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Energiekonzept Zeulenroda-Triebes EV

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ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

erstellt am<br />

20/11/2010<br />

Europäisches Zentrum für erneuerbare Energie Güssing GmbH


IMPRESSUM:<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

AUFTRAGGEBER:<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Markt 1<br />

D-07937 <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Email: poststelle@zeulenroda-triebes.de<br />

AUFTRAGNEHMER:<br />

Europäisches Zentrum für erneuerbare Energie Güssing GmbH<br />

Europastraße 1<br />

A-7540 Güssing<br />

Email: office@eee-info.net<br />

EEE GmbH 2


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

KURZFASSUNG<br />

Aus der vorliegenden Studie ging aus der Analyse der energetischen Situation der Haushalte<br />

in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> und den Umlandgemeinden hervor, dass der durchschnittliche<br />

Gesamtenergiebedarf der 6.600 Haushalte in Summe 230.600 MWh beträgt und sich<br />

anteilsmäßig in 53% Wärme-, 11% Strom- und 36% Treibstoffbedarf gliedert. Die ermittelten<br />

Gesamtenergiekosten für die Haushalte im Projektgebiet ergeben in Summe 24.130.000.-<br />

Euro jährlich.<br />

Die Summe der möglichen Einsparpotentiale der Haushalte betragen in Summe rund 27.000<br />

MWh. Der Geldwert der Einsparpotentiale in den Haushalten beträgt etwa 2,9 Millionen<br />

Euro. Von diesem Betrag entfallen 43% auf Kosten für Treibstoffe, 31% auf Kosten für<br />

Wärmeenergieträger und 26% auf Kosten für elektrischen Strom.<br />

Aus der Analyse des Energiebedarfs auf kommunaler Ebene wurde ein durchschnittlicher<br />

Jahresenergiebedarf von rund 7.900 MWh ermittelt.<br />

Die Energiekosten die im kommunalen Bereich damit verbunden sind betragen jährlich ca. €<br />

941.000.- und verteilen sich zu 41% auf Wärme-, zu 52% auf Strom- und zu 7% auf<br />

Treibstoffkosten.<br />

Durch das Ausschöpfen der ermittelten Sparpotentiale könnten bis zu 9,3% des<br />

Gesamtenergiebedarfes im öffentlichen Bereich eingespart werden. Der Geldwert des<br />

gesamten Einsparpotentials wird auf rund € 109.400.- geschätzt. Davon entfallen 80% auf<br />

Einsparungen im Wärme- und 20% auf Einsparungen im Strombereich. Die<br />

Gesamtkosteneinsparung liegt bei rund 12%.<br />

Der Energiebedarf aus wirtschaftlicher Tätigkeit konnte mit einem hochgerechneten<br />

Jahresenergiebedarf von 5.350 MWh für die landwirtschaftlichen Betriebe errechnet werden<br />

und für die gewerbliche Wirtschaft wurde ein Jahresenergiebedarf von ca. 295.200 MWh<br />

ermittelt. In Summe ergibt sich der Endenergiebedarf aus gewerblicher Wirtschaft und<br />

Landwirtschaft mit rund 300.550 MWh und verteilt sich zu 73% auf Wärme, 10% auf Strom<br />

und mit 17% auf Treibstoffe.<br />

Kurzfassung<br />

EEE GmbH 3


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Der Gesamtbedarf an Endenergie in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> liegt somit in Summe bei rund<br />

540.000 MWh jährlich. Die Anteilsmäßig stärkste Bedarfsgruppe stellen die<br />

Gewerbebetriebe mit einem Anteil von jeweils 55% am Gesamtenergiebedarf dar. Die<br />

durchschnittlichen jährlichen Gesamtausgaben für Energieträger belaufen sich auf rund 46,2<br />

Millionen Euro.<br />

Durch die Umsetzung der ermittelten Sparpotentiale lässt sich dieser Gesamtenergiebedarf<br />

in der Projektregion um 27.700 MWh/a reduzieren.<br />

Durch Energiesparmaßnahmen können mindestens etwa 3 Millionen Euro jährlich eingespart<br />

werden, das ist ein Potential von 6,5%.<br />

Aus der Analyse des Ressourceneinsatzes im Projektgebiet konnte ermittelt werden, dass es<br />

möglich ist den derzeitigen Energiebedarf aus den lokal vorhandenen Ressourcen um 11% zu<br />

decken. Nach Umsetzung der vorgeschlagenen Sparmaßnahmen erhöht sich dieser Anteil<br />

auf 12%.<br />

Wenn man die vorhandenen Ressourcen lediglich zur Abdeckung des Energiebedarfs der<br />

Haushalte und des öffentlichen Bereichs heranziehen würde, könnten nach Umsetzung der<br />

Sparmaßnahmen rund 30% des Bedarfs gedeckt werden.<br />

Der Geldwert der nutzbaren Ressourcen beträgt 5,8 Millionen Euro.<br />

Im Hinblick auf die vollständige Umstellung der Energieversorgung von <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

auf erneuerbare Energieträger müssten in Summe 38% des Energieholzpotentials sowie 25%<br />

der gesamten Ackerfläche im Landkreis Greiz in Anspruch genommen werden.<br />

Die aufgrund des aktuellen Energieträgereinsatzes entstehenden Emissionen an CO2<br />

betragen jährlich rund 145.000 t/Jahr. Nach der Berücksichtigung von<br />

Energiesparpotentialen können die Emissionen auf rund 137.000 t und somit um ca. 5%<br />

gesenkt werden.<br />

Die benötigten Anlagenleistungen zur Deckung des aktuellen Energiebedarfes in der<br />

Projektregion stellen sich wie folgt dar: für den Bereich Wärme 203 MW, für den Bereich<br />

Strom 7,6 und für den Bereich der Deckung des Treibstoffbedarfs rund 19 MW.<br />

EEE GmbH 4


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Aus den Ergebnissen des <strong>Energiekonzept</strong>s wurden in weiterer Folge Maßnahmenvorschläge<br />

für die dargestellten Bedarfsgruppen der Haushalte, dem öffentlichen Bereich und der<br />

Wirtschaft abgeleitet, ebenso wie mögliche Schritte für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> zur Umsetzung<br />

von Maßnahmen, die eine Übersicht über die Handlungsfelder für eine künftige nachhaltige<br />

Energieversorgung darstellen sollen.<br />

Neben den Sparmaßnahmen und der Handlungsfelder zur Umsetzung von Maßnahmen im<br />

privaten, wirtschafts- und öffentlichen Bereich, wurden Maßnahmen zum potentiellen<br />

Einsatz der lokal vorhandenen Ressourcen eruiert und für die folgenden Nutzungsvarianten<br />

berechnet:<br />

Direkte thermische Nutzung des Biomassepotentials (19 bis 23 MW)<br />

Thermische Vergasung / Verstromung / Methanierung holzartiger Biomasse (550<br />

kWel / 1,2 MWth / Holzmethanierung 1,4 MW)<br />

Biogasproduktion (1,3 MWel / 1,6 MWth / Erdgaseinspeisung 3 MW)<br />

Im Hinblick auf die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen wird die konkrete<br />

Maßnahmenwahl natürlich in den meisten Fällen von den vorherrschenden<br />

Rahmenbedingungen (Fördermöglichkeiten, Energie- und Treibstoffpreise, Wirtschaftslage,<br />

etc.) bestimmt. Daher ist es für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> wichtig, dass sich die Gemeinde für die<br />

schrittweise Umsetzung der Maßnahmen intern einen Zeitplan und konkrete Ziele festlegt,<br />

um folglich auch die Maßnahmen und Projekte mit einer gesicherter Finanzierung umsetzen<br />

kann.<br />

Hinsichtlich der Finanzierung sollte <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> immer die Nutzung bestehender<br />

Förderprogramme prüfen. Da es jedoch langfristig nicht abschätzbar ist, wie sich diese<br />

Programme in Zukunft entwickeln, würde sich für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> auch die Einrichtung<br />

eines „Maßnahmen- und Klimaschutzfonds“ anbieten. Die Finanzierung über einen<br />

derartigen Fonds könnte dadurch erfolgen, dass Energiekosten-Einsparungen aus getätigten<br />

Investitionen (bspw. Sanierungsmaßnahmen) in den Fonds einfließen. Wenn nun folglich<br />

weitere Umsetzungsmaßnahmen realisiert werden müssen, können die Investitionen dann<br />

aus diesem Fonds getätigt werden.<br />

EEE GmbH 5


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Und ein wesentlicher Aspekt den Überblick über die Gesamtheit zu bewahren, ist die<br />

dauerhafte Überwachung der Energiesituation und auch der Wirksamkeit von getätigten<br />

Maßnahmen. Dies ist am besten durch eine gezielte Aufzeichnung und Führung einer<br />

Energiebuchhaltung. Dadurch lassen sich auch Schwachstellen hinsichtlich Energieeffizienz<br />

und Energiebedarf von diversen Objekten und Anlagen analysieren, was die Basis für die<br />

Setzung von konkreten Maßnahmen darstellt. Auch für die Bewertung des tatsächlichen<br />

Umsetzungserfolges ist der Einsatz eines derartigen Managementsystems empfehlenswert.<br />

Im Ressourcenbereich sollten ebenfalls auch Bestrebungen unternommen werden, um die<br />

vorhandenen Ressourcen bestmöglich zu nutzen und mit den umliegenden Gemeinden<br />

Ressourcennetzwerke und Bereitstellungsketten aufzubauen, da aus den Ergebnissen der<br />

vorliegenden Studie zu sehen ist, dass der Biomassebedarf für die Energiebereitstellung<br />

mittels Energieholz nicht aus den Waldflächen innerhalb des Projektgebiets bestritten<br />

werden kann. Es war jedoch auch zu erkennen, dass zum Zeitpunkt der Erstellung der Studie<br />

das vorhandene Potential noch nicht voll ausgeschöpft und somit zu einem gewissen Grad<br />

noch mobilisierbar ist. Für die Bereitstellung des weiteren Energieholzpotentials sollten<br />

deswegen auch Konzepte zur Ressourcenbereitstellung mit den umliegenden Gemeinden<br />

erstellt werden, da in der vorliegenden Studie keine Aussage darüber getroffen werden<br />

konnte, wie viel des Energieholzpotentials auf den umliegenden Flächen auch bereits für die<br />

Energiebereitstellung der umliegenden Gemeinden und Energieerzeugungsanlagen genutzt<br />

wird.<br />

EEE GmbH 6


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

EINLEITUNG .............................................................................................................................. 12<br />

VERWENDETE METHODEN UND DATEN .................................................................................. 14<br />

INHALTE UND ERGEBNISSE DES PROJEKTES ............................................................................ 20<br />

1. Allgemeine Übersicht über das Projektgebiet ................................................................. 20<br />

2. Projektergebnisse <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ............................................................................ 24<br />

2.1. Energiebedarf und Einsparpotentiale ...................................................................... 24<br />

2.1.1. Energiebedarf und Kenngrößen der Haushalte ............................................... 24<br />

2.1.1.1. Wärmebedarf und Wärmebereitstellung ........................................................ 25<br />

2.1.1.2. Strombedarf der Haushalte .............................................................................. 29<br />

2.1.1.3. Verkehrsteilnahme und Treibstoffbedarf ........................................................ 31<br />

2.1.2. Gesamtenergiebedarf der Haushalte ............................................................... 32<br />

2.1.3. Geldausgaben für Energieträger ...................................................................... 33<br />

2.1.4. Hochrechnung des Energiebedarfes der Haushalte auf Basis der<br />

Erhebungsergebnisse ....................................................................................................... 34<br />

2.1.5. Hochrechnung der Geldausgaben der Haushalte für Energie auf Basis der<br />

Erhebungsergebnisse ....................................................................................................... 35<br />

2.1.6. Überblick Energiebedarf und Ausgaben der Haushalte in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

37<br />

2.1.7. Energiesparpotentiale der Haushalte .............................................................. 38<br />

2.1.8. Energiebedarf und Kenngrößen im öffentlichen Bereich ................................ 41<br />

2.1.8.1. Energiebedarf in den kommunalen Gebäuden ................................................ 44<br />

2.1.8.2. Energiebedarf im öffentlichen Bereich ............................................................ 46<br />

2.1.8.3. Sparpotentiale im öffentlichen Bereich ........................................................... 47<br />

2.1.8.4. Energiekosten auf kommunaler Ebene ............................................................ 50<br />

2.1.9. Wirtschaftstätigkeit und Energiebedarf ........................................................... 51<br />

2.1.9.1. Energiebedarf in Land- und Forstwirtschaft .................................................... 51<br />

2.1.9.2. Energiebedarf in der gewerblichen Wirtschaft ................................................ 51<br />

2.1.9.3. Gesamtbedarf durch Wirtschaftstätigkeit ....................................................... 52<br />

2.1.9.4. Sparpotentiale im Bereich der Wirtschaft ....................................................... 52<br />

2.1.10. Gesamtenergiebedarf in der Projektregion ..................................................... 53<br />

2.1.10.1. Aktueller Gesamtenergiebedarf ................................................................. 53<br />

EEE GmbH 7


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

2.1.10.2. Reduzierter Gesamtenergiebedarf durch Sparpotentiale .......................... 54<br />

2.1.10.3. Jährliche Geldausgaben für die Deckung des Gesamtenergiebedarfes ..... 57<br />

2.2. Überblick über den Energiefluss in <strong>Zeulenroda</strong> <strong>Triebes</strong> .......................................... 58<br />

2.3. Anlagenleistungen zur Deckung des Gesamtenergiebedarfes ................................ 59<br />

2.4. Aktuelle Energiebereitstellung und Erzeugung ........................................................ 60<br />

3. Ressourcenpotentiale innerhalb der Kommunalgrenzen für eine mögliche<br />

Energieproduktion .................................................................................................................... 61<br />

3.1.1. Sonnenergie ..................................................................................................... 61<br />

3.1.2. Reststoffe ......................................................................................................... 64<br />

3.1.3. Energieholz aus der Forstwirtschaft ................................................................. 65<br />

3.1.4. Energieträger aus der Landwirtschaft .............................................................. 67<br />

3.1.5. Windkraft.......................................................................................................... 71<br />

3.1.6. Wasserkraftpotential an der Talsperre <strong>Zeulenroda</strong> ......................................... 72<br />

3.1. Übersicht über die Ressourcenpotentiale ............................................................... 74<br />

3.2. Theoretische Ressourcenpotentiale ........................................................................ 77<br />

3.1. Aktuelle Ausschöpfung des lokalen Biomassepotentials ......................................... 78<br />

3.2. Substitution von Heizöl als Energieträger durch Biomasse - Szenario .................... 79<br />

3.3. Ressourcenbedarf zur Deckung des gesamten Energiebedarfes aus Biomasse ...... 80<br />

4. CO2-Emissionen und Reduktionsmöglichkeiten ............................................................... 84<br />

4.1. Emissionen aktuell und nach Berücksichtigung von Einsparpotentialen ................ 84<br />

4.2. Emissionsreduktion mittels Substitution von Heizöl durch Biomasse in den<br />

Wohngebäuden - Szenario ................................................................................................... 86<br />

4.3. Emissionsreduktion innerhalb der Hauptbedarfsgruppe 1 ...................................... 87<br />

5. Maßnahmenvorschläge .................................................................................................... 88<br />

5.1. Möglichkeiten und Maßnahmen im Bereich der Wirtschaft ................................... 88<br />

5.1.1. Sparpotentiale im Büros / Verwaltungen ........................................................ 88<br />

5.1.2. Sparpotentiale im Produktionsbetrieb............................................................. 89<br />

5.1.1. Sparpotentiale in unterschiedlichen Branchen .............................................. 100<br />

5.2. Möglichkeiten und Maßnahmen im Bereich der Haushalte .................................. 103<br />

5.2.1. Thermische Sanierung .................................................................................... 103<br />

5.2.2. Energieträgerwechsel ..................................................................................... 104<br />

5.2.3. Einsparpotentiale durch solare Warmwasserbereitung ................................ 106<br />

5.2.4. Möglichkeiten der Wassereinsparung bei Haushalten .................................. 107<br />

EEE GmbH 8


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

5.3. Übergeordnete Maßnahmen im Gemeindebereich .............................................. 110<br />

5.3.1. Raumordnung ................................................................................................. 110<br />

5.3.2. Ressourcennetzwerke und Brennstofflogistik ............................................... 110<br />

5.3.3. Optimierung der Straßenbeleuchtung ........................................................... 112<br />

5.3.3.1. Maßnahmenvorschlag - schrittweise Umstellung der Straßenbeleuchtung auf<br />

LED–Technologie ............................................................................................................ 119<br />

5.3.4. Steigerung der Energieeffizienz im Abwasserbereich .................................... 120<br />

5.3.5. Einführung einer Energiebuchhaltung ........................................................... 120<br />

5.3.6. Informationspolitik ......................................................................................... 122<br />

5.3.7. Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich ......... 123<br />

5.3.7.1. Schulung Nutzerverhalten .............................................................................. 123<br />

5.3.7.2. Trennung von Untertischboilern vom Stromnetz während längerer<br />

Nutzungspausen ............................................................................................................. 123<br />

5.3.7.3. Beleuchtungsmanagement ............................................................................ 124<br />

5.4. Spezielle Maßnahmen im Gebäudebereich ........................................................... 125<br />

5.4.1. Pädagogische Einrichtungen .......................................................................... 125<br />

5.4.2. Sporthallen / Sportstätten ............................................................................. 128<br />

5.4.3. Schwimmbäder ............................................................................................... 130<br />

5.4.4. Feuerwehren .................................................................................................. 134<br />

5.1. Spezielle Maßnahmen in den Gemeindegebäuden ............................................... 135<br />

5.1.1. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte <strong>Zeulenroda</strong> ........................... 136<br />

5.1.2. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte <strong>Triebes</strong> .................................. 170<br />

5.1.3. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Niederböhmersdorf ............. 178<br />

5.1.4. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Pahren .................................. 179<br />

5.1.5. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Weckersdorf ......................... 183<br />

5.1.6. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Stelzendorf ........................... 185<br />

5.1.7. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Dörtendorf ........................... 186<br />

5.1.8. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Kleinwolschendorf................ 188<br />

5.1.9. Maßnahmenliste Gemeindegebäude ............................................................ 190<br />

5.2. Übersichtsdarstellung der Maßnahmen ................................................................ 193<br />

5.3. Mögliche Maßnahmen auf Basis des Ressourcenpotentials ................................. 194<br />

5.3.1. Direkte thermische Nutzung des Biomassepotentials ................................... 194<br />

5.3.2. Thermische Vergasung und Verstromung bzw. Methanierung holzartiger<br />

Biomasse 195<br />

EEE GmbH 9


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

5.3.3. Biogasproduktion ........................................................................................... 195<br />

5.3.4. Möglichkeiten zur Umsetzung von Maßnahmen ........................................... 196<br />

5.3.4.1. Einbindung lokaler Akteure ............................................................................ 196<br />

5.3.4.2. Modelle zur lokalen Energieversorgung ........................................................ 197<br />

5.3.4.3. Finanzierung ................................................................................................... 210<br />

5.3.4.4. Umsetzung der Maßnahmen ......................................................................... 211<br />

5.3.4.5. Überwachung der Maßnahmen ..................................................................... 211<br />

6. Rechtliche und ökonomische Rahmenbedingungen ..................................................... 212<br />

6.1. Fördermöglichkeiten für Maßnhamen ................................................................... 212<br />

6.2. Förderungen zur Energieberatung für Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft,<br />

Organisationen, Vereine, Kommunen und Kommunale Einrichtungen, Private ............... 212<br />

6.2.1. Energieeffizienzberatung (Sonderfonds Energieeffizienz in KMU) ................ 213<br />

6.2.2. Vor-Ort-Beratung ........................................................................................... 214<br />

6.2.3. Förderung von Unternehmensberatungen .................................................... 215<br />

6.2.4. ERP-Innovationsprogramm ............................................................................ 216<br />

6.2.5. Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) - Kooperationsprojekte<br />

(ZIM-KOOP) .................................................................................................................... 217<br />

6.2.6. Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) - Netzwerkprojekte (ZIM-<br />

NEMO) 218<br />

6.2.7. Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) - Einzelprojekte (ZIM-<br />

SOLO) 219<br />

6.2.8. Energieeffizient Sanieren – Sonderförderung ................................................ 220<br />

6.2.9. Innovationsgutscheine für kleine Unternehmen ........................................... 221<br />

6.3. Förderungen hinsichtlich Energieeffizienz und Maßnahmen Erneuerbarer Energie<br />

für Kommunen und kommunale Eigenbetriebe, Organisationen und Vereine ................. 222<br />

6.3.1. Förderprogramme für Energieeffizienzmaßnahmen (z.B. für<br />

Verwaltungsgebäude, Schulen, Kindergärten, Sportstätten, Schwimmbäder .............. 223<br />

6.3.1.1. Sozial investieren – Energetische Gebäudesanierung ................................... 223<br />

6.3.1.2. Energieeffizient sanieren – Kommunen ......................................................... 225<br />

6.3.1.3. Kommunalkredit - Investitionsoffensive Infrastruktur .................................. 227<br />

6.3.1.4. Sozial Investieren - Investitionsoffensive Infrastruktur ................................. 228<br />

6.3.1.5. Kommunal Investieren - Investitionsoffensive Infrastruktur ......................... 229<br />

6.4. Förderprogramme von Maßnahmen im Bereich erneuerbare Energie ................. 230<br />

6.4.1. Bundesförderungen für Privatpersonen ........................................................ 241<br />

EEE GmbH 10


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

6.4.2. Förderungen des Landes für Private .............................................................. 243<br />

6.4.1. Weitere Förderprogramme für Erneuerbare Energiesysteme ...................... 249<br />

6.4.1.1. KfW-Programm Erneuerbare Energien – „Premium“ - Innovationsförderung<br />

249<br />

6.5. Finanzierung von Maßnahmen .............................................................................. 254<br />

6.5.1. Fremdfinanzierung ......................................................................................... 254<br />

6.5.2. Contracting ..................................................................................................... 254<br />

6.5.2.1. Energiecontracting ......................................................................................... 255<br />

6.5.2.2. Einsparcontracting ......................................................................................... 256<br />

6.5.2.3. Anlagencontracting ........................................................................................ 258<br />

6.5.2.4. Betriebsführungscontracting ......................................................................... 259<br />

6.5.3. Intracting ........................................................................................................ 260<br />

6.5.4. Finanzierungsmöglichkeiten Straßenbeleuchtung ......................................... 261<br />

6.5.5. Einrichtung eines kommunalen Fonds ........................................................... 262<br />

6.5.6. Bürgerbeteiligungen ....................................................................................... 263<br />

ZUSAMMENFASSUNG ............................................................................................................ 265<br />

LITERATURVERZEICHNIS ......................................................................................................... 272<br />

ABBILDUNGSVERZEICHNIS ..................................................................................................... 275<br />

TABELLENVERZEICHNIS .......................................................................................................... 279<br />

A N H A N G I ........................................................................................................................... 281<br />

A N H A N G II .......................................................................................................................... 294<br />

Kartendarstellungen ............................................................................................................... 295<br />

A N H A N G III ......................................................................................................................... 301<br />

EEE GmbH 11


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

EINLEITUNG<br />

Die vorliegende Studie bezieht sich auf die Erstellung eines <strong>Energiekonzept</strong>s für die Stadt<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong>. Bei diesem <strong>Energiekonzept</strong> handelt es sich im weiteren Sinne auch um<br />

ein Klimaschutzkonzept, welches das Ziel verfolgt, den Energieverbrauch zu reduzieren, die<br />

fossilen Energieträger zu schonen und abzulösen, die CO2-Belastung in der Atmosphäre zu<br />

senken, vorrangig alternative Energiesysteme einzusetzen und die Ressourcen auf dem<br />

Stadtgebiet bzw. Projektgebiet so einzusetzen, damit eine weitestgehend energieautonome<br />

Versorgung angestrebt werden kann.<br />

Somit werden im vorliegenden Konzept <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> und den Umlandgemeinden<br />

sowohl Maßnahmen als auch Einsparpotentiale aufgezeigt, um eine bessere Energieeffizienz<br />

bei den privaten Wohngebäuden, den öffentlichen bzw. gemeindeeigenen Gebäuden und<br />

Anlagen, sowie der Wirtschaft und den Gewerbebetrieben erreichen zu können. Die<br />

Umsetzung von Energiesparmaßnahmen soll zu einer Reduktion des Gesamtenergiebedarfs<br />

und auch der damit verbundenen Reduktion der CO2-Emissionen führen. Dazu wurde der<br />

aktuelle Energiebedarf sowie die vorhandenen Ressourcen untersucht und daraus<br />

Energiesparpotentiale abgeleitet.<br />

Der Energiebedarf und auch die Einsparpotentiale für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> wurden in die<br />

zuvor genannten Sektoren bzw. Bedarfsgruppen aufgegliedert und nach den<br />

Verbrauchssektoren Wärme, Strom und Treibstoff unterteilt. Dazu wurden einerseits Daten<br />

die im Zuge der Erhebungsarbeiten vor Ort erhoben wurden und andererseits statistisches<br />

Datenmaterial herangezogen.<br />

Auf Basis der erhobenen und errechneten Daten wurden Energiesparpotentiale der oben<br />

angeführten Verbrauchskategorien ermittelt, sowie die damit verbundenen und möglichen<br />

CO2-Reduktionspotentiale. Es wurden auch die im Projektgebiet vorhandenen Ressourcen<br />

sowie Substitutionspotentiale ermittelt.<br />

Darauf aufbauend wurden auch einzelne Maßnahmen für die genannten Bereiche<br />

vorgeschlagen und Förder- sowie Finanzierungsmöglichkeiten für die unterschiedlichen<br />

Vorhaben aufgezeigt.<br />

Einleitung<br />

EEE GmbH 12


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die Ergebnisse der angeführten Untersuchung werden in den nachfolgenden Kapiteln<br />

beschrieben und stellen Empfehlungen für einen effizienteren Energieträgereinsatz,<br />

Einsparmöglichkeiten sowie für Substitutionspotentiale dar.<br />

EEE GmbH 13


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

VERWENDETE METHODEN UND DATEN<br />

Für die Ermittlung von Energiesparpotentialen in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> war es notwendig den<br />

Energiebedarf, sowie die Verteilung dieses Bedarfes innerhalb der Stadt und den<br />

Umlandgemeinden und den einzelnen Bedarfssektoren zu kennen.<br />

Zur Informationsbeschaffung über die Energiesituation sowie die Verteilung, wurde eine<br />

Datenerhebung mittels Fragebögen durchgeführt.<br />

Mittels dieser Fragebögen wurden die Daten der folgenden Bereiche erhoben:<br />

Haushalte und landwirtschaftliche Tätigkeit<br />

Kommunale Gebäude und Anlagen<br />

Gemeindedaten<br />

Wirtschaft und<br />

Gewerbebetriebe/Industrie.<br />

Diese Daten wurden in eine Access-Datenbank eingegeben und wurden bereits einer<br />

Analyse und Auswertung unterzogen.<br />

Die Abbildung 1 zeigt die Access-Eingabemaske für die Daten die mittels Fragebogen bei den<br />

Haushalten eingeholt wurden.<br />

Abbildung 1: Darstellung eines Screenshots der Access-Erhebungsdatenbank zu den Haushaltserhebungen (Quelle:<br />

Eigenerstellung, 2009)<br />

Verwendete Methoden<br />

und Daten<br />

EEE GmbH 14


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die eingeholten Daten bezüglich der gemeindeeigenen und öffentlichen Gebäude wurden in<br />

das in Abbildung 2 dargestellte Formular zur Auswertung eingegeben.<br />

Abbildung 2: Darstellung eines Screenshots der Access-Erhebungsdatenbank zu den Erhebungen der Gemeindegebäude<br />

sowie weitere öffentliche Gebäude der Gemeinde (Quelle: Eigenerstellung, 2009)<br />

Die Eingabe der erhobenen Daten der Wirtschaft bzw. Gewerbebetriebe erfolgte mittels<br />

dem in Abbildung 3 dargestellten Eingabeformular.<br />

EEE GmbH 15


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 3: Darstellung eines Screenshots der Access-Erhebungsdatenbank zu den Erhebungen der Wirtschaft bzw.<br />

Gewerbebetriebe (Quelle: Eigenerstellung, 2009)<br />

Die Vorgehensweise bei der Datenerhebung mittels Fragebögen erfolgte durch Übergabe<br />

bzw. Übermittlung der Erhebungsbögen an die Gemeinde. Nach Retournierung der<br />

erhobenen und in die Datenbank übertragenen Daten, erfolgte bereits teilweise eine<br />

Prüfung und Auswertung der uns zur Verfügung gestellten Informationen.<br />

Verwendetes Datenmaterial<br />

Basis für die Ermittlung des Energiebedarfs der Haushalte, öffentliche Gebäude sowie der<br />

Wirtschaft war einerseits das ausgewertete Datenmaterial aus den Erhebungen und<br />

andererseits wurde statistisches Zahlenmaterial herangezogen. Da es auch nicht immer<br />

möglich war umfangreiche Daten zum Energiebedarf in den einzelnen Sektoren zu erhalten,<br />

wurde der Energiebedarf auch teilweise in Form von Kennzahlen aus vorhandenem<br />

statistischen Material, sowie aus Energiestatistiken abgeleitet und dann den einzelnen<br />

Sektoren zugeordnet.<br />

EEE GmbH 16


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Statistikdaten stellen grundsätzlich eine wichtige Datenquelle dar, da in den Zählungen<br />

wesentliche energierelevante Zahlen erhoben werden, welche auch kontinuierlich<br />

aktualisiert und angepasst werden. Entwicklungen im Energiebereich sind daher ebenfalls<br />

um die entsprechenden Indices erweitert und im vorliegenden Bericht berücksichtigt. Für die<br />

Berechnungen wurden somit die einzelnen Berechnungsergebnisse aus den Erhebungsdaten<br />

der Gemeinde herangezogen und wo notwendig durch die Statistikdaten ergänzt.<br />

Basiseinheit der Berechnung<br />

Als Basiseinheit wurde die Megawattstunde (MWh) gewählt und für die Berechnungen<br />

herangezogen. Die Verwendung der Einheit zielt vor allem auf die Verständlichkeit der<br />

Größenordnungen (einfache Umrechnung auf kWh) bei Entscheidungsträgern und<br />

Interessensvertretungen ab.<br />

Geldbeträge<br />

Abgeleitet vom Energiebedarf konnten, ausgehend von Durchschnittspreisen für die<br />

einzelnen Energieträger auch die Geldbeträge geschätzt werden, die pro Jahr für<br />

Energieträger ausgegeben werden. Ausgehend von diesen Geldbeträgen lassen sich<br />

Aussagen über eine wirtschaftliche Energieversorgung treffen.<br />

Energiebedarfs- und Einsparpotentialermittlung<br />

Basierend auf den erhobenen und analysierten Daten konnte der Energiebedarf nach den<br />

Bedarfsgruppen Haushalte, öffentlicher Bereich und Wirtschaft für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

errechnet und dargestellt werden. Daraus ließen sich in Folge Energiesparpotentiale<br />

ermitteln.<br />

Die Einsparpotentiale der Bedarfsgruppe-Haushalte wurden für Einsparmöglichkeiten in den<br />

Bereichen Strom, Wärme und Treibstoffe ermittelt. Die Energiesparpotentiale beim<br />

Wärmebedarf ergeben sich meist in erster Linie durch thermische Optimierung der<br />

Gebäudehülle, aber auch durch energiebewussteres Nutzerverhalten. Zur rechnerischen<br />

Schätzung des Wärmesparpotentials werden Energiekennzahlen für die unterschiedlichen<br />

Stufen der Gebäudedämmung gebildet, woraus sich die Kennzahlen für voll-, teil- und<br />

ungedämmte Gebäude darstellen lassen.<br />

EEE GmbH 17


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Für die Ermittlung des Stromsparpotentials der Haushalte stellen die Standby-Verluste,<br />

Nutzerverhalten, Gerätetyp und –alter, einen wesentlichen Faktor dar. Je nach individueller<br />

Haushaltsausstattung und Gerätenutzung ergibt sich daraus erfahrungsgemäß ein<br />

Sparpotential zwischen 10 und 30% des jährlichen Strombedarfs.<br />

Die Analyse der Einsparmöglichkeiten im Treibstoffbereich erfolgte unter Betrachtung der<br />

Berufstagespendler, sowie unter Berücksichtigung der aus den Erhebungen gewonnenen<br />

Daten zum Fahrzeugbestand und zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel in den Haushalten.<br />

Aus diesen Informationen und Daten lassen sich folglich Sparpotentiale durch beispielsweise<br />

die Bildung von Fahrgemeinschaften oder die Nutzung von Park-and-Ride Kombinationen im<br />

täglichen Berufspendlerverkehr dar.<br />

Die Einsparpotentiale im öffentlichen Bereich werden in erster Linie über den aktuellen<br />

Zustand der Gebäudehülle und deren Optimierbarkeit geschätzt. Die ermittelten Werte zur<br />

Optimalen Beschaffenheit der Gebäudehülle wurden auch mit Normwerten der<br />

unterschiedlichen Gebäudetypen abgeglichen und die erzielbaren Einsparungen durch die<br />

Optimierung errechnet. Eine weitere Komponente in den Sparpotentialen im öffentlichen<br />

Bereich stellen ebenfalls der bewusstere Umgang mit Energie und einer daraus folgenden<br />

Änderung des Nutzerverhaltens dar. Letzteres hat eine Auswirkung sowohl auf den Bedarf<br />

an thermischer als auch an elektrischer Energie.<br />

In der Auswertung des Bereichs Wirtschaft wurde festgestellt, dass eine tiefergehende<br />

Analyse der betreffenden Betriebe und Prozesse notwendig ist um konkrete<br />

Einsparmaßahmen definieren zu können. Dennoch wurden für den gewerblichen und<br />

betrieblichen Bereich Anregungen dargestellt, wo erfahrungsgemäß die größten<br />

Sparpotentiale liegen.<br />

Ressourcenpotential – Deckungsgrade - Flächenbedarf<br />

Aus dem vorhandenen Datenmaterial wurden Potentialabschätzungen für die<br />

unterschiedlichsten Ressourcen, Roh- und Reststoffen durchgeführt, um die<br />

Versorgungsmöglichkeiten aus eigenen Ressourcen ermitteln und so die Deckungsgrade<br />

darstellen zu können.<br />

EEE GmbH 18


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Ein wichtiger Punkt für die Energieversorgung mit eigenen Ressourcen ist die Betrachtung<br />

der Verfügbarkeit der benötigten Flächen für die Energieträgerproduktion.<br />

Da Boden ein begrenztes und nicht vermehrbares Gut ist, müssen die für die<br />

Energieproduktion zur Verfügung stehenden Flächen rechnerisch ermittelt werden. Von der<br />

Fläche einer Gemeinde sind also die nötigen Flächen für Ernährung, Siedlung, Verkehr und<br />

andere private, wirtschaftliche sowie öffentliche Nutzung abzuziehen.<br />

Im Unterschied zur Methode des „ökologischen Fußabdrucks“ der sich auf den<br />

Flächenbedarf für alle wirtschaftlichen Tätigkeiten bezieht, erfolgte die Betrachtung in der<br />

vorliegenden Studie im Wesentlichen auf die Verfügbarkeit von Flächen für die<br />

Bereitstellung von Energieträgern sowie für die Sicherstellung der gewöhnlichen Tätigkeiten<br />

für das tägliche Leben der in der Region lebenden Menschen.<br />

Aufgrund der Flächenbilanzen wurde folglich auf Gemeindeebene festgestellt, ob und<br />

inwieweit eine Deckung des Energiebedarfes möglich ist. Daraus lassen sich Prognosen für<br />

die Zukunft einer nachhaltigen Energieversorgung der Projektgemeinde erstellen.<br />

Emissionen und Reduktionspotentiale<br />

Ebenso erfolgte die Berechnung der CO2-Emissionen die vorwiegend aus der<br />

Energiebedarfssituation und dem Energieträgereinsatz resultieren. Die Untersuchung des<br />

CO2-Einsparpotentials erfolgt auf Basis der realisierbaren Potentiale durch den Einsatz von<br />

erneuerbarer anstatt fossiler Energieträger. Es wurde ein Vergleich der IST-Situation<br />

hinsichtlich der Energieversorgung, mit der potentiellen Substitution durch erneuerbare<br />

Energieträger vorgenommen.<br />

EEE GmbH 19


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

INHALTE UND ERGEBNISSE DES PROJEKTES<br />

1. Allgemeine Übersicht über das Projektgebiet<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ist eine Kleinstadt im Osten des Freistaats Thüringen im Thüringer<br />

Vogtland. Zum 1. Februar 2006 erfolgte die kommunalrechtliche Fusion von <strong>Triebes</strong> und<br />

<strong>Zeulenroda</strong> zu <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong>. <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> liegt im Landkreis Greiz auf einer<br />

Seehöhe von 415m und hat eine Fläche von 68,07km².<br />

Zur Stadt <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> gehören die umliegenden, zwischen 1992 und 1994<br />

eingemeindeten Ortsteile Kleinwolschendorf, Läwitz, Leitlitz, Förthen, Niederböhmersdorf,<br />

Weckersdorf, Pahren und Stelzendorf sowie die am 1. Februar 2006 eingemeindete Stadt<br />

<strong>Triebes</strong> mit ihren Ortsteilen Mehla und Dörtendorf.<br />

Außerdem hat <strong>Zeulenroda</strong> für Langenwolschendorf und Weißendorf den Status einer<br />

erfüllenden Gemeinde.<br />

Die Gemeinde zeigt seit der Volkszählung im Jahr 2006 einen leichten Bevölkerungsrückgang,<br />

wie aus Abbildung 1 zu ersehen ist.<br />

20000<br />

18000<br />

16000<br />

14000<br />

12000<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

]<br />

Abbildung 1: Bevölkerungsentwicklung seit 1991 (Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik 2010)<br />

Lage und Infrastruktur:<br />

2002<br />

2003<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> liegt im Südosten Thüringens, direkt an der Landesgrenze zum Freistaat<br />

Sachsen.<br />

EEE GmbH 20<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

Inhalte und Ergebnisse<br />

des Projekts


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Vor den Toren der Stadt befindet sich die Talsperre <strong>Zeulenroda</strong>. Hier ist die Weida zu einer<br />

Trinkwassertalsperre aufgestaut. Das Zentrum von <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> liegt auf einer Höhe<br />

von 415 m. Die Stadt wird deshalb auch als "Stadt auf der Höhe" bezeichnet.<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> liegt an der B94 verkehrsgünstig zwischen den Autobahnen der A4<br />

Eisenach-Dresden, der A9 Berlin-Nürnberg und der A72 Chemnitz-Hof und ist nur etwa 20<br />

Autominuten von den Anschlussstellen Triptis und Schleiz der A9 und 30 Minuten von der<br />

Autobahnabfahrt Reichenbach im Vogtland der A72 entfernt.<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> verfügt über den Haltepunkt <strong>Triebes</strong> und den Bahnhof <strong>Zeulenroda</strong><br />

unterer Bahnhof an der Eisenbahnstrecke Weida–Mehltheuer.<br />

Wirtschaft und ansässige Unternehmen:<br />

In <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> sind heute u. a. der Dienstleistungssektor, Handel und Handwerk,<br />

Medizintechnik sowie Betriebe der Holz und Metall verarbeitenden Industrie sowie der<br />

Beleuchtungsindustrie vertreten.<br />

Zu den wichtigen Unternehmen und Arbeitsgebern für die Umgebung in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

zählen u. a. die Bauerfeind-Gruppe, die <strong>Zeulenroda</strong> Präzision Maschinenbau GmbH, Neuform<br />

Türenwerk Hans Glock GmbH, die Fein-Elast Umspannwerk GmbH, Knoch-Lichttechnik<br />

GmbH, die Metallgießerei Heinz Brückner, die FEFA Fenster & Fassaden Produktions GmbH,<br />

die TRIMA <strong>Triebes</strong>er Maschinenbau GmbH und die Holz Neudeck GmbH. Der größte<br />

Arbeitgeber der Stadt mit über 700 Beschäftigten ist die Bauerfeind AG.<br />

Tourismus:<br />

Im touristischen Bereich setzt die Stadt an der Talsperre Hoffnungen in eine verstärkte<br />

touristische Bedeutung dieser – vor allem nach der Aufhebung des Trinkwasserschutzes,<br />

wenn die Talsperre nicht nur durch ihre weitläufigen Wanderwege, sondern auch für andere<br />

wasserbezogene Aktivitäten genutzt werden kann.<br />

Die Entwicklung der Übernachtungen und der Ankünfte zeigte in den letzten Jahren nämlich<br />

eine sinkende Entwicklung, dargestellt in Abbildung 4.<br />

EEE GmbH 21


50000<br />

45000<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Tourismus in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009<br />

Ankünfte<br />

Übernachtungen<br />

Abbildung 4: Entwicklung der Übernachtungen und Ankünfte (Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik 2010)<br />

Beide Trends sind von Bedeutung für den Energiebedarf und ein Hinweis auf dessen<br />

zukünftige mögliche Entwicklung, da Zuwächse in der Bevölkerung und im Tourismus auch<br />

von einem steigenden Energiebedarf begleitet sind.<br />

Die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen im Landkreis Greiz zeigt eine sinkende Entwicklung,<br />

dargestellt in Abbildung 5.<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

Beschäftigtenzahlen im Lankreis Greiz<br />

2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

Produzierendes Gewerbe Dienstleistungsbereich Insgesamt<br />

Abbildung 5: Entwicklung der Beschäftigtenzahlen (Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik 2010)<br />

Auch die Entwicklung der Finanzen der öffentlichen Haushalte der Gemeinde <strong>Zeulenroda</strong>-<br />

<strong>Triebes</strong> zeigt seit dem Jahr 2007 höhere Ausgaben als Einnahmen, dargestellt in Abbildung 6.<br />

EEE GmbH 22


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

25.000.000<br />

20.000.000<br />

15.000.000<br />

10.000.000<br />

5.000.000<br />

0<br />

1995<br />

Finanzen der öffentlichen Haushalte<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

EEE GmbH 23<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

Bruttoausgaben Bruttoeinnahmen<br />

Abbildung 6: Entwicklung der Finanzen des öffentlichen Haushaltes (Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik<br />

2010)<br />

Ausgangssituation – <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

In <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> erfolgt die Energieversorgung des Stadtteils <strong>Zeulenroda</strong> mit Strom,<br />

Wärme (Fernwärme) und Gas über die Energiewerke <strong>Zeulenroda</strong> GmbH, an der die Stadt mit<br />

51% beteiligt ist. Der Stadtteil <strong>Triebes</strong> und die weiteren Ortsteile werden vom<br />

Regionalversorger E.ON-Thüringer Energie mit Strom versorgt. Die E-ON-Thüringer Energie<br />

hält auch die übrigen 49% der Anteile an den Energiewerken <strong>Zeulenroda</strong>. Die Gasversorgung<br />

der Ortsteile im Bereich der Talsperre erfolgt durch die Energiewerke <strong>Zeulenroda</strong> GmbH.<br />

Die Fernwärme, mit der etwa 200 Wohnungen (Plattenbauten) und auch mehrere Schulen,<br />

Turnhallen und Kindergärten versorgt werden, wird über bivalente Heizkessel Gas/Öl<br />

erzeugt. Im Einzugsbereich der Gasnetze erfolgt die Wärmeerzeugung über Erdgas und<br />

Heizöl.<br />

Somit wurden die festen Brennstoffe im Laufe der Jahre weitestgehend abgelöst, wobei<br />

diese nun mittlerweile im ländlichen Bereich wieder zunehmen. Vor allem ist der Trend der<br />

Zunahmen von Holzfeuerungen als Alternative zu erkennen. Auch beim Neubau von<br />

Eigenheimen werden vermehrt alternative Energiequellen genutzt.<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ist durch die Beteiligung bei unterschiedlichen Projekten sehr bemüht<br />

auf dem Energiesektor der Stadt und der Ortsteile eine nachhaltige Entwicklung auf Basis<br />

von alternativen Energien zu erreichen.<br />

2007<br />

2008<br />

2009


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

2. Projektergebnisse <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

2.1. Energiebedarf und Einsparpotentiale<br />

2.1.1. Energiebedarf und Kenngrößen der Haushalte<br />

Allgemeines<br />

Im Zuge der Erhebungen konnten energiebezogene Daten von 1.508 Haushalten eingeholt<br />

werden, das entspricht einer Rücklaufquote von 22,8%.<br />

Die beheizte Nutzfläche eines Haushaltes beträgt durchschnittlich 95,7 m².<br />

Der Vergleichswert für Thüringen beträgt 77m², jener für gesamt Deutschland 92m². Die<br />

mittlere Nutzfläche liegt somit um den Faktor 1,2 über dem Vergleichsdurchschnitt in der<br />

Region und auch geringfügig über dem Bundesdurchschnitt.<br />

Die mittlere Haushaltsgröße beträgt 2,49 Personen. Der Vergleichswert für gesamt<br />

Deutschland liegt bei 2,05 Personen, jener für Thüringen bei 2,1. Die Personenanzahl liegt<br />

somit um den Faktor 1,2 über dem Vergleichsdurchschnitt.<br />

Tabelle 1 gibt einen Überblick über die Haushaltsgrößen und deren Anteile an den<br />

