.4: Beeinträchtigungen von Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie durch die<br />

Trassenvariante Nord 2<br />

Wirkfaktoren<br />

(gemäß Tab. 3-2)<br />

baubedingte Wirkfaktoren<br />

• Flächeninanspruchnahme für<br />

Baufelder und Baustelleneinrichtungen<br />

- Verlust und Schädigung<br />

von Tiervorkommen und<br />

-habitaten<br />

• Schallemissionen, Fahrzeugverkehr<br />

und Anwesenheit<br />

von Menschen während der<br />

Bau-phase<br />

- Beunruhigung störempfindlicher<br />

Tierarten<br />

• Schadstoffemissionen und<br />

Substratumlagerungen im<br />

Zuge des Baubetriebes<br />

- Substrat- und Schadstoffeinträge<br />

in empfindliche<br />

Tierlebensräume<br />

• Grundwasserstandsveränderungen<br />

in der Bauphase<br />

- vorübergehende Veränderung<br />

von Tierhabitaten im<br />

Bereich von Feuchtstandorten<br />

und mit dem Grundwasser<br />

in Beziehung stehenden<br />

Gewässern<br />

Art und Umgang der<br />

Beeinträchtigungen der Arten des<br />

Anhangs II<br />

Biber und Fischotter:<br />

Vorübergehende Inanspruchnahme<br />

und Schädigung einzelner Flächen<br />

des Lebensraumkomplexes.<br />

Biber und Fischotter:<br />

Baubedingte Störwirkungen im<br />

Bereich eines Aktivitätszentrums und<br />

Wanderkorridors des Fischotters des<br />

Bibers.<br />

Relevante baubedingte Beeinträchtigungen<br />

von Habitaten des<br />

Bibers oder des Fischotters durch<br />

Bau- und Betriebsstoffe oder sonstige<br />

Substrateinträge sind nicht zu<br />

erwarten.<br />

Für die Errichtung des Brückenbauwerks<br />

über die Ohre muss das<br />

Grundwasser zeitweise abgesenkt<br />

werden. Betroffen sind eng umgrenzte<br />

Flächen in der Ohreniederung, mit<br />

natürlicher Weise schwankenden<br />

Grundwasserständen und Vegetationsbeständen,<br />

die daran angepasst<br />

sind. Relevante Beeinträchtigungen<br />

von Lebensräumen des Fischotters<br />

oder des Bibers treten nicht auf.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Bewertung der Erheblichkeit<br />

der Beeinträchtigungen<br />

(mit Beeinträchtigungsnummern<br />

gemäß Karte 2)<br />

BN2-3.1, BN1-4.1: Nicht<br />

erheblich.<br />

– Es handelt sich um Beeinträchtigungen,<br />

die auf umgrenzte Flächen<br />

beschränkt sind. Es ist nicht zu<br />

erkennen, dass der Fischotter oder<br />

der Biber nachhaltig geschädigt<br />

werden. Somit besteht aus wissenschaftlicher<br />

Sicht kein vernünftiger<br />

Zweifel an der Unerheblichkeit der<br />

Beeinträchtigung.<br />

BN2-3.2, BN2-4.2: Nicht<br />

erheblich.<br />

– Es handelt sich um<br />

vorübergehen-de<br />

Beeinträchtigungen, die auf<br />

umgrenzte Flächen beschränkt<br />

sind. Es ist nicht zu erkennen, dass<br />

der Fischotter oder der Biber<br />

dauerhaft vertrieben werden. Somit<br />

besteht aus wissenschaftlicher<br />

Sicht kein vernünftiger Zweifel an<br />

der Uner-heblichkeit der<br />

Beeinträchtigung .<br />

Keine Beeinträchtigung.<br />

Keine Beeinträchtigung.


