15.04.2013 Aufrufe

ENDLICH BEHANDELBAR Die Augenkrankheit Keratokonus ...

ENDLICH BEHANDELBAR Die Augenkrankheit Keratokonus ...

ENDLICH BEHANDELBAR Die Augenkrankheit Keratokonus ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>ENDLICH</strong> <strong>BEHANDELBAR</strong><br />

<strong>Die</strong> <strong>Augenkrankheit</strong> <strong>Keratokonus</strong><br />

Traurig aber wahr... und sie wissen es nicht<br />

einmal: Tausende ÖsterreicherInnen leiden unter<br />

dem <strong>Keratokonus</strong>! Dabei kommt es zu einer<br />

kegelförmigen Verformung der Hornhaut mit<br />

dramatischen Folgen. Nun verspricht eine neue<br />

Methode – das Crosslinking - Abhilfe.<br />

Häufiger als angenommen: Einer von 2000 Menschen in<br />

der westlichen Welt ist mit der Diagnose der<br />

krankhaften Hornhautvorwölbung (<strong>Keratokonus</strong>)<br />

konfrontiert. Wie dieser <strong>Keratokonus</strong> entsteht, ist noch<br />

weitgehend unbekannt, aber auffällig ist eine familiäre<br />

Häufung vor allem in den Alpenländern. Betroffene<br />

leiden unter einer stetig fortschreitenden Ausdünnung<br />

und Vorwölbung der Hornhaut, die so dramatisch sein<br />

kann, dass eine Hornhauttransplantation unumgänglich<br />

ist.<br />

Ein erstes Anzeichen ist unscharfes Sehen, welches<br />

durch Brille oder Kontaktlinsen immer schwieriger zu


korrigieren ist. Ein Brillenwechsel wird daher viel öfter<br />

notwendig.<br />

<strong>Die</strong> zunehmende Vorwölbung der immer dünner<br />

werdenden Hornhaut erzwingt letztendlich eine<br />

Hornhauttransplantation mit all den bekannten Risiken<br />

der Übertragung von Fremdgewebe bis hin zur<br />

hochgradigen Einschränkung des Sehvermögens für ein<br />

bis zwei Jahre nach der Operation.<br />

<strong>Die</strong> bahnbrechende Innovation in der Behandlung der<br />

Hornhauterkrankung (<strong>Keratokonus</strong>) heißt<br />

CROSSLINKING (CXL). Der deutsche Wissenschaftler<br />

und Augenarzt Prof. Dr. Dr. Theo Seiler entwickelte<br />

diese Behandlungsmethode und erhielt dafür in<br />

Chicago/USA im Rahmen der Jahrestagung der<br />

Gesellschaft der Augenärzte am 7. April die „höchste<br />

Auszeichnung für bahnbrechende Weiterentwicklungen<br />

von Behandlungsmethoden am Auge, insbesondere des<br />

<strong>Keratokonus</strong>“.<br />

Der international renommierte Wissenschafter forscht<br />

seit 1997 gemeinsam mit seinem Team an einem<br />

Verfahren zur Behandlung des <strong>Keratokonus</strong>. Bei der<br />

von ihnen konzipierten Methode des Crosslinking (CXL)


wird durch Bestrahlung des Auges mit UV-Licht eine<br />

sogenannte Quervernetzung des Hornhautgewebes<br />

angeregt und damit eine Stabilisierung der Hornhaut<br />

erreicht. Um das Auge vor Nebenwirkungen während<br />

der UV-Bestrahlung zu schützen, wird vor der<br />

Behandlung Riboflavin (Vitamin B2) eingetropft. Nach<br />

umfassenden internationalen klinischen Studien wurde<br />

die Methode durch die EU anerkannt.<br />

Ein <strong>Keratokonus</strong> kann unaufhaltsam fortschreiten. <strong>Die</strong><br />

einzige Möglichkeit einer Sehverbesserung in diesen<br />

Fällen ist eine Hornhauttransplantation. Allein in Europa<br />

warten ca. 40.000 Menschen wegen vererbter<br />

Krankheiten oder Verletzungen auf eine<br />

Hornhautransplantation. Ein nicht unwesentlicher Teil<br />

dieser 40.000 Patienten leidet an einem <strong>Keratokonus</strong>.<br />

Crosslinking kann diese Erkrankung stoppen und somit<br />

eine eine Operation vermeidbar machen.<br />

Zur Zeit ist die Hornhautvernetzung die einzige<br />

Methode, die das Fortschreiten der Erkrankung<br />

tatsächlich zum Stillstand bringt. Nach erfolgreicher<br />

Behandlung bleibt die Brechkraft des Auges stabil und<br />

Kontaktlinsen werden oft wieder besser vertragen. Auch


operative Korrekturen des Auges können nach CXL<br />

wieder durchgeführt werden.<br />

Umso erfreulicher ist es, dass Crosslinking-<br />

Behandlungen nun, nach dem durchschlagenden Erfolg,<br />

in 80(!) Ländern weltweit durchgeführt werden.<br />

Auch in Österreich steht das Verfahren seit nunmehr<br />

zwei Jahren in speziellen Einrichtungen in Innsbruck,<br />

Wien und Graz zur Verfügung.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!