Gesamthaushalten.<br />

Personen/Haushalt Anteil dieser Haushalte<br />

1 18,0%<br />

2 42,8%<br />

3 20,3%<br />

4 12,5%<br />

5 und mehr 6,4%<br />

Tabelle 1: Haushalte nach Größe und Anteil<br />

Inhalte und Ergebnisse<br />

des Projekts<br />

EEE GmbH 24


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

2.1.1.1. Wärmebedarf und Wärmebereitstellung<br />

Die Energieträgernutzung für die Wärmebereitstellung gestaltet sich wie in Tabelle 2<br />

gelistet:<br />

Eingesetzte Energieträger Anteil<br />

Erdgas 47,4%<br />

Fernwärme 7,5%<br />

Flüssiggas 2,5%<br />

Hackgut 0,1%<br />

Heizöl 19,6%<br />

Holz 15,5%<br />

Pellets 0,3%<br />

Strom 3,5%<br />

Wärmepumpe 1,7%<br />

Andere 1,8%<br />

Summe 100,0%<br />

Tabelle 2: Energieträgereinsatz für die Wärmebereitstellung in den Haushalten<br />

Andere<br />

Wärmepumpe<br />

Strom<br />

Pellets<br />

Holz<br />

Heizöl<br />

Hackgut<br />

Flüssiggas<br />

Fernwärme<br />

Erdgas<br />

Energieträgereinsatz der Haushalte<br />

0,0% 10,0% 20,0% 30,0% 40,0% 50,0%<br />

Abbildung 7: Darstellung des Energieträgereinsatzes<br />

Aus Tabelle 2 und Abbildung 7 kann gesehen werden, dass der fossile Energieträgereinsatz<br />

bei den Haushalten in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> und den Umlandgemeinden gegenüber den<br />

erneuerbaren Energieträger und Energiesysteme noch überwiegt.<br />

EEE GmbH 25


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Der mittlere Wärmebedarf eines durchschnittlichen Haushaltes liegt bei 19,9 MWh/a. Der<br />

Median des Wärmebedarfes, welcher im Gegensatz zum Mittelwert weniger durch<br />

Extremwerte beeinflusst ist liegt bei 15,2 MWh/a.<br />

Der als Vergleichswert heranziehbare mittlere Wärmebedarf eines durchschnittlichen<br />

Haushaltes in Thüringen beträgt 10,7 MWh/a, der Wert für gesamt Deutschland 14,9<br />

MWh/a. Der Wärmebedarf liegt somit um den Faktor 1,3 über dem Vergleichsdurchschnitt.<br />

Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Wärmebedarf der Haushalte im ländlichen Raum<br />

allgemein höher ist als im urbanen Bereich.<br />

Der Gesamtwärmebedarf der Haushalte in der Gemeinde wird auf Basis der<br />

Erhebungsergebnisse auf rund 121.300 MWh pro Jahr geschätzt, wovon etwa 19.500 MWh<br />

auf die Warmwasserbereitstellung entfallen.<br />

Knapp 29% der benötigten Wärmemenge der Haushalte werden bereits jetzt durch<br />

erneuerbare Energieträger (Erdwärme, Hackschnitzel, Holz, Pellets, Sonne) bereitgestellt.<br />

Tabelle 3 und Abbildung 8 geben eine Übersicht über die Art der Warmwasserbereitung:<br />

Warmwasserbereitung Anteil [%]<br />

Hauptheizung 78,4%<br />

Elektroboiler 13,4%<br />

Wärmepumpe 3,6%<br />

Solar 4,6%<br />

Tabelle 3: Warmwasserbereitung in den Haushalten<br />

Art der Warmwasserbereitung<br />

Hauptheizung Elektroboiler Wärmepumpe Solar<br />

Abbildung 8: Darstellung der Aufteilung der eingesetzten Energiesysteme zur WW-Bereitung<br />

EEE GmbH 26


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die Verteilung des mittleren jährlichen Wärmebedarfes nach Haushaltsgrößen zeigt Tabelle<br />

4:<br />

Wärmebedarf Personen/Haushalt MWh/Haushalt<br />

1 10,55<br />

2 16,45<br />

3 20,59<br />

4 25,73<br />

5 31,89<br />

Gesamt 19,88<br />

Tabelle 4: Verteilung des Wärmebedarfes der Haushalte nach Haushaltsgrößen<br />

Gebäudealter, Gebäudezustand<br />

Tabelle 5 und Abbildung 9 geben einen Überblick über die Altersklassenverteilung der<br />

Gebäude:<br />

Gebäudealter in Jahren Anteil<br />

80 36,9%<br />

Tabelle 5: Altersklassenverteilung der Gebäude<br />

Abbildung 9: Darstellung der Verteilung der Gebäude nach Altersklassen<br />

EEE GmbH 27


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Das Mittlere Alter der Gebäude in der Gemeinde liegt bei 68,8 Jahren, der Median des<br />

Gebäudealters bei 70 Jahren.<br />

Die meisten Veränderungen an der Substanz von Gebäuden (Ausbau, Zubau) erfolgten<br />

innerhalb der letzten 20 Jahre vor der Erhebung (43,3%). Die Periode mit den meisten<br />

Veränderungen lag im Zeitraum von 15 bis 20 Jahren vor der Erhebung (15,5%).<br />

Insgesamt wurden bei 51,7% der Wohngebäude Veränderungen vorgenommen.<br />

Tabelle 6 gibt eine Übersicht über das Alter der Fenster in den Gebäuden der Haushalte.<br />

Alter der Fenster Anteil<br />

35 2,9%<br />

keine Angaben 7,6%<br />

Tabelle 6: Alter der Gebäudefenster<br />

Ebenso veranschaulicht die Abbildung 10 die Aufteilung der Fensteralter in den privaten<br />

Wohngebäuden, woran erkannt werden kann, das der Großteil der Fenster noch kein allzu<br />

hohes Alter aufweisen und somit auch auf noch relativ gute Wärmedurchgangskoeffizienten<br />

schließen lassen.<br />

2,5%<br />

2,4%<br />

22,1%<br />

0,7%<br />

2,9%<br />

7,6%<br />

30,6%<br />

30,4%<br />

Abbildung 10: Alter der Fester der privaten Wohngebäude<br />

jünger 10<br />

10 bis 15<br />

15 bis 20<br />

20 bis 25<br />

25 bis 30<br />

30 bis 35<br />

älter 35<br />

keine Angaben<br />

EEE GmbH 28


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Tabelle 7 gibt einen Überblick über die Wärmedämmung, sowie den Mittelwert und den<br />

Median der daraus errechneten Energiekennzahl (kWh/m²*a) der Wohngebäude:<br />

Wärmedämmung Anteil EKZ mittel<br />

[kWh/m²a]<br />

EKZ median<br />

[kWh/m²a]<br />

Volldämmung 18,4% 158,16 132,32<br />

Teildämmung 47,4% 178,28 137,71<br />

Keine Dämmung 34,2% 197,71 154,96<br />

Tabelle 7: Wärmedämmung der Wohngebäude und zugehörige Energiekennzahlen<br />

An der Energiekennzahl zeigt sich in der Regel, dass ein voll gedämmtes Gebäude etwa 30<br />

bis 40% weniger Heizenergie benötigt als ein ungedämmtes. Die Vervollständigung einer<br />

Wärmedämmung von Teil- auf Volldämmung bringt in der Regel ebenfalls Ersparnisse in der<br />

Höhe von 20 bis 30%.<br />

Jedoch ergeben sich aus den Analyseergebnissen für die Wohngebäude in <strong>Zeulenroda</strong>-<br />

<strong>Triebes</strong> folgende Differenzen, dass die Energiekennzahl teilgedämmter Gebäude um 11%<br />

über dem Wert von gedämmten Gebäuden befindet, und jene von ungedämmten Gebäuden<br />

liegt um 20% höher. Somit wurde folglich auch für die Berechnung der Sparpotentiale durch<br />

Wärmedämmung diese Differenz herangezogen, um eine realistische Aussage für<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> treffen zu können.<br />

2.1.1.2. Strombedarf der Haushalte<br />

Der mittlere Strombedarf eines durchschnittlichen Haushaltes in der Gemeinde beträgt 3,8<br />

MWh/a. Betrachtet man den weniger durch Extremwerte beeinflussten Median ergeben sich<br />

3,4 MWh/a.<br />

Im deutschen Durchschnitt liegt der mittlere jährliche Strombedarf bei 3,6 MWh je Haushalt.<br />

Der Mittelwert aus den Erhebungsbögen liegt somit um den Faktor 1,1 über den<br />

Vergleichswerten.<br />

Abbildung 11 zeigt das durchschnittliche Vorhandensein von Elektrogeräten in den<br />

Haushalten in der Gemeinde. Die Prozentwerte entsprechen dem Anteil der Nennungen im<br />

Gesamtumfang der Stichprobe.<br />

EEE GmbH 29


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 11: Ausstattungsgrad der Haushalte mit Elektrogeräten<br />

Abbildung 12 zeigt die mittlere Häufigkeit der Geräte in einem Haushalt, im Falle der<br />

Nennung.<br />

Abbildung 12: Häufigkeiten der in den Haushalten vorhandenen Geräte<br />

Die Verteilung des mittleren Strombedarfes, aufgeschlüsselt nach Haushaltsgrößen, zeigt<br />

Tabelle 8:<br />

EEE GmbH 30


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Personen im Haushalt MWh/a MWh/Person<br />

1 2,19 2,19<br />

2 3,44 1,72<br />

3 4,37 1,46<br />

4 4,97 1,24<br />

5 und mehr 6,36 1,27<br />

Global 3,79 1,43<br />

Tabelle 8: Mittlerer Strombedarf nach Haushaltsgröße<br />

2.1.1.3. Verkehrsteilnahme und Treibstoffbedarf<br />

Hinsichtlich der Verkehrsteilnahme wurden die Häufigkeiten der (motorisierten)<br />

Verkehrsmittelnutzung für die periodischen Wege zur Arbeit sowie in der Freizeit erhoben.<br />

Für den täglichen Arbeits- bzw. Schulweg werden in 8,8% der Haushalte öffentliche<br />

Verkehrsmittel genutzt. In 71,1% der erhobenen Haushalte wird ein solches Verkehrsmittel<br />

nie für diese Zwecke genutzt. Es ist nahe liegend, dass in letzterem Falle ein PKW für diese<br />

Wege genutzt wird.<br />

Die häufigste Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln für Freizeitwege erfolgt mit 3,4% in<br />

der Kategorie „mindestens einmal im Monat“.<br />

Die Ausstattung der Haushalte (aufgeschlüsselt nach Haushaltsgröße) mit Kraftfahrzeugen<br />

ergab folgendes, in Tabelle 9 dargestelltes Ergebnis:<br />

Personen im Haushalt Kein KFZ Einspurig 1 Auto 2 Autos Jahreskilometer mittel<br />

1 122 12 137 5 11.367<br />

2 62 70 416 145 17.038<br />

3 14 58 134 152 24.086<br />

4 6 44 66 114 27.968<br />

5 und mehr 7 30 29 68 28.887<br />

Summen/Mittel 211 184 753 416 21.869<br />

Anteil 14,0% 12,2% 50,0% 27,6%<br />

Tabelle 9: Ausstattung der Haushalte mit Kraftfahrzeugen<br />

EEE GmbH 31


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

75% der KFZ sind Dieselfahrzeuge, 24% werden mit Benzin betrieben. Der Anteil der<br />

Erdgasautos liegt bei 1%.<br />

Die mittlere gefahrene Jahreskilometerstrecke beträgt bei Dieselfahrzeugen 29.900 km, bei<br />

Benzinfahrzeugen 21.000 km. Für Erdgasautos liegt der Mittelwert bei 34.900 km jährlich.<br />

In einem durchschnittlichen Haushalt werden jährlich 14,8 MWh für motorisierte Mobilität<br />

aufgewendet.<br />

Tabelle 10 gibt einen Überblick über den durchschnittlichen Treibstoffbedarf der Haushalte,<br />

aufgeschlüsselt nach Haushaltsgröße:<br />

Personen im Haushalt MWh/a<br />

1 6,80<br />

2 10,20<br />

3 14,78<br />

4 24,14<br />

5 und mehr 18,07<br />

Gesamtmittel 14,80<br />

Tabelle 10: Treibstoffbedarf nach Haushaltsgröße<br />

2.1.2. Gesamtenergiebedarf der Haushalte<br />

Der mittlere Gesamtenergiebedarf eines Haushaltes in der Gemeinde besteht aus:<br />

Wärme: 19,88 MWh<br />

Strom: 3,79 MWh<br />

Treibstoff: 14,80 MWh<br />

Und beträgt somit in Summe 38,47 MWh.<br />

Nach prozentuellen Anteilen entfallen auf die Wärme 51,7%, auf den elektrischen Strom<br />

9,9% und auf die KFZ-Treibstoffe 38,5% des Gesamtenergiebedarfes eines durchschnittlichen<br />

Haushaltes (siehe Abbildung 13).<br />

EEE GmbH 32


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Gesamtenergiebedarf eines Haushalts<br />

38%<br />

10%<br />

Wärme Strom Treibstoff<br />

EEE GmbH 33<br />

52%<br />

Abbildung 13: Aufteilung des Gesamtenergiebedarfs eines Haushalts<br />

2.1.3. Geldausgaben für Energieträger<br />

Die mittleren Ausgaben eines Haushaltes für Energieträger betragen jährlich rund 3.940.-<br />

Euro. Diese gliedern sich in:<br />

Wärme:<br />

1.170.-<br />

Strom: 790.-<br />

Treibstoff: 1.980.-<br />

Die entsprechenden Medianwerte betragen:<br />

Wärme:<br />

1.000.-<br />

Strom: 700.-<br />

Treibstoff: 1.200.-<br />

Daraus ergibt sich eine Summe der Medianwerte von 2.900.- Euro


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

2.1.4. Hochrechnung des Energiebedarfes der Haushalte auf Basis der<br />

Erhebungsergebnisse<br />

Die mittleren Kennwerte der Haushalte für Wärme, Strom und Treibstoff wurden linear auf<br />

die Gesamtanzahl der Haushalte in der Gemeinde extrapoliert. Die Extrapolierung erfolgte<br />

außerdem auf Basis der Haushaltsgrößen.<br />

Für die Gesamtanzahl der rund 6.600 Haushalte in der Kommune ergeben sich jährlich<br />

folgende mittleren Summenwerte:<br />

Wärme: 121.300 MWh<br />

Strom: 25.000 MWh<br />

Treibstoff: 84.300 MWh<br />

Der durchschnittliche Gesamtenergiebedarf der Haushalte beträgt somit in Summe 230.600<br />

MWh jährlich.<br />

Unter Berücksichtigung der Haushaltsgrößen ergibt sich eine Anteilsverteilung von 53%<br />

Wärme, 11% Strom und 36% Treibstoff (siehe Abbildung 14).<br />

Gesamtenergiebedarf aller Haushalte<br />

36%<br />

11%<br />

Wärme Strom Treibstoff<br />

Abbildung 14: Aufteilung des Gesamtenergiebedarfs aller Haushalte<br />

Tabelle 11 zeigt den hochgerechneten Energiebedarf der Haushalte, aufgeschlüsselt nach<br />

Ortsteilen:<br />

EEE GmbH 34<br />

53%


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Ortsteil MWh/a Anteil<br />

(alphabetische Reihe) Wärme Strom Treibstoff Gesamt<br />

Dörtendorf 1.466 302 1.019 2.787 1,21%<br />

Förthen 771 159 536 1.466 0,64%<br />

Kleinwolschendorf 932 192 647 1.771 0,77%<br />

Läwitz 1.016 209 706 1.931 0,84%<br />

Leitlitz 771 159 536 1.466 0,64%<br />

Mehla 2.398 494 1.666 4.559 1,98%<br />

Niederböhmersdorf 2.337 482 1.624 4.442 1,93%<br />

Pahren 2.543 524 1.767 4.834 2,10%<br />

Stelzendorf 672 139 467 1.278 0,55%<br />

<strong>Triebes</strong> 24.353 5.019 16.925 46.297 20,08%<br />

Weckersdorf 1.695 349 1.178 3.223 1,40%<br />

<strong>Zeulenroda</strong> 82.346 16.971 57.228 156.545 67,89%<br />

Summe 121.300 25.000 84.300 230.600 100,00%<br />

Tabelle 11: Hochgerechneter Energiebedarf nach Ortsteilen<br />

2.1.5. Hochrechnung der Geldausgaben der Haushalte für Energie auf Basis der<br />

Erhebungsergebnisse<br />

Für die Hochrechnung der Geldausgaben sind neben den Energiemengen auch die<br />

eingesetzten Energieträger und deren Anteile am Gesamtversorgungsspektrum der<br />

Haushalte zu berücksichtigen.<br />

Wärmebereitstellung<br />

Für die Wärmebereitstellung ergibt sich eine Summe von ca. 7.706.000.- Euro jährlich.<br />

Der Anteil erneuerbarer Energieträger an der Gesamtwärmebereitstellung liegt bei 27%,<br />

deren Anteil bei den Ausgaben lediglich bei 19%.<br />

Strombereitstellung<br />

Die Gesamtkosten für die Strombereitstellung für alle Haushalte betragen ca. 5.150.000.-<br />

Euro jährlich und beinhalten die Kosten für Haushaltsgeräte, Heimelektronik, Beleuchtung<br />

und diverse andere Anwendungen.<br />

EEE GmbH 35


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Der Stromanteil für Direktstromheizungen und Wärmepumpen wurde vor der Berechnung<br />

eliminiert bzw. dem Bereich Wärmebereitstellung zugeschlagen.<br />

Treibstoffbereitstellung<br />

Für die Bereitstellung der Treibstoffmengen in den Haushalten ergibt sich eine jährliche<br />

Summe von 11.274.000.- Euro.<br />

Somit fallen die meisten Kosten für Treibstoff an, gefolgt von den Wärme- und den<br />

Stromkosten. Die Kostenverteilung gestaltet sich mit Ausgaben von 47% für Treibstoff, 21%<br />

für Strom und 32% für Wärme.<br />

Gesamtenergiekosten<br />

Die hochgerechneten Gesamtenergiekosten für die Haushalte in der Gemeinde ergeben<br />

somit eine Summe von 24.130.000.- Euro.<br />

Tabelle 12 gibt einen Überblick über die Geldausgaben der Haushalte, aufgegliedert nach<br />

Ortsteilen:<br />

Geldausgaben der Haushalte<br />

nach Ortsteilen<br />

€ pro Jahr<br />

Wärme Strom Treibstoff Summe<br />

Dörtendorf € 93.147 € 62.251 € 136.276 € 291.675<br />

Förthen € 48.999 € 32.747 € 71.687 € 153.433<br />

Kleinwolschendorf € 59.187 € 39.556 € 86.592 € 185.335<br />

Läwitz € 64.524 € 43.122 € 94.400 € 202.045<br />

Leitlitz € 48.999 € 32.747 € 71.687 € 153.433<br />

Mehla € 152.335 € 101.807 € 222.868 € 477.010<br />

Niederböhmersdorf € 148.454 € 99.213 € 217.190 € 464.856<br />

Pahren € 161.552 € 107.967 € 236.354 € 505.873<br />

Stelzendorf € 42.693 € 28.532 € 62.460 € 133.684<br />

<strong>Triebes</strong> € 1.547.119 € 1.033.956 € 2.263.459 € 4.844.533<br />

Weckersdorf € 107.702 € 71.978 € 157.569 € 337.249<br />

<strong>Zeulenroda</strong> € 5.231.289 € 3.496.125 € 7.653.459 € 16.380.873<br />

Tabelle 12: Hochgerechnete Gesamtenergiekosten der Haushalte nach Gemeinden<br />

EEE GmbH 36


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

2.1.6. Überblick Energiebedarf und Ausgaben der Haushalte in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die folgende Grafik soll einen zusammenfassenden Überblick über die Ergebnisse der<br />

Haushaltsanalysen geben, damit der Energieträgereinsatz, der Energiebedarf und auch die<br />

Ausgaben der Haushalte in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> und den Umlandgemeinden in Summe<br />

veranschaulicht werden kann.<br />

Abbildung 15: Überblick über den Energiebedarf und die Kosten der Haushalte<br />

Zum Treibstoffanteil in Abbildung 15 muss an dieser Stelle hinzugefügt werden, dass ein<br />

Anteil von kleiner als 1% nur angenommen wurde, da aus den Erhebungen keine Anteile an<br />

Treibstoffen auf erneuerbarer Basis ermittelt werden konnten und auch keine Daten über<br />

den Treibstoffmix im Projektgebiet ermittelt werden konnte.<br />

EEE GmbH 37


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

2.1.7. Energiesparpotentiale der Haushalte<br />

Der folgende Abschnitt behandelt die Sparpotentiale für Wärme, Strom und Treibstoff.<br />

Wärme<br />

Energiesparpotentiale beim Wärmebedarf ergeben sich in erster Linie durch thermische<br />

Optimierung der Gebäudehülle aber auch durch energiebewussteres Nutzerverhalten.<br />

Wärme theoretisch<br />

Für die Ermittlung des theoretischen Wärmesparpotentials wird davon ausgegangen, dass es<br />

möglich ist in allen Haushalten eine mittlere Gesamtwärmekennzahl von 90 kWh/m²*a<br />

endenergetisch zu erreichen.<br />

Das theoretische Wärmesparpotential liegt bei 33.240 MWh/a und beträgt ca. 27% des<br />

Gesamtwärmebedarfes der Haushalte.<br />

Wärme auf Basis aktueller Energiekennzahlen<br />

Die vorliegende rechnerische Schätzung des Wärmesparpotentiales beruht auf der<br />

Berechnung der mittleren realen Energiekennzahl bei unterschiedlichen Stufen der<br />

Gebäudedämmung. Dabei wurde jeweils eine mittlere Energiekennzahl für voll-, teil- und<br />

ungedämmte Gebäude aus den Erhebungsdaten ermittelt. Um eine Beeinflussung der<br />

Kennzahl durch statistische Ausreißer möglichst gering zu halten wurde nicht der Mittelwert,<br />

sondern der Median für die Beurteilung der thermischen Sparpotentiale herangezogen.<br />

Für die Berechnung der Sparpotentiale wurde dann auf die Differenz zwischen den<br />

Medianwerten der EKZ zurückgegriffen (siehe auch Tabelle 7).<br />

Das Sparpotential, welches sich somit aus der thermischen Sanierung der Gebäude bzw.<br />

einem energiebewussten Nutzerverhalten ergibt, beträgt in Summe 14.200 MWh jährlich<br />

und entspricht ca. 12% des aktuellen Wärmebedarfes der Haushalte im Projektgebiet.<br />

Die eingesparte Energiemenge entspricht dem aktuellen Wärmebedarf von 714 Haushalten.<br />

EEE GmbH 38


Strom<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Für die Ermittlung des Stromsparpotentiales sind folgende Komponenten von Bedeutung:<br />

Standby-Verluste, Nutzerverhalten und Gerätetyp und –alter.<br />

Je nach individueller Haushaltsausstattung und Gerätenutzung ergibt sich daraus ein<br />

Sparpotential zwischen 10 und 30% des jährlichen Strombedarfes.<br />

Das Sparpotential wird im vorliegenden Fall pauschal mit 15% veranschlagt und setzt sich<br />

zusammen aus der Elimination von Standby-Verlusten (5%) und einem Anteil von 10% durch<br />

Änderung des Nutzerverhaltens bzw. Austausch alter Elektrogeräte gegen<br />

energieeffizientere neue und der Umstellung auf energieeffizientere Leuchtmittel.<br />

Auf dieser Grundlage beträgt das Sparpotential für die Haushalte 3.700 MWh jährlich. Diese<br />

Energiemenge entspricht dem aktuellen Strombedarf von 980 Haushalten.<br />

Treibstoff<br />

Für die Ermittlung des Sparpotentials an Treibstoffen wurde die Statistik der<br />

Berufstagespendler herangezogen, sowie die aus den Erhebungen gewonnenen Daten zum<br />

Fahrzeugbestand und zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel in den Haushalten.<br />

Als mittlere tägliche Pendelentfernung zwischen Wohnort und Arbeitsort wurde der<br />

Bundesdeutsche Durchschnitt von rund 38 km angenommen. Unter diesem Gesichtspunkt<br />

entfallen auf den Berufspendelverkehr 38% des gesamten Treibstoffbedarfes der Haushalte.<br />

Weiters wurde die Annahme getroffen, dass ein Fünftel des Energiebedarfes des<br />

Berufspendelverkehrs durch Nutzung Park-and-Ride Möglichkeiten bzw. die Bildung von<br />

Fahrtgemeinschaften über Mitfahrbörsen reduziert werden kann.<br />

Als weiteres Sparpotential wurde die Reduktion der mittleren jährlichen Kilometerleistung<br />

bei privaten Fahrten um 5% eingesetzt.<br />

Das so ermittelte Sparpotential beträgt jährlich 9.100 MWh Treibstoff, das sind etwa 11%<br />

des aktuellen Bedarfes. Die Energiemenge entspricht dem aktuellen Treibstoffbedarf von<br />

610 Haushalten.<br />

EEE GmbH 39


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Zusammenfassung Energiesparpotentiale<br />

Die Summe der Einsparpotentiale in den Haushalten beträgt 27.000 MWh.<br />

Der Geldwert der Einsparpotentiale in den Haushalten beträgt in Summe 2,9 Millionen Euro<br />

(siehe Abbildung 16).<br />

Von diesem Betrag entfallen 43% auf Kosten für Treibstoffe, 31% auf Kosten für<br />

Wärmeenergieträger und 26% auf Kosten für elektrischen Strom.<br />

Abbildung 16: Überblick über den Energiebedarf, die Kosten und der Sparpotentiale der Haushalte<br />

EEE GmbH 40


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

2.1.8. Energiebedarf und Kenngrößen im öffentlichen Bereich<br />

Im Zuge der Erhebungsarbeiten konnten von 41 öffentlichen Objekten energiebezogene<br />

Daten eingeholt werden. Die Daten wurden hinsichtlich des Gebäudealters, der<br />

energetischen Beschaffenheit der Gebäudehülle, dem Zustand der Heizungsanlage und des<br />

Wärmeverteilsystems, sowie hinsichtlich des Brennstoffeinsatzes und der Brennstoffkosten<br />

erhoben. In den folgenden Abschnitten werden nun die Auswertungsergebnisse der<br />

Gemeindegebäude in Summe dargestellt und im Abschnitt der Maßnahmen, werden die<br />

Objekte genauer analysiert und Energiesparpotentiale im Einzelnen ermittelt.<br />

Die Analyse der Gemeindegebäude hinsichtlich der energetischen Beschaffenheit der<br />

Gebäudehülle ergab, dass die öffentlichen Gebäude alle in Massivbauweise errichtet<br />

wurden.<br />

Die öffentlichen Gebäude gegliedert nach Gebäudebaujahr sind aus Tabelle ersichtlich.<br />

Objekt Baujahr<br />

Friedrich-Solle-Schule k.A.<br />

Sport- und Freizeithalle 1617<br />

Grund- und Regelschule <strong>Triebes</strong> 1675<br />

Vereinshaus 1786<br />

Rathaus 1800<br />

Kita "Villa-Kinderglück" 1827<br />

Kita "Sonnenschein" 1837<br />

Feuerwehrgerätehaus 1880<br />

Dorfgemeinschaftshaus k.A.<br />

Kita "Frohe Zukunft" 1887<br />

Rötlein Turnhalle 1889<br />

Stadthalle mit Kegelbahn 1890<br />

Ludwig-Jahn-Turnhalle 1909<br />

Städtisches Museum 1928<br />

Feuerwehrgerätehaus k.A.<br />

Friedhof - Leichenhalle 1932<br />

Jugendclub "Römer" 1933<br />

EEE GmbH 41


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Friedrich-Engels-Turnhalle 1934<br />

Bauhof (Hauptgebäude) 1939<br />

Dorfgemeinschaftshaus 1946<br />

Schullandheim - Schulungsgebäude 1950<br />

Winkelmann'sches Haus 1960<br />

Feuerwehr <strong>Zeulenroda</strong> (Alt- u. Neubau) 1962<br />

Schullandheim - Neubau 1963<br />

Musikschule 1973<br />

Freizeitzentrum 1976<br />

Rötlein Schule 1977<br />

Bauamt/Bibliothek 1977<br />

Schießhaus 1987<br />

Wohnhaus + Turnhalle Spielwiese 1989<br />

Friedhof <strong>Triebes</strong> 1989<br />

Friedrich-Reimann-Schule 1994<br />

Friedrich-Reimann-Grundschule (Altbau) 1994<br />

Bauhof (Garage) 1998<br />

Schullandheim - Wohnhaus 1998<br />

Kita "Hainschlösschen" 1999<br />

Rathaus k.A.<br />

Dorfgemeinschaftshaus 1999<br />

Friedrich-Reimann-Turnhalle 2000<br />

Jugendclub 2001<br />

Feuerwehrgerätehaus 2002<br />

Tabelle 13: Listung der analysierten öffentlichen Gebäude nach Gebäudebaujahr<br />

EEE GmbH 42


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Des Weiteren wurde zwecks Überblick eine Unterteilung der Objekte nach Baujahr<br />

vorgenommen, was aus der folgenden Tabelle ersichtlich.<br />

Gebäudebaujahr Anzahl der Gebäude Anteil [%]<br />

1600 – 1850 6 15,8 %<br />

1850 – 1900 4 10,5 %<br />

1900 – 1950 8 21,0 %<br />

1950 - 2000 18 47,4 %<br />

>2000 2 5,3 %<br />

Tabelle 14: Baujahr der öffentlichen Gebäude in <strong>Zeulenroda</strong><br />

Das mittlere Alter der erhobenen Gemeindegebäude beträgt somit 84 Jahre. Die Auswertung<br />

ergab ebenfalls, dass rund 50 % der Gebäude über 50 Jahre alt sind und ebenso die Hälfte<br />

unter diesem Alter liegt.<br />

Das durchschnittliche Alter der Fenster in den Gebäuden beträgt 12 Jahre, was noch auf<br />

relativ gute Wärmedurchgangskoeffizienten schließen lässt. Auch bei den ältesten Fenstern<br />

in den öffentlichen Gebäuden (25 Jahre) wird noch kein dringender Sanierungsbedarf<br />

gesehen.<br />

Die weitere Analyse der Gemeindegebäude hinsichtlich der thermischen Beschaffenheit der<br />

Gebäudehülle konnte herausgefunden werden, dass lediglich 5 Gemeindegebäude – also nur<br />

rund 12% - über eine Volldämmung verfügen, rund 22% teilgedämmt sind, oder über ein<br />

spezielles - dämmendes Mauerwerk verfügen. Somit sind etwa 66% der öffentlichen Objekte<br />

ungedämmt.<br />

Eine Analyse des Außenmauerwerks ergab, dass ebenfalls rund 70% der öffentlichen<br />

Gebäude aus Vollziegeln bestehen. Von diesen Gebäuden verfügen auch lediglich 17,5%<br />

über eine Wärmedämmung von 8 bis 10 cm. Alleine bei diesen Gebäuden wird (sofern es<br />

auch aufgrund des Denkmalschutzes möglich ist) ein großes Energiesparpotential für die<br />

Anbringung einer Wärmedämmung gesehen. Eine genauere Analyse erfolgt im Abschnitt der<br />

Maßnahmenbeschreibung.<br />

EEE GmbH 43


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Nach der Analyse im Bezug auf das Heizungssystem und den eingesetzten Energieträgern in<br />

den öffentlichen Gebäuden konnte herausgefunden werden, dass 65% der Heizkessel nach<br />

dem Jahr 2000 installiert wurden und fast die Hälfte davon nicht älter als 2 Jahre sind.<br />

Des Weiteren wurde ermittelt, dass in rund 95% der Gemeindegebäude fossile Brennstoffe<br />

oder elektrischer Strom zur Wärmebereitstellung eingesetzt werden (vgl. Abbildung 17). In<br />

lediglich 5% werden erneuerbare Energieträger wie Holz oder Pellets eingesetzt.<br />

Energieträgereinsatz - Öffentliche Gebäude<br />

45%<br />

8%<br />

2% 2% 2% 3%<br />

3%<br />

12%<br />

24%<br />

Abbildung 17: Energieträgereinsatz im öffentlichen Bereich<br />

Hartholz<br />

Holzmix<br />

Pellets<br />

EEE GmbH 44<br />

Kohle<br />

Heizöl<br />

Erdgas<br />

Flüssiggas<br />

Strom<br />

Sonstige / Fernwärme<br />

Hinsichtlich des Einsatzes von erneuerbaren Energiesystemen zur Warmwasserbereitung<br />

wurde ermittelt, dass in etwa 7% der öffentlichen Gebäuden Solarthermieanlagen zur<br />

Warmwasserbereitung eingesetzt.<br />

2.1.8.1. Energiebedarf in den kommunalen Gebäuden<br />

Tabelle 15 gibt einen Überblick über den durchschnittlichen jährlichen Energiebedarf der<br />

kommunalen Gebäude. Im Zuge der Gebäudebeurteilung wurden auch mögliche<br />

Energiesparpotentiale geschätzt. Der ermittelte Energiebedarf der öffentlichen Gebäude<br />

gliedert sich nun wie folgt:


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Energiebedarf in kWh/a<br />

Gebäude Ort Wärme Strom Gesamt<br />

Friedrich Solle Schule <strong>Zeulenroda</strong> 479.000 27.410 506.410<br />

Schullandheim Neubau<br />

und Schulungsgebäude<br />

<strong>Zeulenroda</strong> 83.850 16.820 100.670<br />

Friedrich Reimann Grundschule <strong>Zeulenroda</strong> 372.545 39.127 411.672<br />

Städtisches Museum <strong>Zeulenroda</strong> 17.000 22.537 39.537<br />

Rötlein Schule <strong>Zeulenroda</strong> 379.198 35.654 414.852<br />

Rötlein Turnhalle <strong>Zeulenroda</strong> 54.114 54.114<br />

Bauamt - Bibliothek <strong>Zeulenroda</strong> 206.965 17.684 224.649<br />

Rathaus <strong>Zeulenroda</strong> 927.522 59.737 987.259<br />

Kita Villa Kinderglück <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />

Stadthalle mit Kegelbahn <strong>Zeulenroda</strong> 130.000 150.000 280.000<br />

Kita Frohe Zukunft <strong>Zeulenroda</strong> 292.501 22.962 315.463<br />

Musikschule <strong>Zeulenroda</strong> 105.105 4.100 109.205<br />

Friedrich Engels Turnhalle <strong>Zeulenroda</strong> 186.674 28.621 215.295<br />

Ludwig Jahn Turnhalle <strong>Zeulenroda</strong> 113.841 5.182 119.023<br />

Friedhof Leichenhalle <strong>Zeulenroda</strong> 70.742 71.752 142.494<br />

Feuerwehr <strong>Zeulenroda</strong> <strong>Zeulenroda</strong> 134.190 17.297 151.487<br />

Jugendclub Römer <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />

Schiesshaus <strong>Zeulenroda</strong> 28.059 8.122 36.181<br />

Kita Sonnenschein <strong>Zeulenroda</strong> 267.500 42.478 309.978<br />

Freizeitzentrum <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />

Bauhof Hauptgebäude <strong>Zeulenroda</strong> 45.990 8.105 54.095<br />

Bauhof Garage <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />

Schullandheim Wohnhaus <strong>Zeulenroda</strong> 9.480 2.500 11.980<br />

Rathaus <strong>Triebes</strong> 103.216 12.562 115.778<br />

Grund- und Regelschule <strong>Triebes</strong> 457.660 42.700 500.360<br />

Wohnhaus und Turnhalle<br />

Spielwiese<br />

<strong>Triebes</strong> 94.913 14.120 109.033<br />

Winkelmannsches Haus <strong>Triebes</strong> - - -<br />

Sport- und Freizeithalle <strong>Triebes</strong> 58.800 14.535 73.335<br />

Friedhof <strong>Triebes</strong> <strong>Triebes</strong> 3.563 3.500 7.063<br />

Dorfgemeinschaftshaus Niederböhmersdorf 20.972 1.945 22.917<br />

Kita Hainschlösschen Pahren 50.650 4.000 54.650<br />

Vereinshaus Pahren 16.685 1.746 18.431<br />

EEE GmbH 45


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Dorfgemeinschaftshaus Pahren 16.500 7.881 24.381<br />

Feuerwehrgerätehaus Weckersdorf 4.143 4.143<br />

Jugendclub Weckersdorf 13.527 1.275 14.802<br />

Feuerwehrgerätehaus Stelzendorf 3.648 3.648<br />

Dorfgemeinschaftshaus Dörtendorf 38.760 5.867 44.627<br />

Feuerwehrgerätehaus Kleinwolschendorf 4.787 126 4.913<br />

Summe Energiebedarf in kWh 4.784.309 698.135 5.482.445<br />

Jährliche Ausgaben in € 382.745 132.646 515.391<br />

Tabelle 15: Energiebedarf der öffentlichen Gebäude<br />

Optimierungsmöglichkeiten zu den Gebäuden werden im Abschnitt „Maßnahmen im<br />

öffentlichen Bereich“ behandelt. In Summe kann nun für den öffentlichen Bereich (wie in<br />

obiger Tabelle dargestellt) ein Gesamtenergiebedarf von 5.482 MWh/a veranschlagt werden.<br />

2.1.8.2. Energiebedarf im öffentlichen Bereich<br />

Um den gesamten Energiebedarf im öffentlichen Bereich in Summe darstellen zu können,<br />

wurde zusätzlich zu den Gemeindegebäuden der Energiebedarf der öffentlichen Anlagen<br />

(Straßenbeleuchtung, Kläranlagen, Pumpwerke) und des Fuhrparks berechnet. Tabelle 16<br />

zeigt die Verteilung des kommunalen Gesamtenergiebedarfes, aufgegliedert nach<br />

Verbrauchern.<br />

Aktueller kommunaler Energiebedarf MWh<br />

Wärme<br />

MWh<br />

Strom<br />

MWh<br />

Treibstoff<br />

Summe<br />

Kommunale Gebäude 4.784 698 - 5.482<br />

Pumpwerke - 56 - 56<br />

Kläranlagen - 870 - 870<br />

Straßenbeleuchtung - 972 - 972<br />

Fuhrpark - - 524 524<br />

Summe MWh pro Jahr 4.784 2.596 524 7.904<br />

Bedarfsanteil 60,5% 32,8% 6,6% 100,0%<br />

Kosten in € pro Jahr 382.745 493.188 64.931 940.864<br />

Kostenanteil 40,7% 52,4% 6,9% 100,0%<br />

Tabelle 16: Energiebedarf der kommunalen Anlagen und Gebäude laut Erhebungsdaten<br />

EEE GmbH 46


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Den höchsten Energiebedarf weisen die kommunalen Gebäude auf, gefolgt von der<br />

Straßenbeleuchtung und den Kläranlagen.<br />

Abbildung 18: Überblick über den Energiebedarf und die Kosten im öffentlichen Bereich<br />

2.1.8.3. Sparpotentiale im öffentlichen Bereich<br />

Die Sparpotentiale werden in erster Linie über den aktuellen Zustand der Gebäudehülle und<br />

deren Optimierbarkeit geschätzt. Eine weitere Komponente stellt der bewusstere Umgang<br />

mit Energie und einer daraus folgenden Änderung des Nutzerverhaltens dar. Letzteres hat<br />

eine Auswirkung sowohl auf den Bedarf an thermischer als auch an elektrischer Energie.<br />

Die Einsparpotentiale zu den Gemeindegebäuden (gemäß Tabelle 17) wurden einerseits<br />

aufgrund der genaueren Analyse der Gemeindegebäude ermittelt und andererseits wurden<br />

Erfahrungswerte und auch Richtwerte nach der VDI 3807 herangezogen.<br />

EEE GmbH 47


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Sparpotentiale in kWh/a<br />

Gebäude Ort Wärme Strom Gesamt<br />

Friedrich Solle Schule <strong>Zeulenroda</strong> 14.370 1.371 15.741<br />

Schullandheim Neubau<br />

und Schulungsgebäude<br />

<strong>Zeulenroda</strong> 2.516 1.682 4.198<br />

Friedrich Reimann Grundschule <strong>Zeulenroda</strong> 11.176 9.687 20.863<br />

Städtisches Museum <strong>Zeulenroda</strong> 510 676 1.186<br />

Rötlein Schule <strong>Zeulenroda</strong> 11.376 10.268 21.644<br />

Rötlein Turnhalle <strong>Zeulenroda</strong> 1.623 1623<br />

Bauamt - Bibliothek <strong>Zeulenroda</strong> 10.348 3.537 13.885<br />

Rathaus <strong>Zeulenroda</strong> 46.376 8.961 55337<br />

Kita Villa Kinderglück <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />

Stadthalle mit Kegelbahn <strong>Zeulenroda</strong> 75.000 75.000<br />

Kita Frohe Zukunft <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />

Musikschule <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />

Friedrich Engels Turnhalle <strong>Zeulenroda</strong> 46.669 5.724 52.393<br />

Ludwig Jahn Turnhalle <strong>Zeulenroda</strong> 56.921 56.921<br />

Friedhof Leichenhalle <strong>Zeulenroda</strong> 35.371 35.371<br />

Feuerwehr <strong>Zeulenroda</strong> <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />

Jugendclub Römer <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />

Schiesshaus <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />

Kita Sonnenschein <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />

Freizeitzentrum <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />

Bauhof Hauptgebäude <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />

Bauhof Garage <strong>Zeulenroda</strong> - - -<br />

Schullandheim Wohnhaus <strong>Zeulenroda</strong> 1.422 750 2.172<br />

Rathaus <strong>Triebes</strong> - - -<br />

Grund- und Regelschule <strong>Triebes</strong> 4.270 4.270<br />

Wohnhaus und Turnhalle <strong>Triebes</strong> 4.236 4.236<br />

Spielwiese<br />

Winkelmannsches Haus <strong>Triebes</strong> - - -<br />

Sport- und Freizeithalle <strong>Triebes</strong> - - -<br />

Friedhof <strong>Triebes</strong> <strong>Triebes</strong> - - -<br />

Dorfgemeinschaftshaus Niederböhmersdorf 7.340 7.340<br />

Kita Hainschlösschen Pahren - - -<br />

EEE GmbH 48


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Vereinshaus Pahren - - -<br />

Dorfgemeinschaftshaus Pahren 5.775 5.517 11.292<br />

Feuerwehrgerätehaus Weckersdorf - - -<br />

Jugendclub Weckersdorf 8.116 510 8.626<br />

Feuerwehrgerätehaus Stelzendorf - - -<br />

Dorfgemeinschaftshaus Dörtendorf 11.628 880,05 12.508<br />

Feuerwehrgerätehaus Kleinwolschendorf 478,7 479<br />

Summe Einsparpotentiale in kWh 272.016 133.068 405.085<br />

Jährliche Einsparungen der Ausgaben in € 21.761 25.283 47.044<br />

Tabelle 17: Sparpotentiale der öffentlichen Gebäude<br />

Im Bereich des Bedarfes an elektrischer Energie wurde auch der Effekt einer mittel- bis<br />

langfristigen Umstellung der Straßenbeleuchtung von den aktuell verwendeten<br />

Natriumdampflampen auf LED-Leuchten untersucht.<br />

In weiterer Folge wurde der reduzierte Energiebedarf errechnet, welcher sich ergeben<br />

würde, wenn die vorgeschlagenen Sparmaßnahmen umgesetzt werden würden.<br />

Tabelle 18 zeigt nun den, um das geschätzte Sparpotential reduzierten,<br />

Gesamtenergiebedarf für die kommunalen Gebäude und Anlagen:<br />

Reduzierter kommunaler Energiebedarf MWh<br />

Wärme<br />

MWh<br />

Strom<br />

MWh<br />

Treibstoff<br />

Summe<br />

Kommunale Gebäude 4.512 565 5.077<br />

Pumpwerke - 56 56<br />

Kläranlagen - 870 870<br />

Straßenbeleuchtung - 643 643<br />

Fuhrpark - 524 524<br />

Summe 4.512 2.134 524 7.170<br />

Energieeinsparung 5,7% 17,8% 0,0% 9,3%<br />

Kosten in € pro Jahr 360.983 405.473 64.976 831.432<br />

Tabelle 18 : Reduzierter Energiebedarf der kommunalen Anlagen und Gebäude<br />

EEE GmbH 49


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Durch das Ausschöpfen der Sparpotentiale können bis zu 9,3% des aktuellen kommunalen<br />

Gesamtenergiebedarfes eingespart werden.<br />

Abbildung 19: Überblick über den Energiebedarf, die Kosten und der Sparpotentiale im öffentlichen Bereich<br />

2.1.8.4. Energiekosten auf kommunaler Ebene<br />

Die Energiekosten im kommunalen Bereich betragen im Mittel jährlich knappe € 941.000.-<br />

(vgl. Tabelle 16). Sie verteilen sich zu 41% auf Wärme-, zu 52% auf Strom- und zu 7% auf<br />

Treibstoffkosten.<br />

Der Geldwert des gesamten Einsparpotentials wird auf rund € 109.400.- geschätzt (siehe<br />

auch Abbildung 19), davon entfallen 80% auf Einsparungen im Wärme- und 20% auf<br />