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Anlage 4, Seite 10<br />

Wirkfaktoren<br />

(gemäß Tab. 3-2)<br />

anlagebedingte Wirkfaktoren<br />

Art und Umgang der<br />

Beeinträchtigungen der Arten des<br />

Anhangs II<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Bewertung der Erheblichkeit<br />

der Beeinträchtigungen<br />

(mit Beeinträchtigungsnummern<br />

gemäß Karte 2)<br />

• Flächeninanspruchnahme für Biber und Fischotter:<br />

BN2-3.3 (Biber): Erheblich.<br />

die Straßentrassen<br />

600 m² Habitatverluste in der – Es handelt sich bei dem Neben-<br />

- Verlust und Schädigung Ohreniederung (insbesondere gewässer um einen potenziellen<br />

von Tiervorkommen und Feuchtwald, Graben), davon Graben Lebensraum. Da die Bagatellgenze<br />

-habitaten<br />

als Habitatelement mit besonderer für Verlust von 15 m Fließgewäs-<br />

Bedeutung auf einer Länge von 20 m. serlänge (BMVBW 2004a) überschritten<br />

wird, wird die Beeinträchtigung<br />

als erheblich bewertet.<br />

BN2-4.3 (Fischotter): Nicht<br />

erheblich.<br />

– Es gehen keine essenziellen<br />

Habitate verloren, die Bagatellgrenze<br />

von 150 m Fließgewässerlänge<br />

(BMVBW 2004a) wird<br />

nicht überschritten.<br />

- Zerschneidung von<br />

Lebens-räumen und<br />

funktionaler Beziehungen<br />

durch die Straßentrasse<br />

• dauerhafte Grundwasserstandsveränderungen(Absenkung/Erhöhung)<br />

durch<br />

Bauwerksgründungen<br />

- dauerhafte Veränderung<br />

von Tierhabitaten im<br />

Bereich von Feuchtstandorten<br />

und mit dem Grundwasser<br />

in Beziehung<br />

stehenden Gewässern<br />

betriebsbedingte Wirkfaktoren<br />

• Schall- und Lichtemissionen<br />

des Kfz-Verkehrs<br />

- Verdrängung störempfindlicher<br />

Tierarten<br />

• Verkehrsfluss<br />

- Verletzung oder Tötung<br />

von Tieren durch<br />

Kollisionen mit<br />

Kraftfahrzeugen<br />

• Schadstoffemissionen durch<br />

den Kfz-Verkehr, Austrag<br />

von Betriebsstoffen,<br />

Taumitteln oder anderen<br />

Stoffen<br />

- Schad- und Nährstoffbelastung<br />

von Tierhabitaten<br />

Biber und Fischotter:<br />

BN1-3.4, BN1-4.4: Erheblich.<br />

Durch die Querung der Ohreniede- – Dauerhafte und nachhaltige Berung<br />

wird ein Gesamtlebensraum einträchtigung der Lebensraum-<br />

zerschnitten. Die Durchwanderbarkeit beziehungen.<br />

der Ohre bleibt durch die Brücke<br />

erhalten, Trasse und Damm mit einer<br />

Länge von rund 80 m und die<br />

Verrohrung des Grabens führen aber<br />

zu einer Zerschneidung.<br />

In der Ohreniederung wird durch die<br />

Gründungsbauwerke der Brücke und<br />

die Straßendämme in den Grundwasserhorizont<br />

eingegriffen. Eine<br />

Entwässerung der angrenzenden<br />

Flächen zur Sicherung der Bauwerke<br />

ist nicht erforderlich, so dass relevante<br />

Beeinträchtigungen der<br />

Lebensräume von Biber oder<br />

Fischotter nicht auftreten.<br />

Keine Beeinträchtigung.<br />

Biber und Fischotter:<br />

BN2-3.5, BN2-4.5: Erheblich.<br />

Die vom Verkehr ausgehenden Stö- – Die dauerhaften Störungen im<br />

rungen betreffen einen Gesamtle- Bereich eines Aktivitätszentrums<br />

bensraumkomplex des Fischotters so- stellen eine erhebliche Beeinträchwie<br />

einen Wander- und Ausbreitungskorridor<br />

von Fischotter und Biber.<br />

tigung dar.<br />

Biber und Fischotter:<br />

Durch die (potenzielle) Aktivitätsdichte<br />

in diesem Bereich kann nicht<br />

ausgeschlossen werden, dass die<br />

Arten auch die Straße queren und es<br />

zu Individuenverlusten kommt.<br />

Relevante Beeinträchtigungen von<br />

Habitaten des Bibers oder des<br />

Fischotters durch die Nähr- und<br />

Schadstoffemissionen im Nahbereich<br />

der Trasse sind nicht zu erwarten.<br />

BN2-3.6, BN2-4.6: Erheblich.<br />

– Der Verkehrstod stellt für Biber<br />

und Fischotter eine der häufigsten<br />

Todesursachen dar und kann die<br />

Populationen nachhaltig<br />

schwächen und gefährden.<br />

Keine Beeinträchtigung.


