Energiekonzept Zeulenroda-Triebes EV
Energiekonzept Zeulenroda-Triebes EV
Energiekonzept Zeulenroda-Triebes EV
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ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
erstellt am<br />
20/11/2010<br />
Europäisches Zentrum für erneuerbare Energie Güssing GmbH
IMPRESSUM:<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
AUFTRAGGEBER:<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Markt 1<br />
D-07937 <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Email: poststelle@zeulenroda-triebes.de<br />
AUFTRAGNEHMER:<br />
Europäisches Zentrum für erneuerbare Energie Güssing GmbH<br />
Europastraße 1<br />
A-7540 Güssing<br />
Email: office@eee-info.net<br />
EEE GmbH 2
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
KURZFASSUNG<br />
Aus der vorliegenden Studie ging aus der Analyse der energetischen Situation der Haushalte<br />
in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> und den Umlandgemeinden hervor, dass der durchschnittliche<br />
Gesamtenergiebedarf der 6.600 Haushalte in Summe 230.600 MWh beträgt und sich<br />
anteilsmäßig in 53% Wärme-, 11% Strom- und 36% Treibstoffbedarf gliedert. Die ermittelten<br />
Gesamtenergiekosten für die Haushalte im Projektgebiet ergeben in Summe 24.130.000.-<br />
Euro jährlich.<br />
Die Summe der möglichen Einsparpotentiale der Haushalte betragen in Summe rund 27.000<br />
MWh. Der Geldwert der Einsparpotentiale in den Haushalten beträgt etwa 2,9 Millionen<br />
Euro. Von diesem Betrag entfallen 43% auf Kosten für Treibstoffe, 31% auf Kosten für<br />
Wärmeenergieträger und 26% auf Kosten für elektrischen Strom.<br />
Aus der Analyse des Energiebedarfs auf kommunaler Ebene wurde ein durchschnittlicher<br />
Jahresenergiebedarf von rund 7.900 MWh ermittelt.<br />
Die Energiekosten die im kommunalen Bereich damit verbunden sind betragen jährlich ca. €<br />
941.000.- und verteilen sich zu 41% auf Wärme-, zu 52% auf Strom- und zu 7% auf<br />
Treibstoffkosten.<br />
Durch das Ausschöpfen der ermittelten Sparpotentiale könnten bis zu 9,3% des<br />
Gesamtenergiebedarfes im öffentlichen Bereich eingespart werden. Der Geldwert des<br />
gesamten Einsparpotentials wird auf rund € 109.400.- geschätzt. Davon entfallen 80% auf<br />
Einsparungen im Wärme- und 20% auf Einsparungen im Strombereich. Die<br />
Gesamtkosteneinsparung liegt bei rund 12%.<br />
Der Energiebedarf aus wirtschaftlicher Tätigkeit konnte mit einem hochgerechneten<br />
Jahresenergiebedarf von 5.350 MWh für die landwirtschaftlichen Betriebe errechnet werden<br />
und für die gewerbliche Wirtschaft wurde ein Jahresenergiebedarf von ca. 295.200 MWh<br />
ermittelt. In Summe ergibt sich der Endenergiebedarf aus gewerblicher Wirtschaft und<br />
Landwirtschaft mit rund 300.550 MWh und verteilt sich zu 73% auf Wärme, 10% auf Strom<br />
und mit 17% auf Treibstoffe.<br />
Kurzfassung<br />
EEE GmbH 3
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Der Gesamtbedarf an Endenergie in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> liegt somit in Summe bei rund<br />
540.000 MWh jährlich. Die Anteilsmäßig stärkste Bedarfsgruppe stellen die<br />
Gewerbebetriebe mit einem Anteil von jeweils 55% am Gesamtenergiebedarf dar. Die<br />
durchschnittlichen jährlichen Gesamtausgaben für Energieträger belaufen sich auf rund 46,2<br />
Millionen Euro.<br />
Durch die Umsetzung der ermittelten Sparpotentiale lässt sich dieser Gesamtenergiebedarf<br />
in der Projektregion um 27.700 MWh/a reduzieren.<br />
Durch Energiesparmaßnahmen können mindestens etwa 3 Millionen Euro jährlich eingespart<br />
werden, das ist ein Potential von 6,5%.<br />
Aus der Analyse des Ressourceneinsatzes im Projektgebiet konnte ermittelt werden, dass es<br />
möglich ist den derzeitigen Energiebedarf aus den lokal vorhandenen Ressourcen um 11% zu<br />
decken. Nach Umsetzung der vorgeschlagenen Sparmaßnahmen erhöht sich dieser Anteil<br />
auf 12%.<br />
Wenn man die vorhandenen Ressourcen lediglich zur Abdeckung des Energiebedarfs der<br />
Haushalte und des öffentlichen Bereichs heranziehen würde, könnten nach Umsetzung der<br />
Sparmaßnahmen rund 30% des Bedarfs gedeckt werden.<br />
Der Geldwert der nutzbaren Ressourcen beträgt 5,8 Millionen Euro.<br />
Im Hinblick auf die vollständige Umstellung der Energieversorgung von <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
auf erneuerbare Energieträger müssten in Summe 38% des Energieholzpotentials sowie 25%<br />
der gesamten Ackerfläche im Landkreis Greiz in Anspruch genommen werden.<br />
Die aufgrund des aktuellen Energieträgereinsatzes entstehenden Emissionen an CO2<br />
betragen jährlich rund 145.000 t/Jahr. Nach der Berücksichtigung von<br />
Energiesparpotentialen können die Emissionen auf rund 137.000 t und somit um ca. 5%<br />
gesenkt werden.<br />
Die benötigten Anlagenleistungen zur Deckung des aktuellen Energiebedarfes in der<br />
Projektregion stellen sich wie folgt dar: für den Bereich Wärme 203 MW, für den Bereich<br />
Strom 7,6 und für den Bereich der Deckung des Treibstoffbedarfs rund 19 MW.<br />
EEE GmbH 4
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Aus den Ergebnissen des <strong>Energiekonzept</strong>s wurden in weiterer Folge Maßnahmenvorschläge<br />
für die dargestellten Bedarfsgruppen der Haushalte, dem öffentlichen Bereich und der<br />
Wirtschaft abgeleitet, ebenso wie mögliche Schritte für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> zur Umsetzung<br />
von Maßnahmen, die eine Übersicht über die Handlungsfelder für eine künftige nachhaltige<br />
Energieversorgung darstellen sollen.<br />
Neben den Sparmaßnahmen und der Handlungsfelder zur Umsetzung von Maßnahmen im<br />
privaten, wirtschafts- und öffentlichen Bereich, wurden Maßnahmen zum potentiellen<br />
Einsatz der lokal vorhandenen Ressourcen eruiert und für die folgenden Nutzungsvarianten<br />
berechnet:<br />
Direkte thermische Nutzung des Biomassepotentials (19 bis 23 MW)<br />
Thermische Vergasung / Verstromung / Methanierung holzartiger Biomasse (550<br />
kWel / 1,2 MWth / Holzmethanierung 1,4 MW)<br />
Biogasproduktion (1,3 MWel / 1,6 MWth / Erdgaseinspeisung 3 MW)<br />
Im Hinblick auf die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen wird die konkrete<br />
Maßnahmenwahl natürlich in den meisten Fällen von den vorherrschenden<br />
Rahmenbedingungen (Fördermöglichkeiten, Energie- und Treibstoffpreise, Wirtschaftslage,<br />
etc.) bestimmt. Daher ist es für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> wichtig, dass sich die Gemeinde für die<br />
schrittweise Umsetzung der Maßnahmen intern einen Zeitplan und konkrete Ziele festlegt,<br />
um folglich auch die Maßnahmen und Projekte mit einer gesicherter Finanzierung umsetzen<br />
kann.<br />
Hinsichtlich der Finanzierung sollte <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> immer die Nutzung bestehender<br />
Förderprogramme prüfen. Da es jedoch langfristig nicht abschätzbar ist, wie sich diese<br />
Programme in Zukunft entwickeln, würde sich für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> auch die Einrichtung<br />
eines „Maßnahmen- und Klimaschutzfonds“ anbieten. Die Finanzierung über einen<br />
derartigen Fonds könnte dadurch erfolgen, dass Energiekosten-Einsparungen aus getätigten<br />
Investitionen (bspw. Sanierungsmaßnahmen) in den Fonds einfließen. Wenn nun folglich<br />
weitere Umsetzungsmaßnahmen realisiert werden müssen, können die Investitionen dann<br />
aus diesem Fonds getätigt werden.<br />
EEE GmbH 5
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Und ein wesentlicher Aspekt den Überblick über die Gesamtheit zu bewahren, ist die<br />
dauerhafte Überwachung der Energiesituation und auch der Wirksamkeit von getätigten<br />
Maßnahmen. Dies ist am besten durch eine gezielte Aufzeichnung und Führung einer<br />
Energiebuchhaltung. Dadurch lassen sich auch Schwachstellen hinsichtlich Energieeffizienz<br />
und Energiebedarf von diversen Objekten und Anlagen analysieren, was die Basis für die<br />
Setzung von konkreten Maßnahmen darstellt. Auch für die Bewertung des tatsächlichen<br />
Umsetzungserfolges ist der Einsatz eines derartigen Managementsystems empfehlenswert.<br />
Im Ressourcenbereich sollten ebenfalls auch Bestrebungen unternommen werden, um die<br />
vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen und mit den umliegenden Gemeinden<br />
Ressourcennetzwerke und Bereitstellungsketten aufzubauen, da aus den Ergebnissen der<br />
vorliegenden Studie zu sehen ist, dass der Biomassebedarf für die Energiebereitstellung<br />
mittels Energieholz nicht aus den Waldflächen innerhalb des Projektgebiets bestritten<br />
werden kann. Es war jedoch auch zu erkennen, dass zum Zeitpunkt der Erstellung der Studie<br />
das vorhandene Potential noch nicht voll ausgeschöpft und somit zu einem gewissen Grad<br />
noch mobilisierbar ist. Für die Bereitstellung des weiteren Energieholzpotentials sollten<br />
deswegen auch Konzepte zur Ressourcenbereitstellung mit den umliegenden Gemeinden<br />
erstellt werden, da in der vorliegenden Studie keine Aussage darüber getroffen werden<br />
konnte, wie viel des Energieholzpotentials auf den umliegenden Flächen auch bereits für die<br />
Energiebereitstellung der umliegenden Gemeinden und Energieerzeugungsanlagen genutzt<br />
wird.<br />
EEE GmbH 6
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
INHALTSVERZEICHNIS<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
EINLEITUNG .............................................................................................................................. 12<br />
VERWENDETE METHODEN UND DATEN .................................................................................. 14<br />
INHALTE UND ERGEBNISSE DES PROJEKTES ............................................................................ 20<br />
1. Allgemeine Übersicht über das Projektgebiet ................................................................. 20<br />
2. Projektergebnisse <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ............................................................................ 24<br />
2.1. Energiebedarf und Einsparpotentiale ...................................................................... 24<br />
2.1.1. Energiebedarf und Kenngrößen der Haushalte ............................................... 24<br />
2.1.1.1. Wärmebedarf und Wärmebereitstellung ........................................................ 25<br />
2.1.1.2. Strombedarf der Haushalte .............................................................................. 29<br />
2.1.1.3. Verkehrsteilnahme und Treibstoffbedarf ........................................................ 31<br />
2.1.2. Gesamtenergiebedarf der Haushalte ............................................................... 32<br />
2.1.3. Geldausgaben für Energieträger ...................................................................... 33<br />
2.1.4. Hochrechnung des Energiebedarfes der Haushalte auf Basis der<br />
Erhebungsergebnisse ....................................................................................................... 34<br />
2.1.5. Hochrechnung der Geldausgaben der Haushalte für Energie auf Basis der<br />
Erhebungsergebnisse ....................................................................................................... 35<br />
2.1.6. Überblick Energiebedarf und Ausgaben der Haushalte in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
37<br />
2.1.7. Energiesparpotentiale der Haushalte .............................................................. 38<br />
2.1.8. Energiebedarf und Kenngrößen im öffentlichen Bereich ................................ 41<br />
2.1.8.1. Energiebedarf in den kommunalen Gebäuden ................................................ 44<br />
2.1.8.2. Energiebedarf im öffentlichen Bereich ............................................................ 46<br />
2.1.8.3. Sparpotentiale im öffentlichen Bereich ........................................................... 47<br />
2.1.8.4. Energiekosten auf kommunaler Ebene ............................................................ 50<br />
2.1.9. Wirtschaftstätigkeit und Energiebedarf ........................................................... 51<br />
2.1.9.1. Energiebedarf in Land- und Forstwirtschaft .................................................... 51<br />
2.1.9.2. Energiebedarf in der gewerblichen Wirtschaft ................................................ 51<br />
2.1.9.3. Gesamtbedarf durch Wirtschaftstätigkeit ....................................................... 52<br />
2.1.9.4. Sparpotentiale im Bereich der Wirtschaft ....................................................... 52<br />
2.1.10. Gesamtenergiebedarf in der Projektregion ..................................................... 53<br />
2.1.10.1. Aktueller Gesamtenergiebedarf ................................................................. 53<br />
EEE GmbH 7
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
2.1.10.2. Reduzierter Gesamtenergiebedarf durch Sparpotentiale .......................... 54<br />
2.1.10.3. Jährliche Geldausgaben für die Deckung des Gesamtenergiebedarfes ..... 57<br />
2.2. Überblick über den Energiefluss in <strong>Zeulenroda</strong> <strong>Triebes</strong> .......................................... 58<br />
2.3. Anlagenleistungen zur Deckung des Gesamtenergiebedarfes ................................ 59<br />
2.4. Aktuelle Energiebereitstellung und Erzeugung ........................................................ 60<br />
3. Ressourcenpotentiale innerhalb der Kommunalgrenzen für eine mögliche<br />
Energieproduktion .................................................................................................................... 61<br />
3.1.1. Sonnenergie ..................................................................................................... 61<br />
3.1.2. Reststoffe ......................................................................................................... 64<br />
3.1.3. Energieholz aus der Forstwirtschaft ................................................................. 65<br />
3.1.4. Energieträger aus der Landwirtschaft .............................................................. 67<br />
3.1.5. Windkraft.......................................................................................................... 71<br />
3.1.6. Wasserkraftpotential an der Talsperre <strong>Zeulenroda</strong> ......................................... 72<br />
3.1. Übersicht über die Ressourcenpotentiale ............................................................... 74<br />
3.2. Theoretische Ressourcenpotentiale ........................................................................ 77<br />
3.1. Aktuelle Ausschöpfung des lokalen Biomassepotentials ......................................... 78<br />
3.2. Substitution von Heizöl als Energieträger durch Biomasse - Szenario .................... 79<br />
3.3. Ressourcenbedarf zur Deckung des gesamten Energiebedarfes aus Biomasse ...... 80<br />
4. CO2-Emissionen und Reduktionsmöglichkeiten ............................................................... 84<br />
4.1. Emissionen aktuell und nach Berücksichtigung von Einsparpotentialen ................ 84<br />
4.2. Emissionsreduktion mittels Substitution von Heizöl durch Biomasse in den<br />
Wohngebäuden - Szenario ................................................................................................... 86<br />
4.3. Emissionsreduktion innerhalb der Hauptbedarfsgruppe 1 ...................................... 87<br />
5. Maßnahmenvorschläge .................................................................................................... 88<br />
5.1. Möglichkeiten und Maßnahmen im Bereich der Wirtschaft ................................... 88<br />
5.1.1. Sparpotentiale im Büros / Verwaltungen ........................................................ 88<br />
5.1.2. Sparpotentiale im Produktionsbetrieb............................................................. 89<br />
5.1.1. Sparpotentiale in unterschiedlichen Branchen .............................................. 100<br />
5.2. Möglichkeiten und Maßnahmen im Bereich der Haushalte .................................. 103<br />
5.2.1. Thermische Sanierung .................................................................................... 103<br />
5.2.2. Energieträgerwechsel ..................................................................................... 104<br />
5.2.3. Einsparpotentiale durch solare Warmwasserbereitung ................................ 106<br />
5.2.4. Möglichkeiten der Wassereinsparung bei Haushalten .................................. 107<br />
EEE GmbH 8
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
5.3. Übergeordnete Maßnahmen im Gemeindebereich .............................................. 110<br />
5.3.1. Raumordnung ................................................................................................. 110<br />
5.3.2. Ressourcennetzwerke und Brennstofflogistik ............................................... 110<br />
5.3.3. Optimierung der Straßenbeleuchtung ........................................................... 112<br />
5.3.3.1. Maßnahmenvorschlag - schrittweise Umstellung der Straßenbeleuchtung auf<br />
LED–Technologie ............................................................................................................ 119<br />
5.3.4. Steigerung der Energieeffizienz im Abwasserbereich .................................... 120<br />
5.3.5. Einführung einer Energiebuchhaltung ........................................................... 120<br />
5.3.6. Informationspolitik ......................................................................................... 122<br />
5.3.7. Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich ......... 123<br />
5.3.7.1. Schulung Nutzerverhalten .............................................................................. 123<br />
5.3.7.2. Trennung von Untertischboilern vom Stromnetz während längerer<br />
Nutzungspausen ............................................................................................................. 123<br />
5.3.7.3. Beleuchtungsmanagement ............................................................................ 124<br />
5.4. Spezielle Maßnahmen im Gebäudebereich ........................................................... 125<br />
5.4.1. Pädagogische Einrichtungen .......................................................................... 125<br />
5.4.2. Sporthallen / Sportstätten ............................................................................. 128<br />
5.4.3. Schwimmbäder ............................................................................................... 130<br />
5.4.4. Feuerwehren .................................................................................................. 134<br />
5.1. Spezielle Maßnahmen in den Gemeindegebäuden ............................................... 135<br />
5.1.1. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte <strong>Zeulenroda</strong> ........................... 136<br />
5.1.2. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte <strong>Triebes</strong> .................................. 170<br />
5.1.3. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Niederböhmersdorf ............. 178<br />
5.1.4. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Pahren .................................. 179<br />
5.1.5. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Weckersdorf ......................... 183<br />
5.1.6. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Stelzendorf ........................... 185<br />
5.1.7. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Dörtendorf ........................... 186<br />
5.1.8. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Kleinwolschendorf................ 188<br />
5.1.9. Maßnahmenliste Gemeindegebäude ............................................................ 190<br />
5.2. Übersichtsdarstellung der Maßnahmen ................................................................ 193<br />
5.3. Mögliche Maßnahmen auf Basis des Ressourcenpotentials ................................. 194<br />
5.3.1. Direkte thermische Nutzung des Biomassepotentials ................................... 194<br />
5.3.2. Thermische Vergasung und Verstromung bzw. Methanierung holzartiger<br />
Biomasse 195<br />
EEE GmbH 9
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
5.3.3. Biogasproduktion ........................................................................................... 195<br />
5.3.4. Möglichkeiten zur Umsetzung von Maßnahmen ........................................... 196<br />
5.3.4.1. Einbindung lokaler Akteure ............................................................................ 196<br />
5.3.4.2. Modelle zur lokalen Energieversorgung ........................................................ 197<br />
5.3.4.3. Finanzierung ................................................................................................... 210<br />
5.3.4.4. Umsetzung der Maßnahmen ......................................................................... 211<br />
5.3.4.5. Überwachung der Maßnahmen ..................................................................... 211<br />
6. Rechtliche und ökonomische Rahmenbedingungen ..................................................... 212<br />
6.1. Fördermöglichkeiten für Maßnhamen ................................................................... 212<br />
6.2. Förderungen zur Energieberatung für Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft,<br />
Organisationen, Vereine, Kommunen und Kommunale Einrichtungen, Private ............... 212<br />
6.2.1. Energieeffizienzberatung (Sonderfonds Energieeffizienz in KMU) ................ 213<br />
6.2.2. Vor-Ort-Beratung ........................................................................................... 214<br />
6.2.3. Förderung von Unternehmensberatungen .................................................... 215<br />
6.2.4. ERP-Innovationsprogramm ............................................................................ 216<br />
6.2.5. Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) - Kooperationsprojekte<br />
(ZIM-KOOP) .................................................................................................................... 217<br />
6.2.6. Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) - Netzwerkprojekte (ZIM-<br />
NEMO) 218<br />
6.2.7. Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) - Einzelprojekte (ZIM-<br />
SOLO) 219<br />
6.2.8. Energieeffizient Sanieren – Sonderförderung ................................................ 220<br />
6.2.9. Innovationsgutscheine für kleine Unternehmen ........................................... 221<br />
6.3. Förderungen hinsichtlich Energieeffizienz und Maßnahmen Erneuerbarer Energie<br />
für Kommunen und kommunale Eigenbetriebe, Organisationen und Vereine ................. 222<br />
6.3.1. Förderprogramme für Energieeffizienzmaßnahmen (z.B. für<br />
Verwaltungsgebäude, Schulen, Kindergärten, Sportstätten, Schwimmbäder .............. 223<br />
6.3.1.1. Sozial investieren – Energetische Gebäudesanierung ................................... 223<br />
6.3.1.2. Energieeffizient sanieren – Kommunen ......................................................... 225<br />
6.3.1.3. Kommunalkredit - Investitionsoffensive Infrastruktur .................................. 227<br />
6.3.1.4. Sozial Investieren - Investitionsoffensive Infrastruktur ................................. 228<br />
6.3.1.5. Kommunal Investieren - Investitionsoffensive Infrastruktur ......................... 229<br />
6.4. Förderprogramme von Maßnahmen im Bereich erneuerbare Energie ................. 230<br />
6.4.1. Bundesförderungen für Privatpersonen ........................................................ 241<br />
EEE GmbH 10
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
6.4.2. Förderungen des Landes für Private .............................................................. 243<br />
6.4.1. Weitere Förderprogramme für Erneuerbare Energiesysteme ...................... 249<br />
6.4.1.1. KfW-Programm Erneuerbare Energien – „Premium“ - Innovationsförderung<br />
249<br />
6.5. Finanzierung von Maßnahmen .............................................................................. 254<br />
6.5.1. Fremdfinanzierung ......................................................................................... 254<br />
6.5.2. Contracting ..................................................................................................... 254<br />
6.5.2.1. Energiecontracting ......................................................................................... 255<br />
6.5.2.2. Einsparcontracting ......................................................................................... 256<br />
6.5.2.3. Anlagencontracting ........................................................................................ 258<br />
6.5.2.4. Betriebsführungscontracting ......................................................................... 259<br />
6.5.3. Intracting ........................................................................................................ 260<br />
6.5.4. Finanzierungsmöglichkeiten Straßenbeleuchtung ......................................... 261<br />
6.5.5. Einrichtung eines kommunalen Fonds ........................................................... 262<br />
6.5.6. Bürgerbeteiligungen ....................................................................................... 263<br />
ZUSAMMENFASSUNG ............................................................................................................ 265<br />
LITERATURVERZEICHNIS ......................................................................................................... 272<br />
ABBILDUNGSVERZEICHNIS ..................................................................................................... 275<br />
TABELLENVERZEICHNIS .......................................................................................................... 279<br />
A N H A N G I ........................................................................................................................... 281<br />
A N H A N G II .......................................................................................................................... 294<br />
Kartendarstellungen ............................................................................................................... 295<br />
A N H A N G III ......................................................................................................................... 301<br />
EEE GmbH 11
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
EINLEITUNG<br />
Die vorliegende Studie bezieht sich auf die Erstellung eines <strong>Energiekonzept</strong>s für die Stadt<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong>. Bei diesem <strong>Energiekonzept</strong> handelt es sich im weiteren Sinne auch um<br />
ein Klimaschutzkonzept, welches das Ziel verfolgt, den Energieverbrauch zu reduzieren, die<br />
fossilen Energieträger zu schonen und abzulösen, die CO2-Belastung in der Atmosphäre zu<br />
senken, vorrangig alternative Energiesysteme einzusetzen und die Ressourcen auf dem<br />
Stadtgebiet bzw. Projektgebiet so einzusetzen, damit eine weitestgehend energieautonome<br />
Versorgung angestrebt werden kann.<br />
Somit werden im vorliegenden Konzept <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> und den Umlandgemeinden<br />
sowohl Maßnahmen als auch Einsparpotentiale aufgezeigt, um eine bessere Energieeffizienz<br />
bei den privaten Wohngebäuden, den öffentlichen bzw. gemeindeeigenen Gebäuden und<br />
Anlagen, sowie der Wirtschaft und den Gewerbebetrieben erreichen zu können. Die<br />
Umsetzung von Energiesparmaßnahmen soll zu einer Reduktion des Gesamtenergiebedarfs<br />
und auch der damit verbundenen Reduktion der CO2-Emissionen führen. Dazu wurde der<br />
aktuelle Energiebedarf sowie die vorhandenen Ressourcen untersucht und daraus<br />
Energiesparpotentiale abgeleitet.<br />
Der Energiebedarf und auch die Einsparpotentiale für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> wurden in die<br />
zuvor genannten Sektoren bzw. Bedarfsgruppen aufgegliedert und nach den<br />
Verbrauchssektoren Wärme, Strom und Treibstoff unterteilt. Dazu wurden einerseits Daten<br />
die im Zuge der Erhebungsarbeiten vor Ort erhoben wurden und andererseits statistisches<br />
Datenmaterial herangezogen.<br />
Auf Basis der erhobenen und errechneten Daten wurden Energiesparpotentiale der oben<br />
angeführten Verbrauchskategorien ermittelt, sowie die damit verbundenen und möglichen<br />
CO2-Reduktionspotentiale. Es wurden auch die im Projektgebiet vorhandenen Ressourcen<br />
sowie Substitutionspotentiale ermittelt.<br />
Darauf aufbauend wurden auch einzelne Maßnahmen für die genannten Bereiche<br />
vorgeschlagen und Förder- sowie Finanzierungsmöglichkeiten für die unterschiedlichen<br />
Vorhaben aufgezeigt.<br />
Einleitung<br />
EEE GmbH 12
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die Ergebnisse der angeführten Untersuchung werden in den nachfolgenden Kapiteln<br />
beschrieben und stellen Empfehlungen für einen effizienteren Energieträgereinsatz,<br />
Einsparmöglichkeiten sowie für Substitutionspotentiale dar.<br />
EEE GmbH 13
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
VERWENDETE METHODEN UND DATEN<br />
Für die Ermittlung von Energiesparpotentialen in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> war es notwendig den<br />
Energiebedarf, sowie die Verteilung dieses Bedarfes innerhalb der Stadt und den<br />
Umlandgemeinden und den einzelnen Bedarfssektoren zu kennen.<br />
Zur Informationsbeschaffung über die Energiesituation sowie die Verteilung, wurde eine<br />
Datenerhebung mittels Fragebögen durchgeführt.<br />
Mittels dieser Fragebögen wurden die Daten der folgenden Bereiche erhoben:<br />
Haushalte und landwirtschaftliche Tätigkeit<br />
Kommunale Gebäude und Anlagen<br />
Gemeindedaten<br />
Wirtschaft und<br />
Gewerbebetriebe/Industrie.<br />
Diese Daten wurden in eine Access-Datenbank eingegeben und wurden bereits einer<br />
Analyse und Auswertung unterzogen.<br />
Die Abbildung 1 zeigt die Access-Eingabemaske für die Daten die mittels Fragebogen bei den<br />
Haushalten eingeholt wurden.<br />
Abbildung 1: Darstellung eines Screenshots der Access-Erhebungsdatenbank zu den Haushaltserhebungen (Quelle:<br />
Eigenerstellung, 2009)<br />
Verwendete Methoden<br />
und Daten<br />
EEE GmbH 14
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die eingeholten Daten bezüglich der gemeindeeigenen und öffentlichen Gebäude wurden in<br />
das in Abbildung 2 dargestellte Formular zur Auswertung eingegeben.<br />
Abbildung 2: Darstellung eines Screenshots der Access-Erhebungsdatenbank zu den Erhebungen der Gemeindegebäude<br />
sowie weitere öffentliche Gebäude der Gemeinde (Quelle: Eigenerstellung, 2009)<br />
Die Eingabe der erhobenen Daten der Wirtschaft bzw. Gewerbebetriebe erfolgte mittels<br />
dem in Abbildung 3 dargestellten Eingabeformular.<br />
EEE GmbH 15
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 3: Darstellung eines Screenshots der Access-Erhebungsdatenbank zu den Erhebungen der Wirtschaft bzw.<br />
Gewerbebetriebe (Quelle: Eigenerstellung, 2009)<br />
Die Vorgehensweise bei der Datenerhebung mittels Fragebögen erfolgte durch Übergabe<br />
bzw. Übermittlung der Erhebungsbögen an die Gemeinde. Nach Retournierung der<br />
erhobenen und in die Datenbank übertragenen Daten, erfolgte bereits teilweise eine<br />
Prüfung und Auswertung der uns zur Verfügung gestellten Informationen.<br />
Verwendetes Datenmaterial<br />
Basis für die Ermittlung des Energiebedarfs der Haushalte, öffentliche Gebäude sowie der<br />
Wirtschaft war einerseits das ausgewertete Datenmaterial aus den Erhebungen und<br />
andererseits wurde statistisches Zahlenmaterial herangezogen. Da es auch nicht immer<br />
möglich war umfangreiche Daten zum Energiebedarf in den einzelnen Sektoren zu erhalten,<br />
wurde der Energiebedarf auch teilweise in Form von Kennzahlen aus vorhandenem<br />
statistischen Material, sowie aus Energiestatistiken abgeleitet und dann den einzelnen<br />
Sektoren zugeordnet.<br />
EEE GmbH 16
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Statistikdaten stellen grundsätzlich eine wichtige Datenquelle dar, da in den Zählungen<br />
wesentliche energierelevante Zahlen erhoben werden, welche auch kontinuierlich<br />
aktualisiert und angepasst werden. Entwicklungen im Energiebereich sind daher ebenfalls<br />
um die entsprechenden Indices erweitert und im vorliegenden Bericht berücksichtigt. Für die<br />
Berechnungen wurden somit die einzelnen Berechnungsergebnisse aus den Erhebungsdaten<br />
der Gemeinde herangezogen und wo notwendig durch die Statistikdaten ergänzt.<br />
Basiseinheit der Berechnung<br />
Als Basiseinheit wurde die Megawattstunde (MWh) gewählt und für die Berechnungen<br />
herangezogen. Die Verwendung der Einheit zielt vor allem auf die Verständlichkeit der<br />
Größenordnungen (einfache Umrechnung auf kWh) bei Entscheidungsträgern und<br />
Interessensvertretungen ab.<br />
Geldbeträge<br />
Abgeleitet vom Energiebedarf konnten, ausgehend von Durchschnittspreisen für die<br />
einzelnen Energieträger auch die Geldbeträge geschätzt werden, die pro Jahr für<br />
Energieträger ausgegeben werden. Ausgehend von diesen Geldbeträgen lassen sich<br />
Aussagen über eine wirtschaftliche Energieversorgung treffen.<br />
Energiebedarfs- und Einsparpotentialermittlung<br />
Basierend auf den erhobenen und analysierten Daten konnte der Energiebedarf nach den<br />
Bedarfsgruppen Haushalte, öffentlicher Bereich und Wirtschaft für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
errechnet und dargestellt werden. Daraus ließen sich in Folge Energiesparpotentiale<br />
ermitteln.<br />
Die Einsparpotentiale der Bedarfsgruppe-Haushalte wurden für Einsparmöglichkeiten in den<br />
Bereichen Strom, Wärme und Treibstoffe ermittelt. Die Energiesparpotentiale beim<br />
Wärmebedarf ergeben sich meist in erster Linie durch thermische Optimierung der<br />
Gebäudehülle, aber auch durch energiebewussteres Nutzerverhalten. Zur rechnerischen<br />
Schätzung des Wärmesparpotentials werden Energiekennzahlen für die unterschiedlichen<br />
Stufen der Gebäudedämmung gebildet, woraus sich die Kennzahlen für voll-, teil- und<br />
ungedämmte Gebäude darstellen lassen.<br />
EEE GmbH 17
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Für die Ermittlung des Stromsparpotentials der Haushalte stellen die Standby-Verluste,<br />
Nutzerverhalten, Gerätetyp und –alter, einen wesentlichen Faktor dar. Je nach individueller<br />
Haushaltsausstattung und Gerätenutzung ergibt sich daraus erfahrungsgemäß ein<br />
Sparpotential zwischen 10 und 30% des jährlichen Strombedarfs.<br />
Die Analyse der Einsparmöglichkeiten im Treibstoffbereich erfolgte unter Betrachtung der<br />
Berufstagespendler, sowie unter Berücksichtigung der aus den Erhebungen gewonnenen<br />
Daten zum Fahrzeugbestand und zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel in den Haushalten.<br />
Aus diesen Informationen und Daten lassen sich folglich Sparpotentiale durch beispielsweise<br />
die Bildung von Fahrgemeinschaften oder die Nutzung von Park-and-Ride Kombinationen im<br />
täglichen Berufspendlerverkehr dar.<br />
Die Einsparpotentiale im öffentlichen Bereich werden in erster Linie über den aktuellen<br />
Zustand der Gebäudehülle und deren Optimierbarkeit geschätzt. Die ermittelten Werte zur<br />
Optimalen Beschaffenheit der Gebäudehülle wurden auch mit Normwerten der<br />
unterschiedlichen Gebäudetypen abgeglichen und die erzielbaren Einsparungen durch die<br />
Optimierung errechnet. Eine weitere Komponente in den Sparpotentialen im öffentlichen<br />
Bereich stellen ebenfalls der bewusstere Umgang mit Energie und einer daraus folgenden<br />
Änderung des Nutzerverhaltens dar. Letzteres hat eine Auswirkung sowohl auf den Bedarf<br />
an thermischer als auch an elektrischer Energie.<br />
In der Auswertung des Bereichs Wirtschaft wurde festgestellt, dass eine tiefergehende<br />
Analyse der betreffenden Betriebe und Prozesse notwendig ist um konkrete<br />
Einsparmaßahmen definieren zu können. Dennoch wurden für den gewerblichen und<br />
betrieblichen Bereich Anregungen dargestellt, wo erfahrungsgemäß die größten<br />
Sparpotentiale liegen.<br />
Ressourcenpotential – Deckungsgrade - Flächenbedarf<br />
Aus dem vorhandenen Datenmaterial wurden Potentialabschätzungen für die<br />
unterschiedlichsten Ressourcen, Roh- und Reststoffen durchgeführt, um die<br />
Versorgungsmöglichkeiten aus eigenen Ressourcen ermitteln und so die Deckungsgrade<br />
darstellen zu können.<br />
EEE GmbH 18
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Ein wichtiger Punkt für die Energieversorgung mit eigenen Ressourcen ist die Betrachtung<br />
der Verfügbarkeit der benötigten Flächen für die Energieträgerproduktion.<br />
Da Boden ein begrenztes und nicht vermehrbares Gut ist, müssen die für die<br />
Energieproduktion zur Verfügung stehenden Flächen rechnerisch ermittelt werden. Von der<br />
Fläche einer Gemeinde sind also die nötigen Flächen für Ernährung, Siedlung, Verkehr und<br />
andere private, wirtschaftliche sowie öffentliche Nutzung abzuziehen.<br />
Im Unterschied zur Methode des „ökologischen Fußabdrucks“ der sich auf den<br />
Flächenbedarf für alle wirtschaftlichen Tätigkeiten bezieht, erfolgte die Betrachtung in der<br />
vorliegenden Studie im Wesentlichen auf die Verfügbarkeit von Flächen für die<br />
Bereitstellung von Energieträgern sowie für die Sicherstellung der gewöhnlichen Tätigkeiten<br />
für das tägliche Leben der in der Region lebenden Menschen.<br />
Aufgrund der Flächenbilanzen wurde folglich auf Gemeindeebene festgestellt, ob und<br />
inwieweit eine Deckung des Energiebedarfes möglich ist. Daraus lassen sich Prognosen für<br />
die Zukunft einer nachhaltigen Energieversorgung der Projektgemeinde erstellen.<br />
Emissionen und Reduktionspotentiale<br />
Ebenso erfolgte die Berechnung der CO2-Emissionen die vorwiegend aus der<br />
Energiebedarfssituation und dem Energieträgereinsatz resultieren. Die Untersuchung des<br />
CO2-Einsparpotentials erfolgt auf Basis der realisierbaren Potentiale durch den Einsatz von<br />
erneuerbarer anstatt fossiler Energieträger. Es wurde ein Vergleich der IST-Situation<br />
hinsichtlich der Energieversorgung, mit der potentiellen Substitution durch erneuerbare<br />
Energieträger vorgenommen.<br />
EEE GmbH 19
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
INHALTE UND ERGEBNISSE DES PROJEKTES<br />
1. Allgemeine Übersicht über das Projektgebiet<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ist eine Kleinstadt im Osten des Freistaats Thüringen im Thüringer<br />
Vogtland. Zum 1. Februar 2006 erfolgte die kommunalrechtliche Fusion von <strong>Triebes</strong> und<br />
<strong>Zeulenroda</strong> zu <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong>. <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> liegt im Landkreis Greiz auf einer<br />
Seehöhe von 415m und hat eine Fläche von 68,07km².<br />
Zur Stadt <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> gehören die umliegenden, zwischen 1992 und 1994<br />
eingemeindeten Ortsteile Kleinwolschendorf, Läwitz, Leitlitz, Förthen, Niederböhmersdorf,<br />
Weckersdorf, Pahren und Stelzendorf sowie die am 1. Februar 2006 eingemeindete Stadt<br />
<strong>Triebes</strong> mit ihren Ortsteilen Mehla und Dörtendorf.<br />
Außerdem hat <strong>Zeulenroda</strong> für Langenwolschendorf und Weißendorf den Status einer<br />
erfüllenden Gemeinde.<br />
Die Gemeinde zeigt seit der Volkszählung im Jahr 2006 einen leichten Bevölkerungsrückgang,<br />
wie aus Abbildung 1 zu ersehen ist.<br />
20000<br />
18000<br />
16000<br />
14000<br />
12000<br />
10000<br />
8000<br />
6000<br />
4000<br />
2000<br />
0<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
]<br />
Abbildung 1: Bevölkerungsentwicklung seit 1991 (Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik 2010)<br />
Lage und Infrastruktur:<br />
2002<br />
2003<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> liegt im Südosten Thüringens, direkt an der Landesgrenze zum Freistaat<br />
Sachsen.<br />
EEE GmbH 20<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
Inhalte und Ergebnisse<br />
des Projekts
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Vor den Toren der Stadt befindet sich die Talsperre <strong>Zeulenroda</strong>. Hier ist die Weida zu einer<br />
Trinkwassertalsperre aufgestaut. Das Zentrum von <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> liegt auf einer Höhe<br />
von 415 m. Die Stadt wird deshalb auch als "Stadt auf der Höhe" bezeichnet.<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> liegt an der B94 verkehrsgünstig zwischen den Autobahnen der A4<br />
Eisenach-Dresden, der A9 Berlin-Nürnberg und der A72 Chemnitz-Hof und ist nur etwa 20<br />
Autominuten von den Anschlussstellen Triptis und Schleiz der A9 und 30 Minuten von der<br />
Autobahnabfahrt Reichenbach im Vogtland der A72 entfernt.<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> verfügt über den Haltepunkt <strong>Triebes</strong> und den Bahnhof <strong>Zeulenroda</strong><br />
unterer Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Weida–Mehltheuer.<br />
Wirtschaft und ansässige Unternehmen:<br />
In <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> sind heute u. a. der Dienstleistungssektor, Handel und Handwerk,<br />
Medizintechnik sowie Betriebe der Holz und Metall verarbeitenden Industrie sowie der<br />
Beleuchtungsindustrie vertreten.<br />
Zu den wichtigen Unternehmen und Arbeitsgebern für die Umgebung in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
zählen u. a. die Bauerfeind-Gruppe, die <strong>Zeulenroda</strong> Präzision Maschinenbau GmbH, Neuform<br />
Türenwerk Hans Glock GmbH, die Fein-Elast Umspannwerk GmbH, Knoch-Lichttechnik<br />
GmbH, die Metallgießerei Heinz Brückner, die FEFA Fenster & Fassaden Produktions GmbH,<br />
die TRIMA <strong>Triebes</strong>er Maschinenbau GmbH und die Holz Neudeck GmbH. Der größte<br />
Arbeitgeber der Stadt mit über 700 Beschäftigten ist die Bauerfeind AG.<br />
Tourismus:<br />
Im touristischen Bereich setzt die Stadt an der Talsperre Hoffnungen in eine verstärkte<br />
touristische Bedeutung dieser – vor allem nach der Aufhebung des Trinkwasserschutzes,<br />
wenn die Talsperre nicht nur durch ihre weitläufigen Wanderwege, sondern auch für andere<br />
wasserbezogene Aktivitäten genutzt werden kann.<br />
Die Entwicklung der Übernachtungen und der Ankünfte zeigte in den letzten Jahren nämlich<br />
eine sinkende Entwicklung, dargestellt in Abbildung 4.<br />
EEE GmbH 21
50000<br />
45000<br />
40000<br />
35000<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Tourismus in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />
Ankünfte<br />
Übernachtungen<br />
Abbildung 4: Entwicklung der Übernachtungen und Ankünfte (Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik 2010)<br />
Beide Trends sind von Bedeutung für den Energiebedarf und ein Hinweis auf dessen<br />
zukünftige mögliche Entwicklung, da Zuwächse in der Bevölkerung und im Tourismus auch<br />
von einem steigenden Energiebedarf begleitet sind.<br />
Die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen im Landkreis Greiz zeigt eine sinkende Entwicklung,<br />
dargestellt in Abbildung 5.<br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
0<br />
Beschäftigtenzahlen im Lankreis Greiz<br />
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
Produzierendes Gewerbe Dienstleistungsbereich Insgesamt<br />
Abbildung 5: Entwicklung der Beschäftigtenzahlen (Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik 2010)<br />
Auch die Entwicklung der Finanzen der öffentlichen Haushalte der Gemeinde <strong>Zeulenroda</strong>-<br />
<strong>Triebes</strong> zeigt seit dem Jahr 2007 höhere Ausgaben als Einnahmen, dargestellt in Abbildung 6.<br />
EEE GmbH 22
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
25.000.000<br />
20.000.000<br />
15.000.000<br />
10.000.000<br />
5.000.000<br />
0<br />
1995<br />
Finanzen der öffentlichen Haushalte<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
EEE GmbH 23<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
Bruttoausgaben Bruttoeinnahmen<br />
Abbildung 6: Entwicklung der Finanzen des öffentlichen Haushaltes (Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik<br />
2010)<br />
Ausgangssituation – <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
In <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> erfolgt die Energieversorgung des Stadtteils <strong>Zeulenroda</strong> mit Strom,<br />
Wärme (Fernwärme) und Gas über die Energiewerke <strong>Zeulenroda</strong> GmbH, an der die Stadt mit<br />
51% beteiligt ist. Der Stadtteil <strong>Triebes</strong> und die weiteren Ortsteile werden vom<br />
Regionalversorger E.ON-Thüringer Energie mit Strom versorgt. Die E-ON-Thüringer Energie<br />
hält auch die übrigen 49% der Anteile an den Energiewerken <strong>Zeulenroda</strong>. Die Gasversorgung<br />
der Ortsteile im Bereich der Talsperre erfolgt durch die Energiewerke <strong>Zeulenroda</strong> GmbH.<br />
Die Fernwärme, mit der etwa 200 Wohnungen (Plattenbauten) und auch mehrere Schulen,<br />
Turnhallen und Kindergärten versorgt werden, wird über bivalente Heizkessel Gas/Öl<br />
erzeugt. Im Einzugsbereich der Gasnetze erfolgt die Wärmeerzeugung über Erdgas und<br />
Heizöl.<br />
Somit wurden die festen Brennstoffe im Laufe der Jahre weitestgehend abgelöst, wobei<br />
diese nun mittlerweile im ländlichen Bereich wieder zunehmen. Vor allem ist der Trend der<br />
Zunahmen von Holzfeuerungen als Alternative zu erkennen. Auch beim Neubau von<br />
Eigenheimen werden vermehrt alternative Energiequellen genutzt.<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ist durch die Beteiligung bei unterschiedlichen Projekten sehr bemüht<br />
auf dem Energiesektor der Stadt und der Ortsteile eine nachhaltige Entwicklung auf Basis<br />
von alternativen Energien zu erreichen.<br />
2007<br />
2008<br />
2009
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
2. Projektergebnisse <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
2.1. Energiebedarf und Einsparpotentiale<br />
2.1.1. Energiebedarf und Kenngrößen der Haushalte<br />
Allgemeines<br />
Im Zuge der Erhebungen konnten energiebezogene Daten von 1.508 Haushalten eingeholt<br />
werden, das entspricht einer Rücklaufquote von 22,8%.<br />
Die beheizte Nutzfläche eines Haushaltes beträgt durchschnittlich 95,7 m².<br />
Der Vergleichswert für Thüringen beträgt 77m², jener für gesamt Deutschland 92m². Die<br />
mittlere Nutzfläche liegt somit um den Faktor 1,2 über dem Vergleichsdurchschnitt in der<br />
Region und auch geringfügig über dem Bundesdurchschnitt.<br />
Die mittlere Haushaltsgröße beträgt 2,49 Personen. Der Vergleichswert für gesamt<br />
Deutschland liegt bei 2,05 Personen, jener für Thüringen bei 2,1. Die Personenanzahl liegt<br />
somit um den Faktor 1,2 über dem Vergleichsdurchschnitt.<br />
Tabelle 1 gibt einen Überblick über die Haushaltsgrößen und deren Anteile an den<br />
Gesamthaushalten.<br />
Personen/Haushalt Anteil dieser Haushalte<br />
1 18,0%<br />
2 42,8%<br />
3 20,3%<br />
4 12,5%<br />
5 und mehr 6,4%<br />
Tabelle 1: Haushalte nach Größe und Anteil<br />
Inhalte und Ergebnisse<br />
des Projekts<br />
EEE GmbH 24
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
2.1.1.1. Wärmebedarf und Wärmebereitstellung<br />
Die Energieträgernutzung für die Wärmebereitstellung gestaltet sich wie in Tabelle 2<br />
gelistet:<br />
Eingesetzte Energieträger Anteil<br />
Erdgas 47,4%<br />
Fernwärme 7,5%<br />
Flüssiggas 2,5%<br />
Hackgut 0,1%<br />
Heizöl 19,6%<br />
Holz 15,5%<br />
Pellets 0,3%<br />
Strom 3,5%<br />
Wärmepumpe 1,7%<br />
Andere 1,8%<br />
Summe 100,0%<br />
Tabelle 2: Energieträgereinsatz für die Wärmebereitstellung in den Haushalten<br />
Andere<br />
Wärmepumpe<br />
Strom<br />
Pellets<br />
Holz<br />
Heizöl<br />
Hackgut<br />
Flüssiggas<br />
Fernwärme<br />
Erdgas<br />
Energieträgereinsatz der Haushalte<br />
0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0%<br />
Abbildung 7: Darstellung des Energieträgereinsatzes<br />
Aus Tabelle 2 und Abbildung 7 kann gesehen werden, dass der fossile Energieträgereinsatz<br />
bei den Haushalten in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> und den Umlandgemeinden gegenüber den<br />
erneuerbaren Energieträger und Energiesysteme noch überwiegt.<br />
EEE GmbH 25
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Der mittlere Wärmebedarf eines durchschnittlichen Haushaltes liegt bei 19,9 MWh/a. Der<br />
Median des Wärmebedarfes, welcher im Gegensatz zum Mittelwert weniger durch<br />
Extremwerte beeinflusst ist liegt bei 15,2 MWh/a.<br />
Der als Vergleichswert heranziehbare mittlere Wärmebedarf eines durchschnittlichen<br />
Haushaltes in Thüringen beträgt 10,7 MWh/a, der Wert für gesamt Deutschland 14,9<br />
MWh/a. Der Wärmebedarf liegt somit um den Faktor 1,3 über dem Vergleichsdurchschnitt.<br />
Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Wärmebedarf der Haushalte im ländlichen Raum<br />
allgemein höher ist als im urbanen Bereich.<br />
Der Gesamtwärmebedarf der Haushalte in der Gemeinde wird auf Basis der<br />
Erhebungsergebnisse auf rund 121.300 MWh pro Jahr geschätzt, wovon etwa 19.500 MWh<br />
auf die Warmwasserbereitstellung entfallen.<br />
Knapp 29% der benötigten Wärmemenge der Haushalte werden bereits jetzt durch<br />
erneuerbare Energieträger (Erdwärme, Hackschnitzel, Holz, Pellets, Sonne) bereitgestellt.<br />
Tabelle 3 und Abbildung 8 geben eine Übersicht über die Art der Warmwasserbereitung:<br />
Warmwasserbereitung Anteil [%]<br />
Hauptheizung 78,4%<br />
Elektroboiler 13,4%<br />
Wärmepumpe 3,6%<br />
Solar 4,6%<br />
Tabelle 3: Warmwasserbereitung in den Haushalten<br />
Art der Warmwasserbereitung<br />
Hauptheizung Elektroboiler Wärmepumpe Solar<br />
Abbildung 8: Darstellung der Aufteilung der eingesetzten Energiesysteme zur WW-Bereitung<br />
EEE GmbH 26
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die Verteilung des mittleren jährlichen Wärmebedarfes nach Haushaltsgrößen zeigt Tabelle<br />
4:<br />
Wärmebedarf Personen/Haushalt MWh/Haushalt<br />
1 10,55<br />
2 16,45<br />
3 20,59<br />
4 25,73<br />
5 31,89<br />
Gesamt 19,88<br />
Tabelle 4: Verteilung des Wärmebedarfes der Haushalte nach Haushaltsgrößen<br />
Gebäudealter, Gebäudezustand<br />
Tabelle 5 und Abbildung 9 geben einen Überblick über die Altersklassenverteilung der<br />
Gebäude:<br />
Gebäudealter in Jahren Anteil<br />
80 36,9%<br />
Tabelle 5: Altersklassenverteilung der Gebäude<br />
Abbildung 9: Darstellung der Verteilung der Gebäude nach Altersklassen<br />
EEE GmbH 27
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Das Mittlere Alter der Gebäude in der Gemeinde liegt bei 68,8 Jahren, der Median des<br />
Gebäudealters bei 70 Jahren.<br />
Die meisten Veränderungen an der Substanz von Gebäuden (Ausbau, Zubau) erfolgten<br />
innerhalb der letzten 20 Jahre vor der Erhebung (43,3%). Die Periode mit den meisten<br />
Veränderungen lag im Zeitraum von 15 bis 20 Jahren vor der Erhebung (15,5%).<br />
Insgesamt wurden bei 51,7% der Wohngebäude Veränderungen vorgenommen.<br />
Tabelle 6 gibt eine Übersicht über das Alter der Fenster in den Gebäuden der Haushalte.<br />
Alter der Fenster Anteil<br />
35 2,9%<br />
keine Angaben 7,6%<br />
Tabelle 6: Alter der Gebäudefenster<br />
Ebenso veranschaulicht die Abbildung 10 die Aufteilung der Fensteralter in den privaten<br />
Wohngebäuden, woran erkannt werden kann, das der Großteil der Fenster noch kein allzu<br />
hohes Alter aufweisen und somit auch auf noch relativ gute Wärmedurchgangskoeffizienten<br />
schließen lassen.<br />
2,5%<br />
2,4%<br />
22,1%<br />
0,7%<br />
2,9%<br />
7,6%<br />
30,6%<br />
30,4%<br />
Abbildung 10: Alter der Fester der privaten Wohngebäude<br />
jünger 10<br />
10 bis 15<br />
15 bis 20<br />
20 bis 25<br />
25 bis 30<br />
30 bis 35<br />
älter 35<br />
keine Angaben<br />
EEE GmbH 28
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Tabelle 7 gibt einen Überblick über die Wärmedämmung, sowie den Mittelwert und den<br />
Median der daraus errechneten Energiekennzahl (kWh/m²*a) der Wohngebäude:<br />
Wärmedämmung Anteil EKZ mittel<br />
[kWh/m²a]<br />
EKZ median<br />
[kWh/m²a]<br />
Volldämmung 18,4% 158,16 132,32<br />
Teildämmung 47,4% 178,28 137,71<br />
Keine Dämmung 34,2% 197,71 154,96<br />
Tabelle 7: Wärmedämmung der Wohngebäude und zugehörige Energiekennzahlen<br />
An der Energiekennzahl zeigt sich in der Regel, dass ein voll gedämmtes Gebäude etwa 30<br />
bis 40% weniger Heizenergie benötigt als ein ungedämmtes. Die Vervollständigung einer<br />
Wärmedämmung von Teil- auf Volldämmung bringt in der Regel ebenfalls Ersparnisse in der<br />
Höhe von 20 bis 30%.<br />
Jedoch ergeben sich aus den Analyseergebnissen für die Wohngebäude in <strong>Zeulenroda</strong>-<br />
<strong>Triebes</strong> folgende Differenzen, dass die Energiekennzahl teilgedämmter Gebäude um 11%<br />
über dem Wert von gedämmten Gebäuden befindet, und jene von ungedämmten Gebäuden<br />
liegt um 20% höher. Somit wurde folglich auch für die Berechnung der Sparpotentiale durch<br />
Wärmedämmung diese Differenz herangezogen, um eine realistische Aussage für<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> treffen zu können.<br />
2.1.1.2. Strombedarf der Haushalte<br />
Der mittlere Strombedarf eines durchschnittlichen Haushaltes in der Gemeinde beträgt 3,8<br />
MWh/a. Betrachtet man den weniger durch Extremwerte beeinflussten Median ergeben sich<br />
3,4 MWh/a.<br />
Im deutschen Durchschnitt liegt der mittlere jährliche Strombedarf bei 3,6 MWh je Haushalt.<br />
Der Mittelwert aus den Erhebungsbögen liegt somit um den Faktor 1,1 über den<br />
Vergleichswerten.<br />
Abbildung 11 zeigt das durchschnittliche Vorhandensein von Elektrogeräten in den<br />
Haushalten in der Gemeinde. Die Prozentwerte entsprechen dem Anteil der Nennungen im<br />
Gesamtumfang der Stichprobe.<br />
EEE GmbH 29
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 11: Ausstattungsgrad der Haushalte mit Elektrogeräten<br />
Abbildung 12 zeigt die mittlere Häufigkeit der Geräte in einem Haushalt, im Falle der<br />
Nennung.<br />
Abbildung 12: Häufigkeiten der in den Haushalten vorhandenen Geräte<br />
Die Verteilung des mittleren Strombedarfes, aufgeschlüsselt nach Haushaltsgrößen, zeigt<br />
Tabelle 8:<br />
EEE GmbH 30
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Personen im Haushalt MWh/a MWh/Person<br />
1 2,19 2,19<br />
2 3,44 1,72<br />
3 4,37 1,46<br />
4 4,97 1,24<br />
5 und mehr 6,36 1,27<br />
Global 3,79 1,43<br />
Tabelle 8: Mittlerer Strombedarf nach Haushaltsgröße<br />
2.1.1.3. Verkehrsteilnahme und Treibstoffbedarf<br />
Hinsichtlich der Verkehrsteilnahme wurden die Häufigkeiten der (motorisierten)<br />
Verkehrsmittelnutzung für die periodischen Wege zur Arbeit sowie in der Freizeit erhoben.<br />
Für den täglichen Arbeits- bzw. Schulweg werden in 8,8% der Haushalte öffentliche<br />
Verkehrsmittel genutzt. In 71,1% der erhobenen Haushalte wird ein solches Verkehrsmittel<br />
nie für diese Zwecke genutzt. Es ist nahe liegend, dass in letzterem Falle ein PKW für diese<br />
Wege genutzt wird.<br />
Die häufigste Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln für Freizeitwege erfolgt mit 3,4% in<br />
der Kategorie „mindestens einmal im Monat“.<br />
Die Ausstattung der Haushalte (aufgeschlüsselt nach Haushaltsgröße) mit Kraftfahrzeugen<br />
ergab folgendes, in Tabelle 9 dargestelltes Ergebnis:<br />
Personen im Haushalt Kein KFZ Einspurig 1 Auto 2 Autos Jahreskilometer mittel<br />
1 122 12 137 5 11.367<br />
2 62 70 416 145 17.038<br />
3 14 58 134 152 24.086<br />
4 6 44 66 114 27.968<br />
5 und mehr 7 30 29 68 28.887<br />
Summen/Mittel 211 184 753 416 21.869<br />
Anteil 14,0% 12,2% 50,0% 27,6%<br />
Tabelle 9: Ausstattung der Haushalte mit Kraftfahrzeugen<br />
EEE GmbH 31
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
75% der KFZ sind Dieselfahrzeuge, 24% werden mit Benzin betrieben. Der Anteil der<br />
Erdgasautos liegt bei 1%.<br />
Die mittlere gefahrene Jahreskilometerstrecke beträgt bei Dieselfahrzeugen 29.900 km, bei<br />
Benzinfahrzeugen 21.000 km. Für Erdgasautos liegt der Mittelwert bei 34.900 km jährlich.<br />
In einem durchschnittlichen Haushalt werden jährlich 14,8 MWh für motorisierte Mobilität<br />
aufgewendet.<br />
Tabelle 10 gibt einen Überblick über den durchschnittlichen Treibstoffbedarf der Haushalte,<br />
aufgeschlüsselt nach Haushaltsgröße:<br />
Personen im Haushalt MWh/a<br />
1 6,80<br />
2 10,20<br />
3 14,78<br />
4 24,14<br />
5 und mehr 18,07<br />
Gesamtmittel 14,80<br />
Tabelle 10: Treibstoffbedarf nach Haushaltsgröße<br />
2.1.2. Gesamtenergiebedarf der Haushalte<br />
Der mittlere Gesamtenergiebedarf eines Haushaltes in der Gemeinde besteht aus:<br />
Wärme: 19,88 MWh<br />
Strom: 3,79 MWh<br />
Treibstoff: 14,80 MWh<br />
Und beträgt somit in Summe 38,47 MWh.<br />
Nach prozentuellen Anteilen entfallen auf die Wärme 51,7%, auf den elektrischen Strom<br />
9,9% und auf die KFZ-Treibstoffe 38,5% des Gesamtenergiebedarfes eines durchschnittlichen<br />
Haushaltes (siehe Abbildung 13).<br />
EEE GmbH 32
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Gesamtenergiebedarf eines Haushalts<br />
38%<br />
10%<br />
Wärme Strom Treibstoff<br />
EEE GmbH 33<br />
52%<br />
Abbildung 13: Aufteilung des Gesamtenergiebedarfs eines Haushalts<br />
2.1.3. Geldausgaben für Energieträger<br />
Die mittleren Ausgaben eines Haushaltes für Energieträger betragen jährlich rund 3.940.-<br />
Euro. Diese gliedern sich in:<br />
Wärme:<br />
1.170.-<br />
Strom: 790.-<br />
Treibstoff: 1.980.-<br />
Die entsprechenden Medianwerte betragen:<br />
Wärme:<br />
1.000.-<br />
Strom: 700.-<br />
Treibstoff: 1.200.-<br />
Daraus ergibt sich eine Summe der Medianwerte von 2.900.- Euro
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
2.1.4. Hochrechnung des Energiebedarfes der Haushalte auf Basis der<br />
Erhebungsergebnisse<br />
Die mittleren Kennwerte der Haushalte für Wärme, Strom und Treibstoff wurden linear auf<br />
die Gesamtanzahl der Haushalte in der Gemeinde extrapoliert. Die Extrapolierung erfolgte<br />
außerdem auf Basis der Haushaltsgrößen.<br />
Für die Gesamtanzahl der rund 6.600 Haushalte in der Kommune ergeben sich jährlich<br />
folgende mittleren Summenwerte:<br />
Wärme: 121.300 MWh<br />
Strom: 25.000 MWh<br />
Treibstoff: 84.300 MWh<br />
Der durchschnittliche Gesamtenergiebedarf der Haushalte beträgt somit in Summe 230.600<br />
MWh jährlich.<br />
Unter Berücksichtigung der Haushaltsgrößen ergibt sich eine Anteilsverteilung von 53%<br />
Wärme, 11% Strom und 36% Treibstoff (siehe Abbildung 14).<br />
Gesamtenergiebedarf aller Haushalte<br />
36%<br />
11%<br />
Wärme Strom Treibstoff<br />
Abbildung 14: Aufteilung des Gesamtenergiebedarfs aller Haushalte<br />
Tabelle 11 zeigt den hochgerechneten Energiebedarf der Haushalte, aufgeschlüsselt nach<br />
Ortsteilen:<br />
EEE GmbH 34<br />
53%
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Ortsteil MWh/a Anteil<br />
(alphabetische Reihe) Wärme Strom Treibstoff Gesamt<br />
Dörtendorf 1.466 302 1.019 2.787 1,21%<br />
Förthen 771 159 536 1.466 0,64%<br />
Kleinwolschendorf 932 192 647 1.771 0,77%<br />
Läwitz 1.016 209 706 1.931 0,84%<br />
Leitlitz 771 159 536 1.466 0,64%<br />
Mehla 2.398 494 1.666 4.559 1,98%<br />
Niederböhmersdorf 2.337 482 1.624 4.442 1,93%<br />
Pahren 2.543 524 1.767 4.834 2,10%<br />
Stelzendorf 672 139 467 1.278 0,55%<br />
<strong>Triebes</strong> 24.353 5.019 16.925 46.297 20,08%<br />
Weckersdorf 1.695 349 1.178 3.223 1,40%<br />
<strong>Zeulenroda</strong> 82.346 16.971 57.228 156.545 67,89%<br />
Summe 121.300 25.000 84.300 230.600 100,00%<br />
Tabelle 11: Hochgerechneter Energiebedarf nach Ortsteilen<br />
2.1.5. Hochrechnung der Geldausgaben der Haushalte für Energie auf Basis der<br />
Erhebungsergebnisse<br />
Für die Hochrechnung der Geldausgaben sind neben den Energiemengen auch die<br />
eingesetzten Energieträger und deren Anteile am Gesamtversorgungsspektrum der<br />