Einsparungen im Strombereich. Die Gesamtkosteneinsparung liegt bei rund 12%.<br />

EEE GmbH 50


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

2.1.9. Wirtschaftstätigkeit und Energiebedarf<br />

2.1.9.1. Energiebedarf in Land- und Forstwirtschaft<br />

Im Projektbetrieb sind 3.911 ha landwirtschaftliche Nutzfläche sowie 1.413 ha Waldflächen<br />

anzutreffen.<br />

Die landwirtschaftlichen Flächen werden im Wesentlichen von zwei Großbetrieben<br />

bearbeitet, die Waldflächen weisen eine differenziertere Nutzerstruktur auf.<br />

Der Schwerpunkt der betrieblichen Tätigkeiten liegt im Ackerbau, es spielt aber auch die<br />

Tierhaltung eine nicht unwichtige Rolle.<br />

Der Energiebedarf für die landwirtschaftliche Tätigkeit wurde auf Basis der vorhandenen<br />

Nutzflächen und mittels Kennzahlen, die aus der Auswertung der Energiedaten von 200<br />

ähnlichen Betrieben stammen, hochgerechnet.<br />

Daraus ergibt sich ein Jahresenergiebedarf von 5.350 MWh, aufgeteilt auf:<br />

Wärme:<br />

2.600 MWh<br />

Strom: 750 MWh<br />

Treibstoff: 2.000 MWh<br />

2.1.9.2. Energiebedarf in der gewerblichen Wirtschaft<br />

Aus der gewerblichen Wirtschaft konnten die Energiedaten von 34 Betrieben erfasst werden.<br />

Darunter befinden sich auch die Daten der Energieintensivsten Unternehmen im<br />

Kommunalgebiet.<br />

Um einen Schätzwert für die anderen, in der Regel Kleinbetriebe, zu erhalten wurde auf eine<br />

Datensammlung nach Branche und Mitarbeiterstand zurückgegriffen, wie sie im Zuge<br />

anderer Projekte ermittelt wurden.<br />

EEE GmbH 51


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die so errechneten Schätzwerte erreichen zwar nicht die Schärfe einer Gesamterhebung<br />

oder einer umfassenden Stichprobe, erlauben aber dennoch Rückschlüsse auf den<br />

ungefähren Anteil der gewerblichen Wirtschaft am Gesamtenergiebedarf in der Kommune.<br />

Aus der Zusammenführung der Verbrauchswerte, wie sie im Zuge der Erhebungsarbeiten<br />

erfasst wurden und den Schätzwerten für die nicht erfassten Kleingewerbebetriebe ergibt<br />

sich ein Endenergiebedarf für die gewerbliche Wirtschaft von 295.200 MWh pro Jahr.<br />

Dieser Endenergiebedarf gliedert sich in:<br />

Wärme:<br />

216.700 MWh<br />

Strom: 28.500 MWh<br />

Treibstoff: 50.000 MWh<br />

2.1.9.3. Gesamtbedarf durch Wirtschaftstätigkeit<br />

Der durch die Wirtschaftstätigkeit beanspruchte Gesamtenergiebedarf beträgt im Mittel<br />

300.550 MWh jährlich.<br />

Auf den Wärmebedarf entfallen 73%, auf den Strombedarf 10% und auf den Treibstoffbedarf<br />

17% dieser Summe.<br />

2.1.9.4. Sparpotentiale im Bereich der Wirtschaft<br />

Einsparpotentiale in Industrie- und Gewerbebetrieben hängen sehr stark von vielen<br />

verschiedenen Faktoren ab. Im Zuge des Projektes wurden zwar Erhebungen vorgenommen,<br />

um den Energiebedarf aufgrund der Wirtschaftstätigkeit (Landwirtschaft und gewerbliche<br />

Wirtschaft) für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ermitteln zu können. Um jedoch umfassende Aussagen<br />

treffen und konkrete Maßnahmen definieren zu können, wäre eine tiefergehende Analyse<br />

der einzelnen Betriebe vonnöten gewesen. Dies war jedoch nicht im Rahmen dieses Projekts<br />

vorgesehen. Eine Untersuchung der Betriebe sollte im konkreten in Einzelprojekten<br />

durgeführt werden.<br />

EEE GmbH 52


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Um dennoch Aussagen über mögliche Einsparpotentiale treffen zu können, werden im<br />

Abschnitt 5.1 einige Möglichkeiten und Maßnahmen, als auch Bereiche dargestellt, in denen<br />

oft große Potentiale zur Energie- und Kosteneinsparung vorhanden sind.<br />

2.1.10. Gesamtenergiebedarf in der Projektregion<br />

Der Gesamtenergiebedarf setzt sich zusammen aus dem hochgerechneten Energiebedarf der<br />

Haushalte, dem Energiebedarf der gemeindeeigenen Gebäude und Anlagen sowie dem<br />

geschätzten Energiebedarf der Landwirtschaft und der gewerblichen Wirtschaft.<br />

2.1.10.1. Aktueller Gesamtenergiebedarf<br />

Tabelle 19 gibt einen Überblick über den aktuellen Gesamtenergiebedarf, aufgeschlüsselt<br />

nach Bedarfs- und Energieträgergruppen in MWh/a.<br />

MWh/a<br />

Bedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff Summe Anteil<br />

Haushalte 121.300 25.000 84.300 230.600 43%<br />

Landwirtschaft 2.600 750 2.000 5.350 1%<br />

Gewerbliche Wirtschaft 216.700 28.500 50.000 295.200 55%<br />

Öffentlich / Kommunal 4.784 2.596 524 7.904 1%<br />

Gesamt 345.384 56.846 136.824 539.054 100%<br />

Anteil 64% 11% 25% 100%<br />

Tabelle 19: Aktueller Gesamtenergiebedarf nach Bedarfs- und Energieträgergruppen<br />

Der Gesamtbedarf an Endenergie beträgt somit rund 539.000 MWh/a.<br />

Die Anteilsmäßig stärkste Bedarfsgruppe stellen die Gewerbebetriebe mit einem Anteil von<br />

jeweils 55% am Gesamtenergiebedarf dar.<br />

Tabelle 20 zeigt nun die Inhalte von Tabelle 19 (aktueller Energiebedarf) zusammengefasst<br />

nach Hauptbedarfsgruppen (HBG).<br />

EEE GmbH 53


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

HBG 1 umfasst Haushalte, Landwirtschaft und öffentliche/kommunale Einrichtungen, für die<br />

in der Regel ausreichendes Datenmaterial gesammelt werden kann.<br />

HBG 2 umfasst die gewerbliche Wirtschaft, für die in der Regel wenig Datenmaterial vorliegt<br />

und deren Energiebedarf meist zusätzlich zu den spärlichen Erhebungsdaten aus anderen<br />

Quellen geschätzt werden muss.<br />

Im vorliegenden Fall konnte jedoch die außergewöhnliche Quote von rund einem Drittel<br />

aller Gewerbebetriebe erhoben und auch die Betriebe mit dem stärksten Energiebedarf<br />

erfasst werden, womit die Treffsicherheit der Schätzung als sehr hoch einzustufen ist.<br />

MWh/a<br />

Hauptbedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff Summe Anteil HBG<br />

HBG 1 128.684 28.346 86.824 223.854 45%<br />

HBG 2 216.700 28.500 50.000 295.200 55%<br />

Gesamt 345.384 56.846 136.824 539.054 100%<br />

Tabelle 20: Aufteilung des aktuellen Energiebedarfes auf Hauptbedarfsgruppen<br />

Demnach entfallen 45% des aktuellen Energiebedarfes auf die HBG1 und 55% auf die HBG2.<br />

2.1.10.2. Reduzierter Gesamtenergiebedarf durch Sparpotentiale<br />

Einen Überblick über die Sparpotentiale, wie sie auf den Erhebungsdaten beruhend<br />

berechnet wurden, gibt Tabelle 21.<br />

Landwirtschaft und gewerbliche Wirtschaft wurden darin nicht berücksichtigt, da in diesen<br />

Bedarfsgruppen eine sehr individuelle Betrachtung der Betriebe und ihres Energiebedarfes<br />

vonnöten wäre.<br />

Das gesamte Energiesparpotential liegt daher mit Sicherheit über den Schätzwerten, wie sie<br />

auf der Basis der Erhebungsdaten errechnet werden konnten, kann aber aus den oben<br />

genannten Gründen in seiner Größenordnung nicht genau quantifiziert werden.<br />

EEE GmbH 54


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

MWh/a<br />

Sparpotentiale Wärme Strom Treibstoff Summe<br />

Haushalte MWh/a 14.209 3.700 9.100 27.009<br />

Sparpotential Haushalte [%] 12% 15% 11% 12%<br />

Öffentlich / Kommunal MWh/a 272 462 - 734<br />

Sparpotential Öffentliche/Kommunal [%] 6% 18% 0% 9%<br />

Gesamt 14.481 4.162 9.100 27.743<br />

Anteil Gesamt in % 4% 7% 7% 5%<br />

Tabelle 21: Energiesparpotentiale auf Basis Erhebungsdaten<br />

Das berechenbare Einsparpotential beträgt somit rund 27.700 MWh/a.<br />

Durch Ausschöpfen der Energiesparpotentiale kann der aktuelle Gesamtenergiebedarf um<br />

ca. 5% vermindert werden. Diese Potentiale sind im Wesentlichen in den Haushalten<br />

lokalisierbar.<br />

Jedoch ist hier zu berücksichtigen, dass die möglichen Sparpotentiale im Bereich Wirtschaft<br />

(Landwirtschaft, gewerbliche Wirtschaft) bei diesem 5%-igen Potential noch nicht inkludiert<br />

ist und sich hier noch weitaus höhere Potentiale ergeben, wenn Optimierungsmaßnahmen in<br />

diesem Bereich getroffen werden. Denn wie bereits dargestellt, entfallen 55% des<br />

Gesamtenergiebedarfs in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> auf den Bereich der Wirtschaft und durch die<br />

Setzung von Effizienzmaßnahmen lassen sich hier nicht unwesentliche Potentiale vermuten.<br />

Nach Berücksichtigung der Energiesparpotentiale ergibt sich ein reduzierter<br />

Gesamtenergiebedarf, wie er in Tabelle 22 dargestellt ist.<br />

MWh/a<br />

Bedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff Summe Anteil<br />

Haushalte 107.091 21.300 75.200 203.591 40%<br />

Landwirtschaft 2.600 750 2.000 5.350 1%<br />

Gewerbliche Wirtschaft 216.700 28.500 50.000 295.200 58%<br />

Öffentlich / Kommunal 4.512 2.134 524 7.170 1%<br />

Gesamt 330.903 52.684 127.724 511.311 100%<br />

Anteil 65% 10% 25% 100%<br />

Tabelle 22: Gesamtenergiebedarf nach Berücksichtigung von Einsparpotentialen<br />

EEE GmbH 55


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Der endenergetische Gesamtenergiebedarf beträgt somit noch rund 511.311 MWh/a. Die<br />

Abbildung 20 zeigt den reduzierten Gesamtenergiebedarf untergliedert nach den einzelnen<br />

Ortsteilen.<br />

Abbildung 20: Reduzierter Gesamtenergiebedarf untergliedert nach Gemeinden<br />

EEE GmbH 56


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Tabelle 23 zeigt die Inhalte von Tabelle 19 (reduzierter Energiebedarf) zusammengefasst<br />

nach HBGs.<br />

MWh/a<br />

Hauptbedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff Summe Anteil HBG<br />

HBG 1 114.203 24.184 77.724 216.111 42%<br />

HBG 2 216.700 28.500 50.000 295.200 58%<br />

Gesamt 330.903 52.684 127.724 511.311 100%<br />

Tabelle 23: Aufteilung des reduzierten Energiebedarfes auf Hauptbedarfsgruppen<br />

Demnach entfallen 42% des durch Einsparungen reduzierbaren Gesamtenergiebedarfes auf<br />

die HBG1 und 58% auf die HBG 2.<br />

2.1.10.3. Jährliche Geldausgaben für die Deckung des Gesamtenergiebedarfes<br />

Tabelle 24 zeigt die mittleren jährlichen Geldwerte der in der Projektregion eingesetzten<br />

Energieträger, aufgeschlüsselt nach Bedarfsgruppen.<br />

Geldwerte aktuell €/a<br />

Bedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff Summe Anteil<br />

Haushalte 7.706.000 € 5.150.000 € 11.274.000 € 24.130.000 € 52%<br />

Landwirtschaft 182.000 € 142.500 € 248.000 € 572.500 € 1%<br />

Gewerbliche<br />

Wirtschaft<br />

Öffentlich /<br />

Kommunal<br />

13.002.000 € 2.565.000 € 5.000.000 € 20.567.000 € 45%<br />

382.745 € 493.188 € 64.931 € 940.864 € 2%<br />

Gesamt 21.272.745 € 8.350.688 € 16.586.931 € 46.210.364 € 100%<br />

Anteil 46% 18% 36% 100%<br />

Tabelle 24: Mittlere jährliche Ausgaben für Energieträger in der Projektregion aktuell<br />

Die durchschnittlichen jährlichen Gesamtausgaben für Energieträger belaufen sich somit auf<br />

rund 46,2 Millionen Euro.<br />

Nach Berücksichtigung der Einsparpotentiale ergeben sich folgende, in Tabelle 25<br />

dargestellten Jahresausgaben für Energieträger.<br />

EEE GmbH 57


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Geldwerte<br />

nach Einsparung<br />

Bedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff Summe Anteil<br />

Haushalte 6.630.542 € 4.386.364 € 10.056.881 € 21.073.787 € 49%<br />

Landwirtschaft 182.000 € 142.500 € 248.000 € 572.500 € 1%<br />

Gewerbliche<br />

Wirtschaft<br />

Öffentlich /<br />

Kommunal<br />

EEE GmbH 58<br />

€/a<br />

13.002.000 € 2.565.000 € 5.000.000 € 20.567.000 € 48%<br />

360.983 € 405.473 € 64.976 € 831.432 € 2%<br />

Gesamt 20.348.307 € 7.500.773 € 15.369.972 € 43.219.053 € 100%<br />

Anteil 47% 17% 36% 100%<br />

Tabelle 25: Mittlere jährliche Ausgaben für Energieträger in der Projektregion nach Berücksichtigung von Sparpotentialen<br />

Durch Energiesparmaßnahmen können mindestens etwa 3 Millionen Euro jährlich eingespart<br />

werden, das ist ein Potential von 6,5%.<br />

2.2. Überblick über den Energiefluss in <strong>Zeulenroda</strong> <strong>Triebes</strong>


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

2.3. Anlagenleistungen zur Deckung des Gesamtenergiebedarfes<br />

Die benötigten Anlagenleistungen zur Deckung des aktuellen Energiebedarfes in der<br />

Projektregion sind in Tabelle 26 wiedergegeben. Für die Wärmebereitstellung wird die<br />

Summe der Kesselleistungen, unabhängig vom Energieträgereinsatz, herangezogen.<br />

Für die Strombereitstellung wurde die Generatorleistung von Biogasanlagen eingesetzt. Für<br />

die Treibstoffbereitstellung wurde die Annahme getroffen, dass die entsprechende<br />

Energiemenge über aufbereitetes Biogas zur Verfügung gestellt wird.<br />

Die Einheit der Leistung in den nachfolgenden Tabellen ist Megawatt (MW), die Gliederung<br />

erfolgt in Hauptbedarfsgruppen (HBG).<br />

Hauptbedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff<br />

HBG 1 94,9 3,8 11,9<br />

HBG 2 108,4 3,8 6,8<br />

Gesamt 203,3 7,6 18,7<br />

Tabelle 26: Anlagenleistungen für die Energiebereitstellung ohne Spar- und Substitutionspotentiale<br />

Tabelle 27 gibt die benötigten Anlagenleistungen nach Berücksichtigung der ermittelbaren<br />

Energiesparpotentiale und dem Einsatz des Sonnenenergiepotentials sowie bestehender<br />

Erzeugungsanlagen wieder.<br />

Hauptbedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff<br />

HBG 1 77,0 2,9 10,6<br />

HBG 2 108,4 3,8 6,8<br />

Gesamt 185,3 6,7 17,5<br />

Tabelle 27: Anlagenleistungen für die Energiebereitstellung mit Spar- und Substitutionspotentialen<br />

EEE GmbH 59


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

2.4. Aktuelle Energiebereitstellung und Erzeugung<br />

Die Wärmebereitstellung erfolgt im Haushaltsbereich meist über Heizkessel mit<br />

Nennleistungen unter 100 kW, jeweils abhängig von der Anzahl der Wohneinheiten, die über<br />

den Kessel versorgt werden.<br />

Die aus den Wärmedaten errechneten Heizlasten liegen in den häufigsten Fällen bei ca. 10<br />

bis 15 kW pro Haushalt.<br />

In der HBG 2 werden derzeit bereits 630 MWh an Wärme, davon 430 MWh aus Biomasse<br />

sowie 200 MWh aus Sonnenenergie, bereitgestellt.<br />

Der erzielbare Stromertrag der erdgasbetriebenen KWK-Module in der „Badewelt Waikiki“<br />

(zusammen etwa 500 kWel) wird mit jährlich 2.000 MWh eingeschätzt. Dabei fallen etwa<br />

3.300 MWh an nutzbarer Wärme an.<br />

Die Stromproduktion in der Biogasanlage Pahren wird auf jährlich 2.700 MWh geschätzt. Im<br />

Zuge der Stromproduktion entstehen zusätzlich ca. 3.600 MWh nutzbare Wärme.<br />

Etwa 470 MWh an elektrischem Strom werden in den bestehenden Photovoltaikanlagen<br />

generiert.<br />

Wichtigster Wärmeenergieträger ist Erdgas. Sowohl Strom als auch Erdgas und Fernwärme<br />

werden über das Leitungsnetz der Stadtwerke <strong>Zeulenroda</strong> bereitgestellt.<br />

EEE GmbH 60


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

3. Ressourcenpotentiale innerhalb der Kommunalgrenzen für eine<br />

mögliche Energieproduktion<br />

Die Untersuchung der Ressourcenpotentiale soll abklären helfen mit welchem Deckungsgrad<br />

Energieträger auf dem Gemeindegebiet bereitstellbar sind. Die Betrachtung erfolgt unter<br />

dem Gesichtspunkt des durch Sparmaßnahmen reduzierbaren Gesamtenergiebedarfes.<br />

Die Gliederung erfolgt nach Sonnenergie, Reststoffen, Waldholz und Energiepotentialen aus<br />

der landwirtschaftlichen Produktion sowie Wind- und Wasserkraft.<br />

3.1.1. Sonnenergie<br />

Die Sonneneinstrahlung stellt eine Energiequelle dar, die ohne logistische Aufwendungen<br />

genutzt werden kann. In der Projektregion sind im langjährigen Mittel etwa 1.640<br />

Sonnenstunden zu verzeichnen. Die mittlere tägliche Globalstrahlungssumme beträgt 2,8<br />

kWh/m². Das Julimaximum der mittleren täglichen Globalstrahlungssume liegt bei 5<br />

kWh/m², das Dezemberminimum bei 0,8 kWh/m². Die Summe der jährlichen<br />

Globalstrahlung liegt bei ca. 1 MWh/m².<br />

Die erzielbaren Energieerträge beim derzeitigen Stand der technisch-wirtschaftlichen<br />

Sonnenenergienutzung betragen für Wärme 600 kWh/m²*a und für Strom aus Photovoltaik<br />

110 kWh/m²*a. Je nach Dauer von Nebelperioden können diese Erträge jedoch weiter<br />

herabgesetzt werden.<br />

Abbildung 21: Mittlere tägliche Globalstrahlungssumme in Wh/m² (Quelle: www.satellight.com; 2009)<br />

Ressourcenpotentiale<br />

EEE GmbH 61


Solarthermie<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Langfristig sollte es möglich sein, die Warmwasserversorgung des Großteils der Haushalte zu<br />

zwei Dritteln über solarthermische Anlagen zu bestreiten. Für die Schätzung des Potentials<br />

wird von einem Eignungsgrad von 80% der Haushalte ausgegangen. Bezogen auf die<br />

Haushalte im Projektgebiet ergibt sich somit ein jährliches Potential von ca. 9.200 MWh für<br />

die Substitution fester, flüssiger oder gasförmiger Energieträger durch die Strahlungsenergie<br />

der Sonne.<br />

Photovoltaik<br />

Die Schätzung des Photovoltaikpotentials erfolgte aus der visuellen Beurteilung von<br />

Luftbildern der Siedlungsgebiete hinsichtlich Dachflächen und Gebäudeausrichtung.<br />

Die sich daraus durch Flächenschätzung ergebende Summe der geeigneten Dachflächen<br />

beträgt rund 10.000 m², die darauf installierbare photovoltaische Leistung beträgt ca. 1.000<br />

kWp. Der daraus erzielbare mittlere jährliche Stromertrag beträgt rund 1.160 MWh.<br />

Daraus ergibt sich in Summe ein solare Gesamtenergiepotential von 10.360 MWh. Die<br />

folgende Abbildung veranschaulicht dieses Potential dargestellt für die einzelnen Ortsteile.<br />

EEE GmbH 62


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 22: Solares Energiepotential nach Gemeinden<br />

EEE GmbH 63


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

3.1.2. Reststoffe<br />

In diesem Abschnitt wird das Energiepotential aus Altspeiseöl betrachtet sowie, falls im Zuge<br />

der Erhebungsarten dokumentiert, das Energiepotential aus Biomasseabfällen der<br />

gewerblichen Betriebe.<br />

Altspeiseöl<br />

Altspeiseöl kann in zweierlei Hinsicht energetisch genutzt werden. Einerseits als Grundlage<br />

für die Biodieselproduktion und andererseits als Substratbeigabe für die Biogasproduktion.<br />

Bei sorgfältiger Sammlung sind pro Einwohner und Jahr rund 3,5 kg Altspeiseöl einer<br />

Nutzung zuführbar. Für die gesamte Kommune ergibt sich daraus ein jährliches<br />

Altspeiseölaufkommen von 48 t.<br />

Im Falle der Umesterung des Altspeiseöls zu Biodiesel könnten jährlich rund 50.000 Liter<br />

Biodiesel gewonnen werden, was einer Energiemenge von ca.440 MWh/a entspricht.<br />

Im Falle der Beimengung des Altspeiseöls zu einem Biogasprozess kann Endenergie in der<br />

Größenordnung von ca. 190 MWh gewonnen werden.<br />

Biomassereststoffe<br />

Im Betrieb des Neuform Türenwerks in <strong>Zeulenroda</strong> fallen große Mengen an Sägespänen aus<br />

dem Produktionsprozess an. Der Großteil dieses Reststoffes wird innerhalb des Betriebes<br />

verfeuert. In den Sommermonaten fallen jedoch 200 bis 250 m³ Späne an die nicht<br />

verwertet werden können und somit entsorgt werden müssen.<br />

Der Endenergiegehalt dieser Späne beträgt rund 210 MWh jährlich und wäre ausreichend für<br />

etwa 12 Wohneinheiten.<br />

EEE GmbH 64


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

3.1.3. Energieholz aus der Forstwirtschaft<br />

Jährlicher Holzzuwachs<br />

Im Projektgebiet befinden sich 1.413 ha Forstflächen.<br />

Laut Thüringer Landesanstalt für Wald, Jagd und Fischerei 2002 beträgt der jährliche<br />

Holzzuwachs 9,7 fm/ha, der Holzeinschlag in Thüringen im Jahr 2008 betrug durchschnittlich<br />

4,6 fm/ha.<br />

Daraus ergibt sich, umgelegt auf das Projektgebiet, ein Gesamtzuwachs von rund 13.700<br />

fm/a und ein Gesamteinschlag von rund 6.400 fm/a, das entspricht einem Nutzungsgrad von<br />

rund 48%.<br />

Der jährliche Gesamtzuwachs entspricht einer Endenergiemenge von ca. 34.300 MWh, der<br />

jährliche Einschlag entspricht ca. 16.200 MWh/a.<br />

Etwa 18.200 MWh verbleiben jährlich im Wald.<br />

Gemäß Holzeinschlagsmeldung 2008 finden etwa 60% des Einschlags als Sägeholz<br />

Verwendung, die verbleibenden 40% werden als Industrie- oder Energieholz genutzt.<br />

Bei einer Vollnutzung des Jahreszuwachses im Sortiment Energieholz sollten dem gemäß<br />

rund 14.300 MWh/a als Energieholzpotential zur Verfügung stehen.<br />

Dieses Potential untergliedert nach den einzelnen Ortsteilen zeigt die folgende<br />

Kartendarstellung der Abbildung 23.<br />

EEE GmbH 65


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 23: Darstellung des Energieholzpotentials aus der Forstwirtschaft<br />

EEE GmbH 66


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

3.1.4. Energieträger aus der Landwirtschaft<br />

Energieträger aus der Landwirtschaft können entweder Beiprodukte sein, wie etwa das Stroh<br />

welches bei der Getreideproduktion anfällt, oder gezielt angepflanzte Energieträger wie<br />

etwa Sudangras und Silomais für die Biogasproduktion oder Kurzumtriebsholz für<br />

Feuerungen bzw. Ölsaaten für Feuerungen oder als Treibstoff.<br />

Stroh<br />

Für den Getreideanbau werden rund 60% der Ackerflächen genutzt, was einer Fläche von<br />

etwa 2.300 ha entspricht. Auf diesen Flächen fallen als Beiprodukt jährlich etwa 11.400 t<br />

Stroh an.<br />

Als Basisannahme für die Potentialberechnung dient ein Szenario in dem 50% des<br />

anfallenden Getreidestrohs einer energetischen und die anderen 50% einer sonstigen<br />

(Kompostierung, Einstreu etc.) Nutzung zugeführt werden.<br />

Aus diesem Szenario ergibt sich im Falle der Verfeuerung ein Endenergiepotential von etwa<br />

21.600 MWh/a in Form von Wärme. Die Wärmenutzung von Stroh ist allerdings<br />

problematisch, da es verbrennungstechnisch auf Grund des niedrigen Ascheschmelzpunktes<br />

und des hohen Anteils an Stickoxidemissionen besonderer Handhabung bedarf.<br />

Eine weitere Möglichkeit für die Energetische Verwertung von Stroh besteht in dessen<br />

Beimengung zu Biogassubstraten.<br />

Für die Verwendung in einer Biogasanlage ist eine Zerkleinerung des Strohs auf eine<br />

Partikelgröße < 1 cm erforderlich, da es sonst zur unerwünschten Bildung von<br />

Schwimmdecken im Fermenter kommt. Entsprechende Technologien für die<br />

Strohaufbereitung befinden sich bereits auf dem Markt.<br />

Beim Einsatz in einer Biogasanlage kann ein Methanertrag von 13.000 MWh erzielt werden.<br />

Im Falle der Verwendung des Gases in einem KWK-Modul können jährlich 5.700 MWh Strom<br />

und 6.400 MWh Nutzwärme gewonnen werden.<br />

EEE GmbH 67


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<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Sudangras oder Silomais<br />

Sudangras oder Silomais finden Verwendung in der Biogasproduktion.<br />

Sudangras ist eine großwüchsige Hirseart. Sein Vorteil im Anbau gegenüber Silomais liegt,<br />

bei gleichen Hektar- und Biogaserträgen, in seiner besseren Trockenresistenz sowie einem<br />

wesentlich verringerten Einsatzbedarf von Pflanzenschutzmitteln beim Anbau. Die Ernte<br />

erfolgt mit derselben Erntetechnik wie bei Silomais. Es ist auch selbstverträglich.<br />

Als Basisannahme für die Potentialberechnung dient ein Szenario in dem 10% der<br />

vorhandenen Ackerfläche für den Anbau von Biogassubstraten herangezogen werden. Im<br />

vorliegenden Fall handelt es sich um eine Fläche von 313 ha.<br />

Aus dem Szenario ergibt sich ein Potential von jährlich rund 19.800 MWh in Form von<br />

Biogas. Dieses Biogas kann aufbereitet und direkt in eine Gasleitung eingespeist oder direkt<br />

über die Verbrennung in einem Motor in elektrischen Strom oder Nutzwärme umgesetzt<br />

werden.<br />

Im ersten Fall entstehen jährlich 14.300 MWh leitungstaugliches Methan, im zweiten Fall<br />

entstehen etwa 6.300 MWh elektrischer Strom und 7.100 MWh Nutzwärme.<br />

Feldholz im Kurzumtrieb<br />

Bei Feldholz im Kurzumtrieb kommen schnellwüchsige Holzarten wie Pappel oder Weide<br />

zum Einsatz. Nach dem Auspflanzen werden die Kulturen in einem drei- bis fünfjährigen<br />

Abstand maschinell geerntet und zu Hackgut aufbereitet, welches dann in Feuerungen zum<br />

Einsatz kommen kann.<br />

Als Basisannahme für die Potentialberechnung dient ein Szenario in dem 1% der gesamten<br />

vorhandenen landwirtschaftlichen Nutzfläche für den Anbau von Kurzumtriebsholz<br />

herangezogen wird. Das entspricht einer Fläche von rund 30 ha.<br />

Aus diesem Szenario ergibt sich ein Endenergiepotential von 1.600 MWh Wärme.<br />

EEE GmbH 68


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<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Pflanzenöl und Biodiesel<br />

Pflanzenöle können entweder als Brennstoff oder direkt als Treibstoff in Dieselmotoren<br />

verwendet werden. Für die Potentialberechnung wird auch hier die Nutzung von 10% der<br />

Ackerflächen für die Ölsaatenproduktion angenommen. Für die Potentialberechnung<br />

wurden die Daten für Raps eingesetzt.<br />

Daraus ergeben sich jährlich ca. 500 t Rapsöl mit einem Energiegehalt von 5.400 MWh bzw.<br />

im Falle der Umesterung zu Biodiesel 4.900 MWh in Form von Rapsmethylester.<br />

Die Summe der landwirtschaftlichen Ressourcenpotentiale gliedert sich nun<br />

folgendermaßen:<br />

Stroh: 13.000 MWh<br />

Sudangras/Silomais: 14.300 MWh<br />

Feldholz im Kurzumtrieb: 1.600 MWh<br />

Pflanzenöl/Biodiesel: 4.900 MWh<br />

Summe 33.800 MWh<br />

Die Untergliederung dieses Energiepotentials nach Ortsteilen zeigt Abbildung 24.<br />

EEE GmbH 69


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 24: Darstellung des Energieholzpotentials aus der Landwirtschaft<br />

EEE GmbH 70


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

3.1.5. Windkraft<br />

Gemäß allgemeiner Klimadaten des Deutschen Wetterdienstes und lokaler topografischer<br />

Standortgegebenheiten ist mit niedrigen bis mäßigen Winderträgen von maximal 2,5 MWh<br />

pro Jahr und Quadratmeter Rotorfläche zu rechnen.<br />

Windenergienutzung ist zwar auf Hügel- und Kuppenstandorten möglich, tritt aber<br />

gegenüber anderen Energiebereitstellungstechnologien in den Hintergrund.<br />

Wenn in einem Gebiet oder einer Region nun keine nennenswerten Möglichkeiten und<br />

Potentiale zum Ausbau großer Windkraftanlagen bestehen, sollte jedoch die Möglichkeit der<br />

Windenergienutzung in bodennahen Schichten in Betracht gezogen werden. Denn die<br />

Windenergienutzung sollte nicht immer nur im Zusammenhang mit Großprojekten gesehen<br />

werden, denn auch Windkraftanlagen im kleinen Leistungsbereich können flächendeckend<br />

einen erheblichen Anteil zur Stromproduktion beitragen. So könnte auch im vorliegenden<br />

Projektgebiet die so genannte Kleinwindkraftnutzung einen Beitrag zur Energiebereitstellung<br />

liefern, um an geeigneten Standorten einen bestimmten Anteil des Strombedarfs zur<br />

Heizungsunterstützung, Beleuchtung, elektrischer Geräte zu decken, sowie den anfallenden<br />

Überschussstrom ins öffentliche Netz einzuspeisen.<br />

Die Technologie von Kleinwindkraftanlagen ist in der Entwicklung bereits weit voran<br />

geschritten und bietet durch die Vielzahl der am Markt angebotenen Anlagen großes<br />

Potential die Eigenstromproduktion in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen zu<br />

realisieren. Jedoch sollten vor allem Anlagen mit einer vertikalen Rotorachse im kleinen<br />

Leistungsbereich eingesetzt werden (siehe bspw. Abbildung 25), wie beispielsweise<br />

Savonius-Rotoren oder H-Rotoren, da diese Rotortypen windrichtungsunabhängig arbeiten<br />

und nicht empfindlich auf Turbulenzen sind.<br />

Abbildung 25: Rotorformen mit vertikaler Drehachse<br />

EEE GmbH 71


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Der Vorteil von Kleinwindkraftanlagen ist auch, dass sie relativ geringe<br />

Anlaufgeschwindigkeiten haben, so wie sie auch in Bodennähe anzutreffen sind.<br />

Für die Ermittlung genauerer Potentiale sind allerdings direkte Standortuntersuchungen und<br />

Windmessungen nötig.<br />

3.1.6. Wasserkraftpotential an der Talsperre <strong>Zeulenroda</strong><br />

Wasserkraft gehört zu den ältesten technisch genutzten Antriebskräften. Vor Errichtung der<br />

Talsperren befanden sich auch entlang der Weida zahlreiche Mühlen. Aus dem<br />

Rückstauvolumen an der Talsperre <strong>Zeulenroda</strong>, den mittleren jährlichen Zu- und Abflüssen<br />

und der Fallhöhe lässt sich ein entsprechendes Wasserkraftpotential für die<br />

Energieproduktion errechnen.<br />

Für die vorliegende Potentialschätzung wurde sowohl die Variante eines Grundlastbetriebes<br />

als auch die eines Schwellbetriebes betrachtet.<br />

Die erzielbare Leistung ist abhängig vom Wasserdurchfluss, der Fallhöhe sowie dem<br />

Wirkungsgrad von Turbine, Getriebe und Generator.<br />

Abbildung 26 Zeigt die mittlere Jahresniederschlagsverteilung in <strong>Zeulenroda</strong> mit einer<br />

Niederschlagssumme von 636 mm.<br />

Abbildung 26: Niederschlagsdiagramm <strong>Zeulenroda</strong> (http://commons.wikimedia.org/wiki/File:ZEULENRODA_nieder.svg)<br />

EEE GmbH 72


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Der durchschnittliche Zufluss in den Speicher wird auf der Basis der hydrographischen Daten<br />

der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie mit etwa 0,75 bis 1 m³/s beziffert.<br />

Mangels ausreichender Daten kann keine Abflussdauerlinie für die Weida in <strong>Zeulenroda</strong><br />

dargestellt werden. Die Speicherkapazität an der Talsperre ist mit 31,94 Millionen m³ jedoch<br />

ausreichend groß um auftretende Schwankungen im Zufluss vollständig auszugleichen. Die<br />

Darstellung einer Abflussdauerlinie hätte somit rein informativen Charakter.<br />

Für die Fallhöhe wurden 20 m eingesetzt. Der Anlagenwirkungsgrad wurde mit 85%<br />

angenommen.<br />

Bei Annahme einer vollen energetischen Nutzung des Zuflusses (Zufluss=Abfluss) ergibt sich<br />

im Grundlastbetrieb eine Leistung von 140 kW mit einem zugehörigen<br />

Regelarbeitsvermögen von 1.220 MWh/a bei einer Jahresauslastung von 100%.<br />

Bei einer Nutzung von 75% des Zuflusses ergibt sich noch immer eine Kraftwerksleistung von<br />

105 kW bei einem Regelarbeitsvermögen von 920 MWh/a.<br />

Anders gestaltet sich die Kraftwerksleistung beim Schwellbetrieb. In diesem Fall wird über<br />

kürzere Zeiträume eine größere Wassermenge für die Energieproduktion entnommen als<br />

dem Zufluss entspricht. Der Schwellbetrieb dient im Wesentlichen zur Abdeckung von<br />

Mittel- und Spitzenlasten. Die Jahresauslastung liegt bei dieser Betriebsform zwischen 30<br />

und 50%.<br />

Bei einem Verhältnis von 1:3,5 im Schwellbetrieb steht eine Nennleistung von 500 kW zur<br />

Verfügung und das Regelarbeitsvermögen liegt gleich bleibend bei 1.220 MWh/a. Die<br />

Jahresauslastung liegt in diesem Fall bei 29%.<br />

EEE GmbH 73


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

3.1. Übersicht über die Ressourcenpotentiale<br />

Tabelle 28 gibt nun einen Gesamtüberblick über die nutzbaren Ressourcenpotentiale.<br />

Nutzbare Potentiale MWh Wärme Strom Treibstoff<br />

Solarthermie 9.200 x<br />

Photovoltaik 1.160 x<br />

Wasserkraft 1.220 x<br />

Reststoffe 650 x x x<br />

Forst 14.300 x<br />

Stroh 13.000 x x x<br />

Energiepflanzen 20.800 x x x<br />

Summe 60.330<br />

Tabelle 28: Übersicht über die nutzbaren Ressourcen in der Gemeinde<br />

Abbildung 27: Darstellung der Ressourcenpotentiale<br />

EEE GmbH 74


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Das dargestellte Ressourcenpotential reicht aus, um 11% des derzeitigen Energiebedarfs in<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> zu decken (DGIST). Wenn man das Ressourcenpotential auf den durch<br />

Einsparmaßnahmen reduzierten Energiebedarf bezieht, lassen sich rund 12% des reduzierten<br />

Gesamtenergiebedarfs decken (DGSPAR).<br />

Abbildung 28: Beispielhafte Veranschaulichung der Deckungsgrade<br />

Bei einer Gegenüberstellung des Ressourcenpotentials mit dem derzeitigen Energiebedarf<br />

der HBG1 (Haushalte und öffentlicher Bereich) ergibt sich ein Deckungsgrad von 25% (DGHBG1<br />

IST). Wenn man die vorhandenen Ressourcen im Projektbereich auf den durch<br />

Sparmaßnahmen reduzierbaren Energiebedarf der HBG1 bezieht ergibt sich bereits ein<br />

Deckungsgrad von rund 30%.<br />

In weiterer Folge wurde berechnet welchen Geldwerten die einsetzbaren Ressourcen<br />

entsprechen würden, wenn diese zur Energieproduktion auf dem Projektgebiet verwendet<br />

werden würden.<br />

EEE GmbH 75


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Aus Tabelle 29 sind die einzelnen Geldwerte der genannten Ressourcenpotentiale gelistet. Es<br />

kann gesehen werden, dass in Summe ein Geldwert von 5,8 Millionen Euro aus den lokal<br />

vorhandenen Ressourcen erzeugt werden.<br />

Geldwerte der Ressourcenpotentiale Summe [€]<br />

Solarthermie 596.160 €<br />

Photovoltaik 238.960 €<br />

Reststoffe 67.288 €<br />

Forst 636.350 €<br />

Stroh 1.588.920 €<br />

Silomais 1.757.880 €<br />

Wasserkraft 251.320 €<br />

KUP 701.480 €<br />

Summe 5.838.358 €<br />

Tabelle 29: Geldwerte der Ressourcenpotentiale<br />

Abbildung 29: Darstellung der Geldwerte aus den Ressourcenpotentialen<br />

EEE GmbH 76


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

3.2. Theoretische Ressourcenpotentiale<br />

Würden sowohl die forstlich, als auch die landwirtschaftlich genutzten Flächen zur Gänze für<br />

die Energieproduktion herangezogen, würden sich teilweise weit höhere Deckungsgrade<br />

ergeben. Da eine ausschließlich energetische Nutzung der Biomasseressourcen jedoch nicht<br />

mit der ökonomischen Realität in Einklang gebracht werden kann, handelt es sich um ein<br />

rein theoretisches Potential.<br />

Abbildung 30: Schematische Darstellung des theoretischen Deckungsgrades<br />

Dieses theoretische Potential beträgt ca. 189.400 MWh und würde den<br />

Gesamtenergiebedarf im Projektgebiet zu 38% decken.<br />

EEE GmbH 77


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

3.1. Aktuelle Ausschöpfung des lokalen Biomassepotentials<br />

Derzeit werden ca. jährlich 30.400 MWh Wärme aus forstlicher Biomasse erzeugt.<br />

Der Energiegehalt des gesamten Zuwachses auf den Waldflächen des Projektgebiets beträgt<br />

rund 34.000 MWh.<br />

Laut Holzeinschlagsmeldung für Thüringen für das Jahr 2009 wurden im Durchschnitt etwa<br />

42% des Einschlages als Energie- oder Industrieholz weiterverwertet.<br />

Bezogen auf das geschätzte forstliche Energieholzpotential ergibt sich daraus ein<br />

rechnerischer Ausschöpfungsgrad von rund 200%, hinsichtlich Zuwachs, Einschlag und<br />

Sortimentierung der lokalen forstlichen Biomasse.<br />

Anbetrachts der Waldparzellenstruktur und der derzeit eingeschränkten Nutzungen ist im<br />

Weiteren anzunehmen, dass ein Gutteil des aktuell verwendeten Energieholzes nicht aus<br />

den Wäldern innerhalb der Kommunalgrenzen stammt.<br />

Der Biomassebedarf für die Energiebereitstellung mittels Energieholz kann auch nicht aus<br />

den aktuellen Waldflächen innerhalb des Projektgebietes bestritten werden, obwohl die<br />

lokalen Ressourcen zum Zeitpunkt der Erstellung der Studie noch nicht voll ausgeschöpft und<br />

somit zu einem gewissen Grad noch mobilisierbar sind.<br />

EEE GmbH 78


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

3.2. Substitution von Heizöl als Energieträger durch Biomasse - Szenario<br />

Die Substitution von Heizöl durch Biomasse in der Wärmeversorgung der Haushalte hat<br />

weitere Auswirkungen auf die Art, Menge und Verfügbarkeit von lokalen Ressourcen, durch<br />

welche das Heizöl im optimalen Fall ersetzt wird. Diese Berechnung und Darstellung wurde<br />

deswegen gewählt, da die Substitution von Heizöl durch erneuerbare Energieträger auf<br />

Biomassebasis große CO2-Entlastungen birgt und maßgeblich zum Klimaschutz beiträgt.<br />

Aktuell werden durch die Verfeuerung von Heizöl jährlich etwa 26.000 MWh Wärme in den<br />

Haushalten bereitgestellt.<br />

Um diese Wärmemenge aus Holz bereitzustellen, ist ein Bedarf von ca. 6.000 t Energieholz<br />

pro Jahr gegeben, wofür eine Waldfläche von 1.110 ha nachhaltig zu bewirtschaften wäre.<br />

Auf Grund des aktuellen Brennstoffeinsatzes von Holz wären die Forstflächen im<br />

Projektgebiet jedoch schon ausgelastet und es stünden keine weiteren nutzbaren Flächen<br />

zur Verfügung. Dies gilt sowohl für die Deckung des aktuellen Energieholzbedarfes als auch<br />

für die Deckung des zusätzlichen Bedarfes an Holz für die Substitution von Heizöl.<br />

Um die fehlende Energieholzmenge innerhalb des Projektgebietes bereitzustellen ist ein<br />

Bedarf von rund 500 ha landwirtschaftlicher Energieholzplantage gegeben. Das sind 13% der<br />

aktuellen landwirtschaftlichen Nutzfläche, die für diesen Zweck langfristig gebunden werden<br />

müsste.<br />

EEE GmbH 79


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

3.3. Ressourcenbedarf zur Deckung des gesamten Energiebedarfes aus<br />

Biomasse<br />

Um den (durch Einsparpotentiale reduzierten) Gesamtenergiebedarf der Projektregion aus<br />

Biomasse zu decken bedarf es einer Ausweitung der Bezugsflächen für Biomasse über die<br />

Projektregion hinaus. Als Grundlage dient das Szenario, welches für die Verfügbarkeit der<br />

Biomasseressourcen innerhalb der Projektregion angenommen wurde. Als erweiterte<br />

Betrachtungsebene wurde der Landkreis Greiz herangezogen.<br />

Im Landkreis Greiz sind 51.269 ha landwirtschaftliche Nutzfläche sowie 21.342 ha<br />

Waldfläche anzutreffen.<br />

Dem reduzierten Gesamtenergiebedarf von etwa 511.311 MWh/a steht ein<br />

Ressourcenpotential von rund 66.300 MWh/a gegenüber.<br />

Um die fehlenden 445.000 MWh aus Biomasse abzudecken muss ressourcenseitig über die<br />

Projektregion hinausgegriffen werden.<br />

Wie hoch der Ressourcendeckungsgrad zur Abdeckung des reduzierten<br />

Gesamtenergiebedarfs aussieht zeigt die Abbildung 31. Hieraus kann auch erkannt werden,<br />

dass dies nur ausreicht um einige Prozent abzudecken und somit über das betrachtete<br />

Projektgebiet hinausgegriffen werden muss.<br />

EEE GmbH 80


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 31: Schematische Darstellung des Deckungsgrades für die Abdeckung des Gesamtenergiebedarfs<br />

EEE GmbH 81


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Anders stellt sich jedoch die Betrachtungsweise dar, wenn man den Deckungsgrad der<br />

einzelnen Ortsteile zur Abdeckung des eigenen reduzierten Energiebedarfs aus eigenen<br />

Ressourcen darstellt (siehe Abbildung 31). Hier kann erkannt werden, dass sich für einzelne<br />