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Anlage 4, Seite 11<br />

Tabelle 5.5: Beeinträchtigungen von Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-Richtlinie durch die<br />

Trassenvariante Süd 1<br />

Wirkfaktoren<br />

(gemäß Tab. 3-2)<br />

baubedingte Wirkfaktoren<br />

• Flächeninanspruchnahme für<br />

Baufelder und Baustelleneinrichtungen<br />

- Verlust oder Schädigung<br />

von Vegetationsbeständen<br />

- Verlust und Schädigung<br />

von Tiervorkommen und –<br />

habitaten<br />

• Schallemissionen,<br />

Fahrzeugverkehr und<br />

Anwesenheit von Menschen<br />

während der Bauphase<br />

- Beunruhigung störempfindlicher<br />

Tierarten<br />

- Verletzung oder Tötung<br />

von Tieren durch<br />

Kollisionen<br />

• Schadstoffemissionen und<br />

Substratumlagerungen im<br />

Zuge des Baubetriebes<br />

- Substrat- und Schadstoffeinträge<br />

in empfindliche<br />

Vegetationsbestände<br />

- Substrat- und Schadstoffeinträge<br />

in empfindliche<br />

Tierlebensräume<br />

• Grundwasserstandsveränder<br />

ungen in der Bauphase<br />

- Veränderung von grundwasserbeeinflussten<br />

Vege-tationsbeständen<br />

- vorübergehende Veränderung<br />

von Tierhabitaten im<br />

Bereich von Feuchtstandorten<br />

und mit dem Grundwasser<br />

in Beziehung stehenden<br />

Gewässern<br />

tatsächlich betroffene<br />

FFH-Lebensraumtypen<br />

Es kommt zu keiner Flächeninanspruchnahme,<br />

durch die Lebensraumtypen<br />

verloren gehen oder<br />

geschädigt werden.<br />

Lebensraumtyp 3260 (Ohre); Bromer<br />

Busch mit Komplex aus<br />

Lebensraumtypen 9130, 9160, 91E0:<br />

Baubedingte Störwirkungen auf die<br />

charakteristischen Tierarten der an<br />

die Trassen grenzenden Waldlebensraumtypen<br />

im Bereich des Bromer<br />

Busches sowie der Ohre<br />

Lebensraumtyp 3260 (Ohre):<br />

Baubedingte Stoffeinträge in die Ohre<br />

können charakteristische Arten des<br />

Lebensraumtyps, die gegenüber<br />

Stoffeinträgen sensibel sind (zum<br />

Beispiel Libellenlarven), nachhaltig<br />

schädigen.<br />

Für die Errichtung des Brückenbauwerkes<br />

muss das Grundwasser so<br />

weit abgesenkt werden, dass die<br />

Baugruben wasserfrei sind. Die<br />

dadurch verursachten Wasserstandsabsenkungen<br />

sind zeitlich auf die Erstellung<br />

des Bauwerks und räumlich<br />

auf das direkte Umfeld der Baustelle<br />

begrenzt. Relevante Beeinträchtigungen<br />

grundwasserbeeinflusster<br />

FFH-Lebensräume treten daher nicht<br />

auf.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Bewertung der Erheblichkeit<br />

der Beeinträchtigungen<br />

(mit Beeinträchtigungsnummern<br />

gemäß Karte 3)<br />

Keine Beeinträchtigung.<br />

BS1-1.1, BS1-2.1: Nicht<br />

erheblich.<br />

– Es handelt sich um<br />

vorübergehen-de<br />

Beeinträchtigungen, die auf umgrenzte<br />

Flächen beschränkt sind.<br />

Es ist nicht zu erkennen, dass<br />

charakteristische Tierarten dauerhaft<br />

vertrieben oder nachhaltig geschädigt<br />

werden, so dass aus wissenschaftlicher<br />

Sicht kein vernünftiger<br />

Zweifel an der Unerheblichkeit<br />

der Beeinträchtigung besteht.<br />

BS1-1.2: Erheblich. – Mit den<br />

charakteristischen Arten sind<br />

maßgebliche Bestandteile betroffen.<br />

Keine Beeinträchtigung.