Haushalte zu berücksichtigen.<br />
Wärmebereitstellung<br />
Für die Wärmebereitstellung ergibt sich eine Summe von ca. 7.706.000.- Euro jährlich.<br />
Der Anteil erneuerbarer Energieträger an der Gesamtwärmebereitstellung liegt bei 27%,<br />
deren Anteil bei den Ausgaben lediglich bei 19%.<br />
Strombereitstellung<br />
Die Gesamtkosten für die Strombereitstellung für alle Haushalte betragen ca. 5.150.000.-<br />
Euro jährlich und beinhalten die Kosten für Haushaltsgeräte, Heimelektronik, Beleuchtung<br />
und diverse andere Anwendungen.<br />
EEE GmbH 35
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Der Stromanteil für Direktstromheizungen und Wärmepumpen wurde vor der Berechnung<br />
eliminiert bzw. dem Bereich Wärmebereitstellung zugeschlagen.<br />
Treibstoffbereitstellung<br />
Für die Bereitstellung der Treibstoffmengen in den Haushalten ergibt sich eine jährliche<br />
Summe von 11.274.000.- Euro.<br />
Somit fallen die meisten Kosten für Treibstoff an, gefolgt von den Wärme- und den<br />
Stromkosten. Die Kostenverteilung gestaltet sich mit Ausgaben von 47% für Treibstoff, 21%<br />
für Strom und 32% für Wärme.<br />
Gesamtenergiekosten<br />
Die hochgerechneten Gesamtenergiekosten für die Haushalte in der Gemeinde ergeben<br />
somit eine Summe von 24.130.000.- Euro.<br />
Tabelle 12 gibt einen Überblick über die Geldausgaben der Haushalte, aufgegliedert nach<br />
Ortsteilen:<br />
Geldausgaben der Haushalte<br />
nach Ortsteilen<br />
€ pro Jahr<br />
Wärme Strom Treibstoff Summe<br />
Dörtendorf € 93.147 € 62.251 € 136.276 € 291.675<br />
Förthen € 48.999 € 32.747 € 71.687 € 153.433<br />
Kleinwolschendorf € 59.187 € 39.556 € 86.592 € 185.335<br />
Läwitz € 64.524 € 43.122 € 94.400 € 202.045<br />
Leitlitz € 48.999 € 32.747 € 71.687 € 153.433<br />
Mehla € 152.335 € 101.807 € 222.868 € 477.010<br />
Niederböhmersdorf € 148.454 € 99.213 € 217.190 € 464.856<br />
Pahren € 161.552 € 107.967 € 236.354 € 505.873<br />
Stelzendorf € 42.693 € 28.532 € 62.460 € 133.684<br />
<strong>Triebes</strong> € 1.547.119 € 1.033.956 € 2.263.459 € 4.844.533<br />
Weckersdorf € 107.702 € 71.978 € 157.569 € 337.249<br />
<strong>Zeulenroda</strong> € 5.231.289 € 3.496.125 € 7.653.459 € 16.380.873<br />
Tabelle 12: Hochgerechnete Gesamtenergiekosten der Haushalte nach Gemeinden<br />
EEE GmbH 36
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
2.1.6. Überblick Energiebedarf und Ausgaben der Haushalte in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die folgende Grafik soll einen zusammenfassenden Überblick über die Ergebnisse der<br />
Haushaltsanalysen geben, damit der Energieträgereinsatz, der Energiebedarf und auch die<br />
Ausgaben der Haushalte in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> und den Umlandgemeinden in Summe<br />
veranschaulicht werden kann.<br />
Abbildung 15: Überblick über den Energiebedarf und die Kosten der Haushalte<br />
Zum Treibstoffanteil in Abbildung 15 muss an dieser Stelle hinzugefügt werden, dass ein<br />
Anteil von kleiner als 1% nur angenommen wurde, da aus den Erhebungen keine Anteile an<br />
Treibstoffen auf erneuerbarer Basis ermittelt werden konnten und auch keine Daten über<br />
den Treibstoffmix im Projektgebiet ermittelt werden konnte.<br />
EEE GmbH 37
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
2.1.7. Energiesparpotentiale der Haushalte<br />
Der folgende Abschnitt behandelt die Sparpotentiale für Wärme, Strom und Treibstoff.<br />
Wärme<br />
Energiesparpotentiale beim Wärmebedarf ergeben sich in erster Linie durch thermische<br />
Optimierung der Gebäudehülle aber auch durch energiebewussteres Nutzerverhalten.<br />
Wärme theoretisch<br />
Für die Ermittlung des theoretischen Wärmesparpotentials wird davon ausgegangen, dass es<br />
möglich ist in allen Haushalten eine mittlere Gesamtwärmekennzahl von 90 kWh/m²*a<br />
endenergetisch zu erreichen.<br />
Das theoretische Wärmesparpotential liegt bei 33.240 MWh/a und beträgt ca. 27% des<br />
Gesamtwärmebedarfes der Haushalte.<br />
Wärme auf Basis aktueller Energiekennzahlen<br />
Die vorliegende rechnerische Schätzung des Wärmesparpotentiales beruht auf der<br />
Berechnung der mittleren realen Energiekennzahl bei unterschiedlichen Stufen der<br />
Gebäudedämmung. Dabei wurde jeweils eine mittlere Energiekennzahl für voll-, teil- und<br />
ungedämmte Gebäude aus den Erhebungsdaten ermittelt. Um eine Beeinflussung der<br />
Kennzahl durch statistische Ausreißer möglichst gering zu halten wurde nicht der Mittelwert,<br />
sondern der Median für die Beurteilung der thermischen Sparpotentiale herangezogen.<br />
Für die Berechnung der Sparpotentiale wurde dann auf die Differenz zwischen den<br />
Medianwerten der EKZ zurückgegriffen (siehe auch Tabelle 7).<br />
Das Sparpotential, welches sich somit aus der thermischen Sanierung der Gebäude bzw.<br />
einem energiebewussten Nutzerverhalten ergibt, beträgt in Summe 14.200 MWh jährlich<br />
und entspricht ca. 12% des aktuellen Wärmebedarfes der Haushalte im Projektgebiet.<br />
Die eingesparte Energiemenge entspricht dem aktuellen Wärmebedarf von 714 Haushalten.<br />
EEE GmbH 38
Strom<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Für die Ermittlung des Stromsparpotentiales sind folgende Komponenten von Bedeutung:<br />
Standby-Verluste, Nutzerverhalten und Gerätetyp und –alter.<br />
Je nach individueller Haushaltsausstattung und Gerätenutzung ergibt sich daraus ein<br />
Sparpotential zwischen 10 und 30% des jährlichen Strombedarfes.<br />
Das Sparpotential wird im vorliegenden Fall pauschal mit 15% veranschlagt und setzt sich<br />
zusammen aus der Elimination von Standby-Verlusten (5%) und einem Anteil von 10% durch<br />
Änderung des Nutzerverhaltens bzw. Austausch alter Elektrogeräte gegen<br />
energieeffizientere neue und der Umstellung auf energieeffizientere Leuchtmittel.<br />
Auf dieser Grundlage beträgt das Sparpotential für die Haushalte 3.700 MWh jährlich. Diese<br />
Energiemenge entspricht dem aktuellen Strombedarf von 980 Haushalten.<br />
Treibstoff<br />
Für die Ermittlung des Sparpotentials an Treibstoffen wurde die Statistik der<br />
Berufstagespendler herangezogen, sowie die aus den Erhebungen gewonnenen Daten zum<br />
Fahrzeugbestand und zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel in den Haushalten.<br />
Als mittlere tägliche Pendelentfernung zwischen Wohnort und Arbeitsort wurde der<br />
Bundesdeutsche Durchschnitt von rund 38 km angenommen. Unter diesem Gesichtspunkt<br />
entfallen auf den Berufspendelverkehr 38% des gesamten Treibstoffbedarfes der Haushalte.<br />
Weiters wurde die Annahme getroffen, dass ein Fünftel des Energiebedarfes des<br />
Berufspendelverkehrs durch Nutzung Park-and-Ride Möglichkeiten bzw. die Bildung von<br />
Fahrtgemeinschaften über Mitfahrbörsen reduziert werden kann.<br />
Als weiteres Sparpotential wurde die Reduktion der mittleren jährlichen Kilometerleistung<br />
bei privaten Fahrten um 5% eingesetzt.<br />
Das so ermittelte Sparpotential beträgt jährlich 9.100 MWh Treibstoff, das sind etwa 11%<br />
des aktuellen Bedarfes. Die Energiemenge entspricht dem aktuellen Treibstoffbedarf von<br />
610 Haushalten.<br />
EEE GmbH 39
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Zusammenfassung Energiesparpotentiale<br />
Die Summe der Einsparpotentiale in den Haushalten beträgt 27.000 MWh.<br />
Der Geldwert der Einsparpotentiale in den Haushalten beträgt in Summe 2,9 Millionen Euro<br />
(siehe Abbildung 16).<br />
Von diesem Betrag entfallen 43% auf Kosten für Treibstoffe, 31% auf Kosten für<br />
Wärmeenergieträger und 26% auf Kosten für elektrischen Strom.<br />
Abbildung 16: Überblick über den Energiebedarf, die Kosten und der Sparpotentiale der Haushalte<br />
EEE GmbH 40
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
2.1.8. Energiebedarf und Kenngrößen im öffentlichen Bereich<br />
Im Zuge der Erhebungsarbeiten konnten von 41 öffentlichen Objekten energiebezogene<br />
Daten eingeholt werden. Die Daten wurden hinsichtlich des Gebäudealters, der<br />
energetischen Beschaffenheit der Gebäudehülle, dem Zustand der Heizungsanlage und des<br />
Wärmeverteilsystems, sowie hinsichtlich des Brennstoffeinsatzes und der Brennstoffkosten<br />
erhoben. In den folgenden Abschnitten werden nun die Auswertungsergebnisse der<br />
Gemeindegebäude in Summe dargestellt und im Abschnitt der Maßnahmen, werden die<br />
Objekte genauer analysiert und Energiesparpotentiale im Einzelnen ermittelt.<br />
Die Analyse der Gemeindegebäude hinsichtlich der energetischen Beschaffenheit der<br />
Gebäudehülle ergab, dass die öffentlichen Gebäude alle in Massivbauweise errichtet<br />
wurden.<br />
Die öffentlichen Gebäude gegliedert nach Gebäudebaujahr sind aus Tabelle ersichtlich.<br />
Objekt Baujahr<br />
Friedrich-Solle-Schule k.A.<br />
Sport- und Freizeithalle 1617<br />
Grund- und Regelschule <strong>Triebes</strong> 1675<br />
Vereinshaus 1786<br />
Rathaus 1800<br />
Kita "Villa-Kinderglück" 1827<br />
Kita "Sonnenschein" 1837<br />
Feuerwehrgerätehaus 1880<br />
Dorfgemeinschaftshaus k.A.<br />
Kita "Frohe Zukunft" 1887<br />
Rötlein Turnhalle 1889<br />
Stadthalle mit Kegelbahn 1890<br />
Ludwig-Jahn-Turnhalle 1909<br />
Städtisches Museum 1928<br />
Feuerwehrgerätehaus k.A.<br />
Friedhof - Leichenhalle 1932<br />
Jugendclub "Römer" 1933<br />
EEE GmbH 41
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Friedrich-Engels-Turnhalle 1934<br />
Bauhof (Hauptgebäude) 1939<br />
Dorfgemeinschaftshaus 1946<br />
Schullandheim - Schulungsgebäude 1950<br />
Winkelmann'sches Haus 1960<br />
Feuerwehr <strong>Zeulenroda</strong> (Alt- u. Neubau) 1962<br />
Schullandheim - Neubau 1963<br />
Musikschule 1973<br />
Freizeitzentrum 1976<br />
Rötlein Schule 1977<br />
Bauamt/Bibliothek 1977<br />
Schießhaus 1987<br />
Wohnhaus + Turnhalle Spielwiese 1989<br />
Friedhof <strong>Triebes</strong> 1989<br />
Friedrich-Reimann-Schule 1994<br />
Friedrich-Reimann-Grundschule (Altbau) 1994<br />
Bauhof (Garage) 1998<br />
Schullandheim - Wohnhaus 1998<br />
Kita "Hainschlösschen" 1999<br />
Rathaus k.A.<br />
Dorfgemeinschaftshaus 1999<br />
Friedrich-Reimann-Turnhalle 2000<br />
Jugendclub 2001<br />
Feuerwehrgerätehaus 2002<br />
Tabelle 13: Listung der analysierten öffentlichen Gebäude nach Gebäudebaujahr<br />
EEE GmbH 42
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Des Weiteren wurde zwecks Überblick eine Unterteilung der Objekte nach Baujahr<br />
vorgenommen, was aus der folgenden Tabelle ersichtlich.<br />
Gebäudebaujahr Anzahl der Gebäude Anteil [%]<br />
1600 – 1850 6 15,8 %<br />
1850 – 1900 4 10,5 %<br />
1900 – 1950 8 21,0 %<br />
1950 - 2000 18 47,4 %<br />
>2000 2 5,3 %<br />
Tabelle 14: Baujahr der öffentlichen Gebäude in <strong>Zeulenroda</strong><br />
Das mittlere Alter der erhobenen Gemeindegebäude beträgt somit 84 Jahre. Die Auswertung<br />
ergab ebenfalls, dass rund 50 % der Gebäude über 50 Jahre alt sind und ebenso die Hälfte<br />
unter diesem Alter liegt.<br />
Das durchschnittliche Alter der Fenster in den Gebäuden beträgt 12 Jahre, was noch auf<br />
relativ gute Wärmedurchgangskoeffizienten schließen lässt. Auch bei den ältesten Fenstern<br />
in den öffentlichen Gebäuden (25 Jahre) wird noch kein dringender Sanierungsbedarf<br />
gesehen.<br />
Die weitere Analyse der Gemeindegebäude hinsichtlich der thermischen Beschaffenheit der<br />
Gebäudehülle konnte herausgefunden werden, dass lediglich 5 Gemeindegebäude – also nur<br />
rund 12% - über eine Volldämmung verfügen, rund 22% teilgedämmt sind, oder über ein<br />
spezielles - dämmendes Mauerwerk verfügen. Somit sind etwa 66% der öffentlichen Objekte<br />
ungedämmt.<br />
Eine Analyse des Außenmauerwerks ergab, dass ebenfalls rund 70% der öffentlichen<br />
Gebäude aus Vollziegeln bestehen. Von diesen Gebäuden verfügen auch lediglich 17,5%<br />
über eine Wärmedämmung von 8 bis 10 cm. Alleine bei diesen Gebäuden wird (sofern es<br />
auch aufgrund des Denkmalschutzes möglich ist) ein großes Energiesparpotential für die<br />
Anbringung einer Wärmedämmung gesehen. Eine genauere Analyse erfolgt im Abschnitt der<br />
Maßnahmenbeschreibung.<br />
EEE GmbH 43
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Nach der Analyse im Bezug auf das Heizungssystem und den eingesetzten Energieträgern in<br />
den öffentlichen Gebäuden konnte herausgefunden werden, dass 65% der Heizkessel nach<br />
dem Jahr 2000 installiert wurden und fast die Hälfte davon nicht älter als 2 Jahre sind.<br />
Des Weiteren wurde ermittelt, dass in rund 95% der Gemeindegebäude fossile Brennstoffe<br />
oder elektrischer Strom zur Wärmebereitstellung eingesetzt werden (vgl. Abbildung 17). In<br />
lediglich 5% werden erneuerbare Energieträger wie Holz oder Pellets eingesetzt.<br />
Energieträgereinsatz - Öffentliche Gebäude<br />
45%<br />
8%<br />
2% 2% 2% 3%<br />
3%<br />
12%<br />
24%<br />
Abbildung 17: Energieträgereinsatz im öffentlichen Bereich<br />
Hartholz<br />
Holzmix<br />
Pellets<br />
EEE GmbH 44<br />
Kohle<br />
Heizöl<br />
Erdgas<br />
Flüssiggas<br />
Strom<br />
Sonstige / Fernwärme<br />
Hinsichtlich des Einsatzes von erneuerbaren Energiesystemen zur Warmwasserbereitung<br />
wurde ermittelt, dass in etwa 7% der öffentlichen Gebäuden Solarthermieanlagen zur<br />
Warmwasserbereitung eingesetzt.<br />
2.1.8.1. Energiebedarf in den kommunalen Gebäuden<br />
Tabelle 15 gibt einen Überblick über den durchschnittlichen jährlichen Energiebedarf der<br />
kommunalen Gebäude. Im Zuge der Gebäudebeurteilung wurden auch mögliche<br />
Energiesparpotentiale geschätzt. Der ermittelte Energiebedarf der öffentlichen Gebäude<br />
gliedert sich nun wie folgt:
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Energiebedarf in kWh/a<br />
Gebäude Ort Wärme Strom Gesamt<br />
Friedrich Solle Schule <strong>Zeulenroda</strong> 479.000 27.410 506.410<br />
Schullandheim Neubau<br />
und Schulungsgebäude<br />
<strong>Zeulenroda</strong> 83.850 16.820 100.670<br />
Friedrich Reimann Grundschule <strong>Zeulenroda</strong> 372.545 39.127 411.672<br />
Städtisches Museum <strong>Zeulenroda</strong> 17.000 22.537 39.537<br />
Rötlein Schule <strong>Zeulenroda</strong> 379.198 35.654 414.852<br />
Rötlein Turnhalle <strong>Zeulenroda</strong> 54.114 54.114<br />
Bauamt - Bibliothek <strong>Zeulenroda</strong> 206.965 17.684 224.649<br />
Rathaus <strong>Zeulenroda</strong> 927.522 59.737 987.259<br />
Kita Villa Kinderglück <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />
Stadthalle mit Kegelbahn <strong>Zeulenroda</strong> 130.000 150.000 280.000<br />
Kita Frohe Zukunft <strong>Zeulenroda</strong> 292.501 22.962 315.463<br />
Musikschule <strong>Zeulenroda</strong> 105.105 4.100 109.205<br />
Friedrich Engels Turnhalle <strong>Zeulenroda</strong> 186.674 28.621 215.295<br />
Ludwig Jahn Turnhalle <strong>Zeulenroda</strong> 113.841 5.182 119.023<br />
Friedhof Leichenhalle <strong>Zeulenroda</strong> 70.742 71.752 142.494<br />
Feuerwehr <strong>Zeulenroda</strong> <strong>Zeulenroda</strong> 134.190 17.297 151.487<br />
Jugendclub Römer <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />
Schiesshaus <strong>Zeulenroda</strong> 28.059 8.122 36.181<br />
Kita Sonnenschein <strong>Zeulenroda</strong> 267.500 42.478 309.978<br />
Freizeitzentrum <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />
Bauhof Hauptgebäude <strong>Zeulenroda</strong> 45.990 8.105 54.095<br />
Bauhof Garage <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />
Schullandheim Wohnhaus <strong>Zeulenroda</strong> 9.480 2.500 11.980<br />
Rathaus <strong>Triebes</strong> 103.216 12.562 115.778<br />
Grund- und Regelschule <strong>Triebes</strong> 457.660 42.700 500.360<br />
Wohnhaus und Turnhalle<br />
Spielwiese<br />
<strong>Triebes</strong> 94.913 14.120 109.033<br />
Winkelmannsches Haus <strong>Triebes</strong> - - -<br />
Sport- und Freizeithalle <strong>Triebes</strong> 58.800 14.535 73.335<br />
Friedhof <strong>Triebes</strong> <strong>Triebes</strong> 3.563 3.500 7.063<br />
Dorfgemeinschaftshaus Niederböhmersdorf 20.972 1.945 22.917<br />
Kita Hainschlösschen Pahren 50.650 4.000 54.650<br />
Vereinshaus Pahren 16.685 1.746 18.431<br />
EEE GmbH 45
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Dorfgemeinschaftshaus Pahren 16.500 7.881 24.381<br />
Feuerwehrgerätehaus Weckersdorf 4.143 4.143<br />
Jugendclub Weckersdorf 13.527 1.275 14.802<br />
Feuerwehrgerätehaus Stelzendorf 3.648 3.648<br />
Dorfgemeinschaftshaus Dörtendorf 38.760 5.867 44.627<br />
Feuerwehrgerätehaus Kleinwolschendorf 4.787 126 4.913<br />
Summe Energiebedarf in kWh 4.784.309 698.135 5.482.445<br />
Jährliche Ausgaben in € 382.745 132.646 515.391<br />
Tabelle 15: Energiebedarf der öffentlichen Gebäude<br />
Optimierungsmöglichkeiten zu den Gebäuden werden im Abschnitt „Maßnahmen im<br />
öffentlichen Bereich“ behandelt. In Summe kann nun für den öffentlichen Bereich (wie in<br />
obiger Tabelle dargestellt) ein Gesamtenergiebedarf von 5.482 MWh/a veranschlagt werden.<br />
2.1.8.2. Energiebedarf im öffentlichen Bereich<br />
Um den gesamten Energiebedarf im öffentlichen Bereich in Summe darstellen zu können,<br />
wurde zusätzlich zu den Gemeindegebäuden der Energiebedarf der öffentlichen Anlagen<br />
(Straßenbeleuchtung, Kläranlagen, Pumpwerke) und des Fuhrparks berechnet. Tabelle 16<br />
zeigt die Verteilung des kommunalen Gesamtenergiebedarfes, aufgegliedert nach<br />
Verbrauchern.<br />
Aktueller kommunaler Energiebedarf MWh<br />
Wärme<br />
MWh<br />
Strom<br />
MWh<br />
Treibstoff<br />
Summe<br />
Kommunale Gebäude 4.784 698 - 5.482<br />
Pumpwerke - 56 - 56<br />
Kläranlagen - 870 - 870<br />
Straßenbeleuchtung - 972 - 972<br />
Fuhrpark - - 524 524<br />
Summe MWh pro Jahr 4.784 2.596 524 7.904<br />
Bedarfsanteil 60,5% 32,8% 6,6% 100,0%<br />
Kosten in € pro Jahr 382.745 493.188 64.931 940.864<br />
Kostenanteil 40,7% 52,4% 6,9% 100,0%<br />
Tabelle 16: Energiebedarf der kommunalen Anlagen und Gebäude laut Erhebungsdaten<br />
EEE GmbH 46
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Den höchsten Energiebedarf weisen die kommunalen Gebäude auf, gefolgt von der<br />
Straßenbeleuchtung und den Kläranlagen.<br />
Abbildung 18: Überblick über den Energiebedarf und die Kosten im öffentlichen Bereich<br />
2.1.8.3. Sparpotentiale im öffentlichen Bereich<br />
Die Sparpotentiale werden in erster Linie über den aktuellen Zustand der Gebäudehülle und<br />
deren Optimierbarkeit geschätzt. Eine weitere Komponente stellt der bewusstere Umgang<br />
mit Energie und einer daraus folgenden Änderung des Nutzerverhaltens dar. Letzteres hat<br />
eine Auswirkung sowohl auf den Bedarf an thermischer als auch an elektrischer Energie.<br />
Die Einsparpotentiale zu den Gemeindegebäuden (gemäß Tabelle 17) wurden einerseits<br />
aufgrund der genaueren Analyse der Gemeindegebäude ermittelt und andererseits wurden<br />
Erfahrungswerte und auch Richtwerte nach der VDI 3807 herangezogen.<br />
EEE GmbH 47
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Sparpotentiale in kWh/a<br />
Gebäude Ort Wärme Strom Gesamt<br />
Friedrich Solle Schule <strong>Zeulenroda</strong> 14.370 1.371 15.741<br />
Schullandheim Neubau<br />
und Schulungsgebäude<br />
<strong>Zeulenroda</strong> 2.516 1.682 4.198<br />
Friedrich Reimann Grundschule <strong>Zeulenroda</strong> 11.176 9.687 20.863<br />
Städtisches Museum <strong>Zeulenroda</strong> 510 676 1.186<br />
Rötlein Schule <strong>Zeulenroda</strong> 11.376 10.268 21.644<br />
Rötlein Turnhalle <strong>Zeulenroda</strong> 1.623 1623<br />
Bauamt - Bibliothek <strong>Zeulenroda</strong> 10.348 3.537 13.885<br />
Rathaus <strong>Zeulenroda</strong> 46.376 8.961 55337<br />
Kita Villa Kinderglück <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />
Stadthalle mit Kegelbahn <strong>Zeulenroda</strong> 75.000 75.000<br />
Kita Frohe Zukunft <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />
Musikschule <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />
Friedrich Engels Turnhalle <strong>Zeulenroda</strong> 46.669 5.724 52.393<br />
Ludwig Jahn Turnhalle <strong>Zeulenroda</strong> 56.921 56.921<br />
Friedhof Leichenhalle <strong>Zeulenroda</strong> 35.371 35.371<br />
Feuerwehr <strong>Zeulenroda</strong> <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />
Jugendclub Römer <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />
Schiesshaus <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />
Kita Sonnenschein <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />
Freizeitzentrum <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />
Bauhof Hauptgebäude <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />
Bauhof Garage <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />
Schullandheim Wohnhaus <strong>Zeulenroda</strong> 1.422 750 2.172<br />
Rathaus <strong>Triebes</strong> - - -<br />
Grund- und Regelschule <strong>Triebes</strong> 4.270 4.270<br />
Wohnhaus und Turnhalle <strong>Triebes</strong> 4.236 4.236<br />
Spielwiese<br />
Winkelmannsches Haus <strong>Triebes</strong> - - -<br />
Sport- und Freizeithalle <strong>Triebes</strong> - - -<br />
Friedhof <strong>Triebes</strong> <strong>Triebes</strong> - - -<br />
Dorfgemeinschaftshaus Niederböhmersdorf 7.340 7.340<br />
Kita Hainschlösschen Pahren - - -<br />
EEE GmbH 48
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Vereinshaus Pahren - - -<br />
Dorfgemeinschaftshaus Pahren 5.775 5.517 11.292<br />
Feuerwehrgerätehaus Weckersdorf - - -<br />
Jugendclub Weckersdorf 8.116 510 8.626<br />
Feuerwehrgerätehaus Stelzendorf - - -<br />
Dorfgemeinschaftshaus Dörtendorf 11.628 880,05 12.508<br />
Feuerwehrgerätehaus Kleinwolschendorf 478,7 479<br />
Summe Einsparpotentiale in kWh 272.016 133.068 405.085<br />
Jährliche Einsparungen der Ausgaben in € 21.761 25.283 47.044<br />
Tabelle 17: Sparpotentiale der öffentlichen Gebäude<br />
Im Bereich des Bedarfes an elektrischer Energie wurde auch der Effekt einer mittel- bis<br />
langfristigen Umstellung der Straßenbeleuchtung von den aktuell verwendeten<br />
Natriumdampflampen auf LED-Leuchten untersucht.<br />
In weiterer Folge wurde der reduzierte Energiebedarf errechnet, welcher sich ergeben<br />
würde, wenn die vorgeschlagenen Sparmaßnahmen umgesetzt werden würden.<br />
Tabelle 18 zeigt nun den, um das geschätzte Sparpotential reduzierten,<br />
Gesamtenergiebedarf für die kommunalen Gebäude und Anlagen:<br />
Reduzierter kommunaler Energiebedarf MWh<br />
Wärme<br />
MWh<br />
Strom<br />
MWh<br />
Treibstoff<br />
Summe<br />
Kommunale Gebäude 4.512 565 5.077<br />
Pumpwerke - 56 56<br />
Kläranlagen - 870 870<br />
Straßenbeleuchtung - 643 643<br />
Fuhrpark - 524 524<br />
Summe 4.512 2.134 524 7.170<br />
Energieeinsparung 5,7% 17,8% 0,0% 9,3%<br />
Kosten in € pro Jahr 360.983 405.473 64.976 831.432<br />
Tabelle 18 : Reduzierter Energiebedarf der kommunalen Anlagen und Gebäude<br />
EEE GmbH 49
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Durch das Ausschöpfen der Sparpotentiale können bis zu 9,3% des aktuellen kommunalen<br />
Gesamtenergiebedarfes eingespart werden.<br />
Abbildung 19: Überblick über den Energiebedarf, die Kosten und der Sparpotentiale im öffentlichen Bereich<br />
2.1.8.4. Energiekosten auf kommunaler Ebene<br />
Die Energiekosten im kommunalen Bereich betragen im Mittel jährlich knappe € 941.000.-<br />
(vgl. Tabelle 16). Sie verteilen sich zu 41% auf Wärme-, zu 52% auf Strom- und zu 7% auf<br />
Treibstoffkosten.<br />
Der Geldwert des gesamten Einsparpotentials wird auf rund € 109.400.- geschätzt (siehe<br />
auch Abbildung 19), davon entfallen 80% auf Einsparungen im Wärme- und 20% auf<br />
Einsparungen im Strombereich. Die Gesamtkosteneinsparung liegt bei rund 12%.<br />
EEE GmbH 50
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
2.1.9. Wirtschaftstätigkeit und Energiebedarf<br />
2.1.9.1. Energiebedarf in Land- und Forstwirtschaft<br />
Im Projektbetrieb sind 3.911 ha landwirtschaftliche Nutzfläche sowie 1.413 ha Waldflächen<br />
anzutreffen.<br />
Die landwirtschaftlichen Flächen werden im Wesentlichen von zwei Großbetrieben<br />
bearbeitet, die Waldflächen weisen eine differenziertere Nutzerstruktur auf.<br />
Der Schwerpunkt der betrieblichen Tätigkeiten liegt im Ackerbau, es spielt aber auch die<br />
Tierhaltung eine nicht unwichtige Rolle.<br />
Der Energiebedarf für die landwirtschaftliche Tätigkeit wurde auf Basis der vorhandenen<br />
Nutzflächen und mittels Kennzahlen, die aus der Auswertung der Energiedaten von 200<br />
ähnlichen Betrieben stammen, hochgerechnet.<br />
Daraus ergibt sich ein Jahresenergiebedarf von 5.350 MWh, aufgeteilt auf:<br />
Wärme:<br />
2.600 MWh<br />
Strom: 750 MWh<br />
Treibstoff: 2.000 MWh<br />
2.1.9.2. Energiebedarf in der gewerblichen Wirtschaft<br />
Aus der gewerblichen Wirtschaft konnten die Energiedaten von 34 Betrieben erfasst werden.<br />
Darunter befinden sich auch die Daten der Energieintensivsten Unternehmen im<br />
Kommunalgebiet.<br />
Um einen Schätzwert für die anderen, in der Regel Kleinbetriebe, zu erhalten wurde auf eine<br />
Datensammlung nach Branche und Mitarbeiterstand zurückgegriffen, wie sie im Zuge<br />
anderer Projekte ermittelt wurden.<br />
EEE GmbH 51
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die so errechneten Schätzwerte erreichen zwar nicht die Schärfe einer Gesamterhebung<br />
oder einer umfassenden Stichprobe, erlauben aber dennoch Rückschlüsse auf den<br />
ungefähren Anteil der gewerblichen Wirtschaft am Gesamtenergiebedarf in der Kommune.<br />
Aus der Zusammenführung der Verbrauchswerte, wie sie im Zuge der Erhebungsarbeiten<br />
erfasst wurden und den Schätzwerten für die nicht erfassten Kleingewerbebetriebe ergibt<br />
sich ein Endenergiebedarf für die gewerbliche Wirtschaft von 295.200 MWh pro Jahr.<br />
Dieser Endenergiebedarf gliedert sich in:<br />
Wärme:<br />
216.700 MWh<br />
Strom: 28.500 MWh<br />
Treibstoff: 50.000 MWh<br />
2.1.9.3. Gesamtbedarf durch Wirtschaftstätigkeit<br />
Der durch die Wirtschaftstätigkeit beanspruchte Gesamtenergiebedarf beträgt im Mittel<br />
300.550 MWh jährlich.<br />
Auf den Wärmebedarf entfallen 73%, auf den Strombedarf 10% und auf den Treibstoffbedarf<br />
17% dieser Summe.<br />
2.1.9.4. Sparpotentiale im Bereich der Wirtschaft<br />
Einsparpotentiale in Industrie- und Gewerbebetrieben hängen sehr stark von vielen<br />
verschiedenen Faktoren ab. Im Zuge des Projektes wurden zwar Erhebungen vorgenommen,<br />
um den Energiebedarf aufgrund der Wirtschaftstätigkeit (Landwirtschaft und gewerbliche<br />
Wirtschaft) für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ermitteln zu können. Um jedoch umfassende Aussagen<br />
treffen und konkrete Maßnahmen definieren zu können, wäre eine tiefergehende Analyse<br />
der einzelnen Betriebe vonnöten gewesen. Dies war jedoch nicht im Rahmen dieses Projekts<br />
vorgesehen. Eine Untersuchung der Betriebe sollte im konkreten in Einzelprojekten<br />
durgeführt werden.<br />
EEE GmbH 52
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Um dennoch Aussagen über mögliche Einsparpotentiale treffen zu können, werden im<br />
Abschnitt 5.1 einige Möglichkeiten und Maßnahmen, als auch Bereiche dargestellt, in denen<br />
oft große Potentiale zur Energie- und Kosteneinsparung vorhanden sind.<br />
2.1.10. Gesamtenergiebedarf in der Projektregion<br />
Der Gesamtenergiebedarf setzt sich zusammen aus dem hochgerechneten Energiebedarf der<br />
Haushalte, dem Energiebedarf der gemeindeeigenen Gebäude und Anlagen sowie dem<br />
geschätzten Energiebedarf der Landwirtschaft und der gewerblichen Wirtschaft.<br />
2.1.10.1. Aktueller Gesamtenergiebedarf<br />
Tabelle 19 gibt einen Überblick über den aktuellen Gesamtenergiebedarf, aufgeschlüsselt<br />
nach Bedarfs- und Energieträgergruppen in MWh/a.<br />
MWh/a<br />
Bedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff Summe Anteil<br />
Haushalte 121.300 25.000 84.300 230.600 43%<br />
Landwirtschaft 2.600 750 2.000 5.350 1%<br />
Gewerbliche Wirtschaft 216.700 28.500 50.000 295.200 55%<br />
Öffentlich / Kommunal 4.784 2.596 524 7.904 1%<br />
Gesamt 345.384 56.846 136.824 539.054 100%<br />
Anteil 64% 11% 25% 100%<br />
Tabelle 19: Aktueller Gesamtenergiebedarf nach Bedarfs- und Energieträgergruppen<br />
Der Gesamtbedarf an Endenergie beträgt somit rund 539.000 MWh/a.<br />
Die Anteilsmäßig stärkste Bedarfsgruppe stellen die Gewerbebetriebe mit einem Anteil von<br />
jeweils 55% am Gesamtenergiebedarf dar.<br />
Tabelle 20 zeigt nun die Inhalte von Tabelle 19 (aktueller Energiebedarf) zusammengefasst<br />
nach Hauptbedarfsgruppen (HBG).<br />
EEE GmbH 53
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
HBG 1 umfasst Haushalte, Landwirtschaft und öffentliche/kommunale Einrichtungen, für die<br />
in der Regel ausreichendes Datenmaterial gesammelt werden kann.<br />
HBG 2 umfasst die gewerbliche Wirtschaft, für die in der Regel wenig Datenmaterial vorliegt<br />
und deren Energiebedarf meist zusätzlich zu den spärlichen Erhebungsdaten aus anderen<br />
Quellen geschätzt werden muss.<br />
Im vorliegenden Fall konnte jedoch die außergewöhnliche Quote von rund einem Drittel<br />
aller Gewerbebetriebe erhoben und auch die Betriebe mit dem stärksten Energiebedarf<br />
erfasst werden, womit die Treffsicherheit der Schätzung als sehr hoch einzustufen ist.<br />
MWh/a<br />
Hauptbedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff Summe Anteil HBG<br />
HBG 1 128.684 28.346 86.824 223.854 45%<br />
HBG 2 216.700 28.500 50.000 295.200 55%<br />
Gesamt 345.384 56.846 136.824 539.054 100%<br />
Tabelle 20: Aufteilung des aktuellen Energiebedarfes auf Hauptbedarfsgruppen<br />
Demnach entfallen 45% des aktuellen Energiebedarfes auf die HBG1 und 55% auf die HBG2.<br />
2.1.10.2. Reduzierter Gesamtenergiebedarf durch Sparpotentiale<br />
Einen Überblick über die Sparpotentiale, wie sie auf den Erhebungsdaten beruhend<br />
berechnet wurden, gibt Tabelle 21.<br />
Landwirtschaft und gewerbliche Wirtschaft wurden darin nicht berücksichtigt, da in diesen<br />
Bedarfsgruppen eine sehr individuelle Betrachtung der Betriebe und ihres Energiebedarfes<br />
vonnöten wäre.<br />
Das gesamte Energiesparpotential liegt daher mit Sicherheit über den Schätzwerten, wie sie<br />
auf der Basis der Erhebungsdaten errechnet werden konnten, kann aber aus den oben<br />
genannten Gründen in seiner Größenordnung nicht genau quantifiziert werden.<br />
EEE GmbH 54
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
MWh/a<br />
Sparpotentiale Wärme Strom Treibstoff Summe<br />
Haushalte MWh/a 14.209 3.700 9.100 27.009<br />
Sparpotential Haushalte [%] 12% 15% 11% 12%<br />
Öffentlich / Kommunal MWh/a 272 462 - 734<br />
Sparpotential Öffentliche/Kommunal [%] 6% 18% 0% 9%<br />
Gesamt 14.481 4.162 9.100 27.743<br />
Anteil Gesamt in % 4% 7% 7% 5%<br />
Tabelle 21: Energiesparpotentiale auf Basis Erhebungsdaten<br />
Das berechenbare Einsparpotential beträgt somit rund 27.700 MWh/a.<br />
Durch Ausschöpfen der Energiesparpotentiale kann der aktuelle Gesamtenergiebedarf um<br />
ca. 5% vermindert werden. Diese Potentiale sind im Wesentlichen in den Haushalten<br />
lokalisierbar.<br />
Jedoch ist hier zu berücksichtigen, dass die möglichen Sparpotentiale im Bereich Wirtschaft<br />
(Landwirtschaft, gewerbliche Wirtschaft) bei diesem 5%-igen Potential noch nicht inkludiert<br />
ist und sich hier noch weitaus höhere Potentiale ergeben, wenn Optimierungsmaßnahmen in<br />
diesem Bereich getroffen werden. Denn wie bereits dargestellt, entfallen 55% des<br />
Gesamtenergiebedarfs in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> auf den Bereich der Wirtschaft und durch die<br />
Setzung von Effizienzmaßnahmen lassen sich hier nicht unwesentliche Potentiale vermuten.<br />
Nach Berücksichtigung der Energiesparpotentiale ergibt sich ein reduzierter<br />
Gesamtenergiebedarf, wie er in Tabelle 22 dargestellt ist.<br />
MWh/a<br />
Bedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff Summe Anteil<br />
Haushalte 107.091 21.300 75.200 203.591 40%<br />
Landwirtschaft 2.600 750 2.000 5.350 1%<br />
Gewerbliche Wirtschaft 216.700 28.500 50.000 295.200 58%<br />
Öffentlich / Kommunal 4.512 2.134 524 7.170 1%<br />
Gesamt 330.903 52.684 127.724 511.311 100%<br />
Anteil 65% 10% 25% 100%<br />
Tabelle 22: Gesamtenergiebedarf nach Berücksichtigung von Einsparpotentialen<br />
EEE GmbH 55
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Der endenergetische Gesamtenergiebedarf beträgt somit noch rund 511.311 MWh/a. Die<br />
Abbildung 20 zeigt den reduzierten Gesamtenergiebedarf untergliedert nach den einzelnen<br />
Ortsteilen.<br />
Abbildung 20: Reduzierter Gesamtenergiebedarf untergliedert nach Gemeinden<br />
EEE GmbH 56
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Tabelle 23 zeigt die Inhalte von Tabelle 19 (reduzierter Energiebedarf) zusammengefasst<br />
nach HBGs.<br />
MWh/a<br />
Hauptbedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff Summe Anteil HBG<br />
HBG 1 114.203 24.184 77.724 216.111 42%<br />
HBG 2 216.700 28.500 50.000 295.200 58%<br />
Gesamt 330.903 52.684 127.724 511.311 100%<br />
Tabelle 23: Aufteilung des reduzierten Energiebedarfes auf Hauptbedarfsgruppen<br />
Demnach entfallen 42% des durch Einsparungen reduzierbaren Gesamtenergiebedarfes auf<br />
die HBG1 und 58% auf die HBG 2.<br />
2.1.10.3. Jährliche Geldausgaben für die Deckung des Gesamtenergiebedarfes<br />
Tabelle 24 zeigt die mittleren jährlichen Geldwerte der in der Projektregion eingesetzten<br />
Energieträger, aufgeschlüsselt nach Bedarfsgruppen.<br />
Geldwerte aktuell €/a<br />
Bedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff Summe Anteil<br />
Haushalte 7.706.000 € 5.150.000 € 11.274.000 € 24.130.000 € 52%<br />
Landwirtschaft 182.000 € 142.500 € 248.000 € 572.500 € 1%<br />
Gewerbliche<br />
Wirtschaft<br />
Öffentlich /<br />
Kommunal<br />
13.002.000 € 2.565.000 € 5.000.000 € 20.567.000 € 45%<br />
382.745 € 493.188 € 64.931 € 940.864 € 2%<br />
Gesamt 21.272.745 € 8.350.688 € 16.586.931 € 46.210.364 € 100%<br />
Anteil 46% 18% 36% 100%<br />
Tabelle 24: Mittlere jährliche Ausgaben für Energieträger in der Projektregion aktuell<br />
Die durchschnittlichen jährlichen Gesamtausgaben für Energieträger belaufen sich somit auf<br />
rund 46,2 Millionen Euro.<br />
Nach Berücksichtigung der Einsparpotentiale ergeben sich folgende, in Tabelle 25<br />
dargestellten Jahresausgaben für Energieträger.<br />
EEE GmbH 57
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Geldwerte<br />
nach Einsparung<br />
Bedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff Summe Anteil<br />
Haushalte 6.630.542 € 4.386.364 € 10.056.881 € 21.073.787 € 49%<br />
Landwirtschaft 182.000 € 142.500 € 248.000 € 572.500 € 1%<br />
Gewerbliche<br />
Wirtschaft<br />
Öffentlich /<br />
Kommunal<br />
EEE GmbH 58<br />
€/a<br />
13.002.000 € 2.565.000 € 5.000.000 € 20.567.000 € 48%<br />
360.983 € 405.473 € 64.976 € 831.432 € 2%<br />
Gesamt 20.348.307 € 7.500.773 € 15.369.972 € 43.219.053 € 100%<br />
Anteil 47% 17% 36% 100%<br />
Tabelle 25: Mittlere jährliche Ausgaben für Energieträger in der Projektregion nach Berücksichtigung von Sparpotentialen<br />
Durch Energiesparmaßnahmen können mindestens etwa 3 Millionen Euro jährlich eingespart<br />
werden, das ist ein Potential von 6,5%.<br />
2.2. Überblick über den Energiefluss in <strong>Zeulenroda</strong> <strong>Triebes</strong>
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
2.3. Anlagenleistungen zur Deckung des Gesamtenergiebedarfes<br />
Die benötigten Anlagenleistungen zur Deckung des aktuellen Energiebedarfes in der<br />
Projektregion sind in Tabelle 26 wiedergegeben. Für die Wärmebereitstellung wird die<br />
Summe der Kesselleistungen, unabhängig vom Energieträgereinsatz, herangezogen.<br />
Für die Strombereitstellung wurde die Generatorleistung von Biogasanlagen eingesetzt. Für<br />
die Treibstoffbereitstellung wurde die Annahme getroffen, dass die entsprechende<br />
Energiemenge über aufbereitetes Biogas zur Verfügung gestellt wird.<br />
Die Einheit der Leistung in den nachfolgenden Tabellen ist Megawatt (MW), die Gliederung<br />
erfolgt in Hauptbedarfsgruppen (HBG).<br />
Hauptbedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff<br />
HBG 1 94,9 3,8 11,9<br />
HBG 2 108,4 3,8 6,8<br />
Gesamt 203,3 7,6 18,7<br />
Tabelle 26: Anlagenleistungen für die Energiebereitstellung ohne Spar- und Substitutionspotentiale<br />
Tabelle 27 gibt die benötigten Anlagenleistungen nach Berücksichtigung der ermittelbaren<br />
Energiesparpotentiale und dem Einsatz des Sonnenenergiepotentials sowie bestehender<br />
Erzeugungsanlagen wieder.<br />
Hauptbedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff<br />
HBG 1 77,0 2,9 10,6<br />
HBG 2 108,4 3,8 6,8<br />
Gesamt 185,3 6,7 17,5<br />
Tabelle 27: Anlagenleistungen für die Energiebereitstellung mit Spar- und Substitutionspotentialen<br />
EEE GmbH 59
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
2.4. Aktuelle Energiebereitstellung und Erzeugung<br />
Die Wärmebereitstellung erfolgt im Haushaltsbereich meist über Heizkessel mit<br />
Nennleistungen unter 100 kW, jeweils abhängig von der Anzahl der Wohneinheiten, die über<br />
den Kessel versorgt werden.<br />
Die aus den Wärmedaten errechneten Heizlasten liegen in den häufigsten Fällen bei ca. 10<br />
bis 15 kW pro Haushalt.<br />
In der HBG 2 werden derzeit bereits 630 MWh an Wärme, davon 430 MWh aus Biomasse<br />
sowie 200 MWh aus Sonnenenergie, bereitgestellt.<br />
Der erzielbare Stromertrag der erdgasbetriebenen KWK-Module in der „Badewelt Waikiki“<br />
(zusammen etwa 500 kWel) wird mit jährlich 2.000 MWh eingeschätzt. Dabei fallen etwa<br />
3.300 MWh an nutzbarer Wärme an.<br />
Die Stromproduktion in der Biogasanlage Pahren wird auf jährlich 2.700 MWh geschätzt. Im<br />
Zuge der Stromproduktion entstehen zusätzlich ca. 3.600 MWh nutzbare Wärme.<br />
Etwa 470 MWh an elektrischem Strom werden in den bestehenden Photovoltaikanlagen<br />
generiert.<br />
Wichtigster Wärmeenergieträger ist Erdgas. Sowohl Strom als auch Erdgas und Fernwärme<br />
werden über das Leitungsnetz der Stadtwerke <strong>Zeulenroda</strong> bereitgestellt.<br />
EEE GmbH 60
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
3. Ressourcenpotentiale innerhalb der Kommunalgrenzen für eine<br />
mögliche Energieproduktion<br />
Die Untersuchung der Ressourcenpotentiale soll abklären helfen mit welchem Deckungsgrad<br />
Energieträger auf dem Gemeindegebiet bereitstellbar sind. Die Betrachtung erfolgt unter<br />
dem Gesichtspunkt des durch Sparmaßnahmen reduzierbaren Gesamtenergiebedarfes.<br />
Die Gliederung erfolgt nach Sonnenergie, Reststoffen, Waldholz und Energiepotentialen aus<br />
der landwirtschaftlichen Produktion sowie Wind- und Wasserkraft.<br />
3.1.1. Sonnenergie<br />
Die Sonneneinstrahlung stellt eine Energiequelle dar, die ohne logistische Aufwendungen<br />
genutzt werden kann. In der Projektregion sind im langjährigen Mittel etwa 1.640<br />
Sonnenstunden zu verzeichnen. Die mittlere tägliche Globalstrahlungssumme beträgt 2,8<br />
kWh/m². Das Julimaximum der mittleren täglichen Globalstrahlungssume liegt bei 5<br />
kWh/m², das Dezemberminimum bei 0,8 kWh/m². Die Summe der jährlichen<br />
Globalstrahlung liegt bei ca. 1 MWh/m².<br />
Die erzielbaren Energieerträge beim derzeitigen Stand der technisch-wirtschaftlichen<br />
Sonnenenergienutzung betragen für Wärme 600 kWh/m²*a und für Strom aus Photovoltaik<br />
110 kWh/m²*a. Je nach Dauer von Nebelperioden können diese Erträge jedoch weiter<br />
herabgesetzt werden.<br />
Abbildung 21: Mittlere tägliche Globalstrahlungssumme in Wh/m² (Quelle: www.satellight.com; 2009)<br />
Ressourcenpotentiale<br />
EEE GmbH 61
Solarthermie<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Langfristig sollte es möglich sein, die Warmwasserversorgung des Großteils der Haushalte zu<br />
zwei Dritteln über solarthermische Anlagen zu bestreiten. Für die Schätzung des Potentials<br />
wird von einem Eignungsgrad von 80% der Haushalte ausgegangen. Bezogen auf die<br />
Haushalte im Projektgebiet ergibt sich somit ein jährliches Potential von ca. 9.200 MWh für<br />
die Substitution fester, flüssiger oder gasförmiger Energieträger durch die Strahlungsenergie<br />
der Sonne.<br />
Photovoltaik<br />
Die Schätzung des Photovoltaikpotentials erfolgte aus der visuellen Beurteilung von<br />
Luftbildern der Siedlungsgebiete hinsichtlich Dachflächen und Gebäudeausrichtung.<br />
Die sich daraus durch Flächenschätzung ergebende Summe der geeigneten Dachflächen<br />
beträgt rund 10.000 m², die darauf installierbare photovoltaische Leistung beträgt ca. 1.000<br />
kWp. Der daraus erzielbare mittlere jährliche Stromertrag beträgt rund 1.160 MWh.<br />
Daraus ergibt sich in Summe ein solare Gesamtenergiepotential von 10.360 MWh. Die<br />
folgende Abbildung veranschaulicht dieses Potential dargestellt für die einzelnen Ortsteile.<br />
EEE GmbH 62
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 22: Solares Energiepotential nach Gemeinden<br />
EEE GmbH 63
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
3.1.2. Reststoffe<br />
In diesem Abschnitt wird das Energiepotential aus Altspeiseöl betrachtet sowie, falls im Zuge<br />
der Erhebungsarten dokumentiert, das Energiepotential aus Biomasseabfällen der<br />
gewerblichen Betriebe.<br />
Altspeiseöl<br />
Altspeiseöl kann in zweierlei Hinsicht energetisch genutzt werden. Einerseits als Grundlage<br />
für die Biodieselproduktion und andererseits als Substratbeigabe für die Biogasproduktion.<br />
Bei sorgfältiger Sammlung sind pro Einwohner und Jahr rund 3,5 kg Altspeiseöl einer<br />
Nutzung zuführbar. Für die gesamte Kommune ergibt sich daraus ein jährliches<br />
Altspeiseölaufkommen von 48 t.<br />
Im Falle der Umesterung des Altspeiseöls zu Biodiesel könnten jährlich rund 50.000 Liter<br />
Biodiesel gewonnen werden, was einer Energiemenge von ca.440 MWh/a entspricht.<br />
Im Falle der Beimengung des Altspeiseöls zu einem Biogasprozess kann Endenergie in der<br />
Größenordnung von ca. 190 MWh gewonnen werden.<br />
Biomassereststoffe<br />
Im Betrieb des Neuform Türenwerks in <strong>Zeulenroda</strong> fallen große Mengen an Sägespänen aus<br />
dem Produktionsprozess an. Der Großteil dieses Reststoffes wird innerhalb des Betriebes<br />
verfeuert. In den Sommermonaten fallen jedoch 200 bis 250 m³ Späne an die nicht<br />
verwertet werden können und somit entsorgt werden müssen.<br />
Der Endenergiegehalt dieser Späne beträgt rund 210 MWh jährlich und wäre ausreichend für<br />
etwa 12 Wohneinheiten.<br />
EEE GmbH 64
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
3.1.3. Energieholz aus der Forstwirtschaft<br />
Jährlicher Holzzuwachs<br />
Im Projektgebiet befinden sich 1.413 ha Forstflächen.<br />
Laut Thüringer Landesanstalt für Wald, Jagd und Fischerei 2002 beträgt der jährliche<br />
Holzzuwachs 9,7 fm/ha, der Holzeinschlag in Thüringen im Jahr 2008 betrug durchschnittlich<br />
4,6 fm/ha.<br />
Daraus ergibt sich, umgelegt auf das Projektgebiet, ein Gesamtzuwachs von rund 13.700<br />
fm/a und ein Gesamteinschlag von rund 6.400 fm/a, das entspricht einem Nutzungsgrad von<br />
rund 48%.<br />
Der jährliche Gesamtzuwachs entspricht einer Endenergiemenge von ca. 34.300 MWh, der<br />
jährliche Einschlag entspricht ca. 16.200 MWh/a.<br />
Etwa 18.200 MWh verbleiben jährlich im Wald.<br />
Gemäß Holzeinschlagsmeldung 2008 finden etwa 60% des Einschlags als Sägeholz<br />
Verwendung, die verbleibenden 40% werden als Industrie- oder Energieholz genutzt.<br />
Bei einer Vollnutzung des Jahreszuwachses im Sortiment Energieholz sollten dem gemäß<br />
rund 14.300 MWh/a als Energieholzpotential zur Verfügung stehen.<br />
Dieses Potential untergliedert nach den einzelnen Ortsteilen zeigt die folgende<br />
Kartendarstellung der Abbildung 23.<br />
EEE GmbH 65
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 23: Darstellung des Energieholzpotentials aus der Forstwirtschaft<br />
EEE GmbH 66
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
3.1.4. Energieträger aus der Landwirtschaft<br />
Energieträger aus der Landwirtschaft können entweder Beiprodukte sein, wie etwa das Stroh<br />
welches bei der Getreideproduktion anfällt, oder gezielt angepflanzte Energieträger wie<br />
etwa Sudangras und Silomais für die Biogasproduktion oder Kurzumtriebsholz für<br />
Feuerungen bzw. Ölsaaten für Feuerungen oder als Treibstoff.<br />
Stroh<br />
Für den Getreideanbau werden rund 60% der Ackerflächen genutzt, was einer Fläche von<br />
etwa 2.300 ha entspricht. Auf diesen Flächen fallen als Beiprodukt jährlich etwa 11.400 t<br />
Stroh an.<br />
Als Basisannahme für die Potentialberechnung dient ein Szenario in dem 50% des<br />
anfallenden Getreidestrohs einer energetischen und die anderen 50% einer sonstigen<br />
(Kompostierung, Einstreu etc.) Nutzung zugeführt werden.<br />
Aus diesem Szenario ergibt sich im Falle der Verfeuerung ein Endenergiepotential von etwa<br />
21.600 MWh/a in Form von Wärme. Die Wärmenutzung von Stroh ist allerdings<br />
problematisch, da es verbrennungstechnisch auf Grund des niedrigen Ascheschmelzpunktes<br />
und des hohen Anteils an Stickoxidemissionen besonderer Handhabung bedarf.<br />
Eine weitere Möglichkeit für die Energetische Verwertung von Stroh besteht in dessen<br />
Beimengung zu Biogassubstraten.<br />
Für die Verwendung in einer Biogasanlage ist eine Zerkleinerung des Strohs auf eine<br />
Partikelgröße < 1 cm erforderlich, da es sonst zur unerwünschten Bildung von<br />
Schwimmdecken im Fermenter kommt. Entsprechende Technologien für die<br />
Strohaufbereitung befinden sich bereits auf dem Markt.<br />
Beim Einsatz in einer Biogasanlage kann ein Methanertrag von 13.000 MWh erzielt werden.<br />
Im Falle der Verwendung des Gases in einem KWK-Modul können jährlich 5.700 MWh Strom<br />
und 6.400 MWh Nutzwärme gewonnen werden.<br />
EEE GmbH 67
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Sudangras oder Silomais<br />
Sudangras oder Silomais finden Verwendung in der Biogasproduktion.<br />
Sudangras ist eine großwüchsige Hirseart. Sein Vorteil im Anbau gegenüber Silomais liegt,<br />
bei gleichen Hektar- und Biogaserträgen, in seiner besseren Trockenresistenz sowie einem<br />
wesentlich verringerten Einsatzbedarf von Pflanzenschutzmitteln beim Anbau. Die Ernte<br />
erfolgt mit derselben Erntetechnik wie bei Silomais. Es ist auch selbstverträglich.<br />
Als Basisannahme für die Potentialberechnung dient ein Szenario in dem 10% der<br />
vorhandenen Ackerfläche für den Anbau von Biogassubstraten herangezogen werden. Im<br />
vorliegenden Fall handelt es sich um eine Fläche von 313 ha.<br />
Aus dem Szenario ergibt sich ein Potential von jährlich rund 19.800 MWh in Form von<br />
Biogas. Dieses Biogas kann aufbereitet und direkt in eine Gasleitung eingespeist oder direkt<br />
über die Verbrennung in einem Motor in elektrischen Strom oder Nutzwärme umgesetzt<br />
werden.<br />
Im ersten Fall entstehen jährlich 14.300 MWh leitungstaugliches Methan, im zweiten Fall<br />
entstehen etwa 6.300 MWh elektrischer Strom und 7.100 MWh Nutzwärme.<br />
Feldholz im Kurzumtrieb<br />
Bei Feldholz im Kurzumtrieb kommen schnellwüchsige Holzarten wie Pappel oder Weide<br />
zum Einsatz. Nach dem Auspflanzen werden die Kulturen in einem drei- bis fünfjährigen<br />
Abstand maschinell geerntet und zu Hackgut aufbereitet, welches dann in Feuerungen zum<br />
Einsatz kommen kann.<br />
Als Basisannahme für die Potentialberechnung dient ein Szenario in dem 1% der gesamten<br />
vorhandenen landwirtschaftlichen Nutzfläche für den Anbau von Kurzumtriebsholz<br />
herangezogen wird. Das entspricht einer Fläche von rund 30 ha.<br />
Aus diesem Szenario ergibt sich ein Endenergiepotential von 1.600 MWh Wärme.<br />
EEE GmbH 68
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Pflanzenöl und Biodiesel<br />
Pflanzenöle können entweder als Brennstoff oder direkt als Treibstoff in Dieselmotoren<br />
verwendet werden. Für die Potentialberechnung wird auch hier die Nutzung von 10% der<br />
Ackerflächen für die Ölsaatenproduktion angenommen. Für die Potentialberechnung<br />
wurden die Daten für Raps eingesetzt.<br />
Daraus ergeben sich jährlich ca. 500 t Rapsöl mit einem Energiegehalt von 5.400 MWh bzw.<br />
im Falle der Umesterung zu Biodiesel 4.900 MWh in Form von Rapsmethylester.<br />
Die Summe der landwirtschaftlichen Ressourcenpotentiale gliedert sich nun<br />
folgendermaßen:<br />
Stroh: 13.000 MWh<br />
Sudangras/Silomais: 14.300 MWh<br />
Feldholz im Kurzumtrieb: 1.600 MWh<br />
Pflanzenöl/Biodiesel: 4.900 MWh<br />
Summe 33.800 MWh<br />
Die Untergliederung dieses Energiepotentials nach Ortsteilen zeigt Abbildung 24.<br />
EEE GmbH 69
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 24: Darstellung des Energieholzpotentials aus der Landwirtschaft<br />
EEE GmbH 70
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
3.1.5. Windkraft<br />
Gemäß allgemeiner Klimadaten des Deutschen Wetterdienstes und lokaler topografischer<br />
Standortgegebenheiten ist mit niedrigen bis mäßigen Winderträgen von maximal 2,5 MWh<br />
pro Jahr und Quadratmeter Rotorfläche zu rechnen.<br />
Windenergienutzung ist zwar auf Hügel- und Kuppenstandorten möglich, tritt aber<br />
gegenüber anderen Energiebereitstellungstechnologien in den Hintergrund.<br />
Wenn in einem Gebiet oder einer Region nun keine nennenswerten Möglichkeiten und<br />
Potentiale zum Ausbau großer Windkraftanlagen bestehen, sollte jedoch die Möglichkeit der<br />
Windenergienutzung in bodennahen Schichten in Betracht gezogen werden. Denn die<br />
Windenergienutzung sollte nicht immer nur im Zusammenhang mit Großprojekten gesehen<br />
werden, denn auch Windkraftanlagen im kleinen Leistungsbereich können flächendeckend<br />
einen erheblichen Anteil zur Stromproduktion beitragen. So könnte auch im vorliegenden<br />
Projektgebiet die so genannte Kleinwindkraftnutzung einen Beitrag zur Energiebereitstellung<br />
liefern, um an geeigneten Standorten einen bestimmten Anteil des Strombedarfs zur<br />
Heizungsunterstützung, Beleuchtung, elektrischer Geräte zu decken, sowie den anfallenden<br />
Überschussstrom ins öffentliche Netz einzuspeisen.<br />
Die Technologie von Kleinwindkraftanlagen ist in der Entwicklung bereits weit voran<br />
geschritten und bietet durch die Vielzahl der am Markt angebotenen Anlagen großes<br />
Potential die Eigenstromproduktion in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen zu<br />
realisieren. Jedoch sollten vor allem Anlagen mit einer vertikalen Rotorachse im kleinen<br />
Leistungsbereich eingesetzt werden (siehe bspw. Abbildung 25), wie beispielsweise<br />
Savonius-Rotoren oder H-Rotoren, da diese Rotortypen windrichtungsunabhängig arbeiten<br />
und nicht empfindlich auf Turbulenzen sind.<br />
Abbildung 25: Rotorformen mit vertikaler Drehachse<br />
EEE GmbH 71
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Der Vorteil von Kleinwindkraftanlagen ist auch, dass sie relativ geringe<br />
Anlaufgeschwindigkeiten haben, so wie sie auch in Bodennähe anzutreffen sind.<br />
Für die Ermittlung genauerer Potentiale sind allerdings direkte Standortuntersuchungen und<br />
Windmessungen nötig.<br />
3.1.6. Wasserkraftpotential an der Talsperre <strong>Zeulenroda</strong><br />
Wasserkraft gehört zu den ältesten technisch genutzten Antriebskräften. Vor Errichtung der<br />
Talsperren befanden sich auch entlang der Weida zahlreiche Mühlen. Aus dem<br />
Rückstauvolumen an der Talsperre <strong>Zeulenroda</strong>, den mittleren jährlichen Zu- und Abflüssen<br />
und der Fallhöhe lässt sich ein entsprechendes Wasserkraftpotential für die<br />
Energieproduktion errechnen.<br />
Für die vorliegende Potentialschätzung wurde sowohl die Variante eines Grundlastbetriebes<br />
als auch die eines Schwellbetriebes betrachtet.<br />
Die erzielbare Leistung ist abhängig vom Wasserdurchfluss, der Fallhöhe sowie dem<br />
Wirkungsgrad von Turbine, Getriebe und Generator.<br />
Abbildung 26 Zeigt die mittlere Jahresniederschlagsverteilung in <strong>Zeulenroda</strong> mit einer<br />
Niederschlagssumme von 636 mm.<br />
Abbildung 26: Niederschlagsdiagramm <strong>Zeulenroda</strong> (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:ZEULENRODA_nieder.svg)<br />
EEE GmbH 72
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Der durchschnittliche Zufluss in den Speicher wird auf der Basis der hydrographischen Daten<br />
der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie mit etwa 0,75 bis 1 m³/s beziffert.<br />
Mangels ausreichender Daten kann keine Abflussdauerlinie für die Weida in <strong>Zeulenroda</strong><br />
dargestellt werden. Die Speicherkapazität an der Talsperre ist mit 31,94 Millionen m³ jedoch<br />
ausreichend groß um auftretende Schwankungen im Zufluss vollständig auszugleichen. Die<br />
Darstellung einer Abflussdauerlinie hätte somit rein informativen Charakter.<br />
Für die Fallhöhe wurden 20 m eingesetzt. Der Anlagenwirkungsgrad wurde mit 85%<br />
angenommen.<br />
Bei Annahme einer vollen energetischen Nutzung des Zuflusses (Zufluss=Abfluss) ergibt sich<br />
im Grundlastbetrieb eine Leistung von 140 kW mit einem zugehörigen<br />
Regelarbeitsvermögen von 1.220 MWh/a bei einer Jahresauslastung von 100%.<br />
Bei einer Nutzung von 75% des Zuflusses ergibt sich noch immer eine Kraftwerksleistung von<br />
105 kW bei einem Regelarbeitsvermögen von 920 MWh/a.<br />
Anders gestaltet sich die Kraftwerksleistung beim Schwellbetrieb. In diesem Fall wird über<br />
kürzere Zeiträume eine größere Wassermenge für die Energieproduktion entnommen als<br />
dem Zufluss entspricht. Der Schwellbetrieb dient im Wesentlichen zur Abdeckung von<br />
Mittel- und Spitzenlasten. Die Jahresauslastung liegt bei dieser Betriebsform zwischen 30<br />
und 50%.<br />
Bei einem Verhältnis von 1:3,5 im Schwellbetrieb steht eine Nennleistung von 500 kW zur<br />
Verfügung und das Regelarbeitsvermögen liegt gleich bleibend bei 1.220 MWh/a. Die<br />
Jahresauslastung liegt in diesem Fall bei 29%.<br />
EEE GmbH 73
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
3.1. Übersicht über die Ressourcenpotentiale<br />
Tabelle 28 gibt nun einen Gesamtüberblick über die nutzbaren Ressourcenpotentiale.<br />
Nutzbare Potentiale MWh Wärme Strom Treibstoff<br />
Solarthermie 9.200 x<br />
Photovoltaik 1.160 x<br />
Wasserkraft 1.220 x<br />
Reststoffe 650 x x x<br />
Forst 14.300 x<br />
Stroh 13.000 x x x<br />
Energiepflanzen 20.800 x x x<br />
Summe 60.330<br />
Tabelle 28: Übersicht über die nutzbaren Ressourcen in der Gemeinde<br />
Abbildung 27: Darstellung der Ressourcenpotentiale<br />
EEE GmbH 74
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Das dargestellte Ressourcenpotential reicht aus, um 11% des derzeitigen Energiebedarfs in<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> zu decken (DGIST). Wenn man das Ressourcenpotential auf den durch<br />
Einsparmaßnahmen reduzierten Energiebedarf bezieht, lassen sich rund 12% des reduzierten<br />
Gesamtenergiebedarfs decken (DGSPAR).<br />
Abbildung 28: Beispielhafte Veranschaulichung der Deckungsgrade<br />
Bei einer Gegenüberstellung des Ressourcenpotentials mit dem derzeitigen Energiebedarf<br />
der HBG1 (Haushalte und öffentlicher Bereich) ergibt sich ein Deckungsgrad von 25% (DGHBG1<br />
IST). Wenn man die vorhandenen Ressourcen im Projektbereich auf den durch<br />
Sparmaßnahmen reduzierbaren Energiebedarf der HBG1 bezieht ergibt sich bereits ein<br />
Deckungsgrad von rund 30%.<br />
In weiterer Folge wurde berechnet welchen Geldwerten die einsetzbaren Ressourcen<br />
entsprechen würden, wenn diese zur Energieproduktion auf dem Projektgebiet verwendet<br />
werden würden.<br />
EEE GmbH 75
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Aus Tabelle 29 sind die einzelnen Geldwerte der genannten Ressourcenpotentiale gelistet. Es<br />
kann gesehen werden, dass in Summe ein Geldwert von 5,8 Millionen Euro aus den lokal<br />
vorhandenen Ressourcen erzeugt werden.<br />
Geldwerte der Ressourcenpotentiale Summe [€]<br />
Solarthermie 596.160 €<br />
Photovoltaik 238.960 €<br />
Reststoffe 67.288 €<br />
Forst 636.350 €<br />
Stroh 1.588.920 €<br />
Silomais 1.757.880 €<br />
Wasserkraft 251.320 €<br />
KUP 701.480 €<br />
Summe 5.838.358 €<br />
Tabelle 29: Geldwerte der Ressourcenpotentiale<br />
Abbildung 29: Darstellung der Geldwerte aus den Ressourcenpotentialen<br />
EEE GmbH 76
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
3.2. Theoretische Ressourcenpotentiale<br />
Würden sowohl die forstlich, als auch die landwirtschaftlich genutzten Flächen zur Gänze für<br />
die Energieproduktion herangezogen, würden sich teilweise weit höhere Deckungsgrade<br />
ergeben. Da eine ausschließlich energetische Nutzung der Biomasseressourcen jedoch nicht<br />
mit der ökonomischen Realität in Einklang gebracht werden kann, handelt es sich um ein<br />
rein theoretisches Potential.<br />
Abbildung 30: Schematische Darstellung des theoretischen Deckungsgrades<br />
Dieses theoretische Potential beträgt ca. 189.400 MWh und würde den<br />
Gesamtenergiebedarf im Projektgebiet zu 38% decken.<br />
EEE GmbH 77
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
3.1. Aktuelle Ausschöpfung des lokalen Biomassepotentials<br />
Derzeit werden ca. jährlich 30.400 MWh Wärme aus forstlicher Biomasse erzeugt.<br />
Der Energiegehalt des gesamten Zuwachses auf den Waldflächen des Projektgebiets beträgt<br />
rund 34.000 MWh.<br />
Laut Holzeinschlagsmeldung für Thüringen für das Jahr 2009 wurden im Durchschnitt etwa<br />
42% des Einschlages als Energie- oder Industrieholz weiterverwertet.<br />
Bezogen auf das geschätzte forstliche Energieholzpotential ergibt sich daraus ein<br />
rechnerischer Ausschöpfungsgrad von rund 200%, hinsichtlich Zuwachs, Einschlag und<br />
Sortimentierung der lokalen forstlichen Biomasse.<br />
Anbetrachts der Waldparzellenstruktur und der derzeit eingeschränkten Nutzungen ist im<br />
Weiteren anzunehmen, dass ein Gutteil des aktuell verwendeten Energieholzes nicht aus<br />
den Wäldern innerhalb der Kommunalgrenzen stammt.<br />
Der Biomassebedarf für die Energiebereitstellung mittels Energieholz kann auch nicht aus<br />
den aktuellen Waldflächen innerhalb des Projektgebietes bestritten werden, obwohl die<br />
lokalen Ressourcen zum Zeitpunkt der Erstellung der Studie noch nicht voll ausgeschöpft und<br />
somit zu einem gewissen Grad noch mobilisierbar sind.<br />
EEE GmbH 78
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
3.2. Substitution von Heizöl als Energieträger durch Biomasse - Szenario<br />
Die Substitution von Heizöl durch Biomasse in der Wärmeversorgung der Haushalte hat<br />
weitere Auswirkungen auf die Art, Menge und Verfügbarkeit von lokalen Ressourcen, durch<br />
welche das Heizöl im optimalen Fall ersetzt wird. Diese Berechnung und Darstellung wurde<br />
deswegen gewählt, da die Substitution von Heizöl durch erneuerbare Energieträger auf<br />
Biomassebasis große CO2-Entlastungen birgt und maßgeblich zum Klimaschutz beiträgt.<br />
Aktuell werden durch die Verfeuerung von Heizöl jährlich etwa 26.000 MWh Wärme in den<br />
Haushalten bereitgestellt.<br />
Um diese Wärmemenge aus Holz bereitzustellen, ist ein Bedarf von ca. 6.000 t Energieholz<br />
pro Jahr gegeben, wofür eine Waldfläche von 1.110 ha nachhaltig zu bewirtschaften wäre.<br />
Auf Grund des aktuellen Brennstoffeinsatzes von Holz wären die Forstflächen im<br />
Projektgebiet jedoch schon ausgelastet und es stünden keine weiteren nutzbaren Flächen<br />
zur Verfügung. Dies gilt sowohl für die Deckung des aktuellen Energieholzbedarfes als auch<br />
für die Deckung des zusätzlichen Bedarfes an Holz für die Substitution von Heizöl.<br />
Um die fehlende Energieholzmenge innerhalb des Projektgebietes bereitzustellen ist ein<br />
Bedarf von rund 500 ha landwirtschaftlicher Energieholzplantage gegeben. Das sind 13% der<br />
aktuellen landwirtschaftlichen Nutzfläche, die für diesen Zweck langfristig gebunden werden<br />
müsste.<br />
EEE GmbH 79
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
3.3. Ressourcenbedarf zur Deckung des gesamten Energiebedarfes aus<br />
Biomasse<br />
Um den (durch Einsparpotentiale reduzierten) Gesamtenergiebedarf der Projektregion aus<br />
Biomasse zu decken bedarf es einer Ausweitung der Bezugsflächen für Biomasse über die<br />
Projektregion hinaus. Als Grundlage dient das Szenario, welches für die Verfügbarkeit der<br />
Biomasseressourcen innerhalb der Projektregion angenommen wurde. Als erweiterte<br />
Betrachtungsebene wurde der Landkreis Greiz herangezogen.<br />