Ortsteile schon relativ gute Ergebnisse zeigen.<br />

Abbildung 32: Schematische Darstellung des Deckungsgrades für die Abdeckung des Gesamtenergiebedarfs<br />

EEE GmbH 82


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Um jedoch den Ressourcenbedarf in Größenordnungen darstellen zu können, die von<br />

außerhalb der Projektregion beschafft werden müssen soll die nachfolgende Berechnung<br />

dienen.<br />

Das in der Projektregion anzutreffende Mindestpotential an Biomasse bzw. anderen<br />

Ressourcen ist in der weiteren Berechnung bereits berücksichtigt.<br />

Für die Wärmebereitstellung, vor allem der Substitution von fossilem Erdgas durch<br />

Biomethan bedarf es Ackerlandes im Ausmaß von ca. 2.500 ha.<br />

Für den verbleibenden Wärmeanteil wäre der Energieholzanteil des Jahreszuwachses von<br />

rund 8.300 ha Waldflächen von außerhalb der Projektregion heranzuziehen.<br />

Für die Bereitstellung des Strombedarfes mittels Biogas wäre eine Ackerfläche von 2.500 ha<br />

jährlich in Anspruch zu nehmen.<br />

Für die Bereitstellung des Treibstoffäquivalents in Form von aufbereitetem Biogas<br />

(Biomethan) müsste eine Ackerfläche von 3.000 ha herangezogen werden.<br />

Die gesamte Ackerfläche die von außerhalb der Projektregion für die Deckung des<br />

verbleibenden Energiebedarfes mittels Biomasse in Anspruch genommen werden müsste<br />

beträgt somit 8.000 ha.<br />

Somit müssten bei einer vollständigen Umstellung der Energieversorgung in Summe 38% des<br />

Energieholzpotentials sowie 25% der gesamten Ackerfläche im Landkreis Greiz in Anspruch<br />

genommen werden.<br />

EEE GmbH 83


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

4. CO2-Emissionen und Reduktionsmöglichkeiten<br />

Die Berechnung der CO2 –Emissionen orientiert sich an der Menge der eingesetzten<br />

Energieträger. Für die Berechnung dieser Emissionen wurde auf die Emissionsdatenbank<br />

GEMIS in der aktuellen Version zurückgegriffen, in der sowohl die Emissionen im Zuge des<br />

Einsatzes aber auch die Emissionen im Zuge der Bereitstellungskette des jeweiligen<br />

Energieträgers berücksichtigt werden. Für die Emissionen die sich aus dem Strombedarf<br />

ergeben wurde der Strommix von E.ON Thüringer Energie verwendet.<br />

Erneuerbare Energieträger bilanzieren hinsichtlich der Kohlendioxidanteile lediglich mit den<br />

Emissionen in der Bereitstellungskette, haben jedoch beim Direkten Einsatz keine relevanten<br />

CO2 – Anteile mehr. Die Berechnung der Emissionen erfolgt nach Hauptbedarfsgruppen, wie<br />

sie bereits im Abschnitt zum Gesamtenergiebedarf der Projektregion definiert wurden.<br />

4.1. Emissionen aktuell und nach Berücksichtigung von<br />

Einsparpotentialen<br />

Die Emissionsrechnung für die HBG 1 basiert auf dem aus den Erhebungsdaten<br />

hochgerechneten Energiebedarf und Energieträgereinsatz für die Haushalte und die<br />

Landwirtschaft sowie den Energiedaten der gemeindeeigenen Gebäude und Anlagen.<br />

Die Emissionsrechnung für die HBG 2 beruht auf den Daten der erhobenen Betriebe sowie<br />

auf dem geschätzten Energiebedarf der nicht erhobenen Gewerbebetriebe und dem auf<br />

Grund der Versorgungsstrukturen zu erwartenden Energieträgereinsatz für die<br />

Wärmebereitstellung. Sie ist als grober Orientierungspunkt zu betrachten und die Werte<br />

können in der Realität sowohl nach oben als auch nach unten hin abweichen. Im<br />

vorliegenden Fall dürfte dieser Schwankungsbereich aufgrund der guten Datenqualität<br />

jedoch sehr klein sein.<br />

Tabelle 30 gibt einen Überblick über die aufgrund des aktuellen Energieträgereinsatzes zu<br />

erwartenden Jahresemissionen an CO2.<br />

Emissionen und<br />

Reduktionsmöglichkeiten<br />

EEE GmbH 84


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

t CO2 / Jahr<br />

Hauptbedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff Summe Anteil<br />

HBG 1 22.573 15.984 22.703 61.260 42%<br />

HBG 2 54.050 16.074 13.228 83.352 58%<br />

Summe 76.624 32.058 35.930 144.612 100%<br />

Anteil 53% 22% 25% 100%<br />

Tabelle 30: Erwartete Jahresemissionen an CO2 bei aktuellem Energieträgereinsatz<br />

Der etwas größere Anteil an Emissionen entfällt auf HBG 2 mit einem Wert von 58%<br />

bezogen auf die Gesamtemissionen. Nach Berücksichtigung der Energiesparpotentiale<br />

ergeben sich die in Tabelle 31 dargestellten CO2 –Emissionen.<br />

t CO2 / Jahr<br />

Hauptbedarfsgruppe Wärme Strom Treibstoff Summe Anteil<br />

HBG 1 19.508 13.636 20.295 53.440 39%<br />

HBG 2 54.050 16.074 13.228 83.352 61%<br />

Summe 73.558 29.710 33.523 136.791 100%<br />

Anteil 51% 21% 23% 95%<br />

Tabelle 31: Erwartete Jahresemissionen an CO2 nach Berücksichtigung von Sparpotentialen.<br />

Abbildung 33: Darstellung der möglichen Emissionsreduktion<br />

Die CO2 –Emissionen können im Falle der Vollumsetzung der Sparmaßnahmen um 5%<br />

gesenkt werden.<br />

EEE GmbH 85


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

4.2. Emissionsreduktion mittels Substitution von Heizöl durch Biomasse<br />

in den Wohngebäuden - Szenario<br />

Von den aktuell verwendeten Energieträgern hat Heizöl die höchsten CO2 –Emissionen und<br />

unterliegt aufgrund der zum Teil beträchtlichen Schwankungen des Rohölmarktes wesentlich<br />

stärkeren Preisveränderungen als andere Energieträger.<br />

Weiters verursachen die Ölheizungen rund 39% der gesamten CO2 –Emissionen für die<br />

Wärmebereitstellung innerhalb der HBG 1 obwohl lediglich 21% der Haushalte mit Heizöl<br />

heizen.<br />

Die Substitution sollte daher in erster Linie die Hauszentralheizungen von Wohngebäuden<br />

betreffen. Anstatt des Neukaufs eines Ölkessels sollte die Installation einer Hackgut- oder<br />

Pelletsheizung erfolgen.<br />

Dies würde, neben der Emissionsreduktion auf Grund von Energieeinsparungen, zu einer<br />

weiteren Reduktion der CO2 –Emissionen um rund 7.300 t/a auf einen Wert von derzeit<br />

144.600t/a auf 129.500 t/a führen.<br />

Abbildung 34: Darstellung der möglichen Emissionsreduktion durch die Substitution von Heizöl durch Biomasse<br />

Dieser Wert entspricht einer Emissionsverminderung von insgesamt 10% gegenüber dem<br />

derzeitigen Wert.<br />

EEE GmbH 86


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

4.3. Emissionsreduktion innerhalb der Hauptbedarfsgruppe 1<br />

Sowohl Einspar- als auch Substitutionspotentiale wurden lediglich innerhalb der HBG 1<br />

(Haushalte und kommunale Einrichtungen) geschätzt.<br />

Zeigten die vorhergehenden Erörterungen, wie sich eine Umsetzung der Spar- und<br />

Substitutionspotentiale auf die geschätzten Gesamtemissionen an CO2 aller<br />

Energiebedarfsgruppen auswirken, so sollen nun noch die Auswirkungen dieser Szenarien<br />

auf die Bedarfsgruppe erörtert werden, innerhalb derer diese Szenarien angelegt sind.<br />

Die Umsetzung der Energiesparpotentiale führt zu einer Reduktion der CO2 –Emissionen um<br />

ca. 13% innerhalb der HBG 1. Somit lassen sich dadurch die Emissionen von aktuell 61.260 t<br />

auf 53.440 t/Jahr reduzieren (vgl. Tabelle 30 und Tabelle 31).<br />

Fügt man diesem Potential auch noch das Reduktionspotential hinzu, das durch den Wechsel<br />

von Heizöl zu Biomasse entsteht, so vermindern sich die CO2 –Emissionen um insgesamt 25%<br />

(rund 15.345 t) innerhalb derselben Gruppe.<br />

Abbildung 35: Emissionen und Reduktionsmöglichkeiten innerhalb der HBG1<br />

EEE GmbH 87


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

5. Maßnahmenvorschläge<br />

5.1. Möglichkeiten und Maßnahmen im Bereich der Wirtschaft<br />

5.1.1. Sparpotentiale im Büros / Verwaltungen<br />

- Nutzermotivation<br />

Die Motivation der im Büro bzw. der Verwaltung arbeitenden Gebäudenutzer in Richtung<br />

Energiesparen, ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Durch die Motivation der<br />

Gebäudenutzer soll es gelingen die Mitarbeiter auf diverse Einsparmöglichkeiten zu<br />

sensibilisieren und eine dauerhafte Verhaltensänderung zu erreichen. Dies birgt große<br />

Sparpotentiale, ohne große Investitionen tätigen zu müssen und ohne einen Komfortverlust<br />

zu spüren. Diese Sensibilisierung wird dann nicht nur Einsparungen im Unternehmen<br />

bringen, sondern wird sich auch auf den Umgang mit Energie im privaten Bereich auswirken.<br />

1) Richtig Lüften<br />

Grundsätzlich sollte die Stoßlüftung bzw. Querlüftung an erster Stelle stehen, wenn es<br />

darum geht frische Luft in die Räumlichkeiten einzubringen. Vor allem auch deswegen, weil<br />

sie lüftungstechnisch effektiver als die Kipplüftung ist. Während des Lüftens sollten jedoch<br />

kurz auch die Thermostatventile an den Heizkörpern geschlossen werden, da ansonsten die<br />

warme aufsteigende Luft nach außen entweichen würde – ebenso wie bei dauerhaftem<br />

Kippen. Der Effekt ist nämlich jener, dass bei geöffneten Fenstern die einströmende Kaltluft<br />

auf die Thermostatventile fällt und sich dann umso mehr öffnet und somit auch der<br />

Energieverlust größer wird.<br />

Weitere Einsparpotentiale können auch dadurch erzielt werden, indem die Türen von den<br />

beheizten Räumlichkeiten zu den Gängen geschlossen gehalten werden, damit die Wärme<br />

aus den bspw. Büros nicht an die weniger beheizten Vorräume verloren geht. Somit sollten<br />

die Türen zu nicht oder wenig beheizten Räumen (Stiegenhäuser, Gänge, Lagerräume, etc.)<br />

geschlossen gehalten werden und nur evtl. bei einer Querlüftung zu öffnen.<br />

Maßnahmenvorschläge<br />

EEE GmbH 88


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

2) Raumtemperierung<br />

Grundsätzlich gibt es für Innentemperaturen verschiedener Räume bestimmte Richtwerte,<br />

wo für Wohn- und Büroräume beispielsweise 20 bis 21 °C vorgeschlagen werden, ebenso<br />

wie eine Nachtabsenkung von 16 bis 18 °C. Es sollte somit auch versucht werden, die<br />

Raumtemperaturen dem tatsächlichen Bedarf anzupassen und nach der Nutzungszeit der<br />

Büroräumlichkeiten sollte darauf geachtet werden, dass die Temperatur auch abgesenkt<br />

wird. Als Faustformel für die möglichen Energieeinsparung kann angenommen werden, dass<br />

jedes Grad Celsius über Idealtemperatur einen um etwa 6% höheren Heizenergieverbrauch.<br />

Somit erhöht sich beispielsweise bei einer eingestellten Raumtemperatur von 24 anstatt 20<br />

°C der Energiebedarf um fast ein Viertel.<br />

3) Elektrogeräte<br />

Bei den elektronischen Geräten die sich in den Büroräumlichkeiten befinden – beispielsweise<br />

Computer, Drucker, Scanner, Kopierer – sollte vor allem einmal ein Blick auf die<br />

Leistungsaufnahme des entsprechenden Geräts im Standy gemacht werden. Viele Geräte<br />

stehen häufig besonders lange im Bereitschaftsmodus und stehen oft stundenlang für den<br />

z.B. nächsten Druck- oder Scanvorgang bereit, womit oft die Kosten für den ständigen<br />

Standby Betrieb häufig höher sind, als die Kosten die tatsächlich entstehen würden, wenn<br />

das Gerät nur für den eigentlichen Arbeitsvorgang in Betrieb sein würde.<br />

Somit sollte versucht werden derartige Geräte öfters auszuschalten, wenn sie gerade nicht<br />

benötigt werden und vor allem nach Verlassen des Büros. (nach EnergieAgentur.NRW,<br />

Energy Globe)<br />

5.1.2. Sparpotentiale im Produktionsbetrieb<br />

- Hallenbeheizung<br />

In der Beheizung von Produktions-und Lagerflächen bieten sich grundsätzlich große<br />

Sparpotentiale, vor allem da große Hallen oft über eine schlechte oder keine<br />

Wärmedämmung verfügen.<br />

EEE GmbH 89


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Des Weiteren sind auch die Hallentore für lange Zeit geöffnet wodurch hohe Wärmeverluste<br />

entstehen und mit großem Energieaufwand wieder ausgeglichen werden müssen. Natürlich<br />

werden je nach Nutzungsart auch unterschiedliche Anforderungen an die Hallenbeheizung<br />

gestellt, welche von der gleichmäßigen Hallentemperierung bis hin zur gezielten Beheizung<br />

einzelner Arbeitsplätze reicht.<br />

Somit gibt es auch unterschiedliche Heizungsvarianten die dafür zum Einsatz kommen<br />

können:<br />

· Strahlungsheizungen (Hellstrahler, Dunkelstrahler, Deckenstrahlplatten)<br />

· Warmluftheizungen (direkt oder indirekt befeuert)<br />

· Fußbodenheizungen<br />

Diese Systeme lassen sich durch auch Torluftschleier, Wärmerückgewinnungsanlagen oder<br />

Lüftungsanlagen zu optimalen Heizsystemen kombinieren, die jedem Anspruch gerecht<br />

werden.<br />

1) Strahlungsheizung<br />

Unter Strahlungsheizungen versteht man Heizsysteme, die einen erhöhten Anteil an<br />

Wärmestrahlung erzeugen und dadurch direkt den im Strahlungsbereich befindlichen Körper<br />

erwärmen.<br />

Strahlungsenergie wird durch elektromagnetische Wellen übertragen, die erst beim<br />

Auftreffen auf einen festen Körper in Wärme umgewandelt werden. Dadurch wird die<br />

umgebende Luft nicht direkt erwärmt. Durch die erwärmten Gegenstände findet eine<br />

indirekte Erwärmung der Luft ohne nennenswerte Luftbewegung statt.<br />

Für den Menschen ergibt sich je nach Strahlungsintensität ein Temperaturempfinden, das<br />

deutlich über der gemessenen Umgebungslufttemperatur liegen kann. Man kennt diesen<br />

Effekt beispielsweise vom Sonnenbaden an kalten Wintertagen.<br />

Strahlungswärmesysteme kommen erfahrungsgemäß mit 3 bis 5 °C geringerer<br />

Raumlufttemperatur bei gleichem körperlichen Wohlbefinden aus als Warmluftsysteme,<br />

wodurch sich die Wärmeverluste durch Lüftung und Transmission verringern.<br />

EEE GmbH 90


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die Beheizung von Hallen mit Strahlungsheizungssystemen erzielt im Vergleich zu anderen<br />

Systemen drei wesentliche Effekte:<br />

Erster Effekt: Die von der Strahlungsheizung emittierte Energie (Strahlungswärme) erwärmt<br />

die im Strahlungsbereich befindlichen Körper direkt.<br />

Zweiter Effekt: Die erwärmten Körper und Gegenstände strahlen aufgrund der<br />

Temperaturerhöhung selbst wiederum Wärme ab. Dadurch entstehen zusätzliche indirekte<br />

Heizflächen.<br />

Dritter Effekt: Die Hallenluft wird indirekt erwärmt. Es entstehen keine unnötigen,<br />

unangenehmen Luftbewegungen.<br />

Strahlungsheizungen für Hallen lassen sich in Infrarotsysteme und Warmwassersysteme<br />

untergliedern, wobei bei Infrarotstrahlern je nach Oberflächentemperatur an den<br />

Strahlflächen noch zwischen Hell- und Dunkelstrahlern unterschieden wird.<br />

Der Unterschied von Dunkelstrahlern zu Hellstrahlern ist, dass sie in geringerer Intensität<br />

strahlen, jedoch aber ein größeres Strahlungsfeld versorgen.<br />

Dunkelstrahler<br />

- bestehen aus Stahlrohren, die von heißen Verbrennungsgasen durchströmt werden und ein<br />

Reflektor lenkt die Wärmestrahlung in den gewünschten Bereich<br />

- Wirkungsgrad ≈ 90%<br />

- Stufenregelung, oder modulierend regelbar (zwischen 50 und 100% der Nennleistung)<br />

- Sie werden für Deckenhöhen von etwa 4m eingesetzt.<br />

Hellstrahler<br />

- werden im Gegensatz zu Dunkelstrahlern direkt beheizt und ausschließlich mit Gas<br />

betrieben<br />

- eine Keramikplatte wird erhitzt und die Wärmestrahlung durch einen Reflektor gezielt nach<br />

unten gerichtet<br />

- Wirkungsgrad ≈ 95%<br />

EEE GmbH 91


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

- Vorteil: je nach Reflektorform kann die Strahlung großflächig verteilt oder auf bestimmte<br />

Bereiche konzentriert werden<br />

- Sie werden für Deckenhöhen ab 8m eingesetzt.<br />

Deckenstrahlplatten<br />

- sind Heizsysteme, die von einem Heizmedium (Wasser, Dampf, etc.) durchströmt werden<br />

- dies wird von einem externen Wärmeerzeuger erwärmt<br />

- die eingebrachte Wärmeleistung wird zu rund 70% als Strahlung dem Raum zugeführt<br />

- Deckenstrahlplatten werden in Deckenhöhen ab etwa 3m eingesetzt<br />

- zur Abdeckung des erforderlichen Wärmebedarfs müssen ca. 15 bis 20% der Deckenfläche<br />

mit Strahlplatten bedeckt sein<br />

- Im Sommer lassen sich Deckenstrahlplatten auch zur Kühlung einsetzen (Kühlleistung ≈<br />

25% der installierten Heizleistung)<br />

- zur Kühlung werden die Deckenstrahlplatten von kaltem Wasser durchströmt<br />

Durch den Einsatz von Strahlungsheizungen unterschiedlicher Art lassen sich in der Regel im<br />

Vergleich zu anderen Heizungssystemen, Primärenergieeinsparung von bis zu 30 %<br />

erreichen.<br />

2) Warmluftheizungen<br />

Durch Warmlufterhitzer wird die Luft mit Ventilatoren die warme Luft zu den einzelnen<br />

Räumen. Die Luft wird somit als Wärmeträger genutzt und dem Gerät je nach<br />

Außenluftanteil vollständig oder teilweise im Kreislaufprinzip zurückgeführt. Grundsätzlich<br />

kann man auch zwischen zentralen und dezentralen Warmluftheizungen unterschieden<br />

werden. Es können grundsätzlich Wirkungsgrade von mehr als 90% erreicht werden.<br />

Bei dezentralen Warmluftheizungen wird in einer zentralen Heizkesselanlage Warmwasser<br />

oder Dampf erzeugt und über Rohrleitungen zu den einzelnen Geräten transportiert. Über<br />

Heizregister wird die Wärme dann abgegeben und über Ventilatoren dem Raum zugeführt.<br />

EEE GmbH 92


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die zentralen Luftheizungen werden ebenfalls über eine Heizkesselanlage mit Wärme<br />

versorgt. Die Beheizung der Luft erfolgt hier über einen zentralen Wärmetauscher. Über ein<br />

Luftkanalsystem wird die erwärmte Luft dann in der Halle verteilt.<br />

Ein Vorteil vorn Warmluftheizungen ist, dass sie neben der Raumheizung auch für die Be-<br />

und Entlüftung verwendet werden können.<br />

Folgende Warmluftheizungssysteme können in Hallen eingesetzt werden:<br />

Warmluftheizungen mit dezentral angeordneten Warmlufterzeugern oder<br />

Lufterhitzern als Wand,- Decken- und Standgeräte, z.B. in Fabriken, Werkstätten,<br />

Montagehallen usw.<br />

Warmluftheizungen mit zentraler Lufterwärmung und Luftverteilung über Luftkanäle,<br />

z.B. in Theatern, Kinos, Hallen usw.<br />

Je nach Nutzung der Hallen können zentrale Lufterwärmungssysteme ergänzt werden durch<br />

Wärmerückgewinnungsanlagen<br />

Absaugvorrichtungen für emissionsbeeinträchtigte Arbeitsplätze<br />

Warmluftheizungen zeichnen sich aus durch:<br />

eine gleichmäßige Wärmeverteilung bei raumerfassender Luftbewegung<br />

integrierbare Lufterneuerung bzw. Sommerlüftung /Außenluftzufuhr)<br />

nächtliche Kühlung im Sommer durch Zufuhr kühler Frischluft<br />

eine mögliche Ergänzung zusätzlicher Luftaufbereitungseinrichtungen, wie<br />

Staubfilter, Befeuchter, Luftkühler<br />

keine Einfriergefahr bei Warmlufterzeugern<br />

Im Hinblick auf die Hallenheizungen sollte somit darauf geachtet werden, dass ein System<br />

eingesetzt wird, welches den Bedarfsansprüchen entspricht. Sie sollten somit Faktoren, wie<br />

das Behaglichkeitsempfinden, Leistungsfähigkeit der im Betrieb arbeitenden Menschen, die<br />

Temperaturempfindlichkeit der Produkte in Lagerhallen, etc. Durch den richtigen Einsatz der<br />

unterschiedlichen Hallenheizsystemen lassen sich auch große Primärenergieeinsparungen<br />

erreichen. (nach EnergieAgentur.NRW, Energy Globe)<br />

EEE GmbH 93


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<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

- Druckluftanwendungen<br />

Druckluftsysteme werden sehr häufig angewendet und zählen unter anderem auch zu den<br />

teuersten Energieanwendungen, da der Anteil des Druckluft-Energieverbrauchs am<br />

elektrischen Gesamtenergieverbrauch eines Betriebs generell relativ hoch ist und auch große<br />

Einsparpotentiale birgt.<br />

Bei Druckluftsystemen gibt es einige Optimierungs- und Einsparmöglichkeiten, wie<br />

beispielsweise bei der Druckluftverteilung, welche möglichst verlustfrei die Druckluftenergie<br />

transportieren sollte. In vielen Fällen wird bei Druckluftanwendungen bereits Wert darauf<br />

gelegt effiziente Kompressoren einzusetzen, jedoch bleiben die alten Druckluftrohrsysteme<br />

oft bestehen. An diesen befinden sich dann auch sehr häufig Leckagen, welche große<br />

Druckabfälle verursachen können und bis zu 50 % der eingesetzten Energie vergeuden.<br />

Schnelle Einsparmöglichkeiten lassen sich durch die Kontrolle der Luftqualität, der Leckagen<br />

und Druckabfälle ermitteln.<br />

Ebenso kann man Einsparungen durch die Optimierung der Kompressoren erreichen. Hierbei<br />

unterscheidet man zwischen internen und übergeordneten Regelungen von Kompressoren,<br />

wobei die internen Regelungen dafür verantwortlich sind die jeweilige Kompressoreinheit<br />

zu- und abzuschalten oder nach dem Lastbetrieb in den Leerlauf zu schalten.<br />

Laufzeitoptimierte Regelungen können bereits den Leerlaufbetrieb deutlich reduzieren.<br />

Eine übergeordnete Regelung hat die Aufgabe die Einzelanlagen optimal auszulasten und<br />

ihren Einsatz gemäß dem tatsächlichen Luftverbrauch anzupassen. Durch die Reduzierung<br />

der internen Steuerungsverluste sind Einsparungen von etwa 15% möglich. Mit einer<br />

übergeordneten Steuerung lässt sich auch durch Druckabsenkung und bessere Koordination<br />

ein Einsparpotential von rund 12% erreichen.<br />

- Blindleistungskompensation<br />

Die Blindleistungskompensation dient grundsätzlich dazu, die Strombelastung in den<br />

Übertragungs- und Verteilungsnetzen zu senken. Durch diese Senkung werden die<br />

Netzverluste reduziert und somit auch elektrische Energie eingespart. Des Weiteren kann<br />

sich das Unternehmen dadurch auch Stromkosten sparen, da ein üblicher Stromliefervertrag<br />

EEE GmbH 94


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

meist nur gestattet 50% der Wirkarbeit als Blindarbeit kostenlos zu beziehen. Somit werden<br />

für den Blindleistungsbezug Kosten verrechnet, die nicht unerheblich sein können und sich<br />

durch die einfache Maßnahme des Einbaus von Blindleistungskompensatoren ganz oder<br />

teilweise sparen lassen.<br />

Blindleistungskompensationsanlagen können ohne Probleme nachträglich eingebaut werden<br />

und die Überwachung und Steuerung der Anlage erfolgt eigenständig durch entsprechende<br />

Regler. Diese regeln automatisch den Blindleistungsfaktor auf den eingegebenen Zielwert<br />

(cos ϕ = 0,9).<br />

Wenn das Unternehmen somit die Stromausgaben kontrolliert und dort Ausgaben für<br />

Blindleistungsbezug angeführt sind, zahlt sich die Anschaffung von<br />

Blindleistungskompensatoren auf alle Fälle aus. Anhand der beispielhaften<br />

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung in der folgenden Tabelle kann die rasche Amortisation<br />

erkannt werden:<br />

Wirkarbeitsbezug: 2.500.000 kWh<br />

Blindarbeit: 2.000.000 kvarh<br />

Vom <strong>EV</strong>U gestattete Blindarbeit (50%): 1.250.000 kvarh<br />

Verrechnete Blindarbeit: 750.000 kvarh<br />

Preis für Blindarbeit: 0,011 €/kvarh<br />

Kosten für verrechnete Blindarbeit: 8.250 € / Jahr<br />

Investition (inkl. Installation): 7.500 €<br />

Amortisation: 9 Monate<br />

Aus dieser Betrachtung kann erkannt werden, dass je nach Höhe des Blindarbeitsanteils sich<br />

sogar Amortisationszeiten von unter einem Jahr ergeben. (nach EnergieAgentur.NRW)<br />

- Elektrische Antriebe<br />

Elektrische Motoren können in einem Unternehmen für bis zu 70% des Stromverbrauchs<br />

verantwortlich sein. Für einen effizienten Betrieb elektrischer Antriebe sollte berücksichtigt<br />

werden, dass wenn ein variabler Leistungsbedarf besteht, Frequenzumrichter eingesetzt<br />

werden sollten, wodurch sich Einsparungen zwischen 10 und 50 % ergeben können.<br />

EEE GmbH 95


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Ebenso sollten Überdimensionierungen vermieden werden und hocheffiziente Motoren<br />

eingesetzt werden (Effizienzniveau IE2) wenn hohe Betriebsstunden zu erwarten sind. Die<br />

Einsparungen sind dann von den Betriebsstunden und der Leistungsklasse abhängig.<br />

Des Weiteren ergeben sich auch bei elektrischen Antrieben Sparpotentiale durch<br />

Abschaltung der nicht benötigten Antriebe. Vor allem sollte zumindest eine optimierte<br />

Anlagensteuerung eingesetzt werden.<br />

Wesentliche Sparpotentiale liegen auch bei der Kraftübertragung, wobei eher die<br />

Direktantriebe bevorzugt eingesetzt werden sollten, da diese verlustfrei arbeiten. Wenn es<br />

keine Möglichkeit gibt Direktantriebe einzusetzen, dann sollten Hochleistungsantriebe<br />

Verwendung finden. Kraftübertragungen mit Keilriemen sind weitestgehend zu vermeiden.<br />

Durch eine optimierte Kraftübertragung lassen sich bis zu 40% einsparen. (nach<br />

EnergieAgentur.NRW, Energy Globe)<br />

- Energieeinkauf<br />

Gewerbe- und Industriebetriebe können den Wettbewerb auf dem Strommarkt nutzen,<br />

wenn sie ihren Strombedarf ausschreiben und sich für das günstigste Preis-<br />

Leistungsverhältnis entscheiden. Hierbei ist für mittelständische Unternehmen in der Regel<br />

einfacher, sich einen Komplettpreis für eine Jahreslieferung oder eine Mehrjahreslieferung<br />

einschließlich Netzzugangsentgelt anbieten zu lassen. Die Preisregelung sollte jedoch einfach<br />

und übersichtlich sein. Großbetriebe haben meist einen sehr guten Zugriff auf kompetente<br />

Beratungsunternehmen und verfügen selber auch über gute Energiemanagementkenntnisse.<br />

Somit können Sie ihren Gesamtstrombezug auch beispielsweise durch mehrere<br />

Bezugsquellen für bestimmte Zeiten, Spitzenlasten etc. optimieren.<br />

Einen immer größeren Einfluss auf den Strompreis hat auch der Zeitpunkt des<br />

Vertragsabschlusses. Hierbei ist eine Beobachtung der Strompreise an der Strombörse<br />

empfehlenswert und es sollten auch schnelle interne Entscheidungswege vorhanden sein, da<br />

Angebote teilweise nur über Stunden gültig sind.<br />

Generell ist für Unternehmen wichtig, dass sie sachkundig mit den Energielieferanten<br />

verhandeln können um optimale Konditionen bzw. geringe Stromkosten zu erzielen.<br />

EEE GmbH 96


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Beispielsweise gibt es für einen höheren Leistungsbedarf oder für besondere<br />

Anwendungsbereiche spezielle Sondertarife. Bei der Vertragsgestaltung kommt es aber vor<br />

allem auf eine sinnvolle Preisregelung an. (nach EnergieAgentur.NRW, Energy Globe)<br />

- Lastgangmanagement<br />

Im Bereich des betrieblichen Energiemanagements können erhebliche Energie- und auch<br />

Kosteneinsparungen durch Lastgangmanagement erzielt werden. Unter<br />

Lastgangmanagement versteht man das Reduzieren von Stromspitzen, die in den<br />

Unternehmen (aber auch in kommunalen Gebäuden) auftreten können. Besonders wenn in<br />

Betrieben eine Vielzahl von elektrischen Geräten vorhanden ist, treten zu Betriebsbeginn,<br />

wenn alle Verbraucher gleichzeitig anlaufen, oft immens hohe Lastspitzen auf. Ziel von<br />

einem Lastmanagement ist daher, durch die Verschiebung der Einschaltzeitpunkte der<br />

elektrischen Verbraucher die Stromspitzen zu verhindern und so die Kosten zu senken.<br />

Durch die Verschiebung der Einschaltzeiten können die Lastspitzen abgeschnitten (gesenkt)<br />

werden, womit sich auch die monatlichen Zahlungen reduzieren lassen.<br />

Denn neben den Kosten für den reinen Stromverbrauch sind es bei gewerblichen<br />

Stromtarifen vor allem die Lastspitzen die deren monatlichen Ausgaben für elektrische<br />

Energie in die Höhe treiben.<br />

Der Strom- und Netznutzungsgrundpreis wird aufgrund der im Abrechnungszeitraum<br />

höchsten Lastspritze berechnet egal wie oft diese bezogen wurde (also auch bei einmaligem<br />

Auftreten). Daher ist es essentiell jegliche Lastspitzen zu vermeiden, um erstens an Energie<br />

und zweitens an den Ausgaben einzusparen.<br />

Zur Reduktion von Lastspitzen können unterschiedliche Strategien angewendet werden:<br />

Lastampel:<br />

Dies ist eine optische Anzeige, welche den aktuellen Ladezustand darstellt.<br />

Signalisiert wird dies durch grün, orange oder rot leuchtende Anzeigen.<br />

Bei grün können weitere Verbraucher zugeschaltet werden, bei orange darf<br />

kein Verbraucher mehr zugeschaltet werden und bei rot sind Verbraucher<br />

wegzuschalten<br />

EEE GmbH 97


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die Anbringung von Lastampeln ist aber nur in einem, von einer<br />

verantwortlichen Person einsehbaren Bereich möglich.<br />

Maximumwächter:<br />

Das einfachste System zur Leistungsüberwachung sind die so genannten<br />

Maximumwächter.<br />

Sie schalten die angeschlossenen Verbraucher beim überschreiten einer<br />

vorgegebenen Leistungsgrenze gemäß einer Prioritätenliste ab.<br />

Da eine solche Abschaltung jedoch mindestens bis zum Beginn des nächsten<br />

Intervalls der Leistungsmessung bestehen bleibt, können nur solche Geräte<br />

abgeschaltet werden, bei deren Abschaltung keine Komforteinbußen<br />

entstehen und deren Betrieb sich auf einen günstigeren Zeitpunkt<br />

verschieben lässt.<br />

Sobald das überwachte Verbrauchersystem weniger Leistung aufnimmt,<br />

werden zuvor abgeschaltete Verbraucher wieder schrittweise zugeschaltet<br />

und können ihren Betrieb fortsetzen.<br />

Energiekontrollsysteme:<br />

Mikroprozessgesteuerte Energiekontrollsysteme können dagegen in vielen<br />

Fällen ohne merkliche Auswirkungen auf den Produktionsprozess eingesetzt<br />

werden.<br />

Ein Mikroprozessor ermittelt dabei aus einer Trendrechnung und den<br />

Kenndaten der angeschlossenen Verbraucher eine optimale Regelstrategie<br />

Darüber hinaus steuert er den Einschaltzeitpunkt der Verbraucher vor<br />

Betriebsbeginn um so die Spitzen zu vermeiden.<br />

Typische schaltbare Verbraucher sind vorwiegend alle Wärme- und Kühlanwendungen wie<br />

beispielsweise Klimaanlagen, Fußbodenheizung oder Boiler.<br />

EEE GmbH 98


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Jedoch sollte der betreffende Betrieb, vorerst Kenntnisse über die auftretenden Lastspitzen<br />

haben, wofür zuerst ein Messgerät installiert werden sollte, um die Spitzen abschätzen zu<br />

können. Die primäre Messung der Lastspitzen hat auch den Vorteil, nach der Installation von<br />

Lastspitzenkontrollanwendungen Vergleichswerte bezüglich der erzielten Reduktion zu<br />

haben.<br />

Die Höhe der erzielbaren Einsparungen ist natürlich von den tatsächlich auftretenden<br />

Spitzen abhängig und auch vom jeweiligen Verrechnungspreis für die Lastspitzen (in €/kW).<br />

In Folge soll nur überblicksmäßig ein Modellbeispiel dargestellt werden, welche Einsparung<br />

bei der genannten Lastspitzensenkung erreicht werden kann.<br />

Beispiel Einsparung durch Lastmanagement:<br />

Stromgrund preis = Verrechnungspreis<br />

* Lastspitze / Jahr<br />

Verrechnungspreis Stromgrundpreis: angenommen 36 €/kW<br />

Netznutzun gsgrundpreis<br />

= Verrechnungspreis<br />

* Lastspitze / Jahr<br />

Verrechnungspreis Netznutzungspreis: angenommen 25 €/kW<br />

Wenn die vor einem Lastmanagement auftretende Lastspitze 200 kW beträgt und es möglich<br />

ist durch ein angewandtes Lastmanagementsystem die Spitze auf 140 kW zu reduzieren, also<br />

eine Reduktion von 60 kW zu erreichen, bedeutet dies eine jährliche Ersparnis der<br />

Grundgebühr für Strom und der Netznutzung von 3.660 €.<br />

Lastmanagement, ist wie bereits gesagt nicht nur für große Industriebetriebe einsetzbar,<br />

sondern sehr wohl auch für Gastgewerbliche Betriebe, Hotellerie, Bürogebäude,<br />

Lebensmittelhandel, etc.<br />

EEE GmbH 99


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

5.1.1. Sparpotentiale in unterschiedlichen Branchen<br />

In diesem Abschnitt werden exemplarisch zwei Branchengruppen aufgezeigt und dabei<br />

einerseits, in welchen Bereichen grundsätzlich am meisten Energie benötigt wird und<br />

andererseits die damit verbundenen möglichen Einsparpotentiale. Es soll erkannt werden,<br />

dass in den unterschiedlichsten Branchen erhebliches Potential besteht Energie zu sparen<br />

und sich somit auch die Ausgaben eines Betriebs reduzieren lassen.<br />

In Tourismusbetrieben wird Energie in unterschiedlicher Form angewendet. Dabei wird für<br />

die Raumwärme- und Warmwasserbereitung ein beachtlicher Teil an Energie aufgewendet,<br />

was auch zum Teil noch mit Ölzentralheizungen bereitgestellt wird. Große Verbraucher an<br />

elektrischer Energie sind die Küche, Wäscherei, Beleuchtung und die Lüftungsanlagen.<br />

Einsparungen hinsichtlich der Wärmebereitstellung können einerseits durch entsprechendes<br />

Einregulieren des Heizungssystems (hydraulischer Abgleich) und andererseits durch Einsatz<br />

von Heizkesseln mit relativ hohen Wirkungsgraden, erreicht werden. Durch einen<br />

hydraulischen Abgleich wird erreicht, dass die Wassermengen im Heizsystem und somit auch<br />

die Wärme gleichmäßig und optimal verteilt wird und dadurch können bis zu 6 % an<br />

Heizkosten eingespart werden. Bezüglich der Heizkessel sollten diese, einen möglichst hohen<br />

Wirkungsgrad aufweisen, was über den Abgasverlust eruiert werden kann. Ist der<br />

Abgasverlust, der aus dem Prüfbericht vom Rauchfangkehrer ersichtlich ist, höher als 12 %,<br />

so ist die Brennstoffausnutzung nicht mehr optimal. Hinsichtlich der Warmwasserbereitung,<br />

ist es wichtig, dass dies energiesparend erfolgt, wobei es sinnvoll ist, im Winter das<br />

Warmwasser mit dem Heizkessel bereitzustellen und während der Sommermonate mit<br />

alternativen wie beispielsweise Solarthermieanlagen oder Wärmepumpen. In<br />

Tourismusbetrieben bietet sich auch häufig die Option einer Abwärmenutzung an.<br />

Das Warmwasser im Sommer nicht mit dem Heizungskessel bereitzustellen hat den Grund,<br />

dass der Heizkessel für die reine Warmwasserbereitung zu groß ausgelegt ist und<br />

dementsprechend dann auch mit schlechtem Wirkungsgrad betrieben wird.<br />

EEE GmbH 100


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Durch den Einsatz von alternativen Energiesystemen zur Warmwasserbereitung, bleibt der<br />

Heizkessel in den Sommermonaten zum Großteil ausgeschaltet, was zu erheblichen<br />

Brennstoffeinsparungen führt.<br />

Da die Küche ebenfalls ein großer Kostenverursacher in Tourismusbetrieben ist, sollte auf<br />

jeden Fall darauf geachtet werden, dass die Geräte einerseits eine hohe Energieeffizienz<br />

aufweisen und nur bei Bedarf eingeschaltet werden. Auch das Wasser für die<br />

Geschirrwäsche sollte nicht mit elektrischer Energie sondern entweder über den Heizkessel<br />

oder wenn möglich über alternative Energiesysteme (Solarthermieanlage, Wärmepumpe).<br />

Auch die Lüftungsanlagen weisen Erfahrungsgemäß einen sehr hohen elektrischen<br />

Energiebedarf auf, wobei darauf zu achten ist, dass die Lüftung nur bei Bedarf in Betrieb ist,<br />

was auch durch spezielle Regler bewerkstelligt werden kann. Viele Lüftungsanlagen verfügen<br />

über eine Stufenschaltung und/oder ein Zeitprogramm, welches genau definierte Zeiten<br />

vorgibt, an denen die Anlage in Betrieb gehen soll. Effizienter ist die Steuerung der Anlage<br />

über Temperatur- und Luftqualitätsmessgeräte, wodurch garantiert ist, dass die<br />

Lüftungsanlage nur im Bedarfsfall betrieben wird. Hinsichtlich von Lüftungsanlagen, sollte<br />

der Aspekt der Wärmerückgewinnung ebenfalls berücksichtigt werden.<br />

Weitere Einsparungen an elektrischer Energie und den damit verbundenen Kosten können,<br />

wie bereits erwähnt, durch ein geeignetes Lastmanagementsystem erreicht werden, um<br />

beispielsweise bei Betriebsbeginn die Lastspitzen zu senken bzw. zu vermeiden. Gerade in<br />

Tourismusbetrieben ist es einfach realisierbar, viele Verbraucher wie Lüftungsanlagen,<br />

Küchengeräte, etc. zeitversetzt zugeschaltet werden und das auch ohne irgendwelche<br />

Komforteinbußen zu haben.<br />

Bezüglich Lebensmittelhandel sind häufig außer Acht gelassene Aspekte die Heizung,<br />

Brauchwasserbereitung, Stromspitzen und vor allem der Stromtarif. Im Bereich der<br />

Kälteerzeugung und Kühlmöbel, auf welche etwa 60 % des Energiebedarfs eines<br />

Lebensmittelmarktes entfallen, ergeben sich enorme Einsparung durch optimale Regelung<br />

und regelmäßige Wartung der Kühlanlagen, als auch der Kühlmöbel. Wichtiger Punkt ist<br />

auch die Beachtung von Einflussfaktoren auf die Kühlmöbel in direkter Umgebung.<br />

EEE GmbH 101


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Es treten erhebliche Verluste durch Konvektionsströmungen, durch mangelhafte Pflege der<br />

Kälteanlagen und durch schlechte oder veraltete Konstruktionen auf. Diese Faktoren sind für<br />

den Energiebedarf der Kühlung entscheidend.<br />

Auch der Strahlungswärmeeintrag durch die Sonne oder durch Beleuchtungskörper in<br />

direkter Umgebung der Kühlanlagen wirkt sich negativ auf das Kühlverhalten aus.<br />

Auch das Nutzerverhalten kann hier kostengünstig zu Einsparungen im Energiebedarf der<br />

Kühlanlagen beitragen, wofür das Personal eigens geschult und aufmerksam gemacht<br />

werden sollte.<br />

Das Personal sollte den Zustand der Kühlanlagen laufend überprüfen, beispielsweise durch<br />

Messen der Temperaturen am Kühlgut sowie durch entfernen von Vereisungen, da diese die<br />

Kühlleistung der Geräte behindern. Schwachstellen sind sehr häufig auch verschmutzte<br />

Kondensatoren, welche die Wärmeabgabe an die Umgebungsluft verhindern, zu einer<br />

Erhöhung der Kondensatortemperatur führen und somit eine verschlechterte Kälteleistung<br />

nach sich ziehen. Hier ist wiederum der Vorschlag eine Informationsoffensive in Form von<br />

Informations- oder Schulungsabende für Mitarbeiter im Lebensmittelhandel um sie über<br />

potentielle Schwachstellen und Verbesserungsmaßnahmen aufmerksam zu machen. Denn<br />

durch einfache Maßnahmen wie Pflege der Kälteanlagen, Reinigung bzw. Abtauen der<br />

Wärmetauscher oder zu prüfen ob die Luftzirkulation der Abwärme gegeben ist, ist mit<br />

geringem Aufwand verbunden und kann zu erheblichen Einsparungen an elektrischer<br />

Energie führen, da die Kälteerzeugung und Kühlmöbel wie bereits erwähnt etwa 60 % des<br />

Energiebedarfs eines Lebensmittelhandels ausmacht.<br />

Es sollte zusätzlich auch die Möglichkeit angedacht werden, die Abwärme der Kühlung zu<br />

nutzen, wie beispielsweise zur Warmwasserbereitung oder zur Temperierung von Räumen.<br />

Diese exemplarischen Beispiele stellen dar, wie mit nicht all zu hohem Aufwand<br />

Energieeinsparungen erreicht werden können und die Ausgaben von Betrieben enorm<br />

gesenkt werden können.<br />

EEE GmbH 102


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Jedoch sollte vor allem in Betrieben auch die ständige Informationsvermittlung und<br />

Schulung der Mitarbeiter als ein wesentlicher Aspekt betrachtet werden, der nahezu keine<br />

Kosten verursacht, jedoch erhebliches Sparpotential bewirken kann, da zu hohe Ausgaben<br />

für diverse Energieformen oft auf mangelnde Kenntnis und Aufmerksamkeit der Nutzer<br />

zurückzuführen ist.<br />

5.2. Möglichkeiten und Maßnahmen im Bereich der Haushalte<br />

5.2.1. Thermische Sanierung<br />

Generell besteht bei ungedämmten Wohngebäuden ein erhebliches Einsparpotential durch<br />

Aufbringung einer Wärmedämmung. Folglich sollen nun die Vorteile, die sich durch die<br />