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Anlage 4, Seite 12<br />

Wirkfaktoren<br />

(gemäß Tab. 3-2)<br />

anlagebedingte Wirkfaktoren<br />

• Flächeninanspruchnahme für<br />

die Straßentrassen<br />

- Verlust oder Schädigung<br />

von Vegetationsbeständen<br />

- Verlust und Schädigung<br />

von Tiervorkommen und<br />

-habitaten<br />

- Zerschneidung von<br />

Lebens-räumen und<br />

funktionaler Beziehungen<br />

durch die Straßentrasse<br />

• dauerhafte Grundwasserstandsveränderungen(Absenkung/Erhöhung)<br />

durch<br />

Bauwerksgründungen<br />

- dauerhafte Veränderung<br />

von grundwasserbeeinflusstenVegetationsbeständen<br />

- dauerhafte Veränderung<br />

von Tierhabitaten im Bereich<br />

von<br />

Feuchtstandorten und mit<br />

dem Grundwasser in<br />

Beziehung stehenden<br />

Gewässern<br />

• Einleitung von Abflüssen der<br />

Straßenentwässerung in<br />

Oberflächengewässer<br />

- hydraulische Belastung<br />

von Fließgewässern<br />

tatsächlich betroffene<br />

FFH-Lebensraumtypen<br />

Es kommt zu keiner Flächeninanspruchnahme,<br />

durch die Lebensraumtypen<br />

verloren gehen oder<br />

geschädigt werden.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Bewertung der Erheblichkeit<br />

der Beeinträchtigungen<br />

(mit Beeinträchtigungsnummern<br />

gemäß Karte 3)<br />

Keine Beeinträchtigung.<br />

Lebensraumtyp 3260 (Ohre): BS1-1.3: Erheblich.<br />

Durch die Querung der Ohre werden – Die dauerhafte Beeinträchtigung<br />

die Wander- und Austauschbezieh- der Austauschbeziehungen maßungen<br />

charakteristischer Arten der geblicher Arten ist als erhebliche<br />

FFH-Lebensraumtypen beeinträchtigt,<br />

insbesondere von Biber, Fischotter,<br />

Fledermäusen und Vögeln.<br />

Beeinträchtigung einzustufen.<br />

Die Gründungsbauwerke der Brücke<br />

werden im Grundwasserhorizont errichtet.<br />

Es handelt sich um punktuelle<br />

Baukörper, zu deren Sicherung keine<br />

dauerhaften Entwässerungsmaßnahmen<br />

erforderlich sind, so dass<br />

nachhaltige Veränderungen der<br />

Grundwasserverhältnisse und damit<br />

Beeinträchtigungen von FFH-<br />

Lebensräumen nicht auftreten.<br />

Keine Beeinträchtigung.<br />

Lebensraumtyp 3260 (Ohre): BS1-1.4: Erheblich.<br />

Durch die Nutzung der Ohre als – Die mögliche Schädigung der<br />

Vorfluter für die Straßenentwässerung charakteristischen Artengemein-<br />

kann es bei Starkniederschlägen zu schaft des Lebensraumtyps ist als<br />

unnatürlich hohen Abflüssen kom- erhebliche Beeinträchtigung<br />

men, durch die im Gewässer lebende<br />

Arten verdriftet werden und die<br />

Artengemeinschaft geschädigt wird.<br />

einzustufen.


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Anlage 4, Seite 13<br />

Wirkfaktoren<br />

(gemäß Tab. 3-2)<br />

betriebsbedingte Wirkfaktoren<br />

• Schadstoffemissionen durch<br />

den Kfz-Verkehr, Austrag<br />

von Betriebsstoffen,<br />

Taumitteln oder anderen<br />

Stoffen<br />

- Schad- und<br />

Nährstoffbelas-tung von<br />

Vegetationsbe-ständen<br />

- Schad- und<br />

Nährstoffbelas-tung von<br />

Tierhabitaten<br />

• Schall- und Lichtemissionen<br />

des Kfz-Verkehrs<br />

- Verdrängung störempfindlicher<br />

Tierarten<br />

• Verkehrsfluss<br />

- Verletzung oder Tötung<br />

von Tieren durch<br />

Kollisionen mit<br />

Kraftfahrzeugen<br />

tatsächlich betroffene<br />

FFH-Lebensraumtypen<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Bewertung der Erheblichkeit<br />