Im Landkreis Greiz sind 51.269 ha landwirtschaftliche Nutzfläche sowie 21.342 ha<br />
Waldfläche anzutreffen.<br />
Dem reduzierten Gesamtenergiebedarf von etwa 511.311 MWh/a steht ein<br />
Ressourcenpotential von rund 66.300 MWh/a gegenüber.<br />
Um die fehlenden 445.000 MWh aus Biomasse abzudecken muss ressourcenseitig über die<br />
Projektregion hinausgegriffen werden.<br />
Wie hoch der Ressourcendeckungsgrad zur Abdeckung des reduzierten<br />
Gesamtenergiebedarfs aussieht zeigt die Abbildung 31. Hieraus kann auch erkannt werden,<br />
dass dies nur ausreicht um einige Prozent abzudecken und somit über das betrachtete<br />
Projektgebiet hinausgegriffen werden muss.<br />
EEE GmbH 80
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 31: Schematische Darstellung des Deckungsgrades für die Abdeckung des Gesamtenergiebedarfs<br />
EEE GmbH 81
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Anders stellt sich jedoch die Betrachtungsweise dar, wenn man den Deckungsgrad der<br />
einzelnen Ortsteile zur Abdeckung des eigenen reduzierten Energiebedarfs aus eigenen<br />
Ressourcen darstellt (siehe Abbildung 31). Hier kann erkannt werden, dass sich für einzelne<br />
Ortsteile schon relativ gute Ergebnisse zeigen.<br />
Abbildung 32: Schematische Darstellung des Deckungsgrades für die Abdeckung des Gesamtenergiebedarfs<br />
EEE GmbH 82
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Um jedoch den Ressourcenbedarf in Größenordnungen darstellen zu können, die von<br />
außerhalb der Projektregion beschafft werden müssen soll die nachfolgende Berechnung<br />
dienen.<br />
Das in der Projektregion anzutreffende Mindestpotential an Biomasse bzw. anderen<br />
Ressourcen ist in der weiteren Berechnung bereits berücksichtigt.<br />
Für die Wärmebereitstellung, vor allem der Substitution von fossilem Erdgas durch<br />
Biomethan bedarf es Ackerlandes im Ausmaß von ca. 2.500 ha.<br />
Für den verbleibenden Wärmeanteil wäre der Energieholzanteil des Jahreszuwachses von<br />
rund 8.300 ha Waldflächen von außerhalb der Projektregion heranzuziehen.<br />
Für die Bereitstellung des Strombedarfes mittels Biogas wäre eine Ackerfläche von 2.500 ha<br />
jährlich in Anspruch zu nehmen.<br />
Für die Bereitstellung des Treibstoffäquivalents in Form von aufbereitetem Biogas<br />
(Biomethan) müsste eine Ackerfläche von 3.000 ha herangezogen werden.<br />
Die gesamte Ackerfläche die von außerhalb der Projektregion für die Deckung des<br />
verbleibenden Energiebedarfes mittels Biomasse in Anspruch genommen werden müsste<br />
beträgt somit 8.000 ha.<br />
Somit müssten bei einer vollständigen Umstellung der Energieversorgung in Summe 38% des<br />
Energieholzpotentials sowie 25% der gesamten Ackerfläche im Landkreis Greiz in Anspruch<br />
genommen werden.<br />
EEE GmbH 83
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
4. CO2-Emissionen und Reduktionsmöglichkeiten<br />
Die Berechnung der CO2 –Emissionen orientiert sich an der Menge der eingesetzten<br />
Energieträger. Für die Berechnung dieser Emissionen wurde auf die Emissionsdatenbank<br />
GEMIS in der aktuellen Version zurückgegriffen, in der sowohl die Emissionen im Zuge des<br />
Einsatzes aber auch die Emissionen im Zuge der Bereitstellungskette des jeweiligen<br />
Energieträgers berücksichtigt werden. Für die Emissionen die sich aus dem Strombedarf<br />
ergeben wurde der Strommix von E.ON Thüringer Energie verwendet.<br />
Erneuerbare Energieträger bilanzieren hinsichtlich der Kohlendioxidanteile lediglich mit den<br />
Emissionen in der Bereitstellungskette, haben jedoch beim Direkten Einsatz keine relevanten<br />
CO2 – Anteile mehr. Die Berechnung der Emissionen erfolgt nach Hauptbedarfsgruppen, wie<br />
sie bereits im Abschnitt zum Gesamtenergiebedarf der Projektregion definiert wurden.<br />
4.1. Emissionen aktuell und nach Berücksichtigung von<br />
Einsparpotentialen<br />
Die Emissionsrechnung für die HBG 1 basiert auf dem aus den Erhebungsdaten<br />
hochgerechneten Energiebedarf und Energieträgereinsatz für die Haushalte und die<br />
Landwirtschaft sowie den Energiedaten der gemeindeeigenen Gebäude und Anlagen.<br />
Die Emissionsrechnung für die HBG 2 beruht auf den Daten der erhobenen Betriebe sowie<br />
auf dem geschätzten Energiebedarf der nicht erhobenen Gewerbebetriebe und dem auf<br />
Grund der Versorgungsstrukturen zu erwartenden Energieträgereinsatz für die<br />
Wärmebereitstellung. Sie ist als grober Orientierungspunkt zu betrachten und die Werte<br />
können in der Realität sowohl nach oben als auch nach unten hin abweichen. Im<br />
vorliegenden Fall dürfte dieser Schwankungsbereich aufgrund der guten Datenqualität<br />
jedoch sehr klein sein.<br />
Tabelle 30 gibt einen Überblick über die aufgrund des aktuellen Energieträgereinsatzes zu<br />
erwartenden Jahresemissionen an CO2.<br />
Emissionen und<br />
Reduktionsmöglichkeiten<br />
EEE GmbH 84
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
t CO2 / Jahr<br />
Hauptbedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff Summe Anteil<br />
HBG 1 22.573 15.984 22.703 61.260 42%<br />
HBG 2 54.050 16.074 13.228 83.352 58%<br />
Summe 76.624 32.058 35.930 144.612 100%<br />
Anteil 53% 22% 25% 100%<br />
Tabelle 30: Erwartete Jahresemissionen an CO2 bei aktuellem Energieträgereinsatz<br />
Der etwas größere Anteil an Emissionen entfällt auf HBG 2 mit einem Wert von 58%<br />
bezogen auf die Gesamtemissionen. Nach Berücksichtigung der Energiesparpotentiale<br />
ergeben sich die in Tabelle 31 dargestellten CO2 –Emissionen.<br />
t CO2 / Jahr<br />
Hauptbedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff Summe Anteil<br />
HBG 1 19.508 13.636 20.295 53.440 39%<br />
HBG 2 54.050 16.074 13.228 83.352 61%<br />
Summe 73.558 29.710 33.523 136.791 100%<br />
Anteil 51% 21% 23% 95%<br />
Tabelle 31: Erwartete Jahresemissionen an CO2 nach Berücksichtigung von Sparpotentialen.<br />
Abbildung 33: Darstellung der möglichen Emissionsreduktion<br />
Die CO2 –Emissionen können im Falle der Vollumsetzung der Sparmaßnahmen um 5%<br />
gesenkt werden.<br />
EEE GmbH 85
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
4.2. Emissionsreduktion mittels Substitution von Heizöl durch Biomasse<br />
in den Wohngebäuden - Szenario<br />
Von den aktuell verwendeten Energieträgern hat Heizöl die höchsten CO2 –Emissionen und<br />
unterliegt aufgrund der zum Teil beträchtlichen Schwankungen des Rohölmarktes wesentlich<br />
stärkeren Preisveränderungen als andere Energieträger.<br />
Weiters verursachen die Ölheizungen rund 39% der gesamten CO2 –Emissionen für die<br />
Wärmebereitstellung innerhalb der HBG 1 obwohl lediglich 21% der Haushalte mit Heizöl<br />
heizen.<br />
Die Substitution sollte daher in erster Linie die Hauszentralheizungen von Wohngebäuden<br />
betreffen. Anstatt des Neukaufs eines Ölkessels sollte die Installation einer Hackgut- oder<br />
Pelletsheizung erfolgen.<br />
Dies würde, neben der Emissionsreduktion auf Grund von Energieeinsparungen, zu einer<br />
weiteren Reduktion der CO2 –Emissionen um rund 7.300 t/a auf einen Wert von derzeit<br />
144.600t/a auf 129.500 t/a führen.<br />
Abbildung 34: Darstellung der möglichen Emissionsreduktion durch die Substitution von Heizöl durch Biomasse<br />
Dieser Wert entspricht einer Emissionsverminderung von insgesamt 10% gegenüber dem<br />
derzeitigen Wert.<br />
EEE GmbH 86
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
4.3. Emissionsreduktion innerhalb der Hauptbedarfsgruppe 1<br />
Sowohl Einspar- als auch Substitutionspotentiale wurden lediglich innerhalb der HBG 1<br />
(Haushalte und kommunale Einrichtungen) geschätzt.<br />
Zeigten die vorhergehenden Erörterungen, wie sich eine Umsetzung der Spar- und<br />
Substitutionspotentiale auf die geschätzten Gesamtemissionen an CO2 aller<br />
Energiebedarfsgruppen auswirken, so sollen nun noch die Auswirkungen dieser Szenarien<br />
auf die Bedarfsgruppe erörtert werden, innerhalb derer diese Szenarien angelegt sind.<br />
Die Umsetzung der Energiesparpotentiale führt zu einer Reduktion der CO2 –Emissionen um<br />
ca. 13% innerhalb der HBG 1. Somit lassen sich dadurch die Emissionen von aktuell 61.260 t<br />
auf 53.440 t/Jahr reduzieren (vgl. Tabelle 30 und Tabelle 31).<br />
Fügt man diesem Potential auch noch das Reduktionspotential hinzu, das durch den Wechsel<br />
von Heizöl zu Biomasse entsteht, so vermindern sich die CO2 –Emissionen um insgesamt 25%<br />
(rund 15.345 t) innerhalb derselben Gruppe.<br />
Abbildung 35: Emissionen und Reduktionsmöglichkeiten innerhalb der HBG1<br />
EEE GmbH 87
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
5. Maßnahmenvorschläge<br />
5.1. Möglichkeiten und Maßnahmen im Bereich der Wirtschaft<br />
5.1.1. Sparpotentiale im Büros / Verwaltungen<br />
- Nutzermotivation<br />
Die Motivation der im Büro bzw. der Verwaltung arbeitenden Gebäudenutzer in Richtung<br />
Energiesparen, ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Durch die Motivation der<br />
Gebäudenutzer soll es gelingen die Mitarbeiter auf diverse Einsparmöglichkeiten zu<br />
sensibilisieren und eine dauerhafte Verhaltensänderung zu erreichen. Dies birgt große<br />
Sparpotentiale, ohne große Investitionen tätigen zu müssen und ohne einen Komfortverlust<br />
zu spüren. Diese Sensibilisierung wird dann nicht nur Einsparungen im Unternehmen<br />
bringen, sondern wird sich auch auf den Umgang mit Energie im privaten Bereich auswirken.<br />
1) Richtig Lüften<br />
Grundsätzlich sollte die Stoßlüftung bzw. Querlüftung an erster Stelle stehen, wenn es<br />
darum geht frische Luft in die Räumlichkeiten einzubringen. Vor allem auch deswegen, weil<br />
sie lüftungstechnisch effektiver als die Kipplüftung ist. Während des Lüftens sollten jedoch<br />
kurz auch die Thermostatventile an den Heizkörpern geschlossen werden, da ansonsten die<br />
warme aufsteigende Luft nach außen entweichen würde – ebenso wie bei dauerhaftem<br />
Kippen. Der Effekt ist nämlich jener, dass bei geöffneten Fenstern die einströmende Kaltluft<br />
auf die Thermostatventile fällt und sich dann umso mehr öffnet und somit auch der<br />
Energieverlust größer wird.<br />
Weitere Einsparpotentiale können auch dadurch erzielt werden, indem die Türen von den<br />
beheizten Räumlichkeiten zu den Gängen geschlossen gehalten werden, damit die Wärme<br />
aus den bspw. Büros nicht an die weniger beheizten Vorräume verloren geht. Somit sollten<br />
die Türen zu nicht oder wenig beheizten Räumen (Stiegenhäuser, Gänge, Lagerräume, etc.)<br />
geschlossen gehalten werden und nur evtl. bei einer Querlüftung zu öffnen.<br />
Maßnahmenvorschläge<br />
EEE GmbH 88
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<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
2) Raumtemperierung<br />
Grundsätzlich gibt es für Innentemperaturen verschiedener Räume bestimmte Richtwerte,<br />
wo für Wohn- und Büroräume beispielsweise 20 bis 21 °C vorgeschlagen werden, ebenso<br />
wie eine Nachtabsenkung von 16 bis 18 °C. Es sollte somit auch versucht werden, die<br />
Raumtemperaturen dem tatsächlichen Bedarf anzupassen und nach der Nutzungszeit der<br />
Büroräumlichkeiten sollte darauf geachtet werden, dass die Temperatur auch abgesenkt<br />
wird. Als Faustformel für die möglichen Energieeinsparung kann angenommen werden, dass<br />
jedes Grad Celsius über Idealtemperatur einen um etwa 6% höheren Heizenergieverbrauch.<br />
Somit erhöht sich beispielsweise bei einer eingestellten Raumtemperatur von 24 anstatt 20<br />
°C der Energiebedarf um fast ein Viertel.<br />
3) Elektrogeräte<br />
Bei den elektronischen Geräten die sich in den Büroräumlichkeiten befinden – beispielsweise<br />
Computer, Drucker, Scanner, Kopierer – sollte vor allem einmal ein Blick auf die<br />
Leistungsaufnahme des entsprechenden Geräts im Standy gemacht werden. Viele Geräte<br />
stehen häufig besonders lange im Bereitschaftsmodus und stehen oft stundenlang für den<br />
z.B. nächsten Druck- oder Scanvorgang bereit, womit oft die Kosten für den ständigen<br />
Standby Betrieb häufig höher sind, als die Kosten die tatsächlich entstehen würden, wenn<br />
das Gerät nur für den eigentlichen Arbeitsvorgang in Betrieb sein würde.<br />
Somit sollte versucht werden derartige Geräte öfters auszuschalten, wenn sie gerade nicht<br />
benötigt werden und vor allem nach Verlassen des Büros. (nach EnergieAgentur.NRW,<br />
Energy Globe)<br />
5.1.2. Sparpotentiale im Produktionsbetrieb<br />
- Hallenbeheizung<br />
In der Beheizung von Produktions-und Lagerflächen bieten sich grundsätzlich große<br />
Sparpotentiale, vor allem da große Hallen oft über eine schlechte oder keine<br />
Wärmedämmung verfügen.<br />
EEE GmbH 89
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<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Des Weiteren sind auch die Hallentore für lange Zeit geöffnet wodurch hohe Wärmeverluste<br />
entstehen und mit großem Energieaufwand wieder ausgeglichen werden müssen. Natürlich<br />
werden je nach Nutzungsart auch unterschiedliche Anforderungen an die Hallenbeheizung<br />
gestellt, welche von der gleichmäßigen Hallentemperierung bis hin zur gezielten Beheizung<br />
einzelner Arbeitsplätze reicht.<br />
Somit gibt es auch unterschiedliche Heizungsvarianten die dafür zum Einsatz kommen<br />
können:<br />
· Strahlungsheizungen (Hellstrahler, Dunkelstrahler, Deckenstrahlplatten)<br />
· Warmluftheizungen (direkt oder indirekt befeuert)<br />
· Fußbodenheizungen<br />
Diese Systeme lassen sich durch auch Torluftschleier, Wärmerückgewinnungsanlagen oder<br />
Lüftungsanlagen zu optimalen Heizsystemen kombinieren, die jedem Anspruch gerecht<br />
werden.<br />
1) Strahlungsheizung<br />
Unter Strahlungsheizungen versteht man Heizsysteme, die einen erhöhten Anteil an<br />
Wärmestrahlung erzeugen und dadurch direkt den im Strahlungsbereich befindlichen Körper<br />
erwärmen.<br />
Strahlungsenergie wird durch elektromagnetische Wellen übertragen, die erst beim<br />
Auftreffen auf einen festen Körper in Wärme umgewandelt werden. Dadurch wird die<br />
umgebende Luft nicht direkt erwärmt. Durch die erwärmten Gegenstände findet eine<br />
indirekte Erwärmung der Luft ohne nennenswerte Luftbewegung statt.<br />
Für den Menschen ergibt sich je nach Strahlungsintensität ein Temperaturempfinden, das<br />
deutlich über der gemessenen Umgebungslufttemperatur liegen kann. Man kennt diesen<br />
Effekt beispielsweise vom Sonnenbaden an kalten Wintertagen.<br />
Strahlungswärmesysteme kommen erfahrungsgemäß mit 3 bis 5 °C geringerer<br />
Raumlufttemperatur bei gleichem körperlichen Wohlbefinden aus als Warmluftsysteme,<br />
wodurch sich die Wärmeverluste durch Lüftung und Transmission verringern.<br />
EEE GmbH 90
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<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die Beheizung von Hallen mit Strahlungsheizungssystemen erzielt im Vergleich zu anderen<br />
Systemen drei wesentliche Effekte:<br />
Erster Effekt: Die von der Strahlungsheizung emittierte Energie (Strahlungswärme) erwärmt<br />
die im Strahlungsbereich befindlichen Körper direkt.<br />
Zweiter Effekt: Die erwärmten Körper und Gegenstände strahlen aufgrund der<br />
Temperaturerhöhung selbst wiederum Wärme ab. Dadurch entstehen zusätzliche indirekte<br />
Heizflächen.<br />
Dritter Effekt: Die Hallenluft wird indirekt erwärmt. Es entstehen keine unnötigen,<br />
unangenehmen Luftbewegungen.<br />
Strahlungsheizungen für Hallen lassen sich in Infrarotsysteme und Warmwassersysteme<br />
untergliedern, wobei bei Infrarotstrahlern je nach Oberflächentemperatur an den<br />
Strahlflächen noch zwischen Hell- und Dunkelstrahlern unterschieden wird.<br />
Der Unterschied von Dunkelstrahlern zu Hellstrahlern ist, dass sie in geringerer Intensität<br />
strahlen, jedoch aber ein größeres Strahlungsfeld versorgen.<br />
Dunkelstrahler<br />
- bestehen aus Stahlrohren, die von heißen Verbrennungsgasen durchströmt werden und ein<br />
Reflektor lenkt die Wärmestrahlung in den gewünschten Bereich<br />
- Wirkungsgrad ≈ 90%<br />
- Stufenregelung, oder modulierend regelbar (zwischen 50 und 100% der Nennleistung)<br />
- Sie werden für Deckenhöhen von etwa 4m eingesetzt.<br />
Hellstrahler<br />
- werden im Gegensatz zu Dunkelstrahlern direkt beheizt und ausschließlich mit Gas<br />
betrieben<br />
- eine Keramikplatte wird erhitzt und die Wärmestrahlung durch einen Reflektor gezielt nach<br />
unten gerichtet<br />
- Wirkungsgrad ≈ 95%<br />
EEE GmbH 91
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
- Vorteil: je nach Reflektorform kann die Strahlung großflächig verteilt oder auf bestimmte<br />
Bereiche konzentriert werden<br />
- Sie werden für Deckenhöhen ab 8m eingesetzt.<br />
Deckenstrahlplatten<br />
- sind Heizsysteme, die von einem Heizmedium (Wasser, Dampf, etc.) durchströmt werden<br />
- dies wird von einem externen Wärmeerzeuger erwärmt<br />
- die eingebrachte Wärmeleistung wird zu rund 70% als Strahlung dem Raum zugeführt<br />
- Deckenstrahlplatten werden in Deckenhöhen ab etwa 3m eingesetzt<br />
- zur Abdeckung des erforderlichen Wärmebedarfs müssen ca. 15 bis 20% der Deckenfläche<br />
mit Strahlplatten bedeckt sein<br />
- Im Sommer lassen sich Deckenstrahlplatten auch zur Kühlung einsetzen (Kühlleistung ≈<br />
25% der installierten Heizleistung)<br />
- zur Kühlung werden die Deckenstrahlplatten von kaltem Wasser durchströmt<br />
Durch den Einsatz von Strahlungsheizungen unterschiedlicher Art lassen sich in der Regel im<br />
Vergleich zu anderen Heizungssystemen, Primärenergieeinsparung von bis zu 30 %<br />
erreichen.<br />
2) Warmluftheizungen<br />
Durch Warmlufterhitzer wird die Luft mit Ventilatoren die warme Luft zu den einzelnen<br />
Räumen. Die Luft wird somit als Wärmeträger genutzt und dem Gerät je nach<br />
Außenluftanteil vollständig oder teilweise im Kreislaufprinzip zurückgeführt. Grundsätzlich<br />
kann man auch zwischen zentralen und dezentralen Warmluftheizungen unterschieden<br />
werden. Es können grundsätzlich Wirkungsgrade von mehr als 90% erreicht werden.<br />
Bei dezentralen Warmluftheizungen wird in einer zentralen Heizkesselanlage Warmwasser<br />
oder Dampf erzeugt und über Rohrleitungen zu den einzelnen Geräten transportiert. Über<br />
Heizregister wird die Wärme dann abgegeben und über Ventilatoren dem Raum zugeführt.<br />
EEE GmbH 92
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die zentralen Luftheizungen werden ebenfalls über eine Heizkesselanlage mit Wärme<br />
versorgt. Die Beheizung der Luft erfolgt hier über einen zentralen Wärmetauscher. Über ein<br />
Luftkanalsystem wird die erwärmte Luft dann in der Halle verteilt.<br />
Ein Vorteil vorn Warmluftheizungen ist, dass sie neben der Raumheizung auch für die Be-<br />
und Entlüftung verwendet werden können.<br />
Folgende Warmluftheizungssysteme können in Hallen eingesetzt werden:<br />
Warmluftheizungen mit dezentral angeordneten Warmlufterzeugern oder<br />
Lufterhitzern als Wand,- Decken- und Standgeräte, z.B. in Fabriken, Werkstätten,<br />
Montagehallen usw.<br />
Warmluftheizungen mit zentraler Lufterwärmung und Luftverteilung über Luftkanäle,<br />
z.B. in Theatern, Kinos, Hallen usw.<br />
Je nach Nutzung der Hallen können zentrale Lufterwärmungssysteme ergänzt werden durch<br />
Wärmerückgewinnungsanlagen<br />
Absaugvorrichtungen für emissionsbeeinträchtigte Arbeitsplätze<br />
Warmluftheizungen zeichnen sich aus durch:<br />
eine gleichmäßige Wärmeverteilung bei raumerfassender Luftbewegung<br />
integrierbare Lufterneuerung bzw. Sommerlüftung /Außenluftzufuhr)<br />
nächtliche Kühlung im Sommer durch Zufuhr kühler Frischluft<br />
eine mögliche Ergänzung zusätzlicher Luftaufbereitungseinrichtungen, wie<br />
Staubfilter, Befeuchter, Luftkühler<br />
keine Einfriergefahr bei Warmlufterzeugern<br />
Im Hinblick auf die Hallenheizungen sollte somit darauf geachtet werden, dass ein System<br />
eingesetzt wird, welches den Bedarfsansprüchen entspricht. Sie sollten somit Faktoren, wie<br />
das Behaglichkeitsempfinden, Leistungsfähigkeit der im Betrieb arbeitenden Menschen, die<br />
Temperaturempfindlichkeit der Produkte in Lagerhallen, etc. Durch den richtigen Einsatz der<br />
unterschiedlichen Hallenheizsystemen lassen sich auch große Primärenergieeinsparungen<br />
erreichen. (nach EnergieAgentur.NRW, Energy Globe)<br />
EEE GmbH 93
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<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
- Druckluftanwendungen<br />
Druckluftsysteme werden sehr häufig angewendet und zählen unter anderem auch zu den<br />
teuersten Energieanwendungen, da der Anteil des Druckluft-Energieverbrauchs am<br />
elektrischen Gesamtenergieverbrauch eines Betriebs generell relativ hoch ist und auch große<br />
Einsparpotentiale birgt.<br />
Bei Druckluftsystemen gibt es einige Optimierungs- und Einsparmöglichkeiten, wie<br />
beispielsweise bei der Druckluftverteilung, welche möglichst verlustfrei die Druckluftenergie<br />
transportieren sollte. In vielen Fällen wird bei Druckluftanwendungen bereits Wert darauf<br />
gelegt effiziente Kompressoren einzusetzen, jedoch bleiben die alten Druckluftrohrsysteme<br />
oft bestehen. An diesen befinden sich dann auch sehr häufig Leckagen, welche große<br />
Druckabfälle verursachen können und bis zu 50 % der eingesetzten Energie vergeuden.<br />
Schnelle Einsparmöglichkeiten lassen sich durch die Kontrolle der Luftqualität, der Leckagen<br />
und Druckabfälle ermitteln.<br />
Ebenso kann man Einsparungen durch die Optimierung der Kompressoren erreichen. Hierbei<br />
unterscheidet man zwischen internen und übergeordneten Regelungen von Kompressoren,<br />
wobei die internen Regelungen dafür verantwortlich sind die jeweilige Kompressoreinheit<br />
zu- und abzuschalten oder nach dem Lastbetrieb in den Leerlauf zu schalten.<br />
Laufzeitoptimierte Regelungen können bereits den Leerlaufbetrieb deutlich reduzieren.<br />
Eine übergeordnete Regelung hat die Aufgabe die Einzelanlagen optimal auszulasten und<br />
ihren Einsatz gemäß dem tatsächlichen Luftverbrauch anzupassen. Durch die Reduzierung<br />
der internen Steuerungsverluste sind Einsparungen von etwa 15% möglich. Mit einer<br />
übergeordneten Steuerung lässt sich auch durch Druckabsenkung und bessere Koordination<br />
ein Einsparpotential von rund 12% erreichen.<br />
- Blindleistungskompensation<br />
Die Blindleistungskompensation dient grundsätzlich dazu, die Strombelastung in den<br />
Übertragungs- und Verteilungsnetzen zu senken. Durch diese Senkung werden die<br />
Netzverluste reduziert und somit auch elektrische Energie eingespart. Des Weiteren kann<br />
sich das Unternehmen dadurch auch Stromkosten sparen, da ein üblicher Stromliefervertrag<br />
EEE GmbH 94
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
meist nur gestattet 50% der Wirkarbeit als Blindarbeit kostenlos zu beziehen. Somit werden<br />
für den Blindleistungsbezug Kosten verrechnet, die nicht unerheblich sein können und sich<br />
durch die einfache Maßnahme des Einbaus von Blindleistungskompensatoren ganz oder<br />
teilweise sparen lassen.<br />
Blindleistungskompensationsanlagen können ohne Probleme nachträglich eingebaut werden<br />
und die Überwachung und Steuerung der Anlage erfolgt eigenständig durch entsprechende<br />
Regler. Diese regeln automatisch den Blindleistungsfaktor auf den eingegebenen Zielwert<br />
(cos ϕ = 0,9).<br />
Wenn das Unternehmen somit die Stromausgaben kontrolliert und dort Ausgaben für<br />
Blindleistungsbezug angeführt sind, zahlt sich die Anschaffung von<br />
Blindleistungskompensatoren auf alle Fälle aus. Anhand der beispielhaften<br />
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung in der folgenden Tabelle kann die rasche Amortisation<br />
erkannt werden:<br />
Wirkarbeitsbezug: 2.500.000 kWh<br />
Blindarbeit: 2.000.000 kvarh<br />
Vom <strong>EV</strong>U gestattete Blindarbeit (50%): 1.250.000 kvarh<br />
Verrechnete Blindarbeit: 750.000 kvarh<br />
Preis für Blindarbeit: 0,011 €/kvarh<br />
Kosten für verrechnete Blindarbeit: 8.250 € / Jahr<br />
Investition (inkl. Installation): 7.500 €<br />
Amortisation: 9 Monate<br />
Aus dieser Betrachtung kann erkannt werden, dass je nach Höhe des Blindarbeitsanteils sich<br />
sogar Amortisationszeiten von unter einem Jahr ergeben. (nach EnergieAgentur.NRW)<br />
- Elektrische Antriebe<br />
Elektrische Motoren können in einem Unternehmen für bis zu 70% des Stromverbrauchs<br />
verantwortlich sein. Für einen effizienten Betrieb elektrischer Antriebe sollte berücksichtigt<br />
werden, dass wenn ein variabler Leistungsbedarf besteht, Frequenzumrichter eingesetzt<br />
werden sollten, wodurch sich Einsparungen zwischen 10 und 50 % ergeben können.<br />
EEE GmbH 95
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Ebenso sollten Überdimensionierungen vermieden werden und hocheffiziente Motoren<br />
eingesetzt werden (Effizienzniveau IE2) wenn hohe Betriebsstunden zu erwarten sind. Die<br />
Einsparungen sind dann von den Betriebsstunden und der Leistungsklasse abhängig.<br />
Des Weiteren ergeben sich auch bei elektrischen Antrieben Sparpotentiale durch<br />
Abschaltung der nicht benötigten Antriebe. Vor allem sollte zumindest eine optimierte<br />
Anlagensteuerung eingesetzt werden.<br />
Wesentliche Sparpotentiale liegen auch bei der Kraftübertragung, wobei eher die<br />
Direktantriebe bevorzugt eingesetzt werden sollten, da diese verlustfrei arbeiten. Wenn es<br />
keine Möglichkeit gibt Direktantriebe einzusetzen, dann sollten Hochleistungsantriebe<br />
Verwendung finden. Kraftübertragungen mit Keilriemen sind weitestgehend zu vermeiden.<br />
Durch eine optimierte Kraftübertragung lassen sich bis zu 40% einsparen. (nach<br />
EnergieAgentur.NRW, Energy Globe)<br />
- Energieeinkauf<br />
Gewerbe- und Industriebetriebe können den Wettbewerb auf dem Strommarkt nutzen,<br />
wenn sie ihren Strombedarf ausschreiben und sich für das günstigste Preis-<br />
Leistungsverhältnis entscheiden. Hierbei ist für mittelständische Unternehmen in der Regel<br />
einfacher, sich einen Komplettpreis für eine Jahreslieferung oder eine Mehrjahreslieferung<br />
einschließlich Netzzugangsentgelt anbieten zu lassen. Die Preisregelung sollte jedoch einfach<br />
und übersichtlich sein. Großbetriebe haben meist einen sehr guten Zugriff auf kompetente<br />
Beratungsunternehmen und verfügen selber auch über gute Energiemanagementkenntnisse.<br />
Somit können Sie ihren Gesamtstrombezug auch beispielsweise durch mehrere<br />
Bezugsquellen für bestimmte Zeiten, Spitzenlasten etc. optimieren.<br />
Einen immer größeren Einfluss auf den Strompreis hat auch der Zeitpunkt des<br />
Vertragsabschlusses. Hierbei ist eine Beobachtung der Strompreise an der Strombörse<br />
empfehlenswert und es sollten auch schnelle interne Entscheidungswege vorhanden sein, da<br />
Angebote teilweise nur über Stunden gültig sind.<br />
Generell ist für Unternehmen wichtig, dass sie sachkundig mit den Energielieferanten<br />
verhandeln können um optimale Konditionen bzw. geringe Stromkosten zu erzielen.<br />
EEE GmbH 96
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Beispielsweise gibt es für einen höheren Leistungsbedarf oder für besondere<br />
Anwendungsbereiche spezielle Sondertarife. Bei der Vertragsgestaltung kommt es aber vor<br />
allem auf eine sinnvolle Preisregelung an. (nach EnergieAgentur.NRW, Energy Globe)<br />
- Lastgangmanagement<br />
Im Bereich des betrieblichen Energiemanagements können erhebliche Energie- und auch<br />
Kosteneinsparungen durch Lastgangmanagement erzielt werden. Unter<br />
Lastgangmanagement versteht man das Reduzieren von Stromspitzen, die in den<br />
Unternehmen (aber auch in kommunalen Gebäuden) auftreten können. Besonders wenn in<br />
Betrieben eine Vielzahl von elektrischen Geräten vorhanden ist, treten zu Betriebsbeginn,<br />
wenn alle Verbraucher gleichzeitig anlaufen, oft immens hohe Lastspitzen auf. Ziel von<br />
einem Lastmanagement ist daher, durch die Verschiebung der Einschaltzeitpunkte der<br />
elektrischen Verbraucher die Stromspitzen zu verhindern und so die Kosten zu senken.<br />
Durch die Verschiebung der Einschaltzeiten können die Lastspitzen abgeschnitten (gesenkt)<br />
werden, womit sich auch die monatlichen Zahlungen reduzieren lassen.<br />
Denn neben den Kosten für den reinen Stromverbrauch sind es bei gewerblichen<br />
Stromtarifen vor allem die Lastspitzen die deren monatlichen Ausgaben für elektrische<br />
Energie in die Höhe treiben.<br />
Der Strom- und Netznutzungsgrundpreis wird aufgrund der im Abrechnungszeitraum<br />
höchsten Lastspritze berechnet egal wie oft diese bezogen wurde (also auch bei einmaligem<br />
Auftreten). Daher ist es essentiell jegliche Lastspitzen zu vermeiden, um erstens an Energie<br />
und zweitens an den Ausgaben einzusparen.<br />
Zur Reduktion von Lastspitzen können unterschiedliche Strategien angewendet werden:<br />
Lastampel:<br />
Dies ist eine optische Anzeige, welche den aktuellen Ladezustand darstellt.<br />
Signalisiert wird dies durch grün, orange oder rot leuchtende Anzeigen.<br />
Bei grün können weitere Verbraucher zugeschaltet werden, bei orange darf<br />
kein Verbraucher mehr zugeschaltet werden und bei rot sind Verbraucher<br />
wegzuschalten<br />
EEE GmbH 97
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die Anbringung von Lastampeln ist aber nur in einem, von einer<br />
verantwortlichen Person einsehbaren Bereich möglich.<br />
Maximumwächter:<br />
Das einfachste System zur Leistungsüberwachung sind die so genannten<br />
Maximumwächter.<br />
Sie schalten die angeschlossenen Verbraucher beim überschreiten einer<br />
vorgegebenen Leistungsgrenze gemäß einer Prioritätenliste ab.<br />
Da eine solche Abschaltung jedoch mindestens bis zum Beginn des nächsten<br />
Intervalls der Leistungsmessung bestehen bleibt, können nur solche Geräte<br />
abgeschaltet werden, bei deren Abschaltung keine Komforteinbußen<br />
entstehen und deren Betrieb sich auf einen günstigeren Zeitpunkt<br />
verschieben lässt.<br />
Sobald das überwachte Verbrauchersystem weniger Leistung aufnimmt,<br />
werden zuvor abgeschaltete Verbraucher wieder schrittweise zugeschaltet<br />
und können ihren Betrieb fortsetzen.<br />
Energiekontrollsysteme:<br />
Mikroprozessgesteuerte Energiekontrollsysteme können dagegen in vielen<br />
Fällen ohne merkliche Auswirkungen auf den Produktionsprozess eingesetzt<br />
werden.<br />
Ein Mikroprozessor ermittelt dabei aus einer Trendrechnung und den<br />
Kenndaten der angeschlossenen Verbraucher eine optimale Regelstrategie<br />
Darüber hinaus steuert er den Einschaltzeitpunkt der Verbraucher vor<br />
Betriebsbeginn um so die Spitzen zu vermeiden.<br />
Typische schaltbare Verbraucher sind vorwiegend alle Wärme- und Kühlanwendungen wie<br />
beispielsweise Klimaanlagen, Fußbodenheizung oder Boiler.<br />
EEE GmbH 98
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Jedoch sollte der betreffende Betrieb, vorerst Kenntnisse über die auftretenden Lastspitzen<br />
haben, wofür zuerst ein Messgerät installiert werden sollte, um die Spitzen abschätzen zu<br />
können. Die primäre Messung der Lastspitzen hat auch den Vorteil, nach der Installation von<br />
Lastspitzenkontrollanwendungen Vergleichswerte bezüglich der erzielten Reduktion zu<br />
haben.<br />
Die Höhe der erzielbaren Einsparungen ist natürlich von den tatsächlich auftretenden<br />
Spitzen abhängig und auch vom jeweiligen Verrechnungspreis für die Lastspitzen (in €/kW).<br />
In Folge soll nur überblicksmäßig ein Modellbeispiel dargestellt werden, welche Einsparung<br />
bei der genannten Lastspitzensenkung erreicht werden kann.<br />
Beispiel Einsparung durch Lastmanagement:<br />
Stromgrund preis = Verrechnungspreis<br />
* Lastspitze / Jahr<br />
Verrechnungspreis Stromgrundpreis: angenommen 36 €/kW<br />
Netznutzun gsgrundpreis<br />
= Verrechnungspreis<br />
* Lastspitze / Jahr<br />
Verrechnungspreis Netznutzungspreis: angenommen 25 €/kW<br />
Wenn die vor einem Lastmanagement auftretende Lastspitze 200 kW beträgt und es möglich<br />
ist durch ein angewandtes Lastmanagementsystem die Spitze auf 140 kW zu reduzieren, also<br />
eine Reduktion von 60 kW zu erreichen, bedeutet dies eine jährliche Ersparnis der<br />
Grundgebühr für Strom und der Netznutzung von 3.660 €.<br />
Lastmanagement, ist wie bereits gesagt nicht nur für große Industriebetriebe einsetzbar,<br />
sondern sehr wohl auch für Gastgewerbliche Betriebe, Hotellerie, Bürogebäude,<br />
Lebensmittelhandel, etc.<br />
EEE GmbH 99
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
5.1.1. Sparpotentiale in unterschiedlichen Branchen<br />
In diesem Abschnitt werden exemplarisch zwei Branchengruppen aufgezeigt und dabei<br />
einerseits, in welchen Bereichen grundsätzlich am meisten Energie benötigt wird und<br />
andererseits die damit verbundenen möglichen Einsparpotentiale. Es soll erkannt werden,<br />
dass in den unterschiedlichsten Branchen erhebliches Potential besteht Energie zu sparen<br />
und sich somit auch die Ausgaben eines Betriebs reduzieren lassen.<br />
In Tourismusbetrieben wird Energie in unterschiedlicher Form angewendet. Dabei wird für<br />
die Raumwärme- und Warmwasserbereitung ein beachtlicher Teil an Energie aufgewendet,<br />
was auch zum Teil noch mit Ölzentralheizungen bereitgestellt wird. Große Verbraucher an<br />
elektrischer Energie sind die Küche, Wäscherei, Beleuchtung und die Lüftungsanlagen.<br />
Einsparungen hinsichtlich der Wärmebereitstellung können einerseits durch entsprechendes<br />
Einregulieren des Heizungssystems (hydraulischer Abgleich) und andererseits durch Einsatz<br />
von Heizkesseln mit relativ hohen Wirkungsgraden, erreicht werden. Durch einen<br />
hydraulischen Abgleich wird erreicht, dass die Wassermengen im Heizsystem und somit auch<br />
die Wärme gleichmäßig und optimal verteilt wird und dadurch können bis zu 6 % an<br />
Heizkosten eingespart werden. Bezüglich der Heizkessel sollten diese, einen möglichst hohen<br />
Wirkungsgrad aufweisen, was über den Abgasverlust eruiert werden kann. Ist der<br />
Abgasverlust, der aus dem Prüfbericht vom Rauchfangkehrer ersichtlich ist, höher als 12 %,<br />
so ist die Brennstoffausnutzung nicht mehr optimal. Hinsichtlich der Warmwasserbereitung,<br />
ist es wichtig, dass dies energiesparend erfolgt, wobei es sinnvoll ist, im Winter das<br />
Warmwasser mit dem Heizkessel bereitzustellen und während der Sommermonate mit<br />
alternativen wie beispielsweise Solarthermieanlagen oder Wärmepumpen. In<br />
Tourismusbetrieben bietet sich auch häufig die Option einer Abwärmenutzung an.<br />
Das Warmwasser im Sommer nicht mit dem Heizungskessel bereitzustellen hat den Grund,<br />
dass der Heizkessel für die reine Warmwasserbereitung zu groß ausgelegt ist und<br />
dementsprechend dann auch mit schlechtem Wirkungsgrad betrieben wird.<br />
EEE GmbH 100
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Durch den Einsatz von alternativen Energiesystemen zur Warmwasserbereitung, bleibt der<br />
Heizkessel in den Sommermonaten zum Großteil ausgeschaltet, was zu erheblichen<br />
Brennstoffeinsparungen führt.<br />
Da die Küche ebenfalls ein großer Kostenverursacher in Tourismusbetrieben ist, sollte auf<br />
jeden Fall darauf geachtet werden, dass die Geräte einerseits eine hohe Energieeffizienz<br />
aufweisen und nur bei Bedarf eingeschaltet werden. Auch das Wasser für die<br />
Geschirrwäsche sollte nicht mit elektrischer Energie sondern entweder über den Heizkessel<br />
oder wenn möglich über alternative Energiesysteme (Solarthermieanlage, Wärmepumpe).<br />
Auch die Lüftungsanlagen weisen Erfahrungsgemäß einen sehr hohen elektrischen<br />
Energiebedarf auf, wobei darauf zu achten ist, dass die Lüftung nur bei Bedarf in Betrieb ist,<br />
was auch durch spezielle Regler bewerkstelligt werden kann. Viele Lüftungsanlagen verfügen<br />
über eine Stufenschaltung und/oder ein Zeitprogramm, welches genau definierte Zeiten<br />
vorgibt, an denen die Anlage in Betrieb gehen soll. Effizienter ist die Steuerung der Anlage<br />
über Temperatur- und Luftqualitätsmessgeräte, wodurch garantiert ist, dass die<br />
Lüftungsanlage nur im Bedarfsfall betrieben wird. Hinsichtlich von Lüftungsanlagen, sollte<br />
der Aspekt der Wärmerückgewinnung ebenfalls berücksichtigt werden.<br />
Weitere Einsparungen an elektrischer Energie und den damit verbundenen Kosten können,<br />
wie bereits erwähnt, durch ein geeignetes Lastmanagementsystem erreicht werden, um<br />
beispielsweise bei Betriebsbeginn die Lastspitzen zu senken bzw. zu vermeiden. Gerade in<br />
Tourismusbetrieben ist es einfach realisierbar, viele Verbraucher wie Lüftungsanlagen,<br />
Küchengeräte, etc. zeitversetzt zugeschaltet werden und das auch ohne irgendwelche<br />
Komforteinbußen zu haben.<br />
Bezüglich Lebensmittelhandel sind häufig außer Acht gelassene Aspekte die Heizung,<br />
Brauchwasserbereitung, Stromspitzen und vor allem der Stromtarif. Im Bereich der<br />
Kälteerzeugung und Kühlmöbel, auf welche etwa 60 % des Energiebedarfs eines<br />
Lebensmittelmarktes entfallen, ergeben sich enorme Einsparung durch optimale Regelung<br />
und regelmäßige Wartung der Kühlanlagen, als auch der Kühlmöbel. Wichtiger Punkt ist<br />
auch die Beachtung von Einflussfaktoren auf die Kühlmöbel in direkter Umgebung.<br />
EEE GmbH 101
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Es treten erhebliche Verluste durch Konvektionsströmungen, durch mangelhafte Pflege der<br />
Kälteanlagen und durch schlechte oder veraltete Konstruktionen auf. Diese Faktoren sind für<br />
den Energiebedarf der Kühlung entscheidend.<br />
Auch der Strahlungswärmeeintrag durch die Sonne oder durch Beleuchtungskörper in<br />
direkter Umgebung der Kühlanlagen wirkt sich negativ auf das Kühlverhalten aus.<br />
Auch das Nutzerverhalten kann hier kostengünstig zu Einsparungen im Energiebedarf der<br />
Kühlanlagen beitragen, wofür das Personal eigens geschult und aufmerksam gemacht<br />
werden sollte.<br />
Das Personal sollte den Zustand der Kühlanlagen laufend überprüfen, beispielsweise durch<br />
Messen der Temperaturen am Kühlgut sowie durch entfernen von Vereisungen, da diese die<br />
Kühlleistung der Geräte behindern. Schwachstellen sind sehr häufig auch verschmutzte<br />
Kondensatoren, welche die Wärmeabgabe an die Umgebungsluft verhindern, zu einer<br />
Erhöhung der Kondensatortemperatur führen und somit eine verschlechterte Kälteleistung<br />
nach sich ziehen. Hier ist wiederum der Vorschlag eine Informationsoffensive in Form von<br />
Informations- oder Schulungsabende für Mitarbeiter im Lebensmittelhandel um sie über<br />
potentielle Schwachstellen und Verbesserungsmaßnahmen aufmerksam zu machen. Denn<br />
durch einfache Maßnahmen wie Pflege der Kälteanlagen, Reinigung bzw. Abtauen der<br />
Wärmetauscher oder zu prüfen ob die Luftzirkulation der Abwärme gegeben ist, ist mit<br />
geringem Aufwand verbunden und kann zu erheblichen Einsparungen an elektrischer<br />
Energie führen, da die Kälteerzeugung und Kühlmöbel wie bereits erwähnt etwa 60 % des<br />
Energiebedarfs eines Lebensmittelhandels ausmacht.<br />
Es sollte zusätzlich auch die Möglichkeit angedacht werden, die Abwärme der Kühlung zu<br />
nutzen, wie beispielsweise zur Warmwasserbereitung oder zur Temperierung von Räumen.<br />
Diese exemplarischen Beispiele stellen dar, wie mit nicht all zu hohem Aufwand<br />
Energieeinsparungen erreicht werden können und die Ausgaben von Betrieben enorm<br />
gesenkt werden können.<br />
EEE GmbH 102
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Jedoch sollte vor allem in Betrieben auch die ständige Informationsvermittlung und<br />
Schulung der Mitarbeiter als ein wesentlicher Aspekt betrachtet werden, der nahezu keine<br />
Kosten verursacht, jedoch erhebliches Sparpotential bewirken kann, da zu hohe Ausgaben<br />
für diverse Energieformen oft auf mangelnde Kenntnis und Aufmerksamkeit der Nutzer<br />
zurückzuführen ist.<br />
5.2. Möglichkeiten und Maßnahmen im Bereich der Haushalte<br />
5.2.1. Thermische Sanierung<br />
Generell besteht bei ungedämmten Wohngebäuden ein erhebliches Einsparpotential durch<br />
Aufbringung einer Wärmedämmung. Folglich sollen nun die Vorteile, die sich durch die<br />
Anbringung einer Wärmedämmung ergeben dargestellt werden.<br />
Die Vorteile der Anbringung einer thermischen Sanierung sind folgende:<br />
Es wird eine Komfortsteigerung erreicht, da durch das Anbringen einer<br />
Wärmedämmung die Temperaturen der umgebenden Wände angehoben werden<br />
und somit wird das Raumklima behaglicher.<br />
Man trägt erheblich zum Klimaschutz bei, da etwa 40 % des österreichischen<br />
Energiebedarfs für die Raumwärmebereitstellung aufgewendet werden.<br />
Der Wert eines Gebäudes lässt sich nur dann erhalten, wenn das Gebäude an den<br />
aktuellen technischen Standard angepasst wird.<br />
Das wichtigste Kriterium stellt aber die Minimierung der Betriebskosten dar, da alte<br />
ungedämmte Gebäude oft sehr hohe Heizkosten aufweisen und diese sich durch eine<br />
thermische Sanierung erheblich minimieren lassen.<br />
Bezüglich der thermischen Sanierung ist vor allem die Wärmedämmung der obersten<br />
Geschoßdecke bzw. des Daches wichtig, wobei bei einem typischen Altbau (vor 1981<br />
errichtet) fast die Hälfte des Energiebedarfs eingespart werden kann und somit verringern<br />
sich dementsprechend auch die Heizkosten.<br />
EEE GmbH 103
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
In der Abbildung 36 sind die Energieverluste die an einem ungedämmten Gebäude auftreten<br />
dargestellt.<br />
Abbildung 36: Darstellung der prozentuellen Aufteilung der Wärmeverluste an einem ungedämmten Haus<br />
Es sind ebenso durchschnittliche prozentuelle Anteile angegeben, um einen Überblick zu<br />
erhalten, wie groß die Verluste durch die entsprechenden Bauteile eines Gebäudes sind.<br />
Somit kann auch erkannt werden, dass der Großteil der Wärme nach oben hin entweicht<br />
und dort somit auch das größte Einsparpotential besteht. Diese Art der Dämmung (also<br />
obere Geschoßdecke bzw. Dach) ist relativ einfach zu bewerkstelligen und somit auch durch<br />
Selbstmontage realisierbar. Als zweit wichtigste Dämmart kann die Wärmedämmung der<br />
Außenwand angesehen werden, da hier auch erhebliche Wärmeverluste auftreten, gefolgt<br />
von Fenstertausch und falls ein Kellerraum vorhanden ist, die Dämmung der Kellerdecke,<br />
welche unter Umständen auch durch Selbstmontage realisiert werden kann.<br />
5.2.2. Energieträgerwechsel<br />
Umstieg auf Hackschnitzel<br />
Bei einem Umstieg auf erneuerbare Energieträger kann ein enormes Einsparungspotential<br />
vor allem kostenseitig, d.h. im Energieträgereinkauf erzielt werden.<br />
Wenn ein Energieträgerwechsel von beispielsweise Heizöl oder Stromheizungen auf<br />
Hackschnitzel in Betracht gezogen wird, besteht zwar die Notwendigkeit den Heizkessel<br />
EEE GmbH 104
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
auszutauschen bzw. anzuschaffen und somit eine Investition zu tätigen, jedoch reduziert sich<br />
die Höhe der Ausgaben im Energieträgereinkauf.<br />
Die Investition in eine Hackschnitzelanlage lässt sich unter anderem mit folgenden Vorteilen<br />
rechtfertigen:<br />
Hackschnitzel ermöglichen eine kontinuierliche, lastabhängig dosierte<br />
Brennstoffzuführung mit optimaler Regulierbarkeit<br />
Der Brennstoff wird in einem Speichertank gelagert und über Fördereinrichtungen<br />
automatisch zum Kessel transportiert<br />
Die Verbrennung von Hackschnitzeln erlaubt, je nach Anlage, auch höhere<br />
Holzfeuchtegrade<br />
Aufgrund der meist sehr hohen Verbrennungstemperaturen erfolgt eine<br />
rückstandslose Verbrennung, wodurch sich der umweltfreundliche Aspekt der<br />
Schadstoffminimierung ergibt<br />
Die anfallende Asche wird ausgetragen und in einem Behälter (Aschelade) gesammelt<br />
(gelegentliche Entleerung)<br />
Die meisten Anlagen besitzen sogar eine vollautomatische Reinigung von Brenner,<br />
Wärmetauscher etc. und dadurch kann die Anlage nicht verschlacken<br />
Kurz zusammengefasst arbeitet ein Hackschnitzelkessel vollautomatisch, wobei ihm über ein<br />
Fördersystem die Hackschnitzel zugeführt werden. Damit erhält man einen Komfort ähnlich<br />
einer Heizöl-, Gas-, oder Stromheizung und ermöglicht ebenso eine lastabhängige<br />
Regulierbarkeit. Die anfallende Asche muss je nach Anlage in gewissen Abständen entleert<br />
werden.<br />
Wenn man einen Energieträgerwechsel von beispielsweise Heizöl auf Hackschnitzel<br />
durchführt ist es unter Umständen auch möglich als Lagerraum für die Hackschnitzel den<br />
Raum zu verwenden wo sich bisher der Heizöltank befunden hat.<br />
EEE GmbH 105
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<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Umstieg auf Pellets<br />
Der Energieträgerwechsel auf Pellets ist ebenso wie der Umstieg auf Hackschnitzel mit der<br />
Anschaffung eines Heizkessels und der Herstellung eines Lagerraums für die Pellets (wenn<br />
kein Öltankraum vorhanden ist bzw. dieser nicht geeignet ist) verbunden.<br />
Der Umstieg auf Pellets bringt die folgenden Vorteile mit sich:<br />
Der Pelletskessel funktioniert vollautomatisch<br />
Die Pellets werden dem Kessel vom Lager automatisch über installierte<br />
Fördereinrichtungen zugeführt<br />
Eventuell vorhandene durchschnittliche Öltankräume bieten sich häufig als<br />
Pelletslagerraum an, da sie ausreichend Platz bieten und lediglich umgerüstet<br />
werden müssen<br />
Die anfallende Asche sammelt sich in einem Behälter, welcher je nach Anlage in<br />
gewissen Abständen entleert werden muss (etwa alle ein bis zwei Monate)<br />
Generell kann bezüglich der Amortisationszeit beim Energieträgerwechsel gesagt werden,<br />
dass nicht unbedingt nur die Anschaffungskosten der neuen Anlage, sondern hauptsächlich<br />
die laufenden Energieträgerkosten und deren Preisentwicklung ausschlaggebend sind,<br />
welche jährliche Einsparung sich im Vergleich zu fossilen Energieträgern ergibt.<br />
5.2.3. Einsparpotentiale durch solare Warmwasserbereitung<br />
Wird das Warmwasser über den Heizkessel der Zentralheizung oder sogar mit Strom<br />
bereitgestellt, ist dies vor allem im Sommer ein großer Energieaufwand der zusätzliche<br />
Kosten an Brennstoffen oder Strom verursacht. Mit Sonnenkollektoren auf dem Dach, oder<br />
aufgeständert im Garten, bleibt der Heizungskessel oder die Stromheizung vor allem im<br />
Sommer ausgeschaltet.<br />
Die Heizung springt höchstens dann ein, wenn die Sonne zu wenig Energie für die<br />
Warmwasserbereitung liefert.<br />
EEE GmbH 106
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Zur solaren Warmwasserbereitung sind heute bereits Komplettmodule inklusive<br />
Sonnenkollektoren, Warmwasserboiler, Ausdehnungsgefäß und allen weiteren<br />
Bestandteilen die zur Installation benötigt werden erhältlich. Solche Komplettlösungen zur<br />
solaren Warmwasserbereitung mit herkömmlichen Flachkollektoren tragen heutzutage auch<br />
keine enorm hohen Investitionskosten mit sich.<br />
Darüber hinaus gibt es Förderungen für energiesparende und umweltschonende<br />
Technologien welche teilweise im Abschnitt der rechtlichen und ökonomischen<br />
Rahmenbedingungen dargestellt sind.<br />
5.2.4. Möglichkeiten der Wassereinsparung bei Haushalten<br />
Ein Aspekt der immer in den Hintergrund vieler Einsparungsdiskussionen gerät ist die<br />
Einsparung von Wasser (im Wesentlichen Trinkwasser) im täglichen Gebrauch.<br />
Damit ist nicht nur gemeint mit dem aufbereiteten Warmwasser sparsamer umzugehen,<br />
sondern Regenwasser für unterschiedliche Gebrauchszwecke zu nutzen.<br />
Jeder Mensch in Österreich bedarf durchschnittlich etwa 140 Liter Trinkwasser pro Tag,<br />
wobei für viele Gebrauchszwecke das Wasser nicht unbedingt Trinkwasserqualität haben<br />
muss.<br />
Abbildung 37: Darstellung der prozentuellen Aufteilung der Anteile für Tätigkeiten in denen wir täglich Wasser benötigen<br />
(Quelle: ECOTechnik, 2008)<br />
EEE GmbH 107
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Gemäß der Abbildung 37 kann erkannt werden, dass nur etwa die Hälfte des täglichen<br />
Wasserbedarfs tatsächlich Trinkwasserqualität haben muss, die andere Hälfte kann durchaus<br />
durch Regenwasser ersetzt werden.<br />
Regenwasser kann auf jeden Fall für Gartenbewässerung, Blumengießen im Haus, Toiletten-<br />
Spülung, Wäsche waschen, sowie als Putz- und Waschwasser im Innen- und Außenbereich<br />
eingesetzt werden. Gemäß neuesten Informationen ist das Regenwasser auch für<br />
Geschirrspülmaschinen einsetzbar.<br />
Regenwasser ist ein weiches Wasser, womit beim Wäsche waschen auf jeden Fall auch<br />
Waschmittel (vor allem Weichspüler) eingespart werden kann und somit die Umwelt noch<br />
zusätzlich geschont wird. Natürlich werden auch alle Geräte geschont, die mit Regenwasser<br />
betrieben werden, aufgrund der geringen Wasserhärte.<br />
Der wichtigste Aspekt für viele Menschen dabei ist, dass durch die Regenwassernutzung<br />
auch Geld eingespart werden kann, da man weniger Wasser- und Abwassergebühren zahlen<br />
muss, je nachdem wie der Wasserbedarf in den jeweiligen Gemeinden verrechnet wird.<br />
Denn wenn für bestimmte Tätigkeiten Regenwasser genutzt wird, bleibt der<br />
Trinkwasserzähler davon unberührt.<br />
Wie eine Regennutzungsanlage funktioniert wird im Folgenden kurz dargestellt:<br />
Regenwasser wird von versiegelten Flächen gesammelt (in der Regel sind dies<br />
Dächer)<br />
Das Regenwasser wird über einen Vorfilter gereinigt, wofür sich besonders<br />
feinmaschige, selbstreinigende Edelstahlfilter eignen<br />
Das gesammelte Regenwasser wird in Zisternen gesammelt und gespeichert, was am<br />
besten unterirdisch passiert, um Keimbildungen zu vermeiden (kein Licht, keine<br />
Wärme)<br />
Günstig zum Speichern von Regenwasser sind Betonzisternen, die einen zusätzlichen<br />
neutralisierenden Effekt auf das Wasser haben<br />
EEE GmbH 108
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<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die Entnahme des Wassers erfolgt mit Hilfe von Tauchdruckpumpen (diese Pumpe<br />
wird über einen Druckwächter aktiviert und wieder abgestellt sobald kein Wasser<br />
mehr entnommen wird)<br />
Diese Entnahmepumpen arbeiten völlig geräuschfrei und können auch im Falle einer<br />
Gartenbewässerung mit konstantem Druck arbeiten<br />
Für die Regenwassernutzung gibt es bereits Komplettpakete mit Speichertanks in<br />
unterschiedlichsten Größen (beispielsweise von 2.000 bis 10.000 Liter Tanks).<br />
Die Kosten die mit solchen Komplettlösungen verbunden sind, variieren natürlich zwischen<br />
den unterschiedlichen Herstellern und Anbietern.<br />
Um jedoch grundsätzlich einen Überblick über die Investition in solch eine Anlage zu<br />
erhalten, werden in Folge kurz einige Anhaltswerte dargestellt:<br />
1. Kunststoff-Speichertank inklusive zugehörigem Filtersiphon-Modul und der<br />
benötigten Haustechnik<br />
Mit Installation eines 4.000 Liter Tanks ⇒ 3.300 €<br />
Mit Installation eines 5.000 Liter Tanks ⇒ 3.700 €<br />
Mit Installation eines 7.500 Liter Tanks ⇒ 4.400 €<br />
2. Betonzisterne inklusive Konus, Deckel, Anschlüssen, Verrohrung, Volumenfilter und<br />
Haustechnik<br />
Mit Installation eines 5.000 Liter Tanks ⇒ 3.900 €<br />
Mit Installation eines 7.800 Liter Tanks ⇒ 4.600 €<br />
Mit Installation eines 10.300 Liter Tanks ⇒ 5.000 €<br />
Ein weiterer Faktor, der bei der Regenwassernutzung beachtet werden kann ist die Nutzung<br />
des Überlaufwassers zur Steigerung der Effizienz einer Wärmepumpenheizung (wenn<br />
Flachkollektoren eingesetzt werden). Es besteht hier die Möglichkeit das Überlaufwasser aus<br />
der Zisterne über Drainagerohre zu den Flachkollektoren der Erdwärmepumpe zu leiten.<br />
EEE GmbH 109
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Durch die Erhöhung der Feuchtigkeit des Bodens in dem die Flachkollektoren verlegt sind<br />
erhöht sich die Wärmeaufnahme. So kann beispielswiese, wenn die Flachkollektoren in<br />
trockenen Böden verlegt sind 10 W pro Quadratmeter Wärmeenergie entnommen werden<br />
und bei sehr feuchten Böden beispielsweise bis zu 40 W pro Quadratmeter.<br />
5.3. Übergeordnete Maßnahmen im Gemeindebereich<br />
5.3.1. Raumordnung<br />
Die Raumordnung steuert im Wesentlichen die Art und die Intensität der Inanspruchnahme<br />
von Ressourcen, zu denen auch die Energieträger gehören.<br />
Jede Ausweitung des Siedlungs- und Wirtschaftsraumes hat auch Auswirkungen hinsichtlich<br />
der Energieversorgung und des Verkehrsaufkommens (welches seinerseits wieder einen<br />
bestimmten Energiebedarf mit sich zieht).<br />
Landschafts- und Bauleitplanung sollten daher eine kompakte Entwicklung des lokalen<br />
Siedlungs- und Wirtschaftsraumes vorgeben. Dadurch kann vor allem die Effizienz der<br />
Energieträgerbereitstellung als auch eine Reduktion des Energieträgerbedarfes<br />
vorangetrieben werden. Dies ist von besonderer Bedeutung für die Standortfindung von<br />
Energiezentralen, wie etwa Biomasseheizwerke, als auch für die Minimierung von<br />
Leitungslängen für eine etwaige Energieversorgungsinfrastruktur. Kurze Leitungslängen sind<br />
vor allem wichtig für z.B. Nahwärmenetze, da sie meist ein großer Kostenfaktor sind und von<br />
ihnen in vielen Fällen die Wirtschaftlichkeit der Versorgungsanlage abhängt.<br />
Die Raumordnung ist somit eines der Hauptinstrumente für eine nachhaltige und effiziente<br />
Energieversorgung und gibt langfristige Entwicklungen vor.<br />
5.3.2. Ressourcennetzwerke und Brennstofflogistik<br />
Die Wärmebereitstellung nimmt den größten Anteil am Gesamtenergiebedarf ein. Biomasse<br />
ist auch am effizientesten für diesen Teil der Energieversorgung einzusetzen.<br />
EEE GmbH 110
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Für eine effiziente Brennstoffversorgung ist ein gut organisiertes Logistiksystem eine<br />
Grundbedingung.<br />
Die forstlichen Biomasseressourcen vertragen zwar noch eine stärkere Ausschöpfung ohne<br />
die Nachhaltigkeitsgrundsätze zu verletzen, eine Umstellung der Ölheizungen auf Biomasse<br />
würden jedoch die derzeit vorhandenen forstlichen Ressourcenpotentiale überschreiten.<br />
Stroh aus der Landwirtschaft birgt zwar ein beachtliches Energiepotential, ist aber auf Grund<br />
seiner Brennstoffeigenschaften (Ascheschmelzpunkt, Stickoxidemissionen) in der<br />
Verbrennung nicht so einfach nutzbar wie Holz.<br />
Auf Grund des hohen Anteils von Gas in der Energieversorgung kann ein Einsatz des<br />
Strohpotentials in einer Biogasanlage trotz eines geringeren Energieoutputs als bei der<br />
Verbrennung als durchaus sinnvolle Variante in Erwägung gezogen werden.<br />
Eine der wichtigen Maßnahmen für die Erstellung eines Biomassenetzwerkes ist die<br />
Feststellung des tatsächlichen Energieholzpotentials auf den Forstflächen.<br />
Die in diesem Konzept verwendeten Grundlagen für die Schätzung des Energieholzpotentials<br />
beruhen auf den Zahlen der Holzeinschlagsmeldung für Thüringen aus 2008.<br />
Erfahrungsgemäß können die einzelnen Sortimentsanteile (Säge-, Industrie- und Energieholz)<br />
regional und von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich ausfallen und vom landesweiten<br />
Gesamtwert deutlich abweichen.<br />
Sobald das tatsächliche Energieholzpotential bekannt ist, liegt der nächste, schwierigere,<br />
Schritt in der Mobilisierung dieses Potentials.<br />
Ein Blick auf den Katasterplan der Kommune zeigt, dass die Waldflächen in sich teilweise<br />
kleinstrukturiert sind, d.h. die Parzellen überschreiten in den wenigsten Fällen eine Größe<br />
von 3 bis 5 ha. Diese Tatsache erschwert bereits in manchen Fällen eine ökonomische<br />
maschinelle Bewirtschaftung der Flächen.<br />
Eine weitere Schwierigkeit stellt die, bei diesen Parzellengrößen zu erwartende, Vielzahl der<br />
Grundstückseigentümer dar, die in das Netzwerk einzubinden sind um eine stabile und<br />
bedarfsdeckende Energieholzlogistik aufzubauen.<br />
EEE GmbH 111
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Für die Erstellung einer Logistikstruktur sind daher sowohl Entscheidungsträger als auch<br />
Interessenvertretungen und nicht zuletzt die Waldbesitzer selber gefordert. Andererseits<br />
bietet eine funktionierende Energieholzlogistik auch ein gesichertes Einkommen für die<br />
Waldbesitzer und trägt zur Hebung der lokalen/regionalen Wertschöpfung bei.<br />
Eine Vermarktungsgemeinschaft ist bisweilen eher realisierbar als eine<br />
Produktionsgemeinschaft.<br />
Die logistischen Varianten folgen den folgenden drei Grundschritten:<br />
1.) Brennstoffgewinnung<br />
2.) Brennstoffaufbereitung und –verkauf<br />
3.) Brennstoffübernahme und –verfeuerung<br />
Im Zuge jedes Schrittes ist auch eine gewisse Lagerhaltung und Manipulation, sei es für<br />
Rundholz oder Hackgut bzw. Scheitholz, enthalten, die zusätzliche Infrastrukturkosten<br />
verursacht. Weiters ist auf die Qualitätssicherung (Heizwert, Wassergehalt etc.) des<br />
Brennstoffes zu achten.<br />
In der Regel ist für größere Projekte ein eigenes Logistikkonzept zu erstellen, um die Kosten<br />
der Brennstoffbereitstellung möglichst gering zu halten. Die Logistik im landwirtschaftlichen<br />
Bereich der Energieversorgung wird bereits jetzt von den Betrieben selbst durchgeführt, da<br />
sie über eine entsprechende Größe verfügen und daher direkt in eine mögliche<br />
Logistikstrategie eingebunden werden können.<br />
5.3.3. Optimierung der Straßenbeleuchtung<br />
In diesem Abschnitt werden die wesentlichsten Möglichkeiten zur Optimierung der<br />
Straßenbeleuchtung aufgezeigt, da in diesem Bereich nicht unwesentliche Einsparungen an<br />
elektrischer Energie erreicht werden können. Wesentliche Ansatzpunkte zur Optimierung<br />
der Energieeffizienz von Straßenbeleuchtungssystemen sind grundsätzlich folgende:<br />
EEE GmbH 112
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Optimierung der Einschaltzeiten<br />
Bedarfsgerechte Beleuchtungssteuerung<br />
Einsatz effizienter Leuchtmittel<br />
Einsatz effizienter Vorschaltgeräte<br />
I. Optimierung der Einschaltzeiten<br />
→ Einen direkten Einfluss auf den Stromverbrauch haben die zu leistenden<br />
Betriebsstunden der Lampen. Gerade in den Wintermonaten ergeben sich wegen<br />
der geringeren Tagesdauer wesentlich mehr Betriebsstunden als in den<br />
Sommermonaten.<br />
→ Eine Möglichkeit, die Betriebsstunden zu reduzieren, ist die bedarfsgerechte<br />
Steuerung des Ein- bzw. Ausschaltzeitpunkts. Wird die Anlage statt mit einer<br />
Zeitschaltuhr über einen Dämmerungsschalter gesteuert, dann wird die<br />
Straßenbeleuchtung erst eingeschaltet, wenn das Tageslicht nicht mehr für die<br />
Ausleuchtung der Straßen ausreicht.<br />
II. Bedarfsgerechte Beleuchtungssteuerung<br />
→ Mit Hilfe einer zeitgesteuerten Dimmung kann die Beleuchtungsstärke in der Nacht<br />
auf das für die verkehrsärmere Zeit notwendige und vorgeschriebene Maß reduziert<br />
werden. Durch die Leistungsreduktion der Lampen wird das gesamte<br />
Beleuchtungsniveau gleichmäßig heruntergesetzt. Das menschliche Auge kann sich<br />
somit dem schwächeren Beleuchtungsniveau problemlos anpassen.<br />
→ Die Absenkung der Beleuchtungsstärke über eine gleichmäßige Leistungsreduzierung<br />
ist deutlich ratsamer als beispielsweise das Abschalten jeder zweiten Leuchte, da<br />
hier die starken Hell–Dunkel-Unterschiede in der Ausleuchtung der Fahrbahn zu<br />
einer erhöhten Gefährdung der Verkehrsteilnehmer führen können.<br />
EEE GmbH 113
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
III. Einsatz energieeffizienter Lampen<br />
→ Besonders Quecksilber- Hochdruckentladungslampen weisen eine sehr schlechte<br />
Energieeffizienz auf und sollten durch effizientere Lampentypen ersetzt werden.<br />
Trotz ihrer geringen Lichtausbeute und relativ hohen Ausfallrate sind sie in<br />
Deutschland noch weit verbreitet.<br />
→ Als Alternative bietet sich der Einsatz von hocheffizienten Natrium-<br />
Hochdruckentladungslampen an. Sollten diese aufgrund ihrer gelblichen Lichtfarbe<br />
für den Einsatzzweck nicht geeignet sein, kommen alternativ Metall-Halogen-<br />
Hochdruckentladungslampen in Frage. Die folgende Tabelle zeigt die<br />
Einsparpotentiale beim Übergang zu modernen Leuchtmitteltechnologien auf:<br />
Veraltete Technologie Neue Technologie Sparpotential<br />
Leuchtstofflampe<br />
Quecksilber-<br />
Hochdruckentladungslampe<br />