Anbringung einer Wärmedämmung ergeben dargestellt werden.<br />

Die Vorteile der Anbringung einer thermischen Sanierung sind folgende:<br />

Es wird eine Komfortsteigerung erreicht, da durch das Anbringen einer<br />

Wärmedämmung die Temperaturen der umgebenden Wände angehoben werden<br />

und somit wird das Raumklima behaglicher.<br />

Man trägt erheblich zum Klimaschutz bei, da etwa 40 % des österreichischen<br />

Energiebedarfs für die Raumwärmebereitstellung aufgewendet werden.<br />

Der Wert eines Gebäudes lässt sich nur dann erhalten, wenn das Gebäude an den<br />

aktuellen technischen Standard angepasst wird.<br />

Das wichtigste Kriterium stellt aber die Minimierung der Betriebskosten dar, da alte<br />

ungedämmte Gebäude oft sehr hohe Heizkosten aufweisen und diese sich durch eine<br />

thermische Sanierung erheblich minimieren lassen.<br />

Bezüglich der thermischen Sanierung ist vor allem die Wärmedämmung der obersten<br />

Geschoßdecke bzw. des Daches wichtig, wobei bei einem typischen Altbau (vor 1981<br />

errichtet) fast die Hälfte des Energiebedarfs eingespart werden kann und somit verringern<br />

sich dementsprechend auch die Heizkosten.<br />

EEE GmbH 103


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

In der Abbildung 36 sind die Energieverluste die an einem ungedämmten Gebäude auftreten<br />

dargestellt.<br />

Abbildung 36: Darstellung der prozentuellen Aufteilung der Wärmeverluste an einem ungedämmten Haus<br />

Es sind ebenso durchschnittliche prozentuelle Anteile angegeben, um einen Überblick zu<br />

erhalten, wie groß die Verluste durch die entsprechenden Bauteile eines Gebäudes sind.<br />

Somit kann auch erkannt werden, dass der Großteil der Wärme nach oben hin entweicht<br />

und dort somit auch das größte Einsparpotential besteht. Diese Art der Dämmung (also<br />

obere Geschoßdecke bzw. Dach) ist relativ einfach zu bewerkstelligen und somit auch durch<br />

Selbstmontage realisierbar. Als zweit wichtigste Dämmart kann die Wärmedämmung der<br />

Außenwand angesehen werden, da hier auch erhebliche Wärmeverluste auftreten, gefolgt<br />

von Fenstertausch und falls ein Kellerraum vorhanden ist, die Dämmung der Kellerdecke,<br />

welche unter Umständen auch durch Selbstmontage realisiert werden kann.<br />

5.2.2. Energieträgerwechsel<br />

Umstieg auf Hackschnitzel<br />

Bei einem Umstieg auf erneuerbare Energieträger kann ein enormes Einsparungspotential<br />

vor allem kostenseitig, d.h. im Energieträgereinkauf erzielt werden.<br />

Wenn ein Energieträgerwechsel von beispielsweise Heizöl oder Stromheizungen auf<br />

Hackschnitzel in Betracht gezogen wird, besteht zwar die Notwendigkeit den Heizkessel<br />

EEE GmbH 104


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

auszutauschen bzw. anzuschaffen und somit eine Investition zu tätigen, jedoch reduziert sich<br />

die Höhe der Ausgaben im Energieträgereinkauf.<br />

Die Investition in eine Hackschnitzelanlage lässt sich unter anderem mit folgenden Vorteilen<br />

rechtfertigen:<br />

Hackschnitzel ermöglichen eine kontinuierliche, lastabhängig dosierte<br />

Brennstoffzuführung mit optimaler Regulierbarkeit<br />

Der Brennstoff wird in einem Speichertank gelagert und über Fördereinrichtungen<br />

automatisch zum Kessel transportiert<br />

Die Verbrennung von Hackschnitzeln erlaubt, je nach Anlage, auch höhere<br />

Holzfeuchtegrade<br />

Aufgrund der meist sehr hohen Verbrennungstemperaturen erfolgt eine<br />

rückstandslose Verbrennung, wodurch sich der umweltfreundliche Aspekt der<br />

Schadstoffminimierung ergibt<br />

Die anfallende Asche wird ausgetragen und in einem Behälter (Aschelade) gesammelt<br />

(gelegentliche Entleerung)<br />

Die meisten Anlagen besitzen sogar eine vollautomatische Reinigung von Brenner,<br />

Wärmetauscher etc. und dadurch kann die Anlage nicht verschlacken<br />

Kurz zusammengefasst arbeitet ein Hackschnitzelkessel vollautomatisch, wobei ihm über ein<br />

Fördersystem die Hackschnitzel zugeführt werden. Damit erhält man einen Komfort ähnlich<br />

einer Heizöl-, Gas-, oder Stromheizung und ermöglicht ebenso eine lastabhängige<br />

Regulierbarkeit. Die anfallende Asche muss je nach Anlage in gewissen Abständen entleert<br />

werden.<br />

Wenn man einen Energieträgerwechsel von beispielsweise Heizöl auf Hackschnitzel<br />

durchführt ist es unter Umständen auch möglich als Lagerraum für die Hackschnitzel den<br />

Raum zu verwenden wo sich bisher der Heizöltank befunden hat.<br />

EEE GmbH 105


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<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Umstieg auf Pellets<br />

Der Energieträgerwechsel auf Pellets ist ebenso wie der Umstieg auf Hackschnitzel mit der<br />

Anschaffung eines Heizkessels und der Herstellung eines Lagerraums für die Pellets (wenn<br />

kein Öltankraum vorhanden ist bzw. dieser nicht geeignet ist) verbunden.<br />

Der Umstieg auf Pellets bringt die folgenden Vorteile mit sich:<br />

Der Pelletskessel funktioniert vollautomatisch<br />

Die Pellets werden dem Kessel vom Lager automatisch über installierte<br />

Fördereinrichtungen zugeführt<br />

Eventuell vorhandene durchschnittliche Öltankräume bieten sich häufig als<br />

Pelletslagerraum an, da sie ausreichend Platz bieten und lediglich umgerüstet<br />

werden müssen<br />

Die anfallende Asche sammelt sich in einem Behälter, welcher je nach Anlage in<br />

gewissen Abständen entleert werden muss (etwa alle ein bis zwei Monate)<br />

Generell kann bezüglich der Amortisationszeit beim Energieträgerwechsel gesagt werden,<br />

dass nicht unbedingt nur die Anschaffungskosten der neuen Anlage, sondern hauptsächlich<br />

die laufenden Energieträgerkosten und deren Preisentwicklung ausschlaggebend sind,<br />

welche jährliche Einsparung sich im Vergleich zu fossilen Energieträgern ergibt.<br />

5.2.3. Einsparpotentiale durch solare Warmwasserbereitung<br />

Wird das Warmwasser über den Heizkessel der Zentralheizung oder sogar mit Strom<br />

bereitgestellt, ist dies vor allem im Sommer ein großer Energieaufwand der zusätzliche<br />

Kosten an Brennstoffen oder Strom verursacht. Mit Sonnenkollektoren auf dem Dach, oder<br />

aufgeständert im Garten, bleibt der Heizungskessel oder die Stromheizung vor allem im<br />

Sommer ausgeschaltet.<br />

Die Heizung springt höchstens dann ein, wenn die Sonne zu wenig Energie für die<br />

Warmwasserbereitung liefert.<br />

EEE GmbH 106


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Zur solaren Warmwasserbereitung sind heute bereits Komplettmodule inklusive<br />

Sonnenkollektoren, Warmwasserboiler, Ausdehnungsgefäß und allen weiteren<br />

Bestandteilen die zur Installation benötigt werden erhältlich. Solche Komplettlösungen zur<br />

solaren Warmwasserbereitung mit herkömmlichen Flachkollektoren tragen heutzutage auch<br />

keine enorm hohen Investitionskosten mit sich.<br />

Darüber hinaus gibt es Förderungen für energiesparende und umweltschonende<br />

Technologien welche teilweise im Abschnitt der rechtlichen und ökonomischen<br />

Rahmenbedingungen dargestellt sind.<br />

5.2.4. Möglichkeiten der Wassereinsparung bei Haushalten<br />

Ein Aspekt der immer in den Hintergrund vieler Einsparungsdiskussionen gerät ist die<br />

Einsparung von Wasser (im Wesentlichen Trinkwasser) im täglichen Gebrauch.<br />

Damit ist nicht nur gemeint mit dem aufbereiteten Warmwasser sparsamer umzugehen,<br />

sondern Regenwasser für unterschiedliche Gebrauchszwecke zu nutzen.<br />

Jeder Mensch in Österreich bedarf durchschnittlich etwa 140 Liter Trinkwasser pro Tag,<br />

wobei für viele Gebrauchszwecke das Wasser nicht unbedingt Trinkwasserqualität haben<br />

muss.<br />

Abbildung 37: Darstellung der prozentuellen Aufteilung der Anteile für Tätigkeiten in denen wir täglich Wasser benötigen<br />

(Quelle: ECOTechnik, 2008)<br />

EEE GmbH 107


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Gemäß der Abbildung 37 kann erkannt werden, dass nur etwa die Hälfte des täglichen<br />

Wasserbedarfs tatsächlich Trinkwasserqualität haben muss, die andere Hälfte kann durchaus<br />

durch Regenwasser ersetzt werden.<br />

Regenwasser kann auf jeden Fall für Gartenbewässerung, Blumengießen im Haus, Toiletten-<br />

Spülung, Wäsche waschen, sowie als Putz- und Waschwasser im Innen- und Außenbereich<br />

eingesetzt werden. Gemäß neuesten Informationen ist das Regenwasser auch für<br />

Geschirrspülmaschinen einsetzbar.<br />

Regenwasser ist ein weiches Wasser, womit beim Wäsche waschen auf jeden Fall auch<br />

Waschmittel (vor allem Weichspüler) eingespart werden kann und somit die Umwelt noch<br />

zusätzlich geschont wird. Natürlich werden auch alle Geräte geschont, die mit Regenwasser<br />

betrieben werden, aufgrund der geringen Wasserhärte.<br />

Der wichtigste Aspekt für viele Menschen dabei ist, dass durch die Regenwassernutzung<br />

auch Geld eingespart werden kann, da man weniger Wasser- und Abwassergebühren zahlen<br />

muss, je nachdem wie der Wasserbedarf in den jeweiligen Gemeinden verrechnet wird.<br />

Denn wenn für bestimmte Tätigkeiten Regenwasser genutzt wird, bleibt der<br />

Trinkwasserzähler davon unberührt.<br />

Wie eine Regennutzungsanlage funktioniert wird im Folgenden kurz dargestellt:<br />

Regenwasser wird von versiegelten Flächen gesammelt (in der Regel sind dies<br />

Dächer)<br />

Das Regenwasser wird über einen Vorfilter gereinigt, wofür sich besonders<br />

feinmaschige, selbstreinigende Edelstahlfilter eignen<br />

Das gesammelte Regenwasser wird in Zisternen gesammelt und gespeichert, was am<br />

besten unterirdisch passiert, um Keimbildungen zu vermeiden (kein Licht, keine<br />

Wärme)<br />

Günstig zum Speichern von Regenwasser sind Betonzisternen, die einen zusätzlichen<br />

neutralisierenden Effekt auf das Wasser haben<br />

EEE GmbH 108


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die Entnahme des Wassers erfolgt mit Hilfe von Tauchdruckpumpen (diese Pumpe<br />

wird über einen Druckwächter aktiviert und wieder abgestellt sobald kein Wasser<br />

mehr entnommen wird)<br />

Diese Entnahmepumpen arbeiten völlig geräuschfrei und können auch im Falle einer<br />

Gartenbewässerung mit konstantem Druck arbeiten<br />

Für die Regenwassernutzung gibt es bereits Komplettpakete mit Speichertanks in<br />

unterschiedlichsten Größen (beispielsweise von 2.000 bis 10.000 Liter Tanks).<br />

Die Kosten die mit solchen Komplettlösungen verbunden sind, variieren natürlich zwischen<br />

den unterschiedlichen Herstellern und Anbietern.<br />

Um jedoch grundsätzlich einen Überblick über die Investition in solch eine Anlage zu<br />

erhalten, werden in Folge kurz einige Anhaltswerte dargestellt:<br />

1. Kunststoff-Speichertank inklusive zugehörigem Filtersiphon-Modul und der<br />

benötigten Haustechnik<br />

Mit Installation eines 4.000 Liter Tanks ⇒ 3.300 €<br />

Mit Installation eines 5.000 Liter Tanks ⇒ 3.700 €<br />

Mit Installation eines 7.500 Liter Tanks ⇒ 4.400 €<br />

2. Betonzisterne inklusive Konus, Deckel, Anschlüssen, Verrohrung, Volumenfilter und<br />

Haustechnik<br />

Mit Installation eines 5.000 Liter Tanks ⇒ 3.900 €<br />

Mit Installation eines 7.800 Liter Tanks ⇒ 4.600 €<br />

Mit Installation eines 10.300 Liter Tanks ⇒ 5.000 €<br />

Ein weiterer Faktor, der bei der Regenwassernutzung beachtet werden kann ist die Nutzung<br />

des Überlaufwassers zur Steigerung der Effizienz einer Wärmepumpenheizung (wenn<br />

Flachkollektoren eingesetzt werden). Es besteht hier die Möglichkeit das Überlaufwasser aus<br />

der Zisterne über Drainagerohre zu den Flachkollektoren der Erdwärmepumpe zu leiten.<br />

EEE GmbH 109


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<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Durch die Erhöhung der Feuchtigkeit des Bodens in dem die Flachkollektoren verlegt sind<br />

erhöht sich die Wärmeaufnahme. So kann beispielswiese, wenn die Flachkollektoren in<br />

trockenen Böden verlegt sind 10 W pro Quadratmeter Wärmeenergie entnommen werden<br />

und bei sehr feuchten Böden beispielsweise bis zu 40 W pro Quadratmeter.<br />

5.3. Übergeordnete Maßnahmen im Gemeindebereich<br />

5.3.1. Raumordnung<br />

Die Raumordnung steuert im Wesentlichen die Art und die Intensität der Inanspruchnahme<br />

von Ressourcen, zu denen auch die Energieträger gehören.<br />

Jede Ausweitung des Siedlungs- und Wirtschaftsraumes hat auch Auswirkungen hinsichtlich<br />

der Energieversorgung und des Verkehrsaufkommens (welches seinerseits wieder einen<br />

bestimmten Energiebedarf mit sich zieht).<br />

Landschafts- und Bauleitplanung sollten daher eine kompakte Entwicklung des lokalen<br />

Siedlungs- und Wirtschaftsraumes vorgeben. Dadurch kann vor allem die Effizienz der<br />

Energieträgerbereitstellung als auch eine Reduktion des Energieträgerbedarfes<br />

vorangetrieben werden. Dies ist von besonderer Bedeutung für die Standortfindung von<br />

Energiezentralen, wie etwa Biomasseheizwerke, als auch für die Minimierung von<br />

Leitungslängen für eine etwaige Energieversorgungsinfrastruktur. Kurze Leitungslängen sind<br />

vor allem wichtig für z.B. Nahwärmenetze, da sie meist ein großer Kostenfaktor sind und von<br />

ihnen in vielen Fällen die Wirtschaftlichkeit der Versorgungsanlage abhängt.<br />

Die Raumordnung ist somit eines der Hauptinstrumente für eine nachhaltige und effiziente<br />

Energieversorgung und gibt langfristige Entwicklungen vor.<br />

5.3.2. Ressourcennetzwerke und Brennstofflogistik<br />

Die Wärmebereitstellung nimmt den größten Anteil am Gesamtenergiebedarf ein. Biomasse<br />

ist auch am effizientesten für diesen Teil der Energieversorgung einzusetzen.<br />

EEE GmbH 110


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Für eine effiziente Brennstoffversorgung ist ein gut organisiertes Logistiksystem eine<br />

Grundbedingung.<br />

Die forstlichen Biomasseressourcen vertragen zwar noch eine stärkere Ausschöpfung ohne<br />

die Nachhaltigkeitsgrundsätze zu verletzen, eine Umstellung der Ölheizungen auf Biomasse<br />

würden jedoch die derzeit vorhandenen forstlichen Ressourcenpotentiale überschreiten.<br />

Stroh aus der Landwirtschaft birgt zwar ein beachtliches Energiepotential, ist aber auf Grund<br />

seiner Brennstoffeigenschaften (Ascheschmelzpunkt, Stickoxidemissionen) in der<br />

Verbrennung nicht so einfach nutzbar wie Holz.<br />

Auf Grund des hohen Anteils von Gas in der Energieversorgung kann ein Einsatz des<br />

Strohpotentials in einer Biogasanlage trotz eines geringeren Energieoutputs als bei der<br />

Verbrennung als durchaus sinnvolle Variante in Erwägung gezogen werden.<br />

Eine der wichtigen Maßnahmen für die Erstellung eines Biomassenetzwerkes ist die<br />

Feststellung des tatsächlichen Energieholzpotentials auf den Forstflächen.<br />

Die in diesem Konzept verwendeten Grundlagen für die Schätzung des Energieholzpotentials<br />

beruhen auf den Zahlen der Holzeinschlagsmeldung für Thüringen aus 2008.<br />

Erfahrungsgemäß können die einzelnen Sortimentsanteile (Säge-, Industrie- und Energieholz)<br />

regional und von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich ausfallen und vom landesweiten<br />

Gesamtwert deutlich abweichen.<br />

Sobald das tatsächliche Energieholzpotential bekannt ist, liegt der nächste, schwierigere,<br />

Schritt in der Mobilisierung dieses Potentials.<br />

Ein Blick auf den Katasterplan der Kommune zeigt, dass die Waldflächen in sich teilweise<br />

kleinstrukturiert sind, d.h. die Parzellen überschreiten in den wenigsten Fällen eine Größe<br />

von 3 bis 5 ha. Diese Tatsache erschwert bereits in manchen Fällen eine ökonomische<br />

maschinelle Bewirtschaftung der Flächen.<br />

Eine weitere Schwierigkeit stellt die, bei diesen Parzellengrößen zu erwartende, Vielzahl der<br />

Grundstückseigentümer dar, die in das Netzwerk einzubinden sind um eine stabile und<br />

bedarfsdeckende Energieholzlogistik aufzubauen.<br />

EEE GmbH 111


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Für die Erstellung einer Logistikstruktur sind daher sowohl Entscheidungsträger als auch<br />

Interessenvertretungen und nicht zuletzt die Waldbesitzer selber gefordert. Andererseits<br />

bietet eine funktionierende Energieholzlogistik auch ein gesichertes Einkommen für die<br />

Waldbesitzer und trägt zur Hebung der lokalen/regionalen Wertschöpfung bei.<br />

Eine Vermarktungsgemeinschaft ist bisweilen eher realisierbar als eine<br />

Produktionsgemeinschaft.<br />

Die logistischen Varianten folgen den folgenden drei Grundschritten:<br />

1.) Brennstoffgewinnung<br />

2.) Brennstoffaufbereitung und –verkauf<br />

3.) Brennstoffübernahme und –verfeuerung<br />

Im Zuge jedes Schrittes ist auch eine gewisse Lagerhaltung und Manipulation, sei es für<br />

Rundholz oder Hackgut bzw. Scheitholz, enthalten, die zusätzliche Infrastrukturkosten<br />

verursacht. Weiters ist auf die Qualitätssicherung (Heizwert, Wassergehalt etc.) des<br />

Brennstoffes zu achten.<br />

In der Regel ist für größere Projekte ein eigenes Logistikkonzept zu erstellen, um die Kosten<br />

der Brennstoffbereitstellung möglichst gering zu halten. Die Logistik im landwirtschaftlichen<br />

Bereich der Energieversorgung wird bereits jetzt von den Betrieben selbst durchgeführt, da<br />

sie über eine entsprechende Größe verfügen und daher direkt in eine mögliche<br />

Logistikstrategie eingebunden werden können.<br />

5.3.3. Optimierung der Straßenbeleuchtung<br />

In diesem Abschnitt werden die wesentlichsten Möglichkeiten zur Optimierung der<br />

Straßenbeleuchtung aufgezeigt, da in diesem Bereich nicht unwesentliche Einsparungen an<br />

elektrischer Energie erreicht werden können. Wesentliche Ansatzpunkte zur Optimierung<br />

der Energieeffizienz von Straßenbeleuchtungssystemen sind grundsätzlich folgende:<br />

EEE GmbH 112


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Optimierung der Einschaltzeiten<br />

Bedarfsgerechte Beleuchtungssteuerung<br />

Einsatz effizienter Leuchtmittel<br />

Einsatz effizienter Vorschaltgeräte<br />

I. Optimierung der Einschaltzeiten<br />

→ Einen direkten Einfluss auf den Stromverbrauch haben die zu leistenden<br />

Betriebsstunden der Lampen. Gerade in den Wintermonaten ergeben sich wegen<br />

der geringeren Tagesdauer wesentlich mehr Betriebsstunden als in den<br />

Sommermonaten.<br />

→ Eine Möglichkeit, die Betriebsstunden zu reduzieren, ist die bedarfsgerechte<br />

Steuerung des Ein- bzw. Ausschaltzeitpunkts. Wird die Anlage statt mit einer<br />

Zeitschaltuhr über einen Dämmerungsschalter gesteuert, dann wird die<br />

Straßenbeleuchtung erst eingeschaltet, wenn das Tageslicht nicht mehr für die<br />

Ausleuchtung der Straßen ausreicht.<br />

II. Bedarfsgerechte Beleuchtungssteuerung<br />

→ Mit Hilfe einer zeitgesteuerten Dimmung kann die Beleuchtungsstärke in der Nacht<br />

auf das für die verkehrsärmere Zeit notwendige und vorgeschriebene Maß reduziert<br />

werden. Durch die Leistungsreduktion der Lampen wird das gesamte<br />

Beleuchtungsniveau gleichmäßig heruntergesetzt. Das menschliche Auge kann sich<br />

somit dem schwächeren Beleuchtungsniveau problemlos anpassen.<br />

→ Die Absenkung der Beleuchtungsstärke über eine gleichmäßige Leistungsreduzierung<br />

ist deutlich ratsamer als beispielsweise das Abschalten jeder zweiten Leuchte, da<br />

hier die starken Hell–Dunkel-Unterschiede in der Ausleuchtung der Fahrbahn zu<br />

einer erhöhten Gefährdung der Verkehrsteilnehmer führen können.<br />

EEE GmbH 113


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<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

III. Einsatz energieeffizienter Lampen<br />

→ Besonders Quecksilber- Hochdruckentladungslampen weisen eine sehr schlechte<br />

Energieeffizienz auf und sollten durch effizientere Lampentypen ersetzt werden.<br />

Trotz ihrer geringen Lichtausbeute und relativ hohen Ausfallrate sind sie in<br />

Deutschland noch weit verbreitet.<br />

→ Als Alternative bietet sich der Einsatz von hocheffizienten Natrium-<br />

Hochdruckentladungslampen an. Sollten diese aufgrund ihrer gelblichen Lichtfarbe<br />

für den Einsatzzweck nicht geeignet sein, kommen alternativ Metall-Halogen-<br />

Hochdruckentladungslampen in Frage. Die folgende Tabelle zeigt die<br />

Einsparpotentiale beim Übergang zu modernen Leuchtmitteltechnologien auf:<br />

Veraltete Technologie Neue Technologie Sparpotential<br />

Leuchtstofflampe<br />

Quecksilber-<br />

Hochdruckentladungslampe<br />

Quecksilber-<br />

Hochdruckentladungslampe<br />

Metall-Halogen-<br />

Hochdruckentladungslampe<br />

Natrium-<br />

Hochdruckentladungslampe<br />

Metall-Halogen-<br />

Hochdruckentladungslampe<br />

ca. 25%<br />

ca. 50%<br />

ca. 40%<br />

→ Für die Umrüstung bestehender Leuchten von Quecksilber- auf Natrium-<br />

Hochdruckentladungslampen oder Metall-Halogen-Hochdruckentladungslampen<br />

wird ein zusätzliches Zündgerät benötigt. Diese Maßnahme lohnt sich typischerweise<br />

bei Leuchten, die nicht älter als 10 Jahre sind. Andernfalls ist der komplette<br />

Austausch der Leuchten günstiger.<br />

IV. Einsatz energieeffizienter Vorschaltgeräte<br />

→ Elektronische Vorschaltgeräte (<strong>EV</strong>G) für Hochdruckentladungslampen besitzen im<br />

Vergleich zu konventionell betriebenen Vorschaltgeräten (KVG) eine geringere<br />

Verlustleistung und sind für Dimmung geeignet.<br />

EEE GmbH 114


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<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

→ Bei Leuchtstofflampen bringt der Einsatz von elektronischen Betriebsgeräten, je nach<br />

Lampentyp, erhebliche Einsparungen mit sich. Ein weiterer Vorteil gegenüber<br />

konventionellen Vorschaltgeräten ist die bis zu 50 Prozent längere Lebensdauer.<br />

Lampentypen in Deutschland<br />

→ Zur Beleuchtung von Straßen werden verschiedenste Lampentypen verwendet. Die<br />

34%<br />

3%<br />

folgende Grafik zeigt die Verteilung der eingesetzten Leuchtmittel in Deutschland.<br />

3%<br />

15%<br />

45%<br />

Quecksilberdampf - Hochdrucklampe<br />

Leuchtstofflampen<br />

Kompaktleuchtstofflampen<br />

Natriumdampf -Hochdrucklampe<br />

Metallhalogendampf -Lampen<br />

→ Aus der Abbildung geht hervor, dass überwiegend Hochdruck-Entladungslampen für<br />

Leuchtmittel<br />

die Straßenbeleuchtung in Deutschland eingesetzt werden. Den größten Anteil mit<br />

etwa 45 Prozent machen dabei immer noch die ineffizienten Quecksilber-<br />

Hochdruckentladungslampen aus. Doch auch extrem ineffiziente Glühlampen sind<br />

nach wie vor in einigen Städten anzutreffen. Wenn in Ihrer Kommune noch<br />

ineffiziente Beleuchtungssysteme im Einsatz sind, lassen Sie sich beraten, wie sich<br />

eine Modernisierung wirtschaftlich realisieren lässt.<br />

Für die Straßenbeleuchtung sind insbesondere folgende Kriterien bei der Wahl des<br />

Leuchtmittels von Bedeutung:<br />

→ Lichtfarbe und Farbwiedergabe<br />

EEE GmbH 115


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<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

→ Hohe Lichtausbeute<br />

→ Geringe Ausfallsrate und lange Lebensdauer<br />

→ Geringer Lichtstromrückgang über die Lebensdauer<br />

→ Konstanter Lichtstrom bei wechselnden Außentemperaturen<br />

→ Gutes Zündverhalten<br />

→ Wirtschaftlichkeit<br />

Die Leuchtmittel sind entsprechend dem spezifischen Anwendungsfall zu wählen, denn jeder<br />

Lampentyp bringt gewisse Vor- oder Nachteile mit sich. In der Straßenbeleuchtung kommen<br />

aufgrund ihrer hohen Lichtausbeute fast ausschließlich Entladungslampen zum Einsatz. Am<br />

weitesten verbreitet sind die Hochdruck-Entladungslampen, auch HID-Lampen (High<br />

Intensity Discharge) genannt, da sie auf kleinstem Raum eine außergewöhnlich große<br />

Lichtmenge erzeugen können.<br />

Hochdruck-Entladungslampen lassen sich wie folgt unterteilen:<br />

I. Quecksilber-Hochdruckentladungslampe<br />

Quecksilber-Hochdruckentladungslampen erzeugen weißes Licht mit einer hohen<br />

Farbwiedergabe und sind in der Anschaffung günstig. Die veraltete Technologie aus<br />

den 60er Jahren ist allerdings wenig energieeffizient und bringt eine Reihe von<br />

Nachteilen mit sich. Zudem haben sie eine schlechte Lichtverteilung und eine<br />

geringere Lichtausbeute. Die Lichtausbeute einer Natrium-<br />

Hochdruckentladungslampe ist im Vergleich doppelt so hoch.<br />

Quecksilber-Hochdruckentladungslampen werden wie andere Entladungslampen mit<br />

einem Vorschaltgerät betrieben, benötigen jedoch kein Zündgerät.<br />

Technische Daten:<br />

Leistung 50-100 W<br />

Lichtausbeute (Wirkungsgrad) 40-60 lm/W<br />

Farbwiedergabe Ra < 60<br />

Lebensdauer 10.000 STD<br />

EEE GmbH 116


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<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

II. Natrium-Hochdruckentladungslampe<br />

→ Natrium-Hochdruckentladungslampen weisen eine sehr gute Effizienz aus. Sie<br />

besitzen die höchste Lichtausbeute unter den Entladungslampen und haben zudem<br />

eine sehr lange Lebensdauer. Die Ausfallquote ist im Vergleich zu anderen<br />

Leuchtmitteln sehr gering. Nachteilig bei der Natrium-Hochdruckentladungslampe ist<br />

das gelbe, warme, monochromatische Licht, das zu einer schlechten Farbwiedergabe<br />

führt und den Einsatz für viele Anwendungsfälle ausschließt.<br />

→ Natrium-Hochdruckentladungslampen werden mit Vorschaltgeräten betrieben und<br />

benötigen zusätzlich ein Zündgerät um die Gasentladung zu starten.<br />

Technische Daten:<br />

Leistung 50-1.000 W<br />

Lichtausbeute (Wirkungsgrad) 70-150 lm/W<br />

Farbwiedergabe Ra < 25<br />

Lebensdauer 20.000 STD<br />

III. Metall-Halogen-Hochdruckentladungslampe<br />

→ Die Metall-Halogen-Hochdruckentladungslampe hat durch die weiße Lichtfarbe<br />

gegenüber der Natriumdampf-Hochdrucklampe den Vorteil einer sehr guten<br />

Farbwiedergabe bei fast ebenso hoher Lichtausbeute. Während Effizienz und<br />

Lebensdauer bei Leistungen über 250 W sehr hoch ist, weist die Metall-<br />

Halogendampflampe bei kleineren Leistungen eine eher geringe Lebensdauer (ca. 4<br />

Jahre) aus und ist wiederum in der Anschaffung sehr teuer.<br />

→ Der Betrieb von Metall-Halogen-Hochdruckentladungslampen ist nur mit einem<br />

Vorschaltgerät und einem Zündgerät möglich.<br />

Technische Daten:<br />

Leistung 20-3.500 W<br />

Lichtausbeute (Wirkungsgrad) 70-120 lm/W<br />

Farbwiedergabe Ra > 80<br />

Lebensdauer 10.000 STD<br />

EEE GmbH 117


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

→ Als mittelfristige Alternative zu den ineffizienten Quecksilber-Hochdrucklampen<br />

bietet sich die Umrüstung auf Natrium-Hochdruckentladungslampen oder Metall-<br />

Halogen-Hochdruckentladungslampen an. Bei der Frage nach der<br />

Zukunftstechnologie, sehen Experten langfristig Leuchtdioden als beste Wahl.<br />

→ Erste Pilotprojekte zeigen, dass sehr hohe Einsparpotentiale möglich sind. Neben den<br />

finanziellen Vorteilen sprechen auch weitere Argumenten für den Einsatz der LED-<br />

Technik in der Straßenbeleuchtung.<br />

IV. Leuchtdioden<br />

→ Leuchtdioden sind bereits heute energieeffizienter als Glühlampen und Quecksilber-<br />

Hochdruckentladungslampen. Sie besitzen eine längere Lebensdauer und eine<br />

höhere Lichtausbeute bei niedriger Temperatur.<br />

→ Eine wesentliche Anforderung an die Straßenbeleuchtung ist, dass sie eine homogene<br />

Beleuchtung der Straße gewährleistet. Durch die weiße Lichtfarbe der Leuchtdioden<br />

kann eine sehr gute Farbwiedergabe erreicht werden. Das wiederum führt zu mehr<br />

Sicherheit im Straßenverkehr. Leuchtdioden lassen sich zudem stufenlos von 0 bis<br />

100 Prozent dimmen. Damit kann die Beleuchtung je nach Bedarf, völlig problemlos,<br />

an die Helligkeit angepasst werden.<br />

→ Gegenüber der Natrium-Hochdruckentladungslampe ist die Leuchtdiode zum<br />

heutigen Zeitpunkt noch keine wirtschaftliche Alternative. Die Ausleuchtung der<br />

Straßen mittels moderner LED-Technologie wird jedoch, in Form von Pilotprojekten,<br />

bereits in einzelnen Städten Deutschlands getestet.<br />

Technische Daten:<br />

Leistung 20-80 W<br />

Lichtausbeute (Wirkungsgrad) 40-110 lm/W<br />

Farbwiedergabe Ra > 85<br />

Lebensdauer 15.000 - 30.000STD<br />

EEE GmbH 118


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

5.3.3.1. Maßnahmenvorschlag - schrittweise Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED–<br />

Technologie<br />

Die jährlichen Kosten für die Straßenbeleuchtung nehmen ca. 15% der gesamten<br />

kommunalen Stromkosten ein. Der Einsatz von Leuchtdioden (LEDs) für die<br />

Straßenbeleuchtung war in Fachkreisen zwar schon lange ein Diskussionspunkt, jedoch<br />

mangelte es bis vor kurzem an marktfähigen Produkten für eine solche Lösung.<br />

Derzeit sind Natriumhochdrucklampen Standard für eine ökonomische Straßenbeleuchtung,<br />

allerdings existieren bereits europaweit Pilotprojekte in denen LEDs mit guten Erfolgen<br />

eingesetzt werden.<br />

Ein Problem stellten bis vor kurzem noch die relativ geringen Leuchtstärken der LEDs dar,<br />

durch die ihr Einsatz, je nach Leistung, auf eine bestimmte Lichtpunkthöhe begrenzt war.<br />

Diese Schwäche ist jedoch überwunden und es sind bereits sehr lichtstarke Produkte auf<br />

dem Markt.<br />

Ein Vorteil der LED ist, dass beliebig oft und schadlos ein- bzw. ausgeschaltet oder gedimmt<br />

werden kann.<br />

Abbildung 38 Zeigt den Vergleich der kumulierten Anschaffungs- und Betriebskosten<br />

zwischen LED und Na-Dampflampe über die mittlere angegebene Lebensdauer einer LED von<br />

ca. 15 Jahren bei jährlich 4.000 Betriebsstunden.<br />

Abbildung 38: Kumulierte Anschaffungs- und Betriebskosten einer Na-Dampflampe gegenüber einer LED-Lampe in der<br />

Straßenbeleuchtung<br />

EEE GmbH 119


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Im Falle der Umrüstung von den bestehenden Natriumdampflampen auf LED-Leuchten<br />

können die jährlichen Energiekosten der Straßenbeleuchtung um rund ein Drittel gesenkt<br />

werden.<br />

Anzudenken wäre ein Pilotprojekt in einem der kleineren Ortsteile mit einer geringen Anzahl<br />

an Lichtpunkten, wo diese Umstellung im Zuge der Erneuerung des Leuchtmittels<br />

durchgeführt werden könnte, da die etwas höheren Investitionen von ca. 100-200 Euro pro<br />

Lichtpunkt nicht sonderlich ins Gewicht fielen. Ausgeglichen wäre diese Mehrinvestition<br />

durch den geringeren Energiebedarf und die, gegenüber dem aktuell verwendeten<br />

Leuchtmittel, etwa dreifach längere Lebensdauer der LEDs.<br />

5.3.4. Steigerung der Energieeffizienz im Abwasserbereich<br />

Abwasserpumpen können bisweilen größere Sparpotentiale bergen. Eine regelmäßige<br />

Kontrolle der Pumpeneinläufe auf Verlegungen kann dazu beitragen unnötige<br />

Pumpenlaufzeiten zu vermeiden und somit Strom einzusparen. Dies gilt für Pumpen, deren<br />

Förderstrommenge über eine Androsselung des Schiebers angepasst wird.<br />

Teilweise finden sich in den Pumpwerken auch noch Schwimmerschalter, welche das Ein-<br />

und Ausschalten der Pumpen regeln. Diese Schalter können hängen bleiben und sollten<br />

daher durch berührungslose Wasserstandsmessungen ersetzt werden.<br />

Die Pumpen arbeiten auch wesentlich energiesparender wenn sie mittels Sanftstarter oder<br />

Frequenzumwandler angefahren bzw. betrieben werden, da die Einschaltströme nicht so<br />

hoch sind und die Drehzahl an den Leistungsbedarf angepasst wird. Eine Drehzahlregelung<br />

schont weiters Maschinen und Apparate, lässt eine optimale Bewirtschaftung vorhandener<br />

Volumina zu und spart gegenüber einer Drosselung erhebliches an Energie.<br />

5.3.5. Einführung einer Energiebuchhaltung<br />

Die Einführung einer Energiebuchhaltung bietet <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ein nützliches Werkzeug<br />

für das Monitoring und die Bewertung der energetischen Qualität ihrer Gebäude und<br />

energietechnischen Anlagen. Sie liefert wichtige Daten für Auswahl und Planung von<br />

Verbesserungsmaßnahmen und ist somit eine Basis für Kosten- und Energieeinsparungen.<br />

EEE GmbH 120


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die Einführung einer Energiebuchhaltung kann in der Gemeinde ein Managementsystem im<br />

Finanz-, Gebäude- und Umweltbereich darstellen.<br />

Das Wort Energiebuchhaltung selbst ist definiert als regelmäßige Aufzeichnung und<br />

Erhebung von Energiekosten vor allem bei öffentlichen Objekten wie beispielsweise bei<br />

Gebäuden, Liegenschaften und Anlagen.<br />

Weiters erfolgt im Zuge der Energiebuchhaltung die Auswertung der eingegebenen Daten<br />

nach den verschiedenen Bereichen, den jeweiligen Flächen bei Objekten und natürlich nach<br />

Zeit.<br />

Vom EEE wurde ein Online Energiebuchhaltungssystem entwickelt, das Gemeinden zur<br />

Verfügung gestellt werden kann.<br />

Die Online Software Energiebuchhaltung für Gemeinden (ebh) dient zur Erfassung von<br />

energierelevanten Daten von gemeindeeigenen Gebäuden und Anlagen, sowie zur<br />

Auswertung von Statistiken und Ermittlung von eventuellen Schwachstellen oder<br />

Nutzerfehlverhalten.<br />

Die Software ist über jeden Internet Browser über die Adresse: http://www.eee-<br />

info.net/ebh erreichbar. Es sind keine Installationen erforderlich. Lediglich ein aktueller<br />

Internet Browser (Internet Explorer ab Version 6.0, Mozilla Firefox ab Version 1.5, Opera ab<br />

Version 9.0 …) ist für alle Funktionen der ebh notwendig.<br />

Die ausführliche Darstellung des Online Energiebuchhaltungssystems, sowie Erklärungen und<br />

Beschreibungen bezüglich des Umgangs mit diesem Tool befinden sich im Anhang I.<br />

Um die Energiebuchhaltung auch nachhaltig und erfolgreich einführen zu können, ist es<br />

erforderlich eine jeweils zuständige Person in der Gemeinde zu bestimmen. Diese Person ist<br />

dann für die regelmäßige Aufnahme und Eingabe der erforderlichen Daten verantwortlich.<br />

Möglich wäre aber auch, dass man die Verwaltung der Energiebuchhaltung an externe<br />

Personen ausgliedert, wobei die Bearbeitung in der Gemeinde zu bevorzugen ist.<br />

Nachdem die Entscheidung für die Bearbeitung in der Gemeinde gefallen ist und man sich<br />

für die Ablesezyklen (quartalsmäßig, halbjährlich, jährlich,…) entschieden hat, kann mit der<br />

Eingabe in das System begonnen werden.<br />

EEE GmbH 121


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Um möglichst rasch zu Auswertungsergebnissen bei der Buchhaltung zu gelangen ist es<br />

empfehlenswert, zu Beginn die Ausgaben für die letzten 3 Jahre einzutragen, um sofort<br />

Sparmaßnahmen erkennen zu können. Bei der Eingabe selbst sollt mit jenen Objekten<br />

begonnen werden, die den größten Energieverbrauch und dadurch natürlich auch die<br />

größten Kosten in der Gemeinde verursachen.<br />

Die Energiebuchhaltung kann vor allem dann zu einer gewinnbringenden Sache für die<br />

Gemeinde werden, wenn die erforderlichen Daten regelmäßig eingetragen werden und die<br />

dementsprechenden Ergebnisse auch an die zuständigen Personen weitergeleitet werden,<br />

um aus den Ergebnissen heraus auch Einsparmaßnahmen zu setzen.<br />

Durch die regelmäßige Auseinandersetzung mit dem Thema Energie wird das<br />

Nutzerverhalten geändert und führt zu einem besseren Bewusstsein. Diese<br />

Bewusstseinsbildung kann dazu beitragen, dass durch nicht investive Maßnahmen bis zu<br />

20% an Kosten eingespart werden können. Natürlich sind es aber vor allem investive<br />

Maßnahmen, die je nach Gebäude- und Anlagensubstanz zu einer Einsparung führen.<br />

5.3.6. Informationspolitik<br />

Um Energiesparmaßnahmen und Substitutionsmöglichkeiten fossiler Brennstoffe durch<br />

Biomasse gerade in den Haushalten zu forcieren, ist gezielte Information notwendig.<br />

Ein Teil dieser Informationspolitik besteht aus Veröffentlichungen zu Schwerpunktbereichen<br />

(Wärmedämmung, Kesseltausch, Nutzung der Sonnenenergie, Standby-Verluste etc.) in<br />

Form von Beiträgen in lokalen Medien, ein anderer Teil im Abhalten von<br />

Informationsveranstaltungen, z. B. einen oder mehrere jährliche Energieberatungstag(e).<br />

Die Information beinhaltet vor allem:<br />

• durchschnittliche Maßnahmenkosten,<br />

• Fördermöglichkeiten und<br />

• erwartbare Reduktion der laufenden Energiekosten nach Durchführung der<br />

Maßnahme.<br />

EEE GmbH 122


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Sowohl der Bund als auch die Bundesländer halten Mittel über Zuschüsse für<br />

energieoptimierende Maßnahmen im Rahmen der Wohnbauförderung bereit, die bei<br />

Erfüllung entsprechender Kriterien ausbezahlt werden.<br />

Gleiches gilt für Gewerbebetriebe, für die ebenfalls geförderte Möglichkeiten bestehen<br />

betriebliche <strong>Energiekonzept</strong>e erarbeiten zu lassen um Energie einzusparen oder Prozesse<br />

energieeffizienter zu gestalten.<br />

Reichhaltiges Informationsmaterial ist auch über die Deutsche Energieagentur zu beziehen.<br />

5.3.7. Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich<br />

5.3.7.1. Schulung Nutzerverhalten<br />

Das Gebäudenutzerverhalten kann den Energiebedarf nicht unwesentlich beeinflussen.<br />

Energiesparende Gebäudenutzung bedarf der regelmäßigen Information (z.B. in den Schulen<br />

vor jeder Heizperiode) und meist auch einer Person, die potenzielle Verlustzonen in einem<br />

Gebäude kennt (z.B. geöffnete Fenster in Kellerräumen etc.), regelmäßig kontrolliert und<br />

Mängel behebt sowie bei Bedarf die Nutzer auf die entsprechenden<br />

Verbesserungsmöglichkeiten hinweist.<br />

5.3.7.2. Trennung von Untertischboilern vom Stromnetz während längerer<br />

Nutzungspausen<br />

Untertischboiler mit geringem Speichervolumen finden sich vorwiegend in Gebäuden und<br />

Anlagen, in denen entweder eine unregelmäßige Nutzung stattfindet , wie z.B. in<br />

Veranstaltungshallen, oder in denen ein geringer Warmwasserbedarf gegeben ist, wie etwa<br />

Amtsgebäuden oder Klassenzimmern in Schulen. Im Falle der Schulen kommen noch längere<br />

Nutzungspausen während der Ferien hinzu.<br />

Diese Untertischboiler sind mit elektrischem Strom betrieben und mit Thermostaten<br />

ausgestattet. Sinkt die Wassertemperatur im Boiler unter die vorgegebene Grenze schaltet<br />

der Thermostat auf Heizbetrieb.<br />

EEE GmbH 123


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Bleibt der Untertischboiler auch während längerer Nutzungspausen mit dem Netz<br />

verbunden, so kommt es in regelmäßigen Abständen zum Heizbetrieb und somit auch zu<br />

einem Strombezug, ohne dass ein entsprechender Warmwasserbedarf gegeben ist.<br />

5.3.7.3. Beleuchtungsmanagement<br />

Optimierung der Beleuchtung auf Büroflächen und in Schulen<br />

Im Bereich von Schulen und Büros ist das am häufigsten eingesetzte Leuchtmittel die<br />

Leuchtstoffröhre. Trotz der hohen Energieeffizienz dieser Leuchtmittel betragen die Anteile<br />

für Beleuchtung in Büros etwa 20% und in Schulen bis zu 40% des Aufwandes an<br />

elektrischem Strom.<br />

Es gibt natürlich auch bei den verschiedenen Leuchtstofflampen deutliche Unterschiede<br />

hinsichtlich der Effizienz. Vermehrt sind heute noch die älteren T16 oder T18 Modelle im<br />

Einsatz und hier würde sich der Austausch auf effizientere T5 Modelle bereits positiv auf den<br />

Energiebedarf für die Beleuchtung auswirken. Es gibt bereits Systeme, bei denen der<br />

