Bonding - Zollernalb Klinikum gGmbH
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<strong>Bonding</strong> nach Kaiserschnitt<br />
Kaiserschnitt bedeutet nicht, dass Frauen sich von<br />
dem Wunsch, das Kind zu Stillen, verabschieden<br />
müssen.<br />
Im Operationssaal, nach einer Peridural- oder<br />
Spinalanästhesie können die Mütter miterleben<br />
wie ihr Baby auf die Welt kommt.<br />
Mit warmen Tüchern abgetrocknet und eingewickelt,<br />
wird das Baby zur Mutter gelegt.<br />
Später im Kreißsaal wird das Neugeborene nackt<br />
auf den Bauch gelegt. Hierbei ist gedämpftes<br />
Licht, Ruhe und Privatsphäre günstig.<br />
Nach einer Vollnarkose kann es länger dauern, bis die<br />
Mütter wieder bei vollem Bewusstsein sind. In der Regel<br />
befinden sich die Frauen nach dem Kaiserschnitt<br />
für etwa eine Stunde im Aufwachraum. Währenddessen<br />
kann der Vater sein Kind begrüßen und auf seinen<br />
nackten Oberkörper legen. Dadurch wird das Baby<br />
warm gehalten und ein Temperaturabfall verhindert.<br />
Später können die Eltern ihr Kind gemeinsam begrüßen<br />
und es in den Arm nehmen.<br />
Es kann vorkommen, dass das Baby über die Nabelschnur<br />
geringe Mengen des Narkosemittels erhalten<br />
hat und anfangs etwas schläfrig ist. Dadurch kann sich<br />
der Stillbeginn verzögern. Erfahrungsgemäß kommt<br />
das Stillen aber auch verspätet gut in Gang.<br />
www.zollernalb-klinikum.de<br />
Kontakt<br />
Sollten Sie Fragen zu Ihrer Schwangerschaft<br />
oder Geburt haben, können Sie gerne Kontakt<br />
mit uns aufnehmen:<br />
<strong>Zollernalb</strong> Krankenhaus Albstadt<br />
Chefärztin<br />
Julia Klenske<br />
Die Geburtshilfe erreichen Sie über das<br />
Sekretariat<br />
Telefon: 07431 99-1501<br />
E-Mail: frauenklinik@zollernalb-klinikum.de<br />
<strong>Zollernalb</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>gGmbH</strong><br />
Tübinger Str. 20/3<br />
72336 Balingen<br />
Telefon: 07433 9092-0<br />
E-Mail: info@zollernalb-klinikum.de<br />
Internet: www.zollernalb-klinikum.de<br />
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<strong>Zollernalb</strong><br />
<strong>Klinikum</strong><br />
Die ersten Stunden mit dem Baby<br />
Intensiver Hautkontakt ist prägend für die<br />
Mutter-Kind-Bindung<br />
Das Baby kann nach der Geburt die Brust<br />
selber finden.<br />
Es sucht die Brustwarze.<br />
Am Ziel! Eifrig saugt das Baby an der Brust.
Was ist <strong>Bonding</strong>?<br />
<strong>Bonding</strong> ist die erste intensive Kontaktaufnahme zwischen<br />
Mutter-Kind-Vater.<br />
Die ersten unbeschreiblichen Augenblicke, wenn sie<br />
ihr Kind in die Arme nehmen, sind geprägt von ganz<br />
starken Empfindungen. Das erste Befühlen, Riechen,<br />
Schmecken, Sehen und Hören nach der Geburt fördert<br />
die soziale Bindung, lässt Zuneigung und Liebe wachsen.<br />
Die Haut ist das größte Sinnesorgan des Menschen,<br />
deshalb ist es wichtig, dass das Neugeborene nach<br />
der Geburt sofort engen Hautkontakt zur Mutter, seinen<br />
Eltern hat.<br />
Von warmen Tüchern abgetrocknet und zugedeckt, ist<br />
das Neugeborene nach einer Phase<br />
des Ausruhens,<br />
des Erholens von den Strapazen der Geburt,<br />
des Wahrnehmens seiner neuen, fremden<br />
Umgebung,<br />
des Kennenlernens seiner Eltern mit all seinen<br />
Sinnesorganen<br />
in der Lage, sich mit den Beinen abzustoßen und<br />
allmählich zur mütterlichen Brust zu robben.<br />
Zwischendurch saugt es an seinen Händchen, die<br />
noch mit Fruchtwasser behaftet sind. Aus diesem<br />
Grund ist es wichtig, das Kind nicht sofort zu waschen,<br />
damit der Duft des Fruchtwassers gerochen werden<br />
kann. Weiterhin scheint der Duft der Brustwarze, die<br />
einen ähnlichen Geruch hat, das Neugeborene zu<br />
leiten.<br />
Schmatzend, mit heftigen Bewegungen des Kopfes<br />
und mit weit geöffnetem Mund, erreicht das Kind die<br />
Brustwarze und beginnt zu saugen.<br />
Während dieser 1-2 Stunden werden Mutter-Kind-Vater<br />
nicht getrennt oder gestört. Die Hebamme bleibt in der<br />
Nähe, um gegebenenfalls liebevoll und zurückhaltend<br />
Unterstützung anzubieten.<br />
Sollte dieser frühe Kontakt aus gesundheitlichen<br />
Gründen nicht möglich sein, kann das <strong>Bonding</strong> auch<br />
auf der Entbindungsstation oder später zu Hause<br />
nachgeholt werden.<br />
Vorteile und Auswirkungen<br />
Physisch<br />
Der intensive Hautkontakt ist ein guter Übergang<br />
vom Körperkontakt innerhalb der Gebärmutter zur<br />
Außenwelt.<br />
Das Baby wird warm gehalten und ein Temperaturabfall<br />
wird verhindert.<br />
Durch den ersten Hautkontakt und das erste Anlegen<br />
nach der Geburt wird der kindliche Körper mit<br />
der mütterlichen Bakterienflora bekannt.<br />
Babys, die die Brust selbst suchen konnten, entwickeln<br />
später ein besseres Saugverhalten.<br />
Die Hormonproduktion für das Stillen wird<br />
<br />
schneller angeregt.<br />
Es gibt weniger Probleme beim Stillen.<br />
Mütter sind generell zu längerem Stillen bereit.<br />
Psychisch<br />
Der erste Blickkontakt fördert die emotionale<br />
Nähe.<br />
Die liebevolle, fürsorgliche, starke und anhaltende<br />
Bindung von Mutter-Kind-Vater kann schneller<br />
wachsen.<br />
Die Mütter wollen ihre Babys in der Regel auch<br />
während des weiteren Klinikaufenthaltes länger<br />
bei sich behalten.<br />
Das Neugeborene ist ruhiger und entspannter, es<br />
schreit weniger.<br />
Die Mütter werden selbstsicherer, die Eltern<br />
fühlen sich in ihrer neuen Rolle kompetenter.