Quecksilber-<br />
Hochdruckentladungslampe<br />
Metall-Halogen-<br />
Hochdruckentladungslampe<br />
Natrium-<br />
Hochdruckentladungslampe<br />
Metall-Halogen-<br />
Hochdruckentladungslampe<br />
ca. 25%<br />
ca. 50%<br />
ca. 40%<br />
→ Für die Umrüstung bestehender Leuchten von Quecksilber- auf Natrium-<br />
Hochdruckentladungslampen oder Metall-Halogen-Hochdruckentladungslampen<br />
wird ein zusätzliches Zündgerät benötigt. Diese Maßnahme lohnt sich typischerweise<br />
bei Leuchten, die nicht älter als 10 Jahre sind. Andernfalls ist der komplette<br />
Austausch der Leuchten günstiger.<br />
IV. Einsatz energieeffizienter Vorschaltgeräte<br />
→ Elektronische Vorschaltgeräte (<strong>EV</strong>G) für Hochdruckentladungslampen besitzen im<br />
Vergleich zu konventionell betriebenen Vorschaltgeräten (KVG) eine geringere<br />
Verlustleistung und sind für Dimmung geeignet.<br />
EEE GmbH 114
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
→ Bei Leuchtstofflampen bringt der Einsatz von elektronischen Betriebsgeräten, je nach<br />
Lampentyp, erhebliche Einsparungen mit sich. Ein weiterer Vorteil gegenüber<br />
konventionellen Vorschaltgeräten ist die bis zu 50 Prozent längere Lebensdauer.<br />
Lampentypen in Deutschland<br />
→ Zur Beleuchtung von Straßen werden verschiedenste Lampentypen verwendet. Die<br />
34%<br />
3%<br />
folgende Grafik zeigt die Verteilung der eingesetzten Leuchtmittel in Deutschland.<br />
3%<br />
15%<br />
45%<br />
Quecksilberdampf - Hochdrucklampe<br />
Leuchtstofflampen<br />
Kompaktleuchtstofflampen<br />
Natriumdampf -Hochdrucklampe<br />
Metallhalogendampf -Lampen<br />
→ Aus der Abbildung geht hervor, dass überwiegend Hochdruck-Entladungslampen für<br />
Leuchtmittel<br />
die Straßenbeleuchtung in Deutschland eingesetzt werden. Den größten Anteil mit<br />
etwa 45 Prozent machen dabei immer noch die ineffizienten Quecksilber-<br />
Hochdruckentladungslampen aus. Doch auch extrem ineffiziente Glühlampen sind<br />
nach wie vor in einigen Städten anzutreffen. Wenn in Ihrer Kommune noch<br />
ineffiziente Beleuchtungssysteme im Einsatz sind, lassen Sie sich beraten, wie sich<br />
eine Modernisierung wirtschaftlich realisieren lässt.<br />
Für die Straßenbeleuchtung sind insbesondere folgende Kriterien bei der Wahl des<br />
Leuchtmittels von Bedeutung:<br />
→ Lichtfarbe und Farbwiedergabe<br />
EEE GmbH 115
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
→ Hohe Lichtausbeute<br />
→ Geringe Ausfallsrate und lange Lebensdauer<br />
→ Geringer Lichtstromrückgang über die Lebensdauer<br />
→ Konstanter Lichtstrom bei wechselnden Außentemperaturen<br />
→ Gutes Zündverhalten<br />
→ Wirtschaftlichkeit<br />
Die Leuchtmittel sind entsprechend dem spezifischen Anwendungsfall zu wählen, denn jeder<br />
Lampentyp bringt gewisse Vor- oder Nachteile mit sich. In der Straßenbeleuchtung kommen<br />
aufgrund ihrer hohen Lichtausbeute fast ausschließlich Entladungslampen zum Einsatz. Am<br />
weitesten verbreitet sind die Hochdruck-Entladungslampen, auch HID-Lampen (High<br />
Intensity Discharge) genannt, da sie auf kleinstem Raum eine außergewöhnlich große<br />
Lichtmenge erzeugen können.<br />
Hochdruck-Entladungslampen lassen sich wie folgt unterteilen:<br />
I. Quecksilber-Hochdruckentladungslampe<br />
Quecksilber-Hochdruckentladungslampen erzeugen weißes Licht mit einer hohen<br />
Farbwiedergabe und sind in der Anschaffung günstig. Die veraltete Technologie aus<br />
den 60er Jahren ist allerdings wenig energieeffizient und bringt eine Reihe von<br />
Nachteilen mit sich. Zudem haben sie eine schlechte Lichtverteilung und eine<br />
geringere Lichtausbeute. Die Lichtausbeute einer Natrium-<br />
Hochdruckentladungslampe ist im Vergleich doppelt so hoch.<br />
Quecksilber-Hochdruckentladungslampen werden wie andere Entladungslampen mit<br />
einem Vorschaltgerät betrieben, benötigen jedoch kein Zündgerät.<br />
Technische Daten:<br />
Leistung 50-100 W<br />
Lichtausbeute (Wirkungsgrad) 40-60 lm/W<br />
Farbwiedergabe Ra < 60<br />
Lebensdauer 10.000 STD<br />
EEE GmbH 116
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<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
II. Natrium-Hochdruckentladungslampe<br />
→ Natrium-Hochdruckentladungslampen weisen eine sehr gute Effizienz aus. Sie<br />
besitzen die höchste Lichtausbeute unter den Entladungslampen und haben zudem<br />
eine sehr lange Lebensdauer. Die Ausfallquote ist im Vergleich zu anderen<br />
Leuchtmitteln sehr gering. Nachteilig bei der Natrium-Hochdruckentladungslampe ist<br />
das gelbe, warme, monochromatische Licht, das zu einer schlechten Farbwiedergabe<br />
führt und den Einsatz für viele Anwendungsfälle ausschließt.<br />
→ Natrium-Hochdruckentladungslampen werden mit Vorschaltgeräten betrieben und<br />
benötigen zusätzlich ein Zündgerät um die Gasentladung zu starten.<br />
Technische Daten:<br />
Leistung 50-1.000 W<br />
Lichtausbeute (Wirkungsgrad) 70-150 lm/W<br />
Farbwiedergabe Ra < 25<br />
Lebensdauer 20.000 STD<br />
III. Metall-Halogen-Hochdruckentladungslampe<br />
→ Die Metall-Halogen-Hochdruckentladungslampe hat durch die weiße Lichtfarbe<br />
gegenüber der Natriumdampf-Hochdrucklampe den Vorteil einer sehr guten<br />
Farbwiedergabe bei fast ebenso hoher Lichtausbeute. Während Effizienz und<br />
Lebensdauer bei Leistungen über 250 W sehr hoch ist, weist die Metall-<br />
Halogendampflampe bei kleineren Leistungen eine eher geringe Lebensdauer (ca. 4<br />
Jahre) aus und ist wiederum in der Anschaffung sehr teuer.<br />
→ Der Betrieb von Metall-Halogen-Hochdruckentladungslampen ist nur mit einem<br />
Vorschaltgerät und einem Zündgerät möglich.<br />
Technische Daten:<br />
Leistung 20-3.500 W<br />
Lichtausbeute (Wirkungsgrad) 70-120 lm/W<br />
Farbwiedergabe Ra > 80<br />
Lebensdauer 10.000 STD<br />
EEE GmbH 117
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
→ Als mittelfristige Alternative zu den ineffizienten Quecksilber-Hochdrucklampen<br />
bietet sich die Umrüstung auf Natrium-Hochdruckentladungslampen oder Metall-<br />
Halogen-Hochdruckentladungslampen an. Bei der Frage nach der<br />
Zukunftstechnologie, sehen Experten langfristig Leuchtdioden als beste Wahl.<br />
→ Erste Pilotprojekte zeigen, dass sehr hohe Einsparpotentiale möglich sind. Neben den<br />
finanziellen Vorteilen sprechen auch weitere Argumenten für den Einsatz der LED-<br />
Technik in der Straßenbeleuchtung.<br />
IV. Leuchtdioden<br />
→ Leuchtdioden sind bereits heute energieeffizienter als Glühlampen und Quecksilber-<br />
Hochdruckentladungslampen. Sie besitzen eine längere Lebensdauer und eine<br />
höhere Lichtausbeute bei niedriger Temperatur.<br />
→ Eine wesentliche Anforderung an die Straßenbeleuchtung ist, dass sie eine homogene<br />
Beleuchtung der Straße gewährleistet. Durch die weiße Lichtfarbe der Leuchtdioden<br />
kann eine sehr gute Farbwiedergabe erreicht werden. Das wiederum führt zu mehr<br />
Sicherheit im Straßenverkehr. Leuchtdioden lassen sich zudem stufenlos von 0 bis<br />
100 Prozent dimmen. Damit kann die Beleuchtung je nach Bedarf, völlig problemlos,<br />
an die Helligkeit angepasst werden.<br />
→ Gegenüber der Natrium-Hochdruckentladungslampe ist die Leuchtdiode zum<br />
heutigen Zeitpunkt noch keine wirtschaftliche Alternative. Die Ausleuchtung der<br />
Straßen mittels moderner LED-Technologie wird jedoch, in Form von Pilotprojekten,<br />
bereits in einzelnen Städten Deutschlands getestet.<br />
Technische Daten:<br />
Leistung 20-80 W<br />
Lichtausbeute (Wirkungsgrad) 40-110 lm/W<br />
Farbwiedergabe Ra > 85<br />
Lebensdauer 15.000 - 30.000STD<br />
EEE GmbH 118
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
5.3.3.1. Maßnahmenvorschlag - schrittweise Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED–<br />
Technologie<br />
Die jährlichen Kosten für die Straßenbeleuchtung nehmen ca. 15% der gesamten<br />
kommunalen Stromkosten ein. Der Einsatz von Leuchtdioden (LEDs) für die<br />
Straßenbeleuchtung war in Fachkreisen zwar schon lange ein Diskussionspunkt, jedoch<br />
mangelte es bis vor kurzem an marktfähigen Produkten für eine solche Lösung.<br />
Derzeit sind Natriumhochdrucklampen Standard für eine ökonomische Straßenbeleuchtung,<br />
allerdings existieren bereits europaweit Pilotprojekte in denen LEDs mit guten Erfolgen<br />
eingesetzt werden.<br />
Ein Problem stellten bis vor kurzem noch die relativ geringen Leuchtstärken der LEDs dar,<br />
durch die ihr Einsatz, je nach Leistung, auf eine bestimmte Lichtpunkthöhe begrenzt war.<br />
Diese Schwäche ist jedoch überwunden und es sind bereits sehr lichtstarke Produkte auf<br />
dem Markt.<br />
Ein Vorteil der LED ist, dass beliebig oft und schadlos ein- bzw. ausgeschaltet oder gedimmt<br />
werden kann.<br />
Abbildung 38 Zeigt den Vergleich der kumulierten Anschaffungs- und Betriebskosten<br />
zwischen LED und Na-Dampflampe über die mittlere angegebene Lebensdauer einer LED von<br />
ca. 15 Jahren bei jährlich 4.000 Betriebsstunden.<br />
Abbildung 38: Kumulierte Anschaffungs- und Betriebskosten einer Na-Dampflampe gegenüber einer LED-Lampe in der<br />
Straßenbeleuchtung<br />
EEE GmbH 119
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Im Falle der Umrüstung von den bestehenden Natriumdampflampen auf LED-Leuchten<br />
können die jährlichen Energiekosten der Straßenbeleuchtung um rund ein Drittel gesenkt<br />
werden.<br />
Anzudenken wäre ein Pilotprojekt in einem der kleineren Ortsteile mit einer geringen Anzahl<br />
an Lichtpunkten, wo diese Umstellung im Zuge der Erneuerung des Leuchtmittels<br />
durchgeführt werden könnte, da die etwas höheren Investitionen von ca. 100-200 Euro pro<br />
Lichtpunkt nicht sonderlich ins Gewicht fielen. Ausgeglichen wäre diese Mehrinvestition<br />
durch den geringeren Energiebedarf und die, gegenüber dem aktuell verwendeten<br />
Leuchtmittel, etwa dreifach längere Lebensdauer der LEDs.<br />
5.3.4. Steigerung der Energieeffizienz im Abwasserbereich<br />
Abwasserpumpen können bisweilen größere Sparpotentiale bergen. Eine regelmäßige<br />
Kontrolle der Pumpeneinläufe auf Verlegungen kann dazu beitragen unnötige<br />
Pumpenlaufzeiten zu vermeiden und somit Strom einzusparen. Dies gilt für Pumpen, deren<br />
Förderstrommenge über eine Androsselung des Schiebers angepasst wird.<br />
Teilweise finden sich in den Pumpwerken auch noch Schwimmerschalter, welche das Ein-<br />
und Ausschalten der Pumpen regeln. Diese Schalter können hängen bleiben und sollten<br />
daher durch berührungslose Wasserstandsmessungen ersetzt werden.<br />
Die Pumpen arbeiten auch wesentlich energiesparender wenn sie mittels Sanftstarter oder<br />
Frequenzumwandler angefahren bzw. betrieben werden, da die Einschaltströme nicht so<br />
hoch sind und die Drehzahl an den Leistungsbedarf angepasst wird. Eine Drehzahlregelung<br />
schont weiters Maschinen und Apparate, lässt eine optimale Bewirtschaftung vorhandener<br />
Volumina zu und spart gegenüber einer Drosselung erhebliches an Energie.<br />
5.3.5. Einführung einer Energiebuchhaltung<br />
Die Einführung einer Energiebuchhaltung bietet <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ein nützliches Werkzeug<br />
für das Monitoring und die Bewertung der energetischen Qualität ihrer Gebäude und<br />
energietechnischen Anlagen. Sie liefert wichtige Daten für Auswahl und Planung von<br />
Verbesserungsmaßnahmen und ist somit eine Basis für Kosten- und Energieeinsparungen.<br />
EEE GmbH 120
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die Einführung einer Energiebuchhaltung kann in der Gemeinde ein Managementsystem im<br />
Finanz-, Gebäude- und Umweltbereich darstellen.<br />
Das Wort Energiebuchhaltung selbst ist definiert als regelmäßige Aufzeichnung und<br />
Erhebung von Energiekosten vor allem bei öffentlichen Objekten wie beispielsweise bei<br />
Gebäuden, Liegenschaften und Anlagen.<br />
Weiters erfolgt im Zuge der Energiebuchhaltung die Auswertung der eingegebenen Daten<br />
nach den verschiedenen Bereichen, den jeweiligen Flächen bei Objekten und natürlich nach<br />
Zeit.<br />
Vom EEE wurde ein Online Energiebuchhaltungssystem entwickelt, das Gemeinden zur<br />
Verfügung gestellt werden kann.<br />
Die Online Software Energiebuchhaltung für Gemeinden (ebh) dient zur Erfassung von<br />
energierelevanten Daten von gemeindeeigenen Gebäuden und Anlagen, sowie zur<br />
Auswertung von Statistiken und Ermittlung von eventuellen Schwachstellen oder<br />
Nutzerfehlverhalten.<br />
Die Software ist über jeden Internet Browser über die Adresse: http://www.eee-<br />
info.net/ebh erreichbar. Es sind keine Installationen erforderlich. Lediglich ein aktueller<br />
Internet Browser (Internet Explorer ab Version 6.0, Mozilla Firefox ab Version 1.5, Opera ab<br />
Version 9.0 …) ist für alle Funktionen der ebh notwendig.<br />
Die ausführliche Darstellung des Online Energiebuchhaltungssystems, sowie Erklärungen und<br />
Beschreibungen bezüglich des Umgangs mit diesem Tool befinden sich im Anhang I.<br />
Um die Energiebuchhaltung auch nachhaltig und erfolgreich einführen zu können, ist es<br />
erforderlich eine jeweils zuständige Person in der Gemeinde zu bestimmen. Diese Person ist<br />
dann für die regelmäßige Aufnahme und Eingabe der erforderlichen Daten verantwortlich.<br />
Möglich wäre aber auch, dass man die Verwaltung der Energiebuchhaltung an externe<br />
Personen ausgliedert, wobei die Bearbeitung in der Gemeinde zu bevorzugen ist.<br />
Nachdem die Entscheidung für die Bearbeitung in der Gemeinde gefallen ist und man sich<br />
für die Ablesezyklen (quartalsmäßig, halbjährlich, jährlich,…) entschieden hat, kann mit der<br />
Eingabe in das System begonnen werden.<br />
EEE GmbH 121
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Um möglichst rasch zu Auswertungsergebnissen bei der Buchhaltung zu gelangen ist es<br />
empfehlenswert, zu Beginn die Ausgaben für die letzten 3 Jahre einzutragen, um sofort<br />
Sparmaßnahmen erkennen zu können. Bei der Eingabe selbst sollt mit jenen Objekten<br />
begonnen werden, die den größten Energieverbrauch und dadurch natürlich auch die<br />
größten Kosten in der Gemeinde verursachen.<br />
Die Energiebuchhaltung kann vor allem dann zu einer gewinnbringenden Sache für die<br />
Gemeinde werden, wenn die erforderlichen Daten regelmäßig eingetragen werden und die<br />
dementsprechenden Ergebnisse auch an die zuständigen Personen weitergeleitet werden,<br />
um aus den Ergebnissen heraus auch Einsparmaßnahmen zu setzen.<br />
Durch die regelmäßige Auseinandersetzung mit dem Thema Energie wird das<br />
Nutzerverhalten geändert und führt zu einem besseren Bewusstsein. Diese<br />
Bewusstseinsbildung kann dazu beitragen, dass durch nicht investive Maßnahmen bis zu<br />
20% an Kosten eingespart werden können. Natürlich sind es aber vor allem investive<br />
Maßnahmen, die je nach Gebäude- und Anlagensubstanz zu einer Einsparung führen.<br />
5.3.6. Informationspolitik<br />
Um Energiesparmaßnahmen und Substitutionsmöglichkeiten fossiler Brennstoffe durch<br />
Biomasse gerade in den Haushalten zu forcieren, ist gezielte Information notwendig.<br />
Ein Teil dieser Informationspolitik besteht aus Veröffentlichungen zu Schwerpunktbereichen<br />
(Wärmedämmung, Kesseltausch, Nutzung der Sonnenenergie, Standby-Verluste etc.) in<br />
Form von Beiträgen in lokalen Medien, ein anderer Teil im Abhalten von<br />
Informationsveranstaltungen, z. B. einen oder mehrere jährliche Energieberatungstag(e).<br />
Die Information beinhaltet vor allem:<br />
• durchschnittliche Maßnahmenkosten,<br />
• Fördermöglichkeiten und<br />
• erwartbare Reduktion der laufenden Energiekosten nach Durchführung der<br />
Maßnahme.<br />
EEE GmbH 122
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Sowohl der Bund als auch die Bundesländer halten Mittel über Zuschüsse für<br />
energieoptimierende Maßnahmen im Rahmen der Wohnbauförderung bereit, die bei<br />
Erfüllung entsprechender Kriterien ausbezahlt werden.<br />
Gleiches gilt für Gewerbebetriebe, für die ebenfalls geförderte Möglichkeiten bestehen<br />
betriebliche <strong>Energiekonzept</strong>e erarbeiten zu lassen um Energie einzusparen oder Prozesse<br />
energieeffizienter zu gestalten.<br />
Reichhaltiges Informationsmaterial ist auch über die Deutsche Energieagentur zu beziehen.<br />
5.3.7. Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich<br />
5.3.7.1. Schulung Nutzerverhalten<br />
Das Gebäudenutzerverhalten kann den Energiebedarf nicht unwesentlich beeinflussen.<br />
Energiesparende Gebäudenutzung bedarf der regelmäßigen Information (z.B. in den Schulen<br />
vor jeder Heizperiode) und meist auch einer Person, die potenzielle Verlustzonen in einem<br />
Gebäude kennt (z.B. geöffnete Fenster in Kellerräumen etc.), regelmäßig kontrolliert und<br />
Mängel behebt sowie bei Bedarf die Nutzer auf die entsprechenden<br />
Verbesserungsmöglichkeiten hinweist.<br />
5.3.7.2. Trennung von Untertischboilern vom Stromnetz während längerer<br />
Nutzungspausen<br />
Untertischboiler mit geringem Speichervolumen finden sich vorwiegend in Gebäuden und<br />
Anlagen, in denen entweder eine unregelmäßige Nutzung stattfindet , wie z.B. in<br />
Veranstaltungshallen, oder in denen ein geringer Warmwasserbedarf gegeben ist, wie etwa<br />
Amtsgebäuden oder Klassenzimmern in Schulen. Im Falle der Schulen kommen noch längere<br />
Nutzungspausen während der Ferien hinzu.<br />
Diese Untertischboiler sind mit elektrischem Strom betrieben und mit Thermostaten<br />
ausgestattet. Sinkt die Wassertemperatur im Boiler unter die vorgegebene Grenze schaltet<br />
der Thermostat auf Heizbetrieb.<br />
EEE GmbH 123
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Bleibt der Untertischboiler auch während längerer Nutzungspausen mit dem Netz<br />
verbunden, so kommt es in regelmäßigen Abständen zum Heizbetrieb und somit auch zu<br />
einem Strombezug, ohne dass ein entsprechender Warmwasserbedarf gegeben ist.<br />
5.3.7.3. Beleuchtungsmanagement<br />
Optimierung der Beleuchtung auf Büroflächen und in Schulen<br />
Im Bereich von Schulen und Büros ist das am häufigsten eingesetzte Leuchtmittel die<br />
Leuchtstoffröhre. Trotz der hohen Energieeffizienz dieser Leuchtmittel betragen die Anteile<br />
für Beleuchtung in Büros etwa 20% und in Schulen bis zu 40% des Aufwandes an<br />
elektrischem Strom.<br />
Es gibt natürlich auch bei den verschiedenen Leuchtstofflampen deutliche Unterschiede<br />
hinsichtlich der Effizienz. Vermehrt sind heute noch die älteren T16 oder T18 Modelle im<br />
Einsatz und hier würde sich der Austausch auf effizientere T5 Modelle bereits positiv auf den<br />
Energiebedarf für die Beleuchtung auswirken. Es gibt bereits Systeme, bei denen der<br />
Austausch aller gängigen Größen (18, 36 und 58 Watt) auf T5 Modelle ohne<br />
umbautechnische Maßnahmen und ohne elektrische Veränderungen möglich ist.<br />
Neben den Leuchtstofflampen ist auch durch den Einsatz von effizienten Vorschaltgeräten,<br />
die für den Start und den Betrieb der meisten Leuchtmittel eingesetzt werden eine<br />
Reduktion der gesamten Leistungsaufnahme möglich. Hierzu gibt es unterschiedliche<br />
Möglichkeiten, wie beispielsweise der der Ersatz von konventionellen oder verlustarmen<br />
Vorschaltgeräten durch elektronische Vorschaltgeräte, welche Effizienzvorteile von bis zu 30<br />
% bringen.<br />
Eine höhere Energieeffizienz ist ebenfalls erreichbar durch den Wechsel des Leuchtmittels,<br />
etwa auf Leuchtdiodenlampen (LEDs) oder durch den Einsatz von Materialien die den<br />
Lichtstrom gerichtete Reflexion gezielt auf die Bedarfsfläche lenken und den Streulichtanteil<br />
minimieren. Der Einbau effizienter Reflektoren ist in vielen Fällen unkompliziert und kann<br />
den Leistungs- und somit auch den Energiebedarf für die Beleuchtung um 30 bis 50% senken.<br />
EEE GmbH 124
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
LEDs sind für die Beleuchtung größerer Flächen derzeit in der Anschaffung noch zu teuer,<br />
allerdings ist in den kommenden Jahren auch bei diesen Leuchtmitteln mit einem Sinken der<br />
Anschaffungskosten zu rechnen. Auch beim Einsatz von LEDs ist mit einer Reduktion des<br />
Energiebedarfes um ca. 30 bis 50% gegenüber jenem von Leuchtstoffröhren zu rechnen.<br />
5.4. Spezielle Maßnahmen im Gebäudebereich<br />
5.4.1. Pädagogische Einrichtungen<br />
Pädagogische Einrichtungen wie Kindergärten, Kindertagesstätten, Schulen, etc., gehören<br />
zum Gebäudebestand jeder Gemeinde. Somit sollte auch bei dieser Gebäudeart der<br />
energetische Zustand des Objekts eine besondere Berücksichtigung finden, um einerseits<br />
große Energiemengen und andererseits hohe Kosten auf Gemeindeebene jährlich<br />
einzusparen. Im Bezug auf die möglichen Einsparungen sollten auch immer mindestens zwei<br />
Aspekte – und zwar Wärme und Strom – berücksichtigt werden.<br />
Somit sollten einerseits energietechnische Maßnahmen in Angriff genommen werden um<br />
Heizkosten einzusparen (Wärmedämmung, Fenstertausch, Heizungssanierung, hydraulischer<br />
Abgleicht, etc.) und andererseits sollten Maßnahmen veranlasst werden um<br />
Stromeinsparungen zu erreichen.<br />
Dabei muss natürlich auch der finanzielle Aspekt besondere Berücksichtigung finden, da<br />
Sanierungsmaßnahmen mit eher hohen Investitionskosten verbunden sind, oder oft auch<br />
aufgrund des Denkmalschutzes gar nicht möglich sind. Weniger kostenintensiv und überall<br />
realisierbar stellen jedoch die Stromsparmaßnahmen dar, denn zur Reduzierung des<br />
Strombedarfs ist oft die Bewusstseinsbildung der Gebäudenutzer ausreichend. Wichtig wäre<br />
jedoch, dass die Bewusstseinsbildung zu einer tatsächlichen Änderung des Nutzerverhaltens<br />
kommt. Dies ist durch gezielte und kontinuierliche Informationsvermittlung erreichbar.<br />
In weiterer Folge werden nun erfahrungsgemäß typische Maßnahmen aufgezeigt, die in den<br />
diversen pädagogischen Einrichtungen zu Energie- und auch Kosteneinsparungen führen.<br />
EEE GmbH 125
Kindergärten<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Gemäß der in der VDI-Richtlinie dargelegten Mittelwerte, weisen Kindergärten im<br />
Durchschnitt einen Heizenergiebedarf von 120 kWh/m²*a und einen mittleren Strombedarf<br />
von 6 kWh/m²*a auf. Für Kindertagesstätten betragen die Mittelwerte bezüglich des<br />
Heizenergiebedarfs 95 kWh/m²*a und bezüglich des Strombedarfs 16 kWh/m²*a.<br />
Wenn nun Einrichtungen einen Energiebedarf aufweisen, der weit über diesen Richtwerten<br />
liegt, sollten Optimierungsmöglichkeiten identifiziert, geplant und realisiert werden. Jedoch<br />
ist hier auch zu berücksichtigen, dass die genannten Richtwerte auch nur Einschätzungen<br />
aufgrund von Erfahrungswerten darstellen und die Werte aufgrund von geänderten<br />
Nutzungsbedingungen der Räumlichkeiten auch stark variieren können.<br />
Maßnahmen zur Heizkosteneinsparung:<br />
⇒ Wärmedämmung (vor allem die oberste Geschoßdecke und die Nordseite der<br />
Fassade)<br />
⇒ Fenstersanierung / Fenstertausch<br />
⇒ Überprüfung der eingestellten Raumtemperaturen und Heizzeiten<br />
⇒ Heizkesseltausch (vor allem Austausch alter Ölkessel auf neue Heizkessel auf Basis<br />
erneuerbarer Energieträger – bspw. Hackschnitzel oder Pellets)<br />
⇒ Hydraulischer Abgleich des Heizungssystems<br />
⇒ Sensibilisierung der Erzieher und Kinder auf den bewussten Umgang mit Energie<br />
(Schließen von Fenstern bei Verlassen von Räumen, Stoßlüften statt Dauerkippen,<br />
etc.)<br />
Maßnahmen zur Stromeinsparung:<br />
⇒ Einbeziehung von Erziehern, Eltern und Kinder<br />
⇒ Sensibilisierung der Kinder auf den bewussten Umgang mit Energie bereits im<br />
Kindergartenalter (Geräte abschalten wenn sie nicht mehr verwendet werden, Licht<br />
ausschalten bei Verlassen von Räumen, etc.)<br />
⇒ Ausschalten von elektrischen Untertischgeräten<br />
⇒ Einsatz von Energiesparlampen<br />
⇒ Tageslichtabhängige Regelung der Beleuchtung<br />
⇒ Einsatz von abschaltbaren Steckerleisten<br />
EEE GmbH 126
Schulen<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Gemäß der Durchschnittswerte der VDI-Richtline, weisen Schulen einen mittleren<br />
Heizenergiebedarf von 90 kWh/m²*a und einen mittleren Strombedarf von 7 kWh/m²*a auf.<br />
In diversen Untersuchungen wurden die Energiekennzahlen (Mittelwerte) auch nach<br />
unterschiedlichen Schultypen vorgenommen und gestalten sich wie folgt:<br />
Grundschule Heizenergieverbrauch 140 kWh/m²*a Stromverbrauch 9 kWh/m²*a<br />
Hauptschule Heizenergieverbrauch 110 kWh/m²*a Stromverbrauch 7 kWh/m²*a<br />
Gymnasium Heizenergieverbrauch 80 kWh/m²*a Stromverbrauch 9 kWh/m²*a<br />
Berufsschule Heizenergieverbrauch 90 kWh/m²*a Stromverbrauch k.A.<br />
Die Gebäudehüllen weisen natürlich je nach Gebäudealter unterschiedliche Dämmstandards<br />
auf. Wobei auf die thermische Beschaffenheit der Gebäudehülle vor allem bei den Bauten<br />
aus den 60er und 70er Jahren (oder älter) besonderes Augenmerk gelegt werden sollte, weil<br />
diese einen geringen Dämmstandard aufweisen.<br />
Wie auch im Bereich der Kindergärten erwähnt, ist auch der Aspekt des Heizkessels bzw. der<br />
ganzen Heizungsanlage im Gebäude nicht außer Acht zu lassen. Im Falle eines<br />
Heizkesseltauschs sollte vor allem auf den Ersatz der fossilen Kessel durch Anlagen auf Basis<br />
erneuerbarer Energieträger (Hackschnitzel, Pellets, Holzvergaser, etc.) Rücksicht genommen<br />
werden.<br />
Auch der Aspekt von Stromsparmaßnahmen muss vor allem in Schulen im Hinblick auf die<br />
Bewusstseinsbildung besondere Berücksichtigung finden, da die Schüler bereits ein<br />
Verständnis und einen Bezug zum Umgang mit Energie und zu Geld haben bzw. einen<br />
bewussten Umgang damit entwickeln sollen.<br />
Wenn in älteren Schulgebäuden in den nächsten Jahren ein Sanierungsbedarf im Bereich der<br />
Beleuchtung ansteht, sollten vor allem effiziente Leuchtmittel und tageslichtabhängige<br />
Lichtsteuerungen eingesetzt werden.<br />
Jedoch einer der wichtigsten Aspekte um effektiv Energieeinsparungen zu erreichen ist<br />
neben der Umsetzung von investiven Maßnahmen die Einbeziehung von Schülern, Lehrern<br />
und Hausmeistern. Eine kontinuierliche Einbeziehung von Energiethemen im Unterricht kann<br />
nämlich sowohl Einspareffekte in den öffentlichen Schulen bringen, als auch in den privaten<br />
Bereich übertragen werden.<br />
EEE GmbH 127
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Wichtig ist jedoch hierbei die zielgruppengerechte Aufbereitung der Themen.<br />
Maßnahmen zur Heizkosteneinsparung:<br />
⇒ Wärmedämmung (vor allem die oberste Geschoßdecke und die Nordseite der<br />
Fassade)<br />
⇒ Fenstersanierung / Fenstertausch<br />
⇒ Überprüfung der eingestellten Raumtemperaturen und Heizzeiten<br />
⇒ Heizkesseltausch<br />
⇒ Hydraulischer Abgleich des Heizungssystems<br />
⇒ Thermostatventile an den Heizkörpern anbringen (wenn möglich absperrbar<br />
ausgeführt)<br />
⇒ Sensibilisierung der Erzieher und Kinder auf den bewussten Umgang mit Energie<br />
(Schließen von Fenstern bei Verlassen von Räumen, Stoßlüften statt Dauerkippen,<br />
etc.)<br />
Maßnahmen zur Stromeinsparung:<br />
⇒ Einbeziehung von Lehrern, Schulwarten und Schüler<br />
⇒ Definition einer verantwortlichen Person (z.B. Schulwart) zur Kontrolle ob bspw. die<br />
Fenster nach der Nutzungszeit in allen Räumen geschlossen sind oder ob alle Geräte<br />
abgeschaltet und vom Stromkreis getrennt sind<br />
⇒ Ausschalten von elektrischen Untertischgeräten<br />
⇒ Einsatz von Energiesparlampen<br />
⇒ Tageslichtabhängige Regelung der Beleuchtung (vor allem auf den Schulgängen, wo<br />
eine Beleuchtung tagsüber nicht notwendig ist)<br />
⇒ Einsatz von abschaltbaren Steckerleisten<br />
5.4.2. Sporthallen / Sportstätten<br />
Ein Schwerpunkt bei Optimierungs- und Einsparmöglichkeiten in Sportstätten liegt vor allem<br />
im Bereich der elektrischen Energie und der Warmwasserbereitung. Denn in Sportanlagen<br />
kommen sehr häufig energieintensive Belüftungs- und Beleuchtungsanlagen zum Einsatz,<br />
welche zu hohen Stromkosten führen können.<br />
EEE GmbH 128
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Im Bereich der Lüftungsanlagen könnte darauf geachtet werden, dass die Belüftungszeiten<br />
dem Bedarf bzw. der Gebäudenutzung angepasst wird. Es sollte versucht werden, wenn für<br />
die Steuerung der Lüftungsanlage Stufenschaltungen vorhanden sind, FU<br />
(Frequenzumrichter) zu installieren, um die Anlage drehzahlvariabel betreiben zu können<br />
und die Lüftungsstärke auch effizienter dem Bedarf anpassen zu können.<br />
Hinsichtlich der Beleuchtung könnte eine zentrale Lichtsteuerung für Hallen- und<br />
Nebenräume es ermöglichen, die Beleuchtung ebenfalls automatisch dem Bedarf<br />
anzupassen, wodurch sich sogar bis zu 40% elektrische Energie einsparen lassen. Durch den<br />
Einsatz von Lichtsensoren erfolgt eine tageslichtabhängige Anpassung der<br />
Beleuchtungsstärke. Des Weiteren ist der Einsatz effizienter Leuchtmittel (bspw. 3-Banden-<br />
Leuchtstofflampen mit speziellen Reflektoren und elektronischem Vorschaltgerät und<br />
Warmsarter) ein nicht unwesentlicher Aspekt wenn es um Stromeinsparungen geht.<br />
Neben den Stromsparmaßnahmen bieten sich in Sportstätten auch weitere Sparpotentiale<br />
und zwar im Bereich der Warmwasserbereitung. Somit könnte bereits mit wenig<br />
kostenintensiven Maßnahmen wie beispielsweise mit dem Einbau von<br />
Selbstschlussarmaturen und Sparbrauseköpfen lassen sich hier Energie und auch Wasser<br />
sparen.<br />
Des Weiteren sollte bei Neubauten und energetischen Sanierungen die Möglichkeit der<br />
Installierung einer thermischen Solaranlage untersucht werden, um vor allem in den<br />
Sommermonaten das Warmwasser mit Sonnenenergie bereitstellen zu können.<br />
Wenn die Nutzer (Sportvereine, etc.) der Sporthallen/Sportstätten auf den bewussten<br />
Umgang mit Energie aufmerksam gemacht werden und in die Bemühungen zur<br />
Energieeinsparung mit eingebunden werden, kann allein durch die Veränderung des<br />
Nutzerverhaltens 5 bis 15% des Energiebedarfs eingespart werden.<br />
In diversen Studien konnten auch basierend auf der VDI-Richtlinie ebenfalls mittlere<br />
Energiekennzahlen für Sportbauten ermittelt werden, wobei in Folge nun einige davon<br />
dargestellt sind.<br />
EEE GmbH 129
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Sporthallen Heizenergieverbrauch 128 kWh/m²*a Stromverbrauch 17 kWh/m²*a<br />
Turnhallen Heizenergieverbrauch 163 kWh/m²*a Stromverbrauch 14 kWh/m²*a<br />
Mehrzweckhallen Heizenergieverbrauch 150kWh/m²*a Stromverbrauch 15kWh/m²*a<br />
Zur Finanzierung von Optimierungsmaßnahmen geben neben dem Konjunkturpaket II<br />
verschiedene Förderprogramme Anreize zu energetischen Sanierung, Modernisierung und<br />
Optimierung derartiger Gebäude und Einrichtungen. Im Rahmen der Kooperation Sport und<br />
Umwelt zwischen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und dem Deutschen<br />
Olympischen Sportbund (DOSB) werden z.B. Kleinprojekte mit bis zu 5.000 € bezuschusst.<br />
5.4.3. Schwimmbäder<br />
Gemäß von Statistiken der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen kann erkannt werden,<br />
dass die Energiekosten in öffentlichen Bädern etwa 1 /3 der Gesamtausgaben der Einrichtung<br />
ausmachen.<br />
Dabei gibt es unterschiedliche Faktoren, die sich auf den Energiehaushalt von<br />
Schwimmbädern (Hallen- oder Freibäder) auswirken, wie beispielsweise:<br />
Nutzungs- und Betriebsweise<br />
Art und Beschaffenheit der Gebäudehülle<br />
Technische Gebäudeausrüstung<br />
Klimatische und geografische Bedingungen<br />
Dies sind alles Faktoren die unmittelbar zusammenhängen und daher auch im Hinblick auf<br />
energetische Optimierungsmaßnahmen nicht unabhängig voneinander betrachtet werden<br />
können.<br />
Um ein Schwimmbad wirtschaftlich betreiben zu können ist es notwendig den<br />
Energieverbrauch und die Energiekosten permanent zu überwachen und auch eine<br />
entsprechende Hausleittechnik zu haben, um eventuelle Schwachstellen schnell erkennen<br />
und beheben zu können. Während alle Maßnahmen, die die Gebäudehülle oder die<br />
technische Ausrüstung betreffen, in der Regel sehr aufwändig und kostenintensiv sind,<br />
besteht oft schon durch einfache organisatorische Maßnahmen ein erhebliches<br />
Einsparpotential, welches auch ohne erheblichen Kostenaufwand umgesetzt werden kann.<br />
EEE GmbH 130
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Gebäudeausrüstung und Kennwerte<br />
Hallen- und auch Freibäder sind hochtechnisierte Einrichtungen mit komplexer<br />
Gebäudeausrüstung. Die Heizungs-, Sanitär-, Lüftungs-, und die Beckenwassertechnik sind<br />
sehr komplexe und energieintensive Einrichtungen und ebenso ist es eine spezielle und<br />
komplexe Aufgabe diese Anlagen/Installationen zu optimieren und deren Energieverbrauch<br />
zu senken.<br />
Um Orientierungswerte zu geben, konnten die folgenden Richtwerte bzw. Verbrauchsdaten<br />
recherchiert werden:<br />
Minimalwert Mittel Maximalwert<br />
Strom 62.620 kWh/a 365.400 kWh/a 1.188.560 kWh<br />
Wärme 608.260 kWh/a 1.642.500 kWh/a 5.535.152 kWh/a<br />
Wasser und Abwasser 3.185 m³ 19.120 m³ 620.770 m³<br />
Tabelle 32:Jährliche Verbrauchsdaten zu den unterschiedlichen Energiearten (Energieagentur NRW, 2010)<br />
Es konnten ebenfalls Richtwerte für die durchschnittlichen Ausgaben pro Jahr zu den<br />
diversen Verbrauchsdaten ermittelt werden:<br />
Minimalwert Mittel Maximalwert<br />
Strom 6.500 € 37.540 € 112.800 €<br />
Wärme 13.920 € 42.930 € 110.780 €<br />
Wasser und Abwasser 3.260 € 39.970 € 230.800 €<br />
Tabelle 33:Jährliche Kostendaten zu den unterschiedlichen Energiearten (Energieagentur NRW, 2010, nach<br />
WIBERA, „Überörtlicher Betriebsvergleich Bäderbetriebe 1994“ Hallenbäder von 251 bis 500 m 2 Wasserfläche<br />
)<br />
Aus den oben dargestellten Tabellen kann erkannt werden, dass die Daten große Differenzen<br />
zwischen Minimal-, Mittel-, und Maximalwerten aufweisen, woraus sich erhebliche<br />
Sparpotentiale vermuten lassen. Jedoch ist es nicht direkt möglich einen unmittelbaren<br />
Vergleich anzustellen, da die dargestellten Werte keine Energiekennwerte, sondern<br />
Absolutwerte darstellen, die unabhängig von der Größe und der Auslastung von Bädern<br />
ermittelt wurden.<br />
EEE GmbH 131
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Hinsichtlich der Kostenfaktoren kann generell gesagt werden, dass die Kosten für Strom,<br />
Wärme, Wasser/Abwasser als gleichwertige Kostenfaktoren angesehen werden können, da<br />
sich die Kosten zu gleichen Teilen auf die drei genannten Bereiche aufteilen. Daher sollten<br />
auch die möglichen Optimierungsmaßnahmen für alle drei Bereiche gleichermaßen<br />
untersucht werden.<br />
Erfahrungsgemäß entfallen etwa 1 /3 des Wärmebedarfs eines Schwimmbades auf die<br />
Beckenwassererwärmung und ca. ¼ auf die Erwärmung von Duschwasser. Die übrige Wärme<br />
wird für die Raumwärmebereitstellung aufgewendet.<br />
Kosteneinsparung im Bereich Wasser/Wasseraufbereitung/Abwasser<br />
Um Einsparungen im Wasserbereich erzielen zu können, haben sich bisher schon<br />
Schwallwasserbehälter bewährt, mit deren Hilfe man bis zu 60% der Wasserkosten<br />
einsparen kann.<br />
Viele ältere Bäder verfügen noch nicht über Schwallwasserbehälter, die das überschüssige<br />
Wasser aus den Schwimmbecken sammeln und „zwischenlagern“ und dann bei Bedarf dem<br />
Becken über die Filteranlage wieder zuführen. Durch den Einbau dieser Behälter können<br />
Wasser- und Abwasserkosten in der Höhe von 30 bis 60% eingespart werden.<br />
Es sollten auch Möglichkeiten untersucht werden, die Wärme aus dem Beckenabwasser in<br />
irgendeiner Art und Weise wieder zurück zu gewinnen. Beispielsweise könnte zur<br />
Rückspülung der Filter warmes Beckenwasser verwendet werden und somit ein Teil dieser<br />
Wärmeenergie dazu verwendet werden, das Frischwasser vorzuwärmen. Dies gilt auch für<br />
Abwasser aus den Duschanlagen. Mit geeigneten Wärmerückgewinnungssystemen wird das<br />
25 bis 32 °C warme Abwasser abgekühlt und gleichzeitig das Frischwasser von ca. 10 °C auf<br />
18 bis 25 °C vorerwärmt, so dass nur noch eine geringe Nacherwärmung durch das<br />
Heizsystem erforderlich wird. Mit relativ geringem Aufwand kann man auch bei<br />
Duschanlagen Wärme und Wasser einsparen, indem man zur Begrenzung der<br />
Wassermengen Selbstschlussarmaturen und Sparbrauseköpfe anbringt.<br />
Somit sollten in Schwimmbädern alle Möglichkeiten genutzt werden, die Abwärme sinnvoll<br />
zu nutzen und dies nicht nur im Wasser- sondern (v.a. bei Hallenbädern) auch im<br />
Lüftungsbereich.<br />
EEE GmbH 132
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Lüftungstechnik<br />
Die Lüftungstechnik ist in Hallenbädern ein sehr wichtiger Faktor, da sie für die Behaglichkeit<br />
der Menschen im Gebäude verantwortlich ist. Die Lüftungsanlagen weisen daher auch einen<br />
großen Anteil in Sachen Energiebedarf auf, da für die Umwälzung der großen Luftmengen<br />
große Mengen an elektrische Energie aufgewendet werden müssen. Neben der<br />
Luftumwälzung übernehmen die Lüftungsanlagen auch einen Teil der Raumheizfunktion.<br />
Denn die Grundbeheizung von Hallenbädern erfolgt meist über Radiatoren, Konvektoren<br />
oder Fußbodenheizungen und der Rest der Beheizung wird über die Lüftungsanlage<br />
aufgebracht und um ein behagliches Raumklima zu bewerkstelligen sollte versucht werden<br />
die Raumtemperatur auf etwa 27 bis 30°C bzw. 2 bis 3°C über der Beckenwassertemperatur<br />
zu halten.<br />
Durch einen optimalen Betrieb der Lüftungsanlagen, lassen sich große Energiemengen<br />
einsparen.<br />
Beispielsweise ist es ein wichtiger Faktor, dass die Anlagen über<br />
Wärmerückgewinnungseinheiten verfügen, damit ein Teil der Wärmeenergie aus der Abluft<br />
an die frische Zuluft übertragen werden kann. Des Weiteren sollte angedacht werden<br />
Frequenzumrichter zu installieren, damit ein stufenloser und somit drehzahlvariabler Betrieb<br />
der Lüftungsanlage gewährleistet ist und der Analgenbetrieb somit dem Bedarf angepasst<br />
werden kann und dadurch große Energiemengen eingespart werden können. Eine weitere<br />
Möglichkeit für einen effizienten Anlagenbetrieb ist die Anbringung von<br />
Raumluftqualitätssensoren und die Steuerung der Lüftungsanlage über diese, somit ist<br />
gewährleistet, dass die Anlage auch nur im Bedarfsfall in Betrieb ist.<br />
Regelung und Steuerung<br />
In Bädern könnte beispielsweise eine Regelung eingesetzt werden, welche über die maximal<br />
einzuhaltende Luftfeuchte und –temperatur kontinuierlich nur die tatsächlich benötigte<br />
Luftmenge bereitstellt. Zur Umsetzung dieser sehr komplexen Regelanforderungen eignet<br />
sich besonders der Einsatz von Regel- und Steuerungskomponenten in DDC-Technik (Direct<br />
Digital Control), da die Realisierung mit herkömmlichen elektronischen Reglern sehr<br />
aufwendig und unflexibel ist.<br />
EEE GmbH 133
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
5.4.4. Feuerwehren<br />
Bei Feuerwehrhäusern ist - wenn überhaupt - oft nur eine geringfügige Wärmedämmung<br />
vorhanden, da häufig angenommen wird, dass diese Gebäude aufgrund der Nutzungsart<br />
keinen wirklich nennenswerten Heizwärmebedarf aufweisen. Jedoch werden dann häufig die<br />
Räumlichkeiten der Feuerwehrhäuser für Vereins- oder Probezwecke genutzt, wodurch sich<br />
eine ganzjährige Nutzung ergibt. Somit besteht dann auch in den Wintermonaten häufig ein<br />
durchgehender Heizwärmebedarf.<br />
In solchen Fällen, sollten jedoch Maßnahmen im Hinblick auf die thermische Beschaffenheit<br />
der Gebäudehülle gesetzt werden, um die Wärmeverluste weitestgehend zu minimieren.<br />
Hier ist vor allem die Dämmung der obersten Geschoßdecke zu nennen (mindestens 20 cm<br />
Dämmstärke), da die meiste Wärme nach obenhin entweicht. Ein nächster Ansatzpunkt<br />
wäre die Kontrolle der Beschaffenheit der Fenster und eine Sanierung bzw. ein Austausch<br />
dieser, da diese ebenfalls eine Verlustquelle in den beheizten Räumen darstellen können.<br />
Erfahrungsgemäß gibt es bei Feuerwehrhäusern hinsichtlich der thermischen Beschaffenheit<br />
der Gebäudehülle noch weitere Faktoren die besondere Berücksichtigung finden sollten.<br />
Beispielsweise sollten die eingestellten Raumtemperaturen in den Fahrzeuggaragen<br />
überprüft werden, denn um eine entsprechende Frostfreiheit im Winter gewährleisten zu<br />
können ist ein Temperaturniveau von 5 bis 6 °C ausreichend. Hier sind die Temperaturen oft<br />
zu hoch eingestellt und es wird viel Wärmeenergie zur Beheizung der Garagen aufgewendet,<br />
welche jedoch Großteils durch die undichten Garagentore entweicht. Denn die Garagentore<br />
in Feuerwehrhäusern sind in den wenigsten Fällen wärmegedämmt und lückenlos und<br />
können eine große Energieverlustquelle im Feuerwehrhaus sein.<br />
Des Weiteren sollten natürlich auch die eingestellten Raumtemperaturen in den beheizten<br />
Nutzräumen und auch die Heizzeiten überprüft werden, damit gewährleistet ist, dass die<br />
Raumwärmebereitstellung auch dann erfolgt wenn der Bedarf besteht.<br />
Eine weitere Wärmeverlustquelle kann die Tür zum Schlauchturm /-schacht darstellen, vor<br />
allem dann wenn ein beheizter Raum (bzw. eine beheizte Garage) mit dieser Türe in<br />
Verbindung steht, da durch den Schlauchturm ebenfalls große Wärmemengen entweichen<br />
können.<br />
EEE GmbH 134
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Hier sind wenn möglich Maßnahmen zu treffen um die Dichtheit dieser Türe zu<br />
gewährleisten bzw. sollte angedacht werden die Türe einfach auszutauschen.<br />
Des Weiteren wäre es wichtig das Nutzerverhalten der Personen die sich im Gebäude<br />
aufhalten zu trainieren und sie auf den bewussten Umgang mit elektrischer als auch<br />
thermischer Energie zu schulen, da durch Veränderung des Nutzerverhaltens oft erhebliche<br />
Einsparungen erzielt werden können. Denn häufig werden die Räumlichkeiten nach<br />
Beendigung einer Schulung, Besprechung, etc. mit gekippten Fenstern verlassen, wodurch<br />
große Wärmemengen entweichen. Hier könnten bspw. „Erinnerungsschilder“ an den<br />
Ausgangstüren angebracht werden, damit die Gebäudenutzer vor Verlassen der<br />
Räumlichkeiten noch einmal darauf aufmerksam gemacht werden, zu kontrollieren, ob die<br />
Fenster in den Räumen auch tatsächlich geschlossen und auch das Licht überall ausgemacht<br />
wurde.<br />
5.1. Spezielle Maßnahmen in den Gemeindegebäuden<br />
In den folgenden Abschnitten erfolgt nun eine genauere Betrachtung der energetischen Ist-<br />
Situation der gemeindeeigenen Gebäude. Die Daten basieren auf den Erhebungsdaten,<br />
welche uns im Rahmen der Erhebungsarbeiten zur Verfügung gestellt wurden.<br />
Ausgehend von der energetischen Ist-Situation der Gebäude wurden basierend auf dem<br />
derzeitigen Energiebedarf Einsparpotentiale herausgearbeitet, wobei auch das zu Beginn<br />
erwähnte Datenmaterial herangezogen wurde. Der Energiebedarf und die Sparpotentiale<br />
wurden sowohl für jedes Gebäude im Einzelnen betrachtet, als auch als Summe am<br />
Gesamtenergiebedarf. Die Analyse der Einsparpotentiale erfolgte aufgrund der Betrachtung<br />
von möglichen baulichen, technischen und nutzerorientierten Maßnahmen.<br />
In den folgenden Abschnitten erfolgt nun eine Darstellung der erhobenen Gebäudedaten der<br />
öffentlichen Gebäude in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong>, sowie die energiebezogenen Daten der<br />
einzelnen Gebäude. Die Daten basieren auf den Erhebungsdaten, welche uns im Rahmen der<br />
Erhebungsarbeiten zur Verfügung gestellt wurden.<br />
EEE GmbH 135
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Ausgehend von der energetischen IST-Situation der Gebäude wurden basierend auf dem<br />
derzeitigen Energiebedarf Einsparpotentiale ermittelt, wobei ebenso das zuvor erwähnte<br />
Vergleichsmaterial herangezogen wurde.<br />
5.1.1. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte <strong>Zeulenroda</strong><br />
FRIEDRICH-SOLLE-SCHULE<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Schulgebäude<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1963<br />
Alter der Fenster: 14 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 3.625 m²<br />
Gebäudehüllflachen: Vollwärmeschutz<br />
Dämmstärke: Außenmauer, 30cm / OGD, 10 cm<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Kesselnennleistung: 400 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 2009<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Strom, Durchlauferhitzer<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 27.410 kWh/a<br />
Stromkosten: 5.170 €/a<br />
Wärmebedarf: 479.000 kWh/a<br />
Heizkosten: 27.410 €/a<br />
EEE GmbH 136
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Im Rahmen des Konjunkturpakets II erfolgten im Jahr 2009 bereits die ersten<br />
Optimierungsschritte am vorliegenden Gebäude. Es wurde eine energetische Sanierung am<br />
Gebäude vorgenommen, wobei gemäß den Informationen aus den Erhebungen ein<br />
Vollwärmeschutz am Gebäude angebracht wurde.<br />
Des Weiteren erfolgte ein Austausch des alten Ölkessels durch einen Gas-Brennwertkessel.<br />
Durch den Einbau eines Heizkessels auf Basis erneuerbarer Energieträger, hätten sich am<br />
vorliegenden Fall neben dem Effekt der Energieeinsparung durch die Wärmedämmung auch<br />
noch weitere Effekte in Richtung Klimaschutz durch eine höhere CO2 Entlastung ergeben.<br />
Denn durch den Einsatz von Pellets oder Hackschnitzel, hätte einerseits der Raum wo sich<br />
bisher der Öltank befand, als Lagerraum für die Rohstoffe genutzt werden können und<br />
andererseits würden durch die Verbrennung dieser erneuerbaren Rohstoffe weniger CO2<br />
Emissionen produziert werden.<br />
Im Hinblick auf das Heizungssystem sollte beim vorliegenden Gebäude auch überprüft<br />
werden, ob das Wärmeverteilsystem auch optimal einreguliert ist. Es ist auf alle Fälle<br />
empfehlenswert einen hydraulischen Abgleich vorzunehmen, da durch die optimale<br />
Einregulierung des Heizungssystems, kann beispielsweise der selbe Effekt erzielt werden, als<br />
wenn die Raumtemperatur um 1°C abgesenkt werden würde und es würden sich etwa 6%<br />
der Heizkosten einsparen lassen. Wenn an den öffentlichen Gebäuden eine Erneuerung im<br />
Hinblick auf den Heizkessel durchgeführt wird, sollte ebenfalls darauf geachtet werden, dass<br />
die alten Heizungspumpen, die oft noch eine Stufenschaltung aufweisen, auf<br />
drehzahlgeregelte Pumpen ausgetauscht werden, da diese einen um ca. 30% geringeren<br />
Energiebedarf aufweisen. Hier können sich weitere Energieeinsparungen erreichen lassen.<br />
Hinsichtlich weiterer Stromsparmaßnahmen sollte darauf geachtet werden, dass Schritt für<br />
Schritt ein Austausch von konventionellen Beleuchtungsmitteln auf energiesparende<br />
Lampen erfolgt und wenn die notwendigen finanziellen Mittel vorhanden sind, sollten auch<br />
tageslichtabhängige Regelungen eingebaut werden.<br />
EEE GmbH 137
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Neben den investiven Maßnahmen in Form von energetischen Sanierung der Gebäudehülle<br />
sollte vor allem in Schulgebäuden auf die ständige Bewusstseinsbildung und Schulung des<br />
Nutzerverhaltens geachtet werden (Beispiele siehe Punkt 5.4). Diese bewusstseinsbildende<br />
Maßnehmen sind im vorliegenden Fall rasch realisierbar und mit geringem Kostenaufwand<br />
realisierbar. Da am Gebäude erst kürzlich hohe Investitionen für die bisherigen<br />
Sanierungsmaßnahmen getätigt wurden, ist daher auch primär darauf zu achten, dass sich<br />
durch den bewussten Umgang mit Energie durch die Gebäudenutzer weitere Energie- und<br />
auch Kosteneinsparungen erreichen lassen.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Wärme: 14.370 kWh/a<br />
Sparpotential Strom: 1.371 kWh/a<br />
SCHULLANDHEIM<br />
- Schullandheim - Neubau<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Wohngebäude<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1950<br />
Alter der Fenster: 2 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 612 m²<br />
Gebäudehüllflächen: Vollwärmeschutz<br />
Dämmstärken: Außenmauer, 10cm / Dach, 20cm<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Pellets<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper, Fußbodenheizung<br />
Kesselnennleistung (Pelletskessel): 48 kW<br />
Kesselbaujahr (Pelletskessel): 2009<br />
EEE GmbH 138
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung / Solarthermisch<br />
- Schullandheim - Schulungsgebäude<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Schulgebäude<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 2000<br />
Alter der Fenster: 9 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 244,27 m²<br />
Gebäudehüllflächen: Vollwärmeschutz<br />
Dämmstärken: Dach 10 cm<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Pellets<br />
Art der Heizungsanlage: wird vom Schullandheim Neubau<br />
mitversorgt<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Energiedaten in Summe<br />
Strombedarf: 16.820 kWh/a<br />
Stromkosten: 3.204 €/a<br />
Heizenergiebedarf: 83.850 kWh/a<br />
Heizkosten: 4.800 €/a<br />
Gesamtausgaben für Energie: 8.225 €/a<br />
Energiebetrachtung in Summe - Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 98,07 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 19,67 kWh/m²*a<br />
EEE GmbH 139
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Erste Optimierungsmaßnahmen wurden bereits durch den Vollwärmeschutz getätigt, wobei<br />
vor allem beim vorliegenden Gebäude die Dämmung der Außenwände einen wesentlicher<br />
Aspekt darstellt, da diese teilweise aus Vollziegeln bestehen und somit einen fast doppelt so<br />
hohen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) aufweisen.<br />
Im Rahmen des Konjunkturpakets erfolge auch hier im Jahr 2009 ein Energieträgerwechsel<br />
von Heizöl auf Pellets, womit ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit erfolgte. Des<br />
Weiteren wurde die energetische Beschaffenheit der Gebäudehülle durch den Austausch der<br />
Fenster noch weiter verbessert, welcher vor 2 Jahren erfolgte.<br />
Zur Warmwasserbereitung wurde eine Solarthermieanlage installiert, was eine sehr<br />
effiziente Art der Warmwasserbereitstellung darstellt, da der Pelletskessel vor allem im<br />
Sommer nicht anspringen muss.<br />
Im Zuge dieser Sanierungsarbeiter erfolgte auch eine Erneuerung des<br />
Heizungsverteilungsnetzes, womit auch hier davon ausgegangen werden kann, dass das<br />
Heizungssystem optimal einreguliert ist und somit auch einen effizienten Betrieb<br />
gewährleistet.<br />
Im Hinblick auf die Wärmebereitstellung für die Raumwärme und das Warmwasser wurden<br />
bereits viele Maßnahmen getroffen und somit werden von unserer Seite her diesbezüglich<br />
keine weiteren Optimierungsvorschläge getroffen.<br />
Jedoch im elektrischen Bereich lassen sich bereits aus der Stromkennzahl<br />
Optimierungspotentiale vermuten, da diese eher im oberen Bereich angesiedelt ist. Es<br />
sollten die in Abschnitt 5.4 beschriebenen Maßnahmen besonders ins Auge gefasst werden.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Wärme: 2.515 kWh/a<br />
Sparpotential Strom: 1.682 kWh/a<br />
EEE GmbH 140
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
FRIEDRICH-REIMANN-SCHULE<br />
Friedrich-Reimann-Grundschule<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Schulgebäude<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1994<br />
Alter der Fenster: 16 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 2.243,56 m²<br />
Gebäudehüllflächen: lt. Erhebungen - Vollwärmeschutz<br />
Dämmstärken: keine Angaben<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Fernwärme<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 350 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 2005<br />
Heizungsbaujahr 1994<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper / Fußbodenheizung<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 48.437 kWh/a<br />
Stromkosten: 9.120 €/a<br />
Energiebedarf Fernwärme: 372.545 kWh/a<br />
Heizkosten: 39.130 €/a<br />
- Friedrich-Reimann -Altbau<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Schulgebäude<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
EEE GmbH 141
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1928<br />
Alter der Fenster: Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 220 m²<br />
Gebäudehüllflächen: keine Gebäudedämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Heizöl (4.078,00 l)<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 30 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1992<br />
Heizungsbaujahr 1980<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
Energiedaten<br />
Strom- und Heizkosten in der Schule inbegriffen<br />
Friedrich-Reimann-Turnhalle<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Turnhalle<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1994<br />
Alter der Fenster: 15 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 693,32 m²<br />
Gebäudehüllflächen: lt. Erhebungen - Vollwärmeschutz<br />
Dämmstärken: keine Angaben<br />
Wärmebereitstellung: wird von der Grundschule<br />
mitversorgt<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
EEE GmbH 142
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper / Fußbodenheizung<br />
Energiebetrachtung in Summe - Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 118 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 15,3 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Gemäß den Erhebungsdaten wurde am Gebäude und auch an der Turnhalle ein<br />
Vollwärmeschutz angebracht. In der Maßnahmenbeschreibung welche im Rahmen des<br />
Konjunkturpakets II durchgeführt wurden bzw. werden, ist beschrieben, dass für das<br />
vorliegende Gebäude eine energetische Sanierung, eine Solaranlage und ein Sonnenschutz<br />
vorgesehen sind. Da von einigen Maßnahmen nicht bekannt ist, ob sie nun bereits im Jahr<br />
2009 oder 2010 durchgeführt wurden, wird davon ausgegangen, dass sie (wenn sie noch<br />
nicht bereits umgesetzt sind) relativ bald realisiert werden, da sie ja ohnehin im<br />
Konjunkturprogramm II vorgesehen sind. Zusätzlich zu den geplanten Maßnahmen sollten<br />
jedoch auch die von uns vorgeschlagenen Optimierungsmöglichkeiten in Betracht gezogen<br />
werden, um weitere Energieeinsparungen erreichen zu können (siehe auch Abschnitt 5.4).<br />
Denn mit reduziertem Energiebedarf reduziert sich auch der Brennstoffeinsatz und somit<br />
auch zur CO2 Entlastung beiträgt.<br />
Bei der energetischen Sanierung der Gebäudehülle, sollte vor allem besonderes Augenmerk<br />
auf die Dämmung der obersten Geschoßdecke gelegt werden, wobei Dämmstärken von<br />
etwa 30 cm empfohlen werden. Auch die Außenmauerdämmung sollte bei mindestens 15 –<br />
20cm liegen, um entsprechende Energiekennzahlen erreichen zu können. Die<br />
Außenmauerdämmung ist vor allem im Altbau ein wesentlicher Faktor, da dieser aus<br />
Vollziegeln besteht und somit hohe Wärmedurchgangskoeffizienten aufweist.<br />
Um die Gebäudehülle dann in weiterer Folge noch mehr zu optimieren, sollte in den<br />
nächsten 3-5 Jahren auch ein Fenstertausch in Betracht gezogen werden.<br />
Hinsichtlich der Heizungsanlage und dem Wärmeverteilsystem sollten dieselben Vorschläge<br />
wie bei der Friedrich-Solle-Schule berücksichtigt werden.<br />
EEE GmbH 143
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Ebenso was die Stromsparmaßnahmen und das Nutzerverhalten betrifft, da sich die<br />
Stromkennzahl im vorliegenden Gebäude im oberen Mittel befindet und diesbezüglich somit<br />
Maßnahmen gesetzt werden sollten (siehe auch Abschnitt 5.4).<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Wärme: 11.176 kWh/a<br />
Sparpotential Strom: 9.687 kWh/a<br />
STÄDTISCHES MUSEUM<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Museum<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: zweiseitig angebunden<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1889<br />
Alter der Fenster: 6 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 1.716,55 m²<br />
Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 15 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 2000<br />
Heizungsbaujahr 2000<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper / Fußbodenheizung<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Strom<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 22.537 kWh/a<br />
Stromkosten: 4.429 €/a<br />
Heizwärmebedarf: 17.000 kWh/a<br />
Heizkosten : 10.448 €/a<br />
EEE GmbH 144
Kennzahlen<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Energiekennzahl Heizung: 10 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 13 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Da das vorliegende Gebäude ganzjährig genutzt wird und somit auch in den kälteren Herbst-<br />
und Wintermonaten dauerhaft beheizt wird, ist es empfehlenswert das Gebäude thermisch<br />
zu sanieren, wobei hier vor allem die Dämmung der obersten Geschoßdecke zu nennen ist.<br />
Weil das Gebäude zweiseitig an weitere Gebäude angrenzt sind die Wärmeverluste durch<br />
die Außenmauern an diesen Flächen bereits begrenzt, jedoch sollten wenn möglich auch<br />
Maßnahmen angedacht werden die Außenmauern zu dämmen, da diese aus Vollziegeln<br />
bestehen und somit auch relativ hohe Wärmedurchgangskoeffizienten aufweisen.<br />
Da das Gebäude jedoch ohnehin relativ gute Energiekennzahlen aufweist, ist die thermische<br />
Sanierung eher als längerfristige Optimierungsmaßnahme anzusehen. Es soll jedoch<br />
angemerkt werden, dass sich durch die Wärmedämmung Energie einsparen lässt, welche im<br />
vorliegenden Fall durch fossile Energieträger bereitgestellt wird. Diese Einsparung fossiler<br />
Energieträger trägt folglich auch zur CO2 Entlastung bei.<br />
Maßnahmen die ohne großen investiven Aufwand kurzfristig bereits zu Energieeinsparungen<br />
führen können, ist die Schulung des Nutzerverhaltens bzw. die Sensibilisierung auf den<br />
bewussten Umgang mit Energie (bspw. Ausschalten der Beleuchtung nach Verlassen des<br />
Raumes, Fenster schließen bevor man das Gebäude verlässt, Stoßlüften anstatt dauerlüften,<br />
etc.)<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Strom/Wärme: 1.186 kWh/a<br />
EEE GmbH 145
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
RÖTLEIN SCHULE<br />
- Rötlein Schule<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Schulgebäude<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1977<br />
Alter der Fenster: 14 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 3.313,3 m²<br />
Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />
Dämmstärken: Außenmauerdämmung 8cm<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Fernwärme<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 380 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1994<br />
Heizungsbaujahr 1994<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 68.453 kWh/a<br />
Stromkosten: 12.668,5 €/a<br />
Energiebedarf Fernwärme: 379.198 kWh/a<br />
Heizkosten : 35.654 €/a<br />
- Rötlein Turnhalle<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Turnhalle<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
EEE GmbH 146
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1977<br />
Alter der Fenster: 11 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 782,50 m²<br />
Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />
Dämmstärken: Außendämmung 8cm, Dämmung Dach<br />
EEE GmbH 147<br />
8cm<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Fernwärme<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 150 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1998<br />
Heizungsbaujahr 1998<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper/ Fußbodenheizung<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: siehe Rötlein Schule<br />
Stromkosten: siehe Rötlein Schule<br />
Energiebedarf Fernwärme: 54.11 kWh/a<br />
Heizkosten : 10.6920 €/a<br />
Energiebetrachtung in Summe - Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung Schule: 114,5 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Heizung Turnhalle: 69,1 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 20,7 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Gemäß den Informationen verfügen beide Objekte über eine Volldämmung, jedoch sind<br />
beim Schulgebäude keine Angabe über die Dämmstärken vorhanden.