Austausch aller gängigen Größen (18, 36 und 58 Watt) auf T5 Modelle ohne<br />

umbautechnische Maßnahmen und ohne elektrische Veränderungen möglich ist.<br />

Neben den Leuchtstofflampen ist auch durch den Einsatz von effizienten Vorschaltgeräten,<br />

die für den Start und den Betrieb der meisten Leuchtmittel eingesetzt werden eine<br />

Reduktion der gesamten Leistungsaufnahme möglich. Hierzu gibt es unterschiedliche<br />

Möglichkeiten, wie beispielsweise der der Ersatz von konventionellen oder verlustarmen<br />

Vorschaltgeräten durch elektronische Vorschaltgeräte, welche Effizienzvorteile von bis zu 30<br />

% bringen.<br />

Eine höhere Energieeffizienz ist ebenfalls erreichbar durch den Wechsel des Leuchtmittels,<br />

etwa auf Leuchtdiodenlampen (LEDs) oder durch den Einsatz von Materialien die den<br />

Lichtstrom gerichtete Reflexion gezielt auf die Bedarfsfläche lenken und den Streulichtanteil<br />

minimieren. Der Einbau effizienter Reflektoren ist in vielen Fällen unkompliziert und kann<br />

den Leistungs- und somit auch den Energiebedarf für die Beleuchtung um 30 bis 50% senken.<br />

EEE GmbH 124


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

LEDs sind für die Beleuchtung größerer Flächen derzeit in der Anschaffung noch zu teuer,<br />

allerdings ist in den kommenden Jahren auch bei diesen Leuchtmitteln mit einem Sinken der<br />

Anschaffungskosten zu rechnen. Auch beim Einsatz von LEDs ist mit einer Reduktion des<br />

Energiebedarfes um ca. 30 bis 50% gegenüber jenem von Leuchtstoffröhren zu rechnen.<br />

5.4. Spezielle Maßnahmen im Gebäudebereich<br />

5.4.1. Pädagogische Einrichtungen<br />

Pädagogische Einrichtungen wie Kindergärten, Kindertagesstätten, Schulen, etc., gehören<br />

zum Gebäudebestand jeder Gemeinde. Somit sollte auch bei dieser Gebäudeart der<br />

energetische Zustand des Objekts eine besondere Berücksichtigung finden, um einerseits<br />

große Energiemengen und andererseits hohe Kosten auf Gemeindeebene jährlich<br />

einzusparen. Im Bezug auf die möglichen Einsparungen sollten auch immer mindestens zwei<br />

Aspekte – und zwar Wärme und Strom – berücksichtigt werden.<br />

Somit sollten einerseits energietechnische Maßnahmen in Angriff genommen werden um<br />

Heizkosten einzusparen (Wärmedämmung, Fenstertausch, Heizungssanierung, hydraulischer<br />

Abgleicht, etc.) und andererseits sollten Maßnahmen veranlasst werden um<br />

Stromeinsparungen zu erreichen.<br />

Dabei muss natürlich auch der finanzielle Aspekt besondere Berücksichtigung finden, da<br />

Sanierungsmaßnahmen mit eher hohen Investitionskosten verbunden sind, oder oft auch<br />

aufgrund des Denkmalschutzes gar nicht möglich sind. Weniger kostenintensiv und überall<br />

realisierbar stellen jedoch die Stromsparmaßnahmen dar, denn zur Reduzierung des<br />

Strombedarfs ist oft die Bewusstseinsbildung der Gebäudenutzer ausreichend. Wichtig wäre<br />

jedoch, dass die Bewusstseinsbildung zu einer tatsächlichen Änderung des Nutzerverhaltens<br />

kommt. Dies ist durch gezielte und kontinuierliche Informationsvermittlung erreichbar.<br />

In weiterer Folge werden nun erfahrungsgemäß typische Maßnahmen aufgezeigt, die in den<br />

diversen pädagogischen Einrichtungen zu Energie- und auch Kosteneinsparungen führen.<br />

EEE GmbH 125


Kindergärten<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Gemäß der in der VDI-Richtlinie dargelegten Mittelwerte, weisen Kindergärten im<br />

Durchschnitt einen Heizenergiebedarf von 120 kWh/m²*a und einen mittleren Strombedarf<br />

von 6 kWh/m²*a auf. Für Kindertagesstätten betragen die Mittelwerte bezüglich des<br />

Heizenergiebedarfs 95 kWh/m²*a und bezüglich des Strombedarfs 16 kWh/m²*a.<br />

Wenn nun Einrichtungen einen Energiebedarf aufweisen, der weit über diesen Richtwerten<br />

liegt, sollten Optimierungsmöglichkeiten identifiziert, geplant und realisiert werden. Jedoch<br />

ist hier auch zu berücksichtigen, dass die genannten Richtwerte auch nur Einschätzungen<br />

aufgrund von Erfahrungswerten darstellen und die Werte aufgrund von geänderten<br />

Nutzungsbedingungen der Räumlichkeiten auch stark variieren können.<br />

Maßnahmen zur Heizkosteneinsparung:<br />

⇒ Wärmedämmung (vor allem die oberste Geschoßdecke und die Nordseite der<br />

Fassade)<br />

⇒ Fenstersanierung / Fenstertausch<br />

⇒ Überprüfung der eingestellten Raumtemperaturen und Heizzeiten<br />

⇒ Heizkesseltausch (vor allem Austausch alter Ölkessel auf neue Heizkessel auf Basis<br />

erneuerbarer Energieträger – bspw. Hackschnitzel oder Pellets)<br />

⇒ Hydraulischer Abgleich des Heizungssystems<br />

⇒ Sensibilisierung der Erzieher und Kinder auf den bewussten Umgang mit Energie<br />

(Schließen von Fenstern bei Verlassen von Räumen, Stoßlüften statt Dauerkippen,<br />

etc.)<br />

Maßnahmen zur Stromeinsparung:<br />

⇒ Einbeziehung von Erziehern, Eltern und Kinder<br />

⇒ Sensibilisierung der Kinder auf den bewussten Umgang mit Energie bereits im<br />

Kindergartenalter (Geräte abschalten wenn sie nicht mehr verwendet werden, Licht<br />

ausschalten bei Verlassen von Räumen, etc.)<br />

⇒ Ausschalten von elektrischen Untertischgeräten<br />

⇒ Einsatz von Energiesparlampen<br />

⇒ Tageslichtabhängige Regelung der Beleuchtung<br />

⇒ Einsatz von abschaltbaren Steckerleisten<br />

EEE GmbH 126


Schulen<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Gemäß der Durchschnittswerte der VDI-Richtline, weisen Schulen einen mittleren<br />

Heizenergiebedarf von 90 kWh/m²*a und einen mittleren Strombedarf von 7 kWh/m²*a auf.<br />

In diversen Untersuchungen wurden die Energiekennzahlen (Mittelwerte) auch nach<br />

unterschiedlichen Schultypen vorgenommen und gestalten sich wie folgt:<br />

Grundschule Heizenergieverbrauch 140 kWh/m²*a Stromverbrauch 9 kWh/m²*a<br />

Hauptschule Heizenergieverbrauch 110 kWh/m²*a Stromverbrauch 7 kWh/m²*a<br />

Gymnasium Heizenergieverbrauch 80 kWh/m²*a Stromverbrauch 9 kWh/m²*a<br />

Berufsschule Heizenergieverbrauch 90 kWh/m²*a Stromverbrauch k.A.<br />

Die Gebäudehüllen weisen natürlich je nach Gebäudealter unterschiedliche Dämmstandards<br />

auf. Wobei auf die thermische Beschaffenheit der Gebäudehülle vor allem bei den Bauten<br />

aus den 60er und 70er Jahren (oder älter) besonderes Augenmerk gelegt werden sollte, weil<br />

diese einen geringen Dämmstandard aufweisen.<br />

Wie auch im Bereich der Kindergärten erwähnt, ist auch der Aspekt des Heizkessels bzw. der<br />

ganzen Heizungsanlage im Gebäude nicht außer Acht zu lassen. Im Falle eines<br />

Heizkesseltauschs sollte vor allem auf den Ersatz der fossilen Kessel durch Anlagen auf Basis<br />

erneuerbarer Energieträger (Hackschnitzel, Pellets, Holzvergaser, etc.) Rücksicht genommen<br />

werden.<br />

Auch der Aspekt von Stromsparmaßnahmen muss vor allem in Schulen im Hinblick auf die<br />

Bewusstseinsbildung besondere Berücksichtigung finden, da die Schüler bereits ein<br />

Verständnis und einen Bezug zum Umgang mit Energie und zu Geld haben bzw. einen<br />

bewussten Umgang damit entwickeln sollen.<br />

Wenn in älteren Schulgebäuden in den nächsten Jahren ein Sanierungsbedarf im Bereich der<br />

Beleuchtung ansteht, sollten vor allem effiziente Leuchtmittel und tageslichtabhängige<br />

Lichtsteuerungen eingesetzt werden.<br />

Jedoch einer der wichtigsten Aspekte um effektiv Energieeinsparungen zu erreichen ist<br />

neben der Umsetzung von investiven Maßnahmen die Einbeziehung von Schülern, Lehrern<br />

und Hausmeistern. Eine kontinuierliche Einbeziehung von Energiethemen im Unterricht kann<br />

nämlich sowohl Einspareffekte in den öffentlichen Schulen bringen, als auch in den privaten<br />

Bereich übertragen werden.<br />

EEE GmbH 127


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Wichtig ist jedoch hierbei die zielgruppengerechte Aufbereitung der Themen.<br />

Maßnahmen zur Heizkosteneinsparung:<br />

⇒ Wärmedämmung (vor allem die oberste Geschoßdecke und die Nordseite der<br />

Fassade)<br />

⇒ Fenstersanierung / Fenstertausch<br />

⇒ Überprüfung der eingestellten Raumtemperaturen und Heizzeiten<br />

⇒ Heizkesseltausch<br />

⇒ Hydraulischer Abgleich des Heizungssystems<br />

⇒ Thermostatventile an den Heizkörpern anbringen (wenn möglich absperrbar<br />

ausgeführt)<br />

⇒ Sensibilisierung der Erzieher und Kinder auf den bewussten Umgang mit Energie<br />

(Schließen von Fenstern bei Verlassen von Räumen, Stoßlüften statt Dauerkippen,<br />

etc.)<br />

Maßnahmen zur Stromeinsparung:<br />

⇒ Einbeziehung von Lehrern, Schulwarten und Schüler<br />

⇒ Definition einer verantwortlichen Person (z.B. Schulwart) zur Kontrolle ob bspw. die<br />

Fenster nach der Nutzungszeit in allen Räumen geschlossen sind oder ob alle Geräte<br />

abgeschaltet und vom Stromkreis getrennt sind<br />

⇒ Ausschalten von elektrischen Untertischgeräten<br />

⇒ Einsatz von Energiesparlampen<br />

⇒ Tageslichtabhängige Regelung der Beleuchtung (vor allem auf den Schulgängen, wo<br />

eine Beleuchtung tagsüber nicht notwendig ist)<br />

⇒ Einsatz von abschaltbaren Steckerleisten<br />

5.4.2. Sporthallen / Sportstätten<br />

Ein Schwerpunkt bei Optimierungs- und Einsparmöglichkeiten in Sportstätten liegt vor allem<br />

im Bereich der elektrischen Energie und der Warmwasserbereitung. Denn in Sportanlagen<br />

kommen sehr häufig energieintensive Belüftungs- und Beleuchtungsanlagen zum Einsatz,<br />

welche zu hohen Stromkosten führen können.<br />

EEE GmbH 128


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Im Bereich der Lüftungsanlagen könnte darauf geachtet werden, dass die Belüftungszeiten<br />

dem Bedarf bzw. der Gebäudenutzung angepasst wird. Es sollte versucht werden, wenn für<br />

die Steuerung der Lüftungsanlage Stufenschaltungen vorhanden sind, FU<br />

(Frequenzumrichter) zu installieren, um die Anlage drehzahlvariabel betreiben zu können<br />

und die Lüftungsstärke auch effizienter dem Bedarf anpassen zu können.<br />

Hinsichtlich der Beleuchtung könnte eine zentrale Lichtsteuerung für Hallen- und<br />

Nebenräume es ermöglichen, die Beleuchtung ebenfalls automatisch dem Bedarf<br />

anzupassen, wodurch sich sogar bis zu 40% elektrische Energie einsparen lassen. Durch den<br />

Einsatz von Lichtsensoren erfolgt eine tageslichtabhängige Anpassung der<br />

Beleuchtungsstärke. Des Weiteren ist der Einsatz effizienter Leuchtmittel (bspw. 3-Banden-<br />

Leuchtstofflampen mit speziellen Reflektoren und elektronischem Vorschaltgerät und<br />

Warmsarter) ein nicht unwesentlicher Aspekt wenn es um Stromeinsparungen geht.<br />

Neben den Stromsparmaßnahmen bieten sich in Sportstätten auch weitere Sparpotentiale<br />

und zwar im Bereich der Warmwasserbereitung. Somit könnte bereits mit wenig<br />

kostenintensiven Maßnahmen wie beispielsweise mit dem Einbau von<br />

Selbstschlussarmaturen und Sparbrauseköpfen lassen sich hier Energie und auch Wasser<br />

sparen.<br />

Des Weiteren sollte bei Neubauten und energetischen Sanierungen die Möglichkeit der<br />

Installierung einer thermischen Solaranlage untersucht werden, um vor allem in den<br />

Sommermonaten das Warmwasser mit Sonnenenergie bereitstellen zu können.<br />

Wenn die Nutzer (Sportvereine, etc.) der Sporthallen/Sportstätten auf den bewussten<br />

Umgang mit Energie aufmerksam gemacht werden und in die Bemühungen zur<br />

Energieeinsparung mit eingebunden werden, kann allein durch die Veränderung des<br />

Nutzerverhaltens 5 bis 15% des Energiebedarfs eingespart werden.<br />

In diversen Studien konnten auch basierend auf der VDI-Richtlinie ebenfalls mittlere<br />

Energiekennzahlen für Sportbauten ermittelt werden, wobei in Folge nun einige davon<br />

dargestellt sind.<br />

EEE GmbH 129


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Sporthallen Heizenergieverbrauch 128 kWh/m²*a Stromverbrauch 17 kWh/m²*a<br />

Turnhallen Heizenergieverbrauch 163 kWh/m²*a Stromverbrauch 14 kWh/m²*a<br />

Mehrzweckhallen Heizenergieverbrauch 150kWh/m²*a Stromverbrauch 15kWh/m²*a<br />

Zur Finanzierung von Optimierungsmaßnahmen geben neben dem Konjunkturpaket II<br />

verschiedene Förderprogramme Anreize zu energetischen Sanierung, Modernisierung und<br />

Optimierung derartiger Gebäude und Einrichtungen. Im Rahmen der Kooperation Sport und<br />

Umwelt zwischen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und dem Deutschen<br />

Olympischen Sportbund (DOSB) werden z.B. Kleinprojekte mit bis zu 5.000 € bezuschusst.<br />

5.4.3. Schwimmbäder<br />

Gemäß von Statistiken der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen kann erkannt werden,<br />

dass die Energiekosten in öffentlichen Bädern etwa 1 /3 der Gesamtausgaben der Einrichtung<br />

ausmachen.<br />

Dabei gibt es unterschiedliche Faktoren, die sich auf den Energiehaushalt von<br />

Schwimmbädern (Hallen- oder Freibäder) auswirken, wie beispielsweise:<br />

Nutzungs- und Betriebsweise<br />

Art und Beschaffenheit der Gebäudehülle<br />

Technische Gebäudeausrüstung<br />

Klimatische und geografische Bedingungen<br />

Dies sind alles Faktoren die unmittelbar zusammenhängen und daher auch im Hinblick auf<br />

energetische Optimierungsmaßnahmen nicht unabhängig voneinander betrachtet werden<br />

können.<br />

Um ein Schwimmbad wirtschaftlich betreiben zu können ist es notwendig den<br />

Energieverbrauch und die Energiekosten permanent zu überwachen und auch eine<br />

entsprechende Hausleittechnik zu haben, um eventuelle Schwachstellen schnell erkennen<br />

und beheben zu können. Während alle Maßnahmen, die die Gebäudehülle oder die<br />

technische Ausrüstung betreffen, in der Regel sehr aufwändig und kostenintensiv sind,<br />

besteht oft schon durch einfache organisatorische Maßnahmen ein erhebliches<br />

Einsparpotential, welches auch ohne erheblichen Kostenaufwand umgesetzt werden kann.<br />

EEE GmbH 130


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Gebäudeausrüstung und Kennwerte<br />

Hallen- und auch Freibäder sind hochtechnisierte Einrichtungen mit komplexer<br />

Gebäudeausrüstung. Die Heizungs-, Sanitär-, Lüftungs-, und die Beckenwassertechnik sind<br />

sehr komplexe und energieintensive Einrichtungen und ebenso ist es eine spezielle und<br />

komplexe Aufgabe diese Anlagen/Installationen zu optimieren und deren Energieverbrauch<br />

zu senken.<br />

Um Orientierungswerte zu geben, konnten die folgenden Richtwerte bzw. Verbrauchsdaten<br />

recherchiert werden:<br />

Minimalwert Mittel Maximalwert<br />

Strom 62.620 kWh/a 365.400 kWh/a 1.188.560 kWh<br />

Wärme 608.260 kWh/a 1.642.500 kWh/a 5.535.152 kWh/a<br />

Wasser und Abwasser 3.185 m³ 19.120 m³ 620.770 m³<br />

Tabelle 32:Jährliche Verbrauchsdaten zu den unterschiedlichen Energiearten (Energieagentur NRW, 2010)<br />

Es konnten ebenfalls Richtwerte für die durchschnittlichen Ausgaben pro Jahr zu den<br />

diversen Verbrauchsdaten ermittelt werden:<br />

Minimalwert Mittel Maximalwert<br />

Strom 6.500 € 37.540 € 112.800 €<br />

Wärme 13.920 € 42.930 € 110.780 €<br />

Wasser und Abwasser 3.260 € 39.970 € 230.800 €<br />

Tabelle 33:Jährliche Kostendaten zu den unterschiedlichen Energiearten (Energieagentur NRW, 2010, nach<br />

WIBERA, „Überörtlicher Betriebsvergleich Bäderbetriebe 1994“ Hallenbäder von 251 bis 500 m 2 Wasserfläche<br />

)<br />

Aus den oben dargestellten Tabellen kann erkannt werden, dass die Daten große Differenzen<br />

zwischen Minimal-, Mittel-, und Maximalwerten aufweisen, woraus sich erhebliche<br />

Sparpotentiale vermuten lassen. Jedoch ist es nicht direkt möglich einen unmittelbaren<br />

Vergleich anzustellen, da die dargestellten Werte keine Energiekennwerte, sondern<br />

Absolutwerte darstellen, die unabhängig von der Größe und der Auslastung von Bädern<br />

ermittelt wurden.<br />

EEE GmbH 131


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Hinsichtlich der Kostenfaktoren kann generell gesagt werden, dass die Kosten für Strom,<br />

Wärme, Wasser/Abwasser als gleichwertige Kostenfaktoren angesehen werden können, da<br />

sich die Kosten zu gleichen Teilen auf die drei genannten Bereiche aufteilen. Daher sollten<br />

auch die möglichen Optimierungsmaßnahmen für alle drei Bereiche gleichermaßen<br />

untersucht werden.<br />

Erfahrungsgemäß entfallen etwa 1 /3 des Wärmebedarfs eines Schwimmbades auf die<br />

Beckenwassererwärmung und ca. ¼ auf die Erwärmung von Duschwasser. Die übrige Wärme<br />

wird für die Raumwärmebereitstellung aufgewendet.<br />

Kosteneinsparung im Bereich Wasser/Wasseraufbereitung/Abwasser<br />

Um Einsparungen im Wasserbereich erzielen zu können, haben sich bisher schon<br />

Schwallwasserbehälter bewährt, mit deren Hilfe man bis zu 60% der Wasserkosten<br />

einsparen kann.<br />

Viele ältere Bäder verfügen noch nicht über Schwallwasserbehälter, die das überschüssige<br />

Wasser aus den Schwimmbecken sammeln und „zwischenlagern“ und dann bei Bedarf dem<br />

Becken über die Filteranlage wieder zuführen. Durch den Einbau dieser Behälter können<br />

Wasser- und Abwasserkosten in der Höhe von 30 bis 60% eingespart werden.<br />

Es sollten auch Möglichkeiten untersucht werden, die Wärme aus dem Beckenabwasser in<br />

irgendeiner Art und Weise wieder zurück zu gewinnen. Beispielsweise könnte zur<br />

Rückspülung der Filter warmes Beckenwasser verwendet werden und somit ein Teil dieser<br />

Wärmeenergie dazu verwendet werden, das Frischwasser vorzuwärmen. Dies gilt auch für<br />

Abwasser aus den Duschanlagen. Mit geeigneten Wärmerückgewinnungssystemen wird das<br />

25 bis 32 °C warme Abwasser abgekühlt und gleichzeitig das Frischwasser von ca. 10 °C auf<br />

18 bis 25 °C vorerwärmt, so dass nur noch eine geringe Nacherwärmung durch das<br />

Heizsystem erforderlich wird. Mit relativ geringem Aufwand kann man auch bei<br />

Duschanlagen Wärme und Wasser einsparen, indem man zur Begrenzung der<br />

Wassermengen Selbstschlussarmaturen und Sparbrauseköpfe anbringt.<br />

Somit sollten in Schwimmbädern alle Möglichkeiten genutzt werden, die Abwärme sinnvoll<br />

zu nutzen und dies nicht nur im Wasser- sondern (v.a. bei Hallenbädern) auch im<br />

Lüftungsbereich.<br />

EEE GmbH 132


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Lüftungstechnik<br />

Die Lüftungstechnik ist in Hallenbädern ein sehr wichtiger Faktor, da sie für die Behaglichkeit<br />

der Menschen im Gebäude verantwortlich ist. Die Lüftungsanlagen weisen daher auch einen<br />

großen Anteil in Sachen Energiebedarf auf, da für die Umwälzung der großen Luftmengen<br />

große Mengen an elektrische Energie aufgewendet werden müssen. Neben der<br />

Luftumwälzung übernehmen die Lüftungsanlagen auch einen Teil der Raumheizfunktion.<br />

Denn die Grundbeheizung von Hallenbädern erfolgt meist über Radiatoren, Konvektoren<br />

oder Fußbodenheizungen und der Rest der Beheizung wird über die Lüftungsanlage<br />

aufgebracht und um ein behagliches Raumklima zu bewerkstelligen sollte versucht werden<br />

die Raumtemperatur auf etwa 27 bis 30°C bzw. 2 bis 3°C über der Beckenwassertemperatur<br />

zu halten.<br />

Durch einen optimalen Betrieb der Lüftungsanlagen, lassen sich große Energiemengen<br />

einsparen.<br />

Beispielsweise ist es ein wichtiger Faktor, dass die Anlagen über<br />

Wärmerückgewinnungseinheiten verfügen, damit ein Teil der Wärmeenergie aus der Abluft<br />

an die frische Zuluft übertragen werden kann. Des Weiteren sollte angedacht werden<br />

Frequenzumrichter zu installieren, damit ein stufenloser und somit drehzahlvariabler Betrieb<br />

der Lüftungsanlage gewährleistet ist und der Analgenbetrieb somit dem Bedarf angepasst<br />

werden kann und dadurch große Energiemengen eingespart werden können. Eine weitere<br />

Möglichkeit für einen effizienten Anlagenbetrieb ist die Anbringung von<br />

Raumluftqualitätssensoren und die Steuerung der Lüftungsanlage über diese, somit ist<br />

gewährleistet, dass die Anlage auch nur im Bedarfsfall in Betrieb ist.<br />

Regelung und Steuerung<br />

In Bädern könnte beispielsweise eine Regelung eingesetzt werden, welche über die maximal<br />

einzuhaltende Luftfeuchte und –temperatur kontinuierlich nur die tatsächlich benötigte<br />

Luftmenge bereitstellt. Zur Umsetzung dieser sehr komplexen Regelanforderungen eignet<br />

sich besonders der Einsatz von Regel- und Steuerungskomponenten in DDC-Technik (Direct<br />

Digital Control), da die Realisierung mit herkömmlichen elektronischen Reglern sehr<br />

aufwendig und unflexibel ist.<br />

EEE GmbH 133


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

5.4.4. Feuerwehren<br />

Bei Feuerwehrhäusern ist - wenn überhaupt - oft nur eine geringfügige Wärmedämmung<br />

vorhanden, da häufig angenommen wird, dass diese Gebäude aufgrund der Nutzungsart<br />

keinen wirklich nennenswerten Heizwärmebedarf aufweisen. Jedoch werden dann häufig die<br />

Räumlichkeiten der Feuerwehrhäuser für Vereins- oder Probezwecke genutzt, wodurch sich<br />

eine ganzjährige Nutzung ergibt. Somit besteht dann auch in den Wintermonaten häufig ein<br />

durchgehender Heizwärmebedarf.<br />

In solchen Fällen, sollten jedoch Maßnahmen im Hinblick auf die thermische Beschaffenheit<br />

der Gebäudehülle gesetzt werden, um die Wärmeverluste weitestgehend zu minimieren.<br />

Hier ist vor allem die Dämmung der obersten Geschoßdecke zu nennen (mindestens 20 cm<br />

Dämmstärke), da die meiste Wärme nach obenhin entweicht. Ein nächster Ansatzpunkt<br />

wäre die Kontrolle der Beschaffenheit der Fenster und eine Sanierung bzw. ein Austausch<br />

dieser, da diese ebenfalls eine Verlustquelle in den beheizten Räumen darstellen können.<br />

Erfahrungsgemäß gibt es bei Feuerwehrhäusern hinsichtlich der thermischen Beschaffenheit<br />

der Gebäudehülle noch weitere Faktoren die besondere Berücksichtigung finden sollten.<br />

Beispielsweise sollten die eingestellten Raumtemperaturen in den Fahrzeuggaragen<br />

überprüft werden, denn um eine entsprechende Frostfreiheit im Winter gewährleisten zu<br />

können ist ein Temperaturniveau von 5 bis 6 °C ausreichend. Hier sind die Temperaturen oft<br />

zu hoch eingestellt und es wird viel Wärmeenergie zur Beheizung der Garagen aufgewendet,<br />

welche jedoch Großteils durch die undichten Garagentore entweicht. Denn die Garagentore<br />

in Feuerwehrhäusern sind in den wenigsten Fällen wärmegedämmt und lückenlos und<br />

können eine große Energieverlustquelle im Feuerwehrhaus sein.<br />

Des Weiteren sollten natürlich auch die eingestellten Raumtemperaturen in den beheizten<br />

Nutzräumen und auch die Heizzeiten überprüft werden, damit gewährleistet ist, dass die<br />

Raumwärmebereitstellung auch dann erfolgt wenn der Bedarf besteht.<br />

Eine weitere Wärmeverlustquelle kann die Tür zum Schlauchturm /-schacht darstellen, vor<br />

allem dann wenn ein beheizter Raum (bzw. eine beheizte Garage) mit dieser Türe in<br />

Verbindung steht, da durch den Schlauchturm ebenfalls große Wärmemengen entweichen<br />

können.<br />

EEE GmbH 134


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Hier sind wenn möglich Maßnahmen zu treffen um die Dichtheit dieser Türe zu<br />

gewährleisten bzw. sollte angedacht werden die Türe einfach auszutauschen.<br />

Des Weiteren wäre es wichtig das Nutzerverhalten der Personen die sich im Gebäude<br />

aufhalten zu trainieren und sie auf den bewussten Umgang mit elektrischer als auch<br />

thermischer Energie zu schulen, da durch Veränderung des Nutzerverhaltens oft erhebliche<br />

Einsparungen erzielt werden können. Denn häufig werden die Räumlichkeiten nach<br />

Beendigung einer Schulung, Besprechung, etc. mit gekippten Fenstern verlassen, wodurch<br />

große Wärmemengen entweichen. Hier könnten bspw. „Erinnerungsschilder“ an den<br />

Ausgangstüren angebracht werden, damit die Gebäudenutzer vor Verlassen der<br />

Räumlichkeiten noch einmal darauf aufmerksam gemacht werden, zu kontrollieren, ob die<br />

Fenster in den Räumen auch tatsächlich geschlossen und auch das Licht überall ausgemacht<br />

wurde.<br />

5.1. Spezielle Maßnahmen in den Gemeindegebäuden<br />

In den folgenden Abschnitten erfolgt nun eine genauere Betrachtung der energetischen Ist-<br />

Situation der gemeindeeigenen Gebäude. Die Daten basieren auf den Erhebungsdaten,<br />

welche uns im Rahmen der Erhebungsarbeiten zur Verfügung gestellt wurden.<br />

Ausgehend von der energetischen Ist-Situation der Gebäude wurden basierend auf dem<br />

derzeitigen Energiebedarf Einsparpotentiale herausgearbeitet, wobei auch das zu Beginn<br />

erwähnte Datenmaterial herangezogen wurde. Der Energiebedarf und die Sparpotentiale<br />

wurden sowohl für jedes Gebäude im Einzelnen betrachtet, als auch als Summe am<br />

Gesamtenergiebedarf. Die Analyse der Einsparpotentiale erfolgte aufgrund der Betrachtung<br />

von möglichen baulichen, technischen und nutzerorientierten Maßnahmen.<br />

In den folgenden Abschnitten erfolgt nun eine Darstellung der erhobenen Gebäudedaten der<br />

öffentlichen Gebäude in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong>, sowie die energiebezogenen Daten der<br />

einzelnen Gebäude. Die Daten basieren auf den Erhebungsdaten, welche uns im Rahmen der<br />

Erhebungsarbeiten zur Verfügung gestellt wurden.<br />

EEE GmbH 135


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Ausgehend von der energetischen IST-Situation der Gebäude wurden basierend auf dem<br />

derzeitigen Energiebedarf Einsparpotentiale ermittelt, wobei ebenso das zuvor erwähnte<br />

Vergleichsmaterial herangezogen wurde.<br />

5.1.1. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte <strong>Zeulenroda</strong><br />

FRIEDRICH-SOLLE-SCHULE<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Schulgebäude<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1963<br />

Alter der Fenster: 14 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 3.625 m²<br />

Gebäudehüllflachen: Vollwärmeschutz<br />

Dämmstärke: Außenmauer, 30cm / OGD, 10 cm<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Kesselnennleistung: 400 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 2009<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Strom, Durchlauferhitzer<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 27.410 kWh/a<br />

Stromkosten: 5.170 €/a<br />

Wärmebedarf: 479.000 kWh/a<br />

Heizkosten: 27.410 €/a<br />

EEE GmbH 136


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Im Rahmen des Konjunkturpakets II erfolgten im Jahr 2009 bereits die ersten<br />

Optimierungsschritte am vorliegenden Gebäude. Es wurde eine energetische Sanierung am<br />

Gebäude vorgenommen, wobei gemäß den Informationen aus den Erhebungen ein<br />

Vollwärmeschutz am Gebäude angebracht wurde.<br />

Des Weiteren erfolgte ein Austausch des alten Ölkessels durch einen Gas-Brennwertkessel.<br />

Durch den Einbau eines Heizkessels auf Basis erneuerbarer Energieträger, hätten sich am<br />

vorliegenden Fall neben dem Effekt der Energieeinsparung durch die Wärmedämmung auch<br />

noch weitere Effekte in Richtung Klimaschutz durch eine höhere CO2 Entlastung ergeben.<br />

Denn durch den Einsatz von Pellets oder Hackschnitzel, hätte einerseits der Raum wo sich<br />

bisher der Öltank befand, als Lagerraum für die Rohstoffe genutzt werden können und<br />

andererseits würden durch die Verbrennung dieser erneuerbaren Rohstoffe weniger CO2<br />

Emissionen produziert werden.<br />

Im Hinblick auf das Heizungssystem sollte beim vorliegenden Gebäude auch überprüft<br />

werden, ob das Wärmeverteilsystem auch optimal einreguliert ist. Es ist auf alle Fälle<br />

empfehlenswert einen hydraulischen Abgleich vorzunehmen, da durch die optimale<br />

Einregulierung des Heizungssystems, kann beispielsweise der selbe Effekt erzielt werden, als<br />

wenn die Raumtemperatur um 1°C abgesenkt werden würde und es würden sich etwa 6%<br />

der Heizkosten einsparen lassen. Wenn an den öffentlichen Gebäuden eine Erneuerung im<br />

Hinblick auf den Heizkessel durchgeführt wird, sollte ebenfalls darauf geachtet werden, dass<br />

die alten Heizungspumpen, die oft noch eine Stufenschaltung aufweisen, auf<br />

drehzahlgeregelte Pumpen ausgetauscht werden, da diese einen um ca. 30% geringeren<br />

Energiebedarf aufweisen. Hier können sich weitere Energieeinsparungen erreichen lassen.<br />

Hinsichtlich weiterer Stromsparmaßnahmen sollte darauf geachtet werden, dass Schritt für<br />

Schritt ein Austausch von konventionellen Beleuchtungsmitteln auf energiesparende<br />

Lampen erfolgt und wenn die notwendigen finanziellen Mittel vorhanden sind, sollten auch<br />

tageslichtabhängige Regelungen eingebaut werden.<br />

EEE GmbH 137


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Neben den investiven Maßnahmen in Form von energetischen Sanierung der Gebäudehülle<br />

sollte vor allem in Schulgebäuden auf die ständige Bewusstseinsbildung und Schulung des<br />

Nutzerverhaltens geachtet werden (Beispiele siehe Punkt 5.4). Diese bewusstseinsbildende<br />

Maßnehmen sind im vorliegenden Fall rasch realisierbar und mit geringem Kostenaufwand<br />

realisierbar. Da am Gebäude erst kürzlich hohe Investitionen für die bisherigen<br />

Sanierungsmaßnahmen getätigt wurden, ist daher auch primär darauf zu achten, dass sich<br />

durch den bewussten Umgang mit Energie durch die Gebäudenutzer weitere Energie- und<br />

auch Kosteneinsparungen erreichen lassen.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Wärme: 14.370 kWh/a<br />

Sparpotential Strom: 1.371 kWh/a<br />

SCHULLANDHEIM<br />

- Schullandheim - Neubau<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Wohngebäude<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1950<br />

Alter der Fenster: 2 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 612 m²<br />

Gebäudehüllflächen: Vollwärmeschutz<br />

Dämmstärken: Außenmauer, 10cm / Dach, 20cm<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Pellets<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper, Fußbodenheizung<br />

Kesselnennleistung (Pelletskessel): 48 kW<br />

Kesselbaujahr (Pelletskessel): 2009<br />

EEE GmbH 138


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung / Solarthermisch<br />

- Schullandheim - Schulungsgebäude<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Schulgebäude<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 2000<br />

Alter der Fenster: 9 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 244,27 m²<br />

Gebäudehüllflächen: Vollwärmeschutz<br />

Dämmstärken: Dach 10 cm<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Pellets<br />

Art der Heizungsanlage: wird vom Schullandheim Neubau<br />

mitversorgt<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Energiedaten in Summe<br />

Strombedarf: 16.820 kWh/a<br />

Stromkosten: 3.204 €/a<br />

Heizenergiebedarf: 83.850 kWh/a<br />

Heizkosten: 4.800 €/a<br />

Gesamtausgaben für Energie: 8.225 €/a<br />

Energiebetrachtung in Summe - Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 98,07 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 19,67 kWh/m²*a<br />

EEE GmbH 139


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Erste Optimierungsmaßnahmen wurden bereits durch den Vollwärmeschutz getätigt, wobei<br />

vor allem beim vorliegenden Gebäude die Dämmung der Außenwände einen wesentlicher<br />

Aspekt darstellt, da diese teilweise aus Vollziegeln bestehen und somit einen fast doppelt so<br />

hohen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) aufweisen.<br />

Im Rahmen des Konjunkturpakets erfolge auch hier im Jahr 2009 ein Energieträgerwechsel<br />

von Heizöl auf Pellets, womit ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit erfolgte. Des<br />

Weiteren wurde die energetische Beschaffenheit der Gebäudehülle durch den Austausch der<br />

Fenster noch weiter verbessert, welcher vor 2 Jahren erfolgte.<br />

Zur Warmwasserbereitung wurde eine Solarthermieanlage installiert, was eine sehr<br />

effiziente Art der Warmwasserbereitstellung darstellt, da der Pelletskessel vor allem im<br />

Sommer nicht anspringen muss.<br />

Im Zuge dieser Sanierungsarbeiter erfolgte auch eine Erneuerung des<br />

Heizungsverteilungsnetzes, womit auch hier davon ausgegangen werden kann, dass das<br />

Heizungssystem optimal einreguliert ist und somit auch einen effizienten Betrieb<br />

gewährleistet.<br />

Im Hinblick auf die Wärmebereitstellung für die Raumwärme und das Warmwasser wurden<br />

bereits viele Maßnahmen getroffen und somit werden von unserer Seite her diesbezüglich<br />

keine weiteren Optimierungsvorschläge getroffen.<br />

Jedoch im elektrischen Bereich lassen sich bereits aus der Stromkennzahl<br />

Optimierungspotentiale vermuten, da diese eher im oberen Bereich angesiedelt ist. Es<br />

sollten die in Abschnitt 5.4 beschriebenen Maßnahmen besonders ins Auge gefasst werden.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Wärme: 2.515 kWh/a<br />

Sparpotential Strom: 1.682 kWh/a<br />

EEE GmbH 140


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

FRIEDRICH-REIMANN-SCHULE<br />

Friedrich-Reimann-Grundschule<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Schulgebäude<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1994<br />

Alter der Fenster: 16 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 2.243,56 m²<br />

Gebäudehüllflächen: lt. Erhebungen - Vollwärmeschutz<br />

Dämmstärken: keine Angaben<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Fernwärme<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 350 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 2005<br />

Heizungsbaujahr 1994<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper / Fußbodenheizung<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 48.437 kWh/a<br />

Stromkosten: 9.120 €/a<br />

Energiebedarf Fernwärme: 372.545 kWh/a<br />

Heizkosten: 39.130 €/a<br />

- Friedrich-Reimann -Altbau<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Schulgebäude<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

EEE GmbH 141


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1928<br />

Alter der Fenster: Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 220 m²<br />

Gebäudehüllflächen: keine Gebäudedämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Heizöl (4.078,00 l)<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 30 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1992<br />

Heizungsbaujahr 1980<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

Energiedaten<br />

Strom- und Heizkosten in der Schule inbegriffen<br />

Friedrich-Reimann-Turnhalle<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Turnhalle<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1994<br />

Alter der Fenster: 15 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 693,32 m²<br />

Gebäudehüllflächen: lt. Erhebungen - Vollwärmeschutz<br />

Dämmstärken: keine Angaben<br />

Wärmebereitstellung: wird von der Grundschule<br />

mitversorgt<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

EEE GmbH 142


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper / Fußbodenheizung<br />

Energiebetrachtung in Summe - Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 118 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 15,3 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Gemäß den Erhebungsdaten wurde am Gebäude und auch an der Turnhalle ein<br />

Vollwärmeschutz angebracht. In der Maßnahmenbeschreibung welche im Rahmen des<br />

Konjunkturpakets II durchgeführt wurden bzw. werden, ist beschrieben, dass für das<br />

vorliegende Gebäude eine energetische Sanierung, eine Solaranlage und ein Sonnenschutz<br />

vorgesehen sind. Da von einigen Maßnahmen nicht bekannt ist, ob sie nun bereits im Jahr<br />

2009 oder 2010 durchgeführt wurden, wird davon ausgegangen, dass sie (wenn sie noch<br />

nicht bereits umgesetzt sind) relativ bald realisiert werden, da sie ja ohnehin im<br />

Konjunkturprogramm II vorgesehen sind. Zusätzlich zu den geplanten Maßnahmen sollten<br />

jedoch auch die von uns vorgeschlagenen Optimierungsmöglichkeiten in Betracht gezogen<br />

werden, um weitere Energieeinsparungen erreichen zu können (siehe auch Abschnitt 5.4).<br />

Denn mit reduziertem Energiebedarf reduziert sich auch der Brennstoffeinsatz und somit<br />

auch zur CO2 Entlastung beiträgt.<br />

Bei der energetischen Sanierung der Gebäudehülle, sollte vor allem besonderes Augenmerk<br />

auf die Dämmung der obersten Geschoßdecke gelegt werden, wobei Dämmstärken von<br />

etwa 30 cm empfohlen werden. Auch die Außenmauerdämmung sollte bei mindestens 15 –<br />

20cm liegen, um entsprechende Energiekennzahlen erreichen zu können. Die<br />

Außenmauerdämmung ist vor allem im Altbau ein wesentlicher Faktor, da dieser aus<br />

Vollziegeln besteht und somit hohe Wärmedurchgangskoeffizienten aufweist.<br />

Um die Gebäudehülle dann in weiterer Folge noch mehr zu optimieren, sollte in den<br />

nächsten 3-5 Jahren auch ein Fenstertausch in Betracht gezogen werden.<br />

Hinsichtlich der Heizungsanlage und dem Wärmeverteilsystem sollten dieselben Vorschläge<br />

wie bei der Friedrich-Solle-Schule berücksichtigt werden.<br />

EEE GmbH 143


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Ebenso was die Stromsparmaßnahmen und das Nutzerverhalten betrifft, da sich die<br />

Stromkennzahl im vorliegenden Gebäude im oberen Mittel befindet und diesbezüglich somit<br />

Maßnahmen gesetzt werden sollten (siehe auch Abschnitt 5.4).<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Wärme: 11.176 kWh/a<br />

Sparpotential Strom: 9.687 kWh/a<br />

STÄDTISCHES MUSEUM<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Museum<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: zweiseitig angebunden<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1889<br />

Alter der Fenster: 6 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 1.716,55 m²<br />

Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 15 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 2000<br />

Heizungsbaujahr 2000<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper / Fußbodenheizung<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Strom<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 22.537 kWh/a<br />

Stromkosten: 4.429 €/a<br />

Heizwärmebedarf: 17.000 kWh/a<br />

Heizkosten : 10.448 €/a<br />

EEE GmbH 144


Kennzahlen<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Energiekennzahl Heizung: 10 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 13 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Da das vorliegende Gebäude ganzjährig genutzt wird und somit auch in den kälteren Herbst-<br />

und Wintermonaten dauerhaft beheizt wird, ist es empfehlenswert das Gebäude thermisch<br />

zu sanieren, wobei hier vor allem die Dämmung der obersten Geschoßdecke zu nennen ist.<br />

Weil das Gebäude zweiseitig an weitere Gebäude angrenzt sind die Wärmeverluste durch<br />

die Außenmauern an diesen Flächen bereits begrenzt, jedoch sollten wenn möglich auch<br />

Maßnahmen angedacht werden die Außenmauern zu dämmen, da diese aus Vollziegeln<br />

bestehen und somit auch relativ hohe Wärmedurchgangskoeffizienten aufweisen.<br />

Da das Gebäude jedoch ohnehin relativ gute Energiekennzahlen aufweist, ist die thermische<br />

Sanierung eher als längerfristige Optimierungsmaßnahme anzusehen. Es soll jedoch<br />

angemerkt werden, dass sich durch die Wärmedämmung Energie einsparen lässt, welche im<br />

vorliegenden Fall durch fossile Energieträger bereitgestellt wird. Diese Einsparung fossiler<br />

Energieträger trägt folglich auch zur CO2 Entlastung bei.<br />

Maßnahmen die ohne großen investiven Aufwand kurzfristig bereits zu Energieeinsparungen<br />

führen können, ist die Schulung des Nutzerverhaltens bzw. die Sensibilisierung auf den<br />

bewussten Umgang mit Energie (bspw. Ausschalten der Beleuchtung nach Verlassen des<br />

Raumes, Fenster schließen bevor man das Gebäude verlässt, Stoßlüften anstatt dauerlüften,<br />

etc.)<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Strom/Wärme: 1.186 kWh/a<br />

EEE GmbH 145


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

RÖTLEIN SCHULE<br />

- Rötlein Schule<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Schulgebäude<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1977<br />

Alter der Fenster: 14 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 3.313,3 m²<br />

Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />

Dämmstärken: Außenmauerdämmung 8cm<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Fernwärme<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 380 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1994<br />

Heizungsbaujahr 1994<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 68.453 kWh/a<br />

Stromkosten: 12.668,5 €/a<br />

Energiebedarf Fernwärme: 379.198 kWh/a<br />

Heizkosten : 35.654 €/a<br />

- Rötlein Turnhalle<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Turnhalle<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

EEE GmbH 146


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1977<br />

Alter der Fenster: 11 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 782,50 m²<br />

Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />

Dämmstärken: Außendämmung 8cm, Dämmung Dach<br />

EEE GmbH 147<br />

8cm<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Fernwärme<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 150 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1998<br />

Heizungsbaujahr 1998<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper/ Fußbodenheizung<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: siehe Rötlein Schule<br />

Stromkosten: siehe Rötlein Schule<br />

Energiebedarf Fernwärme: 54.11 kWh/a<br />

Heizkosten : 10.6920 €/a<br />

Energiebetrachtung in Summe - Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung Schule: 114,5 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Heizung Turnhalle: 69,1 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 20,7 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Gemäß den Informationen verfügen beide Objekte über eine Volldämmung, jedoch sind<br />

beim Schulgebäude keine Angabe über die Dämmstärken vorhanden.