der Beeinträchtigungen<br />

(mit Beeinträchtigungsnummern<br />

gemäß Karte 3)<br />

Lebensraumtyp 3260 (Ohre): BS1-1.5: Erheblich.<br />

Über den Luftpfad und über den – Aus Gründen der<br />

Oberflächenabfluss gelangen die Rechtssicherheit wird vorsorglich<br />

durch den Kfz-Verkehr und bei der davon ausgegan-gen, dass die<br />

Unterhaltung entstehenden Nähr- und Beeinträchtigung die<br />

Schadstoffemissionen im Nahbereich Erheblichkeitsschwelle über-<br />

der Trasse beständig in die Ohre und<br />

können diese schädigen.<br />

schreiten kann.<br />

Durch die von der geplanten Trasse<br />

ausgehenden verkehrsbedingten<br />

Schall- und Lichtemissionen werden<br />

die Lebensbedingungen störempfindlicher<br />

charakteristischer Tierarten<br />

dauerhaft beeinträchtigt und die Arten<br />

teilweise verdrängt.<br />

Lebensraumtyp 3260 (Ohre):<br />

An der Ohre sind Biber und Fischotter<br />

im Bereich eines Wanderkorridors<br />

betroffen.<br />

Bromer Busch mit Komplex aus<br />

Lebensraumtypen 9130, 9160, 91E0:<br />

Es kommt zu einer Verlärmung der<br />

trassennahen Waldbestände des<br />

Bromer Busches. Im 52 dB (A)-Wirkzone<br />

(vergleiche Tab. 3-2) wurden<br />

Brutnachweise der Waldschnepfe und<br />

der Nachtigall erbracht.<br />

Von den charakteristischen Tierarten<br />

sind solche mit einer hohen Mobilität<br />

und gleichzeitig großen Territorien<br />

sowie solche mit langsamer Fortbewegung<br />

gefährdet, durch Kollisionen<br />

mit Kraftfahrzeugen verletzt und getötet<br />

zu werden. Gefährdet sind auch<br />

die flugfähigen Arten, die den Luftraum<br />

unmittelbar über der Straße<br />

nutzen.<br />

Lebensraumtyp 3260 (Ohre):<br />

Durch die (potenzielle) Aktivitätsdichte<br />

von charakteristischen Arten<br />

Biber und Fischotter im Bereich des<br />

Wanderkorridors kann nicht ausgeschlossen<br />

werden, dass die Arten<br />

auch die Straße queren und es zu<br />

Individuenverlusten kommt.<br />

Bromer Busch mit Komplex aus<br />

Lebensraumtypen 9130, 9160, 91E0:<br />

Betroffen sind Fledermäuse und<br />

Vögel bei der Nutzung von Teillebensräumen<br />

nördlich des Bromer<br />

Busches.<br />

BS1-1.6: Nicht erheblich.<br />

– Beobachtungen an Straßen mit<br />

vergleichbarem Verkehrsaufkommen<br />

zeigen, dass die Funktion<br />

„Wanderkorridor“ erhalten bleibt<br />

(vergleiche LUG 1996, MSWV<br />

BRANDENBURG 2002, REUTER<br />

2002b). Somit besteht aus wissenschaftlicher<br />

Sicht kein vernünftiger<br />

Zweifel an der Unerheblichkeit der<br />

Beeinträchtigung.<br />

BS1-2.2: Erheblich. –<br />

Die dauerhafte Störung charakteristischer<br />

Arten stellt eine<br />

erhebliche Beeinträchtigung der<br />

Erhaltungs-ziele der betreffenden<br />

FFH-Lebensraumtypen dar.<br />

BS1-1.7: Erheblich. –<br />

Der Verkehrstod stellt für Biber und<br />

Fischotter eine der häufigsten<br />

Todesursachen dar und kann die<br />

Populationen nachhaltig<br />

schwächen und gefährden.<br />

BS1-2.3: Erheblich. –<br />

Die möglichen Individuenverluste<br />

sind als erhebliche<br />

Beeinträchtigung der<br />

Erhaltungsziele der betreffen-den<br />

FFH-Lebensraumtypen zu<br />

bewerten.