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Im Rahmen der Maßnahmen des Konjunkturpakets ist die Dachdämmung als<br />
Sanierungsmaßnahme beschrieben. Diese sollte - wenn noch nicht erfolgt – auch unbedingt<br />
ausgeführt werden.<br />
Jedoch sollten die Dämmstärken mindestens 20 cm betragen, um die Wärmeverluste nach<br />
obenhin weitestgehend zu minimieren.<br />
Beim vorliegenden Schulgebäude und der Turnhalle sollte jedoch das größte Augenmerk auf<br />
Stromsparmaßnahmen gelegt werden, da sich die Energiekennzahl für Strom im oberen<br />
Bereich befindet und somit Sparpotential erkennbar ist (vgl. Abschnitt 5.4).<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Wärme Schule: 11.176 kWh/a<br />
Sparpotential Wärme Halle: 1.623 kWh/a<br />
Sparpotential Strom: 10.268 kWh/a<br />
BAUAMT/ BIBLIOTHEK<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Bauamt/ Bibliothek<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: zweiseitig angebunden<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1800<br />
Alter der Fenster: 15 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 1.579,95 m²<br />
Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 157 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1994<br />
Heizungsbaujahr 1994<br />
EEE GmbH 148
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Strom<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 17.684 kWh/a<br />
Stromkosten: 3.585 €/a<br />
Energiebedarf Erdgas: 206.965 kWh/a<br />
Heizkosten : 12.828,5 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 131 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 11,2 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Im vorliegenden Gebäude sollte vor allem versucht werden, die oberste Geschoßdecke zu<br />
dämmen, da die meiste Wärmemenge nach obenhin entweicht und sich somit große<br />
Energiemengen einsparen lassen. Im vorliegenden Gebäude werden auch Sparmaßnahmen<br />
durch den Austausch der Fenster gesehen, da diese ebenfalls eine große Verlustquelle<br />
darstellen können.<br />
Im vorliegenden Gebäude werden auch vor allem schnell realisierbare Sparpotentiale im<br />
elektrischen Bereich gesehen und zwar durch das eliminieren von Standby-Verlusten der im<br />
Gebäude vorhandenen Elektrogeräten (Anbringung von abschaltbaren Steckerleisten) und<br />
ebenfalls durch tageslichtabhängige Steuerung der Beleuchtung im Gangbereich.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Wärme: 10.348 kWh/a<br />
Sparpotential Strom: 3.537 kWh/a<br />
EEE GmbH 149
RATHAUS<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Rathaus<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1827<br />
Alter der Fenster: 15 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 1579,95 m²<br />
Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Gas<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 180 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1993<br />
Heizungsbaujahr 1993<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 59.736 kWh/a<br />
Stromkosten: 11.370 €/a<br />
Heizwärmebedarf: 927.522 kWh/a<br />
Heizkosten : 14.935 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 520.2 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 33,5 kWh/m²*a<br />
EEE GmbH 150
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Da das vorliegende Gebäude sehr hohe Kennzahlen im Wärme, als auch im Strombereich<br />
aufweist, sollte hier unbedingt versucht werden Maßnahmen zu finden, die sich relativ rasch<br />
umsetzen lassen.<br />
Am Rathaus ergeben sich keine Möglichkeiten Wärmedämmmaßnahmen am<br />
Außenmauerwerk vorzunehmen. Dennoch sollten Maßnahmen getroffen werden, zumindest<br />
die oberste Geschoßdecke bzw. das Dach zu dämmen. Auch ein Fenstertausch kann beim<br />
vorliegenden Gebäude bereits Einsparungen bringen. Was ebenfalls noch anzudenken wäre<br />
ist, da das Gebäude relativ große Gangbereiche aufweist, dass Maßnahmen getroffen<br />
werden die Türen zu den beheizten Nutzräumen entweder auszutauschen oder dicht zu<br />
bekommen, da die Wärme aus den Räumen nicht an die Gangräume und weiter über die<br />
Außentüren entweichen kann. Dies könnte ebenfalls Einsparpotentiale an Heizenergie<br />
bringen.<br />
Im Strombereich sollten auch große Bestrebungen angestellt werden, um den Strombedarf<br />
zu senken. Hierbei sollten die unterschiedlichen – und bereits auch bei den anderen<br />
öffentlichen Gebäuden vorgeschlagenen – Maßnahmen in Angriff genommen werden.<br />
Von einer definierten Person, sollte dann der Einsparerfolg kontrolliert werden, was im<br />
Rahmen der Energiebuchhaltung relativ einfach möglich ist, da sich dadurch die jährlich<br />
erzielten Einsparungen in einer Statistik erkenn lassen. Maßnahmen zur Stromeinsparung<br />
sollten vor allem die Eliminierung von Standby-Verlusten, das Anbringen von abschaltbaren<br />
Steckerleisten und der Ersatz der konventionellen Leuchtmittel auf energiesparende.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Wärme: 46.376 kWh/a<br />
Sparpotential Strom: 8.961 kWh/a<br />
EEE GmbH 151
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
KITA „VILLA-KINDERGLÜCK“<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Kindergarten<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1890<br />
Alter der Fenster: 20 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 235 m²<br />
Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Fernwärme<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 52 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1990<br />
Heizungsbaujahr 1985<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung/ Strom<br />
Energiedaten<br />
Es liegen keine energiebezogenen Daten vor, da die Kosten nicht von der Stadt übernommen<br />
werden.<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Da am vorliegenden Gebäude keine Energiedaten vorliegen und somit auch keine<br />
Vergleichswerte ermittelt werden können, sollten die in 5.4 dargestellten typischen<br />
Kennzahlen, mit den tatsächlichen verglichen werden. Da jedoch gemäß den<br />
Maßnahmenbeschreibungen im Konjunkturpaket II eine energetische Sanierung<br />
(Wärmedämmung und Fenstertausch) angedacht ist (bzw. evtl. schon durchgeführt wurden),<br />
werden von unserer Seite hier keine separaten Optimierungsvorschläge gesetzt.<br />
EEE GmbH 152
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
STADTHALLE MIT KEGELBAHN<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Stadthalle<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: einseitig angebunden<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1887<br />
Alter der Fenster: 15 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 2811,33 m²<br />
Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 350 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1994<br />
Heizungsbaujahr 1994<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper/ Warmluftheizung<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Strom<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 150.000 kWh/a<br />
Stromkosten: 30.581 €/a<br />
Energiebedarf Erdgas: 130.000 kWh/a<br />
Heizkosten : 24.730 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 46,2 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 53,4 kWh/m²*a<br />
EEE GmbH 153
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Beim vorliegenden Objekt, werden die größten Optimierungspotentiale im Strombereich<br />
gesehen. Vermutlich sind die größten Energieeinsparungen durch die Optimierung der<br />
energieintensiven Lüftungsanlage (wenn vorhanden) und vor allem durch die Beleuchtungen<br />
zu erzielen. Hier sollten weitestgehend energiesparende LED Beleuchtungskörper zum<br />
Einsatz kommen, welche die Stromkosten erheblich senken können. Es sollten jedoch beim<br />
vorliegenden Gebäude jegliche Maßnahmen untersucht werden, um Stromeinsparungen zu<br />
erreichen, denn gemäß von Vergleichskennzahlen, sind Stromeinsparungen von 75 MWh<br />
möglich – was eine nicht zu vernachlässigende Einsparung darstellt.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Strom: 75.000 kWh/a<br />
KITA „FROHE ZUKUNFT“<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Kindergarten<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1973<br />
Alter der Fenster: 10 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 1.637,4 m²<br />
Gebäudehüllflächen: Wärmedämmung vorhanden<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Gas<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 200 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 2009<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung/ Solarthermisch<br />
EEE GmbH 154
Energiedaten<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Strombedarf: 22.692 kWh/a<br />
Stromkosten: 4.364 €/a<br />
Heizwärmebedarf: 292.501 kWh/a<br />
Heizkosten : 18.466€/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 178,7 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 14 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Gemäß der Maßnahmenliste laut Konjunkturpaket II wurden am vorliegenden Gebäude<br />
bereits energetische Sanierungsmaßnahmen getroffen und zwar waren dies die Anbringung<br />
eines Vollwärmeschutzes, die Installierung einer Solarthermieanlage zur<br />
Warmwasserbereitung, als auch der Austausch des alten Heizkessels.<br />
Somit werden von unserer Seite her keine weiteren dringenden Optimierungspotentiale<br />
vorgeschlagen.<br />
MUSIKSCHULE<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Musikschule<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1934<br />
Alter der Fenster: 7 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 765 m²<br />
Gebäudehüllflächen: Wärmedämmung vorhanden<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Heizöl<br />
EEE GmbH 155
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 100 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1994<br />
Heizungsbaujahr 1994<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 4.100 kWh/a<br />
Stromkosten: 841 €/a<br />
Heizwärmebedarf: 105.105 kWh/a<br />
Heizkosten : 5.710 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 137,4 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 5,4 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Da die Energiekennzahlen in einem der Nutzungsart entsprechenden Bereich liegen, werden<br />
von unserer Seite her keine dringenden Optimierungsmaßnahmen gesehen.<br />
FRIEDRICH-ENGELS-TURNHALLE<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Turnhalle<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1909<br />
Alter der Fenster: 13 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 1352,36 m²<br />
EEE GmbH 156
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />
Dämmstärken: Außendämmung 10cm, Dämmung<br />
Dach 10cm<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 100 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 2009<br />
Heizungsbaujahr 1995<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper/ Fußbodenheizung<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung/ Solarthermisch<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 28.621 kWh/a<br />
Stromkosten: 5.358 €/a<br />
Heizwärmebedarf: 186.674 kWh/a<br />
Heizkosten : 11.381 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 138,3 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 21,2 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Da trotz der guten WD die EKZ über dem Durchschnittsbereich liegen, werden von unserer<br />
Seite her dennoch große Sparpotentiale vermutet. Es können jedoch keine genauen<br />
Vorschläge gemacht werden, da dazu eine tiefergehende Analyse des Objekts notwendig<br />
gewesen wäre.<br />
Hier wird vor allem hinsichtlich der Stromsparmaßnahmen der Ansatz bei den<br />
Gebäudenutzern gesehen. Ein weiterer Ansatzpunkt vor allem bei Turnhallen sind<br />
vorwiegend auch die Fenster, welche große Wärmeverlustquellen darstellen können. Da<br />
diese im vorliegenden Fall ein Alter von 13 Jahren aufweisen kann der erhöhte<br />
Heizwärmebedarf der Halle vielleicht sogar auf diese zurückgeführt werden.<br />
EEE GmbH 157
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Es sollte auf alle Fälle kontrolliert werden, ob sich in der Halle nicht Fenster befinden, die<br />
dauerhaft gekippt sind und somit die großen Wärmeverluste darstellen und für den<br />
erhöhten Heizwärmebedarf verantwortlich sind.<br />
Um Stromeinsparungen zu erreichen, sollte vor allem im Beleuchtungsbereich (wenn keine<br />
Lüftung vorhanden) angesetzt werden.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Wärme: 46.669 kWh/a<br />
Sparpotential Strom: 5.724 kWh/a<br />
LUDWIG-JAHN-TURNHALLE<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Turnhalle<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1932<br />
Alter der Fenster: 15 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 613,25 m²<br />
Gebäudehüllflächen: Teildämmung<br />
Dämmstärken: Dämmung OGD 10cm<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 180 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1992<br />
Heizungsbaujahr 1992<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
EEE GmbH 158
Energiedaten<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Strombedarf: 5.182 kWh/a<br />
Stromkosten: 1.034 €/a<br />
Heizwärmebedarf: 113.841 kWh/a<br />
Heizkosten : 7.583 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 185,6 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 8,5 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Am vorliegenden Objekt wird ein großes Wärmesparpotential durch Dämmung gesehen und<br />
ebenso durch die Erneuerung der Fenster gesehen. Im elektrischen Bereich sind ohne eine<br />
genauere Gebäudeanalyse hier keine direkten Potentiale erkennbar, da die Stromkennzahl<br />
ohnehin sehr niedrig ist.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Wärme: 56.920 kWh/a<br />
FRIEDHOF - LEICHENHALLE<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Leichenhalle<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1962<br />
Alter der Fenster: 20 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 68 m²<br />
Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />
EEE GmbH 159
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 24 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1998<br />
Heizungsbaujahr 1998<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Strom<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 71.752 kWh/a<br />
Stromkosten: 5.366 €/a<br />
Heizwärmebedarf: 70.742 kWh/a<br />
Heizkosten : 4.271 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 1.040 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 1.055 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Beim vorliegenden Objekt könnte sich eine Umrüstung auf Strahlungsheizungen im<br />
Heizwärmebedarf positiv auswirken. Des Weiteren wird vermutet, dass sich der große<br />
Heizwärmebedarf auch auf die schlechte thermische Beschaffenheit des Objekts und die<br />
damit verbundenen großen Wärmeverluste verbunden ist.<br />
Der Einsatz von Strahlungsheizungen macht nämlich deswegen für das betreffende Objekt<br />
und seine Nutzung Sinn, da die Strahlungswärmesysteme erfahrungsgemäß mit 3 bis 5 °C<br />
geringerer Raumlufttemperatur bei gleichem körperlichen Wohlbefinden auskommen und<br />
so auch die Verluste nach außen minimieren.<br />
Da die energiebezogene Kennzahl beim vorliegenden Objekt über dem Durchschnitt für<br />
Friedhöfe und Leichenhallen liegt, ist auch hier nach entsprechenden Einsparmöglichkeiten<br />
zu suchen.<br />
EEE GmbH 160
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die unten stehenden Werte ergeben sich aus den Differenzen zu erfahrungsgemäßen<br />
Energiekennzahlen zu den realen.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Wärme: 35.371 kWh/a<br />
Sparpotential Strom: 3.588 kWh/a<br />
FEUERWEHR ZEULENRODA (ALT- U. NEUBAU)<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Feuerwehrhaus<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: einseitig angebunden<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1933<br />
Alter der Fenster: 13 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 917 m²<br />
Gebäudehüllflächen: Teildämmung<br />
Dämmstärken: Dämmung Dach 10cm<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 115 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1994<br />
Heizungsbaujahr 1994<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper/ Fußbodenheizung<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 17.297 kWh/a<br />
Stromkosten: 6.756 €/a<br />
EEE GmbH 161
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Energiebedarf Erdgas: 134.190 kWh/a<br />
Heizkosten : 8.393 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 146,4 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 18,9 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Da die Energiekennzahlen für Strom und Wärme beim vorliegenden Feuerwehrgebäude im<br />
normalen Bereich liegen, werden von unserer Seite her im speziellen nun keine dringenden<br />
Optimierungsmaßnahmen vorgeschlagen. Um konkrete Aussagen treffen zu können ist eine<br />
tiefergehende Analyse vonnöten.<br />
JUGENDCLUB „RÖMER“<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Jugendclub<br />
Nutzungsart: keine Angabe<br />
Lage: keine Angabe<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1987<br />
Alter der Fenster: 2 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 551 m²<br />
Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />
Dämmstärken: Außenmauer 10cm, OGD 16cm, Dach<br />
16cm<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 31 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 2009<br />
Heizungsbaujahr 2009<br />
EEE GmbH 162
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper/Fußbodenheizung/<br />
Warmluftheizung<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Durlauferhitzer<br />
Energiedaten<br />
Zum vorliegenden Gebäude liegen keine energiebezogenen Daten vor. Jedoch aufgrund der<br />
Angaben zum Gebäude sind keine Optimierungspotentiale erkennbar, da bereits<br />
Maßnahmen getroffen wurden, um Energieeinsparungen zu erreichen und somit auch zur<br />
CO2-Entlastung beizutragen. Gemäß den Angaben ist ersichtlich, dass eine energetische<br />
Sanierung im Bezug auf die Gebäudehülle (Dämmung der Hüllflächen, Fenstertausch) und<br />
ebenso im Bezug auf das Heizungssystem durchgeführt wurden.<br />
SCHIEßHAUS<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Schießhaus<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1837<br />
Alter der Fenster: 20 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 937 m²<br />
Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1997<br />
Heizungsbaujahr 1997<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: keine Angaben<br />
EEE GmbH 163
Energiedaten<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Strombedarf: 8.122 kWh/a<br />
Stromkosten: 1.577 €/a<br />
Energiebedarf Erdgas: 28.059 kWh/a<br />
Heizkosten : 1.799 €/a<br />
Gesamtbedarf für Energie: 36.180,00 kWh/a<br />
Gesamtausgaben für Energie: 3.167,83 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 29,9 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 8,7 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Am vorliegenden Gebäude lassen sich aufgrund der fehlenden thermischen Isolierung am<br />
Gebäude, Sparpotentiale durch Dämmmaßnahmen vermuten. Hier stellt vor allem die<br />
Dämmung der obersten Geschoßdecke einen wesentlichen Aspekt dar, da die meiste Wärme<br />
nach oben hin entweicht.<br />
Große Sparpotentiale – vor allem im elektrischen Bereich – werden durch die Änderung des<br />
Nutzerverhaltens gesehen.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Wärme: 4.209 kWh/a<br />
Sparpotential Strom: 406 kWh/a<br />
KITA „SONNENSCHEIN“<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Kindergarten<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
EEE GmbH 164
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1976<br />
Alter der Fenster: 4 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 2217,71 m²<br />
Gebäudehüllflächen: Wärmedämmung vorhanden<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Fernwärme<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 250 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1994<br />
Heizungsbaujahr 1976<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 42.478 kWh/a<br />
Stromkosten: 7.258 €/a<br />
Energiebedarf Fernwärme: 267.500 kWh/a<br />
Heizkosten : 28.472 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 120,7 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 19,2 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Größere Potentiale werden daher hier eher im Bereich der elektrischen Energie gesehen, da<br />
Stromsparmaßnahmen auch ohne großen kostenintensiven Aufwand realisiert und rasche<br />
Einsparungen erzielt werden können. Stromsparmaßnahmen sind vor allem durch den<br />
Schrittweisen Austausch der Beleuchtungskörper auf effizientere Leuchtmittel und ebenso<br />
den Einsatz von tageslichtabhängigen Regelungen. Wenn zur Beleuchtung beispielsweise<br />
Leuchtstofflampen eingesetzt werden, sollten Möglichkeiten gesucht werden, diese auf den<br />
neusten Stand der Technik zu bringen.<br />
EEE GmbH 165
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Denn beispielsweise gibt es auch bei der Energieeffizienz verschiedener Leuchtstofflampen<br />
deutliche Unterschiede. So sind z.B. neue T5-Dreibanden-Leuchtstofflampen wesentlich<br />
effizienter als die älteren T16/T8 Modelle.<br />
Ebenso ist der Einsatz von Reflektoren (und die kontinuierliche Reinigung dieser) ein<br />
wesentlicher Punkt in Sachen Beleuchtung. Häufig werden hier weiße Reflektoren<br />
eingesetzt, die nur ca. 75% des von der Lampe erzeugten Lichts reflektieren. Neuere<br />
Aluminiumreflektoren hingegen, erreichen Reflektionsgrade von bis zu 95% und ermöglichen<br />
somit eine bessere Lichtausbeute. Dementsprechend kann dann die Lampe sparsamer<br />
ausfallen und somit werden gleichzeitig die Stromkosten reduziert. Reflektoren sind auch<br />
einfach zum nachrüsten erhältlich.<br />
Auch bei den eingesetzten Vorschalgeräten gibt es deutliche Unterschiede. Die Aufgabe von<br />
Vorschaltgeräten ist grundsätzlich, den Start und den Betrieb der Leuchtmittel zu regeln.<br />
Im Vergleich zu konventionellen (KVG) oder verlustarmen Vorschaltgeräten (VVG)<br />
bieten modernere elektronische Vorschaltgeräte (<strong>EV</strong>G) Effizienzvorteile von bis zu 30%. Zum<br />
Beispiel nimmt das System Lampe-KVG zum Betrieb einer effizienten Leuchtstofflampe mit<br />
36 Watt Leistung insgesamt etwa 45 Watt Leistung auf. Ein VVG reduziert die Systemleistung<br />
um etwa 3 Watt. Wird jedoch ein hochwertiges <strong>EV</strong>G eingesetzt, kann die Systemleistung<br />
sogar unter 36 Watt liegen, da die Leuchtstofflampe beim Betrieb an einem <strong>EV</strong>G effizienter<br />
arbeitet.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Strom: 2.124 kWh/a<br />
FREIZEITZENTRUM<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Freizeitzentrum<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: einseitig angebunden<br />
EEE GmbH 166
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1939<br />
Alter der Fenster: 16 Jahre<br />
Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />
Dämmstärken: keine Angabe<br />
Zum vorliegenden Gebäude liegen keine weiteren energiebezogenen Daten vor. Da jedoch<br />
gemäß den Angaben eine Wärmedämmung besteht, wird im Hinblick auf die energetische<br />
Sanierung hier kein dringendes Optimierungspotential gesehen.<br />
BAUHOF<br />
- Hauptgebäude<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Bauhof<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1998<br />
Alter der Fenster: 12 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 320 m²<br />
Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 42 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1998<br />
Heizungsbaujahr 1998<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
EEE GmbH 167
Energiedaten<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Strombedarf: 8.106 kWh/a<br />
Stromkosten: 1.548 €/a<br />
Energiebedarf Erdgas: 45.990 kWh/a<br />
Heizkosten : 3.029 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 143,7 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 25,3 kWh/m²*a<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Strom: 811 kWh/a<br />
- Garage<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Bauhof<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1998<br />
Alter der Fenster: 11 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 284 m²<br />
Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 25 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1998<br />
Heizungsbaujahr 1998<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Strom<br />
EEE GmbH 168
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die Kosten für die Garage sind in den Energiekosten im Hauptgebäude inbegriffen.<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Beim vorliegenden Gebäude werden vorwiegend Sparpotentiale im Strombereich gesehen,<br />
welche vor allem durch die Änderung des Nutzerverhaltens erreicht werden können. Es ist<br />
auf alle Fälle auch empfehlenswert die Beleuchtung die häufig in Betrieb ist, auf<br />
energieeffiziente Leuchtmittel auszutauschen.<br />
SCHULLANDHEIM<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Wohnhaus<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Beheizte Nutzfläche: 77 m²<br />
Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Hartholz / Kohle<br />
Art der Heizungsanlage: Einzelofenheizung<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Sonstige<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 2.500 kWh/a<br />
Stromkosten: 800 €/a<br />
Heizwärmebedarf: 9.480 kWh/a<br />
Heizkosten : 2.500 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 123,12 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 32,5 kWh/m²*a<br />
EEE GmbH 169
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Beim Schullandheim-Wohnhaus wird aufgrund der Nutzungsart auf alle Fälle eine<br />
thermische Sanierung der Gebäudehülle (vor allem der obersten Geschoßdecke bzw. des<br />
Daches) vorgeschlagen. Des weiteren sollten die Gebäudenutzer auf den bewussten Umgang<br />
mit Energie geschult werden, denn neben investiven Maßnahmen in Form von<br />
energetischen Sanierung der Gebäudehülle sollte vor allem in Schulgebäuden auf die<br />
ständige Bewusstseinsbildung und Schulung des Nutzerverhaltens geachtet werden<br />
(Beispiele siehe Punkt 5.4).<br />
Diese bewusstseinsbildenden Maßnahmen sind im generellen rasch realisierbar und mit<br />
geringem Kostenaufwand realisierbar.<br />
Im Hinblick auf Stromsparmaßnahmen sollte darauf geachtet werden, dass Schritt für Schritt<br />
ein Austausch von konventionellen Beleuchtungsmitteln auf energiesparende Lampen<br />
erfolgt und wo notwendig auch Bewegungsschalter eingebaut werden.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Wärme: 1.422 kWh/a<br />
Sparpotential Strom: 750 kWh/a<br />
5.1.2. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte <strong>Triebes</strong><br />
RATHAUS - TRIEBES<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Rathaus<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1675<br />
Alter der Fenster: 15 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 598,48 m²<br />
EEE GmbH 170
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 12.562 kWh/a<br />
Stromkosten: 2.354 €/a<br />
Heizwärmebedarf: 103.216 kWh/a<br />
Ausgaben Wärme: 6.187 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 131,65 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 16 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Am vorliegenden Gebäude wird aufgrund der thermischen Beschaffenheit der Gebäudehülle<br />
und des noch nicht allzu hohen Fensteralters kein dringender thermischer Sanierungsbedarf<br />
gesehen. Da auch die strombezogene Kennzahl im normalen Bereich im Bezug auf die<br />
Gebäudenutzung ist, wird auch hier kein großes Sparpotential erkannt.<br />
GRUND- UND REGELSCHULE - TRIEBES<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Schulgebäude<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1989<br />
EEE GmbH 171
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Alter der Fenster: 14 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 4813,1 m²<br />
Gebäudehüllflächen: Teildämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Heizöl<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 42.700 kWh/a<br />
Stromkosten: 7.901 €/a<br />
Energiebedarf Heizöl: 457.660 kWh/a<br />
Heizkosten : 25.141 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 95,1 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 8,9 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Bei der Grund- und Regelschule in <strong>Triebes</strong> können von unserer Seite her im Wärmebereich<br />
keine konkreten Wärmesparpotentiale vorgeschlagen werden, da das Gebäude trotz eines<br />
fehlenden Vollwärmeschutzes und Fenster im Alter von 14 Jahren, dennoch relativ gute<br />
Energiekennzahlen aufweist. Um konkrete Aussagen über potentielle bzw. weitere<br />
Wärmesparmöglichkeiten treffen zu können wäre eine tiefer gehende Analyse des Gebäudes<br />
notwendig. Im Strombereich lassen sich jedoch größere Einsparmöglichkeiten vermuten, da<br />
die Stromkennzahl dennoch über den typischen Werten für eine derartige Gebäudenutzung<br />
liegen. Es sollte darauf geachtet werden, dass Schritt für Schritt ein Austausch von<br />
konventionellen Beleuchtungsmitteln auf energiesparende Lampen erfolgt und wenn die<br />
notwendigen finanziellen Mittel vorhanden sind, sollten auch tageslichtabhängige<br />
Regelungen eingebaut werden.<br />
EEE GmbH 172
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Neben den investiven Maßnahmen sollte vor allem in Schulgebäuden auf die ständige<br />
Bewusstseinsbildung und Schulung des Nutzerverhaltens geachtet werden (Beispiele siehe<br />
Punkt 5.4). Diese bewusstseinsbildenden Maßnahmen sind relativ rasch und mit geringem<br />
Kostenaufwand realisierbar.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Strom: 4.270 kWh/a<br />
WOHNHAUS + TURNHALLE SPIELWIESE - TRIEBES<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Wohnhaus + Turnhalle Spielwiese<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1960<br />
Alter der Fenster: 4 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 680 m²<br />
Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Heizöl<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 58,5 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 2009<br />
Heizungsbaujahr 2009<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 14.120 kWh/a<br />
Stromkosten: 2.602 €/a<br />
EEE GmbH 173
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Energiebedarf Heizöl: 96.913 kWh/a<br />
Heizkosten : 7.038 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 139,6 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 20,8 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Beim vorliegenden Objekt sind keine dringenden thermischen Sanierungspotentiale<br />
erkennbar, da eine Volldämmung vorhanden ist und die Fenster ebenfalls erst erneuert<br />
wurden, was auf eine gute thermische Beschaffenheit der Gebäudehülle schließen lässt.<br />
Jedoch lassen sich im Strombereich größere Einsparmöglichkeiten vermuten, was vor allem<br />
für den Beleuchtungsbereich und den Bereich des Nutzerverhaltens gilt. Es sind vor allem im<br />
Hinblick auf die Turnhalle die in Punkt vorgeschlagenen Möglichkeiten und Maßnahmen für<br />
dieses Objekt zu durchleuchten und die passendsten Maßnahmen dann auch Schritt für<br />
Schritt umzusetzen. Um hier konkrete Sparpotentiale zu definieren wäre eine genauere<br />
Analyse des Objekts notwendig gewesen.<br />
Erfahrungsgemäß lieg jedoch ein Schwerpunkt bei Optimierungs- und Einsparmöglichkeiten<br />
in Sportstätten bzw. Turnhallen vor allem im Bereich der elektrischen Energie und der<br />
Warmwasserbereitung. Denn in Sportanlagen kommen sehr häufig energieintensive<br />
Belüftungs- und Beleuchtungsanlagen zum Einsatz, welche zu hohen Stromkosten führen<br />
können. Ebenfalls könnte im Bereich der Lüftungsanlagen (wenn vorhanden) darauf<br />
geachtet werden, dass die Belüftungszeiten dem Bedarf bzw. der Gebäudenutzung<br />
angepasst wird. Es sollte versucht werden, wenn für die Steuerung der Lüftungsanlage<br />
Stufenschaltungen vorhanden sind, FU (Frequenzumrichter) zu installieren, um die Anlage<br />
drehzahlvariabel betreiben zu können und die Lüftungsstärke auch effizienter dem Bedarf<br />
anpassen zu können.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Strom: 4.236 kWh/a<br />
EEE GmbH 174
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
WINKELMANN’SCHES HAUS - TRIEBES<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Tourismusgebäude<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1617<br />
Alter der Fenster: 10 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 48 m²<br />
Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1999<br />
Heizungsbaujahr 1999<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
Energiedaten<br />
Ausgaben Wärme: 1.232 €/a<br />
Ausgaben Strom 212 €/a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Da die Energiekosten beim vorliegenden Gebäude ohnehin relativ niedrig sind und diese<br />
wahrscheinlich durch die thermische Beschaffenheit und das Nutzerverhalten nicht<br />
wesentlich geändert werden können, werden von unserer Seite hier keine<br />
Optimierungsmaßnahmen vorgeschlagen. Das Gebäude ist jedoch dennoch in den<br />
Energiebedarf der Gemeinde mit einzubeziehen, da es zum Gebäudebestand gehört.<br />
EEE GmbH 175
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
SPORT- UND FREIZEITHALLE - TRIEBES<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Wohnhaus + Turnhalle Spielwiese<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1989<br />
Alter der Fenster: 8 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 1793,11 m²<br />
Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Heizöl<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 140 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1993<br />
Heizungsbaujahr 1993<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper/ Fußbodenheizung<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 14.535 kWh/a<br />
Stromkosten: 2.634 €/a<br />
Energiebedarf Heizöl: 58.800 kWh/a<br />
Heizkosten : 5.002 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 32,8 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 8,1 kWh/m²*a<br />
EEE GmbH 176
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Bei der Sport- und Freizeithalle in <strong>Triebes</strong>, werden gemäß unseren Abschätzungen im<br />
Bereich der Wärme keine großen Sparpotentiale vermuten, da am Gebäude eine<br />
Volldämmung vorhanden ist und die wärmebezogene Energiekennzahl ohnehin niedrig ist.<br />
Ebenso wird im Hinblick auf mögliche Stromsparmaßnahmen kein dringendes<br />
Optimierungspotential gesehen, da die Energiekennzahl in einen vertretbaren und<br />
gebäudetypischen Bereich liegt.<br />
FRIEDHOF - TRIEBES<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Leichenhalle<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Beheizte Nutzfläche: 157,25 m²<br />
Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Kohle<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 3.500 kWh/a<br />
Stromkosten: 700 €/a<br />
Energiebedarf Kohle: 3.563 kWh/a<br />
Heizkosten : 119 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 22,7 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 22,3 kWh/m²*a<br />
EEE GmbH 177
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Beim vorliegenden Objekt wird grundsätzlich ein Brennstoffwechsel vorgeschlagen. Zur<br />
Herstellung eines angenehmen Raumklimas könnten beispielsweise Strahlungsheizungen<br />
eingesetzt werden. Auch durch den Einsatz sparsamer Lampen und Gerätschaften lassen sich<br />
Sparpotentiale erkennen.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Wärme: 890,6 kWh/a<br />
Sparpotential Strom: 175 kWh/a<br />
5.1.3. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Niederböhmersdorf<br />
DORFGEMEINSCHAFTSHAUS - NIEDERBÖHMERSDORF<br />
Stammdaten:<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1999<br />
Alter der Fenster: 11 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 238 m²<br />
Gebäudehüllflächen: Teildämmung<br />
Dämmstärken: Dämmung Dach 15cm<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Heizöl<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Kesselnennleistung: 25 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1999<br />
Heizungsbaujahr 1999<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
EEE GmbH 178
Energiedaten<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Strombedarf: 1.945 kWh/a<br />
Stromkosten: 536 €/a<br />
Wärmebedarf: 20.972 kWh/a<br />
Heizkosten : 1.490 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 88,12 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 8,2 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Beim vorliegenden Gebäude werden die größeren Sparpotentiale im Wärmebereich<br />
gesehen, was sich hier vor allem durch die thermische Isolierung des Gebäudes und durch<br />
die Änderung des Nutzerverhaltens vermutet wird.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Wärme: 7.340,2 kWh/a<br />
5.1.4. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Pahren<br />
KITA „HAINSCHLÖSSCHEN“ - PAHREN<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Kindergarten<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1786<br />
Alter der Fenster: 16 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 300 m²<br />
Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Nahwärme (Biogasanlage)<br />
EEE GmbH 179
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 1992<br />
Heizungsbaujahr 1992<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 4.000 kWh/a<br />
Stromkosten: 632,5 €/a<br />
Wärmebedarf : 50.650 kWh/a<br />
Ausgaben Wärme: 5.065 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 168,8 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 13,33 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Am vorliegenden Objekt konnten keine konkreten Sanierungspotentiale ermittelt werden,<br />
jedoch sollten die in Punkt 5.4 vorgeschlagenen Möglichkeiten und Maßnahmen<br />
berücksichtigt werden, um am Gebäude Einsparungen zu erzielen und einen sparsamen und<br />
für die Gebäudenutzer behaglichen Betrieb gewährleisten zu können.<br />
VEREINSHAUS - PAHREN<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Vereinsgebäude<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1946<br />
EEE GmbH 180
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Alter der Fenster: 10 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 300 m²<br />
Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />
Dämmstärken: Außendämmung 10cm, Dämmung<br />
Dach 10cm<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Nahwärme (Biogasanlage)<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper/ Fußbodenheizung<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 1.746 kWh/a<br />
Stromkosten: 370 €/a<br />
Wärmebedarf: 16.685 kWh/a<br />
Heizkosten : 1.669 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 55,6 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 5,8 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Am vorliegenden Gebäude wurden aufgrund der thermischen Beschaffenheit und der<br />
niedrigen Energiekennzahlen keine dringenden Sanierungspotentiale erkannt.<br />
EEE GmbH 181
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
DORFGEMEINSCHAFTSHAUS - PAHREN<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: öffentliches Gebäude<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: einseitig angebunden<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1880<br />
Alter der Fenster: 15 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 85 m²<br />
Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Brennholz<br />
Art der Heizungsanlage: Einzelofenheizung/ Kachelofen<br />
Art der Wärmeverteilung: Sonstige<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Durchlauferhitzer<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 7.881 kWh/a<br />
Stromkosten: 1.365 €/a<br />
Wärmebedarf: 16.500 kWh/a<br />
Heizkosten : 825 €/a<br />
Gesamtbedarf für Energie: 21.381 kWh/a<br />
Gesamtausgaben für Energie: 1.082,51 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Heizung: 194,12 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 92,7 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Am vorliegenden Gebäude werden im Wärmeberich große Einsparmöglichkeiten vermutet.<br />
Vor allem wird als großer Verlustfaktor die fehlende Wärmedämmung gesehen.<br />
EEE GmbH 182
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Diesbezüglich ist es vor allem wichtig die oberste Geschoßdecke mit etwa 20cm zu dämmen<br />
und zumindest auch die Nordseite des Gebäudes. Es sollten auch die eingestellten<br />
Raumtemperaturen im Gebäude und auch die vordefinierten Heizzeiten. Auch das<br />
Nutzerverhalten ist im Dorfgemeinschaftshaus ein wesentlicher Ansatzpunkt um Strom und<br />
Wärmeenergie einzusparen. Die Gebäudenutzer sollten ebenfalls auf den bewussten<br />
Umgang mit Energie geschult werden, damit nicht unnötig Energie verloren geht (z.B.<br />
Fenster schließen und Licht abschalten beim Verlassen der Räume, Trennung der nicht mehr<br />
benötigten Geräte vom Stromkreis, Eliminierung von Standby-Verlusten).<br />
Da das Gebäude auch eine relativ hohe Stromkennzahl aufweist, sollten die im Betrieb<br />
stehenden Gerätschaften und Beleuchtungsmittel genauer durchleuchtet und überprüft<br />
werden, da hier ein großes Sparpotenital gesehen wird. Wenn notwendig, sollten<br />
Maßnahmen getroffen werden, alte und energieintensive Geräte (z.B. Kühlschränke, etc.)<br />
durch neue zu ersetzen.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Heizung: 5.775 kWh/m²*a<br />
Sparpotential Strom: 5.516,7 kWh/m²*a<br />
5.1.5. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Weckersdorf<br />
FEUERWEHRGERÄTEHAUS - WECKERSDORF<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Feuerwehrgebäude<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 2002<br />
Alter der Fenster: 8 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 89,06 m²<br />
EEE GmbH 183
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Strom<br />
Heizungsbaujahr 2002<br />
Heizung: Elektroheizung<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Strom<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 4.143,5 kWh/a<br />
Stromkosten: 961,5 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Strom/Wärme: 46,6 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Aufgrund des relativ geringen Gebäudealters und der niedrigen Energiekennzahl war am<br />
vorliegenden Objekt kein dringendes Sparpotential ermittelbar.<br />
JUGENDCLUB - WECKERSDORF<br />
Stammdaten:<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Beheizte Nutzfläche: 40 m²<br />
Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Durchlauferhitzer<br />
EEE GmbH 184
Energiedaten<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Strombedarf: 1.275 kWh/a<br />
Stromkosten: 326 €/a<br />
Wärmebedarf: 13.527 kWh/a<br />
Heizkosten : 970 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Wärme: 338,2 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 31,9 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Beim Jugendclub Weckersdorf werden vorwiegend große Sparpotentiale durch eine<br />
Änderung des Nutzerverhaltens vermutet und des Weiteren durch die Wärmedämmung der<br />
obersten Geschoßdecke. Es sollten auch die eingestellten Heizzeiten überprüft werden und<br />
diese den Bedarfszeiten angepasst werden. Auch die eingestellte Raumtemperatur ist ein<br />
nicht unwesentlicher Faktor, welcher überprüft werden sollte, denn beispielsweise lassen<br />
sich durch die Reduzierung der eingestellten Raumtemperatur um 1°C etwa 6% des<br />
Energiebedarfs senken.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Wärme: 8.116 kWh/a<br />
Sparpotential Strom: 510 kWh/a<br />
5.1.6. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Stelzendorf<br />
FEUERWEHRGERÄTEHAUS - STELZENDORF<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: Feuerwehrgebäude<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
EEE GmbH 185
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Baujahr: 1999<br />
Alter der Fenster: 10 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 59,50 m²<br />
Gebäudehüllflächen: Teildämmung<br />
Wärmebereitstellung: Elektroheizung<br />
Heizungsbaujahr 2002<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Durchlauferhitzer<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 3.648 kWh/a<br />
Stromkosten: 750 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Wärme/Strom: 60,8 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Am Feuerwehrgebäude in Stelzendorf wird kein dringendes Optimierungspotential gesehen,<br />
da sich der Energiebedarf ohnehin in einem normalen Bereich befindet. Jedoch sollten im<br />
Hinblick auf die Erzielung von möglichen Einsparungen die in Punkt 5.4 genannten<br />
Maßnahmen berücksichtigt werden.<br />
5.1.7. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Dörtendorf<br />
DORFGEMEINSCHAFTSHAUS - DÖRTENDORF<br />
Stammdaten:<br />
Gebäudeart: öffentliches Gebäude<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
EEE GmbH 186
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Baujahr: 2001<br />
Alter der Fenster: 9 Jahre<br />
Beheizte Nutzfläche: 262,9 m²<br />
Gebäudehüllflächen: Teildämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />
Kesselnennleistung 26 kW<br />
Kesselbaujahr (Gaskessel): 2001<br />
Heizungsbaujahr 2001<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Durchlauferhitzer<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 5.867 kWh/a<br />
Stromkosten: 1.143 €/a<br />
Energiebedarf Erdgas: 38.760 kWh/a<br />
Heizkosten : 2.307 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Wärme: 147,4 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 22,3 kWh/m²*a<br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Am vorliegenden Gebäude werden im Wärmeberich große Einsparmöglichkeiten vermutet.<br />
Da keine konkreten Angaben über die Art der Wärmedämmung am Gebäude vorhanden<br />
sind, soll an dieser Stelle hinzugefügt werden, dass es vor allem wichtig ist die oberste<br />
Geschoßdecke mit etwa 20cm zu dämmen und zumindest auch die Nordseite des Gebäudes.<br />
Es sollten auch die eingestellten Raumtemperaturen im Gebäude und auch die<br />
vordefinierten Heizzeiten. Auch das Nutzerverhalten ist im Dorfgemeinschaftshaus ein<br />
wesentlicher Ansatzpunkt um Strom und Wärmeenergie einzusparen.<br />
EEE GmbH 187
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die Gebäudenutzer sollten ebenfalls auf den bewussten Umgang mit Energie geschult<br />
werden, damit nicht unnötig Energie verloren geht (z.B. Fenster schließen und Licht<br />
abschalten beim Verlassen der Räume, Trennung der nicht mehr benötigten Geräte vom<br />
Stromkreis, Eliminierung von Standby-Verlusten).<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Wärme: 11.628 kWh/a<br />
Sparpotential Strom: 880 kWh/a<br />
5.1.8. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Kleinwolschendorf<br />
FEUERWEHRGERÄTEHAUS - KLEINWOLSCHENDORF<br />
Stammdaten:<br />
Nutzungsart: ganzjährig<br />
Lage: freistehend<br />
Gebäudetyp: Massivbau<br />
Beheizte Nutzfläche: 37 m²<br />
Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />
Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />
Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />
Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />
Art der Warmwasserbereitstellung: Strom<br />
Energiedaten<br />
Strombedarf: 126 kWh/a<br />
Stromkosten: 65 €/a<br />
Wärmebedarf: 4.787 kWh/a<br />
Heizkosten : 435 €/a<br />
Kennzahlen<br />
Energiekennzahl Wärme: 129,4 kWh/m²*a<br />
Energiekennzahl Strom: 3,4 kWh/m²*a<br />
EEE GmbH 188
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Optimierungsmaßnahmen<br />
Beim vorliegenden Gebäude, sollten trotz der kleinen beheizten Nutzfläche Möglichkeiten<br />
gesucht werden um eine gute thermische Beschaffenheit der Gebäudehülle gewährleisten<br />
zu können, da es dennoch eine über dem Durchschnitt liegende Energiekennzahl aufweist.<br />
Es sollte auch mit den Gebäudenutzern gesprochen werden und diese auf die wesentlichsten<br />
Einsparmöglichkeiten, sowohl im Wärme als auch im Strombereich aufmerksam zu machen.<br />
Sparpotential<br />
Sparpotential Wärme: 479 kWh/a<br />
EEE GmbH 189
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
5.1.9. Maßnahmenliste Gemeindegebäude<br />
Objekt Kategorie Maßnahmenbeschreibung Zeithorizont<br />
Friedrich-Solle-Schule Heizung hydraulischer Abgleich<br />
Austausch der alten<br />
Heizungspumpen<br />
Strom<br />
energieeffiziente Beleuchtung,<br />
tageslichtabhängige Regelung<br />
Heizung/Strom Nutzerverhalten<br />
Schullandheim - Neubau /<br />
Schulungsgebäude<br />
Strom<br />
energieeffiziente Beleuchtung,<br />
tageslichtabhängige Regelung<br />
Nutzerverhalten<br />
Friedrich-Reimann-Turnhalle<br />
Heizung<br />
/<br />
Fenstertausch<br />
Grundschule (Neu- &<br />
Altbau)<br />
Strom<br />
energieeffiziente Beleuchtung,<br />
tageslichtabhängige Regelung<br />
Anbringung von Steckerleisten<br />
Heizung/Strom Nutzerverhalten<br />
Städtisches Museum Heizung/Strom Nutzerverhalten<br />
Rötlein Schule / Turnhalle Heizung Dämmung Dach<br />
Strom<br />
energieeffiziente Beleuchtung,<br />
tageslichtabhängige Regelung<br />
Heizung/Strom Nutzerverhalten<br />
Bauamt/Bibliothek Heizung Dämmung oberste Geschoßdecke<br />
Strom<br />
energieeffiziente Beleuchtung,<br />
tageslichtabhängige Regelung<br />
Anbringung von Steckerleisten<br />
Rathaus<br />
Heizung<br />
Fenstertausch,<br />
Dichtheitsprüfung der Türen<br />
Heizung Wärmedämmung<br />
Ausschalten von Standby-<br />
Strom<br />
Verlusten,<br />
Steckerleisten<br />
Kita "Villa-Kinderglück" - -<br />
Stadthalle mit Kegelbahn<br />
Beleuchtungsoptimierung,<br />
Strom<br />
und wenn vorhanden<br />
Belüftungsoptimierung<br />
Kita "Frohe Zukunft" - -<br />
Musikschule - -<br />
Friedrich-Engels-Turnhalle<br />
Heizung<br />
Kontrolle des Nutzerverhaltens<br />
(gekippte Fenster, geöffnete Türen)<br />
Heizung Fenstertausch<br />
Strom Beleuchtungsoptimierung<br />
Ludwig-Jahn-Turnhalle Heizung Wärmedämmung, Fenstertausch<br />
EEE GmbH 190
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Friedhof - Leichenhalle Heizung Einsatz von Strahlungsheizungen<br />
Strom<br />
Ermittlung und Setzung von<br />
Stromsparmaßnahmen<br />
Feuerwehr <strong>Zeulenroda</strong><br />
(Alt- u. Neubau)<br />
- -<br />
Jugendclub "Römer" - -<br />
Schießhaus Heizung Dämmung<br />
Heizung/Strom Änderung des Nutzerverhaltens<br />
Kita "Sonnenschein" Strom Beleuchtung, Nutzerverhalten<br />
Freizeitzentrum - -<br />
Bauhof<br />
Strom<br />
Nutzerverhalten, Austausch der<br />
Leuchtmittel<br />
Schullandheim - Wohnhaus Heizung Dämmen<br />
Einsatz von energieeffizienter<br />
Strom<br />
Beleuchtung<br />
und Bewegungsschalter<br />
Heizung/Strom Nutzerverhalten<br />
Rathaus - -<br />
Grund- und Regelschule<br />
<strong>Triebes</strong><br />
Strom<br />
energieeffiziente Beleuchtung,<br />
tageslichtabhängige Regelung<br />
Heizung/Strom Nutzerverhalten<br />
Wohnhaus /<br />
Nutzerverhalten, Ermittlung und<br />
Turnhalle Spielwiese Strom<br />
Umsetzung der genannten<br />
Möglichkeiten<br />
Winkelmann'sches Haus - -<br />
Sport- und Freizeithalle - -<br />
Friedhof <strong>Triebes</strong> Heizung Energieträgerwechsel<br />
Strom<br />
Einsatz effizienter Lampen und<br />
Gerätschaften<br />
Dorfgemeinschaftshaus<br />
Dörtendorf<br />
Heizung<br />
Überprüfung der Dämmart,<br />
Dämmstärken, Dämmung OGD<br />
Nutzerverhalten,<br />
Heizung/Strom Eliminierung von Standby-<br />
Verlusten<br />
Kita "Hainschlösschen" - -<br />
Vereinshaus Pahren - -<br />
Dorfgemeinschaftshaus<br />
Niederböhmersdorf<br />
Heizung<br />
thermische Isolierung,<br />
Änderung des Nutzerverhaltens<br />
Feuerwehrgerätehaus<br />
Stelzendorf<br />
- -<br />
Feuerwehrgerätehaus<br />
Weckersdorf<br />
- -<br />
Dorfgemeinschaftshaus Heizung Dämmung oberste Geschoßdecke<br />
EEE GmbH 191
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Strom<br />
Überprüfung der im Betrieb<br />
stehenden Geräte / Erneuerung<br />
Nutzerverhalten,<br />
Heizung/Strom Eliminierung von Standby-<br />
Verlusten<br />
Jugendclub Weckersdorf Heizung Wärmedämmung OGD<br />
Heizung/Strom Änderung des Nutzerverhaltens<br />
Feuerwehrgerätehaus<br />
Ermittlung von<br />
Kleinwolschendorf Heizung Dämmmöglichkeiten,<br />
Schulung des Nutzerverhaltens<br />
Legende<br />
kurzfristig (1 Jahr)<br />
mittelfristig (1 - 3 Jahre)<br />
langfristig (3 - 5 Jahre)<br />
kontinuierlich<br />
keine dringende Optimierung<br />
EEE GmbH 192
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
5.2. Übersichtsdarstellung der Maßnahmen<br />
EEE GmbH 193
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
5.3. Mögliche Maßnahmen auf Basis des Ressourcenpotentials<br />
Die errechneten Biomassepotentiale können in entsprechenden Anlagen als Energieträger<br />
eingesetzt bzw. zu solchen umgewandelt werden. Die im Folgenden erörterten<br />
Maßnahmenmöglichkeiten stellen grobe Anhaltspunkte für die Dimensionierung der<br />
entsprechenden Anlagen dar.<br />
5.3.1. Direkte thermische Nutzung des Biomassepotentials<br />
Holz aus den Forsten oder aus landwirtschaftlichen Kurzumtriebsflächen sowie das im<br />
Ressourcenszenario errechnete Strohpotential können direkt für die Wärmeversorgung<br />
herangezogen werden, ebenso wie die holzartigen Reststoffe aus der Industrie.<br />
Die Vollnutzung des nicht als Sägeholz genutzten Anteils am Holzzuwachs in allen Forsten<br />
des Projektgebietes erlaubt Anlagenleistungen in der Größe von 7 bis 9 MW.<br />
Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang das Holzpotential welches sich aus<br />
einer nachhaltigen und mit der Erholungsnutzung konformen Bewirtschaftung des<br />
Schutzstreifens und der Waldflächen rund um die Talsperre <strong>Zeulenroda</strong> ergibt.<br />
Der jährliche Zuwachs rund um den Speichersee wird auf ca. 1.000 Festmeter geschätzt, der<br />
entsprechende Energiegehalt dieses Zuwachses auf rund 2.300 MWh. Diese Energiemenge<br />
ist ausreichend für die Versorgung einer Heizanlage mit einer Kesselnennleistung von 1,2<br />
MW.<br />
Das Energieholzpotential aus landwirtschaftlichen Kurzumtriebsflächen, gemäß dem im<br />
Abschnitt zu den Ressourcen errechneten Szenario, erlaubt die Versorgung einer Anlage mit<br />
einer Kesselnennleistung von 0,8 bis 1 MW.<br />
Die thermische Nutzung des Strohpotentials gemäß Szenario erlaubt die Befeuerung einer<br />
Anlage mit 11 bis 13 MW Kesselnennleistung.<br />
Die Biomasse aus den Reststoffen der industriellen Produktion kann in einem Kessel von<br />
etwa 120 kW (0,12 MW) verwertet werden.<br />
EEE GmbH 194
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Aus der thermischen Nutzung des nachwachsenden bzw. aus den Produktionsprozessen des<br />
Gewerbes stammenden Biomassepotentials kann somit eine Anlagengesamtleistung von 19<br />
bis 23 MW bedient werden.<br />
5.3.2. Thermische Vergasung und Verstromung bzw. Methanierung holzartiger<br />
Biomasse<br />
Neben der direkten Verfeuerung der holzartigen Biomasse besteht noch die Möglichkeit<br />
diese, wie im Biomassekraftwerk Güssing, unter Wasserdampfatmosphäre zu vergasen und<br />
das Produktgas entweder in einem Gasmotor für die Stromproduktion zu verwenden oder<br />
dieses Aufzubereiten und in Methan umzuwandeln, welches problemlos in ein Erdgasnetz<br />
eingespeist werden kann.<br />
Auf Basis der errechneten Ressourcen wäre aus dem Projektgebiet eine Brennstoffleistung<br />
von 2,2 MW bedienbar, mit einer entsprechenden Leistung von 550 kW elektrisch und 1,2<br />
MW thermisch. Die erzielbare Leistung für die Holzmethanierung beträgt 1,4 MW.<br />
Eine Anlage dieser geringen Größenordnung ist gegenwärtig nicht wirtschaftlich zu<br />
betreiben, obwohl es jedoch bereits Pilotprojekte für kleinere Leistungsbereiche gibt, wovon<br />
eine Anlage (1,1 MW) in Güssing betrieben wird. Die untere Grenze eines wirtschaftlich<br />
vertretbaren Betriebes liegt derzeit bei einer Brennstoffleistung von 8 bis 10 MW. Es müsste<br />
somit ressourcenseitig über die Projektregion hinausgegriffen werden.<br />
5.3.3. Biogasproduktion<br />
Biogas ist wie Erdgas ein vielseitiger Energieträger und kann für die Bereitstellung von<br />
Wärme und Strom sowie als Treibstoff für Kraftfahrzeuge eingesetzt werden.<br />
Aus den Ressourcenszenarien ergibt sich eine potenzielle Gesamtbrennstoffleistung von 4,2<br />
MW. Eine nahe liegende Möglichkeit der Biogasnutzung ist die Anbindung eines großen<br />
Abnehmers, wie etwa eines Industriebetriebes, mittels einer eigens errichteten<br />
Biogasleitung. Hierbei könnte dann das Biogas direkt zum Abnehmer geleitet werden und<br />
dort kann das Biogas gleich direkt über einen oder mehrere Motoren bei einer<br />
Generatorgesamtleistung von 1,3 MW in elektrischen Strom umgewandelt werden.<br />
EEE GmbH 195
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die dabei anfallende Wärmeleistung von insgesamt 1,6 MW findet idealerweise Verwendung<br />
für die Bereitstellung von Prozesswärme, Heizung oder Warmwasser. Der Aufbau eines<br />
derartigen lokalen Biogasnetzes würde sich beispielsweise für die geplante Biogasanlage in<br />
Niederböhmersdorf anbieten, bzw. generell dort, wo der Energieträger auf längere<br />
Distanzen oder in abgelegene Ortsteile transportiert werden muss. Dann stellt der Transport<br />
von Gas in Leitungen eine sinnvollere Variante dar, als der Transport von Wärme über<br />
längere Distanzen.<br />
Die Einspeiseleistung in Erdgasqualität in ein bestehendes Gasnetz beträgt rund 3 MW.<br />
5.3.4. Möglichkeiten zur Umsetzung von Maßnahmen<br />
Auf Basis der dargestellten Maßnahmen der vorhergehenden Abschnitten, sollte die<br />
Gemeinde nun ihre Zielsetzungen in Richtung Energieeffizienz, nachhaltigen<br />
Energieträgereinsatz und Klimaschutz konkretisieren und somit die Brücke zur Umsetzung<br />
bilden.<br />
5.3.4.1. Einbindung lokaler Akteure<br />
Grundsätzlich sind alle Partner von den betroffenen Sektoren Haushalt / öffentlicher<br />
Bereich/ Gewerbe die vorrangigen Ansprechpartner für eine lokale Energiestrategie<br />
Die Gewerbe- bzw. Industriebranche muss von Anfang an mit ins Boot geholt werden,<br />
auch wenn sie nicht vorrangig mit erneuerbarer Energie versorgt werden kann<br />
Erstes Ziel der industriellen Überlegungen kann vor allem die ökonomische Nutzung<br />
als Stakeholder sein. Aufgrund der Beteiligung an einer Regionalen Energie GmbH &<br />
Co KG könnte die Industrie die anstehenden Preissteigerungsraten für fossile<br />
Energieträger ökonomisch kompensieren<br />
EEE GmbH 196
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 39: Modell einer lokalen Energieversorgung (Quelle: EEE GmbH)<br />
Die Abbildung 39 zeigt ein mögliches Modell einer lokalen Energieversorgung unter<br />
Einbindung aller Stakeholder. Das klassische Private Public Partnership Modell (PPP) führt zu<br />
einer win win Situation sowohl für Energiekonsumenten als auch für Energieerzeuger. Das<br />
Geld bleibt in der Region. (genauere Details zum lokalen Energieversorgungsmodell – siehe<br />
folgender Abschnitt).<br />
5.3.4.2. Modelle zur lokalen Energieversorgung<br />
⇒ 1) Private Public Partnership für die lokale Energieversorgung<br />
Problemstellung<br />
Kommunale Verwaltungen geraten zunehmend in eine finanzielle Zwickmühle. Einerseits<br />
steigt der Bedarf an sozialen und infrastrukturellen Leistungen, andererseits werden deren<br />
finanzielle Ressourcen ständig geringer. Aufgrund der Diskrepanz zwischen Handlungsbedarf<br />
und Handlungsspielraum wächst die Diskussion über alternative Modelle (z.B.<br />
Privatisierungen) nachzudenken.<br />
Das Private Public Partnership Modell (PPP-Modell) ist eine alternative Variante, bei der die<br />
öffentliche Verwaltung eine freiwillige, projektbezogene Kooperation mit privaten Partnern<br />
eingeht. Dabei werden öffentliche Aufgaben nicht an Private abgegeben, sondern es geht<br />
um die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Partnern.<br />
EEE GmbH 197
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Ziel ist die bessere wirtschaftliche Erfüllung gemeinwohlorientierter, öffentlicher Aufgaben<br />
als bisher. Unter der Nutzung entstehender Synergie-Effekte können PPP-Modelle daher<br />
sowohl auf öffentlicher als auch auf privater Seite zu wirkungsvollen<br />
Handlungserweiterungen führen, ohne dass die jeweiligen Interessen hierbei in den<br />
Hintergrund treten müssen.<br />
Energieversorgung<br />
Die Gemeinden haben schon vor langer Zeit die Energiehoheit verloren. Nationale oder<br />
internationale Energiekonzerne bestimmen heute den Energiemarkt und damit die Preise.<br />
Die Preise für fossile Energieversorgung steigen weiterhin sehr stark an und werden die<br />
Bürger in Zukunft vor große, finanzielle Probleme stellen.<br />
Ein praktikabler Ansatz, eine lokale Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energie mit<br />
langfristig stabilen Preisen für die Bürger, die öffentliche Hand, die Industrie und die<br />
Unternehmer zu ermöglichen, ist die Gründung eines lokalen (regionalen) Energie<br />
Unternehmens. Die Gesellschaftsstruktur einer Ges.m.b.H & Co KG wäre dafür ideal<br />
geeignet.<br />
Gesellschafter<br />
Die Gemeinde(n) sollten dabei die Mehrheit von mind. 51 %, die strategischen Partner (z.B.:<br />
Industrie, Land- und Forstwirte, Installateure, Elektriker) einen Anteil von 49 % des<br />
Stammkapitals übernehmen. Dabei wird das wirtschaftliche Know How der Unternehmer mit<br />
der sozialen Kompetenz und Sicherheit der öffentlichen Hand vereinigt.<br />
Ziel ist die langfristige Versorgungssicherheit für alle regionalen Energieverbraucher auf Basis<br />
lokaler, erneuerbarer Ressourcen abzudecken.<br />
Damit entsteht eine win – win Situation für alle Beteiligten. Das Unternehmen ist natürlich<br />
auf Gewinn ausgerichtet, jedoch nicht auf Gewinnmaximierung. Energie darf nicht zum<br />
Spekulationsobjekt degradiert werden. Hier muss ein Umdenkprozess dringend<br />
herbeigeführt werden. Die Gesellschaftsform erlaubt auch die Bürger als Kommanditisten zu<br />
beteiligen. Somit kann die Gesellschaft auch mit dem notwendigen Eigenkapitalanteil<br />
EEE GmbH 198
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
ausgestattet und die Haftungsfrage entsprechend minimiert werden. Gleichzeitig führt diese<br />
Möglichkeit auch zu einer starken Identifikation der Bürger mit „Ihrem“ Unternehmen.<br />
Abbildung 40: PPP-Modell im Bereich der kommunalen Energieversorgung (Quelle: EEE GmbH)<br />
Vorteile<br />
Alle Beteiligten sitzen im selben Boot und verfolgen dieselben Interessen<br />
Die Mehrheit der Gemeinde(n) ermöglicht die günstigsten Finanzierungskonditionen<br />
(Sicherheit der Gemeinden)<br />
Die Kommunen werden unabhängiger von ausländischen, fossilen Energieimporten<br />
Der Wert der Gesellschaft wird stetig steigen (direktproportional mit den fossilen<br />
Preissteigerungen)<br />
Die Struktur verhindert weitgehend den Ausverkauf an nationale oder internationale<br />
Energiekonzerne für alle Zukunft<br />
Das Geld bleibt in der Region und erhöht die wirtschaftliche Kaufkraft<br />
Die Trennung von Errichtung und Betriebsführung erlaubt auf internationale<br />
Ausschreibungen zu verzichten und die lokale Wertschöpfung auch bei der Errichtung<br />
entsprechend zu erhöhen<br />
EEE GmbH 199
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Geschäftsführung<br />
Der Geschäftsführer(In) sollte idealerweise das Unternehmen von Beginn an aufbauen. Er ist<br />
„Generalist“ und koordiniert die betroffenen Akteure. Er arbeitet Hand in Hand mit dem(n)<br />
Bürgermeister der Gemeinde(n) und bekommt von dieser Seite auch die notwendige<br />
Rückendeckung bzw. Unterstützung für sein engagiertes Vorgehen. Er ist ein<br />
durchsetzungsfähiger Teamplayer aus der Region, welcher als Energiemanager für die<br />
Gemeinde(n) agiert und über das notwendige Know How verfügt und das kommunale<br />
Energiemanagement übernimmt.<br />
Der Aufgabenbereich des Energiemanagers liegt in der Entwicklung und Umsetzung von<br />
Projekten wie beispielsweise:<br />
Energieversorgungsprojekte<br />
Energieeffizienz<br />
Umstellung auf Erneuerbare Energie<br />
Schnittstelle zwischen Bürgern/Gemeinde/lokalen Firmen/Land- und Forstwirtschaft/<br />
Kraftwerkserrichtern/-betreibern/Behörden/Förderstellen<br />
Koordinator in energierelevanten Fragen, etc.<br />
Sein Zuständigkeitsbereich liegt somit auch im koordinatorischen und logistischen Bereich,<br />
wodurch Synergieeffekte innerhalb der Gemeinde aufgezeigt werden können. Zusätzlich<br />
kann er durch gezielte Energieeffizienz-Maßnahmen den Energiebedarf der Gemeinde<br />
senken. Grundsätzlich ist der Energiemanager erster Ansprechpartner für alle offenen<br />
Fragen im Energiebereich, und kann so in beratender Funktion tätig sein.<br />
Aufgaben - Kompetenzen<br />
Die Aufgaben des Unternehmens sind vielschichtig. Eine auszugsweise Auflistung soll<br />
Klarheit über die zu bewältigenden Aufgaben und deren Umfang schaffen:<br />
Überwachung der bestehenden Energieversorgung der öffentlichen Gebäude inkl.<br />
Rechnungskontrolle und Umsetzung von Einsparmaßnahmen<br />
Frühzeitige, optionale Sicherung der Ressourcen (Vertragsabschlüsse)<br />
EEE GmbH 200
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Promoten der Einsparpotentiale mit Aufklärungskampagnen<br />
Aufbau eines Messgerätepools (Mietbasis) in der Gemeinde inkl. thermographische<br />
Messung und Aufnahme von bestehenden Gebäuden<br />
Einführung einer Energiebuchhaltung und laufende Datenüberwachung<br />
Projektentwicklung von verschiedenen Heiz- und Kraftwerken, Fernwärmesysteme,<br />
Solargroßanlagen als Bürgerbeteiligungsmodell nach Energieprioritätenplan<br />
Verhandlungen mit Banken, Förderstellen, Politik, Unternehmen, etc. für<br />
entsprechende Projektabwicklung<br />
Aufbau der notwendigen Infrastruktur für Logistik, Transport, Umsetzung<br />
Koordinator und Schnittstelle zwischen Bürger – Unternehmen – Kommunalpolitik –<br />
Schulen – Förderstellen – Land – Experten in Energiefragen<br />
Finanzierung<br />
Das Stammkapital wir durch die Gemeinde(n) und die lokalen, strategischen Partner<br />
aufgebracht. Die Bürger können durch Zeichnung von Kommanditistenanteilen das<br />
Eigenkapital im Unternehmen signifikant erhöhen.<br />
Die Projektfinanzierung von z.B. Kraftwerken oder Fernwärmenetzen wird in der Regel<br />