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Im Rahmen der Maßnahmen des Konjunkturpakets ist die Dachdämmung als<br />

Sanierungsmaßnahme beschrieben. Diese sollte - wenn noch nicht erfolgt – auch unbedingt<br />

ausgeführt werden.<br />

Jedoch sollten die Dämmstärken mindestens 20 cm betragen, um die Wärmeverluste nach<br />

obenhin weitestgehend zu minimieren.<br />

Beim vorliegenden Schulgebäude und der Turnhalle sollte jedoch das größte Augenmerk auf<br />

Stromsparmaßnahmen gelegt werden, da sich die Energiekennzahl für Strom im oberen<br />

Bereich befindet und somit Sparpotential erkennbar ist (vgl. Abschnitt 5.4).<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Wärme Schule: 11.176 kWh/a<br />

Sparpotential Wärme Halle: 1.623 kWh/a<br />

Sparpotential Strom: 10.268 kWh/a<br />

BAUAMT/ BIBLIOTHEK<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Bauamt/ Bibliothek<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: zweiseitig angebunden<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1800<br />

Alter der Fenster: 15 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 1.579,95 m²<br />

Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 157 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1994<br />

Heizungsbaujahr 1994<br />

EEE GmbH 148


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Strom<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 17.684 kWh/a<br />

Stromkosten: 3.585 €/a<br />

Energiebedarf Erdgas: 206.965 kWh/a<br />

Heizkosten : 12.828,5 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 131 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 11,2 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Im vorliegenden Gebäude sollte vor allem versucht werden, die oberste Geschoßdecke zu<br />

dämmen, da die meiste Wärmemenge nach obenhin entweicht und sich somit große<br />

Energiemengen einsparen lassen. Im vorliegenden Gebäude werden auch Sparmaßnahmen<br />

durch den Austausch der Fenster gesehen, da diese ebenfalls eine große Verlustquelle<br />

darstellen können.<br />

Im vorliegenden Gebäude werden auch vor allem schnell realisierbare Sparpotentiale im<br />

elektrischen Bereich gesehen und zwar durch das eliminieren von Standby-Verlusten der im<br />

Gebäude vorhandenen Elektrogeräten (Anbringung von abschaltbaren Steckerleisten) und<br />

ebenfalls durch tageslichtabhängige Steuerung der Beleuchtung im Gangbereich.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Wärme: 10.348 kWh/a<br />

Sparpotential Strom: 3.537 kWh/a<br />

EEE GmbH 149


RATHAUS<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Rathaus<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1827<br />

Alter der Fenster: 15 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 1579,95 m²<br />

Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Gas<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 180 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1993<br />

Heizungsbaujahr 1993<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 59.736 kWh/a<br />

Stromkosten: 11.370 €/a<br />

Heizwärmebedarf: 927.522 kWh/a<br />

Heizkosten : 14.935 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 520.2 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 33,5 kWh/m²*a<br />

EEE GmbH 150


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Da das vorliegende Gebäude sehr hohe Kennzahlen im Wärme, als auch im Strombereich<br />

aufweist, sollte hier unbedingt versucht werden Maßnahmen zu finden, die sich relativ rasch<br />

umsetzen lassen.<br />

Am Rathaus ergeben sich keine Möglichkeiten Wärmedämmmaßnahmen am<br />

Außenmauerwerk vorzunehmen. Dennoch sollten Maßnahmen getroffen werden, zumindest<br />

die oberste Geschoßdecke bzw. das Dach zu dämmen. Auch ein Fenstertausch kann beim<br />

vorliegenden Gebäude bereits Einsparungen bringen. Was ebenfalls noch anzudenken wäre<br />

ist, da das Gebäude relativ große Gangbereiche aufweist, dass Maßnahmen getroffen<br />

werden die Türen zu den beheizten Nutzräumen entweder auszutauschen oder dicht zu<br />

bekommen, da die Wärme aus den Räumen nicht an die Gangräume und weiter über die<br />

Außentüren entweichen kann. Dies könnte ebenfalls Einsparpotentiale an Heizenergie<br />

bringen.<br />

Im Strombereich sollten auch große Bestrebungen angestellt werden, um den Strombedarf<br />

zu senken. Hierbei sollten die unterschiedlichen – und bereits auch bei den anderen<br />

öffentlichen Gebäuden vorgeschlagenen – Maßnahmen in Angriff genommen werden.<br />

Von einer definierten Person, sollte dann der Einsparerfolg kontrolliert werden, was im<br />

Rahmen der Energiebuchhaltung relativ einfach möglich ist, da sich dadurch die jährlich<br />

erzielten Einsparungen in einer Statistik erkenn lassen. Maßnahmen zur Stromeinsparung<br />

sollten vor allem die Eliminierung von Standby-Verlusten, das Anbringen von abschaltbaren<br />

Steckerleisten und der Ersatz der konventionellen Leuchtmittel auf energiesparende.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Wärme: 46.376 kWh/a<br />

Sparpotential Strom: 8.961 kWh/a<br />

EEE GmbH 151


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

KITA „VILLA-KINDERGLÜCK“<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Kindergarten<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1890<br />

Alter der Fenster: 20 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 235 m²<br />

Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Fernwärme<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 52 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1990<br />

Heizungsbaujahr 1985<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung/ Strom<br />

Energiedaten<br />

Es liegen keine energiebezogenen Daten vor, da die Kosten nicht von der Stadt übernommen<br />

werden.<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Da am vorliegenden Gebäude keine Energiedaten vorliegen und somit auch keine<br />

Vergleichswerte ermittelt werden können, sollten die in 5.4 dargestellten typischen<br />

Kennzahlen, mit den tatsächlichen verglichen werden. Da jedoch gemäß den<br />

Maßnahmenbeschreibungen im Konjunkturpaket II eine energetische Sanierung<br />

(Wärmedämmung und Fenstertausch) angedacht ist (bzw. evtl. schon durchgeführt wurden),<br />

werden von unserer Seite hier keine separaten Optimierungsvorschläge gesetzt.<br />

EEE GmbH 152


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

STADTHALLE MIT KEGELBAHN<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Stadthalle<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: einseitig angebunden<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1887<br />

Alter der Fenster: 15 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 2811,33 m²<br />

Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 350 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1994<br />

Heizungsbaujahr 1994<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper/ Warmluftheizung<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Strom<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 150.000 kWh/a<br />

Stromkosten: 30.581 €/a<br />

Energiebedarf Erdgas: 130.000 kWh/a<br />

Heizkosten : 24.730 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 46,2 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 53,4 kWh/m²*a<br />

EEE GmbH 153


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Beim vorliegenden Objekt, werden die größten Optimierungspotentiale im Strombereich<br />

gesehen. Vermutlich sind die größten Energieeinsparungen durch die Optimierung der<br />

energieintensiven Lüftungsanlage (wenn vorhanden) und vor allem durch die Beleuchtungen<br />

zu erzielen. Hier sollten weitestgehend energiesparende LED Beleuchtungskörper zum<br />

Einsatz kommen, welche die Stromkosten erheblich senken können. Es sollten jedoch beim<br />

vorliegenden Gebäude jegliche Maßnahmen untersucht werden, um Stromeinsparungen zu<br />

erreichen, denn gemäß von Vergleichskennzahlen, sind Stromeinsparungen von 75 MWh<br />

möglich – was eine nicht zu vernachlässigende Einsparung darstellt.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Strom: 75.000 kWh/a<br />

KITA „FROHE ZUKUNFT“<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Kindergarten<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1973<br />

Alter der Fenster: 10 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 1.637,4 m²<br />

Gebäudehüllflächen: Wärmedämmung vorhanden<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Gas<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 200 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 2009<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung/ Solarthermisch<br />

EEE GmbH 154


Energiedaten<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Strombedarf: 22.692 kWh/a<br />

Stromkosten: 4.364 €/a<br />

Heizwärmebedarf: 292.501 kWh/a<br />

Heizkosten : 18.466€/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 178,7 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 14 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Gemäß der Maßnahmenliste laut Konjunkturpaket II wurden am vorliegenden Gebäude<br />

bereits energetische Sanierungsmaßnahmen getroffen und zwar waren dies die Anbringung<br />

eines Vollwärmeschutzes, die Installierung einer Solarthermieanlage zur<br />

Warmwasserbereitung, als auch der Austausch des alten Heizkessels.<br />

Somit werden von unserer Seite her keine weiteren dringenden Optimierungspotentiale<br />

vorgeschlagen.<br />

MUSIKSCHULE<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Musikschule<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1934<br />

Alter der Fenster: 7 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 765 m²<br />

Gebäudehüllflächen: Wärmedämmung vorhanden<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Heizöl<br />

EEE GmbH 155


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 100 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1994<br />

Heizungsbaujahr 1994<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 4.100 kWh/a<br />

Stromkosten: 841 €/a<br />

Heizwärmebedarf: 105.105 kWh/a<br />

Heizkosten : 5.710 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 137,4 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 5,4 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Da die Energiekennzahlen in einem der Nutzungsart entsprechenden Bereich liegen, werden<br />

von unserer Seite her keine dringenden Optimierungsmaßnahmen gesehen.<br />

FRIEDRICH-ENGELS-TURNHALLE<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Turnhalle<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1909<br />

Alter der Fenster: 13 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 1352,36 m²<br />

EEE GmbH 156


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />

Dämmstärken: Außendämmung 10cm, Dämmung<br />

Dach 10cm<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 100 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 2009<br />

Heizungsbaujahr 1995<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper/ Fußbodenheizung<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung/ Solarthermisch<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 28.621 kWh/a<br />

Stromkosten: 5.358 €/a<br />

Heizwärmebedarf: 186.674 kWh/a<br />

Heizkosten : 11.381 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 138,3 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 21,2 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Da trotz der guten WD die EKZ über dem Durchschnittsbereich liegen, werden von unserer<br />

Seite her dennoch große Sparpotentiale vermutet. Es können jedoch keine genauen<br />

Vorschläge gemacht werden, da dazu eine tiefergehende Analyse des Objekts notwendig<br />

gewesen wäre.<br />

Hier wird vor allem hinsichtlich der Stromsparmaßnahmen der Ansatz bei den<br />

Gebäudenutzern gesehen. Ein weiterer Ansatzpunkt vor allem bei Turnhallen sind<br />

vorwiegend auch die Fenster, welche große Wärmeverlustquellen darstellen können. Da<br />

diese im vorliegenden Fall ein Alter von 13 Jahren aufweisen kann der erhöhte<br />

Heizwärmebedarf der Halle vielleicht sogar auf diese zurückgeführt werden.<br />

EEE GmbH 157


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Es sollte auf alle Fälle kontrolliert werden, ob sich in der Halle nicht Fenster befinden, die<br />

dauerhaft gekippt sind und somit die großen Wärmeverluste darstellen und für den<br />

erhöhten Heizwärmebedarf verantwortlich sind.<br />

Um Stromeinsparungen zu erreichen, sollte vor allem im Beleuchtungsbereich (wenn keine<br />

Lüftung vorhanden) angesetzt werden.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Wärme: 46.669 kWh/a<br />

Sparpotential Strom: 5.724 kWh/a<br />

LUDWIG-JAHN-TURNHALLE<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Turnhalle<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1932<br />

Alter der Fenster: 15 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 613,25 m²<br />

Gebäudehüllflächen: Teildämmung<br />

Dämmstärken: Dämmung OGD 10cm<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 180 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1992<br />

Heizungsbaujahr 1992<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

EEE GmbH 158


Energiedaten<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Strombedarf: 5.182 kWh/a<br />

Stromkosten: 1.034 €/a<br />

Heizwärmebedarf: 113.841 kWh/a<br />

Heizkosten : 7.583 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 185,6 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 8,5 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Am vorliegenden Objekt wird ein großes Wärmesparpotential durch Dämmung gesehen und<br />

ebenso durch die Erneuerung der Fenster gesehen. Im elektrischen Bereich sind ohne eine<br />

genauere Gebäudeanalyse hier keine direkten Potentiale erkennbar, da die Stromkennzahl<br />

ohnehin sehr niedrig ist.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Wärme: 56.920 kWh/a<br />

FRIEDHOF - LEICHENHALLE<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Leichenhalle<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1962<br />

Alter der Fenster: 20 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 68 m²<br />

Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />

EEE GmbH 159


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 24 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1998<br />

Heizungsbaujahr 1998<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Strom<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 71.752 kWh/a<br />

Stromkosten: 5.366 €/a<br />

Heizwärmebedarf: 70.742 kWh/a<br />

Heizkosten : 4.271 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 1.040 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 1.055 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Beim vorliegenden Objekt könnte sich eine Umrüstung auf Strahlungsheizungen im<br />

Heizwärmebedarf positiv auswirken. Des Weiteren wird vermutet, dass sich der große<br />

Heizwärmebedarf auch auf die schlechte thermische Beschaffenheit des Objekts und die<br />

damit verbundenen großen Wärmeverluste verbunden ist.<br />

Der Einsatz von Strahlungsheizungen macht nämlich deswegen für das betreffende Objekt<br />

und seine Nutzung Sinn, da die Strahlungswärmesysteme erfahrungsgemäß mit 3 bis 5 °C<br />

geringerer Raumlufttemperatur bei gleichem körperlichen Wohlbefinden auskommen und<br />

so auch die Verluste nach außen minimieren.<br />

Da die energiebezogene Kennzahl beim vorliegenden Objekt über dem Durchschnitt für<br />

Friedhöfe und Leichenhallen liegt, ist auch hier nach entsprechenden Einsparmöglichkeiten<br />

zu suchen.<br />

EEE GmbH 160


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die unten stehenden Werte ergeben sich aus den Differenzen zu erfahrungsgemäßen<br />

Energiekennzahlen zu den realen.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Wärme: 35.371 kWh/a<br />

Sparpotential Strom: 3.588 kWh/a<br />

FEUERWEHR ZEULENRODA (ALT- U. NEUBAU)<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Feuerwehrhaus<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: einseitig angebunden<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1933<br />

Alter der Fenster: 13 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 917 m²<br />

Gebäudehüllflächen: Teildämmung<br />

Dämmstärken: Dämmung Dach 10cm<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 115 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1994<br />

Heizungsbaujahr 1994<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper/ Fußbodenheizung<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 17.297 kWh/a<br />

Stromkosten: 6.756 €/a<br />

EEE GmbH 161


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Energiebedarf Erdgas: 134.190 kWh/a<br />

Heizkosten : 8.393 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 146,4 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 18,9 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Da die Energiekennzahlen für Strom und Wärme beim vorliegenden Feuerwehrgebäude im<br />

normalen Bereich liegen, werden von unserer Seite her im speziellen nun keine dringenden<br />

Optimierungsmaßnahmen vorgeschlagen. Um konkrete Aussagen treffen zu können ist eine<br />

tiefergehende Analyse vonnöten.<br />

JUGENDCLUB „RÖMER“<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Jugendclub<br />

Nutzungsart: keine Angabe<br />

Lage: keine Angabe<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1987<br />

Alter der Fenster: 2 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 551 m²<br />

Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />

Dämmstärken: Außenmauer 10cm, OGD 16cm, Dach<br />

16cm<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 31 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 2009<br />

Heizungsbaujahr 2009<br />

EEE GmbH 162


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper/Fußbodenheizung/<br />

Warmluftheizung<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Durlauferhitzer<br />

Energiedaten<br />

Zum vorliegenden Gebäude liegen keine energiebezogenen Daten vor. Jedoch aufgrund der<br />

Angaben zum Gebäude sind keine Optimierungspotentiale erkennbar, da bereits<br />

Maßnahmen getroffen wurden, um Energieeinsparungen zu erreichen und somit auch zur<br />

CO2-Entlastung beizutragen. Gemäß den Angaben ist ersichtlich, dass eine energetische<br />

Sanierung im Bezug auf die Gebäudehülle (Dämmung der Hüllflächen, Fenstertausch) und<br />

ebenso im Bezug auf das Heizungssystem durchgeführt wurden.<br />

SCHIEßHAUS<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Schießhaus<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1837<br />

Alter der Fenster: 20 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 937 m²<br />

Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1997<br />

Heizungsbaujahr 1997<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: keine Angaben<br />

EEE GmbH 163


Energiedaten<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Strombedarf: 8.122 kWh/a<br />

Stromkosten: 1.577 €/a<br />

Energiebedarf Erdgas: 28.059 kWh/a<br />

Heizkosten : 1.799 €/a<br />

Gesamtbedarf für Energie: 36.180,00 kWh/a<br />

Gesamtausgaben für Energie: 3.167,83 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 29,9 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 8,7 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Am vorliegenden Gebäude lassen sich aufgrund der fehlenden thermischen Isolierung am<br />

Gebäude, Sparpotentiale durch Dämmmaßnahmen vermuten. Hier stellt vor allem die<br />

Dämmung der obersten Geschoßdecke einen wesentlichen Aspekt dar, da die meiste Wärme<br />

nach oben hin entweicht.<br />

Große Sparpotentiale – vor allem im elektrischen Bereich – werden durch die Änderung des<br />

Nutzerverhaltens gesehen.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Wärme: 4.209 kWh/a<br />

Sparpotential Strom: 406 kWh/a<br />

KITA „SONNENSCHEIN“<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Kindergarten<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

EEE GmbH 164


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1976<br />

Alter der Fenster: 4 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 2217,71 m²<br />

Gebäudehüllflächen: Wärmedämmung vorhanden<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Fernwärme<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 250 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1994<br />

Heizungsbaujahr 1976<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 42.478 kWh/a<br />

Stromkosten: 7.258 €/a<br />

Energiebedarf Fernwärme: 267.500 kWh/a<br />

Heizkosten : 28.472 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 120,7 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 19,2 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Größere Potentiale werden daher hier eher im Bereich der elektrischen Energie gesehen, da<br />

Stromsparmaßnahmen auch ohne großen kostenintensiven Aufwand realisiert und rasche<br />

Einsparungen erzielt werden können. Stromsparmaßnahmen sind vor allem durch den<br />

Schrittweisen Austausch der Beleuchtungskörper auf effizientere Leuchtmittel und ebenso<br />

den Einsatz von tageslichtabhängigen Regelungen. Wenn zur Beleuchtung beispielsweise<br />

Leuchtstofflampen eingesetzt werden, sollten Möglichkeiten gesucht werden, diese auf den<br />

neusten Stand der Technik zu bringen.<br />

EEE GmbH 165


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Denn beispielsweise gibt es auch bei der Energieeffizienz verschiedener Leuchtstofflampen<br />

deutliche Unterschiede. So sind z.B. neue T5-Dreibanden-Leuchtstofflampen wesentlich<br />

effizienter als die älteren T16/T8 Modelle.<br />

Ebenso ist der Einsatz von Reflektoren (und die kontinuierliche Reinigung dieser) ein<br />

wesentlicher Punkt in Sachen Beleuchtung. Häufig werden hier weiße Reflektoren<br />

eingesetzt, die nur ca. 75% des von der Lampe erzeugten Lichts reflektieren. Neuere<br />

Aluminiumreflektoren hingegen, erreichen Reflektionsgrade von bis zu 95% und ermöglichen<br />

somit eine bessere Lichtausbeute. Dementsprechend kann dann die Lampe sparsamer<br />

ausfallen und somit werden gleichzeitig die Stromkosten reduziert. Reflektoren sind auch<br />

einfach zum nachrüsten erhältlich.<br />

Auch bei den eingesetzten Vorschalgeräten gibt es deutliche Unterschiede. Die Aufgabe von<br />

Vorschaltgeräten ist grundsätzlich, den Start und den Betrieb der Leuchtmittel zu regeln.<br />

Im Vergleich zu konventionellen (KVG) oder verlustarmen Vorschaltgeräten (VVG)<br />

bieten modernere elektronische Vorschaltgeräte (<strong>EV</strong>G) Effizienzvorteile von bis zu 30%. Zum<br />

Beispiel nimmt das System Lampe-KVG zum Betrieb einer effizienten Leuchtstofflampe mit<br />

36 Watt Leistung insgesamt etwa 45 Watt Leistung auf. Ein VVG reduziert die Systemleistung<br />

um etwa 3 Watt. Wird jedoch ein hochwertiges <strong>EV</strong>G eingesetzt, kann die Systemleistung<br />

sogar unter 36 Watt liegen, da die Leuchtstofflampe beim Betrieb an einem <strong>EV</strong>G effizienter<br />

arbeitet.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Strom: 2.124 kWh/a<br />

FREIZEITZENTRUM<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Freizeitzentrum<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: einseitig angebunden<br />

EEE GmbH 166


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1939<br />

Alter der Fenster: 16 Jahre<br />

Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />

Dämmstärken: keine Angabe<br />

Zum vorliegenden Gebäude liegen keine weiteren energiebezogenen Daten vor. Da jedoch<br />

gemäß den Angaben eine Wärmedämmung besteht, wird im Hinblick auf die energetische<br />

Sanierung hier kein dringendes Optimierungspotential gesehen.<br />

BAUHOF<br />

- Hauptgebäude<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Bauhof<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1998<br />

Alter der Fenster: 12 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 320 m²<br />

Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 42 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1998<br />

Heizungsbaujahr 1998<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

EEE GmbH 167


Energiedaten<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Strombedarf: 8.106 kWh/a<br />

Stromkosten: 1.548 €/a<br />

Energiebedarf Erdgas: 45.990 kWh/a<br />

Heizkosten : 3.029 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 143,7 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 25,3 kWh/m²*a<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Strom: 811 kWh/a<br />

- Garage<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Bauhof<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1998<br />

Alter der Fenster: 11 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 284 m²<br />

Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 25 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1998<br />

Heizungsbaujahr 1998<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Strom<br />

EEE GmbH 168


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die Kosten für die Garage sind in den Energiekosten im Hauptgebäude inbegriffen.<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Beim vorliegenden Gebäude werden vorwiegend Sparpotentiale im Strombereich gesehen,<br />

welche vor allem durch die Änderung des Nutzerverhaltens erreicht werden können. Es ist<br />

auf alle Fälle auch empfehlenswert die Beleuchtung die häufig in Betrieb ist, auf<br />

energieeffiziente Leuchtmittel auszutauschen.<br />

SCHULLANDHEIM<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Wohnhaus<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Beheizte Nutzfläche: 77 m²<br />

Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Hartholz / Kohle<br />

Art der Heizungsanlage: Einzelofenheizung<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Sonstige<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 2.500 kWh/a<br />

Stromkosten: 800 €/a<br />

Heizwärmebedarf: 9.480 kWh/a<br />

Heizkosten : 2.500 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 123,12 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 32,5 kWh/m²*a<br />

EEE GmbH 169


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Beim Schullandheim-Wohnhaus wird aufgrund der Nutzungsart auf alle Fälle eine<br />

thermische Sanierung der Gebäudehülle (vor allem der obersten Geschoßdecke bzw. des<br />

Daches) vorgeschlagen. Des weiteren sollten die Gebäudenutzer auf den bewussten Umgang<br />

mit Energie geschult werden, denn neben investiven Maßnahmen in Form von<br />

energetischen Sanierung der Gebäudehülle sollte vor allem in Schulgebäuden auf die<br />

ständige Bewusstseinsbildung und Schulung des Nutzerverhaltens geachtet werden<br />

(Beispiele siehe Punkt 5.4).<br />

Diese bewusstseinsbildenden Maßnahmen sind im generellen rasch realisierbar und mit<br />

geringem Kostenaufwand realisierbar.<br />

Im Hinblick auf Stromsparmaßnahmen sollte darauf geachtet werden, dass Schritt für Schritt<br />

ein Austausch von konventionellen Beleuchtungsmitteln auf energiesparende Lampen<br />

erfolgt und wo notwendig auch Bewegungsschalter eingebaut werden.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Wärme: 1.422 kWh/a<br />

Sparpotential Strom: 750 kWh/a<br />

5.1.2. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte <strong>Triebes</strong><br />

RATHAUS - TRIEBES<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Rathaus<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1675<br />

Alter der Fenster: 15 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 598,48 m²<br />

EEE GmbH 170


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 12.562 kWh/a<br />

Stromkosten: 2.354 €/a<br />

Heizwärmebedarf: 103.216 kWh/a<br />

Ausgaben Wärme: 6.187 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 131,65 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 16 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Am vorliegenden Gebäude wird aufgrund der thermischen Beschaffenheit der Gebäudehülle<br />

und des noch nicht allzu hohen Fensteralters kein dringender thermischer Sanierungsbedarf<br />

gesehen. Da auch die strombezogene Kennzahl im normalen Bereich im Bezug auf die<br />

Gebäudenutzung ist, wird auch hier kein großes Sparpotential erkannt.<br />

GRUND- UND REGELSCHULE - TRIEBES<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Schulgebäude<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1989<br />

EEE GmbH 171


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Alter der Fenster: 14 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 4813,1 m²<br />

Gebäudehüllflächen: Teildämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Heizöl<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 42.700 kWh/a<br />

Stromkosten: 7.901 €/a<br />

Energiebedarf Heizöl: 457.660 kWh/a<br />

Heizkosten : 25.141 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 95,1 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 8,9 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Bei der Grund- und Regelschule in <strong>Triebes</strong> können von unserer Seite her im Wärmebereich<br />

keine konkreten Wärmesparpotentiale vorgeschlagen werden, da das Gebäude trotz eines<br />

fehlenden Vollwärmeschutzes und Fenster im Alter von 14 Jahren, dennoch relativ gute<br />

Energiekennzahlen aufweist. Um konkrete Aussagen über potentielle bzw. weitere<br />

Wärmesparmöglichkeiten treffen zu können wäre eine tiefer gehende Analyse des Gebäudes<br />

notwendig. Im Strombereich lassen sich jedoch größere Einsparmöglichkeiten vermuten, da<br />

die Stromkennzahl dennoch über den typischen Werten für eine derartige Gebäudenutzung<br />

liegen. Es sollte darauf geachtet werden, dass Schritt für Schritt ein Austausch von<br />

konventionellen Beleuchtungsmitteln auf energiesparende Lampen erfolgt und wenn die<br />

notwendigen finanziellen Mittel vorhanden sind, sollten auch tageslichtabhängige<br />

Regelungen eingebaut werden.<br />

EEE GmbH 172


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Neben den investiven Maßnahmen sollte vor allem in Schulgebäuden auf die ständige<br />

Bewusstseinsbildung und Schulung des Nutzerverhaltens geachtet werden (Beispiele siehe<br />

Punkt 5.4). Diese bewusstseinsbildenden Maßnahmen sind relativ rasch und mit geringem<br />

Kostenaufwand realisierbar.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Strom: 4.270 kWh/a<br />

WOHNHAUS + TURNHALLE SPIELWIESE - TRIEBES<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Wohnhaus + Turnhalle Spielwiese<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1960<br />

Alter der Fenster: 4 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 680 m²<br />

Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Heizöl<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 58,5 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 2009<br />

Heizungsbaujahr 2009<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 14.120 kWh/a<br />

Stromkosten: 2.602 €/a<br />

EEE GmbH 173


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Energiebedarf Heizöl: 96.913 kWh/a<br />

Heizkosten : 7.038 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 139,6 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 20,8 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Beim vorliegenden Objekt sind keine dringenden thermischen Sanierungspotentiale<br />

erkennbar, da eine Volldämmung vorhanden ist und die Fenster ebenfalls erst erneuert<br />

wurden, was auf eine gute thermische Beschaffenheit der Gebäudehülle schließen lässt.<br />

Jedoch lassen sich im Strombereich größere Einsparmöglichkeiten vermuten, was vor allem<br />

für den Beleuchtungsbereich und den Bereich des Nutzerverhaltens gilt. Es sind vor allem im<br />

Hinblick auf die Turnhalle die in Punkt vorgeschlagenen Möglichkeiten und Maßnahmen für<br />

dieses Objekt zu durchleuchten und die passendsten Maßnahmen dann auch Schritt für<br />

Schritt umzusetzen. Um hier konkrete Sparpotentiale zu definieren wäre eine genauere<br />

Analyse des Objekts notwendig gewesen.<br />

Erfahrungsgemäß lieg jedoch ein Schwerpunkt bei Optimierungs- und Einsparmöglichkeiten<br />

in Sportstätten bzw. Turnhallen vor allem im Bereich der elektrischen Energie und der<br />

Warmwasserbereitung. Denn in Sportanlagen kommen sehr häufig energieintensive<br />

Belüftungs- und Beleuchtungsanlagen zum Einsatz, welche zu hohen Stromkosten führen<br />

können. Ebenfalls könnte im Bereich der Lüftungsanlagen (wenn vorhanden) darauf<br />

geachtet werden, dass die Belüftungszeiten dem Bedarf bzw. der Gebäudenutzung<br />

angepasst wird. Es sollte versucht werden, wenn für die Steuerung der Lüftungsanlage<br />

Stufenschaltungen vorhanden sind, FU (Frequenzumrichter) zu installieren, um die Anlage<br />

drehzahlvariabel betreiben zu können und die Lüftungsstärke auch effizienter dem Bedarf<br />

anpassen zu können.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Strom: 4.236 kWh/a<br />

EEE GmbH 174


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

WINKELMANN’SCHES HAUS - TRIEBES<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Tourismusgebäude<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1617<br />

Alter der Fenster: 10 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 48 m²<br />

Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1999<br />

Heizungsbaujahr 1999<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

Energiedaten<br />

Ausgaben Wärme: 1.232 €/a<br />

Ausgaben Strom 212 €/a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Da die Energiekosten beim vorliegenden Gebäude ohnehin relativ niedrig sind und diese<br />

wahrscheinlich durch die thermische Beschaffenheit und das Nutzerverhalten nicht<br />

wesentlich geändert werden können, werden von unserer Seite hier keine<br />

Optimierungsmaßnahmen vorgeschlagen. Das Gebäude ist jedoch dennoch in den<br />

Energiebedarf der Gemeinde mit einzubeziehen, da es zum Gebäudebestand gehört.<br />

EEE GmbH 175


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

SPORT- UND FREIZEITHALLE - TRIEBES<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Wohnhaus + Turnhalle Spielwiese<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1989<br />

Alter der Fenster: 8 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 1793,11 m²<br />

Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Heizöl<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 140 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1993<br />

Heizungsbaujahr 1993<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper/ Fußbodenheizung<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 14.535 kWh/a<br />

Stromkosten: 2.634 €/a<br />

Energiebedarf Heizöl: 58.800 kWh/a<br />

Heizkosten : 5.002 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 32,8 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 8,1 kWh/m²*a<br />

EEE GmbH 176


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Bei der Sport- und Freizeithalle in <strong>Triebes</strong>, werden gemäß unseren Abschätzungen im<br />

Bereich der Wärme keine großen Sparpotentiale vermuten, da am Gebäude eine<br />

Volldämmung vorhanden ist und die wärmebezogene Energiekennzahl ohnehin niedrig ist.<br />

Ebenso wird im Hinblick auf mögliche Stromsparmaßnahmen kein dringendes<br />

Optimierungspotential gesehen, da die Energiekennzahl in einen vertretbaren und<br />

gebäudetypischen Bereich liegt.<br />

FRIEDHOF - TRIEBES<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Leichenhalle<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Beheizte Nutzfläche: 157,25 m²<br />

Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Kohle<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 3.500 kWh/a<br />

Stromkosten: 700 €/a<br />

Energiebedarf Kohle: 3.563 kWh/a<br />

Heizkosten : 119 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 22,7 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 22,3 kWh/m²*a<br />

EEE GmbH 177


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Beim vorliegenden Objekt wird grundsätzlich ein Brennstoffwechsel vorgeschlagen. Zur<br />

Herstellung eines angenehmen Raumklimas könnten beispielsweise Strahlungsheizungen<br />

eingesetzt werden. Auch durch den Einsatz sparsamer Lampen und Gerätschaften lassen sich<br />

Sparpotentiale erkennen.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Wärme: 890,6 kWh/a<br />

Sparpotential Strom: 175 kWh/a<br />

5.1.3. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Niederböhmersdorf<br />

DORFGEMEINSCHAFTSHAUS - NIEDERBÖHMERSDORF<br />

Stammdaten:<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1999<br />

Alter der Fenster: 11 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 238 m²<br />

Gebäudehüllflächen: Teildämmung<br />

Dämmstärken: Dämmung Dach 15cm<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Heizöl<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Kesselnennleistung: 25 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1999<br />

Heizungsbaujahr 1999<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

EEE GmbH 178


Energiedaten<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Strombedarf: 1.945 kWh/a<br />

Stromkosten: 536 €/a<br />

Wärmebedarf: 20.972 kWh/a<br />

Heizkosten : 1.490 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 88,12 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 8,2 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Beim vorliegenden Gebäude werden die größeren Sparpotentiale im Wärmebereich<br />

gesehen, was sich hier vor allem durch die thermische Isolierung des Gebäudes und durch<br />

die Änderung des Nutzerverhaltens vermutet wird.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Wärme: 7.340,2 kWh/a<br />

5.1.4. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Pahren<br />

KITA „HAINSCHLÖSSCHEN“ - PAHREN<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Kindergarten<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1786<br />

Alter der Fenster: 16 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 300 m²<br />

Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Nahwärme (Biogasanlage)<br />

EEE GmbH 179


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 1992<br />

Heizungsbaujahr 1992<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 4.000 kWh/a<br />

Stromkosten: 632,5 €/a<br />

Wärmebedarf : 50.650 kWh/a<br />

Ausgaben Wärme: 5.065 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 168,8 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 13,33 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Am vorliegenden Objekt konnten keine konkreten Sanierungspotentiale ermittelt werden,<br />

jedoch sollten die in Punkt 5.4 vorgeschlagenen Möglichkeiten und Maßnahmen<br />

berücksichtigt werden, um am Gebäude Einsparungen zu erzielen und einen sparsamen und<br />

für die Gebäudenutzer behaglichen Betrieb gewährleisten zu können.<br />

VEREINSHAUS - PAHREN<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Vereinsgebäude<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1946<br />

EEE GmbH 180


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Alter der Fenster: 10 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 300 m²<br />

Gebäudehüllflächen: Volldämmung<br />

Dämmstärken: Außendämmung 10cm, Dämmung<br />

Dach 10cm<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Nahwärme (Biogasanlage)<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper/ Fußbodenheizung<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Zentralheizung<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 1.746 kWh/a<br />

Stromkosten: 370 €/a<br />

Wärmebedarf: 16.685 kWh/a<br />

Heizkosten : 1.669 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 55,6 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 5,8 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Am vorliegenden Gebäude wurden aufgrund der thermischen Beschaffenheit und der<br />

niedrigen Energiekennzahlen keine dringenden Sanierungspotentiale erkannt.<br />

EEE GmbH 181


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

DORFGEMEINSCHAFTSHAUS - PAHREN<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: öffentliches Gebäude<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: einseitig angebunden<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1880<br />

Alter der Fenster: 15 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 85 m²<br />

Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Brennholz<br />

Art der Heizungsanlage: Einzelofenheizung/ Kachelofen<br />

Art der Wärmeverteilung: Sonstige<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Durchlauferhitzer<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 7.881 kWh/a<br />

Stromkosten: 1.365 €/a<br />

Wärmebedarf: 16.500 kWh/a<br />

Heizkosten : 825 €/a<br />

Gesamtbedarf für Energie: 21.381 kWh/a<br />

Gesamtausgaben für Energie: 1.082,51 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Heizung: 194,12 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 92,7 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Am vorliegenden Gebäude werden im Wärmeberich große Einsparmöglichkeiten vermutet.<br />

Vor allem wird als großer Verlustfaktor die fehlende Wärmedämmung gesehen.<br />

EEE GmbH 182


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Diesbezüglich ist es vor allem wichtig die oberste Geschoßdecke mit etwa 20cm zu dämmen<br />

und zumindest auch die Nordseite des Gebäudes. Es sollten auch die eingestellten<br />

Raumtemperaturen im Gebäude und auch die vordefinierten Heizzeiten. Auch das<br />

Nutzerverhalten ist im Dorfgemeinschaftshaus ein wesentlicher Ansatzpunkt um Strom und<br />

Wärmeenergie einzusparen. Die Gebäudenutzer sollten ebenfalls auf den bewussten<br />

Umgang mit Energie geschult werden, damit nicht unnötig Energie verloren geht (z.B.<br />

Fenster schließen und Licht abschalten beim Verlassen der Räume, Trennung der nicht mehr<br />

benötigten Geräte vom Stromkreis, Eliminierung von Standby-Verlusten).<br />

Da das Gebäude auch eine relativ hohe Stromkennzahl aufweist, sollten die im Betrieb<br />

stehenden Gerätschaften und Beleuchtungsmittel genauer durchleuchtet und überprüft<br />

werden, da hier ein großes Sparpotenital gesehen wird. Wenn notwendig, sollten<br />

Maßnahmen getroffen werden, alte und energieintensive Geräte (z.B. Kühlschränke, etc.)<br />

durch neue zu ersetzen.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Heizung: 5.775 kWh/m²*a<br />

Sparpotential Strom: 5.516,7 kWh/m²*a<br />

5.1.5. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Weckersdorf<br />

FEUERWEHRGERÄTEHAUS - WECKERSDORF<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Feuerwehrgebäude<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 2002<br />

Alter der Fenster: 8 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 89,06 m²<br />

EEE GmbH 183


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Strom<br />

Heizungsbaujahr 2002<br />

Heizung: Elektroheizung<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Strom<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 4.143,5 kWh/a<br />

Stromkosten: 961,5 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Strom/Wärme: 46,6 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Aufgrund des relativ geringen Gebäudealters und der niedrigen Energiekennzahl war am<br />

vorliegenden Objekt kein dringendes Sparpotential ermittelbar.<br />

JUGENDCLUB - WECKERSDORF<br />

Stammdaten:<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Beheizte Nutzfläche: 40 m²<br />

Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Durchlauferhitzer<br />

EEE GmbH 184


Energiedaten<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Strombedarf: 1.275 kWh/a<br />

Stromkosten: 326 €/a<br />

Wärmebedarf: 13.527 kWh/a<br />

Heizkosten : 970 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Wärme: 338,2 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 31,9 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Beim Jugendclub Weckersdorf werden vorwiegend große Sparpotentiale durch eine<br />

Änderung des Nutzerverhaltens vermutet und des Weiteren durch die Wärmedämmung der<br />

obersten Geschoßdecke. Es sollten auch die eingestellten Heizzeiten überprüft werden und<br />

diese den Bedarfszeiten angepasst werden. Auch die eingestellte Raumtemperatur ist ein<br />

nicht unwesentlicher Faktor, welcher überprüft werden sollte, denn beispielsweise lassen<br />

sich durch die Reduzierung der eingestellten Raumtemperatur um 1°C etwa 6% des<br />

Energiebedarfs senken.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Wärme: 8.116 kWh/a<br />

Sparpotential Strom: 510 kWh/a<br />

5.1.6. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Stelzendorf<br />

FEUERWEHRGERÄTEHAUS - STELZENDORF<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: Feuerwehrgebäude<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

EEE GmbH 185


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Baujahr: 1999<br />

Alter der Fenster: 10 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 59,50 m²<br />

Gebäudehüllflächen: Teildämmung<br />

Wärmebereitstellung: Elektroheizung<br />

Heizungsbaujahr 2002<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Durchlauferhitzer<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 3.648 kWh/a<br />

Stromkosten: 750 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Wärme/Strom: 60,8 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Am Feuerwehrgebäude in Stelzendorf wird kein dringendes Optimierungspotential gesehen,<br />

da sich der Energiebedarf ohnehin in einem normalen Bereich befindet. Jedoch sollten im<br />

Hinblick auf die Erzielung von möglichen Einsparungen die in Punkt 5.4 genannten<br />

Maßnahmen berücksichtigt werden.<br />

5.1.7. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Dörtendorf<br />

DORFGEMEINSCHAFTSHAUS - DÖRTENDORF<br />

Stammdaten:<br />

Gebäudeart: öffentliches Gebäude<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

EEE GmbH 186


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Baujahr: 2001<br />

Alter der Fenster: 9 Jahre<br />

Beheizte Nutzfläche: 262,9 m²<br />

Gebäudehüllflächen: Teildämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />

Kesselnennleistung 26 kW<br />

Kesselbaujahr (Gaskessel): 2001<br />

Heizungsbaujahr 2001<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Durchlauferhitzer<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 5.867 kWh/a<br />

Stromkosten: 1.143 €/a<br />

Energiebedarf Erdgas: 38.760 kWh/a<br />

Heizkosten : 2.307 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Wärme: 147,4 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 22,3 kWh/m²*a<br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Am vorliegenden Gebäude werden im Wärmeberich große Einsparmöglichkeiten vermutet.<br />

Da keine konkreten Angaben über die Art der Wärmedämmung am Gebäude vorhanden<br />

sind, soll an dieser Stelle hinzugefügt werden, dass es vor allem wichtig ist die oberste<br />

Geschoßdecke mit etwa 20cm zu dämmen und zumindest auch die Nordseite des Gebäudes.<br />

Es sollten auch die eingestellten Raumtemperaturen im Gebäude und auch die<br />

vordefinierten Heizzeiten. Auch das Nutzerverhalten ist im Dorfgemeinschaftshaus ein<br />

wesentlicher Ansatzpunkt um Strom und Wärmeenergie einzusparen.<br />

EEE GmbH 187


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die Gebäudenutzer sollten ebenfalls auf den bewussten Umgang mit Energie geschult<br />

werden, damit nicht unnötig Energie verloren geht (z.B. Fenster schließen und Licht<br />

abschalten beim Verlassen der Räume, Trennung der nicht mehr benötigten Geräte vom<br />

Stromkreis, Eliminierung von Standby-Verlusten).<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Wärme: 11.628 kWh/a<br />

Sparpotential Strom: 880 kWh/a<br />

5.1.8. Optimierungspotentiale - öffentliche Objekte Kleinwolschendorf<br />

FEUERWEHRGERÄTEHAUS - KLEINWOLSCHENDORF<br />

Stammdaten:<br />

Nutzungsart: ganzjährig<br />

Lage: freistehend<br />

Gebäudetyp: Massivbau<br />

Beheizte Nutzfläche: 37 m²<br />

Gebäudehüllflächen: keine Wärmedämmung<br />

Energieträger zur Wärmebereitstellung: Erdgas<br />

Art der Heizungsanlage: Zentralheizung<br />

Art der Wärmeverteilung: Heizkörper<br />

Art der Warmwasserbereitstellung: Strom<br />

Energiedaten<br />

Strombedarf: 126 kWh/a<br />

Stromkosten: 65 €/a<br />

Wärmebedarf: 4.787 kWh/a<br />

Heizkosten : 435 €/a<br />

Kennzahlen<br />

Energiekennzahl Wärme: 129,4 kWh/m²*a<br />

Energiekennzahl Strom: 3,4 kWh/m²*a<br />

EEE GmbH 188


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Optimierungsmaßnahmen<br />

Beim vorliegenden Gebäude, sollten trotz der kleinen beheizten Nutzfläche Möglichkeiten<br />

gesucht werden um eine gute thermische Beschaffenheit der Gebäudehülle gewährleisten<br />

zu können, da es dennoch eine über dem Durchschnitt liegende Energiekennzahl aufweist.<br />

Es sollte auch mit den Gebäudenutzern gesprochen werden und diese auf die wesentlichsten<br />

Einsparmöglichkeiten, sowohl im Wärme als auch im Strombereich aufmerksam zu machen.<br />

Sparpotential<br />

Sparpotential Wärme: 479 kWh/a<br />

EEE GmbH 189


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

5.1.9. Maßnahmenliste Gemeindegebäude<br />

Objekt Kategorie Maßnahmenbeschreibung Zeithorizont<br />

Friedrich-Solle-Schule Heizung hydraulischer Abgleich<br />

Austausch der alten<br />

Heizungspumpen<br />

Strom<br />

energieeffiziente Beleuchtung,<br />

tageslichtabhängige Regelung<br />

Heizung/Strom Nutzerverhalten<br />

Schullandheim - Neubau /<br />

Schulungsgebäude<br />

Strom<br />

energieeffiziente Beleuchtung,<br />

tageslichtabhängige Regelung<br />

Nutzerverhalten<br />

Friedrich-Reimann-Turnhalle<br />

Heizung<br />

/<br />

Fenstertausch<br />

Grundschule (Neu- &<br />

Altbau)<br />

Strom<br />

energieeffiziente Beleuchtung,<br />

tageslichtabhängige Regelung<br />

Anbringung von Steckerleisten<br />

Heizung/Strom Nutzerverhalten<br />

Städtisches Museum Heizung/Strom Nutzerverhalten<br />

Rötlein Schule / Turnhalle Heizung Dämmung Dach<br />

Strom<br />

energieeffiziente Beleuchtung,<br />

tageslichtabhängige Regelung<br />

Heizung/Strom Nutzerverhalten<br />

Bauamt/Bibliothek Heizung Dämmung oberste Geschoßdecke<br />

Strom<br />

energieeffiziente Beleuchtung,<br />

tageslichtabhängige Regelung<br />

Anbringung von Steckerleisten<br />

Rathaus<br />

Heizung<br />

Fenstertausch,<br />

Dichtheitsprüfung der Türen<br />

Heizung Wärmedämmung<br />

Ausschalten von Standby-<br />

Strom<br />

Verlusten,<br />

Steckerleisten<br />

Kita "Villa-Kinderglück" - -<br />

Stadthalle mit Kegelbahn<br />

Beleuchtungsoptimierung,<br />

Strom<br />

und wenn vorhanden<br />

Belüftungsoptimierung<br />

Kita "Frohe Zukunft" - -<br />

Musikschule - -<br />

Friedrich-Engels-Turnhalle<br />

Heizung<br />

Kontrolle des Nutzerverhaltens<br />

(gekippte Fenster, geöffnete Türen)<br />

Heizung Fenstertausch<br />

Strom Beleuchtungsoptimierung<br />

Ludwig-Jahn-Turnhalle Heizung Wärmedämmung, Fenstertausch<br />

EEE GmbH 190


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Friedhof - Leichenhalle Heizung Einsatz von Strahlungsheizungen<br />