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Anlage 4, Seite 14<br />

Tabelle 5.6: Beeinträchtigungen von Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie durch die<br />

TrassenvarianteSüd 1<br />

Wirkfaktoren<br />

(gemäß Tab. 3-2)<br />

baubedingte Wirkfaktoren<br />

• Flächeninanspruchnahme für<br />

Baufelder und<br />

Baustelleneinrichtungen<br />

- Verlust und Schädigung<br />

von Tiervorkommen und<br />

-habitaten<br />

• Schallemissionen, Fahrzeugverkehr<br />

und Anwesenheit<br />

von Menschen während der<br />

Bau-phase<br />

- Beunruhigung störempfindlicher<br />

Tierarten<br />

Schadstoffemissionen und<br />

Substratumlagerungen im<br />

Zuge des Baubetriebes<br />

- Substrat- und Schadstoffeinträge<br />

in empfindliche<br />

Tierlebensräume<br />

• Grundwasserstandsveränderungen<br />

in der Bauphase<br />

- vorübergehende Veränderung<br />

von Tierhabitaten im<br />

Bereich von Feuchtstandorten<br />

und mit dem Grundwasser<br />

in Beziehung stehenden<br />

Gewässern<br />

Art und Umgang der<br />

Beeinträchtigungen der Arten des<br />

Anhangs II<br />

Biber und Fischotter:<br />

Vorübergehende Inanspruchnahme<br />

und Schädigung einzelner ufernaher<br />

Flächen des Wanderkorridors Ohre.<br />

Biber und Fischotter:<br />

Baubedingte Störwirkungen im<br />

Bereich des Wanderkorridors Ohre.<br />

Relevante baubedingte Beeinträchtigungen<br />

von Habitaten des Bibers<br />

oder des Fischotters durch Bau- und<br />

Betriebsstoffe oder sonstige Substrateinträge<br />

sind nicht zu erwarten.<br />

Für die Errichtung des Brückenbauwerks<br />

über die Ohre muss das<br />

Grundwasser zeitweise abgesenkt<br />

werden. Betroffen sind eng umgrenzte<br />

Flächen in der Ohreniederung, mit<br />

natürlicher Weise schwankenden<br />

Grundwasserständen und Vegetationsbeständen,<br />

die daran angepasst<br />

sind. Relevante Beeinträchtigungen<br />

von Lebensräumen des Fischotters<br />

oder des Bibers treten daher nicht<br />

auf.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Bewertung der Erheblichkeit<br />

der Beeinträchtigungen<br />

(mit Beeinträchtigungsnummern<br />

gemäß Karte 2)<br />

BS1-3.1, BS1-4.1: Nicht<br />

erheblich.<br />

– Es handelt sich um Beeinträchtigungen,<br />

die auf umgrenzte Flächen<br />

beschränkt sind. Es ist nicht zu erkennen,<br />

dass der Fischotter oder<br />

der Biber nachhaltig geschädigt<br />

werden. Somit besteht aus wissenschaftlicher<br />

Sicht kein vernünftiger<br />

Zweifel an der Unerheblichkeit der<br />

Beeinträchtigung.<br />

BS1-3.2, BS1-4.2: Nicht<br />

erheblich.<br />

– Es handelt sich um<br />

vorübergehen-de<br />

Beeinträchtigungen, die auf umgrenzte<br />

Flächen beschränkt sind.<br />

Es ist nicht zu erkennen, dass der<br />

Fischotter oder der Biber dauerhaft<br />

vertrieben werden. Somit besteht<br />

aus wissenschaftlicher Sicht kein<br />

vernünftiger Zweifel an der Unerheblichkeit<br />

der Beeinträchtigung.<br />

Keine Beeinträchtigung.<br />

Keine Beeinträchtigung.