folgendermaßen finanziert:<br />
20 % Eigenkapital durch einmalige Anschlusskostenbeiträge<br />
30% Förderungen (EU, Land, Bund, etc.)<br />
50% Fremdfinanzierung durch Kredit, Kaufmiete oder Leasing<br />
⇒ 2) Betreibermodelle Heizwerk/KWK-Anlage/Biogasanlage<br />
Betreibermodelle kennzeichnen grundsätzlich Projekte, bei denen ein Produzent Teile oder<br />
gesamte Produktion sowie die Instandhaltung für eine limitierte Zeit auf einen Betreiber<br />
überträgt und danach als Kunde gegenüber der Betreibergesellschaft auftritt.<br />
EEE GmbH 201
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Bei einem klassischen Betreibermodell wird die Investition für die Anlage durch die<br />
Betreibergesellschaft getätigt und schlägt sich dementsprechend auch in deren Bilanz und<br />
nicht in der des Kunden auf.<br />
Hierbei spricht man auch von Projektfinanzierung, da der Betreiber die getätigte Investition<br />
von seinem Kunden in der Regel anteilig pro produzierter Einheit erhält. Oft stehen<br />
Betreibermodelle eng in Zusammenhang mit einem Neubau von Anlagen, wobei der<br />
Betreiber in der Regel der Anlagenbauer selbst oder eine zur Verringerung des Risikos als<br />
Ableger gegründete Betreibergesellschaft ist. Betreibermodelle lassen sich aber auch auf<br />
bereits bestehende Anlagen anwenden.<br />
Den Ursprung haben Betreibermodelle in öffentlichen Projekten, wobei in diesem<br />
Zusammenhang oft die Bezeichnung Public Private Partnership (wie bereits dargestellt)<br />
verwendet wird. Jedoch sind die Motive, ob nun ein öffentliches oder industrielles<br />
Betreibermodell erstellt wird, sehr ähnlich, da auf der einen Seite die finanziellen Aspekte<br />
stehen und auf der anderen Seite das Einbeziehen des Wissens eines Spezialisten. Es stellt<br />
also eine Form des Outsourcings und damit verbunden auch eine Verlagerung des<br />
unternehmerischen Risikos vom Kunden auf den Lieferanten dar und dies vor allem dann<br />
wenn es sich um eine stückbezogene Bezahlung ohne garantierte Jahresstückzahl handelt.<br />
Im englischen wird für Betreibermodelle der Oberbegriff „Build Operate Transfer“ (BOT)<br />
verwendet und kennzeichnet die drei Phasen aus denen im Allgemeinen ein Betreibermodell<br />
besteht und zwar die Bauphase, die Konzessionsphase und dem Transfer. Die<br />
Konzessionsphase ist die Phase in der die Betreibergesellschaft die Anlage betreibt und der<br />
Transfer kennzeichnet den Schritt in dem die Anlage auf den Kunden übertragen wird.<br />
So kann auch überblicksmäßig das bestehende Betreibermodell der lokalen<br />
Fernwärmegesellschaft dargestellt werden (vgl. Abbildung 41).<br />
EEE GmbH 202
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 41: Betreibermodell einer Biomasse-Fernwärmeanlage<br />
In Abbildung 41 der ist nun schematisch ein mögliches Betreibermodell für den Betrieb einer<br />
Biomasse-Fernwärmeanlage dargestellt und zwar angefangen von der Rohstofflogistik, über<br />
die Umwandlungstechnologie bis zur Energieverteilung und Endenergie. Es kann bereits aus<br />
diesen dargestellten Zusammenhängen erkannt werden, welche Komplexizität sich bereits<br />
für den Betrieb einer Fernwärmeanlage ergeben kann. Aus den Flüssen – beginnend bei der<br />
Rohstofflogistik, über die Umwandlungstechnologie selbst, bis hin zur Endenergie – kann<br />
ebenso erkannt werden, mit welchen Gruppen vertragliche Vereinbarungen getroffen<br />
werden müssen, um die Betriebs- und Versorgungssicherheit gewährleisten zu können.<br />
Ein derartiges Betreibermodell lässt sich gleicherweise auch für den Betrieb eines<br />
Biomassekraftwerks darstellen, jedoch kommen dort noch die Komponente der<br />
Stromerzeugung und die weiteren möglichen Produkte aus dem Kraftwerksprozess hinzu.<br />
EEE GmbH 203
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 42: Betreibermodell einer Biomasse-KWK-Anlage<br />
Des Weiteren lässt sich ein Betreibermodell auch beispielhaft für eine bzw. die in<br />
Niederböhmersdorf geplante Biogasanlage darstellen.<br />
Abbildung 43: Schematische Darstellung des Betreibermodells einer Biogasanlage<br />
EEE GmbH 204
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Grundsätzlich zur Erklärung der in Abbildung 43 dargestellten Möglichkeiten zu den<br />
möglichen Endprodukten und zum Vertrieb dieser, da grundsätzlich erkannt werden kann,<br />
dass sich aus dem erzeugten Biogas weitaus mehr potentielle Nutzungsmöglichkeiten<br />
ergeben. Neben den bereits bekannten Energieproduktionsmöglichkeiten der Erzeugung von<br />
Strom und Wärme aus dem Biogas, würden sich für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> auch einerseits die<br />
Möglichkeit der Biogasaufbereitung und Einspeisung ins lokale Netz ergeben oder der<br />
Aufbau eines lokalen Biogasnetzes.<br />
Möglichkeiten zur Netzeinspeisung<br />
Um Biogas in ein Gasnetz einspeisen zu können, muss es eine bestimmte Qualität und einen<br />
bestimmten Druck aufweisen. Die Qualität des Biogases wird durch die Aufbereitung des<br />
Gases sichergestellt. Die Sicherstellung des vertraglich festgelegten Einspeisedrucks, der<br />
Einspeisemenge und der Gasqualität erfolgt in einer Übernahmestation.<br />
Abbildung 44: Einrichtung zur Biogaseinspeisung (Quelle: nach http://www.biogasnetzeinspeisung.at/technische-planung/biogasnutzung-netzeinspeisung/index.html)<br />
Die obige Abbildung zeigt die prinzipiell notwendigen Teile einer Biogasnetzeinspeisung: Aus<br />
der Biogasanlage wird das aufbereitete Gas in die Übergabestation geleitet, die die Grenze<br />
des Verteilnetzes darstellt. Von dort gelangt es über eine Anschlussleitung in das Verteilnetz<br />
selbst, in das es am sogenannten Netzanschlusspunkt eingespeist wird (genauere Details<br />
siehe Anhang). Im Anhang befinden sich des Weiteren einige Best Practice Beispiele zur<br />
EEE GmbH 205
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Biogasaufbereitung und Einspeisung aus Österreich und auch aus Deutschland, um durch<br />
bereits realisierte Projekte einen Anreiz zu dieser Nutzungsmöglichkeit zu geben.<br />
Wie bereits im vorhergehenden Abschnitt erwähnt beträgt für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> die<br />
Einspeiseleistung für aufbereitetes Biogas rund 3 MW.<br />
Grundsätzlicher Unterschied des Betriebs von Biogas- zu Fernwärmenetzen<br />
Der Hauptunterschied bei einem Vergleich von einem Biogas- zu einem Fernwärmenetz iegt<br />
darin, dass man ein Fernwärmenetz immer auf einem bestimmten Temperaturniveau halten<br />
muss, was bei einem Biogasnetz nicht der Fall ist. Das ist auch der Grund, warum ein<br />
Biogasnetz in der Hinsicht effizienter zu betreiben ist als ein Fernwärmenetz.<br />
Bei der Fernwärme gibt es Leistungsverluste und/oder Kesselverluste (20-30% Verluste). Die<br />
produzierte Wärme wird im Allgemeinen mit einer Temperatur von ca. 120°C Vorlauf unter 8<br />
bar eingespeist und kommt als Rücklauf mit einer Temperatur von ca. 70°C und einem Druck<br />
von 5 bar retour. Im Sommerzeiten bewegen sich diese Rücklauftemperaturen bei ungefähr<br />
80 – 90°C, weil die Wärmenergie nicht in vollem Ausmaß genutzt werden kann. In diesem<br />
Falle zeigt sich wieder der Vorteil für ein lokales Biogasnetz.<br />
Biogas wird fast nur in Blockheizkraftwerken (BHKW) zur Stromerzeugung genutzt. Laut<br />
Angaben von Herstellerfirmen kann in Anlagen mit einer Leistung von 500 kWel ein<br />
elektrischer Wirkungsgrad von 39,2 % und ein thermischer Wirkungsgrad von 45 % erreicht<br />
werden. Die anfallende thermische Energie wird jedoch mangels Abnehmer meist nur für<br />
den Verarbeitungsprozess, ev. noch für die Deckung des Wärmebedarfs des<br />
Betreiberhaushalts eingesetzt. Der Großteil der Wärme wird häufig unge-nutzt an die<br />
Umgebung abgeführt.<br />
Als Alternative zur Stromerzeugung könnte Biogas in Erdgasqualität aufbereitet und zur<br />
Nutzung als Kraftstoff in das Gasnetz eingespeist werden.<br />
Grundsätzlich stellt sich die Einspeisung von produziertem Biogas in ein lokales Biogasnetz<br />
als sehr effizient heraus. Das Biogas wird über das Gasnetz zum Verbraucher geleitet und<br />
dort für die Stromerzeugung, Heizzwecke oder als Treibstoff eingesetzt.<br />
EEE GmbH 206
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Das vorhandene Leitungs- und Tankstellennetz könnte verwendet werden, auch die<br />
entsprechenden gasbetriebenen Fahrzeuge sind serienmäßig am Markt. Diese Verwertung<br />
hätte den Vorteil, die im Biogas enthaltene Energie bis zu ca. 87 % zu nutzen. Für die<br />
Beheizung des Fermenters werden etwa 8 % der Gesamtenergie benötigt, bei der<br />
Aufbereitung des Biogases entstehen Methanverluste von rund 5 %. Damit ist eine örtlich<br />
flexiblere Nutzung des Biogases mit höherem Wirkungsgrad verbunden.<br />
Bei den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Biogas, kann unter anderem auch die<br />
Treibstofferzeugung in Betracht gezogen werden. Biogas wird in ein lokales Biogasnetz<br />
gespeist und so zu Tankstellen transportiert, die natürlich mit einer entsprechenden<br />
Einrichtung zur Gasaufreinigung ausgestattet sein müssen. An den Tankstellen kann dann<br />
Treibstoff in Erdgas-Qualität getankt werden. Zur Umsetzung eines Biogas-<br />
Treibstoffkonzepts konnten noch keine gesetzliche Rahmenbedingungen ermittelt werden.<br />
Namhafte europäische Automobilhersteller bieten mittlerweile gasbetriebene Fahrzeuge an.<br />
Seit Jahren sind in Italien bereits mehr als eine halbe Million biogastaugliche Fahrzeuge im<br />
Einsatz. Für die Umsetzunug eines derartigen Energieversorgungsmodells ist jedoch auch<br />
auf alle Fälle zu hinterfragen, ob Regelungen bzw. Vorschriften hinsichtlich des Betriebes<br />
eines Biogasnetzes vorhanden sind. Beispielsweise wer für die Sicherheit und Ordnung des<br />
Betriebs der Rohrleitungsanlage verantwortlich ist, etc. Ebenso könnte geklärt werden, ob es<br />
möglich ist bzw. unter welchen Vorraussetzungen es möglich ist einen Teil (Strang) eines<br />
Erdgas-Verteilnetzes vom übrigen Netz zu trennen und auf ein Biogasnetz umzustellen.<br />
Hintergrund dieser Überlegung ist die damit verbundene Möglichkeit, in diesem<br />
abgetrennten Netzbereich Biogas mit anderen Qualitätsspezifikationen als Erdgas auf<br />
direktem Weg zu Kunden zu transportieren.<br />
Aufbau eines lokalen Biogasnetzes<br />
Im Bereich der Stromerzeugung können durch Biogasanlagen auch die landwirtschaftlichen<br />
Produkte im Projektgebiet genutzt und dementsprechend regionale Wertschöpfung erzielt<br />
werden, sowie dezentrale Stromproduktion ermöglicht werden. Strom kann nach wie vor in<br />
das öffentliche Netz eingespeist werden, was ein Beitrag zur Abdeckung des Strombedarfs<br />
von <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> wäre.<br />
EEE GmbH 207
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Hinsichtlich der Wärmeversorgung der Region kann ein lokales Biogasnetz die bestehenden<br />
Fernwärmenetze ergänzen oder die Basis für ein neu angedachtes Leitungsnetz bilden.<br />
Auch im Bereich der Treibstoffversorgung kann ein lokales Biogasnetz ein bestehendes<br />
System ergänzen bzw. neben einem Ersatz für fossilen Treibstoff und auch den Treibstoff<br />
Biodiesel, der hinsichtlich des Rohstoffaufkommens eher problematisch ist, durch<br />
Biogastankstellen substituieren.<br />
Das dann immer noch überschüssige Gas könnte in ein lokales Biogasnetz eingespeist und<br />
aufgrund der geringen Verluste auch zur Wärmeversorgung herangezogen werden. Damit<br />
kann die Energieversorgung von Abnehmern die vom Standort der Biogasanlage weiter<br />
entfernt sind erfolgen und so die Überschüsse aus der Biogasproduktion verwertet werden.<br />
Durch die Entwicklung und den Aufbau einer derartigen Alternative um lokale Ressourcen in<br />
die bestehende Energieversorgung einzubinden, bleibt die Wertschöpfung in der Region.<br />
Der Aufbau eines lokalen Biogasnetzes soll grundsätzlich folgende Vorteile bieten:<br />
Entwicklung einer neuen Alternative für dezentrale Regionen, um lokale Ressourcen<br />
in ein Energiesystem einzubinden und die Wertschöpfung dadurch in der Region zu<br />
belassen<br />
Darstellung der technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Umsetzbarkeit eines<br />
Biogasnetzes<br />
Wirtschaftlicher Unterschied zwischen Biogasnetz und Fernwärmenetz (Gastransport<br />
über längere Leitungen im Gegensatz zu Wärme nicht problematisch)<br />
Effizienzsteigerungen bei einzelnen Biogasanlagen durch die Nutzung von<br />
überschüssigem Gas<br />
Verwendung des überschüssigen Biogases<br />
Prinzipiell unterliegt jedes Biogas einer natürlichen Schwankung im Bezug auf die Gas-<br />
zusammensetzung, was hauptsächlich durch Unterschiede des Substrats bedingt wird. Die<br />
Schwankungen können einerseits durch eine möglichst gleichbleibende Substratzusammen-<br />
setzung und andererseits durch eine möglichst genau geregelte Prozessführung niedrig<br />
gehalten werden.<br />
EEE GmbH 208
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Moderne geregelte Gebläsebrenner kommen mit kleineren Gasschwankungen in einem<br />
bestimmten Bereich (5-10% bezogen auf den Heizwert) gut zurecht. Ein Problem stellen<br />
atmosphärische Gasbrenner (Gasthermen) dar, wie sie bei kleineren Leistungen vor allem<br />
im privaten Hausgebrauch eingesetzt werden. Durch die einfache Bauweise besitzen diese<br />
Brenner meistens keine Regelung, die auf den unterschiedlichen Heizwert des Gases<br />
reagieren können, sondern werden für eine Gasqualität (Erdgas L oder H) gebaut und auch<br />
so eingestellt. Eine gleichbleibende Gasqualität ist in diesem Fall als eine Voraussetzung<br />
anzusehen, um einen stabilen Brennerbetrieb zu ermöglichen. Zum Zeitpunkt der Erstellung<br />
dieser Studie konnten leider auch noch keine Hersteller gefunden werden, die Gasthermen<br />
für einen Biogaseinsatz anbieten. Der Hauptgrund dafür ist, dass noch kein Markt für diese<br />
vorhanden ist. Vom technischen Standpunkt her steht einer Nutzung von Biogas in<br />
Gasthermen nichts im Wege.<br />
Bei stark schwankenden Gaszusammensetzungen, z.B. infolge häufiger Substratwechsel,<br />
oder schwierig vergärbarer Substrate, kann es von Vorteil sein eine konstante Gasqualität<br />
mit Hilfe einer (teilweisen) CO2-Abtrennung (z.B.: Druckwasserwäsche, Aminwäsche, oder<br />
Membranabtrennung) zu gewährleisten, wodurch jedoch sowohl die Investitionskosten als<br />
auch der Betriebskosten stark ansteigen.<br />
Um eine konstante Methankonzentration im Biogas zu erlangen stehen prinzipiell zwei<br />
möglichen Prozessweisen zur Verfügung. Die erste Möglichkeit besteht in der Aufbereitung<br />
des gesamten Gasstromen auf die gewünschte Endkonzentration, die vor allem bei hohen<br />
Endmethankonzentrationen im Gas (
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Aus technoökonomischer Sicht stellt eine sowohl teilweise als auch vollständige CO2-<br />
Abtrennung aus dem Biogas, wie sie bei der Aufbereitung von Biogas zur Einspeisung in ein<br />
Erdgasnetz verwendet wird, keinen Nutzen dar. Im Gegenteil sogar, denn durch eine CO2-<br />
Abtrennung aus dem Biogas wird, je nach verwendeter Aufbereitungsmethode, zwischen 10-<br />
15% der im Biogas steckenden Energie (bezogen auf den Heizwert) für die<br />
Methananreicherung benötigt (Energieaufwand aus, einbezogen wurde auch ein elektrischer<br />
Wirkungsgrad von 40%).<br />
Der Vorteil eines auf Erdgasqualität aufbereiteten Biogases ist jedoch die große<br />
Verfügbarkeit von Endgeräten, die in den meisten Fällen nicht für herkömmliches Biogas<br />
zugelassen sind. Daher ist es derzeit sinnvoll das Biogas auf Erdgasqualität aufzubereiten,<br />
wenn viele Kleinabnehmer am Netz angeschlossen sind, da es für diese momentan keine am<br />
Markt erhältlichen Endgeräte für Biogas gibt. Jedoch gibt es am Markt geeignete Endgeräte<br />
(Brenner) für Biogas, in denen es bspw. Großabnehmern möglich ist das Biogas energetisch<br />
zu verwenden.<br />
Diese Nutzungsmöglichkeit könnte beispielsweise für die geplante Biogasanlage in<br />
Niederböhmersdorf angedacht werden, indem in die Abwärme lokal in einem Wärmenetz<br />
zur Versorgung der gemeindeeigenen Objekte und einiger privater Wohnhäuser verwendet<br />
wird und das überschüssige Gas in das Industriegebiet zu einem Großabnehmer geleitet<br />
wird. So könnten die entstehenden Produkte effizient genutzt und die lokale Wertschöpfung<br />
gesteigert werden.<br />
5.3.4.3. Finanzierung<br />
Wie im nachfolgenden Kapitel 6 erläutert, sollte <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> primär die mögliche<br />
Nutzung bestehender Förderprogramme prüfen. Da es jedoch langfristig nicht abschätzbar<br />
ist, wie sich diese Programme in Zukunft entwickeln, würde sich für <strong>Zeulenroda</strong> die<br />
Einrichtung eines „Maßnahmen- und Klimaschutzfonds“ anbieten. Die Finanzierung über<br />
einen derartigen Fonds könnte dadurch erfolgen, dass Energiekosten-Einsparungen aus<br />
getätigten Investitionen (bspw. Sanierungsmaßnahmen) in den Fonds einfließen.<br />
EEE GmbH 210
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Wenn nun folglich weitere Umsetzungsmaßnahmen realisiert werden müssen, können die<br />
Investitionen dann aus diesem Fonds getätigt werden.<br />
Somit könnten aus einem derartigen Fonds solche Maßnahmen finanziert werden, welche<br />
Energiekosteneinsparungen nach sich ziehen. Die Finanzierung von erneuerbaren<br />
Energiesystemen könnte beispielsweise über Bürgerbeteiligungsmodelle erfolgen.<br />
5.3.4.4. Umsetzung der Maßnahmen<br />
Die Auswahl der umzusetzenden Maßnahmen wird in den meisten Fällen von den<br />
vorherrschenden Rahmenbedingungen (Fördermöglichkeiten, Energie- und Treibstoffpreise,<br />
Wirtschaftslage, etc.) bestimmt. Es ist daher wichtig, dass sich die Kommune für die<br />
schrittweise Umsetzung der Maßnahmen intern einen Zeitplan und konkrete Ziele festlegt,<br />
um folglich auch die Maßnahmen mit gesicherter Finanzierung umsetzen können.<br />
5.3.4.5. Überwachung der Maßnahmen<br />
Diese Überwachung der Wirksamkeit von getätigten Maßnahmen ist am besten erreichbar<br />
durch eine gezielte Aufzeichnung und Führung einer Energiebuchhaltung. Dadurch lassen<br />
sich auch Schwachstellen hinsichtlich Energieeffizienz und Energiebedarf von diversen<br />
Objekten und Anlagen analysieren, was die Basis für die Setzung von konkreten Maßnahmen<br />
darstellt. Auch für die Bewertung des tatsächlichen Umsetzungserfolges ist der Einsatz eines<br />
derartigen Managementsystems empfehlenswert.<br />
EEE GmbH 211
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
6. Rechtliche und ökonomische Rahmenbedingungen<br />
6.1. Fördermöglichkeiten für Maßnhamen<br />
Im folgenden soll ein Überblick geboten werden über Förderschienen des Bundes bzw. des<br />
Landes Thüringen. Die in diesem Überblick zusammengefassten Förderprogramme betreffen<br />
sowohl Effizienzmaßnahmen als auch Maßnahmen zur Gewinnung Erneuerbarer Energie,<br />
wobei die einzelnen Förderschienen angepasst sind an unterschiedliche Zielgruppen wie<br />
beispielsweise Kommunen od. kommunale Eigenbetriebe, Vereine u. Organisationen,<br />
Landwirtschaft, Private, Gewerbe und Industrie. Da die Förderprogramme teilweise recht<br />
umfangreich sind, werden in diesem Kapitel lediglich die wichtigsten Eckdaten<br />
zusammengefasst, die detailierte Beschreibung ist im Anhang zu finden. Als Quelle dient die<br />
Datenbank „Förderkompass Energie“ des BINE-Informationsdienstes, die in Zusammenarbeit<br />
mit der Deutschen Energie Agentur (DENA) erarbeitet wurde. Diese Datenbank ist als CD-<br />
ROM käuflich zu erwerben und wird im online-Betrieb genutzt, wodurch stets die Aktualität<br />
der Förderprogramme gewährleistet ist. Das Europäische Zentrum f. Erneuerbare Energie ist<br />
im Besitz dieser aktuellen Datenbank und kann selbstverständlich die darin enthaltenen<br />
Informationen bzw. auch die CD-ROM dem Auftraggeber zur Verfügung stellen.<br />
6.2. Förderungen zur Energieberatung für Industrie, Gewerbe,<br />
Landwirtschaft, Organisationen, Vereine, Kommunen und<br />
Kommunale Einrichtungen, Private<br />
Im Folgenden sind hier die Eckdaten der wichtigsten Bundes-Förderprogramme bezüglich<br />
Beratungsleistungen zusammengefasst, wie beispielsweise Förderungen für Beratungen zur<br />
Energieeffizienz in Betrieben, Beratungen zur Sanierung von Gebäuden,<br />
Unternehmensberatungen, aber auch Förderungen für Betriebe und Organisationen zur<br />
Forschung und Entwicklung innovativer Produkte, Verfahren oder technischer<br />
Dienstleistungen. Die volle Beschreibung der einzelnen Förderprogramme wird dem<br />
Auftraggeber elektronisch als PDF-Dokument übermittelt.<br />
EEE GmbH 212
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
6.2.1. Energieeffizienzberatung (Sonderfonds Energieeffizienz in KMU)<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Bund<br />
Zielgruppe<br />
Antragsberechtigt sind rechtlich selbstständige in- und ausländische Unternehmen der<br />
gewerblichen Wirtschaft (produzierendes Gewerbe, Handwerk, Handel und sonstige<br />
Dienstleistungsgewerbe) sowie freiberuflich Tätige. Die Antrag stellenden Unternehmen<br />
müssen sich mehrheitlich in Privatbesitz befinden und die KMU-Kriterien der EU-Kommission<br />
erfüllen.<br />
Beschreibung<br />
Gefördert werden Energieeffizienzberatungen<br />
Art der Förderung<br />
Zuschuss<br />
Antragsstelle<br />
Regionalpartner<br />
www.rp-suche.de/rpsuche/eeb<br />
Informationsstelle<br />
KfW Bankengruppe<br />
Niederlassung Berlin<br />
Charlottenstraße 33/33a<br />
D - 10117 Berlin<br />
fon: 030 20264-0<br />
fax: 030 20264-5188<br />
EEE GmbH 213
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
6.2.2. Vor-Ort-Beratung<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Bund<br />
Zielgruppe<br />
Beratungsempfänger sind natürliche oder juristische Personen, rechtlich selbstständige<br />
Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft einschließlich der Wohnungswirtschaft und des<br />
Agrarbereichs, alle Einrichtungen, die gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke<br />
verfolgen. Mieter oder Pächter eines Gebäudes können ebenfalls eine Beratung in Anspruch<br />
nehmen, wenn sie die schriftliche Erlaubnis des Eigentümers erhalten haben.<br />
Beschreibung<br />
Gefördert wird die Vor-Ort-Beratung für Gebäude, die sich im Bundesgebiet befinden, für die<br />
der Bauantrag bis zum 31.12.1994 gestellt wurde und deren Gebäudehülle nicht aufgrund<br />
späterer Baugenehmigungen zu mehr als 50 % verändert wurde. Die Gebäude müssen<br />
ursprünglich als Wohngebäude geplant und errichtet worden sein oder die derzeitige<br />
Wohnfäche muss mehr als 50 % betragen. Die Vor-Ort-Beratung bezieht sich umfassend auf<br />
den baulichen Wärmeschutz sowie die Wärmeerzeugung und -verteilung unter Einschluss<br />
der Warmwasserbereitung und der Nutzung erneuerbarer Energien. Die Beratung wird<br />
durch einen Ingenieur, Architekten oder von Absolventen geeigneter Ausbildungskurse<br />
durchgeführt. Die Beratung erfolgt durch die Übergabe und Erläuterung eines schriftlichen<br />
Beratungsberichtes.<br />
Art der Förderung<br />
Zuschuss<br />
Informations- und Antragsstelle<br />
Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />
Ref. 424 - Vor-Ort-Beratung<br />
Frankfurter Straße 29-35<br />
D - 65760 Eschborn<br />
energiesparberatung@bafa.bund.de<br />
www.bafa.de<br />
EEE GmbH 214
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
6.2.3. Förderung von Unternehmensberatungen<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Bund<br />
Zielgruppe<br />
Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der gewerblichen Wirtschaft<br />
sowie Angehörige der freien Berufe im Rahmen vorgegebener Grenzen für Umsatz (max. 50<br />
Mio. EUR) oder Bilanzsumme (max. 43 Mio. EUR) sowie Anzahl der Beschäftigten (weniger<br />
als 250 Mitarbeiter).<br />
Beschreibung<br />
Gefördert werden folgende Maßnahmen:<br />
Allgemeine Beratungen<br />
Beratungen zu allen wirtschaftlichen, technischen, finanziellen, personellen und<br />
organisatorischen Fragen der Unternehmensführung können gefördert werden.<br />
Spezielle Beratungen<br />
- Technologie- und Innovationsberatungen zur Klärung der Chancen und Risiken von<br />
Innovationen und Anwendungen neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen<br />
- Außenwirtschaftsberatungen zur Beurteilung der Absatzchancen der Produkte und<br />
Leistungen eines Unternehmens auf Auslandsmärkten<br />
- Qualitätsmanagementberatungen zur Einführung oder Anpassung eines<br />
Qualitätsmanagementsystems im Unternehmen<br />
- Kooperationsberatungen zur zwischenbetrieblichen Zusammenarbeit, um Unternehmen in<br />
die Lage zu versetzen, ihre Innovationskraft und Leistung zu steigern<br />
- Beratungen über betriebswirtschaftliche Fragen der Mitarbeiterbeteiligung im<br />
Unternehmen<br />
- Beratungen im Vorfeld eines anstehenden Unternehmensratings mit dem Ziel der<br />
Beseitigung von ratingrelevanten Schwachstellen<br />
- Umweltschutzberatungen<br />
- Arbeitsschutzberatungen<br />
EEE GmbH 215
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
- Beratungen für Unternehmen, die von einer Unternehmerin geführt werden, zu allen<br />
Fragen der Unternehmensführung<br />
- Beratungen zur Einführung familienfreundlicher Maßnahmen in Unternehmen zur besseren<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf - Beratungen für Unternehmen, die von Migranten<br />
geführt werden, zu allen Fragen der Unternehmensführung<br />
Art der Förderung<br />
Zuschuss<br />
Antragsstelle<br />
Leitstelle<br />
www.existenzgruender.de/beratung_und_adressen/foerderung/adressen/index.php<br />
www.beratungsfoerderung.net/antrag/beratung/<br />
6.2.4. ERP-Innovationsprogramm<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Bund<br />
Zielgruppe<br />
Antragsberechtigt für Programmteil I sind Unternehmen und freiberuflich Tätige, die ein<br />
innovatives Vorhaben in Deutschland durchführen oder sich in einem solchen durch einen<br />
eigenen innovativen Beitrag wesentlich beteiligen. Antragsberechtigt für Programmteil II<br />
sind freiberuflich Tätige und Unternehmen, die planen, innovative Produkte, Verfahren oder<br />
Dienstleistung in Deutschland einzuführen oder sich an der Markteinführung wesentlich zu<br />
beteiligen. Der Antragsteller muss an der Entwicklung der Innovation wesentlich beteiligt<br />
gewesen sein.<br />
Beschreibung<br />
Das ERP-Innovationsprogramm dient der langfristigen Finanzierung marktnaher Forschung<br />
und der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen (Programmteil I)<br />
sowie ihrer Markteinführung (Programmteil II).<br />
EEE GmbH 216
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Programmteil I und Programmteil II Erfüllt der Antragsteller die Fördervoraussetzungen,<br />
erhält er ein integriertes Finanzierungspaket, das aus einem klassischen Darlehen<br />
(Fremdkapitaltranche) und einem Nachrangdarlehen (Nachrangtranche) besteht.<br />
Der Anteil der Nachrangtranche ist vom Gruppenumsatz abhängig:<br />
- bis 50 Mio. EUR: 60 %<br />
- über 50 Mio. EUR: 50 %<br />
Auf Wunsch des Antragstellers ist auch eine reine Fremdkapitalfinanzierung möglich (0 %<br />
Nachrangtranche). Die Auszahlung der Darlehen beträgt jeweils 100 %. Die Konditionen<br />
werden nach dem risikogerechten Zinssystem (RGZS) festgelegt.<br />
Art der Förderung<br />
Darlehen<br />
Informationsstelle<br />
KfW Bankengruppe<br />
Niederlassung Berlin<br />
Charlottenstraße 33/33a<br />
D - 10117 Berlin<br />
Antragsstelle<br />
frei wählbares Kreditinstitut<br />
6.2.5. Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) - Kooperationsprojekte<br />
(ZIM-KOOP)<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Bund<br />
Zielgruppe<br />
Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit Geschäftsbetrieb in<br />
Deutschland, weniger als 250 Mitarbeitern und max. 50 Mio. EUR Jahresumsatz oder max.<br />
43 Mio. EUR Jahresbilanz. In den Jahren 2009 und 2010 sind auch größere Unternehmen mit<br />
maximal 1.000 Beschäftigten antragsberechtigt.<br />
EEE GmbH 217
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Öffentliche und private nicht-gewinnorientierte -Forschungseinrichtungen in Deutschland<br />
sind als Partner eines im Kooperationsprojekt geförderten Unternehmens ebenfalls<br />
antragsberechtigt.<br />
Beschreibung<br />
Gefördert werden Forschungs- und Entwicklungs-Projekte (FuE-Projekte) zur Entwicklung<br />
innovativer Produkte, Verfahren oder technischer Dienstleistungen ohne Einschränkung auf<br />
bestimmte Technologien und Branchen.<br />
Art der Förderung<br />
Zuschuss<br />
Antragsstelle<br />
AiF<br />
Geschäftsstelle Berlin<br />
Projektträger ZIM-Kooperationsprojekte<br />
Tschaikowskistraße 49<br />
D - 13156 Berlin<br />
zim@aif-in-berlin.de<br />
www.zim-bmwi.de<br />
6.2.6. Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) - Netzwerkprojekte (ZIM-<br />
NEMO)<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Bund<br />
Zielgruppe<br />
Antragsberechtigt sind von den beteiligten Unternehmen mit dem Netzwerkmanagement<br />
beauftragte Einrichtungen:<br />
- externe Netzwerkmanagement-Einrichtungen oder<br />
- am Netzwerk beteiligte Forschungseinrichtungen<br />
EEE GmbH 218
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Beschreibung<br />
Gefördert werden Management- und Organisationsdienstleistungen zur Entwicklung<br />
innovativer Netzwerke mit mind. 6 Unternehmen ohne Einschränkung auf bestimmte<br />
Technologiefelder und Branchen. Gegenstand der Förderung sind Leistungen des<br />
Netzwerkmanagements zur Erarbeitung der Netzwerkkonzeption und Etablierung des<br />
Netzwerks (Phase 1) sowie für die anschließende Umsetzung der Netzwerkkonzeption<br />
(Phase 2).<br />
Art der Förderung<br />
Zuschuss<br />
Antragsstelle<br />
VDI/VDE Innovation + Technik GmbH<br />
Projektträger ZIM-Netzwerkprojekte<br />
Steinplatz 1<br />
D - 10623 Berlin<br />
fon: 030 310078-380<br />
fax: 030 310078-102<br />
zim@vdivde-it.de<br />
www.zim-bmwi.de<br />
6.2.7. Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) - Einzelprojekte (ZIM-<br />
SOLO)<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Bund<br />
Zielgruppe<br />
Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aller Rechtsformen gemäß<br />
KMU-Definition mit Geschäftsbetrieb in Deutschland, weniger als 250 Mitarbeitern und<br />
Jahresumsatz von max. 50 Mio. EUR oder Jahresbilanzsumme von max. 43 Mio. EUR. In den<br />
Jahren 2009 und 2010 sind auch größere Unternehmen mit max. 1.000 Beschäftigten<br />
antragsberechtigt.<br />
EEE GmbH 219
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Beschreibung<br />
Gefördert werden Forschungs- und Entwicklungs-Projekte (FuE-Projekte) zur Entwicklung<br />
innovativer Produkte, Verfahren oder technischer Dienstleistungen ohne Einschränkung auf<br />
bestimmte Technologien und Branchen. Es werden Personaleinzelkosten, Kosten für<br />
projektbezogene Aufträge an Dritte (max. 25 % der Personaleinzelkosten) sowie übrige<br />
Kosten (max. 100 % der Personaleinzelkosten) gefördert.<br />
Art der Förderung<br />
Zuschuss<br />
Antragsstelle<br />
EuroNorm GmbH<br />
Projektträger ZIM-Einzelprojekte<br />
Stralauer Platz 34<br />
D - 10243 Berlin<br />
fon: 030 97003-041<br />
fax: 030 97003-044<br />
zim@euronorm.de<br />
www.zim-bmwi.de<br />
6.2.8. Energieeffizient Sanieren – Sonderförderung<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Bund<br />
Zielgruppe<br />
Antragsberechtigt sind Eigentümer von selbst genutzten und vermieteten Wohngebäuden (z.<br />
B. Privatpersonen, Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften, Gemeinden,<br />
Kreise, Gemeindeverbände sowie sonstige Körperschaften des öffentlichen Rechts).<br />
Beschreibung<br />
Gefördert wird die qualifizierte Baubegleitung durch einen externen Sachverständigen<br />
während der Sanierungsphase. Voraussetzung für den Zuschuss ist eine Förderung der<br />
EEE GmbH 220
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Sanierungsmaßnahme im Programm "Energieeffizient Sanieren" der KfW.<br />
Art der Förderung<br />
Zuschuss<br />
Informations- und Antragsstelle<br />
KfW Bankengruppe<br />
Niederlassung Berlin<br />
Charlottenstraße 33/33 a<br />
D - 10117 Berlin<br />
fon: 030 20264-0<br />
fax: 030 20264-5188<br />
6.2.9. Innovationsgutscheine für kleine Unternehmen<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Bund<br />
Zielgruppe<br />
Antragsberechtigt für die Durchführung von Realisierungskonzepten sind autorisierte<br />
Beratungsunternehmen.<br />
Durch die BMWi-Innovationsgutscheine begünstigt werden kleine Unternehmen der<br />
gewerblichen Wirtschaft (KMU) einschließlich des Handwerks. KMU beschäftigen weniger als<br />
50 Personen und haben einen Jahresumsatz oder eine Jahresbilanzsumme von max. 10 Mio.<br />
EUR.<br />
Bis zum 31.12.2010 sind auch KMU mit max. 100 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von<br />
max. 20 Mio. EUR antragsberechtigt.<br />
Beschreibung<br />
Gefördert werden externe Beratungsleistungen ohne thematische Einschränkung zur<br />
Vorbereitung und Durchführung von Produkt- und technischen Verfahrensinnovationen in<br />
den folgenden 3 Leistungsstufen:<br />
Leistungsstufe 1: Unternehmens-/Technologie-Audit oder Machbarkeitsstudie<br />
Leistungsstufe 2: Realisierungskonzept<br />
EEE GmbH 221
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Leistungsstufe 3: Projektmanagement<br />
Initialberatung<br />
KMU, die nachweislich bisher noch keine externe Beratung zu Innovationsmanagement in<br />
Anspruch genommen haben, können eine kostenlose Initialberatung durch autorisierte<br />
Beratungsunternehmen in Anspruch nehmen. Ziel der Initialberatung ist, das betriebliche<br />
Potenzial für Innovationen zu sondieren und diese für Beratungsleistungen nach den<br />
Punkten 1 bis 3 zu erschließen.<br />
Art der Förderung<br />
Gutscheine<br />
Informations- und Antragsstelle<br />
EuroNorm GmbH<br />
Stralauer Platz 34<br />
D - 10243 Berlin<br />
info@inno-beratung.de<br />
www.inno-beratung.de<br />
6.3. Förderungen hinsichtlich Energieeffizienz und Maßnahmen<br />
Erneuerbarer Energie für Kommunen und kommunale Eigenbetriebe,<br />
Organisationen und Vereine<br />
Im Folgenden sind hier die Eckdaten der wichtigsten Förderprogramme bezüglich<br />
Energieeffizienz und Maßnahmen Erneuerbarer Energie zusammengefasst. Die volle<br />
Beschreibung der einzelnen Förderprogramme wird dem Auftraggeber elektronisch als PDF-<br />
Dokument übermittelt.<br />
EEE GmbH 222
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
6.3.1. Förderprogramme für Energieeffizienzmaßnahmen (z.B. für<br />
Verwaltungsgebäude, Schulen, Kindergärten, Sportstätten, Schwimmbäder<br />
6.3.1.1. Sozial investieren – Energetische Gebäudesanierung<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Bund<br />
Zielgruppe<br />
Antragsberechtigt sind alle gemeinnützigen Organisationsformen einschließlich Kirchen.<br />
Beschreibung<br />
Gefördert werden energetische Maßnahmen an folgenden Einrichtungen, die bis zum<br />
01.01.1995 fertig gestellt worden sind:<br />
- Schulen<br />
- Schulsport- und –schwimmhallen<br />
- Kindertagesstätten<br />
- Gebäude der Kinder- und Jugendarbeit, die ganzjährig und mit normalen<br />
Innentemperaturen genutzt werden (z.B. Jugendzentren, Jugendherbergen, Gebäude des<br />
Kinder- und Jugendsports)<br />
Energetische Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 100 (nach En<strong>EV</strong> 2009)<br />
Gefördert werden energetische Sanierungsmaßnahmen, wie z.B. die Fenstererneuerung,<br />
Dämmung, Erneuerung der Heizungsanlage oder der Beleuchtungsanlage sowie der Ersatz<br />
oder Einbau von Lüftungsanlagen.<br />
Einzelmaßnahmen/Maßnahmenpakete (nach En<strong>EV</strong> 2009)<br />
Gefördert werden vom Sachverständigen empfohlene energetische Maßnahmen. Die<br />
Maßnahmen können einzeln oder im engen zeitlichen Zusammenhang als Paket<br />
durchgeführt werden.<br />
Folgende Maßnahmen sind förderfähig:<br />
- Wärmedämmung aller Außenwände<br />
- Wärmedämmung des Daches oder der oberen Geschossdecke<br />
EEE GmbH 223
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
- Wärmedämmung der Kellerdecke zum kalten Keller, von erdberührten Wand- und<br />
Bodenflächen beheizter Räume oder von Wänden zwischen beheizten und unbeheizten<br />
Räumen<br />
- Erneuerung der Fenster/Eingangstüren<br />
- Ersatz von Sonnenschutzeinrichtungen durch solche mit Tageslichtfunktion oder Einbau<br />
dieser Einrichtungen<br />
- Maßnahmen Lüftungsanlagen<br />
- Austausch der Beleuchtung<br />
- Maßnahmen Heizung<br />
Art der Förderung<br />
Darlehen<br />
Hinweise zum Antrag<br />
Die Antragsformulare liegen den Kreditinstituten vor oder können unter folgendem Link<br />
online ausgefüllt werden. Als Programmnummer ist 157 anzugeben.<br />
Der Antrag ist vor Beginn der Maßnahmen zu stellen. (https://www.kfw-<br />
formularsammlung.de)<br />
Adressen<br />
Informationsstelle<br />
KfW Bankengruppe<br />
Palmengartenstraße 5-9<br />
D - 60325 Frankfurt am Main<br />
info@kfw.de<br />
www.kfw-foerderbank.de<br />
EEE GmbH 224
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
6.3.1.2. Energieeffizient sanieren – Kommunen<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Bund<br />
Zielgruppe<br />
Antragsberechtigt sind kommunale Gebietskörperschaften, rechtlich unselbstständige<br />
Eigenbetriebe von kommunalen Gebietskörperschaften und Gemeindeverbände (z. B.<br />
kommunale Zweckverbände), die gemäß § 27 Nummer 1 a in Verbindung mit § 26 Nummer<br />
2 a der Solvabilitätsverordnung ein Risikogewicht im Kreditrisiko-Standardansatz von Null<br />
haben (Einzelfallprüfung durch die KfW).<br />
Beschreibung<br />
Gefördert werden energetische Maßnahmen an folgenden Gebäuden, die bis zum<br />
01.01.1995 fertig gestellt worden sind:<br />
- Schulen<br />
- Schulsport- und –schwimmhallen<br />
- Kindertagesstätten<br />
- Gebäude der Kinder- und Jugendarbeit, die ganzjährig und mit normalen<br />
Innentemperaturen genutzt werden<br />
Energetische Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 100 (nach En<strong>EV</strong> 2009)<br />
Gefördert werden energetische Sanierungsmaßnahmen, wie z. B. die Fenstererneuerung,<br />
Dämmung, Erneuerung der Heizungsanlage oder der Beleuchtungsanlage sowie der Ersatz<br />
oder Einbau von Lüftungsanlagen.<br />
Einzelmaßnahme/Maßnahmenpaket (nach En<strong>EV</strong> 2009)<br />
Gefördert werden vom Sachverständigen empfohlene energetische Maßnahmen. Die<br />
Maßnahmen können einzeln oder im engen zeitlichen Zusammenhang als Paket<br />
durchgeführt werden. Folgende Maßnahmen sind förderfähig:<br />
- Wärmedämmung aller Außenwände<br />
- Wärmedämmung des kompletten Daches oder der obersten Geschossdecke<br />
EEE GmbH 225
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
- Wärmedämmung ganzen Kellerdecke, von erdberührten Außenflächen beheizter Räume<br />
oder von Wänden zwischen beheizten und unbeheizten Räumen<br />
- Erneuerung der Fenster/Eingangstüren<br />
- Ersatz von Sonnenschutzeinrichtungen durch solche mit Tageslichtfunktion oder Einbau<br />
dieser Einrichtungen<br />
- Maßnahmen Lüftungsanlagen<br />
- Austausch der Beleuchtung<br />
- Maßnahmen Heizung<br />
Art der Förderung<br />
Darlehen<br />
Hinweise zum Antrag<br />
Bei Vorhaben, deren Bauzeit sich über mehrere Jahre erstreckt, erfolgt die<br />
Kreditantragstellung<br />
in Abschnitten, bezogen auf das jeweilige Haushaltsjahr. Im Rahmen des laufenden<br />
Haushaltsjahresabschnitts können bereits begonnene Bauabschnitte noch finanziert werden.<br />
Die Kredite werden direkt bei der KfW-Niederlassung Berlin beantragt. Als<br />
Programmnummer ist 218 anzugeben.<br />
Informationsstelle<br />
KfW Bankengruppe<br />
Palmengartenstraße 5-9<br />
D - 60325 Frankfurt am Main<br />
fon: 01801 335577<br />
fax: 069 7431-2944<br />
info@kfw.de<br />
www.kfw-foerderbank.de<br />
EEE GmbH 226
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
6.3.1.3. Kommunalkredit - Investitionsoffensive Infrastruktur<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Bund<br />
Zielgruppe<br />
Antragsberechtigt sind kommunale Gebietskörperschaften, deren rechtlich unselbstständige<br />
Eigenbetriebe sowie Gemeindeverbände (z. B. kommunale Zweckverbände), die gemäß § 27<br />
Nummer 1 a in Verbindung mit § 26 Nummer 2 a der Solvabilitätsverordnung ein<br />
Risikogewicht im Kreditrisiko-Standardansatz von Null haben. Hierzu erfolgt eine<br />
Einzellfallprüfung durch die KfW. Es werden nur Vorhaben in strukturschwachen Regionen<br />
(siehe Regionalfördergebiete) sowie in Kommunen in Haushaltsnotlage bzw.<br />
Haushaltssicherungslage gefördert.<br />
Beschreibung<br />
Gefördert werden alle Investitionen in die kommunale und soziale Infrastruktur sowie in<br />
wohnwirtschaftliche Projekte in strukturschwachen Kommunen, die einer mittel- und<br />
langfristigen Mittelbereitstellung bedürfen.<br />
Vorhaben zur Energieeinsparung am kommunalen Gebäudebestand<br />
Hierzu zählen insbesondere Schulen, Kindertagesstätten, Sporteinrichtungen,<br />
Krankenhäuser, Altenpflege- und Behinderteneinrichtungen und Verwaltungsgebäude (z.B.<br />
Erneuerung von Fenster oder Heizungstechnik, Erneuerung der Beleuchtung).<br />
Sonstige Modernisierungsvorhaben an Gebäuden<br />
- Investitionen zur Behebung baulicher Mängel, Sanierung denkmalgeschützter Gebäude<br />
- bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der allgemeinen Aufenthalts- und<br />
Wohnverhältnisse, insbesondere barrierefreier, alten- und behindertengerechter Umbau,<br />
Nachrüstung von Aufzügen<br />
Sonstige Infrastrukturvorhaben<br />
- Schaffung von Grünanlagen und von Spielplätzen z.B. bei Kindergärten, Schulen oder<br />
Sporteinrichtungen<br />
- Anpassungen der technischen Infrastruktur aufgrund des demografischen Wandels (z.B.<br />
Wasserleitungen)<br />
EEE GmbH 227
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
- Abwasser und Wasserversorgung<br />
- Abfallwirtschaft<br />
- Baulanderschließung<br />
- barrierefreie Ausgestaltung von Straßen, Fußwegen und Einrichtungen des ÖPNV<br />
Art der Förderung<br />
Darlehen<br />
Informationsstelle<br />
KfW Bankengruppe<br />
Palmengartenstraße 5-9<br />
D - 60325 Frankfurt am Main<br />
info@kfw.de<br />
www.kfw-foerderbank.de<br />
6.3.1.4. Sozial Investieren - Investitionsoffensive Infrastruktur<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Bund<br />
Zielgruppe<br />
Antragsberechtigt sind alle gemeinnützigen Organisationsformen einschließlich Kirchen, die<br />
Träger der Investitionsmaßnahme mit Investitionsort in einem deutschen<br />
Regionalfördergebiet sind.<br />
Beschreibung<br />
Wie bei Förderprogramm Kommunalkredit Investitionsoffensive Infrastruktur<br />
siehe Beschreibung 6.3.1.3<br />
Art der Förderung<br />
Darlehen<br />
EEE GmbH 228
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Hinweise zum Antrag<br />
Der Antrag ist vor Beginn des Vorhabens bei der Hausbank zu stellen, es sei denn die<br />
Maßnahme wurde zwischen dem 27.01.2009 und dem 01.04.2009 begonnen. Die<br />
Antragsformulare liegen den Kreditinstituten vor. Mehrjährige Vorhaben sind in<br />
Bauabschnitte zu gliedern. Gefördert werden nur Vorhaben/Bauabschnitte, die spätestens<br />
bis 31.12.2010 begonnen werden.<br />
Informationsstelle<br />
KfW Bankengruppe<br />
Palmengartenstraße 5-9<br />
D - 60325 Frankfurt am Main<br />
info@kfw.de<br />
www.kfw-foerderbank.de<br />
6.3.1.5. Kommunal Investieren - Investitionsoffensive Infrastruktur<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Bund<br />
Zielgruppe<br />
Antragsberechtigt sind Unternehmen mit mehrheitlich kommunalem<br />
Gesellschafterhintergrund (d.h., unmittelbare oder mittelbare Beteiligung einer oder<br />
mehrerer kommunaler Gebietskörperschaften mit insgesamt mehr als 50 %) sowie<br />
Unternehmen (unabhängig von der Rechtsform und der Gesellschafterstruktur) im Rahmen<br />
von Forfaitierungsmodellen.<br />
Beschreibung<br />
Wie bei Förderprogramm Kommunalkredit Investitionsoffensive Infrastruktur<br />
siehe Beschreibung 6.3.1.3<br />
Art der Förderung<br />
Darlehen<br />
EEE GmbH 229
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Hinweise zum Antrag<br />
Der Antrag ist vor Beginn des Vorhabens bei der Hausbank zu stellen, es sei denn, die<br />
Maßnahme wurde zwischen dem 27.01.2009 und dem 01.04.2009 begonnen. Die<br />
Antragsformulare liegen den Kreditinstituten vor. Große Unternehmen reichen mit dem<br />
Kreditantrag die Anlage "Spezielle Anreizeffekte der Kreditvergabe" ein.<br />
Mehrjährige Vorhaben sind in Bauabschnitte zu gliedern. Gefördert werden nur<br />
Vorhaben/Bauabschnitte, die spätestens bis 31.12.2010 begonnen werden.<br />
Als Programmnummer ist 212 anzugeben.<br />
Informationsstelle<br />
KfW Bankengruppe<br />
Palmengartenstraße 5-9<br />
D - 60325 Frankfurt am Main<br />
info@kfw.de<br />
www.kfw-foerderbank.de<br />
6.4. Förderprogramme von Maßnahmen im Bereich erneuerbare Energie<br />
Der Umfang an Förderprogrammen zur Umsetzung von Maßnahmen im Bereich<br />
Erneuerbarer Energie ist enorm. Das wichtigste Förderinstrument für diesen Bereich ist<br />
sicherlich das Erneuerbare Energie Gesetz EEG, daher wird dieses auch detaliert<br />
beschrieben. Weiters soll ein Programm zur Förderung von Anlagen zur Aufbereitung von<br />
Biogas auf Erdgasqualität näher beschrieben werden. Alle anderen Förderprogramme mit<br />
Zielgruppe Kommunen, Kommunale Einrichtungen, Organistationen u. Vereine sowie Private<br />
werden hier nur namentlich erwähnt. Die volle Beschreibung der für diesen Bereich<br />
relevanten Förderprogramme wird dem Auftraggeber elektronisch als PDF-Dokument<br />
übermittelt.<br />
Hier die wichtigsten Förderprogramme:<br />
Erneuerbare Energien Gesetz EEG (wird weiter unten im Detail beschrieben)<br />
EEE GmbH 230
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien – Wärme aus<br />
erneuerbaren Energien in Schule und Kirche (Art d. Förderung: Zuschuss)<br />
Schönauer Sonnencent-Investstrom (Art d. Förderung: erhöhte Einspeisevergütung)<br />
Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (Art d. Förderung: Zuschuss)<br />
KfW-Programm Erneuerbare Energien - Standard (Art d. Förderung: Darlehen)<br />
KfW-Programm Erneuerbare Energien – Premium – Große Biomasseheizungen (Art d.<br />
Förderung: Darlehen, Zuschuss)<br />
KfW-Programm Erneuerbare Energien – Premium – Nahwärmenetze (Art d.<br />
Förderung: Darlehen, Zuschuss)<br />
KfW-Programm Erneuerbare Energien – Premium – Innovationsförderung (Art d.<br />
Förderung: Darlehen, Zuschuss) (wird weiter unten genauer beschrieben)<br />
KfW-Programm Erneuerbare Energien – Premium – große thermische Solaranlagen<br />
(Art d. Förderung: Darlehen, Zuschuss)<br />
Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien – Thermische<br />
Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung (Art d.<br />
Förderung: Zuschuss)<br />
Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien – Pelletsheizungen (Art<br />
d. Förderung: Zuschuss)<br />
Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien – Innovationsförderung<br />
Thermische Solaranlagen (Art d. Förderung: Zuschuss)<br />
Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien –<br />
Holzhackschnitzelheizung (Art d. Förderung: Zuschuss)<br />
Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien – Wärmepumpen (Art<br />
d. Förderung: Zuschuss)<br />
⇒ Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)<br />
Regionale Gültigkeit<br />
EEE GmbH 231
Bund<br />
Zielgruppe<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Antragsberechtigt sind Betreiber von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren<br />
Energien.<br />
Beschreibung<br />
Das EEG regelt einerseits den vorrangigen Anschluss von Anlagen zur Erzeugung von Strom<br />
aus Erneuerbaren Energien und aus Grubengas im Bundesgebiet einschließlich der<br />
deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (Geltungsbereich des Gesetzes) an die Netze für<br />
die allgemeine Versorgung mit Elektrizität. Des Weiteren regelt es die vorrangige Abnahme,<br />
Übertragung und Vergütung dieses Stroms durch die Netzbetreiber, sowie den<br />
bundesweiten Ausgleich des abgenommenen und vergüteten Stroms.<br />
Für in Betrieb genommene Anlagen werden festgelegte Vergütungssätze in der Regel für 20<br />
Jahre gewährt. Die Höhe der Vergütung für den Strom hängt von der Energiequelle und der<br />
Größe der Anlage ab. Die Höhe der Vergütung hängt außerdem vom Zeitpunkt der<br />
Inbetriebnahme der Anlage ab, das heißt je später eine Anlage in Betrieb genommen wird,<br />
desto geringer ist die Vergütung (jährliche Degression). Die Vergütungssätze für Anlagen, die<br />
2010 in Betrieb genommen werden, gestalten sich wie folgt:<br />
Förderung von Photovoltaikanlagen<br />
Die jährliche Degression beträgt ab 2011 9 %. Die Zielmarke für den jährlichen Ausbau liegt<br />
bei 3.500 MW. Wird diese Zielmarke überschritten, sinken die Vergütungssätze zum<br />
Jahresende 2010 um 1 % und 2011 um 3 % pro 1.000 Megawatt zusätzlichem Marktvolumen<br />
über den im EEG regulär vorgesehenen Degressionssatz von 9 % hinaus. Unterschreitet das<br />
Marktwachstum die Untergrenze von 2.500 Megawatt sinken die Vergütungssätze<br />
langsamer.<br />
Für Strom aus förderfähigen Anlagen, die ausschließlich an oder auf einem Gebäude oder<br />
einer Lärmschutzwand angebracht sind, beträgt die Vergütung:<br />
EEE GmbH 232
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
bis 30 kW 39,14 Cent/kWh<br />
bis 100 kW 37,23 Cent/kWh<br />
bis 1 MW 35,23 Cent/kWh<br />
ab 1 MW 29,37 Cent/kWh<br />
Die Vergütung für Dachanlagen wird rückwirkend zum 1. Juli um 13 % gesenkt.<br />
Für Strom aus förderfähigen Freiflächenanlagen beträgt die Vergütung 28,43 Cent/kWh.<br />
Bei Freiflächenanlagen auf Konversionsflächen beträgt die Absenkung der Vergütung 8 %<br />
und auf sonstigen Flächen 12%.<br />
Bei Anlagen, die 2010 neu errichtet werden, müssen Standort und Leistung an die<br />
Bundesnetzagentur gemeldet werden, ansonsten entfällt die Verpflichtung des<br />
Netzbetreibers den Strom zu vergüten.<br />
⇒ Ackerflächen<br />
Strom aus Anlagen auf Ackerflächen wird grundsätzlich nicht mehr vergütet, wenn die<br />
Anlage nach dem 30.06.2010 in Betrieb geht. Ausgenommen hiervon sind Anlagen, die sich<br />
im Bereich von vor dem 25.03.2010 beschlossenen Bebauungsplänen befinden, und bis zum<br />
Ende des Jahres 2010 in Betrieb genommen werden. Die einmalige Absenkung der<br />
Vergütung wird hier nicht angewendet.<br />
⇒ Freiflächenanlagen<br />
Die Befristung der Vergütung von Freiflächenanlagen bis zum 1. Januar 2015 wird<br />
aufgehoben. Gefördert werden jetzt auch Gewerbe- und Industriegebiete sowie Flächen<br />
innerhalb eines Streifens von 110 m entlang von Autobahnen und Bahnschienen.<br />
⇒ Eigenverbrauch von Solarstrom<br />
Der direkte Selbstverbrauch von Strom aus einer Photovoltaik-Anlage wird vergütet, soweit<br />
der Anlagenbetreiber oder Dritte den Strom in unmittelbarer räumlicher Nähe zur Anlage<br />
selbst verbrauchen und dies nachweisen. Förderfähig sind Anlagen, die ab dem 01.01.2009<br />
errichtet worden sind und sich an oder auf einem Gebäude befinden. Die Vergütungssätze<br />
richten sich nach dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage.<br />
EEE GmbH 233
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
PV-Anlagen, die bis zum 30.06.2010 errichtet worden sind<br />
Die Anlage weist eine installierte Leistung bis max. 30 kW auf. Der Vergütungssatz für<br />
Anlagen, die 2009 errichtet worden sind, beträgt 25,01 Cent/kWh. Anlagen, die zwischen<br />
dem 01.01.2010 und em 30.06.2010 errichtet worden sind, erhalten eine Vergütung von<br />
22,67 Cent/kWh.<br />
PV-Anlagen, die ab dem 01.07.2010 in Betrieb gehen<br />
Die Anlage weist eine installierte Leistung bis max. 500 kW auf. Der Vergütungssatz richtet<br />
sich nach der Anlagengröße sowie nach dem prozentualen Eigenverbrauch.<br />
Die Vergütung bei einem Eigenverbrauch von mind. 30% am jährlich erzeugten Solarstrom<br />
beträgt bei einer Anlagengröße:<br />
bis 30 kW 17,67 Cent/kWh<br />
bis 100 kW 16,01 Cent/kWh<br />
bis 500 kW 14,27 Cent/kWh<br />
Die Vergütung bei einem Eigenverbrauch ab mind. 30% am jährlich erzeugten Solarstrom<br />
beträgt bei einer Anlagengröße<br />
bis 30 kW 22,05 Cent/kWh<br />
bis 100 kW 20,39 Cent/kWh<br />
bis 500 kW 18,65 Cent/kWh<br />
Änderungen ab 01.10.2010<br />
Die Einspeisevergütung wird zusätzlich um 3 % gesenkt. Die Vergütungssätze für den<br />
Eigenverbauch werden folgendermaßen gesenkt:<br />
Die Vergütung bei einem Eigenverbrauch von mind. 30% am jährlich erzeugten Solarstrom<br />
beträgt bei einer Anlagengröße<br />
bis 30 kW 16,65 Cent/kWh<br />
bis 100 kW 15,04 Cent/kWh<br />
bis 500 kW 13,35 Cent/kWh<br />
EEE GmbH 234
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die Vergütung bei einem Eigenverbrauch ab mind. 30% am jährlich erzeugten Solarstrom<br />
beträgt bei einer Anlagengröße<br />
bis 30 kW 21,03 Cent/kWh<br />
bis 100 kW 19,42 Cent/kWh<br />
bis 500 kW 17,73 Cent/kWh<br />
Förderung von Wasserkraftanlagen<br />
Für Strom aus Anlagen mit einer Leistung bis einschließlich 5 MW beträgt die Vergütung:<br />
bis 500 kW 12,67 Cent/kWh<br />
bis 2 MW 8,65 Cent/kWh<br />
bis 5 MW 7,65 Cent/kWh<br />
Für Strom aus Anlagen mit einer Leistung bis einschließlich 5 MW, die vor dem 01.01.2009 in<br />
Betrieb genommen und nach dem 31.12.2008 modernisiert worden sind, beträgt die<br />
Vergütung:<br />
bis 500 kW 11,67 Cent/kWh<br />
bis 5 MW 8,65 Cent/kWh<br />
Für Strom aus Anlagen mit einer Leistung von über 5 MW beträgt die Vergütung (15 Jahre):<br />
bis 500 kW 7,22 Cent/kWh<br />
bis 10 MW 6,26 Cent/kWh<br />
bis 20 MW 5,74 Cent/kWh<br />
bis 50 MW 4,3 Cent/kWh<br />
ab 50 MW 3,47 Cent/kWh<br />
Für Strom, der in Anlagen mit einer Leistung über 5 MW erzeugt wird, die vor dem<br />
01.01.2009 in Betrieb genommen und nach dem 31.12.2008 modernisiert worden sind und<br />
nach der Modernisierung eine höhere Leistung aufweisen, gelten die oben genannten<br />
Vergütungssätze entsprechend für den Strom, der der Leistungserhöhung zuzurechnen ist.<br />
Die jährliche Degression beträgt für Anlagen mit einer Leistung von über 5 MW 1 %.<br />
EEE GmbH 235
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Deponie-, Gruben- und Klärgas<br />
Für Strom aus Deponiegas beträgt die Vergütung:<br />
bis 500 kW 8,87 Cent/kWh<br />
bis 5 MW 6,07 Cent/kWh<br />
Für Strom aus Grubengas beträgt die Vergütung:<br />
bis 1 MW 7,05 Cent/kWh<br />
bis 5 MW 5,08 Cent/kWh<br />
ab 5 MW 4,1 Cent/kWh<br />
Für Strom aus Klärgas beträgt die Vergütung:<br />
bis 500 kW 7 Cent/kWh<br />
bis 5 MW 6,07 Cent/kWh<br />
Die Vergütungen erhöhen sich für Strom, der durch innovative Technologien (z.B.<br />
Brennstoffzellen, Gasturbinen) erzeugt wird (Technologie-Bonus). Die Bonushöhe beträgt bis<br />
zu einer max. Kapazität der Gasaufbereitungsanlage von:<br />
350 Normkubikmetern aufbereitetem Rohgas pro Stunde 2 Cent/kWh<br />
700 Normkubikmetern aufbereitetem Rohgas pro Stunde 1 Cent/kWh<br />
Die jährliche Degression beträgt in allen Fällen 1,5 %.<br />
Biomasse<br />
Für Strom aus förderfähigen Anlagen beträgt die Vergütung:<br />
bis 150 kW 11,55 Cent/kWh<br />
bis 500 kW 9,09 Cent/kWh<br />
bis 5 MW 8,17 Cent/kWh<br />
bis 20 MW 7,71 Cent/kWh<br />
EEE GmbH 236
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Anlagen die eine Leistung von 5 MW überschreiten, sind nur im KWK-Betrieb mit sinnvoller<br />
Wärmenutzung nach Maßgabe EEG Anlage 3 für den in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugten<br />
Stromanteil zur Vergütung berechtigt. Anlagen mit einer installierten Leistung über 20 MW<br />
können bis zu einem Leistungsanteil von 20 MW ebenfalls anteilig die oben genannten<br />
Vergütungen in Anspruch nehmen.<br />
Die Vergütungen erhöhen sich für Strom:<br />
- der durch innovative Technologien (z.B. Umwandlung der Biomasse durch<br />
thermochemische Vergasung) erzeugt wird (Technologie-Bonus). Die Bonushöhe beträgt bis<br />
zu einer max. Kapazität der Gasaufbereitungsanlage von 350 Normkubikmetern<br />
aufbereitetem Rohgas pro Stunde 2 Cent/kWh; 700 Normkubikmetern aufbereitetem<br />
Rohgas pro Stunde 1 Cent/kWh.<br />
- der aus nachwachsenden Rohstoffen oder Gülle erzeugt wird (Bonus für nachwachsende<br />
Rohstoffe) um bis zu 6 Cent/kWh (Biomasse) bzw. um bis zu 11 Cent/kWh (Biogas)<br />
- der in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt wird (KWK-Bonus) um 3 Cent/kWh<br />
Die jährliche Degression beträgt 1 %.<br />
Geothermie<br />
Für Strom aus förderfähigen Anlagen beträgt die Vergütung:<br />
bis 10 MW 15,84 Cent/kWh<br />
ab 10 MW 10,4 Cent/kWh<br />
Für Anlagen bis 10 MW erhöht sich die Vergütung wenn:<br />
die Anlagen vor dem 01.01.2016 in Betrieb genommen worden sind, um jeweils 4<br />
Cent/kWh<br />
der Strom in Kombination mit einer Wärmenutzung erzeugt wird, um jeweils 3<br />
Cent/kWh (Wärmenutzungs-Bonus)<br />
der Strom auch durch Nutzung petrothermaler Techniken erzeugt wird, um jeweils 4<br />
Cent/kWh<br />
EEE GmbH 237
Windkraft<br />
Onshore:<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die Grundvergütung beträgt 4,97 Cent/kWh. In den ersten 5 Jahren ab Inbetriebnahme der<br />
Anlage beträgt die Vergütung 9,11 Cent/kWh (Anfangsvergütung). Die Anfangsvergütung<br />
erhöht sich für Strom aus Anlagen, die vor dem 01.01.2014 in Betrieb genommen worden<br />
sind, um 0,5 Cent/kWh (Systemdienstleistungs-Bonus). Die Anfangsvergütung verlängert<br />
sich, wenn der Ertrag der Anlage 150 % des Referenzertrages unterschreitet. Für Strom aus<br />
Anlagen, die im selben oder in einem angrenzenden Landkreis eine oder mehrere<br />
bestehende Anlagen endgültig ersetzen (Repowering-Anlagen), erhöht sich die<br />
Anfangsvergütung um 0,5 Cent/kWh. Die Anlagen müssen mind. 10 Jahre nach den ersetzten<br />
Anlagen in Betrieb genommen worden sein und deren Leistung mind. das Zweifache und<br />
max. das Fünffache der Altanlagen betragen.<br />
Offshore:<br />
Für Strom aus Offshore-Anlagen beträgt die Grundvergütung 3,5 Cent/kWh. In den ersten 12<br />
Jahren ab der Inbetriebnahme der Anlage beträgt die Vergütung 13 Cent/kWh Anfangs-<br />
vergütung). Für Anlagen, die vor dem 01.01.2016 in Betrieb genommen worden sind, erhöht<br />
sich die Anfangsvergütung um 2 Cent/kWh. Je nach Entfernung der Anlage von der Küste<br />
(mind. 12 Seemeilen, Wassertiefe mind. 20 m) verlängert sich die Anfangsvergütung. Der<br />
Anlagenbetreiber ist verpflichtet bei Anlagen, mit einer installierten Leistung über 50 kW,<br />
gegenüber dem Netzbetreiber vor Inbetriebnahme nachzuweisen, dass an dem geplanten<br />
Standort mind. 60 % des Referenzertrages erzielt werden können. Die jährliche Degression<br />
beträgt 1 %, bei Offshore-Anlagen erst ab dem Jahr 2015 5 %.<br />
EEE GmbH 238
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die wichtigsten Änderungen des EEG zusammengefasst:<br />
Der Vermittlungsausschuss hat sich am 5. Juli darauf verständigt, die vorgesehene Kürzung<br />
der Einspeisevergütung für Solarstrom in zwei Schritten vorzunehmen. Es bleibt bei der<br />
vorgesehenen Absenkung ab 1. Juli 2010, aber zunächst nur um 13 Prozent für<br />
Dachflächenanlagen, um 8 Prozent für Freiflächenanlagen auf sogenannten<br />
Konversionsflächen, dies sind beispielsweise Militärflächen oder ehemalige<br />
Industriestandorte sowie um 12 % für Anlagen auf sonstigen Freiflächen, also beispielsweise<br />
in Gewerbegebieten.<br />
Im Übrigen bleibt der Gesetzesentwurf unverändert. Dies betrifft auch die Streichung der<br />
Vergütung für Ackerflächen.<br />
Der jeweils gegenüber dem ursprünglichen Entwurf fehlende Absenkungsschritt von 3<br />
Prozent erfolgt zum 1. Oktober dieses Jahres.<br />
Das Gesetz tritt rückwirkend zum 1. Juli 2010 in Kraft.<br />
Ab dem 1. Oktober werden die Vergütungssätze um weitere 3% gekürzt, so dass insgesamt<br />
die im Folgenden genannte Reduzierung der Vergütung zum Tragen kommt.<br />
Die Vergütung für Dachflächen wird einmalig um 16% gekürzt.<br />
Bei Freiflächenanlagen auf Konversionsflächen wird die Vergütung einmalig um 11% und bei<br />
sonstigen Flächen um 15% gesenkt.<br />
Strom aus Anlagen auf Ackerflächen wird nicht mehr vergütet, wenn die Anlage nach dem<br />
30.06.2010 in Betrieb geht. Ausgenommen sind Anlagen, die sich im Bereich von vor dem<br />
25.03.2010 beschlossenen Bebauungsplänen befinden und bis zum Ende des Jahres 2010 in<br />
Betrieb genommen werden. Die einmalige Absenkung der Vergütung wird hier nicht<br />
angewendet.<br />
Gewerbe- und Industriegebiete sowie Flächen innerhalb eines Streifens von 110 m entlang<br />
von Autobahnen und Bahntrassen werden neu als Flächenkategorie in das EEG<br />
aufgenommen<br />
EEE GmbH 239
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Der Eigenverbrauch von Strom aus Photovoltaikanlagen soll künftig stärker gefördert<br />
werden. Der Vorteil für Privathaushalte, die ihren Solarstrom selbst verbrauchen und deren<br />
durchschnittlicher Haushaltsstrompreis bei netto 20 Cent pro kW liegt, beträgt 3,6 Cent pro<br />
kW, wenn sie weniger als 30% ihres jährlich erzeugten Solarstroms selbst verbrauchen. Liegt<br />
der Verbrauch über 30% beträgt der Vorteil 8 Cent pro kW.<br />
Die Regelung wird auf Anlagen bis 500 kW installierter Leistung ausgedehnt, so dass auch<br />
das Gewerbe von der Regelung profitieren kann.<br />
Die jährliche Absenkung der Vergütung, d. h. Degression, wird stärker an das<br />
Marktwachstum angepasst. Die Zielmarke für den jährlichen Ausbau liegt jetzt bei 3.500 MW<br />
pro Jahr. Wird diese Zielmarke überschritten, sinken die Vergütungssätze zum Jahresende<br />
2010 um 1% und 2011 um 3% je 1.000 Megawatt zusätzlichem Marktvolumen über den im<br />
EEG regulär vorgesehenen Degressionssatz von 9% hinaus. Die Degression kann sich auf<br />
maximal 13% zum Jahresende erhöhen. Unterschreitet das Marktwachstum die Untergrenze<br />
von 2.500 Megawatt, fällt die Degression geringer aus.<br />
Adressen<br />
Informations- und Antragsstelle<br />
zuständiger Energieversorger oder Netzbetreiber<br />
http://www.erneuerbare-energien.de<br />
http://www.clearingstelle-eeg.de<br />
Informations- und Antragsstelle<br />
Meldung von Standort und Leistung von Photovoltaikanlagen<br />
Bundesnetzagentur, DLZ 60<br />
Postfach 10 04 40<br />
D - 34004 Kassel<br />
fon: 0561 7292-120<br />
fax: 0180 5 734870-1001<br />
kontakt-solaranlagen@bnetza.de<br />
http://www.bundesnetzagentur.de<br />
EEE GmbH 240
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
⇒ Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWK)<br />
Das KWK regelt die Vergütung von Strom aus hocheffizienten KWK-Anlagen und die<br />
Förderung von Ausbau und Neubau von Wärmenetzen, in denen mind. 50% Wärme aus<br />
KWK-Anlagen eingespeist wird.<br />
Für Privatpersonen gibt es des Weiteren eine Fülle von Bundesfördermittel, welche in<br />
weiterer Folge kurz und überblickmäßig gelistet werden.<br />
Im Rahmen von Informationsoffensiven sollten die wichtigsten Details dieser Förderungen<br />
kontinuierlich an die Bürger gebracht werden (bspw. über eine speziell eingerichtete<br />
Förderseite oder einen Förderabschnitt für Bürger), damit die Privatpersonen über gewisse<br />
Förderungen dauerhaft informiert werden und sich der Blickwinkel zur Investition in<br />
erneuerbare Energiesysteme eventuell auch ändert.<br />
Wenn die Bürger konkret darüber informiert werden, dass beispielsweise ein Kesseltausch<br />
(z.B.: von Öl auf Pellets) gefördert wird und auch die Förderhöhe dargestellt wird, fällt die<br />
Entscheidung für den Umstieg auf erneuerbare Energieträger vielleicht eher. Denn wenn die<br />
Bürger kontinuierlich über Förderungen auf dem Laufenden gehalten werden, ist einerseits<br />
bestimmt der Einsatz von erneuerbaren Energieträgern und Energiesystemen<br />
wahrscheinlicher und andererseits werden auch neue Fördermöglichkeiten preisgegeben,<br />
die vorher noch nicht bekannt waren und somit auch neue Ideen geweckt um in eine gute<br />
und zukunftsträchtige Sache zu investieren.<br />
6.4.1. Bundesförderungen für Privatpersonen<br />
⇒ Marktanreizprogramm<br />
Für Privatpersonen gibt es im Rahmen des Martkanreizprogramms Bundes-Fördermittel, bei<br />
dem thermische Solaranlagen, automatisch beschickte Pellet- und<br />
Holzhackschnitzelheizungen, sowie effiziente Wärmepumpen gefördert werden.<br />
Thermische Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung<br />
Thermische Solaranlagen über 40 m 2 Kollektorfläche für Ein- und Zweifamilienhäuser<br />
Pelletsheizungen<br />
EEE GmbH 241
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Innovationsförderung thermische Solaranlagen<br />
Holzhackschnitzelheizung<br />
Wärmepumpen<br />
⇒ KfW-Programm Energieeffizient Bauen<br />
Gefördert wird die Errichtung, Herstellung oder der Ersterwerb von KfW-Energie-<br />
effizienzhäusern 55 und 70 und von Passivhäusern.<br />
⇒ Vor-Ort-Beratung<br />
Gefördert wird eine umfassende Beratung, bezugnehmend auf den baulichen Wärmeschutz<br />
sowie der Wärmeerzeugung und -verteilung unter Einschluss der Warmwasserbereitung und<br />
der Nutzung erneuerbarer Energien.<br />
⇒ KfW-Programm Energieeffizient Sanieren Kredit<br />
Finanziert wird die Sanierung von Altbauten (Wärmedämmung, neue Fenster, Heizung) auf<br />
Neubau-Niveau nach der Energieeinsparverordnung (En<strong>EV</strong>) oder besser im Rahmen von frei<br />
wählbaren Maßnahmen.<br />
⇒ KfW-Programm Energieeffizient Sanieren Zuschuss<br />
Gefördert wird die Sanierung von EFH/ZFH oder Eigentumswohnungen (Wärmedämmung,<br />
neue Fenster, Heizung) auf Neubau-Niveau nach der Energieeinsparverordnung (En<strong>EV</strong>) oder<br />
besser im Rahmen von freiwählbaren Einzelmahmen.<br />
⇒ KfW-Programm Energieeffizient Sanieren - Sonderförderung<br />
Gefördert werden Sondermaßnahmen im Rahmen des Programms Energieeffizient-Sanieren.<br />
⇒ KfW-Programm Altersgerecht Umbauen - Zuschuss<br />
Gefördert wird der barrierereduzierende bzw. barrierefreie Umbau von Wohnungen oder<br />
Wohngebäuden.<br />
EEE GmbH 242
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
⇒ KfW-Programm Altersgerecht Umbauen - Kredit<br />
Gefördert wird der barrierereduzierende bzw. barrierefreie Umbau von Wohnungen oder<br />
Wohngebäuden.<br />
⇒ KfW-Programm Wohnraum Modernisieren<br />
Gefördert werden einzelne Modernisierungs- und Instandsetzungsarbeiten an<br />
Wohngebäuden sowie altersgerechte Umbaumaßnahmen.<br />
⇒ KfW-Programm Erneuerbare Energien - Standard<br />
Gefördert wird die langfristige Finanzierung von Maßnahmen zur Nutzung Erneuerbarer<br />
Energien zur Stromerzeugung bzw. Strom und Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).<br />
6.4.2. Förderungen des Landes für Private<br />
In der Folge werden die wichtigsten für den Bereich Energie und Enerigeeffizienz relevanten<br />
Förderprogramme des Freistaates Thüringen aufgelistet. (aus www.energiefoerderung.info)<br />
⇒ Thüringer Modernisierungsdarlehen<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Thüringen<br />
Zielgruppe<br />
Antragsberechtigt sind Gebäudeeigentümer, deren Gesamteinkommen die<br />
Einkommensgrenzen des § 9 WoFG um nicht mehr als 60 % überschreiten. Bei der<br />
Einkommensermittlung nach den §§ 20 bis 24 erhöhen sich die Freibeträge nach § 24 Abs. 1<br />
WoFG um 60 %.<br />
Beschreibung<br />
Gefördert wird die Modernisierung und die Instandsetzung von Eigenwohnraum. Sämtliche<br />
anfallenden Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen sind förderfähig. Das<br />
Darlehen beträgt bis zu 80 % der förderfähigen Kosten, max. 800,- EUR je m 2 . Der<br />
Darlehensbetrag liegt zwischen 10.000,- EUR und 35.000,- EUR.<br />
EEE GmbH 243
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die Auszahlung beträgt 98,5%.<br />
Der Zinsatz wird wahlweise für 5 oder 10 Jahre festgeschrieben. Bei der Tilgung kann<br />
zwischen 1,7 % und 3 % gewählt werden. Nach Ablauf der Zinsbindungsfrist wird der Zinssatz<br />
neu festgesetzt.<br />
Kumulation<br />
- nicht möglich mit KfW-Wohnraum Modernisieren und der Zuschussvariante des KfW-<br />
Programms "Energieeffizient Sanieren"<br />
Informationsstelle<br />
Thüringer Aufbaubank<br />
Bereich Wohnungsbauförderung<br />
Gorkistraße 9<br />
D - 99084 Erfurt<br />
wobau_info@aufbaubank.de<br />
http://www.aufbaubank.de<br />
Antragsstelle<br />
Landratsamt oder zuständiges Amt bei kreisfreien Städten<br />
⇒ Thüringer Modernisierungsdarlehen – Öko Plus – Effizienzhausförderung<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Thüringen<br />
Zielgruppe<br />
Antragsberechtigt sind Haushalte, deren Einkommen die Grenzen des § 9 WoFG um nicht<br />
mehr als 60 % überschreiten.<br />
Beschreibung<br />
Das Programm der KfW wird von der Aufbaubank zu etwas günstigeren Konditionen<br />
angeboten. Gefördert werden Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden, für die vor dem<br />
01.01.1995 der Bauantrag gestellt wurde.<br />
EEE GmbH 244
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Sanierung zum KfW-Effizienzhaus bzw. Kauf eines zum KfW-Effizienzhaus sanierten<br />
Gebäudes<br />
Energetische Maßnahmen, die dazu beitragen, das energetische Niveau eines KfW-<br />
Effizienzhauses zu erreichen, werden gefördert. Unterschieden werden 5 energetische<br />
Standards:<br />
- KfW-Effizienzhaus 55<br />
Diese Häuser dürfen den Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) von 55 % und den<br />
Transmissionswärmeverlust (H'T) von 70 % der errechneten Werte der En<strong>EV</strong> 2009 nicht<br />
überschreiten.<br />
- KfW-Effizienzhaus 70<br />
Diese Häuser dürfen den Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) von 70 % und den<br />
Transmissionswärmeverlust (H'T) von 85 % der errechneten Werte der En<strong>EV</strong> 2009 nicht<br />
überschreiten.<br />
- KfW-Effizienzhaus 85<br />
Diese Häuser dürfen den Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) von 85 % und den<br />
Transmissionswärmeverlust (H'T) von 100 % der errechneten Werte der En<strong>EV</strong> 2009 nicht<br />
überschreiten.<br />
- KfW-Effizienzhaus 100<br />
Diese Häuser dürfen den Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) von 100 % und den<br />
Transmissionswärmeverlust (H'T) von 115 % der errechneten Werte der En<strong>EV</strong> 2009 nicht<br />
überschreiten.<br />
- KfW-Effizienzhaus 115<br />
Diese Häuser dürfen den Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) von 115 % und den<br />
Transmissionswärmeverlust (H'T) von 130 % der errechneten Werte der En<strong>EV</strong> 2009 nicht<br />
überschreiten.<br />
Ein Tilgungszuschuss wird gewährt, wenn das Erreichen des angestrebten KfW-Effizienzhaus<br />
Standards sowie die fachgerechte Durchführung der Maßnahmen durch einen<br />
Sachverständigen nachgewiesen wird.<br />
EEE GmbH 245
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die Höhe des Tilgungszuschusses staffelt sich wie folgt:<br />
KfW-Effizienzhaus 55: 12,5 % des Zusagebetrages<br />
KfW-Effizienzhaus 70: 10 % des Zusagebetrages<br />
KfW-Effizienzhaus 85: 7,5 % des Zusagebetrages<br />
KfW-Effizienzhaus 100: 5 % des Zusagebetrages<br />
KfW-Effizienzhaus 115: 2,5 % des Zusagebetrages<br />
Einzelmaßnahmen bzw. freie Einzelmaßnahmenkombinationen (nach En<strong>EV</strong> 2009)<br />
Folgende Maßnahmen werden gefördert:<br />
Wärmedämmung der Außenwände<br />
Wärmedämmung des Daches und/oder der obersten Geschossdecke<br />
Wärmedämmung von erdberührten Wand- und Bodenflächen beheizter Räume, von<br />
Wänden zwischen beheizten und unbeheizten Räumen sowie der Kellerdecke zum<br />
kalten Keller<br />
Erneuerung der Fenster<br />
Einbau einer Lüftungsanlage<br />
Austausch der Heizung durch Brennwertkessel, Niedertemperaturkessel mit<br />
nachgeschaltetem Brennwertwärmetauscher, Nah- und Fernwärme, BHKW,<br />
Brennstoffzellen einschließlich Einbau einer Umwälzpumpe der Klasse A und/oder<br />
einer hocheffizienten Zirkulationspumpe.<br />
Biomasse- oder Biogasanlagen, Wärmepumpen oder thermische Solaranlagen sind<br />
förderfähig, sofern sie zur Ergänzung der neuen Heizung oder zur Erneuerung einer der oben<br />
genannten Heizungsanlagen installiert werden.<br />
Im Rahmen des Kredithöchstbetrages können die oben genannten Einzelmaßnahmen frei<br />
kombiniert werden.<br />
Konditionen<br />
Finanziert werden max. 80 % der förderfähigen Investitionskosten, max. 75.000,- EUR.<br />
EEE GmbH 246
Kumulation<br />
möglich<br />
Adressen<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Informationsstelle<br />
Thüringer Aufbaubank<br />
Bereich Wohnungsbauförderung<br />
Gorkistraße 9<br />
D - 99084 Erfurt<br />
fon: 0361 7447-123<br />
fax: 0361 7447-559<br />
wobau_info@aufbaubank.de<br />
http://www.aufbaubank.de<br />
Antragsstelle<br />
Landratsamt oder zuständiges Amt bei kreisfreien Städten<br />
⇒ Förderung der Modernisierung und Instandsetzung von Mietwohnungen<br />
(ThürModR-Mietwohnungen)<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Thüringen<br />
Zielgruppe<br />
Antragsberechtigt sind natürliche und juristische Personen des privaten und öffentlichen<br />
Rechts als Eigentümer und sonstige Verfügungsberechtigte der zu fördernden Mietwohnung.<br />
Die Wohnung ist Wohnungssuchenden, deren Gesamteinkommen die Einkommensgrenzen<br />
des § 9 WoFG um nicht mehr als 20 % übersteigen, zu überlassen.<br />
Beschreibung<br />
Gefördert werden Sanierungsmaßnahmen, um den Gebrauchswert von Wohnungen<br />
wiederherzustellen und zu erhöhen, um ältere Wohnviertel zu erhalten, wiederherzustellen<br />
und weiterzuentwickeln und Heizenergie einzusparen.<br />
EEE GmbH 247
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Gefördert werden unter anderem:<br />
Bauliche Maßnahmen um und im Gebäude und innerhalb der Wohnungen<br />
Hierzu zählen z. B. Maßnahmen zur Verbesserung der Belichtung und Belüftung, des<br />
Zuschnitts der Wohnung und der Funktionsabläufe sowie des allgemeinen Schallschutzes.<br />
Maßnahmen zur Heizenergieeinsparung<br />
Hierzu zählen z. B. der Einbau von Wärmedämmfenstern, Verbesserung der<br />
Wärmedämmung sowie Umstellung der Heizungsanlage.<br />
Maßnahmen zur modernisierungsbedingten Instandsetzung<br />
Nach Abschluss der Modernisierungsmaßnahme dürfen die Höchstwerte für den Jahres-<br />
Primärenergiebedarf und der spezifische Transmissionsverlust HT nicht überschritten<br />
werden.<br />
Die Höhe des Darlehens beträgt max. 800,- EUR/m 2 .<br />
Adressen<br />
Informationsstelle<br />
Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr<br />
Abteilung: Städte- und Wohnungsbau, Raumordnung und Landesplanung<br />
Steigerstraße 24<br />
D - 99096 Erfurt<br />
fon: 0361 3791-244<br />
fax: 0361 3791-299<br />
michael.koehler@tmblv.thueringen.de<br />
http://www.thueringen.de/de/tmblv/<br />
Antragsstelle<br />
Thüringer Landesverwaltungsamt<br />
Weimarplatz 4<br />
D - 99423 Weimar<br />
poststelle@tlvwa.thueringen.de<br />
http://www.thueringen.de/de/tlvwa/<br />
EEE GmbH 248
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
6.4.1. Weitere Förderprogramme für Erneuerbare Energiesysteme<br />
6.4.1.1. KfW-Programm Erneuerbare Energien – „Premium“ - Innovationsförderung<br />
Diese Programm fördert unter anderem Anlagen zur Aufbereitung von Biogas auf<br />
Erdgasqualität sowie Biogasleitungen<br />
Regionale Gültigkeit<br />
Bund<br />
Zielgruppe<br />
Antragsberechtigt sind:<br />
- natürliche Personen und gemeinnützige Antragsteller, die die erzeugte Wärme und/oder<br />
den erzeugten Strom ausschließlich für den Eigenbedarf nutzen<br />
- freiberuflich Tätige<br />
- kleine und mittlere Unternehmen (KMU), welche die KMU-Kriterien der EU-Kommission<br />
erfüllen<br />
- Unternehmen, an denen mehrheitlich Kommunen beteiligt sind und die KMU-<br />
Schwellenwerte für Umsatz und Beschäftigte unterschreiten<br />
- sonstige Unternehmen (Großunternehmen) nur bei besonders förderwürdigen<br />
Maßnahmen in den Förderzwecken Solarthermie, Tiefengeothermie, Wärmespeicher und<br />
Wärmenetze<br />
- Kommunen, Kommunale Gebietskörperschaften, rechtlich unselbstständige kommunale<br />
Betriebe und kommunale Zweckverbände, sofern sie das Vorhaben unter Hinweis auf die<br />
Förderung öffentlichkeitswirksam vorstellen<br />
- Land- und forstwirtschaftliche sowie gartenbauliche Betriebe<br />
Der Antragsteller ist entweder Eigentümer, Pächter oder Mieter des Grundstücks, auf dem<br />
die geförderte Investitionsmaßnahme durchgeführt wird (Ausnahme: Energiedienstleister).<br />
Bei Contractingvorhaben wird die Antragsberechtigung des Energiedienstleisters (auch<br />
Contractor oder Contracting-Geber genannt) abgestellt. Investoren sind nur<br />
antragsberechtigt, wenn sie auch gleichzeitig die Betreiber der Anlagen sind.<br />
EEE GmbH 249
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Trifft dies nicht zu, kann eine Förderung nur erfolgen, wenn Investor und Betreiber für das<br />
Darlehen gesamtschuldnerisch haften.<br />
Beschreibung<br />
Die Innovationsförderung kann für besonders innovative Technologien zur Nutzung<br />
erneuerbarer Energien, die besondere Qualitätsanforderungen erfüllen, gewährt werden.<br />
Gefördert werden folgende Maßnahmen:<br />
Errichtung und Erweiterung großer Wärmespeicher Große Wärmespeicher mit mehr als 20<br />
m3, die aus erneuerbaren Energien gespeist werden, erhalten einen Tilgungszuschuss zum<br />
Darlehen in Höhe von 250,- EUR je m3 Speichervolumen. Die Förderung ist auf 30 % der für<br />
den Wärmespeicher nachgewiesenen Nettoinvestitionskosten, max. 300.000,- EUR,<br />
beschränkt.<br />
Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt werden:<br />
- Die im Wärmespeicher unter Auslegungsbedingungen max. erhaltende, nutzbare<br />
Wärmemenge beträgt mind. 15 % des max. täglichen Wärmebedarfs der angeschlossenen<br />
Wärmeverbraucher und der jährliche Wärmeverlust des Wärmespeichers liegt bei mind.<br />
10% der entnommenen Wärme.<br />
- Bei Wärmespeichern, die gemäß Auslegungsbedingungen weniger als 12 mal im Jahr<br />
entladen werden, erhöht sich der zulässige Wärmeverlust auf 40 %.<br />
Wärmespeicher für Ein- oder Zweifamilienhäuser werden nicht gefördert.<br />
Anlagen zur Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität<br />
Die Errichtung und Erweiterung von Anlagen zur Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität<br />
wird mit einem Tilgungszuschuss auf das Darlehen gefördert. Für Anlagen bis 350 m3/h<br />
(Rohgas) beträgt der Zuschuss bis zu 30 % der förderfähigen Investitionskosten. Größere<br />
Anlagen erhalten keinen Tilgungszuschuss.<br />
Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt werden:<br />
- Methanemissionen der Aufbereitung in die Atmosphäre von max. 0,5 %<br />
- Stromverbrauch von max. 0,5 kWh pro Normkubikmeter Rohgas bei der Aufbereitung und<br />
Einspeisung und der Nachweis über eine Bereitstellung der Prozesswärme aus erneuerbaren<br />
Energien oder Grubengas<br />
EEE GmbH 250
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Biogasleitungen<br />
Die Errichtung und die Erweiterung von Biogasleitungen für unaufbereitetes Biogas (mind.<br />
300 m Luftlinie), einschließlich des Gasverdichters, der Gastrocknungseinrichtung und der<br />
Kondensatschächte, werden mit einem zinsgünstigen Darlehen sowie einem<br />
Tilgungszuschuss von max. 30 % der förderfähigen Nettoinvestitionskosten gefördert, sofern<br />
das darin transportierte Biogas einer KWK-Nutzung oder einer Aufbereitung auf<br />
Erdgasqualität zugeführt wird.<br />
Die Förderung erfolgt über ein Darlehen in Kombination mit Tilgungszuschüssen. Die<br />
Kreditlaufzeit beträgt bis zu 5 Jahre bei höchstens einem tilgungsfreien Anlaufjahr oder bis<br />
zu 10 Jahre bei höchstens 2 tilgungsfreien Anlaufjahren. Für Investitionen, deren technische<br />
und wirtschaftliche Lebensdauer mehr als 10 Jahre beträgt, kann eine Laufzeit von bis zu 20<br />
Jahren bei höchstens 3 tilgungsfreien Anlaufjahren beantragt werden. Der<br />
Finanzierungsanteil des Förderkredits beträgt bis zu 100 % der Nettoinvestitionskosten, i. d.<br />
R. max. 10 Mio. EUR pro Vorhaben. Die Auszahlung beträgt 96 %. Die Konditionen werden<br />
nach dem risikogerechten Zinssystem (RGZS) festgelegt.<br />
Die max. Beihilfeintensitäten der Investitionskosten betragen für:<br />
- kleine Unternehmen: 80 %<br />
- mittlere Unternehmen: 70 %<br />
- große Unternehmen: 60 %<br />
Die aktuellen Konditionen finden Sie in der Rubrik Zusatzinformationen.<br />
Art der Förderung<br />
Darlehen, Zuschuss<br />
Kumulation<br />
Die Mitfinanzierung der geförderten Anlagen aus anderen KfW-<br />
Programmen/Programmvarianten oder ERP-Programmen ist nicht möglich. Die Kombination<br />
mit anderen Fördermitteln (Kredite oder Zulagen/Zuschüsse) ist möglich, sofern die Summe<br />
aus Krediten, Zulagen oder Zuschüssen die Summe der Aufwendungen nicht übersteigt.<br />
Besondere Hinweise<br />
EEE GmbH 251
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Für gewerbliche Antragsteller und freiberuflich Tätige gilt insbesondere zu beachten, dass<br />
die KfW in diesem Programm Beihilfen unter dem Gemeinschaftsrahmen für staatliche<br />
Umweltschutzbeihilfen bzw. auf ausdrücklichen Wunsch des Antragstellers alternativ unter<br />
der "De-minimis"-Verordnung vergibt. Diese Verordnungen verpflichten KfW und<br />
Antragsteller zur Einhaltung spezifischer Vorgaben. Mehr Informationen können dem<br />
"Allgemeinen Merkblatt zu Beihilfen" entnommen werden.<br />
Aus haushaltsrechtlichen Gründen ist für Tilgungszuschüsse, die in 2010 zugesagt und auch<br />
in 2010 gewährt werden sollen, die späteste Einreichungsfrist für den Verwendungsnachweis<br />
der 01.09.2010. Für alle anderen Tilgungszuschüsse, die in 2010 zugesagt werden, ist die<br />
Einreichung des Verwendungsnachweises bis spätestens 01.09.2011 erforderlich.<br />
Begründete Anträge auf Verlängerung dieser Frist können bis zum 01.09.2011 gestellt<br />
werden.<br />
Adressen<br />
Informations- und Antragsstelle<br />
KfW Bankengruppe<br />
Palmengartenstraße 5-9<br />
D - 60325 Frankfurt am Main<br />
info@kfw.de<br />
www.kfw-mittelstandsbank.de<br />
Informationsstelle<br />
KfW Bankengruppe<br />
Niederlassung Berlin<br />
Charlottenstraße 33/33a<br />
D - 10117 Berlin<br />
Antragsstelle<br />
für private/privatrechtliche Kreditnehmer:<br />
frei wählbares Kreditinstitut<br />
EEE GmbH 252
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
In den vorhergehenden Abschnitten sind nun einige Fördermöglichkeiten für die Umsetzung<br />
von Maßnahmen dargestellt, wobei bereits jetzt schon zu erkennen ist, dass es ein breites<br />
Spektrum an Fördermöglichkeiten gibt. Daher hat sich die EEE Güssing GmbH einen Zugang<br />
zu einer Förderplattform des BINE Informationsdienstes in Karlsruhe erworben. Den Zugang<br />
zu diesem Förderkompass werden wir an <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> weitergeben, damit die<br />
Gemeinde ständig über die aktuellen Fördermöglichkeiten in den unterschiedlichen<br />
Bereichen Bescheid weiß.<br />
Wir empfehlen im Hinblick auf die Maßnahmen hier auch, dass basierend auf den aktuellen<br />
Daten dieses Förderkompasses auch laufend Informationsoffensiven in einer lokalen Zeitung<br />
über die Möglichkeiten für Privathaushalte und Gewerbebetriebe zu veröffentlichen.<br />
EEE GmbH 253
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
6.5. Finanzierung von Maßnahmen<br />
Die Finanzierung sowie Rahmenbedingungen sind Basis für eine erfolgreiche Umsetzung von<br />
Maßnahmen und Projekten im Energiesektor. Je nachdem wie viel Eigenkapital man zur<br />
Verfügung hat, und in welcher Größenordnung die Maßnahmen realisiert werden sollen,<br />
bieten sich verschiedene Fremdfinanzierungsmöglichkeiten an.<br />
Die Finanzierung von kapitalintensiven Maßnahmen am Sektor erneuerbare Energie erfolgt<br />
üblicherweise nach folgender Untergliederung:<br />
20% Eigenkapital<br />
30% Förderung<br />
50% Fremdfinanzierung<br />
Die möglichen Varianten zur Finanzierung von Energieprojekten oder –maßnahmen werden<br />
im folgenden Abschnitt dargestellt.<br />
6.5.1. Fremdfinanzierung<br />
Die Fremdfinanzierung ist die Beschaffung von Geld- und Sachkapital zur Deckung des<br />
Finanzbedarfs eines Unternehmens oder Haushalts aus Gläubigerkrediten, von Banken oder<br />
auf Finanzmärkten. Man nennt sie auch Kreditfinanzierung und unterteilt sie in langfristige<br />
und kurzfristige Kreditfinanzierung.<br />
6.5.2. Contracting<br />
„To contract“ kommt aus dem englischen Sprachgebrauch und bedeutet so viel wie einen<br />
Vertrag abschließen. Das Wesentliche bei Contracting ist, dass als Ergebnis nicht das<br />
Funktionieren einer Anlage, sondern der Erfolg von Dienstleistungen garantiert wird. Der<br />
Contractor (externer Dienstleister) verspricht und garantiert, dass sich durch seine<br />
Maßnahmen (Investition in Anlagen, Haustechnik, nicht-technische Maßnahmen, etc.) der<br />
Energiebedarf oder die Energiekosten oder - für Klimabündnisgemeinden vielleicht<br />
besonders relevant – die CO2-Emissionen um einen bestimmten Prozentsatz reduzieren.<br />
EEE GmbH 254
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die angebotenen Dienstleistungen umfassen insbesondere auch alle Maßnahmen, die darauf<br />
abzielen, dass die anfänglich herbeigeführten Effizienzsteigerungen auch längerfristig<br />
erhalten bleiben. Zumeist ist dabei gleichzeitig eine Komfortsteigerung für die Nutzer<br />
vorgesehen. Die erforderlichen Investitionen finanziert der Contractor häufig vor. Er ist<br />
daher für den Auftraggeber sowohl „Bank“ als auch Experte, im jeweils benötigten Ausmaß.<br />
Im Laufe des Projekts finanziert der Contractor seine Aufwendungen ganz oder zu einem<br />
wesentlichen Teil aus den tatsächlich erzielten Einsparungen durch das Projekt. Nach Ablauf<br />
eines zu Beginn vereinbarten Zeitraums sind die Aufwendungen bezahlt (und wenn nicht<br />
geht dies zu Lasten des Contractors, der das Risiko trägt) und der Auftraggeber zahlt nur<br />
mehr die verminderten Energiekosten.<br />
Das Contracting ist auch aus volkswirtschaftlicher Sicht ein bedeutendes Instrument, da<br />
Energiekosten in Form der Contractingrate in Arbeits- und Investitionskosten umgeschichtet<br />
werden. In Folge sinkt der Energiebedarf bzw. die damit verbundenen Emissionen.<br />
6.5.2.1. Energiecontracting<br />
Das Energiecontracting die Bezeichnung für ein vertraglich vereinbartes Modell zur<br />
Drittfinanzierung von Energiedienstleistungen. Diese reichen von der Energieversorgung bis<br />
zu umfassenden Einsparmaßnahmen. Der Vertrag wird zwischen dem Gebäudeeigentümer<br />
und einem externen Dienstleister (Contractor) abgeschlossen.<br />
Diese Art von Contracting ist somit ein Modell zur Drittfinanzierung von<br />
Energiesparmaßnahmen und –management ohne das Budget von Eigentümern oder<br />
Verwaltungen zusätzlich zu belasten. Es ermöglicht Energie- und Kosteneinsparung, sowie<br />
Erhaltung, Verbesserung oder Erneuerung von Anlagen und Gebäuden.<br />
Sämtliche Kosten für Planung, Investition und Finanzierung werden beim Energiecontracting,<br />
vom Auftragnehmer (Contractor) vorfinanziert und aus den erzielten Einsparungen gedeckt.<br />
EEE GmbH 255
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Beim Energiecontracting werden grundsätzlich zwei Formen unterschieden:<br />
Einsparcontracting<br />
Anlagencontracting<br />
Beim Einsparcontracting werden Maßnahmen gesetzt mit dem Ziel, die Energieeffizienz<br />
eines Gebäudes oder einer Anlage zu verbessern. Die Einsparungen dienen zur<br />
Refinanzierung der Kosten für diese Maßnahmen.<br />
Beim Anlagencontracting steht die Versorgung mit Energie im Vordergrund.<br />
In beiden Fällen tritt ein Dritter auf, welcher in Energiesparmaßnahmen oder Energieanlagen<br />
investiert und diese plant, finanziert und durchführt bzw. betreibt. Die beiden Varianten<br />
unterscheiden sich durch die Art der Leistungsvergütung, die Reichweite der durchgeführten<br />
Maßnahmen sowie die Art der vertraglichen Garantien seitens des Contractors.<br />
6.5.2.2. Einsparcontracting<br />
Das Einsparcontracting oder auch Performance-Contracting genannt, ist ein vertraglich<br />
vereinbartes Modell, bei dem Energiesparmaßnahmen und Energiemanagement durch den<br />
Contractor vorfinanziert und aus den erzielten Energiekosteneinsparungen bezahlt werden.<br />
Dem Auftraggeber gegenüber werden die Einsparziele im Einsparcontracting-Vertrag<br />
garantiert. Der Vertrag wird über einen fixen Zeitraum abgeschlossen (meist zwischen 7 – 15<br />
Jahren), innerhalb dessen sich die Investitionen aus den garantierten Einsparungen<br />
refinanzieren müssen.<br />
Sämtliche Kosten, die beim Contractor entstehen (Planung, Investition, Finanzierung, wenn<br />
vereinbart auch Service und Betrieb) werden aus den Einsparungen gedeckt.<br />
Für den Auftraggeber entstehen folgende Zahlungen die er zu tätigen hat:<br />
Einerseits muss er die tatsächlichen Energiekosten an den/die Energieversorger<br />
bezahlen<br />
EEE GmbH 256
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Andererseits hat der die monatliche so genannte Contractingrate in der Höhe der<br />
tatsächlichen Einsparungen an den Contractor abzuliefern. Bleiben die Einsparungen<br />
unter dem vertraglich vereinbarten Ziel, trägt der Contractor die Differenz.<br />
Die Gesamtsumme die zu bezahlen ist, wird also die bisherigen Energiekosten nicht<br />
übersteigen.<br />
Den Nutzen der verbesserten Anlagen (Betriebssicherheit, NutzerInnenkomfort, etc.)<br />
bekommt der Auftraggeber sofort positiv zu spüren, von der vollen Einsparung profitier er ab<br />
dem Ende der Laufzeit, bzw. kann auch bereits während der Vertragslaufzeit eine Beteiligung<br />
des Auftraggebers an den Einsparungen vereinbart werden. In diesem Fall wird der Vertrag<br />
über einen entsprechend längeren Zeitraum abgeschlossen.<br />
Um Einsparziele erreichen zu können sind Maßnahmen in den folgenden Bereichen möglich:<br />
Raumwärmebereitstellung<br />
Lüftung<br />
Warmwasserbereitung<br />
Beleuchtung<br />
Lastmanagement und Energie-Controlling<br />
Bei einem Energiecontracting wird der Contractor im eigenen Interesse modernste Anlagen-<br />
und Regelungstechniken einsetzen, um ein Optimum an Energieeinsparung zu erzielen, die<br />
im Rahmen des Projekts wirtschaftlich vertretbar sind. Die Umsetzung eines guten<br />
Projektkonzepts wird auch den Einfluss der NutzerInnen auf den Energiebedarf<br />
berücksichtigen und Maßnahmen zur Motivation bzw. Schulungen vorsehen.<br />
Im Rahmen von Energiecontracting Projekten sind die folgenden Maßnahmen derzeit am<br />
gängigsten verbreitet:<br />
Erneuerung von Heizkessel und Optimierung der Heizungsregelung<br />
Energieeffiziente Beleuchtung<br />
Optimierung der Lüftung und Kühlung, Wärmerückgewinnung<br />
Optimierung der Raumtemperatur<br />
EEE GmbH 257
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Tarifoptimierung<br />
Wärmedämmung von Fassade, oberste Geschoßdecke, etc. ebenso wie<br />
Vollwärmeschutz<br />
Umstellung auf erneuerbare Energieträger<br />
Einsatz erneuerbarer Energien (Solarthermie, Photovoltaik, etc.<br />
6.5.2.3. Anlagencontracting<br />
Beim Anlagencontracting errichtet der Contractor eine energietechnische Anlage auf seine<br />
Rechnung beim Kunden und schließt mit diesem einen längerfristigen Vertrag über die<br />
Lieferung von Wärme, Dampf, Kälte, Druckluft, Strom, etc. zu einem vereinbarten Preis ab.<br />
Dieser Preis setzt sich aus dem Grundpreis, Arbeitspreis und dem Messpreis zusammen und<br />
beinhaltet folgende Punkte:<br />
Die Kosten für die bezogene Nutzenergie,<br />
Alle Serviceleistungen (Wartung, Inspektion, Instandsetzung, Betriebsmitteleinkauf,<br />
Notdienst, etc.)<br />
Die Investitionen des Contractors<br />
Je nach Finanzierungsmodell steht die Anlage entweder im Eigentum des Contractors oder<br />
eines Leasinggebers. Nach Ende des Vertrages geht die Anlage, soweit es nicht anders<br />
vereinbart wurde, in das Eigentum des Kunden über.<br />
Der Nutzen dieser Contractingart ist, dass der Contractor das technische und wirtschaftliche<br />
Risiko trägt. Ziel des Anlagencontractings ist es somit, den Kunden in Fragen der<br />
Energieversorgung zu entlasten, damit sich dieser auf seine Kernkompetenzen konzentrieren<br />
kann.<br />
Verträge beim Anlagencontracting können ebenso Garantieelemente enthalten, wie<br />
beispielsweise die Versorgungssicherheit und Stördienst oder des Ertrags von Anlagen aus<br />
erneuerbarer Energie.<br />
EEE GmbH 258
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Biomasse-Contracting<br />
Anlagencontracting mit Biomasse ist in Wohnbauten und im Gewerbebereich eine<br />
krisensichere und langfristig kostengünstige Option. Das Biomasse-Contracting ist eine<br />
Sonderform des Anlagencontractings und besteht darin, dass eine dezentrale Heizanlage<br />
durch eine Wärmeliefergemeinschaft vorfinanziert und die Wärme aus Biomasse über einen<br />
langfristigen Vertrag an den Kunden verkauft wird. Die Anlage wird meist durch eine<br />
landwirtschaftliche Genossenschaft betrieben, da viele Bauern auch Waldbesitzer sind und<br />
auch Absatzmöglichkeiten für ihr Durchforstungsholz suchen.<br />
Solaranlagen-Contracting<br />
Bei dieser Contractingart plant, finanziert, errichtet, wartet und betreibt der Contractor eine<br />
Solaranlage. Die Aufwendungen des Contractors werden über einen vertraglich vereinbarten<br />
Wärmepreis refinanziert. Auch die Höhe des jährlichen Solarertrages wird vom Contractor<br />
vertraglich garantiert und ein Messsystem für die Abrechnung und den Nachweis des<br />
tatsächlich erreichten Solarertrags wird eingerichtet.<br />
Diese Form des Contractings bietet sich vor allem für Großanlagen (ab etwa 100 m²) zur<br />
Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung an. Solaranlagen-Contracting wird<br />
eingesetzt bei Wohnanlagen, Öffentliche Gebäude, Gewerbebetriebe sowie Sport- und<br />
Freizeitanlagen.<br />
6.5.2.4. Betriebsführungscontracting<br />
Das Betriebsführungscontracting ist die Übergabe einer bestehenden<br />
Energieversorgungsanlage an einen Energiedienstleister. Interessant ist diese Möglichkeit<br />
vor allem dann, wenn man über funktionstüchtige Anlagen verfügt, die nicht erneuert<br />
werden müssen. Beim Betriebsführungscontracting ist der Energiedienstleister für die<br />
Instandhaltung und Wartung für den Stördienst, für die Bereitstellung von Nutzenergie und<br />
für den Brennstoffbezug zuständig. Er garantiert, dass die Anlage funktioniert und sorgt für<br />
die Beseitigung von Störungen.<br />
EEE GmbH 259
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Wird das Betriebsführungscontracting als Einsparcontracting geführt, so kümmert sich der<br />
Energiedienstleister um den effizienten Betrieb der Anlage und ist zuständig für das<br />
Erschließen von Einsparpotentialen und für die Umsetzung von Optimierungsmaßnahmen. In<br />
diesem Zusammenhang garantiert der Energiedienstleister eine Energieeinsparung.<br />
6.5.3. Intracting<br />
Das Intracting ist ein Finanzierungsinstrument zur Umsetzung von Energie- oder<br />
Wassersparmaßnahmen. Wie auch beim Contracting werden die Investitionskosten für<br />
Energiesparmaßnahmen durch die Kosteneinsparungen finanziert, welche mit der<br />
Umsetzung der Einsparmaßnahmen erreicht werden.<br />
Im Unterschied zum Contracting werden die Einsparmaßnahmen aber nicht von einem<br />
externen Dritten geplant, finanziert und realisiert, sondern innerhalb eines Unternehmens<br />
(einer Organisation) oder von einer Organisationseinheit innerhalb der Stadtverwaltung. So<br />
übernimmt das Unternehmen selbst die Finanzierung von Maßnahmen zur Energie- und<br />
Wassereinsparung für den eigenen oder auch andere Standorte. Beispielsweise übernimmt<br />
das Amt für Umweltschutz oder das Bauamt die Finanzierung von Maßnahmen zur Energie-<br />
und Wassereinsparung für andere Fachämter, wie etwa für das Schulamt.<br />
Gegenwärtig werden Intracting-Modelle überwiegend im kommunalen Energie- und<br />
Wassermanagement eingesetzt. Sie realisieren Kosteneinsparungen im Energie- und<br />
Wasserbereich und schaffen damit Freiraum für andere Investitionen. Intracting ist auch für<br />
alle anderen Institutionen wie Wohnbaugesellschaften und Industrie interessant. Die<br />
Ausweitung auf andere Bereiche, wie beispielsweise zur Abfallvermeidung, ist ebenfalls gut<br />
denkbar.<br />
Somit wäre Intracting eine stadtinterne organisatorische Innovation zur<br />
Energieeffizienzsteigerung.<br />
EEE GmbH 260
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Ein ökonomischer Aspekt dahinter ist beispielsweise, dass für Kommunen und Nutzer die<br />
Nettokosten sinken. Dies schafft Freiraum für andere Ausgaben und weitere<br />
Energieeffizienzaktivitäten. Bei Wohnobjekten sinken die Mietnebenkosten und damit steigt<br />
die Attraktivität des Mietobjekts. Wohnungsbaugesellschaften können über<br />
Intractingmaßnahmen bei gleichzeitiger Aufwertung ihres Gebäudebestandes kostenneutral<br />
arbeiten, wenn sie die Anschubfinanzierung im Rahmen der gesetzlichen Grundlagen auf<br />
ihre Mieter umlegen. Die Mieter haben insgesamt keine Mehrkosten, weil die Nebenkosten<br />
für Heizung und Wasser sinken.<br />
Darüber hinaus fördern Sanierungsmaßnahmen das regionale Handwerk und Gewerbe.<br />
6.5.4. Finanzierungsmöglichkeiten Straßenbeleuchtung<br />
Es gibt bereits unterschiedliche Möglichkeiten für die Neuerrichtung, Erweiterung oder<br />
Sanierung der Straßenbeleuchtung, wie beispielsweise der Kauf, Leasing, Lichtpunkt-Service<br />
und wie eben erwähnt Contracting und Intracting.<br />
Da Kauf und Leasing bei den meisten Anschaffungen meist ohnehin angedacht werden,<br />
sollen nun in weiterer Folge, die Möglichkeiten der Finanzierung von Straßenbeleuchtungen<br />
kurz erklärt werden, die noch nicht so weitläufig verbreitet sind und zwar das so genannte<br />
Lichtpunkt-Service und das Straßenbeleuchtungs Con- und Intracting.<br />
Das so genannte Lichtpunkt-Service beruht darauf, dass der Gemeinde für einen jährlichen<br />
Pauschalbetrag die Dienstleistung „Licht“ zur Verfügung gestellt wird. Diese Dienstleistung<br />
beinhaltet sowohl Beratung und Planung als auch die Umsetzung – entweder Neuerrichtung<br />
der Straßenbeleuchtung oder Sanierung – weiters auch die Finanzierung, Energielieferung<br />
und auch Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen.<br />
Beim Lichtpunkt-Service erhält also die Gemeinde die Dienstleistung Licht und zahlt dafür<br />
pro Lichtpunkt einen jährlichen Pauschalbetrag. Als vorteilhaft stellt sich die Auslagerung der<br />
gesamten Verantwortung dar, da alle Aufgaben vom entsprechenden Unternehmen<br />
übernommen werden.<br />
EEE GmbH 261
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Als nachteiliger Aspekt beim Lichtpunkt-Service kann sich darstellen, dass die Gemeinde mit<br />
dieser Variante eine langfristige Bindung im Bezug auf die Energielieferung eingeht und<br />
während dieser Zeit keine Möglichkeit hat zu einem eventuell günstigeren Versorger zu<br />
wechseln.<br />
Straßenbeleuchtungs-Con- und Intracting<br />
Beim Straßenbeleuchtungs-Contracting erneuert, optimiert und finanziert ein<br />
Dienstleistungsunternehmen die Anlage und kümmert sich über den vereinbarten<br />
Vertragszeitraum um die Wartung und den Betrieb. Der Contractor gibt auch noch dazu eine<br />
Kosten- und Einspargarantie. Bei dieser Möglichkeit ist für die Kommune einerseits die<br />
Verantwortung und auch ein eventuelles Risiko ausgelagert, da der Contractor für eine exakt<br />
vordefinierte Energieeinsparung garantiert und haftet.<br />
Beim Intracting handelt es sich, wie zuvor bereits erwähnt um quasi die Umsetzung eines<br />
Contracting-Modells in Eigenregie. Jedoch ist diese Möglichkeit nur umsetzbar, wenn eine<br />
entsprechende Bauabteilung vorhanden ist, welche über die erforderlichen Kapazitäten bei<br />
Personal und Know-How bietet. Es werden hierbei jedoch genau wie bei einem Kauf, direkt<br />
Mittel gebunden und die Vorteile der Auslagerung von Verantwortung und Risiken wie beim<br />
Contracting ist nicht gegeben.<br />
6.5.5. Einrichtung eines kommunalen Fonds<br />
Es wird empfohlen, dass von Seiten <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> angedacht wird, einen Fonds für den<br />
Energie- und Klimabereich einzurichten, beispielsweise unter dem Titel „Maßnahmen- und<br />
Klimaschutzfonds“. Die Idee dahinter soll die Sicherstellung von langfristigen<br />
Finanzierungsmöglichkeiten sein, da viele Fördermodelle oftmals an enge Voraussetzungen<br />
gebunden und zeitlich befristet sind. Des Weiteren lässt sich oft nur schwer abschätzen wie<br />
sich die Förderprogramme in Zukunft entwickeln. Daher ist es für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> in<br />
vielen Situationen bestimmt von Vorteil durch einen „Maßnahmen- und Klimaschutzfonds“<br />
in ihren Investitionen flexibler agieren zu können.<br />
EEE GmbH 262
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die Finanzierung über einen derartigen Fonds kann dadurch erfolgen, dass Einsparungen aus<br />
getätigten Investitionen in den Fonds einfließen. Beispielsweise ergeben kommunale<br />
Investitionen in diverse Maßnahmen wie Gebäudesanierungen zum Teil nicht unwesentliche<br />
Einsparungen. Diese eingesparten Energiekosten können dann kontinuierlich in den Fonds<br />
einfließen und wenn weitere Umsetzungsmaßnahmen realisiert werden müssen, können die<br />
Investitionen dann aus diesem Fonds getätigt werden.<br />
6.5.6. Bürgerbeteiligungen<br />
Für den Ausbau erneuerbarer Energien kann eine Finanzierung über<br />
Bürgerbeteiligungsmodelle vorgenommen werden. Dies kann den Bürgern, die keine eigene<br />
PV-Anlage installieren können oder möchten dennoch die Möglichkeit geben, Solarstrom zu<br />
nutzen. Die Bürger können sich an einer Bürger-Solaranlage beteiligen und zwar indem sie<br />
sich einen oder mehrere Anteile erwerben. Somit erwirbt man sich Eigentum an einer<br />
gemeinschaftlich betriebenen PV-Anlage.<br />
Derartige Bürgerbeteiligungsanlagen können von den Gemeinden initiiert werden, um ein<br />
sichtbares Zeichen für eine nachhaltige Energieversorgung zu setzen und den Umgang und<br />
die Anwendung von erneuerbaren Energiesystemen ständig ins Bewusstsein der Bürger zu<br />
rufen.<br />
Beispielhaft könnte die Beteiligung an einer gemeinschaftlichen Photovoltaikanlage wie folgt<br />
aussehen:<br />
Anlagendaten:<br />
Leistung: 20 kWpeak<br />
Fläche : 150 m²<br />
Energieertrag: 18.000 kWh/a<br />
Investitionskosten: 127.720 €<br />
Beteiligungsmöglichkeit:<br />
1 Anteil entspricht: 300 Wpeak<br />
1 Anteil entspricht: 1.920 €<br />
1 Anteil kostet: 250 €<br />
EEE GmbH 263
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Pro Anteil wird jährlich ein Gutschein in der Höhe von 37 € ausbezahlt<br />
Nach 10 Jahren ergibt sich somit eine Rückzahlung von 370 €<br />
Nach dieser beispielhaften Berechnung kann nun gesehen werden, dass sich durch eine<br />
derartige anteilsmäßige Beteiligung an einer gemeinschaftlichen Photovoltaikanlage das<br />
eingesetzte Kapital eine Verzinsung von 4% p.a. erfährt.<br />
So könnte ein Anreiz für die Bürger geschaffen werden, sich an einer gemeinschaftlichen<br />
Anlage zu beteiligen. Der Gutschein, den <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ausbezahlt, könnte auch<br />
beispielsweise so gestaltet werden, dass es eine Gutschrift auf der Stromrechnung darstellt,<br />
da dieser Anteil „gedankengemäß“ aus der gemeinschaftlichen Anlage stammt und<br />
regenerativ erzeugt wurde.<br />
Die Höhe des jeweils ausbezahlten Gutscheins bzw. auch die Höhe der Verzinsung könnte<br />
auch so gestaltet werden, dass diese mit der steigenden Anzahl an verkauften Anteilen<br />
steigt.<br />
Somit sind in den Abschnitten zur Finanzierung eine große Auswahl von Möglichkeiten<br />
dargestellt, die im Projektgebiet, für die unterschiedlichen Vorhaben ausgewählt oder<br />
berücksichtigt werden können. Es sollen hiermit zumindest Ideen vermittelt werden, welche<br />
Möglichkeiten für bestimmte Investitionen in Betracht gezogen werden können.<br />
Das Spektrum der angebotenen Fördermöglichkeiten können jedoch oft nur innerhalb eines<br />
bestimmten Zeitraums in Anspruch genommen werden. Daher ist es ratsam sich vor der<br />
Umsetzung von Maßnahmen über die derzeit verfügbaren Fördermodelle beim Land, Bund,<br />
Klima- und Energiefonds, etc. nochmal im konkreten zu informieren.<br />
EEE GmbH 264
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
ZUSAMMENFASSUNG<br />
Aus der vorliegenden Studie ging aus der Analyse der energetischen Situation der Haushalte<br />
in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> und den Umlandgemeinden hervor, dass sich der mittlere<br />
Gesamtenergiebedarf eines durchschnittlichen Haushalts der Kommune wie folgt<br />
untergliedert:<br />
Wärme: 19,9 MWh<br />
Strom: 3,8 MWh<br />
Treibstoff: 14,8 MWh<br />
und somit in Summe 38,5 MWh beträgt. Die mittleren Ausgaben eines durchschnittlichen<br />
Haushalts für Energieträger betragen jährlich rund 3.940 €.<br />
Für die Gesamtanzahl der 6.600 Haushalte beträgt der durchschnittliche<br />
Gesamtenergiebedarf in Summe 230.600 MWh und gliedert sich Anteilsmäßig in 53%<br />
Wärme-, 11% Strom- und 36% Treibstoffbedarf.<br />
Die ermittelten Gesamtenergiekosten für die Haushalte im Projektgebiet ergeben in Summe<br />
24.130.000.- Euro jährlich.<br />
Die Summe der möglichen Einsparpotentiale der Haushalte, die sich durch thermische<br />
Sanierung der Gebäude, Energieträgerwechsel und/oder durch Strom- und<br />
Treibstoffsparmaßnamen ergeben, betragen in Summe rund 27.000 MWh. Der Geldwert der<br />
Einsparpotentiale in den Haushalten beträgt etwa 2,9 Millionen Euro. Von diesem Betrag<br />
entfallen 43% auf Kosten für Treibstoffe, 31% auf Kosten für Wärmeenergieträger und 26%<br />
auf Kosten für elektrischen Strom.<br />
Aus der Analyse des Energiebedarfs auf kommunaler Ebene wurde ein durchschnittlicher<br />
Jahresenergiebedarf von rund 7.904 MWh ermittelt.<br />
Zusammenfassung<br />
EEE GmbH 265
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die Energiekosten die im kommunalen Bereich damit verbunden sind betragen jährlich ca. €<br />
941.000.- und verteilen sich zu 41% auf Wärme-, zu 52% auf Strom- und zu 7% auf<br />
Treibstoffkosten.<br />
Durch das Ausschöpfen der ermittelten Sparpotentiale könnten bis zu 9,3% des kommunalen<br />
Gesamtenergiebedarfes eingespart werden. Die Sparpotentiale können vor allem durch die<br />
Optimierung der Gebäudehülle, Beleuchtungsmanagement in Schulen und der<br />
Straßenbeleuchtung, als auch durch den bewussteren Umgang mit Energie erreicht werden.<br />
Der Geldwert des gesamten Einsparpotentials wird auf rund € 109.400.- geschätzt. Davon<br />
entfallen 80% auf Einsparungen im Wärme- und 20% auf Einsparungen im Strombereich. Die<br />
Gesamtkosteneinsparung liegt bei rund 12%.<br />
Der Energiebedarf aus wirtschaftlicher Tätigkeit konnte mit einem hochgerechneten<br />
Jahresenergiebedarf von 5.350 MWh für die landwirtschaftlichen Betriebe errechnet werden<br />
und für die gewerbliche Wirtschaft wurde ein Jahresenergiebedarf von ca. 295.200 MWh<br />
ermittelt. In Summe ergibt sich der Endenergiebedarf aus gewerblicher Wirtschaft und<br />
Landwirtschaft in Summe mit rund 300.550 MWh und verteilt sich zu 73% auf Wärme, 10%<br />
auf Strom und mit 17% auf Treibstoffe.<br />
Der Gesamtbedarf an Endenergie in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> liegt somit in Summe bei rund<br />
540.000 MWh jährlich. Die Anteilsmäßig stärkste Bedarfsgruppe stellen die<br />
Gewerbebetriebe mit einem Anteil von jeweils 55% am Gesamtenergiebedarf dar. Die<br />
durchschnittlichen jährlichen Gesamtausgaben für Energieträger belaufen sich auf rund 46,2<br />
Millionen Euro.<br />
Durch die Umsetzung der ermittelten Sparpotentiale lässt sich dieser Gesamtenergiebedarf<br />
in der Projektregion um 27.700 MWh/a reduzieren.<br />
Durch Energiesparmaßnahmen können mindestens etwa 3 Millionen Euro jährlich eingespart<br />
werden, das ist ein Potential von 6,5%.<br />
EEE GmbH 266
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Aus der Analyse des Ressourceneinsatzes im Projektgebiet konnte ermittelt werden, dass es<br />
möglich ist den derzeitigen Energiebedarf aus den lokal vorhandenen Ressourcen um 11% zu<br />
decken. Nach Umsetzung der vorgeschlagenen Sparmaßnahmen erhöht sich dieser Anteil<br />
auf 12%.<br />
Wenn man die vorhandenen Ressourcen lediglich zur Abdeckung des Energiebedarfs der<br />
Haushalte und des öffentlichen Bereichs heranziehen würde, könnten nach Umsetzung der<br />
Sparmaßnahmen rund 30% des Bedarfs gedeckt werden.<br />
Der Geldwert der nutzbaren Ressourcen beträgt 5,8 Millionen Euro.<br />
Im Hinblick auf die vollständige Umstellung der Energieversorgung von <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
auf erneuerbare Energieträger müssten in Summe 38% des Energieholzpotentials sowie 25%<br />
der gesamten Ackerfläche im Landkreis Greiz in Anspruch genommen werden.<br />
Die aufgrund des aktuellen Energieträgereinsatzes entstehenden Emissionen an CO2<br />
betragen jährlich rund 145.000 t/Jahr. Nach der Berücksichtigung von<br />
Energiesparpotentialen können die Emissionen auf rund 137.000 t und somit um ca. 5%<br />
gesenkt werden. Hinsichtlich der Emissionsreduktionspotentiale wurde ein Szenario<br />
berechnet, indem ermittelt wurde, welche Einsparungen sich durch die Substitution von<br />
Heizöl durch Biomasse ergeben würden. Hierbei war das Ergebnis, dass durch den Austausch<br />
aller privaten Ölheizungen durch Biomassekessel und durch die Umsetzung von<br />
Sparmaßnahmen es zu einer Emissionsminderung von insgesamt 10% kommen würde.<br />
Die benötigten Anlagenleistungen zur Deckung des aktuellen Energiebedarfes in der<br />
Projektregion würden für den Bereich Wärme 203 MW, für den Bereich Strom 7,6 und für<br />
den Bereich der Deckung des Treibstoffbedarfs rund 19 MW.<br />
Aus den Ergebnissen des <strong>Energiekonzept</strong>s wurden in weiterer Folge Maßnahmenvorschläge<br />
abgeleitet.<br />
EEE GmbH 267
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Hierbei wurden einerseits Maßnahmen für den Bereich Wirtschaft dargestellt, welche<br />
Sparpotentiale in unterschiedlichen Bereichen (Produktionsstätten, einzelne Prozesse,<br />
Verwaltungen, etc.) von Gewerbe- und Industriebetrieben aufzeigen und auch mögliche<br />
Umsetzungsmaßnahmen zur kontinuierlichen Reduktion und Überwachung des<br />
Energiebedarfs und somit auch der Emissionen vorgeschlagen sind.<br />
Ebenfalls wurden Möglichkeiten in unterschiedlichen Branchen (Lebensmittelhandel,<br />
Tourismusbetrieb, etc.) dargestellt, die erfahrungsgemäß zu Energieeinsparungen in den<br />
betreffenden Bereichen mit sich bringen.<br />
Ebenso wurden für den Bereich der privaten Haushalte Energiespar- und<br />
Umsetzungsmaßnahmen beschrieben, was auch gleichzeitig eine Basis für die<br />
Informationsvermittlung der Bevölkerung durch Publikationen in Zeitschriften auf einer<br />
Energiesparseite sein könnte.<br />
Für den öffentlichen Bereich wurden Maßnahmen vorgeschlagen, welche sich grob in zwei<br />
Bereiche unterteilen lassen:<br />
Übergeordnete Maßnahmen:<br />
- Dieser Maßnahmenkomplex soll kontinuierlich in den künftigen<br />
Energieplanungen Berücksichtigung finden, wie beispielsweise die<br />
Berücksichtigung des Energiethemas in der örtlichen Raumordnung, der<br />
Schaffung eines Logistiknetzwerkes für Biomasse,<br />
Straßenbeleuchtungsoptimierung, Einführung einer Energiebuchhaltung,<br />
sowie Informations- und Schulungsaktivitäten<br />
Spezielle Maßnahmen, welche Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im<br />
Gebäudebereich darstellen<br />
- Diese Maßnahmengruppe befasst sich vor allem mit den kommunalen<br />
Gebäuden und Anlagen hinsichtlich Sanierung, Energieträgerwechsel oder<br />
Optimierung im Beleuchtungsbereich<br />
EEE GmbH 268
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
- Auch in diesem Abschnitt erfolgte grundsätzlich eine Untergliederung der<br />
Maßnahmen in einen allgemeinen Teilbereich, in welchem Richtwerte und<br />
typische Sparpotentiale beschrieben sind, die sich erfahrungsgemäß in den<br />
unterschiedlichen Gebäudearten aufgrund der Nutzungsart ergeben<br />
(Pädagogische Einrichtungen, Sporthallen, Schwimmbäder, etc.)<br />
- Die einzelnen kommunalen Gebäude wurden dann auch separat analysiert<br />
und hinsichtlich der energetischen Beschaffenheit dargestellt und<br />
Optimierungsmöglichkeiten beschrieben<br />
Des Weiteren wurden mögliche Schritte für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> zur Umsetzung von<br />
Maßnahmen beschrieben, die eine Übersicht und die Handlungsfelder für eine künftige<br />
nachhaltige Energieversorgung darstellen sollen.<br />
Neben den Sparmaßnahmen und der Handlungsfelder zur Umsetzung von Maßnahmen im<br />
privaten, wirtschafts- und öffentlichen Bereich, wurden Maßnahmen zum potentiellen<br />
Einsatz der lokal vorhandenen Ressourcen eruiert und für die folgenden Nutzungsvarianten<br />
berechnet:<br />
Direkte thermische Nutzung des Biomassepotentials (19 bis 23 MW)<br />
Thermische Vergasung / Verstromung / Methanierung holzartiger Biomasse<br />
Biogasproduktion<br />
Die Ermittlung des Potentials zur thermischen Nutzung der lokal vorhandenen Biomasse und<br />
Biomassereststoffe ergab folgendes Ergebnis:<br />
Vollnutzung des nicht als Sägeholz genutzten Anteils am Holzzuwachs in allen Forsten<br />
im Projektgebiet erlaubt eine Anlagenleistung von etwa 7 bis 9 MW<br />
Aus der Nutzung des Holzpotentials durch die Bewirtschaftung des Schutzstreifens<br />
und der Waldflächen rund um die Talsperre <strong>Zeulenroda</strong> ergibt sich das Potential<br />
einer Kesselnennleistung von 1,2 MW<br />
das Energieholzpotential aus landwirtschaftlichen Kurzumtriebsflächen erlaubt die<br />
Versorgung einer Anlage mit einer Kesselnennleistung von 0,8 bis 1 MW<br />
EEE GmbH 269
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
die thermische Nutzung des Strohpotentials gemäß Szenario erlaubt die Befeuerung<br />
einer Anlage mit 11 bis 13 MW Kesselnennleistung<br />
die Biomasse aus den Reststoffen der industriellen Produktion kann in einem Kessel<br />
von etwa 120 kW (0,12 MW) verwertet werden<br />
In Summe ergibt sich nun aus der thermischen Nutzung des nachwachsenden bzw. aus den<br />
Produktionsprozessen des Gewerbes stammenden Biomassepotentials eine<br />
Anlagennennleistung von 19 bis 23 MW.<br />
Neben der direkten Verfeuerung der holzartigen Biomasse besteht noch die Möglichkeit<br />
diese, wie im Biomassekraftwerk Güssing, unter Wasserdampfastmosphäre zu vergasen und<br />
das Produktgas entweder in einem Gasmotor für die Stromproduktion zu verwenden oder<br />
dieses Aufzubereiten und in Methan umzuwandeln, welches problemlos in ein Erdgasnetz<br />
eingespeist werden kann. Betreffend der Vergasungstechnologie wurde aus den errechneten<br />
Ressourcen in <strong>Zeulenroda</strong> eine mögliche Brennstoffleistung von 2,2 MW ermittelt. Dies<br />
entspricht einer entsprechenden Leistung von 550 kW elektrisch und 1,2 MW thermisch. Die<br />
erzielbare Leistung für die Holzmethanierung beträgt 1,4 MW.<br />
Biogas ist wie Erdgas ein vielseitiger Energieträger und kann für die Bereitstellung von<br />
Wärme und Strom sowie als Treibstoff für Kraftfahrzeuge eingesetzt werden.Aus den<br />
Ressourcenszenarien ergibt sich eine potenzielle Gesamtbrennstoffleistung von 4,2 MW.<br />
Eine nahe liegende Möglichkeit der Biogasnutzung ist die Anbindung eines großen<br />
Abnehmers, wie etwa eines Industriebetriebes, mittels einer eigens errichteten<br />
Biogasleitung. Beim Abnehmer kann das Biogas über einen oder mehrere Motoren bei einer<br />
Generatorgesamtleistung von 1,3 MW in elektrischen Strom umgewandelt werden. Die<br />
dabei anfallende Wärmeleistung von insgesamt 1,6 MW findet idealerweise Verwendung für<br />
die Bereitstellung von Prozesswärme, Heizung oder Warmwasser.<br />
Die Einspeiseleistung in Erdgasqualität in ein bestehendes Gasnetz beträgt rund 3 MW.<br />
EEE GmbH 270
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Im Hinblick auf die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen wird die konkrete<br />
Maßnahmenwahl natürlich in den meisten Fällen von den vorherrschenden<br />
Rahmenbedingungen (Fördermöglichkeiten, Energie- und Treibstoffpreise, Wirtschaftslage,<br />
etc.) bestimmt. Daher ist es für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> wichtig, dass sich die Gemeinde für die<br />
schrittweise Umsetzung der Maßnahmen intern einen Zeitplan und konkrete Ziele festlegt,<br />
um folglich auch die Maßnahmen und Projekte mit einer gesicherter Finanzierung umsetzen<br />
kann.<br />
Hinsichtlich der Finanzierung sollte <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> immer die Nutzung bestehender<br />
Förderprogramme prüfen. Da es jedoch langfristig nicht abschätzbar ist, wie sich diese<br />
Programme in Zukunft entwickeln, würde sich für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> auch die Einrichtung<br />
eines „Maßnahmen- und Klimaschutzfonds“ anbieten. Die Finanzierung über einen<br />
derartigen Fonds könnte dadurch erfolgen, dass Energiekosten-Einsparungen aus getätigten<br />
Investitionen (bspw. Sanierungsmaßnahmen) in den Fonds einfließen. Wenn nun folglich<br />
weitere Umsetzungsmaßnahmen realisiert werden müssen, können die Investitionen dann<br />
aus diesem Fonds getätigt werden.<br />
Und ein wesentlicher Aspekt um den Überblick über die Gesamtheit zu bewahren ist die<br />
dauerhafte Überwachung der Energiesituation und auch der Wirksamkeit von getätigten<br />
Maßnahmen. Dies ist am besten durch eine gezielte Aufzeichnung und Führung einer<br />
Energiebuchhaltung. Dadurch lassen sich auch Schwachstellen hinsichtlich Energieeffizienz<br />
und Energiebedarf von diversen Objekten und Anlagen analysieren, was die Basis für die<br />
Setzung von konkreten Maßnahmen darstellt. Auch für die Bewertung des tatsächlichen<br />
Umsetzungserfolges ist der Einsatz eines derartigen Managementsystems empfehlenswert.<br />
EEE GmbH 271
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
LITERATURVERZEICHNIS<br />
AID INFODIENST (2010) Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V., http://www.aid.de<br />
BRAUN,R. UND PFEIFFER U. (2005): Wohnflächennachfrage in Deutschland; Empirica Institut<br />
BIOMASSENUTZUNG - Energy for everybody http://www.biomasse-nutzung.de<br />
BUNDESFORSCHUNGSANSTALT FÜR FORST- UND HOLZWIRTSCHAFT, INSTITUT FÜR ÖKONOMIE (2006):<br />
Waldgesamtrechnung für Deutschland, 1993 – 2004<br />
ENERGIEPLAN GMBH (2010): Dipl.-Ing. Till Bethe, Hauptstelle Kandern, Bibelisgasse 5, 79400<br />
Kandern, www.ist-energieplan.de<br />
ENERGEIAGENTUR NRW (2010): Energieagentur NRW, Haroldstraße 4, 0213 Düsseldorf,<br />
http://www.energieagentur.nrw.de/<br />
ENERGIEAGENTUR.NRW (2010): Energie im Unternehmen http://www.energie-im-<br />
unternehmen.de/<br />
ENERGY GLOBE PORTAL (2010): http://www.energyglobe.com<br />
FREISTAAT THÜRINGEN; MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND UMWELT (2009): Bericht<br />
zur Entwicklung der Landwirtschaft in Thüringen 2009 (Berichtsjahre 2007 und 2008)<br />
FREISTAAT THÜRINGEN; MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND UMWELT (o.J.): Thüringer<br />
Bioenergieprogramm<br />
FREISTAAT THÜRINGEN; MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT, TECHNOLOGIE UND ARBEIT (o.J): Energie- und<br />
Klimastrategie Thüringen 2015<br />
Literaturverzeichnis<br />
EEE GmbH 272
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
HOFMANN, FRANK ET. AL. (2005): Evaluierung der Möglichkeit zur Einspeisung von Biogas in das<br />
Erdgasnetz. Herausgeber Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR); Leipzig August<br />
2005<br />
INFORMATIONSDIENST HOLZMOBILISIERUNG (o.J.): Mobilisierungsprofil Thüringen<br />
INSTITUT FÜR ARBEITSMARKT- UND BERUFSFORSCHUNG (2009): Veränderungen der<br />
Pendlerverflechtungen in Deutschland zwischen 1993 und 2008<br />
REGIONALMANAGEMENT DER REGION GREIZ (o.J.): Machbarkeitsstudie: Errichtung von Anlagen zur<br />
Versorgung lokaler Objekte mit Energie aus regionalen alternativen Energiequellen; Stand<br />
März 2007<br />
STATISTISCHES BUNDESAMT (2008): Energieverbrauch der privaten Haushalte. Wohnen,<br />
Mobilität, Konsum und Umwelt; Begleitmaterial zur Pressekonferenz am 5. November 2008<br />
in Berlin.<br />
THIEL, C. (2000): Vergleichende hydrologische Modellierung zweier Flusseinzugsgebiete<br />
unterschiedlicher Hydrodynamik (<strong>Zeulenroda</strong>, Thüringen & Mulargia, Sardinien) mit dem<br />
Modellsystem MMS/PRMS unter Integrativer Verwendung von Geoinformationssystemen<br />
und Fernerkundungsdaten; Diplomarbeit an der Friedrich Schiller Universität Jena.<br />
THÜRINGER LANDESAMT FÜR STATISTIK (2010): Holzeinschlag in Thüringen 2009<br />
THÜRINGER LANDESAMT FÜR STATISTIK (2010): Onlinedaten<br />
(http://www.tls.thueringen.de/seite.asp?aktiv=dat01&startbei=datenbank/default2.asp)<br />
THÜRINGER LANDESAMT FÜR STATISTIK (2009): Statistisches Jahrbuch Thüringen 2008<br />
THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (2009): Elbegebiet, Teil I, Abflüsse Pegel<br />
Weida<br />
THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (o.J.): Regionale und lokale<br />
Windsysteme in Thüringen<br />
EEE GmbH 273
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (2010): Jahresbericht Oberirdische<br />
Gewässer, Quantitativ; Berichtsjahr 2009<br />
THEIßING, MATTIAS ET AL. (2005): BIOGas - Einspeisung und Systemintegration in bestehende<br />
Gasnetze. EdZ-Projekt Nr. 807711; www.edz.at ; Wien 2005<br />
EEE GmbH 274
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
ABBILDUNGSVERZEICHNIS<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Darstellung eines Screenshots der Access-Erhebungsdatenbank zu den<br />
Haushaltserhebungen (Quelle: Eigenerstellung, 2009) ........................................................... 14<br />
Abbildung 2: Darstellung eines Screenshots der Access-Erhebungsdatenbank zu den<br />
Erhebungen der Gemeindegebäude sowie weitere öffentliche Gebäude der Gemeinde<br />
(Quelle: Eigenerstellung, 2009) ................................................................................................ 15<br />
Abbildung 3: Darstellung eines Screenshots der Access-Erhebungsdatenbank zu den<br />
Erhebungen der Wirtschaft bzw. Gewerbebetriebe (Quelle: Eigenerstellung, 2009) ............. 16<br />
Abbildung 4: Entwicklung der Übernachtungen und Ankünfte (Quelle: Thüringer Landesamt<br />
für Statistik 2010) ..................................................................................................................... 22<br />
Abbildung 5: Entwicklung der Beschäftigtenzahlen (Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik<br />
2010) ......................................................................................................................................... 22<br />
Abbildung 6: Entwicklung der Finanzen des öffentlichen Haushaltes (Quelle: Thüringer<br />
Landesamt für Statistik 2010) .................................................................................................. 23<br />
Abbildung 7: Darstellung des Energieträgereinsatzes ............................................................. 25<br />
Abbildung 8: Darstellung der Aufteilung der eingesetzten Energiesysteme zur WW-Bereitung<br />
.................................................................................................................................................. 26<br />
Abbildung 9: Darstellung der Verteilung der Gebäude nach Altersklassen ............................. 27<br />
Abbildung 10: Alter der Fester der privaten Wohngebäude ................................................... 28<br />
Abbildung 11: Ausstattungsgrad der Haushalte mit Elektrogeräten ....................................... 30<br />
Abbildung 12: Häufigkeiten der in den Haushalten vorhandenen Geräte .............................. 30<br />
Abbildung 13: Aufteilung des Gesamtenergiebedarfs eines Haushalts ................................... 33<br />
Abbildung 14: Aufteilung des Gesamtenergiebedarfs aller Haushalte .................................... 34<br />
Abbildung 15: Überblick über den Energiebedarf und die Kosten der Haushalte ................... 37<br />
Abbildung 16: Überblick über den Energiebedarf, die Kosten und der Sparpotentiale der<br />
Haushalte.................................................................................................................................. 40<br />
Abbildung 17: Energieträgereinsatz im öffentlichen Bereich .................................................. 44<br />
Abbildung 18: Überblick über den Energiebedarf und die Kosten im öffentlichen Bereich ... 47<br />
Abbildung 19: Überblick über den Energiebedarf, die Kosten und der Sparpotentiale im<br />
öffentlichen Bereich ................................................................................................................. 50<br />
Abbildung 20: Reduzierter Gesamtenergiebedarf untergliedert nach Gemeinden ................ 56<br />
Abbildung 21: Mittlere tägliche Globalstrahlungssumme in Wh/m² (Quelle:<br />
www.satellight.com; 2009) ...................................................................................................... 61<br />
Abbildung 22: Solares Energiepotential nach Gemeinden ...................................................... 63<br />
EEE GmbH 275
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 23: Darstellung des Energieholzpotentials aus der Forstwirtschaft ....................... 66<br />
Abbildung 24: Darstellung des Energieholzpotentials aus der Landwirtschaft ....................... 70<br />
Abbildung 25: Rotorformen mit vertikaler Drehachse ............................................................ 71<br />
Abbildung 26: Niederschlagsdiagramm <strong>Zeulenroda</strong><br />
(http://commons.wikimedia.org/wiki/File:ZEULENRODA_nieder.svg) ................................... 72<br />
Abbildung 27: Darstellung der Ressourcenpotentiale ............................................................. 74<br />
Abbildung 28: Beispielhafte Veranschaulichung der Deckungsgrade ..................................... 75<br />
Abbildung 29: Darstellung der Geldwerte aus den Ressourcenpotentialen ........................... 76<br />
Abbildung 30: Schematische Darstellung des theoretischen Deckungsgrades ....................... 77<br />
Abbildung 31: Schematische Darstellung des Deckungsgrades für die Abdeckung des<br />
Gesamtenergiebedarfs ............................................................................................................. 81<br />
Abbildung 32: Schematische Darstellung des Deckungsgrades für die Abdeckung des<br />
Gesamtenergiebedarfs ............................................................................................................. 82<br />
Abbildung 33: Darstellung der möglichen Emissionsreduktion ............................................... 85<br />
Abbildung 34: Darstellung der möglichen Emissionsreduktion durch die Substitution von<br />
Heizöl durch Biomasse ............................................................................................................. 86<br />
Abbildung 35: Emissionen und Reduktionsmöglichkeiten innerhalb der HBG1 ...................... 87<br />
Abbildung 36: Darstellung der prozentuellen Aufteilung der Wärmeverluste an einem<br />
ungedämmten Haus ............................................................................................................... 104<br />
Abbildung 37: Darstellung der prozentuellen Aufteilung der Anteile für Tätigkeiten in denen<br />
wir täglich Wasser benötigen (Quelle: ECOTechnik, 2008) ................................................... 107<br />
Abbildung 38: Kumulierte Anschaffungs- und Betriebskosten einer Na-Dampflampe<br />
gegenüber einer LED-Lampe in der Straßenbeleuchtung ...................................................... 119<br />
Abbildung 39: Modell einer lokalen Energieversorgung (Quelle: EEE GmbH) ....................... 197<br />
Abbildung 40: PPP-Modell im Bereich der kommunalen Energieversorgung (Quelle: EEE<br />
GmbH) .................................................................................................................................... 199<br />
Abbildung 41: Betreibermodell einer Biomasse-Fernwärmeanlage ...................................... 203<br />
Abbildung 42: Betreibermodell einer Biomasse-KWK-Anlage ............................................... 204<br />
Abbildung 43: Schematische Darstellung des Betreibermodells einer Biogasanlage............ 204<br />
Abbildung 44: Einrichtung zur Biogaseinspeisung (Quelle: nach http://www.biogasnetzeinspeisung.at/technische-planung/biogasnutzung-netzeinspeisung/index.html)<br />
....... 205<br />
Abbildung 45: Energiebuchhaltung - Login (Quelle: EEE 2007) ............................................. 282<br />
Abbildung 46: Energiebuchhaltung - Stammdaten-Startseite (Quelle: EEE 2007) ................ 283<br />
Abbildung 47: Energiebuchhaltung - Stammdaten-Gemeindedetails 1 (Quelle: EEE 2007) . 283<br />
Abbildung 48: Energiebuchhaltung - Gemeindedetails 2 (Quelle: EEE 2007)........................ 284<br />
EEE GmbH 276
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 49: Energiebuchhaltung - Stammdaten-Anlagenübersicht (Quelle: EEE 2007) ... 285<br />
Abbildung 50: Energiebuchhaltung - Stammdaten neu/ändern (Quelle: EEE 2007) ............. 286<br />
Abbildung 51: Energiebuchhaltung - Optimierungsübersicht (Quelle: EEE 2007) ................. 287<br />
Abbildung 52: Energiebuchhaltung - Optimierung neu/ändern (Quelle: EEE 2007) ............. 287<br />
Abbildung 53: Energiebuchhaltung - Verbrauchswerte-Anlagenübersicht (Quelle: EEE 2007)<br />
................................................................................................................................................ 288<br />
Abbildung 54: Energiebuchhaltung - Anlagenübersicht 2 (Quelle: EEE 2007) ....................... 288<br />
Abbildung 55: Energiebuchhaltung - Anlagenübersicht 3 (Quelle: EEE 2007) ....................... 289<br />
Abbildung 56: Energiebuchhaltung - Verbrauchswerte-Anlagenwerte neu/ändern (Quelle:<br />
EEE 2007) ................................................................................................................................ 289<br />
Abbildung 57: Energiebuchhaltung - Statistiken-Listenübersicht (Quelle: EEE 2007) ........... 290<br />
Abbildung 58: Energiebuchhaltung - Statistiken-Liste Jahreswerte (Quelle: EEE 2007) ....... 290<br />
Abbildung 59: Energiebuchhaltung - Statistiken-Kennzahlenvergleich (Quelle: EEE 2007) .. 291<br />
Abbildung 60: Energiebuchhaltung - Statistiken-Mehrjahresvergleich (Quelle: EEE 2007) .. 292<br />
Abbildung 61: Gesamtenergiebedarf <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> .................................................... 295<br />
Abbildung 62: Deckungsgrad für Gesamtenergiebedarf <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ....................... 296<br />
Abbildung 63: Deckungsgrad je Ortsteil für Gesamtenergiebedarf <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ...... 297<br />
Abbildung 64: Landwirtschaftliches Gesamtenergiepotenzial <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> .............. 298<br />
Abbildung 65: Solares Gesamtenergiepotenzial <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ................................... 299<br />
Abbildung 66: Solares Gesamtenergiepotenzial <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ................................... 300<br />
Abbildung 67: Aufbereitung von Biogas zur Erzeugung von Biomethan (nach<br />
http://www.virtuellesbiogas.at/node/167) ........................................................................... 303<br />
Abbildung 68: Einrichtung zur Biogaseinspeisung (Quelle: nach http://www.biogasnetzeinspeisung.at/technische-planung/biogasnutzung-netzeinspeisung/index.html)<br />
....... 305<br />
Abbildung 69: Darstellung einer Biogas-Netzeinspeisung (nach http://www.biogasnetzeinspeisung.at/technische-planung/biogasnutzung-netzeinspeisung/index.html)<br />
....... 306<br />
Abbildung 70: Darstellung der Vergütungssätze (www.wikipedia.de) .................................. 312<br />
Abbildung 71: Energie- und Stoffbilanz Biogasanlage Heiligenkreuz .................................... 317<br />
Abbildung 3: Break Even Point der Substratkosten in Abhängigkeit der Investitionskosten 322<br />
Abbildung 4: Break Even Point der Substratk. in Abhängigkeit des Preisindex der<br />
Substratkosten ....................................................................................................................... 322<br />
Abbildung 5: Break Even Point der Substratkosten bei unterschiedlichen Preisindizes Heizöl<br />
................................................................................................................................................ 323<br />
Abbildung 6: Break Even Point der Substratkosten in Abhängigkeit des Heizölpreises ........ 323<br />
EEE GmbH 277
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 7: Break Even Point Substratkosten in Abhängigkeit der verkauften Wärmemenge<br />
................................................................................................................................................ 324<br />
Abbildung 8: Break Even Point Substratk. in Abhängigkeit der verkauften Biogasmenge exkl.<br />
BHKW ...................................................................................................................................... 324<br />
Abbildung 9: Break Even Point Substratkosten in Abhängigkeit des kalkulatorischen<br />
Wärmepreises ........................................................................................................................ 325<br />