Erläuterungsbericht zum ROV der OU Brome im Zuge der B 248 Anlage 4, Seite 15<br />

Wirkfaktoren<br />

(gemäß Tab. 3-2)<br />

anlagebedingte Wirkfaktoren<br />

• Flächeninanspruchnahme für<br />

die Straßentrassen<br />

- Verlust und Schädigung<br />

von Tiervorkommen und<br />

-habitaten<br />

- Zerschneidung von<br />

Lebens-räumen und<br />

funktionaler Beziehungen<br />

durch die Straßentrasse<br />

• dauerhafte Grundwasserstandsveränderungen(Absenkung/Erhöhung)<br />

durch<br />

Bauwerksgründungen<br />

- dauerhafte Veränderung<br />

von Tierhabitaten im<br />

Bereich von Feuchtstandorten<br />

und mit dem Grundwasser<br />

in Beziehung<br />

stehenden Gewässern<br />

betriebsbedingte Wirkfaktoren<br />

• Schall- und Lichtemissionen<br />

des Kfz-Verkehrs<br />

- Verdrängung störempfindlicher<br />

Tierarten<br />

• Verkehrsfluss<br />

- Verletzung oder Tötung<br />

von Tieren durch<br />

Kollisionen mit<br />

Kraftfahrzeugen<br />

• Schadstoffemissionen durch<br />

den Kfz-Verkehr, Austrag<br />

von Betriebsstoffen,<br />

Taumitteln oder anderen<br />

Stoffen<br />

- Schad- und<br />

Nährstoffbelas-tung von<br />

Tierhabitaten<br />

Art und Umgang der<br />

Beeinträchtigungen der Arten des<br />

Anhangs II<br />

Biber, Fischotter:<br />

Die Ohre und ihre Ufer werden nicht<br />

überbaut.<br />

Biber und Fischotter:<br />

Durch die Querung der Ohre wird ein<br />

Wanderkorridor zerschnitten. Die<br />

Durchwanderbarkeit der Ohre bleibt<br />

durch die Brücke erhalten, wird aber<br />

bei einer nicht ausreichend dimensionierten<br />

Brücke beeinträchtigt.<br />

In der Ohreniederung wird durch die<br />

Gründungsbauwerke der Brücke und<br />

die Straßendämme in den Grundwasserhorizont<br />

eingegriffen. Eine Entwässerung<br />

der angrenzenden Flächen<br />

zur Sicherung der Bauwerke ist nicht<br />

erforderlich, so dass relevante Beeinträchtigungen<br />

der Lebensräume von<br />

Biber oder Fischotter nicht auftreten.<br />

Biber und Fischotter:<br />

Die vom Verkehr ausgehenden<br />

Störungen betreffen einen Wanderkorridor.<br />

Biber und Fischotter:<br />

Durch die (potenzielle) Aktivitätsdichte<br />

im Bereich des Wanderkorridors<br />

kann nicht ausgeschlossen werden,<br />

dass die Arten auch die Straße<br />

queren und es zu Individuenverlusten<br />

kommt.<br />

Relevante Beeinträchtigungen von<br />

Habitaten des Bibers oder des<br />

Fischotters durch die Nähr- und<br />

Schadstoffemissionen im Nahbereich<br />

der Trasse sind nicht zu erwarten.<br />

Ingenieurgemeinschaft Dr.-Ing. Schubert, Hannover<br />

Bewertung der Erheblichkeit<br />

der Beeinträchtigungen<br />

(mit Beeinträchtigungsnummern<br />

gemäß Karte 2)<br />

Keine Beeinträchtigung.<br />

BS1-3.3, BS1-4.3: Erheblich.<br />

– Die Beeinträchtigung eines<br />

Wanderkorridors stellt eine<br />

erhebliche Beeinträchtigung dar.<br />

Keine Beeinträchtigung.<br />

BS1-3.4, BS1-4.4: Nicht<br />

erheblich.<br />

– Beobachtungen an Straßen mit<br />

vergleichbarem<br />

Verkehrsaufkommen zeigen, dass<br />

die Funktion „Wanderkorridor“<br />

erhalten bleibt. Somit besteht aus<br />

wissenschaftlicher Sicht kein<br />

vernünftiger Zweifel an der<br />

Unerheblichkeit der<br />

Beeinträchtigung.<br />

BS1-3.5, BS1-4.5: Erheblich.<br />

– Der Verkehrstod stellt für Biber<br />

und Fischotter eine der häufigsten<br />

Todesursachen dar und kann die<br />

Populationen nachhaltig<br />

schwächen und gefährden.<br />

Keine Beeinträchtigung.

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