Abbildung 10: Stromgestehungskosten in Abhängigkeit der Substratkosten ....................... 326<br />
Abbildung 11: Gestehungskosten Biogasverkauf in Abhängigkeit der Substratkosten ......... 327<br />
Abbildung 12: Investitionskostenaufteilung der gesamten Anlage ....................................... 328<br />
Abbildung 13: Jährliche Kosten der Biogasproduktion .......................................................... 329<br />
Abbildung 14: Jährliche Kosten der Verstromung im BHKW ................................................. 329<br />
Abbildung 15: Jährliche Kosten Biogasverkauf exkl. BHKW ................................................... 330<br />
Abbildung 16: Break-Even-Point Trassenlänge in Abhängigkeit der Wärmeanschlussleistung<br />
................................................................................................................................................ 331<br />
EEE GmbH 278
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
TABELLENVERZEICHNIS<br />
Tabellenverzeichnis<br />
Tabelle 1: Haushalte nach Größe und Anteil ........................................................................... 24<br />
Tabelle 2: Energieträgereinsatz für die Wärmebereitstellung in den Haushalten .................. 25<br />
Tabelle 3: Warmwasserbereitung in den Haushalten .............................................................. 26<br />
Tabelle 4: Verteilung des Wärmebedarfes der Haushalte nach Haushaltsgrößen .................. 27<br />
Tabelle 5: Altersklassenverteilung der Gebäude ..................................................................... 27<br />
Tabelle 6: Alter der Gebäudefenster ........................................................................................ 28<br />
Tabelle 7: Wärmedämmung der Wohngebäude und zugehörige Energiekennzahlen ............ 29<br />
Tabelle 8: Mittlerer Strombedarf nach Haushaltsgröße .......................................................... 31<br />
Tabelle 9: Ausstattung der Haushalte mit Kraftfahrzeugen .................................................... 31<br />
Tabelle 10: Treibstoffbedarf nach Haushaltsgröße .................................................................. 32<br />
Tabelle 11: Hochgerechneter Energiebedarf nach Ortsteilen ................................................. 35<br />
Tabelle 12: Hochgerechnete Gesamtenergiekosten der Haushalte nach Gemeinden ........... 36<br />
Tabelle 13: Listung der analysierten öffentlichen Gebäude nach Gebäudebaujahr ............... 42<br />
Tabelle 14: Baujahr der öffentlichen Gebäude in <strong>Zeulenroda</strong> ................................................. 43<br />
Tabelle 15: Energiebedarf der öffentlichen Gebäude .............................................................. 46<br />
Tabelle 16: Energiebedarf der kommunalen Anlagen und Gebäude laut Erhebungsdaten .... 46<br />
Tabelle 17: Sparpotentiale der öffentlichen Gebäude ............................................................. 49<br />
Tabelle 18 : Reduzierter Energiebedarf der kommunalen Anlagen und Gebäude .................. 49<br />
Tabelle 19: Aktueller Gesamtenergiebedarf nach Bedarfs- und Energieträgergruppen ......... 53<br />
Tabelle 20: Aufteilung des aktuellen Energiebedarfes auf Hauptbedarfsgruppen ................. 54<br />
Tabelle 21: Energiesparpotentiale auf Basis Erhebungsdaten ................................................ 55<br />
Tabelle 22: Gesamtenergiebedarf nach Berücksichtigung von Einsparpotentialen ................ 55<br />
Tabelle 23: Aufteilung des reduzierten Energiebedarfes auf Hauptbedarfsgruppen.............. 57<br />
Tabelle 24: Mittlere jährliche Ausgaben für Energieträger in der Projektregion aktuell ........ 57<br />
Tabelle 25: Mittlere jährliche Ausgaben für Energieträger in der Projektregion nach<br />
Berücksichtigung von Sparpotentialen .................................................................................... 58<br />
Tabelle 26: Anlagenleistungen für die Energiebereitstellung ohne Spar- und<br />
Substitutionspotentiale ............................................................................................................ 59<br />
Tabelle 27: Anlagenleistungen für die Energiebereitstellung mit Spar- und<br />
Substitutionspotentialen .......................................................................................................... 59<br />
Tabelle 28: Übersicht über die nutzbaren Ressourcen in der Gemeinde ................................ 74<br />
EEE GmbH 279
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Tabelle 29: Geldwerte der Ressourcenpotentiale ................................................................... 76<br />
Tabelle 30: Erwartete Jahresemissionen an CO2 bei aktuellem Energieträgereinsatz .......... 85<br />
Tabelle 31: Erwartete Jahresemissionen an CO2 nach Berücksichtigung von Sparpotentialen.<br />
.................................................................................................................................................. 85<br />
Tabelle 32:Jährliche Verbrauchsdaten zu den unterschiedlichen Energiearten<br />
(Energieagentur NRW, 2010) ................................................................................................. 131<br />
Tabelle 33:Jährliche Kostendaten zu den unterschiedlichen Energiearten (Energieagentur<br />
NRW, 2010, nach WIBERA, „Überörtlicher Betriebsvergleich Bäderbetriebe 1994“<br />
Hallenbäder von 251 bis 500 m 2 Wasserfläche ) .................................................................. 131<br />
Tabelle 1: Standardauslegung ................................................................................................ 320<br />
Tabelle 2: Beispielhafter Vergleich Biogasnetz mit Fernwärme ............................................ 332<br />
EEE GmbH 280
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
A N H A N G I<br />
ANHANG I<br />
EEE GmbH 281
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Energiebuchhaltung<br />
Die Online Software Energiebuchhaltung für Gemeinden (ebh) dient zur Erfassung von<br />
energierelevanten Daten von gemeindeeigenen Gebäuden und Anlagen, sowie zur<br />
Auswertung von Statistiken und Ermittlung von eventuellen Schwachstellen oder<br />
Nutzerfehlverhalten.<br />
Die Software ist über jeden Internet Browser über die Adresse: http://www.eee-<br />
info.net/ebh erreichbar. Es sind keine Installationen erforderlich. Lediglich ein aktueller<br />
Internet Browser (Internet Explorer ab Version 6.0, Mozilla Firefox ab Version 1.5, Opera ab<br />
Version 9.0 …) ist für alle Funktionen der ebh notwendig.<br />
Login:<br />
Abbildung 45: Energiebuchhaltung - Login (Quelle: EEE 2007)<br />
Benutzername und Passwort werden vom EEE zugewiesen. Es ist nicht möglich Daten<br />
anderer Gemeinden aufzurufen oder gar zu ändern.<br />
EEE GmbH 282
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Stammdaten – Startseite:<br />
Nach erfolgreichem Login gelangt man auf die Startseite, auf der man in der<br />
oberen Navigationsleiste drei Hauptbereiche findet (Stammdaten,<br />
Verbrauchswerte und Statistiken).<br />
In jedem Formular sind je nach Bedarf Hilfefenster vorhanden, die<br />
automatisch bei wichtigen oder schwierigen Arbeitsschritten erscheinen (z.<br />
B.: im Formular Gemeindedetails im Link Gültig für Jahr das INFO Feld).<br />
Abbildung 46: Energiebuchhaltung - Stammdaten-Startseite (Quelle: EEE 2007)<br />
Stammdaten – Gemeindedetails Übersicht 1:<br />
Stammdaten (Ortsteile, Anlagen, Straßenbeleuchtung, …) werden, bis auf die<br />
Gemeindedetails, einmalig eingegeben. Die Gemeindedetails sind sich jährlich<br />
ändernde Daten wie z. B.: AZ Einwohner, AZ Haushalte, AZ Arbeitsplätze … In<br />
dieser Übersicht können neue Zeiträume (=Details) erstellt bzw. bestehende<br />
geschlossen werden.<br />
Abbildung 47: Energiebuchhaltung - Stammdaten-Gemeindedetails 1 (Quelle: EEE 2007)<br />
EEE GmbH 283
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Stammdaten – Gemeindedetails Übersicht 2:<br />
Abbildung 48: Energiebuchhaltung - Gemeindedetails 2 (Quelle: EEE 2007)<br />
In der Übersicht in Abbildung 48 können Gemeindedetails geändert werden (Klick auf Link<br />
gültig für Jahr).<br />
Gemeindedetails müssen aber nicht manuell für jeden Ortsteil (bei Gemeinden ohne<br />
Ortsteilgliederung wird nur ein Ortsteil mit dem Namen der Gemeinde erstellt) angelegt<br />
werden, sondern es wird mit dem Anlegen eines neuen Verbraucherzeitraumes (= neues<br />
Jahr) automatisch für jeden Ortsteil ein Datensatz mit den Vorjahreswerten angelegt<br />
(erstmalig mit Nullwerten), die dann bei Bedarf geändert werden können.<br />
EEE GmbH 284
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Stammdaten – Anlagenübersicht:<br />
Abbildung 49: Energiebuchhaltung - Stammdaten-Anlagenübersicht (Quelle: EEE 2007)<br />
In der Anlagenübersicht (dargestellt in Abbildung 49) sind alle Anlagen / Gebäude mit<br />
einigen wichtigen Details aufgelistet. Diese Übersicht, und auch die Formulare Neu bzw.<br />
Ändern, sieht für die Verbraucherkategorien Straßenbeleuchtung, Bauhof / Fuhrpark sowie<br />
Kanal / Wasser gleich aus (mit anderen Feldern je nach Kategorie).<br />
EEE GmbH 285
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Von hier aus können neue Anlagen angelegt werden, Details zu bestehenden Anlagen<br />
geändert werden und Anlagen gelöscht werden (eine Anlage mit vorhandenen<br />
Verbrauchswerten wird jedoch nur deaktiviert).<br />
Stammdaten – Anlagen neu / ändern:<br />
Die Eingabe von Pflichtfeldern wird auf Vollständigkeit überprüft und leere optionale<br />
Felder werden vor dem Speichern automatisch mit Null aufgefüllt (nur Zahlenfelder).<br />
Abbildung 50: Energiebuchhaltung - Stammdaten neu/ändern (Quelle: EEE 2007)<br />
EEE GmbH 286
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Stammdaten – Optimierungsübersicht:<br />
Zu allen Anlagen können Optimierungsmarkierungen gesetzt werden. Es können<br />
ein Startdatum, eine Maßnahme und ein Infotext einer Anlage zugeordnet<br />
werden. Diese Markierungen scheinen dann als Infofeld bei Statistiken auf um<br />
Verbrauchssprünge besser erklären zu können. Diese Markierungen haben aber<br />
keine „rechnerischen“ Auswirkungen auf statistische Auswertungen.<br />
Abbildung 51: Energiebuchhaltung - Optimierungsübersicht (Quelle: EEE 2007)<br />
Stammdaten – Optimierungen neu / ändern:<br />
Abbildung 52: Energiebuchhaltung - Optimierung neu/ändern (Quelle: EEE 2007)<br />
EEE GmbH 287
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Verbrauchswerte – Anlagenübersicht:<br />
In der Anlagenübersicht sind alle Anlagen / Gebäude mit einigen<br />
wichtigen Details aufgelistet. Diese Übersicht, und auch die Formulare<br />
Neu bzw. Ändern, sieht für die Verbraucherkategorien<br />
Straßenbeleuchtung, Bauhof / Fuhrpark sowie Kanal / Wasser gleich<br />
aus (mit anderen Feldern je nach Kategorie). Von hier aus können neue<br />
Verbrauchswerte für Anlagen erfasst, geändert oder gelöscht werden.<br />
Abbildung 53: Energiebuchhaltung - Verbrauchswerte-Anlagenübersicht (Quelle: EEE 2007)<br />
Verbrauchswerte – Anlagenübersicht 2:<br />
In dieser Anlagenübersicht sind alle Verbraucherzeitraume zur gewählten Anlagen /<br />
Gebäude aufgelistet mit Angaben wie viele Verbrauchswerte pro Zeitraum erfasst<br />
wurden (z. B.: Anzahl Verbrauchswerte 6 / 12 -> d.h. es sind noch 6 Verbrauchswerte<br />
für Juli bis Dezember zu erfassen). Von hier aus können neue Verbrauchswerte für<br />
einen bestimmen Zeitraum (klick auf Link Anzahl Verbrauchswerte) erfasst werden<br />
bzw. bestehende Werte geändert werden (Klick auf Link Anlage).<br />
Abbildung 54: Energiebuchhaltung - Anlagenübersicht 2 (Quelle: EEE 2007)<br />
EEE GmbH 288
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Verbrauchswerte – Anlagenübersicht 3:<br />
In dieser Anlagenübersicht sind einige wichtigen Verbrauchswerte zur<br />
gewählten Anlagen / Gebäude im gewählten Zeitraum aufgelistet und<br />
können von hier aus geändert bzw. gelöscht werden (Klick auf Link<br />
Zeitraum).<br />
Abbildung 55: Energiebuchhaltung - Anlagenübersicht 3 (Quelle: EEE 2007)<br />
Verbrauchswerte – Anlagenwerte neu / ändern:<br />
Die Eingabe von Pflichtfeldern wird auf Vollständigkeit überprüft und<br />
leere optionale Felder werden vor dem Speichern automatisch mit Null<br />
aufgefüllt (nur Zahlenfelder).<br />
Abbildung 56: Energiebuchhaltung - Verbrauchswerte-Anlagenwerte neu/ändern (Quelle: EEE 2007)<br />
EEE GmbH 289
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Statistiken – Listenübersicht:<br />
Abbildung 57: Energiebuchhaltung - Statistiken-Listenübersicht (Quelle: EEE 2007)<br />
Statistiken – Liste Jahreswerte:<br />
In der Übersicht sind alle Anlagen / Gebäude mit einigen wichtigen<br />
Details aufgelistet. Ab einer bestimmten Anlagen-anzahl erscheint<br />
automatisch ein Filter für die Verbraucher-kategorien Anlagen,<br />
Straßenbeleuchtung, Bauhof / Fuhrpark sowie Kanal / Wasser. Diese<br />
Übersicht sieht auch für die anderen Statistikübersichten gleich aus. Von<br />
hier aus können Statistiken für eine bestimmte Anlage abgerufen<br />
werden.<br />
Abbildung 58: Energiebuchhaltung - Statistiken-Liste Jahreswerte (Quelle: EEE 2007)<br />
EEE GmbH 290
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Diese Statistik listet alle Verbrauchswerte zur gewählten Anlage im gewählten Zeitraum (z.<br />
B.: Anlage Volksschule für Jahr 2005). Weiters werden für diesen Zeitraum<br />
Optimierungsmaßnahmen angezeigt (z. B.: Infofeld bei Werteliste August). Am Seitenanfang<br />
ist ein Filter für verschiedene Verbraucherkategorien (Wärme, Strom und Wärme) die beim<br />
Klick auf eine Kategorie die Grafik bzw. die Wertetabelle in die entsprechende Farbe<br />
umfärben. Weiters gibt es einen Filter mit dem man ein bestimmtes Jahr auswählen kann.<br />
Grundsätzlich werden nur Zeiträume angezeigt, die auch vollständig mit Verbrauchswerten<br />
ausgefüllt und geschlossen wurden (bei jährlicher Eingabe 1 Wert pro Jahr, bei<br />
Quartalseingabe 4 und bei monatlicher Dateneingabe 12) Das Schließen von<br />
Eingabezeiträumen ist im Bereich Stammdaten / Gemeindedetails möglich. Der Link<br />
Schließen erscheint nur, wenn alle vorgesehenen Werte für alle aktiven Anlagen erfasst<br />
wurden. Dieser Vorgang ist erforderlich, damit statistische Auswertungen und Kennzahlen<br />
sinnvoll und korrekt durchgeführt werden können. Die Auswahl des Eingabezeitraums<br />
(monatlich, quartalsmäßig bzw. jährlich) sollte deshalb sorgfältig überlegt und ausgewählt<br />
werden.<br />
Statistiken – Kennzahlenvergleich:<br />
Abbildung 59: Energiebuchhaltung - Statistiken-Kennzahlenvergleich (Quelle: EEE 2007)<br />
EEE GmbH 291
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
In dieser Statistik wird eine Gesamtenergiekennzahl (Strom-, Wärme- und<br />
Warmwasserverbrauch) ermittelt und grafisch als Benchmark zu allgemeinen Mittelwerten<br />
je nach Gebäudenutzung (Schule, Amtsgebäude, Altersheim, Wohnanlage, …) dargestellt. In<br />
der Infobox wird jeweils der Bereich für die Energiekennzahl gut, mittel und schlecht<br />
beschrieben. Der Zeitraum kann über das Feld Jahr auf ein bestimmtes Jahr eingeschränkt<br />
werden. Am Ende wird die Wertetabelle aufgelistet mit der jeweiligen<br />
verbrauchsspezifischen Energiekennzahl und einer Gesamtenergiekennzahl.<br />
Statistiken – Mehrjahresvergleich:<br />
Abbildung 60: Energiebuchhaltung - Statistiken-Mehrjahresvergleich (Quelle: EEE 2007)<br />
In dieser Statistik werden Jahreswerte pro Verbraucherkategorie für mehrere Jahre<br />
angezeigt. Der Zeitraum Alle Jahre kann über das Auswahlfeld eingeschränkt werden. Es wird<br />
dann die Auswertung vom ausgewählten Jahr bis zum aktuell letzten Jahr mit vollen<br />
Verbrauchswerten erstellt (siehe Infobox). Über die färbigen Filterschaltflächen können die<br />
Grafiken umgeschaltet werden. Gleichzeitig ändert sich dann auch die Hintergrundfarbe in<br />
der Wertetabelle.<br />
EEE GmbH 292
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Um die Energiebuchhaltung auch nachhaltig und erfolgreich einführen zu können, ist es<br />
erforderlich eine jeweils zuständige Person in der Gemeinde zu bestimmen. Diese Person ist<br />
dann für die regelmäßige Aufnahme und Eingabe der erforderlichen Daten verantwortlich.<br />
Möglich wäre aber auch, dass man die Verwaltung der Energiebuchhaltung an externe<br />
Personen ausgliedert, wobei die Bearbeitung in der Gemeinde zu bevorzugen ist.<br />
Nachdem die Entscheidung für die Bearbeitung in der Gemeinde gefallen ist und man sich<br />
für die Ablesezyklen (quartalsmäßig, halbjährlich, jährlich,…) entschieden hat, kann mit der<br />
Eingabe in das System begonnen werden. Um möglichst rasch zu Auswertungsergebnissen<br />
bei der Buchhaltung zu gelangen ist es empfehlenswert, zu Beginn die Ausgaben für die<br />
letzten 3 Jahre einzutragen, um sofort Sparmaßnahmen erkennen zu können. Bei der<br />
Eingabe selbst sollt mit jenen Objekten begonnen werden, die den größten<br />
Energieverbrauch und dadurch natürlich auch die größten Kosten in der Gemeinde<br />
verursachen.<br />
Die Energiebuchhaltung kann vor allem dann zu einer gewinnbringenden Sache für die<br />
Gemeinde werden, wenn die erforderlichen Daten regelmäßig eingetragen werden und die<br />
dementsprechenden Ergebnisse auch an die zuständigen Personen weitergeleitet werden,<br />
um aus den Ergebnissen heraus auch Einsparmaßnahmen zu setzen.<br />
Durch die regelmäßige Auseinandersetzung mit dem Thema Energie wird das<br />
Nutzerverhalten geändert und führt zu einem besseren Bewusstsein. Diese<br />
Bewusstseinsbildung kann dazu beitragen, dass durch nicht investive Maßnahmen bis zu<br />
20% an Kosten eingespart werden können. Natürlich sind es aber vor allem investive<br />
Maßnahmen, die je nach Gebäude- und Anlagensubstanz zu einer Einsparung führen.<br />
EEE GmbH 293
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
A N H A N G II<br />
ANHANG II<br />
EEE GmbH 294
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Kartendarstellungen<br />
Abbildung 61: Gesamtenergiebedarf <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
EEE GmbH 295
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 62: Deckungsgrad für Gesamtenergiebedarf <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
EEE GmbH 296
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 63: Deckungsgrad je Ortsteil für Gesamtenergiebedarf <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
EEE GmbH 297
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 64: Landwirtschaftliches Gesamtenergiepotenzial <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
EEE GmbH 298
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 65: Solares Gesamtenergiepotenzial <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
EEE GmbH 299
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 66: Solares Gesamtenergiepotenzial <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
EEE GmbH 300
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
A N H A N G III<br />
ANHANG II<br />
EEE GmbH 301
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Biogasaufbereitung und Einspeisung<br />
Grundsätzlich kann Biogas aus Biomasse und/oder biologisch abbaubaren Teilen von<br />
Abfällen mittels Gärung erzeugt werden.<br />
Als Herkunftsquellen für Biogas eignen sich grundsätzlich folgende:<br />
• Landwirtschaftliche Stoffe (Gräser, Mais, Silage, Energiepflanzen, Rückstände aus<br />
Getreide-, Maisproduktion, etc.)<br />
• Biogene Rückstände aus Industrie und Gewerbe (Nahrungs- und Genussmittelabfälle,<br />
Abfälle aus Tierverwertungen, Abwässer)<br />
• Kommunale Abfälle (Biotonne, Grasschnitt, Laub)<br />
• Tierische Exkremente aus der Landwirtschaft (Schweine- und Rindergülle, Pferdemist,<br />
Hühnerkot)<br />
Die Erzeugung von Biogas erfolgt in Fermentern (Reaktoren), durch Vergärung unter<br />
Ausschluss von Sauerstoff. Hauptkomponenten sind Methan und Kohlenstoffdioxid,<br />
abhängig von Ausgangsmaterial und Prozessverhältnissen können Nebenkomponenten wie<br />
Sauerstoff, Stickstoff und Verunreinigungen durch bakterielle Zersetzung schwefelhaltiger<br />
organischer Substanzen (Schwefelwasserstoff) enthalten sein. Da in der Praxis eine Mischung<br />
vieler verschiedener Stoffgruppen als Substrat verwendet wird, unterliegt die<br />
Zusammensetzung von Rohgasen entsprechenden Schwankungsbreiten, daher muss rohes<br />
Biogas mehr oder weniger stark aufgereinigt werden, um ein Produktgas zu erhalten, dass in<br />
weiterer Folge auch als Erdgassubstitut zur Netzeinspeisung oder als Bio-CNG genutzt<br />
werden kann.<br />
Um Biogas in das Gasnetz einzuspeisen, muss es bestimmte Qualitätsanforderungen<br />
erfüllen. Die entsprechende Änderung der chemischen Zusammensetzung des Biogases wird<br />
als Aufbereitung bezeichnet. Die Aufbereitung umfasst die Reinigung und die<br />
Methananreicherung des Biogases.<br />
Im Wesentlichen müssen bei der Aufbereitung Kohlendioxid, Wasser, Schwefelwasserstoff<br />
und Ammoniak abgetrennt werden.<br />
EEE GmbH 302
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Abbildung 67: Aufbereitung von Biogas zur Erzeugung von Biomethan (nach<br />
http://www.virtuellesbiogas.at/node/167)<br />
Darüber hinaus können je nach Art der Biogas-Herstellungsanlage auch noch weitere<br />
artfremde Stoffe im Biogas enthalten sein wie beispielsweise Siliziumverbindungen<br />
(Siloxane, Silane), Chlorkomponenten oder FCKWs, etc. Sind solche Bestandteile im zu<br />
behandelnden Rohbiogas enthalten, so sind eventuell weitergehende Aufreinigungsschritte<br />
vorzusehen.<br />
Die Reinigung des Rohbiogases (Beseitigung von sogenannten Gasbegleitstoffen) ist wichtig,<br />
da dadurch unter anderem auch Beschädigungen am Gasnetz oder den Gasgeräten beim<br />
Verbraucher auftreten können. Bei Biogas betrifft das vor allem die Entschwefelung und die<br />
Trocknung des Rohbiogases. Andere Begleitstoffe sind weniger relevant.<br />
Unter Methananreicherung wird die Hebung des Methananteils durch Entfernung von<br />
Kohlendioxid verstanden. Sowohl die Reinigung als auch die Methananreicherung sind Teile<br />
der Aufbereitung von Biogas, die je nach Qualität des Rohbiogases und geforderter Qualität<br />
des Produktbiogases durchgeführt werden.<br />
Als Aufbereitungsverfahren werden am häufigsten die Druckwechseladsorption und die<br />
Druckwasserwäsche eingesetzt.<br />
Biogaseinspeisung<br />
Biogas wird heute als erneuerbarer und nachhaltiger Energieträger verstanden, der<br />
mittlerweile an einer großen Anzahl von Standorten in ganz Europa produziert wird. Die<br />
heute übliche Technologie zur Nutzung des Energieinhaltes von Biogas ist die Verbrennung<br />
in Gasmotoren zur Erzeugung von elektrischer Energie mit Wirkungsgraden zwischen 30 und<br />
EEE GmbH 303
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
40%. Wegen der steigenden Energie- und Rohstoffpreise ist die Nutzung der erzeugten<br />
Abwärme ein wichtiger Faktor für einen wirtschaftlichen und effizienten Betrieb einer<br />
Biogasanlage, weshalb in diesen Fällen sehr oft regionale Fernwärme ausgekoppelt wird.<br />
Die Aufbereitung des erzeugten Biogases zeigt einen alternativen Weg der Energienutzung<br />
im Gegensatz zum konventionellen Weg der Verstromung und Wärmeproduktion auf.<br />
Aufbereitetes Biogas kann als vollwertiger Erdgas-Ersatz als Brennstoff für Haushalte und<br />
Industrie sowie als Treibstoff für den automotiven Bereich (CNG-Fahrzeuge) eingesetzt<br />
werden. In diesem Fall könnte die bestehende Erdgas-Infrastruktur wie Pipelines,<br />
Gasspeicher und Tankstellen verwendet werden, um das produzierte Gas zu den<br />
Verbrauchern zu transportieren.<br />
Die Verwendung von aufbereitetem Biogas als Alternative zum importierten Erdgas hätte<br />
nach Ansicht von Experten drei Hauptvorteile.<br />
1) Erstens könnte damit die Abhängigkeit des europäischen Gasmarktes von<br />
außereuropäischen Erdgaserzeugern reduziert werden, wodurch eine höhere<br />
Flexibilität im Bereich der Wirtschaft und Politik erreicht werden könnte.<br />
2) Zweitens würde die Verwendung des treibhausneutralen Biogases zur Reduktion des<br />
CO2-Ausstoßes und des Anteils fossiler Energieträger am Primärenergieverbrauch<br />
unterstützen.<br />
3) Drittens würden vor allem kleinere, lokale Unternehmen von der Biogasnutzung<br />
profitieren sowie die lokale Wertschöpfung der Region gesteigert.<br />
Zu den Vorteilen von Erdgas als Energieträger zählen: niedrige Transportkosten durch<br />
Pipelines sowie niedrige Emissionen an CO2 und anderen Schadstoffen pro Einheit<br />
produzierter Sekundärenergie im Vergleich mit anderen Primärenergieträgern.<br />
Die Umstellung eines Teiles des heute auftretenden Verkehrs auf die Nutzung von Erdgas<br />
(und in weiterer Folge von Biogas) als Treibstoff könnte ebenso eine wesentliche Reduktion<br />
der auftretenden Emissionen mit sich bringen (Kohlendioxid, Stickstoffoxide, unverbrannte<br />
Kohlenwasserstoffe, Staub, Lärm). Auf dem Gebiet der CNG-Antriebstechnik wird national<br />
wie international intensiv geforscht um Effizienz der Motoren und Speicherkapazität der<br />
Fahrzeuge zu steigern und so die Reichweite methanbetriebener Fahrzeuge (sei es aus<br />
EEE GmbH 304
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Erdgas oder aus Biogas) auf heute notwendige Werte anzuheben. (Quelle:<br />
http://www.biogas-netzeinspeisung.at/)<br />
Möglichkeiten zur Netzeinspeisung<br />
Um Biogas in das Gasnetz einspeisen zu können, muss es eine bestimmte Qualität und einen<br />
bestimmten Druck aufweisen. Die Qualität des Biogases wird durch die Aufbereitung des<br />
Gases sichergestellt. Die Sicherstellung des vertraglich festgelegten Einspeisedrucks, der<br />
Einspeisemenge und der Gasqualität erfolgt in einer Übernahmestation.<br />
Abbildung 68: Einrichtung zur Biogaseinspeisung (Quelle: nach http://www.biogasnetzeinspeisung.at/technische-planung/biogasnutzung-netzeinspeisung/index.html)<br />
Die obige Abbildung zeigt die prinzipiell notwendigen Teile einer Biogasnetzeinspeisung: Aus<br />
der Biogasanlage wird das aufbereitete Gas in die Übergabestation geleitet, die die Grenze<br />
des Verteilnetzes darstellt. Von dort gelangt es über eine Anschlussleitung in das Verteilnetz<br />
selbst, in das es am sogenannten Netzanschlusspunkt eingespeist wird.<br />
Zur Einspeisung von Biogas in das Gasnetz sind zusätzlich zur Aufbereitungsanlage noch<br />
folgende Einrichtungen notwendig:<br />
Verdichtung (optional)<br />
Pufferspeicher (optional z.B. Leitungspuffer)<br />
Übernahmestation<br />
Filter<br />
EEE GmbH 305
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Mengen-Messung und Gas-Qualitätskontrolle<br />
Odorierung<br />
Sicherheitseinrichtungen<br />
Anschlussleitung<br />
Abbildung 69: Darstellung einer Biogas-Netzeinspeisung (nach http://www.biogasnetzeinspeisung.at/technische-planung/biogasnutzung-netzeinspeisung/index.html)<br />
Das Schema der Biogas-Netzeinspeisung gestaltet sich wie folgt: Aus der<br />
Aufbereitungsanlage strömt das Gas durch eine Absperrarmatur und ein Filter zum<br />
Gasdruckregler weiter zum Sicherheitsabblasventil. Anschließend gelangt es zur Messeinheit<br />
zur Bestimmung der Gasbeschaffenheit und des Brennwerts und den<br />
Temperaturmessfühler. An dieser Stelle befindet sich eine automatische Absperrarmatur,<br />
mit der das Gas bei Problemen über eine Gasfackel oder eine Gasabblaseleitung angeleitet<br />
werden kann. Über eine weitere Sperrarmatur gelangt das Gas nun über den Gaszähler mit<br />
elektrischem Mengenumwandler zur Odorieranlage. Weiter fließt es über eine<br />
EEE GmbH 306
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Gasrückströmsicherung und eine weitere Absperrarmatur zum Erdgasnetz, in das es über<br />
Einrichtungen zur Gasmischung und Durchflussregulierung eingespeist wird.<br />
Die Kosten für die Einspeisung sind im Wesentlichen abhängig von der Entfernung zum<br />
Einspeisepunkt,<br />
vom Druckniveau (Netzebene 2 oder Netzebene 3) sowie<br />
von der Einspeisemenge (Anlagengröße)<br />
von der Art der geforderten Qualitätskontrolle und Messung<br />
Die technische Lösung anhand eines österreichischen Beispiels<br />
In einem niederösterreichischen Pilotprojekt namens "Virtuelles Biogas“ wird in einer<br />
Biogas-Aufbereitungsanlage etwa 180m³/h Biogas mittels eines zweistufigen<br />
Membranreinigungsverfahren (Gaspermeation) auf die geforderte Qualität von Erdgas nach<br />
der Qualitätsrichtlinie ÖVGW G31/G33 aufbereitet und unter Druck in das Gasnetz<br />
eingespeist. Dazu musste die externe biologische Entschwefelung auf die Dosierung von<br />
Reinsauerstoff umgestellt werden.<br />
Das so vorkonditionierte Biogas wird feinentschwefelt, komprimiert, zunächst von<br />
Ammoniak und einem Teil des Wassers befreit und in der Membrantrennanlage von<br />
Kohlendioxid und Wasserdampf befreit. Das so aufbereitete Biomethan wird odoriert – d.h.<br />
es wird der für Erdgas typische Geruchsstoff zugegeben - und in das lokale Gasnetz<br />
eingespeist. Im Sommerbetrieb wird ein Teilstrom des Biomethans mittels<br />
Hochdruckkompressor in einen Leitungsstrang der übergeordneten Netzebene eingespeist.<br />
Schlüsseltechnologie ist die so genannte Gaspermeation, eine Membrantechnologie, bei der<br />
halbdurchlässige Membranen eingesetzt werden, die selektiv durchlässig für Kohlendioxid<br />
und Wasserdampf sind, jedoch nicht für Methan. Dies hat den entscheidenden Vorteil, dass<br />
das Produkt Biomethan unter Druck bleibt und ohne weitere Kompressorstation in das lokale<br />
Erdgasnetz transportiert werden kann. Die Notwendigkeit einer nachgeschalteten<br />
Gastrocknung entfällt.<br />
EEE GmbH 307
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Good Practices - Österreich:<br />
Nr. 1) - Bruck an der Leitha - Pilotprojekt "Virtuelles Biogas": In der Pilotanlage wird bereits<br />
seit 2007 Biogas auf Erdgasqualität gereinigt und in das Gasnetz eingespeist. Das Projekt<br />
zeigt, dass die Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität technisch machbar,<br />
energieeffizient und somit auch wirtschaftlich ist.<br />
In diesem Projekt wird die gesamte Wertschöpfungskette analysiert und optimiert – von der<br />
Rohstoffproduktion über die Produktion und Aufbereitung von Biogas bis hin zur<br />
Verwendung als Kraftstoff. Ziel ist es, dieser innovativen Technik zum Durchbruch zu<br />
verhelfen sowie den Kraftstoff Erdgas durch die Beimischung von lokal gewonnenem Biogas<br />
noch umweltfreundlicher zu machen. Erd- und Biogas können als Kraftstoff einen<br />
bedeutenden Beitrag zur Reduktion der Treibhausgas-, Stickoxid- und Feinstaubemissionen<br />
leisten.<br />
Die wesentlichsten Ziele des Projektes „Virtuelles Biogas“ sind:<br />
• Die Herstellung von Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen ohne die<br />
Lebensmittelproduktion zu beeinträchtigen.<br />
• Die Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität mit neuer, österreichischer<br />
Technologie (Membrantechnik).<br />
• Erdgasbetriebene Fahrzeuge sind im Betrieb nicht nur umweltfreundlicher, sondern<br />
durch die angestrebte Verbrauchsreduktion um 40 % können die Betriebskosten<br />
reduziert und die Reichweite von Gasfahrzeugen verbessert werden. (Quelle:<br />
http://www.virtuellesbiogas.at/)<br />
Leistungsdaten-Kapazitäten<br />
Beim vorliegenden Projekt wird eine spezielle Technik angewendet, bei der das Kohlendioxid<br />
(CO2) mithilfe einer halbdurchlässigen Membran vom Methan getrennt wird, kann zu<br />
günstigen Kosten eine hohe Gasreinheit erzielen und pro Stunde rund 100 m³ Biogas<br />
(800.000 m³/Jahr) erzeugen.<br />
Baubeginn 2006<br />
Inbetriebnahme Juli 2007<br />
Rohbiogas 180 m³/h<br />
EEE GmbH 308
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Biomethan 100 m³/h<br />
Nr. 2) – Pucking in Oberösterreich: In Oberösterreich ist seit Juni 2005 eine Biogasanlage in<br />
Betrieb, die gereinigtes und veredeltes Biogas aus der Tierhaltung in das bestehende<br />
Erdgasnetz einspeist. Möglich wurde dies erst durch die mehrstufige Veredelung des<br />
Biogases zu Erdgasqualität, um die strengen Qualitätsvorschriften zu erfüllen. Betrieben wird<br />
die einzigartige Anlage von der erdgas oö. und OÖ. Ferngas AG in Kooperation mit der<br />
Landwirtschaftskammer OÖ. Gefördert wurde das Projekt vom Land OÖ und vom<br />
Lebensministerium.<br />
Die besondere Herausforderung des Projektes ist auch hier die Reinigung des Biogases, um<br />
die für Erdgas geltenden Normen zu erfüllen, bevor es in das Erdgas-Netz eingespeist<br />
werden kann. Als Standort für die erste Anlage zur Biogas-Einspeisung in das Österreichische<br />
Erdgas-Netz wählte die erdgas oö. die bestehende Biogas-Anlage des Landwirt Franz Linsbod<br />
in Pucking. Hier wird seit ca. 10 Jahren Biogas aus der Haltung von rund 9.000 Legehennen,<br />
1.500 Masthühnern und 50 Schweinen gewonnen und zur Stromgewinnung in einem Block-<br />
Heizkraftwerk mit einer Leistung von 18 kWel genutzt.<br />
Mit einer Leistung von 10 m 3 Biogas pro Stunde speist nun die Anlage nach dem<br />
Reinigungsprozess 6 m 3 zu Erdgas-Qualität veredeltes Biogas in das Erdgasnetz ein. Das sind<br />
jährlich bis zu 400.000 kWh, was dem durchschnittlichen Jahresbedarf von rund 40<br />
Wohnungen entspricht.<br />
Leistungsdaten-Kapazitäten<br />
Projektbeginn Mai 2004<br />
Inbetriebnahme Juni 2005<br />
Rohbiogas 10 m³/h<br />
Biomethan 6 m³/h<br />
(Quelle: http://www.biogas-netzeinspeisung.at/anlagenbeispiele/pucking.html)<br />
EEE GmbH 309
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Nr. 3) – Leoben: In einer ersten – bereits zum Großteil abgeschlossenen – Phase beinhaltete<br />
das Biogaspilotprojekt am Standort Leoben die Durchführung großtechnischer Versuche<br />
unter Verwendung bestehender Anlageninfrastruktur und unter Einbindung eines<br />
wissenschaftlich betreuten Versuchs- und Analyseprogramms.<br />
Bei den eingesetzten Substraten handelt es sich vorwiegend um biogene Abfälle aus<br />
Gewerbebetrieben und kommunalen Abfallsammelstellen. Als Versuchsreaktoren werden<br />
bestehende Faultürme genutzt, da aufgrund freier Faulturmkapazitäten unterschiedliche<br />
Substratpaarungen getestet werden können. Die Menge des dabei erzeugten Rohgases liegt<br />
in der Größenordnung von bis zu 140 m3/h.<br />
Zur Absicherung der Ergebnisse finden parallel zu den großtechnischen Versuchen Gärtests<br />
in Laborumgebung statt, welche einen unmittelbaren Vergleich zum großtechnischen<br />
Versuch zulassen und wichtige Informationen über zusätzliche Substratpaarungen liefern.<br />
Neben einer Stoffstromanalyse wird ergänzend eine Beurteilung und Bewertung möglicher<br />
Gasaufbereitungsverfahren durchgeführt. Im Rahmen der Errichtung einer halbtechnischen<br />
Versuchsanlage für einen Teilstrom des Produktgases ist der Nachweis über die<br />
Funktionalität absorptiver und adsorptiver Gasaufbereitungsverfahren entsprechend den<br />
Anforderungskriterien für die Einspeisung von Biogas in ein öffentliches Netz zu erbringen.<br />
Auf Basis der Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen ist die Realisierung eines<br />
umfassenden Biogaspilotprojektes am Standort der Kläranlage Leoben in absehbare Nähe<br />
gerückt. Dieses zukünftige Energie- und Entsorgungszentrum soll sämtliche Bereiche von der<br />
Substratübernahme über die Biogas- und Bioenergieproduktion bis zur stofflichen und<br />
energetischen Verwertung der Reststoffe (Kompostierung; Klärschlammpyrolyse) abdecken.<br />
Absoluten Vorzeigecharakter bekommt dieses Projekt durch die beabsichtigte Aufbereitung<br />
des Produktgases und Einspeisung in das öffentliche Ortsgasnetz der Stadtwerke Leoben. Im<br />
Endausbau sollen jährlich rund 2,5 Mio. Nm3 Biogas produziert werden.<br />
Leistungsdaten/Kapazitäten:<br />
Projektbeginn 2006<br />
Inbetriebnahme 2007<br />
EEE GmbH 310
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Rohbiogas 140 m³/h<br />
Biomethan 80 m³/h<br />
Hier wurden nun einige Paradebeispiele aus Österreich dargestellt, womit veranschaulicht<br />
werden soll, dass auf dem Bereich der Biogasaufbereitung und Einspeisung ins öffentliche<br />
Netz bereits einige Bestrebungen angestellt wurden und sich auch bereits sehr gut<br />
funktionierende Anlagenkonzepte etabliert haben. In weiterer Folge wird nun kurz die<br />
Situation in Deutschland dargestellt, ebenso wie einige Good Practice Beispiele.<br />
(Quelle: http://www.biogas-netzeinspeisung.at/anlagenbeispiele/leoben.html)<br />
Situation in Deutschland:<br />
Der Anbau nachwachsender Rohstoffe zur Biogasnutzung in Deutschland ist von 400.000 ha<br />
im Jahr 2007 auf 530.000 ha im Jahr 2009 gestiegen. Auch die Zahl der Anlagen sowie der<br />
installierten elektrischen Leistung ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen.<br />
Ein vergleichsweise hoher Anstieg lässt sich mit der seit 2004 gültigen ersten Novelle des<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ausmachen. Betrug die Zahl der Anlagen im Jahr 2004<br />
vor der Novelle noch 2010, so waren es 2005 schon 2690 Anlagen in Deutschland. Im Jahr<br />
2007 ist diese Zahl auf 3711 weiter gestiegen. Diese Entwicklung lässt sich durch die<br />
Erhöhung der Vergütung der durch Biogasanlagen erzeugten kWh erklären. Die elektrische<br />
Leistung stieg von 247 MW im Jahr 2004 über 665 MW 2005 bis auf 1270 MW 2007. Da die<br />
Leistung neu installierter Anlagen zunimmt, steigt die Gesamtleistung schneller als die<br />
Anzahl der Anlagen. Weil viele Biogasanlagen einen großen Anteil der Abwärme ungenutzt<br />
an die Umwelt abgeben, besteht hier noch weiteres Potential, z.B. durch den Aufbau von<br />
Nahwärmenetzen oder die Aufbereitung zu Biomethan.<br />
Mit der seit 2009 gültigen 2. Novelle des EEG wurde ein Güllebonus eingeführt, der kleinere<br />
Anlagen mit hohem Gülleanteil fördern soll. In Deutschland werden schätzungsweise<br />
lediglich 15% der verfügbaren Gülle aus der Tierhaltung energetisch genutzt. Mit der<br />
Nutzung dieses Potenzials könnte die Biogastechnologie ihren Beitrag zum Klimaschutz<br />
weiter ausbauen.<br />
EEE GmbH 311
Vergütung<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
In Deutschland wird das Einspeisen von regenerativ erzeugtem Strom in das Stromnetz<br />
durch das EEG geregelt. Die Betreiber der Übertragungsnetze müssen den erzeugten Strom<br />
zu definierten Preisen abnehmen, können diese Kosten aber an den Endkunden<br />
weiterreichen. Zwischen den Übertragungsnetzbetreibern findet ein Ausgleich der<br />
Mehrkosten für die Pflichtabnahme des Stroms statt, so dass die Mehrbelastung des<br />
Endkunden bundesweit gleich ist. Die Vergütungshöhe gemäß EEG-Novelle 2009 ist in der<br />
unten stehenden Tabelle vereinfacht aufgeführt.<br />
Wenn das Biogas nur thermisch verwertet wird, erhält der Biogasanlagenbetreiber keine<br />
EEG-Vergütung. Für Deponie- und Klärgas sind im EEG eigene Mindestvergütungssätze und<br />
Boni festgelegt.<br />
Abbildung 70: Darstellung der Vergütungssätze (www.wikipedia.de)<br />
Die Vergütungshöhe ist, ab dem Jahr der Inbetriebnahme, für 20 Jahre garantiert. Ein<br />
Inflationsausgleich findet nicht statt. Für Neuanlagen gilt eine Degression der Vergütung von<br />
1 % pro Jahr. Für eine Anlage, die 2009 in Betrieb genommen wurde, gelten also für 20 Jahre<br />
die Vergütungssätze nach EEG 2009. Eine Anlage, die 2010 in Betrieb genommen wird,<br />
bekommt für 20 Jahre 99 % dieser Sätze usw.<br />
Im vorliegenden Fall ist vor allem der Technologiebonus von Bedeutung, da dieser auch für<br />
die Gaseinspeisung gilt. Der Technologiebonus wird bei Verwendung von neuartigen<br />
Technologien in der Biogasanlage gewährt, sofern eine Wärmenutzung stattfindet oder<br />
bestimmte elektrische Wirkungsgrade erreicht werden. Diese können z. B. die Verwendung<br />
eines Stirlingmotors, einer ORC-Turbine, eines Kalina-Prozesses, einer Brennstoffzelle oder<br />
einer Gasturbine sein. Zudem gilt der Bonus bei Aufbereitung des Biogases auf<br />
Erdgasqualität zur Einspeisung in das Gasnetz, sowie bei bestimmten Verfahren zur<br />
Vergärung von Bioabfällen.<br />
EEE GmbH 312
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Wesentliche Neuerungen gegenüber dem EEG 2004 sind die Abschaffung des<br />
Technologiebonus für Trockenfermentation, die Erhöhung der Grundvergütung von<br />
Kleinanlagen und des Nawaro-Bonus, die Einführung eines Gülle-<br />
Landschaftspflegematerial-und Emissionsminderungs-Bonus und die strukturierte Förderung<br />
der Gaseinspeisung unterschiedlicher Kapazitäten sowie zahlreiche Detailregelungen.<br />
Good Practices - Deutschland:<br />
- Nr. 1) Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt (Arneburg im Landkreis Stendal) entsteht eine der<br />
größten Netzeinspeisungsanlagen Europas. Die Firma WELtec BioPower entsteht eine der<br />
größten Biogas-Netzeinspeisungsanlagen Europas. In sechs Fermentern und vier<br />
Gärrestlagern werden ab 2011 jährlich rund 10 Millionen m³ Biomethan zur Einspeisung ins<br />
Erdgasnetz erzeugt. Es werden nachwachsende Rohstoffe (NaWaRo) sowie Gülle von 30<br />
Landwirten genutzt. Das Biogas wird mit dem Verfahren der chemischen Wäsche<br />
(Aminwäsche) aufbereitet. Mit dem Biomethan können 7000 Haushalte mit Strom und<br />
Wärme versorgt oder alternativ 6000 PKW mit einer Jahres-Leistung von 30.000 Kilometern<br />
angetrieben werden. (Quelle: http://www.biogas-netzeinspeisung.at/)<br />
- Nr. 2) Pliening (Ebersberg): In Pliening im Münchner Osten (Landkreis Ebersberg) wurde<br />
Ende Dezember 2006 nach erfolgter TÜV-Abnahme erstmals in Deutschland veredeltes<br />
Biogas in das Erdgasnetz eingespeist. Mit einer jährlichen Aufbereitungskapazität von etwa<br />
3,9 Millionen Nm 3 (Normkubikmeter) Biomethan ist die Anlage in Pliening die größte in<br />
Bayern und zählt zu den größten Biogasanlagen in Deutschland. Nach Abschluss eines<br />
mehrwöchigen Probebetriebs beginnt in Pliening ab Anfang 2007 der Regelbetrieb.<br />
In der Biogasanlage werden jährlich 32 000 bis 35 000 t Mais und Ganzpflanzensilage von<br />
umliegenden Landwirten vergoren. Dazu sind drei liegende Fermenter mit jeweils 1000 m 3<br />
Fassungsvermögen sowie drei Grubenspeicher-Fermenter mit einem Volumen von je 2700<br />
m 3 zur Nachgärung notwendig. Als Endlager für das Substrat dienen zwei Behälter mit<br />
insgesamt 10000 m 3 . Durch die Vergärung unter Sauerstoff-Ausschluss können stündlich<br />
etwa 920 m3 Rohgas gewonnen werden.<br />
EEE GmbH 313
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Vor der Einspeisung in das Erdgasnetz durchläuft das Biogas zunächst eine<br />
Entschwefelungsanlage, bevor es in einem zweiten Container entfeuchtet wird.<br />
Anschließend wird der Methangehalt im Rohgas mit Hilfe der Druckwechseladsorbtion (PSA)<br />
von rund 53 % auf etwa 96 % angereichert, stündlich sollen rund 485 m3 Biomethan mit<br />
Erdgasqualität gewonnen werden.<br />
Die Biomethananlage hat Einspeisekapazitäten von rund 40 Mio. kWh, was einem jährlichen<br />
Erdgasverbrauch von rund 1.300 Vier-Personen-Haushalten entspricht. Mit dem direkt in das<br />
Erdgasnetz der Stadtwerke München eingespeisten Biomethan betreibt E.ON Bayern in<br />
Poing und Puchheim zwei Blockheizkraftwerke (BHKW), in denen das Biomethan dann<br />
verstromt, in das öffentliche Stromnetz eingespeist und gleichzeitig die anfallende Wärme<br />
ganzjährig in ein Fernwärmenetz eingespeist wird.<br />
Die Plieninger Anlage ist ein Projekt der RES Renewable Energy Systems GmbH, München,<br />
und der Aufwind Schmack Gruppe, Regensburg. Projektpartner vor Ort ist der Maschinenring<br />
Ebersberg/München Ost e.V., der auch ein umfassendes Ernte- und Logistikkonzept<br />
entwickelt hat. Finanziert und betrieben wird die Anlage von einem Fonds der Aufwind<br />
Schmack Gruppe in Zusammenarbeit mit RES. Die Biogasanlage wurde von der Schmack<br />
Biogas AG, Schwandorf, geliefert, die auch die biologische Betreuung der Anlage übernimmt.<br />
Leistungsdaten/Kapazitäten:<br />
Biorohgasverarbeitung 920 Nm³ / h<br />
Biomethanerzeugung 485 Nm³ / h<br />
Aufbereitungskapazität pro Jahr ca. 3,9 Mio. Nm³ Biomethan in Erdgasqualität<br />
Einspeisekapazität pro Jahr ca. 40.000.000 kWh in das Erdgasnetz<br />
Einspeisung Erdgasnetz der Stadtwerke München (SWM)<br />
Abnahme 20 Jahre Energieliefervertrag mit E.ON Bayern AG<br />
Baubeginn Juni 2006<br />
Inbetriebnahme Dezember 2006<br />
Investitionssumme ca. 9.800.000 Euro<br />
(Quelle: http://www.biogas-netzeinspeisung.at/anlagenbeispiele/pliening.html)<br />
EEE GmbH 314
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
- Nr. 3) Graben (Augsburg): In der Gemeinde Graben im südlichen Landkreis Augsburg<br />
erfolgte am 4. Mai 2007 der Spatenstich für den Bau des Biokraftwerks Lechfeld.<br />
Aus 35.000 t Nachwachsender Rohstoffe (NawaRo) werden hier seit Mitte 2008 mittels<br />
Vergärung jährlich 8,5 Mio. m³ Biogas erzeugt und nach entsprechender Aufbereitung ins<br />
Erdgasnetz eingespeist. Dadurch können pro Jahr rund 5 Mio. m³ Erdgas substituiert werden,<br />
was dem Jahresverbrauch von ca. 2.500 Durchschnittshaushalten entspricht. Darüber hinaus<br />
werden 9.000 to CO2 eingespart. Somit entsteht in Graben eine der größten<br />
Biomethananlagen in Deutschland.<br />
Angestoßen wurde das Projekt durch die Firma AgroEnergie GmbH, Geisenhausen, welche<br />
gleichzeitig mit der Projektleitung betraut ist. In der Biokraftwerk Lechfeld GmbH & Co KG<br />
haben sich zur Finanzierung und den Betrieb der Biogasanlage knapp 60 Landwirte<br />
zusammengeschlossen, die langfristig auch für die Bereitstellung der Energiepflanzen sorgen<br />
werden. Die Aufbereitung und Verwertung des erzeugten Biogases obliegt dem<br />
Regionalversorger, der Erdgas Schwaben GmbH.<br />
Die Anlagentechnik, zwei Pfropfenstromreaktoren mit quer liegenden Rührwerken, stammt<br />
von der Firma Linde-KCA, einem führenden Anbieter auf dem Gebiet der<br />
Trockenfermentation. Die Investitionskosten des kompletten Biokraftwerkes lagen incl. der<br />
Biogasaufbereitung und -einspeisung bei 8,3 Mio. €. (Quelle: http://www.biogas-<br />
netzeinspeisung.at/anlagenbeispiele/graben.html)<br />
- Nr. 4) Straelen am Niederrhein: In Straelen am Niederrhein wird seit 2006 Biogas aus Mais,<br />
Rindergülle und Getreide als Austauschgas in das Erdgasnetz der Niederrheinischen Gas- und<br />
Wasserwerke GmbH (NGW) eingespeist. MIttels Druckwechseladsorptionsverfahren wird<br />
das Rohbiogas gereinigt und mit über 95 Prozent Methananteil auf Erdgasqualität gebracht.<br />
Um den speziellen Anforderungen des örtlichen Netzes an die Gasbeschaffenheit gerecht zu<br />
werden, wird vor der Einspeisung noch ein geringer Anteil Flüssiggas (LPG) beigemischt.<br />
Das so produzierte Austauschgas entspricht exakt der Qualität und dem Brennwert des im<br />
Netz vorhandenen Erdgases. Die eingespeiste Gasmenge kann dem Netz dann an anderer<br />
EEE GmbH 315
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Stelle entnommen werden und in Blockheizkraftwerken per Kraft-Wärme-Kopplung<br />
besonders effizient genutzt werden.<br />
Bei einer Leistung von zwei Megawatt (elektrisch) kann mit der in der Straelener Bio-Erdgas-<br />
Anlage erzeugten Energie der Strom- und Wärmebedarf von rund 5200 Haushalten gedeckt<br />
werden.<br />
Die Stadtwerke Aachen AG (STAWAG) hat in den Bau der Straelener Anlage rund zwei<br />
Millionen Euro investiert. Insgesamt sind Investitionen von 50 Millionen Euro in das Biogas<br />
Projekt in den nächsten Jahren geplant.<br />
(Quelle: http://www.biogas-netzeinspeisung.at/anlagenbeispiele/straelen.html)<br />
Die in den vorherigen Abschnitten dargestellten Good Practices wurden deswegen<br />
recherchiert, um einerseits <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> die gewünschten Informationen über die<br />
Biogasaufbereitung und Einspeisung geben zu können und andererseits auch<br />
Paradebeispiele zu veranschaulichen und auch die Kontaktadressen zu den involvierten<br />
Organisationen aufzuzeigen, welche auch potentielle weitere Informationsquellen für ein<br />
derartiges Vorhaben darstellen können.<br />
EEE GmbH 316
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Lokales Biogasnetz – Wirtschaftlichkeit<br />
Als Vergleichs- bzw. Referenzbeispiel wurde die Wirtschaftlichkeit eines lokalen Biogasnetzes<br />
am Beispiel Güssing errechnet. Da im Zuge der vorliegenden Studie diesbezüglich auch keine<br />
unmittelbaren Rahmenwerke über die Regelung zur Biogaseinspeisung ermittelt werden<br />
konnten, wurden die Parameter auch mit den österreichischen Parametern berechnet.<br />
Warum als Vergleichsbeispiel Güssing herangezogen wird ist, dass Güssing ebenfalls<br />
Planungen und Studien in diese Richtung anstellt und daher genaue Werte bestehen.<br />
Bezüglich Gasgestehungskosten wurden die Anlagenerrichtungskosten und die jährlichen<br />
Betriebskosten der Biogasanlage Heiligenkreuz (Südburgenland) zusammengetragen, diese<br />
ist von der Größe mit 1MWel mit den Anforderungen in Güssing vergleichbar (Abbildung 71<br />
zeigt die zugrunde liegende Energie- und Stoffbilanz).<br />
Abbildung 71: Energie- und Stoffbilanz Biogasanlage Heiligenkreuz<br />
Zur Ermittlung der Biogasgestehungskosten mit flexibler Abschreibungsdauer der Anlage (je<br />
nach Entwicklung in der aktuellen Ökostromgesetzgebung in Österreich) wurde ein<br />
Leasingmodell entwickelt, welches die Verzinsung (100% Fremdfinanzierung) und die<br />
EEE GmbH 317
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Kosten- und Erlösindexierungen berücksichtigt. In dieses Modell wurden die<br />
Rahmenbedingungen der Biogasanlage Heiligenkreuz (Südburgenland) implementiert.<br />
Die Berechnung der Biogasanlage, Biogasnetz und Verstromung mit BHKW erfolgt für den<br />
Auslegungsfall nach Tabelle 1. Kostenmäßig wurden die zuvor genannten Bereiche getrennt,<br />
um die Wirtschaftlichkeit, bzw. Gestehungskosten der einzelnen Komponenten festzustellen.<br />
Die Abschreibungsdauer wurde mit 10 Jahren festgesetzt. Die Kostenrechnung erfolgt<br />
dynamisch, unter Berücksichtigung der Preisindexierung.<br />
Zur Vergleichbarkeit mit anderen Anlagen, wurden die spezifischen Substratkosten in<br />
€/MWh Biogas angegeben, um unterschiedliche Heizwerte des Biogases zu berücksichtigen.<br />
Der kalkulatorische Wärmepreis wird mit 26 €/MWh (lt. Ökostromgesetz) festgelegt, wobei<br />
dieser für Wärmebezug und Wärmelieferung (ab Flansch) in die Berechnung eingeht. Mit der<br />
produzierten Biogasmenge (7.077.800m³/a) wird über das Biogasnetz einerseits das BHKW<br />
zur Verstromung (4.265.025m³/a), andererseits die restlichen Verbraucher im Biogasnetz<br />
(Biogasverkauf 2.812.775m³/a) versorgt. Für die Durchführung der<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung wurde der Ansatz Berechnung des Break-Even Points der<br />
spezifischen Substratkosten gewählt. Das heißt, es wird ermittelt, wie hoch die Kosten für<br />
das Substrat sein dürften (höchst möglicher Substratpreis), damit die Anlage<br />
(Biogasproduktion, Verstromung und Biogasverkauf) kostenneutral (Differenz der<br />
abgezinsten Erlöse und Kosten bezogen auf jetzt ergeben Null) betrieben werden kann. Zur<br />
Wirtschaftlichkeitsberechnung werden die Erlöse aus Ökostromeinspeisung,<br />
Fernwärmeeinspeisung und Biogasverkauf den einzelnen Kosten gegenüber gestellt. Als<br />
Erlös für den Biogasverkauf wird davon ausgegangen, dass das Biogasnetz ölgefeuerte<br />
Heizungen ersetzt und daher ein Ölpreis von 47,87€/MWh (Preisindex 8,286%/a) als<br />
Verkaufserlös erwirtschaftet wird. Für den in Tabelle 1 beschriebene Standardauslegung,<br />
beträgt der Break-Even-Point der Substratkosten 37 €/MWh Biogas. Das heißt bei<br />
Substratkosten kleiner 37 €/MWh Biogas ist ein wirtschaftlicher Betrieb gegeben. Es wird<br />
davon ausgegangen, dass die thermischen und elektrischen Volllaststunden des BHKWs<br />
8600h/a betragen.<br />
EEE GmbH 318
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Allgemeine Daten:<br />
Leasingzinssatz 5,5%<br />
Abschreibungsdauer 10 Jahre<br />
Betriebsstunden 8.600 h/a<br />
Elektrischer Bezugspreis 108 €/MWh<br />
Indexierung Wärme 3,05%<br />
Indexierung Strom 1,54%<br />
Indexierung Personal 2,90%<br />
Indexierung Wartung 2,29%<br />
Indexierung Versicherung 2,86%<br />
Biogasproduktion:<br />
Investitionskosten Biogasproduktion € 3.623.887<br />
Produzierte Biogasmenge 7.077.800 m³/a<br />
Mittlere thermische Anschlussleistung 332 kW<br />
kalkulatorischer Wärmepreis 26 €/MWh<br />
Mittlere elektrische Anschlussleistung 41 kW<br />
spezifische Substratkosten 0,19220 €/m³ Biogas<br />
spezifische Substratkosten 37,0 €/MWh Biogas<br />
Indexierung Substrat 1,50% /a<br />
Wartungskosten inkl. Instandhaltung € 11.788 /a<br />
Personalkosten inkl. Administration € 66.296 /a<br />
Versicherungskosten € 3.536 /a<br />
Leasingrate € 471.944 /a<br />
Heizkosten € 74.213 /a<br />
Substratkosten inkl. Betriebsmittel € 1.360.361 /a<br />
Stromkosten € 38.321 /a<br />
Verstromung mit BHKW:<br />
Investition BHKW und anteilig Biogasnetz und<br />
Trocknung € 2.011.772<br />
UFI 15%<br />
UFI Vergärung € 543.583<br />
Investition BHKW abzüglich UFI € 1.166.423<br />
Mittlere elektrische Anschlussleistung 29 kW<br />
Thermische Abgabeleistung 1.200 kW<br />
Kalkulatorischer Wärmepreis 26 €/MWh<br />
Elektrische Abgabeleistung 1.070 kW<br />
Vollbetriebsstunden Wärme 8.600 h/a<br />
Vollbetriebsstunden elektrisch 8.600 h/a<br />
Elektrische Energieabgabe 9.202 MWh/a<br />
EEE GmbH 319
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Biogasmenge für BHKW 4.265.025 m³/a<br />
Ökostromtarif 123,8 €/MWh<br />
Leasingrate € 151.905 /a<br />
Stromkosten € 48.122 /a<br />
Biogaskosten € 1.221.128 /a<br />
Wartungskosten € 8.212 /a<br />
Personalkosten € 46.184 /a<br />
Versicherungskosten € 2.464 /a<br />
Wärmeerlös € 268.320 /a<br />
Biogasverkauf:<br />
Investition anteilig Biogasnetz inkl. Trocknung € 121.286<br />
Mittlere Brennstoffabgabeleistung 1.667 kW<br />
Biogasverkaufsmenge nur Netz, exkl. BHKW 2.812.775 m³/a<br />
jährliche Brennstoffwärmemenge Biogas 14.600 MWh/a<br />
Heizwert Biogas 5,19 kWh/m³<br />
Methangehalt Biogas 52 %<br />
Leasingrate € 15.795 /a<br />
Stromkosten € 14.131 /a<br />
Biogaskosten € 805.331 /a<br />
Wartungskosten € 2.426 /a<br />
Personalkosten € 0 /a<br />
Versicherungskosten € 343 /a<br />
Biogasverkaufspreis entsprechend Heizöl EL 47,87 €/MWh<br />
Preisindex Biogas entsprechend Heizöl EL 8,286 %/a<br />
Biogasnetz, Verdichter, Trocknung:<br />
Alle nachstehenden Kosten sind anteilig bereits bei<br />
Biogas- verkauf und Verstromung mit BHKW<br />
berücksichtigt.<br />
Gesamtleitungslänge Biogasnetz 3155 m<br />
maximale Dimension Biogasnetz DN225<br />
Investitionskosten Rohrleitungsnetz € 240.093<br />
Instandhaltung Netz € 1.000 /a<br />
Investitionskosten Verdichter inkl. Gasmessung € 30.000<br />
elektrische Leistung Verdichter 13,31 kW<br />
Betriebskosten Verdichter € 12.362 /a<br />
Investitionskosten Biogastrocknung € 35.100<br />
elektrische Leistung Trockner 21,4 kW<br />
Betriebskosten Trockner € 23.195 /a<br />
Tabelle 1: Standardauslegung<br />
EEE GmbH 320
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Die Variation der Investitionskosten der Biogasproduktion, ausgehend von €3.623.877,- wird<br />
in Abbildung 72 dargestellt. Es zeigt sich, dass die Investitionskosten, verglichen zu den<br />
Betriebskosten, verhältnismäßig geringe Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit haben.<br />
Eine Mehrinvestition der Anlage von etwa €1.000.000,- würde bedeuten, dass die<br />
Substratkosten um etwa 2,8 €/MWhBiogas geringer sein müssten, um kostendeckend zu sein.<br />
Die jährlichen Gesamtkosten der Biogasproduktion setzen sich zusammen aus 23,3%<br />
Leasingrate der Investitionskosten, 67,1% Substratkosten und 9,6% restliche Kosten für<br />
Heizung, Strom, Wartung, Personal und Versicherung.<br />
Da die Substratkosten der Biogasproduktion sich zu 67,1% auf die jährlichen Kosten<br />
niederschlagen, nimmt auch die Preisindexierung der Substratkosten einen wirtschaftlichen<br />
entscheidenden Anteil ein. In Abbildung 73 ist ersichtlich, dass je Prozent Erhöhung des<br />
Preisindex der Break-Even-Point des Substrats um etwa 1,3 €/MWhBiogas abnimmt.<br />
Als Erlös für den Biogasverkauf wird davon ausgegangen, dass das Biogasnetz ölgefeuerte<br />
Heizungen ersetzt und daher ein Ölpreis von 47,87€/MWh (Preisindex 8,286%/a) als<br />
Verkaufserlös erwirtschaftet wird. Zur Berücksichtigung der zukünftigen Entwicklung des<br />
Heizölpreises, wird in Abbildung 74 der Preisindex des Heizöl Extraleicht variiert. Je höher<br />
der Preisindex sich zukünftig entwickelt, desto höher dürften die Substratkosten sein. Analog<br />
dazu wird in Abbildung 75 der Heizölpreis variiert.<br />
Die verkaufte Wärmemenge mit 26 €/MWh fließt ebenfalls stark in die Wirtschaftlichkeit der<br />
Gesamtanlage ein, wie Abbildung 76 zeigt. Im Fall dass keine Wärmemenge des BHKWs<br />
verkauft werden könnte, müsste der Break-Even-Point der Substratkosten um etwa 7,8<br />
€/MWhBiogas geringer sein.<br />
Die verkaufte Biogasmenge (Abbildung 77) mittels Biogasnetz exkl. BHKW, wirkt sich<br />
geringfügiger aus als der Wärmeverkauf. So liegt die Differenz des Break-Even-Points der<br />
Substratkosten zwischen voller und keiner jährlich verkauften Biogasmenge bei etwa 4,6<br />
€/MWhBiogas.<br />
Der kalkulatorische Wärmepreis berücksichtigt Wärmebezug und Wärmelieferung der<br />
Biogasanlage mit einem einheitlichen Tarif von 26 €/MWh ab/bis Flansch. Die Variation des<br />
Wärmepreises ist dabei in Abbildung 78 dargestellt.<br />
EEE GmbH 321
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Eine Verteuerung des Wärmepreises um 5€ hätte einen um etwa 1,1 €/MWhBiogas höheren<br />
Break-Even-Point der Substratkosten zu Folge.<br />
Break-Even-Point Substratkosten in €/MWh Biogas<br />
41<br />
40<br />
39<br />
38<br />
37<br />
36<br />
35<br />
34<br />
33<br />
€ 2.500.000 € 3.000.000 € 3.500.000 € 4.000.000 € 4.500.000 € 5.000.000<br />
Investitionskosten Biogasproduktion in €<br />
Abbildung 72: Break Even Point der Substratkosten in Abhängigkeit der Investitionskosten<br />
Break-Even-Point Substratkosten in €/MWh Biogas<br />
38<br />
36<br />
34<br />
32<br />
30<br />
28<br />
26<br />
24<br />
22<br />
20<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />
Preisindex Substratkosten in %<br />
Abbildung 73: Break Even Point der Substratk. in Abhängigkeit des Preisindex der Substratkosten<br />
EEE GmbH 322
Break-Even-Point Substratkosten in €/MWh Biogas<br />
46<br />
44<br />
42<br />
40<br />
38<br />
36<br />
34<br />
32<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
30<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />
Preisindex Heizöl Extraleicht in %<br />
Abbildung 74: Break Even Point der Substratkosten bei unterschiedlichen Preisindizes Heizöl<br />
Break-Even-Point Substratkosten in €/MWh Biogas<br />
48<br />
46<br />
44<br />
42<br />
40<br />
38<br />
36<br />
34<br />
32<br />
30<br />
35 40 45 50 55 60 65<br />
Preis Heizöl Extraleicht in €/MWh<br />
Abbildung 75: Break Even Point der Substratkosten in Abhängigkeit des Heizölpreises<br />
EEE GmbH 323
Break-Even-Point Substratkosten in €/MWh Biogas<br />
38<br />
37<br />
36<br />
35<br />
34<br />
33<br />
32<br />
31<br />
30<br />
29<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
28<br />
0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000<br />
verkaufte Wärmemenge des BHKWs in MWh/a<br />
Abbildung 76: Break Even Point Substratkosten in Abhängigkeit der verkauften Wärmemenge<br />
Break-Even-Point Substratkosten in €/MWh Biogas<br />
38<br />
37<br />
36<br />
35<br />
34<br />
33<br />
32<br />
0 500.000 1.000.000 1.500.000 2.000.000 2.500.000 3.000.000<br />
verkaufte Biogasmenge exkl. BHKW in m³/a<br />
Abbildung 77: Break Even Point Substratk. in Abhängigkeit der verkauften Biogasmenge exkl. BHKW<br />
EEE GmbH 324
Break-Even-Point Substratkosten in €/MWh Biogas<br />
40<br />
39<br />
38<br />
37<br />
36<br />
35<br />
34<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
33<br />
5 10 15 20 25 30 35 40<br />
kalkulatorischer Wärmepreis (Verkauf und Einkauf) in €/MWh<br />
Abbildung 78: Break Even Point Substratkosten in Abhängigkeit des kalkulatorischen Wärmepreises<br />
Die Stromgestehungskosten des BHKWs ergeben sich bei unterschiedlichen Substratkosten<br />
lt. Abbildung 79. Der Ökostromeinspeisetarif beträgt lt. Ökostromverordnung 2009 123,8<br />
€/MWh. Der berechnete Preisindex Strom variiert aufgrund der unterschiedlichen<br />
Substratkosten.<br />
EEE GmbH 325
Gestehungskosten Strom in €/MWh Strom<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Gestehungskosten Strom Preisindex Strom<br />
60<br />
0<br />
10 15 20 25 30 35 40 45 50 55<br />
Substratkosten in €/MWh Biogas<br />
Abbildung 79: Stromgestehungskosten in Abhängigkeit der Substratkosten<br />
Die Gestehungskosten bei Biogasverkauf sind in Abbildung 80 dargestellt. Bei Substratkosten<br />
von z.B. 25 €/MWhBiogas ergeben sich Gestehungskosten bei Biogasverkauf von etwa 45,5<br />
€/MWhBiogas, bei einem Biogasverkauf-Preisindex von 1,18%/a. Die Gestehungskosten<br />
beziehen sich auf den Verkauf von Biogas, Liefergrenze Grundstück Verbraucher. Unter der<br />
Annahme, dass Heizöl Extraleicht (Industrieabnehmer) substituiert werden soll, wird von<br />
Heizölkosten von 47,87 €/MWh und einem Heizöl-Preisindex von 8,286%/a ausgegangen.<br />
Des Weiteren wird vom gleichen Jahresnutzungsgrad der Biogas- bzw. Heizöl-Heizung<br />
ausgegangen.<br />
EEE GmbH 326<br />
1,2<br />
1<br />
0,8<br />
0,6<br />
0,4<br />
0,2<br />
Preisindex Strom in %/a
Gestehungskosten Biogasverkauf in €/MWh Biogas<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
Gestehungskosten Biogas Preisindex Biogas<br />
30<br />
1,05<br />
10 15 20 25 30 35 40 45 50 55<br />
Substratkosten in €/MWh Biogas<br />
Abbildung 80: Gestehungskosten Biogasverkauf in Abhängigkeit der Substratkosten<br />
Abbildung 81 zeigt die Investitionskostenaufteilung von Biogasproduktion (Vergärung),<br />
BHKW und Biogasnetz. Da das BHKW über eine etwa 2.350m lange Biogasleitung versorgt<br />
wird, werden die Investitionskosten für das Biogasnetz und Gastrocknung<br />
Volumenstromanteilig auf BHKW und Biogasnetz (für die restlichen Verbraucher) aufgeteilt.<br />
Es ist ersichtlich, dass die Investitionskosten der Biogasproduktion mehr als die Hälfte aller<br />
Kosten ausmachen, das Biogasnetz sich jedoch nur geringfügig niederschlägt.<br />
EEE GmbH 327<br />
1,3<br />
1,25<br />
1,2<br />
1,15<br />
1,1<br />
Preisindex Biogasverkauf in %/a
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
€ 2.011.772<br />
€ 121.286<br />
€ 3.623.887<br />
Abbildung 81: Investitionskostenaufteilung der gesamten Anlage<br />
Investitionskosten Biogasproduktion<br />
Investition BHKW+anteilig Netz und Trocknung<br />
Investition anteilig Biogasnetz inkl. Trocknung<br />
In Abbildung 82 bis Abbildung 84 sind die jährlichen Kosten für Biogasproduktion,<br />
Verstromung und Biogasverkauf angeführt. Ersichtlich ist, dass die Substratkosten 67% der<br />
gesamten jährlichen Kosten ausmachen und somit entscheidend die Wirtschaftlichkeit<br />
beeinflussen. Die Biogaskosten entsprechen den Gestehungskosten der Biogasproduktion.<br />
EEE GmbH 328
€ 1.360.361<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
€ 38.321<br />
€ 11.788<br />
€ 66.296<br />
€ 3.536<br />
Abbildung 82: Jährliche Kosten der Biogasproduktion<br />
€ 46.184<br />
€ 8.212<br />
€ 1.221.128<br />
€ 2.464<br />
€ 151.905<br />
€ 48.122<br />
€ 471.944<br />
Abbildung 14: Jährliche Kosten der Verstromung im BHKW<br />
EEE GmbH 329<br />
€ 74.213<br />
Wartungskosten inkl. Instandhaltung<br />
Personalkosten inkl. Administration<br />
Versicherungskosten<br />
Leasingrate<br />
Heizkosten<br />
Substratkosten inkl. Betriebsmittel<br />
Stromkosten<br />
Leasingrate<br />
Stromkosten<br />
Biogaskosten<br />
Wartungskosten<br />
Personalkosten<br />
Versicherungskosten
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
€ 2.426<br />
€ 805.331<br />
€ 343<br />
€ 15.795<br />
€ 14.131<br />
Abbildung 84: Jährliche Kosten Biogasverkauf exkl. BHKW<br />
Vergleich eines Biogasnetzes zu einem Fernwärmenetz<br />
Leasingrate<br />
Stromkosten<br />
Biogaskosten<br />
Wartungskosten<br />
Versicherungskosten<br />
Den Vergleich Fernwärmenetz und Biogasnetz zeigt Abbildung 16. Dabei werden die<br />
Investitionskosten und jährlichen Kosten verglichen. Der Vergleich zeigt ab welcher<br />
Trassenlänge die Verwendung einer Biogasleitung wirtschaftlich sinnvoller ist. Ausgegangen<br />
wird bei dem Vergleich von einem Wärmeabnehmer rein für Gebäudeheizung, wobei die<br />
Investitionskosten für Wärmeübergabestation, als auch Gaskessel auf Grund des kleinen<br />
Leistungsbereiches konstant gehalten werden. Zum Beispiel zeigt sich, dass unter den hier<br />
dargestellten Randbedingungen (Tabelle 2), bei einer Wärmeanschlussleistung von 25kW,<br />
eine Biogasleitung ab 128m wirtschaftlicher ist, eine Fernwärmeleitung unter 128m, bei<br />
sinkender Anschlussleistung sinkt dieser Grenzwert deutlich.<br />
EEE GmbH 330
Break-Even-Point Leitungslänge in Trassenmetern<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
0<br />
0 5 10 15 20 25 30<br />
Wärmeanschlussleistung in kW<br />
Abbildung 16: Break-Even-Point Trassenlänge in Abhängigkeit der Wärmeanschlussleistung<br />
Wärmeleistung Nutzenergie 25 kW<br />
jährliche Volllaststunden 1.800 h/a<br />
jährlicher Wärmebedarf 45,0 MWh/a<br />
Nutzungsdauer 10 a<br />
Trassenlänge Anschluss 128 trm<br />
Biogas:<br />
Jahresnutzungsgrad Biogaskessel 0,80<br />
jährlicher Wärmebedarf<br />
Biogaslieferung<br />
Investitionskosten<br />
Gaskessel+Installation<br />
56,3 MWh/a<br />
4.000 €<br />
Wartungskosten 150 €/a<br />
spezifische Investitionskosten<br />
Gasleitung<br />
67,55 €/trm<br />
Investitionskosten Gasleitung 8.671 €<br />
Betriebskosten Biogasverdichtung 25 €/a<br />
Gestehungskosten Biogasverkauf im<br />
Netz<br />
45,52 €/MWh<br />
Biogas<br />
EEE GmbH 331
ENERGIEKONZEPT<br />
<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />
jährliche Biogasgestehungskosten 2.560 €/a<br />
Summe jährliche Kosten Biogas 3.853 €/a<br />
Fernwärme:<br />
Jahresnutzungsgrad Fernwärme 0,95<br />
jährlicher Wärmebedarf<br />
Fernwärmelieferung<br />
Investitionskosten FW-<br />
Übergabestation<br />
47,4 MWh/a<br />
5.500 €<br />
Wartungskosten 20 €/a<br />
spezifische Investitionskosten FW-<br />
Leitung<br />
113 €/trm<br />
Investitionskosten FW-Leitung 14.505 €<br />
Betriebskosten FW-Pumpe 15 €/a<br />
spezifische Wärmeleistungsverluste 0,2588 W/trm/K<br />
jährliche spez. Wärmeverluste FW-<br />
Leitung<br />
181 kWh/trm/a<br />
jährliche Wärmeverluste FW-Leitung 23,3 MWh/a<br />
Gestehungskosten Wärme im Netz 26 €/MWh<br />
jährliche Gestehungskosten Wärme<br />
Fernwärme<br />
1.837 €/a<br />
Summe jährliche Kosten Fernwärme 3.853 €/a<br />
Tabelle 2: Beispielhafter Vergleich Biogasnetz mit Fernwärme<br />
EEE GmbH 332