Strom<br />

Ermittlung und Setzung von<br />

Stromsparmaßnahmen<br />

Feuerwehr <strong>Zeulenroda</strong><br />

(Alt- u. Neubau)<br />

- -<br />

Jugendclub "Römer" - -<br />

Schießhaus Heizung Dämmung<br />

Heizung/Strom Änderung des Nutzerverhaltens<br />

Kita "Sonnenschein" Strom Beleuchtung, Nutzerverhalten<br />

Freizeitzentrum - -<br />

Bauhof<br />

Strom<br />

Nutzerverhalten, Austausch der<br />

Leuchtmittel<br />

Schullandheim - Wohnhaus Heizung Dämmen<br />

Einsatz von energieeffizienter<br />

Strom<br />

Beleuchtung<br />

und Bewegungsschalter<br />

Heizung/Strom Nutzerverhalten<br />

Rathaus - -<br />

Grund- und Regelschule<br />

<strong>Triebes</strong><br />

Strom<br />

energieeffiziente Beleuchtung,<br />

tageslichtabhängige Regelung<br />

Heizung/Strom Nutzerverhalten<br />

Wohnhaus /<br />

Nutzerverhalten, Ermittlung und<br />

Turnhalle Spielwiese Strom<br />

Umsetzung der genannten<br />

Möglichkeiten<br />

Winkelmann'sches Haus - -<br />

Sport- und Freizeithalle - -<br />

Friedhof <strong>Triebes</strong> Heizung Energieträgerwechsel<br />

Strom<br />

Einsatz effizienter Lampen und<br />

Gerätschaften<br />

Dorfgemeinschaftshaus<br />

Dörtendorf<br />

Heizung<br />

Überprüfung der Dämmart,<br />

Dämmstärken, Dämmung OGD<br />

Nutzerverhalten,<br />

Heizung/Strom Eliminierung von Standby-<br />

Verlusten<br />

Kita "Hainschlösschen" - -<br />

Vereinshaus Pahren - -<br />

Dorfgemeinschaftshaus<br />

Niederböhmersdorf<br />

Heizung<br />

thermische Isolierung,<br />

Änderung des Nutzerverhaltens<br />

Feuerwehrgerätehaus<br />

Stelzendorf<br />

- -<br />

Feuerwehrgerätehaus<br />

Weckersdorf<br />

- -<br />

Dorfgemeinschaftshaus Heizung Dämmung oberste Geschoßdecke<br />

EEE GmbH 191


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Strom<br />

Überprüfung der im Betrieb<br />

stehenden Geräte / Erneuerung<br />

Nutzerverhalten,<br />

Heizung/Strom Eliminierung von Standby-<br />

Verlusten<br />

Jugendclub Weckersdorf Heizung Wärmedämmung OGD<br />

Heizung/Strom Änderung des Nutzerverhaltens<br />

Feuerwehrgerätehaus<br />

Ermittlung von<br />

Kleinwolschendorf Heizung Dämmmöglichkeiten,<br />

Schulung des Nutzerverhaltens<br />

Legende<br />

kurzfristig (1 Jahr)<br />

mittelfristig (1 - 3 Jahre)<br />

langfristig (3 - 5 Jahre)<br />

kontinuierlich<br />

keine dringende Optimierung<br />

EEE GmbH 192


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

5.2. Übersichtsdarstellung der Maßnahmen<br />

EEE GmbH 193


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

5.3. Mögliche Maßnahmen auf Basis des Ressourcenpotentials<br />

Die errechneten Biomassepotentiale können in entsprechenden Anlagen als Energieträger<br />

eingesetzt bzw. zu solchen umgewandelt werden. Die im Folgenden erörterten<br />

Maßnahmenmöglichkeiten stellen grobe Anhaltspunkte für die Dimensionierung der<br />

entsprechenden Anlagen dar.<br />

5.3.1. Direkte thermische Nutzung des Biomassepotentials<br />

Holz aus den Forsten oder aus landwirtschaftlichen Kurzumtriebsflächen sowie das im<br />

Ressourcenszenario errechnete Strohpotential können direkt für die Wärmeversorgung<br />

herangezogen werden, ebenso wie die holzartigen Reststoffe aus der Industrie.<br />

Die Vollnutzung des nicht als Sägeholz genutzten Anteils am Holzzuwachs in allen Forsten<br />

des Projektgebietes erlaubt Anlagenleistungen in der Größe von 7 bis 9 MW.<br />

Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang das Holzpotential welches sich aus<br />

einer nachhaltigen und mit der Erholungsnutzung konformen Bewirtschaftung des<br />

Schutzstreifens und der Waldflächen rund um die Talsperre <strong>Zeulenroda</strong> ergibt.<br />

Der jährliche Zuwachs rund um den Speichersee wird auf ca. 1.000 Festmeter geschätzt, der<br />

entsprechende Energiegehalt dieses Zuwachses auf rund 2.300 MWh. Diese Energiemenge<br />

ist ausreichend für die Versorgung einer Heizanlage mit einer Kesselnennleistung von 1,2<br />

MW.<br />

Das Energieholzpotential aus landwirtschaftlichen Kurzumtriebsflächen, gemäß dem im<br />

Abschnitt zu den Ressourcen errechneten Szenario, erlaubt die Versorgung einer Anlage mit<br />

einer Kesselnennleistung von 0,8 bis 1 MW.<br />

Die thermische Nutzung des Strohpotentials gemäß Szenario erlaubt die Befeuerung einer<br />

Anlage mit 11 bis 13 MW Kesselnennleistung.<br />

Die Biomasse aus den Reststoffen der industriellen Produktion kann in einem Kessel von<br />

etwa 120 kW (0,12 MW) verwertet werden.<br />

EEE GmbH 194


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Aus der thermischen Nutzung des nachwachsenden bzw. aus den Produktionsprozessen des<br />

Gewerbes stammenden Biomassepotentials kann somit eine Anlagengesamtleistung von 19<br />

bis 23 MW bedient werden.<br />

5.3.2. Thermische Vergasung und Verstromung bzw. Methanierung holzartiger<br />

Biomasse<br />

Neben der direkten Verfeuerung der holzartigen Biomasse besteht noch die Möglichkeit<br />

diese, wie im Biomassekraftwerk Güssing, unter Wasserdampfatmosphäre zu vergasen und<br />

das Produktgas entweder in einem Gasmotor für die Stromproduktion zu verwenden oder<br />

dieses Aufzubereiten und in Methan umzuwandeln, welches problemlos in ein Erdgasnetz<br />

eingespeist werden kann.<br />

Auf Basis der errechneten Ressourcen wäre aus dem Projektgebiet eine Brennstoffleistung<br />

von 2,2 MW bedienbar, mit einer entsprechenden Leistung von 550 kW elektrisch und 1,2<br />

MW thermisch. Die erzielbare Leistung für die Holzmethanierung beträgt 1,4 MW.<br />

Eine Anlage dieser geringen Größenordnung ist gegenwärtig nicht wirtschaftlich zu<br />

betreiben, obwohl es jedoch bereits Pilotprojekte für kleinere Leistungsbereiche gibt, wovon<br />

eine Anlage (1,1 MW) in Güssing betrieben wird. Die untere Grenze eines wirtschaftlich<br />

vertretbaren Betriebes liegt derzeit bei einer Brennstoffleistung von 8 bis 10 MW. Es müsste<br />

somit ressourcenseitig über die Projektregion hinausgegriffen werden.<br />

5.3.3. Biogasproduktion<br />

Biogas ist wie Erdgas ein vielseitiger Energieträger und kann für die Bereitstellung von<br />

Wärme und Strom sowie als Treibstoff für Kraftfahrzeuge eingesetzt werden.<br />

Aus den Ressourcenszenarien ergibt sich eine potenzielle Gesamtbrennstoffleistung von 4,2<br />

MW. Eine nahe liegende Möglichkeit der Biogasnutzung ist die Anbindung eines großen<br />

Abnehmers, wie etwa eines Industriebetriebes, mittels einer eigens errichteten<br />

Biogasleitung. Hierbei könnte dann das Biogas direkt zum Abnehmer geleitet werden und<br />

dort kann das Biogas gleich direkt über einen oder mehrere Motoren bei einer<br />

Generatorgesamtleistung von 1,3 MW in elektrischen Strom umgewandelt werden.<br />

EEE GmbH 195


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die dabei anfallende Wärmeleistung von insgesamt 1,6 MW findet idealerweise Verwendung<br />

für die Bereitstellung von Prozesswärme, Heizung oder Warmwasser. Der Aufbau eines<br />

derartigen lokalen Biogasnetzes würde sich beispielsweise für die geplante Biogasanlage in<br />

Niederböhmersdorf anbieten, bzw. generell dort, wo der Energieträger auf längere<br />

Distanzen oder in abgelegene Ortsteile transportiert werden muss. Dann stellt der Transport<br />

von Gas in Leitungen eine sinnvollere Variante dar, als der Transport von Wärme über<br />

längere Distanzen.<br />

Die Einspeiseleistung in Erdgasqualität in ein bestehendes Gasnetz beträgt rund 3 MW.<br />

5.3.4. Möglichkeiten zur Umsetzung von Maßnahmen<br />

Auf Basis der dargestellten Maßnahmen der vorhergehenden Abschnitten, sollte die<br />

Gemeinde nun ihre Zielsetzungen in Richtung Energieeffizienz, nachhaltigen<br />

Energieträgereinsatz und Klimaschutz konkretisieren und somit die Brücke zur Umsetzung<br />

bilden.<br />

5.3.4.1. Einbindung lokaler Akteure<br />

Grundsätzlich sind alle Partner von den betroffenen Sektoren Haushalt / öffentlicher<br />

Bereich/ Gewerbe die vorrangigen Ansprechpartner für eine lokale Energiestrategie<br />

Die Gewerbe- bzw. Industriebranche muss von Anfang an mit ins Boot geholt werden,<br />

auch wenn sie nicht vorrangig mit erneuerbarer Energie versorgt werden kann<br />

Erstes Ziel der industriellen Überlegungen kann vor allem die ökonomische Nutzung<br />

als Stakeholder sein. Aufgrund der Beteiligung an einer Regionalen Energie GmbH &<br />

Co KG könnte die Industrie die anstehenden Preissteigerungsraten für fossile<br />

Energieträger ökonomisch kompensieren<br />

EEE GmbH 196


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 39: Modell einer lokalen Energieversorgung (Quelle: EEE GmbH)<br />

Die Abbildung 39 zeigt ein mögliches Modell einer lokalen Energieversorgung unter<br />

Einbindung aller Stakeholder. Das klassische Private Public Partnership Modell (PPP) führt zu<br />

einer win win Situation sowohl für Energiekonsumenten als auch für Energieerzeuger. Das<br />

Geld bleibt in der Region. (genauere Details zum lokalen Energieversorgungsmodell – siehe<br />

folgender Abschnitt).<br />

5.3.4.2. Modelle zur lokalen Energieversorgung<br />

⇒ 1) Private Public Partnership für die lokale Energieversorgung<br />

Problemstellung<br />

Kommunale Verwaltungen geraten zunehmend in eine finanzielle Zwickmühle. Einerseits<br />

steigt der Bedarf an sozialen und infrastrukturellen Leistungen, andererseits werden deren<br />

finanzielle Ressourcen ständig geringer. Aufgrund der Diskrepanz zwischen Handlungsbedarf<br />

und Handlungsspielraum wächst die Diskussion über alternative Modelle (z.B.<br />

Privatisierungen) nachzudenken.<br />

Das Private Public Partnership Modell (PPP-Modell) ist eine alternative Variante, bei der die<br />

öffentliche Verwaltung eine freiwillige, projektbezogene Kooperation mit privaten Partnern<br />

eingeht. Dabei werden öffentliche Aufgaben nicht an Private abgegeben, sondern es geht<br />

um die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Partnern.<br />

EEE GmbH 197


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Ziel ist die bessere wirtschaftliche Erfüllung gemeinwohlorientierter, öffentlicher Aufgaben<br />

als bisher. Unter der Nutzung entstehender Synergie-Effekte können PPP-Modelle daher<br />

sowohl auf öffentlicher als auch auf privater Seite zu wirkungsvollen<br />

Handlungserweiterungen führen, ohne dass die jeweiligen Interessen hierbei in den<br />

Hintergrund treten müssen.<br />

Energieversorgung<br />

Die Gemeinden haben schon vor langer Zeit die Energiehoheit verloren. Nationale oder<br />

internationale Energiekonzerne bestimmen heute den Energiemarkt und damit die Preise.<br />

Die Preise für fossile Energieversorgung steigen weiterhin sehr stark an und werden die<br />

Bürger in Zukunft vor große, finanzielle Probleme stellen.<br />

Ein praktikabler Ansatz, eine lokale Energieversorgung auf Basis erneuerbarer Energie mit<br />

langfristig stabilen Preisen für die Bürger, die öffentliche Hand, die Industrie und die<br />

Unternehmer zu ermöglichen, ist die Gründung eines lokalen (regionalen) Energie<br />

Unternehmens. Die Gesellschaftsstruktur einer Ges.m.b.H & Co KG wäre dafür ideal<br />

geeignet.<br />

Gesellschafter<br />

Die Gemeinde(n) sollten dabei die Mehrheit von mind. 51 %, die strategischen Partner (z.B.:<br />

Industrie, Land- und Forstwirte, Installateure, Elektriker) einen Anteil von 49 % des<br />

Stammkapitals übernehmen. Dabei wird das wirtschaftliche Know How der Unternehmer mit<br />

der sozialen Kompetenz und Sicherheit der öffentlichen Hand vereinigt.<br />

Ziel ist die langfristige Versorgungssicherheit für alle regionalen Energieverbraucher auf Basis<br />

lokaler, erneuerbarer Ressourcen abzudecken.<br />

Damit entsteht eine win – win Situation für alle Beteiligten. Das Unternehmen ist natürlich<br />

auf Gewinn ausgerichtet, jedoch nicht auf Gewinnmaximierung. Energie darf nicht zum<br />

Spekulationsobjekt degradiert werden. Hier muss ein Umdenkprozess dringend<br />

herbeigeführt werden. Die Gesellschaftsform erlaubt auch die Bürger als Kommanditisten zu<br />

beteiligen. Somit kann die Gesellschaft auch mit dem notwendigen Eigenkapitalanteil<br />

EEE GmbH 198


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

ausgestattet und die Haftungsfrage entsprechend minimiert werden. Gleichzeitig führt diese<br />

Möglichkeit auch zu einer starken Identifikation der Bürger mit „Ihrem“ Unternehmen.<br />

Abbildung 40: PPP-Modell im Bereich der kommunalen Energieversorgung (Quelle: EEE GmbH)<br />

Vorteile<br />

Alle Beteiligten sitzen im selben Boot und verfolgen dieselben Interessen<br />

Die Mehrheit der Gemeinde(n) ermöglicht die günstigsten Finanzierungskonditionen<br />

(Sicherheit der Gemeinden)<br />

Die Kommunen werden unabhängiger von ausländischen, fossilen Energieimporten<br />

Der Wert der Gesellschaft wird stetig steigen (direktproportional mit den fossilen<br />

Preissteigerungen)<br />

Die Struktur verhindert weitgehend den Ausverkauf an nationale oder internationale<br />

Energiekonzerne für alle Zukunft<br />

Das Geld bleibt in der Region und erhöht die wirtschaftliche Kaufkraft<br />

Die Trennung von Errichtung und Betriebsführung erlaubt auf internationale<br />

Ausschreibungen zu verzichten und die lokale Wertschöpfung auch bei der Errichtung<br />

entsprechend zu erhöhen<br />

EEE GmbH 199


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Geschäftsführung<br />

Der Geschäftsführer(In) sollte idealerweise das Unternehmen von Beginn an aufbauen. Er ist<br />

„Generalist“ und koordiniert die betroffenen Akteure. Er arbeitet Hand in Hand mit dem(n)<br />

Bürgermeister der Gemeinde(n) und bekommt von dieser Seite auch die notwendige<br />

Rückendeckung bzw. Unterstützung für sein engagiertes Vorgehen. Er ist ein<br />

durchsetzungsfähiger Teamplayer aus der Region, welcher als Energiemanager für die<br />

Gemeinde(n) agiert und über das notwendige Know How verfügt und das kommunale<br />

Energiemanagement übernimmt.<br />

Der Aufgabenbereich des Energiemanagers liegt in der Entwicklung und Umsetzung von<br />

Projekten wie beispielsweise:<br />

Energieversorgungsprojekte<br />

Energieeffizienz<br />

Umstellung auf Erneuerbare Energie<br />

Schnittstelle zwischen Bürgern/Gemeinde/lokalen Firmen/Land- und Forstwirtschaft/<br />

Kraftwerkserrichtern/-betreibern/Behörden/Förderstellen<br />

Koordinator in energierelevanten Fragen, etc.<br />

Sein Zuständigkeitsbereich liegt somit auch im koordinatorischen und logistischen Bereich,<br />

wodurch Synergieeffekte innerhalb der Gemeinde aufgezeigt werden können. Zusätzlich<br />

kann er durch gezielte Energieeffizienz-Maßnahmen den Energiebedarf der Gemeinde<br />

senken. Grundsätzlich ist der Energiemanager erster Ansprechpartner für alle offenen<br />

Fragen im Energiebereich, und kann so in beratender Funktion tätig sein.<br />

Aufgaben - Kompetenzen<br />

Die Aufgaben des Unternehmens sind vielschichtig. Eine auszugsweise Auflistung soll<br />

Klarheit über die zu bewältigenden Aufgaben und deren Umfang schaffen:<br />

Überwachung der bestehenden Energieversorgung der öffentlichen Gebäude inkl.<br />

Rechnungskontrolle und Umsetzung von Einsparmaßnahmen<br />

Frühzeitige, optionale Sicherung der Ressourcen (Vertragsabschlüsse)<br />

EEE GmbH 200


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Promoten der Einsparpotentiale mit Aufklärungskampagnen<br />

Aufbau eines Messgerätepools (Mietbasis) in der Gemeinde inkl. thermographische<br />

Messung und Aufnahme von bestehenden Gebäuden<br />

Einführung einer Energiebuchhaltung und laufende Datenüberwachung<br />

Projektentwicklung von verschiedenen Heiz- und Kraftwerken, Fernwärmesysteme,<br />

Solargroßanlagen als Bürgerbeteiligungsmodell nach Energieprioritätenplan<br />

Verhandlungen mit Banken, Förderstellen, Politik, Unternehmen, etc. für<br />

entsprechende Projektabwicklung<br />

Aufbau der notwendigen Infrastruktur für Logistik, Transport, Umsetzung<br />

Koordinator und Schnittstelle zwischen Bürger – Unternehmen – Kommunalpolitik –<br />

Schulen – Förderstellen – Land – Experten in Energiefragen<br />

Finanzierung<br />

Das Stammkapital wir durch die Gemeinde(n) und die lokalen, strategischen Partner<br />

aufgebracht. Die Bürger können durch Zeichnung von Kommanditistenanteilen das<br />

Eigenkapital im Unternehmen signifikant erhöhen.<br />

Die Projektfinanzierung von z.B. Kraftwerken oder Fernwärmenetzen wird in der Regel<br />

folgendermaßen finanziert:<br />

20 % Eigenkapital durch einmalige Anschlusskostenbeiträge<br />

30% Förderungen (EU, Land, Bund, etc.)<br />

50% Fremdfinanzierung durch Kredit, Kaufmiete oder Leasing<br />

⇒ 2) Betreibermodelle Heizwerk/KWK-Anlage/Biogasanlage<br />

Betreibermodelle kennzeichnen grundsätzlich Projekte, bei denen ein Produzent Teile oder<br />

gesamte Produktion sowie die Instandhaltung für eine limitierte Zeit auf einen Betreiber<br />

überträgt und danach als Kunde gegenüber der Betreibergesellschaft auftritt.<br />

EEE GmbH 201


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Bei einem klassischen Betreibermodell wird die Investition für die Anlage durch die<br />

Betreibergesellschaft getätigt und schlägt sich dementsprechend auch in deren Bilanz und<br />

nicht in der des Kunden auf.<br />

Hierbei spricht man auch von Projektfinanzierung, da der Betreiber die getätigte Investition<br />

von seinem Kunden in der Regel anteilig pro produzierter Einheit erhält. Oft stehen<br />

Betreibermodelle eng in Zusammenhang mit einem Neubau von Anlagen, wobei der<br />

Betreiber in der Regel der Anlagenbauer selbst oder eine zur Verringerung des Risikos als<br />

Ableger gegründete Betreibergesellschaft ist. Betreibermodelle lassen sich aber auch auf<br />

bereits bestehende Anlagen anwenden.<br />

Den Ursprung haben Betreibermodelle in öffentlichen Projekten, wobei in diesem<br />

Zusammenhang oft die Bezeichnung Public Private Partnership (wie bereits dargestellt)<br />

verwendet wird. Jedoch sind die Motive, ob nun ein öffentliches oder industrielles<br />

Betreibermodell erstellt wird, sehr ähnlich, da auf der einen Seite die finanziellen Aspekte<br />

stehen und auf der anderen Seite das Einbeziehen des Wissens eines Spezialisten. Es stellt<br />

also eine Form des Outsourcings und damit verbunden auch eine Verlagerung des<br />

unternehmerischen Risikos vom Kunden auf den Lieferanten dar und dies vor allem dann<br />

wenn es sich um eine stückbezogene Bezahlung ohne garantierte Jahresstückzahl handelt.<br />

Im englischen wird für Betreibermodelle der Oberbegriff „Build Operate Transfer“ (BOT)<br />

verwendet und kennzeichnet die drei Phasen aus denen im Allgemeinen ein Betreibermodell<br />

besteht und zwar die Bauphase, die Konzessionsphase und dem Transfer. Die<br />

Konzessionsphase ist die Phase in der die Betreibergesellschaft die Anlage betreibt und der<br />

Transfer kennzeichnet den Schritt in dem die Anlage auf den Kunden übertragen wird.<br />

So kann auch überblicksmäßig das bestehende Betreibermodell der lokalen<br />

Fernwärmegesellschaft dargestellt werden (vgl. Abbildung 41).<br />

EEE GmbH 202


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 41: Betreibermodell einer Biomasse-Fernwärmeanlage<br />

In Abbildung 41 der ist nun schematisch ein mögliches Betreibermodell für den Betrieb einer<br />

Biomasse-Fernwärmeanlage dargestellt und zwar angefangen von der Rohstofflogistik, über<br />

die Umwandlungstechnologie bis zur Energieverteilung und Endenergie. Es kann bereits aus<br />

diesen dargestellten Zusammenhängen erkannt werden, welche Komplexizität sich bereits<br />

für den Betrieb einer Fernwärmeanlage ergeben kann. Aus den Flüssen – beginnend bei der<br />

Rohstofflogistik, über die Umwandlungstechnologie selbst, bis hin zur Endenergie – kann<br />

ebenso erkannt werden, mit welchen Gruppen vertragliche Vereinbarungen getroffen<br />

werden müssen, um die Betriebs- und Versorgungssicherheit gewährleisten zu können.<br />

Ein derartiges Betreibermodell lässt sich gleicherweise auch für den Betrieb eines<br />

Biomassekraftwerks darstellen, jedoch kommen dort noch die Komponente der<br />

Stromerzeugung und die weiteren möglichen Produkte aus dem Kraftwerksprozess hinzu.<br />

EEE GmbH 203


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 42: Betreibermodell einer Biomasse-KWK-Anlage<br />

Des Weiteren lässt sich ein Betreibermodell auch beispielhaft für eine bzw. die in<br />

Niederböhmersdorf geplante Biogasanlage darstellen.<br />

Abbildung 43: Schematische Darstellung des Betreibermodells einer Biogasanlage<br />

EEE GmbH 204


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Grundsätzlich zur Erklärung der in Abbildung 43 dargestellten Möglichkeiten zu den<br />

möglichen Endprodukten und zum Vertrieb dieser, da grundsätzlich erkannt werden kann,<br />

dass sich aus dem erzeugten Biogas weitaus mehr potentielle Nutzungsmöglichkeiten<br />

ergeben. Neben den bereits bekannten Energieproduktionsmöglichkeiten der Erzeugung von<br />

Strom und Wärme aus dem Biogas, würden sich für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> auch einerseits die<br />

Möglichkeit der Biogasaufbereitung und Einspeisung ins lokale Netz ergeben oder der<br />

Aufbau eines lokalen Biogasnetzes.<br />

Möglichkeiten zur Netzeinspeisung<br />

Um Biogas in ein Gasnetz einspeisen zu können, muss es eine bestimmte Qualität und einen<br />

bestimmten Druck aufweisen. Die Qualität des Biogases wird durch die Aufbereitung des<br />

Gases sichergestellt. Die Sicherstellung des vertraglich festgelegten Einspeisedrucks, der<br />

Einspeisemenge und der Gasqualität erfolgt in einer Übernahmestation.<br />

Abbildung 44: Einrichtung zur Biogaseinspeisung (Quelle: nach http://www.biogasnetzeinspeisung.at/technische-planung/biogasnutzung-netzeinspeisung/index.html)<br />

Die obige Abbildung zeigt die prinzipiell notwendigen Teile einer Biogasnetzeinspeisung: Aus<br />

der Biogasanlage wird das aufbereitete Gas in die Übergabestation geleitet, die die Grenze<br />

des Verteilnetzes darstellt. Von dort gelangt es über eine Anschlussleitung in das Verteilnetz<br />

selbst, in das es am sogenannten Netzanschlusspunkt eingespeist wird (genauere Details<br />

siehe Anhang). Im Anhang befinden sich des Weiteren einige Best Practice Beispiele zur<br />

EEE GmbH 205


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Biogasaufbereitung und Einspeisung aus Österreich und auch aus Deutschland, um durch<br />

bereits realisierte Projekte einen Anreiz zu dieser Nutzungsmöglichkeit zu geben.<br />

Wie bereits im vorhergehenden Abschnitt erwähnt beträgt für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> die<br />

Einspeiseleistung für aufbereitetes Biogas rund 3 MW.<br />

Grundsätzlicher Unterschied des Betriebs von Biogas- zu Fernwärmenetzen<br />

Der Hauptunterschied bei einem Vergleich von einem Biogas- zu einem Fernwärmenetz iegt<br />

darin, dass man ein Fernwärmenetz immer auf einem bestimmten Temperaturniveau halten<br />

muss, was bei einem Biogasnetz nicht der Fall ist. Das ist auch der Grund, warum ein<br />

Biogasnetz in der Hinsicht effizienter zu betreiben ist als ein Fernwärmenetz.<br />

Bei der Fernwärme gibt es Leistungsverluste und/oder Kesselverluste (20-30% Verluste). Die<br />

produzierte Wärme wird im Allgemeinen mit einer Temperatur von ca. 120°C Vorlauf unter 8<br />

bar eingespeist und kommt als Rücklauf mit einer Temperatur von ca. 70°C und einem Druck<br />

von 5 bar retour. Im Sommerzeiten bewegen sich diese Rücklauftemperaturen bei ungefähr<br />

80 – 90°C, weil die Wärmenergie nicht in vollem Ausmaß genutzt werden kann. In diesem<br />

Falle zeigt sich wieder der Vorteil für ein lokales Biogasnetz.<br />

Biogas wird fast nur in Blockheizkraftwerken (BHKW) zur Stromerzeugung genutzt. Laut<br />

Angaben von Herstellerfirmen kann in Anlagen mit einer Leistung von 500 kWel ein<br />

elektrischer Wirkungsgrad von 39,2 % und ein thermischer Wirkungsgrad von 45 % erreicht<br />

werden. Die anfallende thermische Energie wird jedoch mangels Abnehmer meist nur für<br />

den Verarbeitungsprozess, ev. noch für die Deckung des Wärmebedarfs des<br />

Betreiberhaushalts eingesetzt. Der Großteil der Wärme wird häufig unge-nutzt an die<br />

Umgebung abgeführt.<br />

Als Alternative zur Stromerzeugung könnte Biogas in Erdgasqualität aufbereitet und zur<br />

Nutzung als Kraftstoff in das Gasnetz eingespeist werden.<br />

Grundsätzlich stellt sich die Einspeisung von produziertem Biogas in ein lokales Biogasnetz<br />

als sehr effizient heraus. Das Biogas wird über das Gasnetz zum Verbraucher geleitet und<br />

dort für die Stromerzeugung, Heizzwecke oder als Treibstoff eingesetzt.<br />

EEE GmbH 206


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Das vorhandene Leitungs- und Tankstellennetz könnte verwendet werden, auch die<br />

entsprechenden gasbetriebenen Fahrzeuge sind serienmäßig am Markt. Diese Verwertung<br />

hätte den Vorteil, die im Biogas enthaltene Energie bis zu ca. 87 % zu nutzen. Für die<br />

Beheizung des Fermenters werden etwa 8 % der Gesamtenergie benötigt, bei der<br />

Aufbereitung des Biogases entstehen Methanverluste von rund 5 %. Damit ist eine örtlich<br />

flexiblere Nutzung des Biogases mit höherem Wirkungsgrad verbunden.<br />

Bei den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Biogas, kann unter anderem auch die<br />

Treibstofferzeugung in Betracht gezogen werden. Biogas wird in ein lokales Biogasnetz<br />

gespeist und so zu Tankstellen transportiert, die natürlich mit einer entsprechenden<br />

Einrichtung zur Gasaufreinigung ausgestattet sein müssen. An den Tankstellen kann dann<br />

Treibstoff in Erdgas-Qualität getankt werden. Zur Umsetzung eines Biogas-<br />

Treibstoffkonzepts konnten noch keine gesetzliche Rahmenbedingungen ermittelt werden.<br />

Namhafte europäische Automobilhersteller bieten mittlerweile gasbetriebene Fahrzeuge an.<br />

Seit Jahren sind in Italien bereits mehr als eine halbe Million biogastaugliche Fahrzeuge im<br />

Einsatz. Für die Umsetzunug eines derartigen Energieversorgungsmodells ist jedoch auch<br />

auf alle Fälle zu hinterfragen, ob Regelungen bzw. Vorschriften hinsichtlich des Betriebes<br />

eines Biogasnetzes vorhanden sind. Beispielsweise wer für die Sicherheit und Ordnung des<br />

Betriebs der Rohrleitungsanlage verantwortlich ist, etc. Ebenso könnte geklärt werden, ob es<br />

möglich ist bzw. unter welchen Vorraussetzungen es möglich ist einen Teil (Strang) eines<br />

Erdgas-Verteilnetzes vom übrigen Netz zu trennen und auf ein Biogasnetz umzustellen.<br />

Hintergrund dieser Überlegung ist die damit verbundene Möglichkeit, in diesem<br />

abgetrennten Netzbereich Biogas mit anderen Qualitätsspezifikationen als Erdgas auf<br />

direktem Weg zu Kunden zu transportieren.<br />

Aufbau eines lokalen Biogasnetzes<br />

Im Bereich der Stromerzeugung können durch Biogasanlagen auch die landwirtschaftlichen<br />

Produkte im Projektgebiet genutzt und dementsprechend regionale Wertschöpfung erzielt<br />

werden, sowie dezentrale Stromproduktion ermöglicht werden. Strom kann nach wie vor in<br />

das öffentliche Netz eingespeist werden, was ein Beitrag zur Abdeckung des Strombedarfs<br />

von <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> wäre.<br />

EEE GmbH 207


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Hinsichtlich der Wärmeversorgung der Region kann ein lokales Biogasnetz die bestehenden<br />

Fernwärmenetze ergänzen oder die Basis für ein neu angedachtes Leitungsnetz bilden.<br />

Auch im Bereich der Treibstoffversorgung kann ein lokales Biogasnetz ein bestehendes<br />

System ergänzen bzw. neben einem Ersatz für fossilen Treibstoff und auch den Treibstoff<br />

Biodiesel, der hinsichtlich des Rohstoffaufkommens eher problematisch ist, durch<br />

Biogastankstellen substituieren.<br />

Das dann immer noch überschüssige Gas könnte in ein lokales Biogasnetz eingespeist und<br />

aufgrund der geringen Verluste auch zur Wärmeversorgung herangezogen werden. Damit<br />

kann die Energieversorgung von Abnehmern die vom Standort der Biogasanlage weiter<br />

entfernt sind erfolgen und so die Überschüsse aus der Biogasproduktion verwertet werden.<br />

Durch die Entwicklung und den Aufbau einer derartigen Alternative um lokale Ressourcen in<br />

die bestehende Energieversorgung einzubinden, bleibt die Wertschöpfung in der Region.<br />

Der Aufbau eines lokalen Biogasnetzes soll grundsätzlich folgende Vorteile bieten:<br />

Entwicklung einer neuen Alternative für dezentrale Regionen, um lokale Ressourcen<br />

in ein Energiesystem einzubinden und die Wertschöpfung dadurch in der Region zu<br />

belassen<br />

Darstellung der technischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Umsetzbarkeit eines<br />

Biogasnetzes<br />

Wirtschaftlicher Unterschied zwischen Biogasnetz und Fernwärmenetz (Gastransport<br />

über längere Leitungen im Gegensatz zu Wärme nicht problematisch)<br />

Effizienzsteigerungen bei einzelnen Biogasanlagen durch die Nutzung von<br />

überschüssigem Gas<br />

Verwendung des überschüssigen Biogases<br />

Prinzipiell unterliegt jedes Biogas einer natürlichen Schwankung im Bezug auf die Gas-<br />

zusammensetzung, was hauptsächlich durch Unterschiede des Substrats bedingt wird. Die<br />

Schwankungen können einerseits durch eine möglichst gleichbleibende Substratzusammen-<br />

setzung und andererseits durch eine möglichst genau geregelte Prozessführung niedrig<br />

gehalten werden.<br />

EEE GmbH 208


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Moderne geregelte Gebläsebrenner kommen mit kleineren Gasschwankungen in einem<br />

bestimmten Bereich (5-10% bezogen auf den Heizwert) gut zurecht. Ein Problem stellen<br />

atmosphärische Gasbrenner (Gasthermen) dar, wie sie bei kleineren Leistungen vor allem<br />

im privaten Hausgebrauch eingesetzt werden. Durch die einfache Bauweise besitzen diese<br />

Brenner meistens keine Regelung, die auf den unterschiedlichen Heizwert des Gases<br />

reagieren können, sondern werden für eine Gasqualität (Erdgas L oder H) gebaut und auch<br />

so eingestellt. Eine gleichbleibende Gasqualität ist in diesem Fall als eine Voraussetzung<br />

anzusehen, um einen stabilen Brennerbetrieb zu ermöglichen. Zum Zeitpunkt der Erstellung<br />

dieser Studie konnten leider auch noch keine Hersteller gefunden werden, die Gasthermen<br />

für einen Biogaseinsatz anbieten. Der Hauptgrund dafür ist, dass noch kein Markt für diese<br />

vorhanden ist. Vom technischen Standpunkt her steht einer Nutzung von Biogas in<br />

Gasthermen nichts im Wege.<br />

Bei stark schwankenden Gaszusammensetzungen, z.B. infolge häufiger Substratwechsel,<br />

oder schwierig vergärbarer Substrate, kann es von Vorteil sein eine konstante Gasqualität<br />

mit Hilfe einer (teilweisen) CO2-Abtrennung (z.B.: Druckwasserwäsche, Aminwäsche, oder<br />

Membranabtrennung) zu gewährleisten, wodurch jedoch sowohl die Investitionskosten als<br />

auch der Betriebskosten stark ansteigen.<br />

Um eine konstante Methankonzentration im Biogas zu erlangen stehen prinzipiell zwei<br />

möglichen Prozessweisen zur Verfügung. Die erste Möglichkeit besteht in der Aufbereitung<br />

des gesamten Gasstromen auf die gewünschte Endkonzentration, die vor allem bei hohen<br />

Endmethankonzentrationen im Gas (


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Aus technoökonomischer Sicht stellt eine sowohl teilweise als auch vollständige CO2-<br />

Abtrennung aus dem Biogas, wie sie bei der Aufbereitung von Biogas zur Einspeisung in ein<br />

Erdgasnetz verwendet wird, keinen Nutzen dar. Im Gegenteil sogar, denn durch eine CO2-<br />

Abtrennung aus dem Biogas wird, je nach verwendeter Aufbereitungsmethode, zwischen 10-<br />

15% der im Biogas steckenden Energie (bezogen auf den Heizwert) für die<br />

Methananreicherung benötigt (Energieaufwand aus, einbezogen wurde auch ein elektrischer<br />

Wirkungsgrad von 40%).<br />

Der Vorteil eines auf Erdgasqualität aufbereiteten Biogases ist jedoch die große<br />

Verfügbarkeit von Endgeräten, die in den meisten Fällen nicht für herkömmliches Biogas<br />

zugelassen sind. Daher ist es derzeit sinnvoll das Biogas auf Erdgasqualität aufzubereiten,<br />

wenn viele Kleinabnehmer am Netz angeschlossen sind, da es für diese momentan keine am<br />

Markt erhältlichen Endgeräte für Biogas gibt. Jedoch gibt es am Markt geeignete Endgeräte<br />

(Brenner) für Biogas, in denen es bspw. Großabnehmern möglich ist das Biogas energetisch<br />

zu verwenden.<br />

Diese Nutzungsmöglichkeit könnte beispielsweise für die geplante Biogasanlage in<br />

Niederböhmersdorf angedacht werden, indem in die Abwärme lokal in einem Wärmenetz<br />

zur Versorgung der gemeindeeigenen Objekte und einiger privater Wohnhäuser verwendet<br />

wird und das überschüssige Gas in das Industriegebiet zu einem Großabnehmer geleitet<br />

wird. So könnten die entstehenden Produkte effizient genutzt und die lokale Wertschöpfung<br />

gesteigert werden.<br />

5.3.4.3. Finanzierung<br />

Wie im nachfolgenden Kapitel 6 erläutert, sollte <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> primär die mögliche<br />

Nutzung bestehender Förderprogramme prüfen. Da es jedoch langfristig nicht abschätzbar<br />

ist, wie sich diese Programme in Zukunft entwickeln, würde sich für <strong>Zeulenroda</strong> die<br />

Einrichtung eines „Maßnahmen- und Klimaschutzfonds“ anbieten. Die Finanzierung über<br />

einen derartigen Fonds könnte dadurch erfolgen, dass Energiekosten-Einsparungen aus<br />

getätigten Investitionen (bspw. Sanierungsmaßnahmen) in den Fonds einfließen.<br />

EEE GmbH 210


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Wenn nun folglich weitere Umsetzungsmaßnahmen realisiert werden müssen, können die<br />

Investitionen dann aus diesem Fonds getätigt werden.<br />

Somit könnten aus einem derartigen Fonds solche Maßnahmen finanziert werden, welche<br />

Energiekosteneinsparungen nach sich ziehen. Die Finanzierung von erneuerbaren<br />

Energiesystemen könnte beispielsweise über Bürgerbeteiligungsmodelle erfolgen.<br />

5.3.4.4. Umsetzung der Maßnahmen<br />

Die Auswahl der umzusetzenden Maßnahmen wird in den meisten Fällen von den<br />

vorherrschenden Rahmenbedingungen (Fördermöglichkeiten, Energie- und Treibstoffpreise,<br />

Wirtschaftslage, etc.) bestimmt. Es ist daher wichtig, dass sich die Kommune für die<br />

schrittweise Umsetzung der Maßnahmen intern einen Zeitplan und konkrete Ziele festlegt,<br />

um folglich auch die Maßnahmen mit gesicherter Finanzierung umsetzen können.<br />

5.3.4.5. Überwachung der Maßnahmen<br />

Diese Überwachung der Wirksamkeit von getätigten Maßnahmen ist am besten erreichbar<br />

durch eine gezielte Aufzeichnung und Führung einer Energiebuchhaltung. Dadurch lassen<br />

sich auch Schwachstellen hinsichtlich Energieeffizienz und Energiebedarf von diversen<br />

Objekten und Anlagen analysieren, was die Basis für die Setzung von konkreten Maßnahmen<br />

darstellt. Auch für die Bewertung des tatsächlichen Umsetzungserfolges ist der Einsatz eines<br />

derartigen Managementsystems empfehlenswert.<br />

EEE GmbH 211


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

6. Rechtliche und ökonomische Rahmenbedingungen<br />

6.1. Fördermöglichkeiten für Maßnhamen<br />

Im folgenden soll ein Überblick geboten werden über Förderschienen des Bundes bzw. des<br />

Landes Thüringen. Die in diesem Überblick zusammengefassten Förderprogramme betreffen<br />

sowohl Effizienzmaßnahmen als auch Maßnahmen zur Gewinnung Erneuerbarer Energie,<br />

wobei die einzelnen Förderschienen angepasst sind an unterschiedliche Zielgruppen wie<br />

beispielsweise Kommunen od. kommunale Eigenbetriebe, Vereine u. Organisationen,<br />

Landwirtschaft, Private, Gewerbe und Industrie. Da die Förderprogramme teilweise recht<br />

umfangreich sind, werden in diesem Kapitel lediglich die wichtigsten Eckdaten<br />

zusammengefasst, die detailierte Beschreibung ist im Anhang zu finden. Als Quelle dient die<br />

Datenbank „Förderkompass Energie“ des BINE-Informationsdienstes, die in Zusammenarbeit<br />

mit der Deutschen Energie Agentur (DENA) erarbeitet wurde. Diese Datenbank ist als CD-<br />

ROM käuflich zu erwerben und wird im online-Betrieb genutzt, wodurch stets die Aktualität<br />

der Förderprogramme gewährleistet ist. Das Europäische Zentrum f. Erneuerbare Energie ist<br />

im Besitz dieser aktuellen Datenbank und kann selbstverständlich die darin enthaltenen<br />

Informationen bzw. auch die CD-ROM dem Auftraggeber zur Verfügung stellen.<br />

6.2. Förderungen zur Energieberatung für Industrie, Gewerbe,<br />

Landwirtschaft, Organisationen, Vereine, Kommunen und<br />

Kommunale Einrichtungen, Private<br />

Im Folgenden sind hier die Eckdaten der wichtigsten Bundes-Förderprogramme bezüglich<br />

Beratungsleistungen zusammengefasst, wie beispielsweise Förderungen für Beratungen zur<br />

Energieeffizienz in Betrieben, Beratungen zur Sanierung von Gebäuden,<br />

Unternehmensberatungen, aber auch Förderungen für Betriebe und Organisationen zur<br />

Forschung und Entwicklung innovativer Produkte, Verfahren oder technischer<br />

Dienstleistungen. Die volle Beschreibung der einzelnen Förderprogramme wird dem<br />

Auftraggeber elektronisch als PDF-Dokument übermittelt.<br />

EEE GmbH 212


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

6.2.1. Energieeffizienzberatung (Sonderfonds Energieeffizienz in KMU)<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Bund<br />

Zielgruppe<br />

Antragsberechtigt sind rechtlich selbstständige in- und ausländische Unternehmen der<br />

gewerblichen Wirtschaft (produzierendes Gewerbe, Handwerk, Handel und sonstige<br />

Dienstleistungsgewerbe) sowie freiberuflich Tätige. Die Antrag stellenden Unternehmen<br />

müssen sich mehrheitlich in Privatbesitz befinden und die KMU-Kriterien der EU-Kommission<br />

erfüllen.<br />

Beschreibung<br />

Gefördert werden Energieeffizienzberatungen<br />

Art der Förderung<br />

Zuschuss<br />

Antragsstelle<br />

Regionalpartner<br />

www.rp-suche.de/rpsuche/eeb<br />

Informationsstelle<br />

KfW Bankengruppe<br />

Niederlassung Berlin<br />

Charlottenstraße 33/33a<br />

D - 10117 Berlin<br />

fon: 030 20264-0<br />

fax: 030 20264-5188<br />

EEE GmbH 213


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

6.2.2. Vor-Ort-Beratung<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Bund<br />

Zielgruppe<br />

Beratungsempfänger sind natürliche oder juristische Personen, rechtlich selbstständige<br />

Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft einschließlich der Wohnungswirtschaft und des<br />

Agrarbereichs, alle Einrichtungen, die gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke<br />

verfolgen. Mieter oder Pächter eines Gebäudes können ebenfalls eine Beratung in Anspruch<br />

nehmen, wenn sie die schriftliche Erlaubnis des Eigentümers erhalten haben.<br />

Beschreibung<br />

Gefördert wird die Vor-Ort-Beratung für Gebäude, die sich im Bundesgebiet befinden, für die<br />

der Bauantrag bis zum 31.12.1994 gestellt wurde und deren Gebäudehülle nicht aufgrund<br />

späterer Baugenehmigungen zu mehr als 50 % verändert wurde. Die Gebäude müssen<br />

ursprünglich als Wohngebäude geplant und errichtet worden sein oder die derzeitige<br />

Wohnfäche muss mehr als 50 % betragen. Die Vor-Ort-Beratung bezieht sich umfassend auf<br />

den baulichen Wärmeschutz sowie die Wärmeerzeugung und -verteilung unter Einschluss<br />

der Warmwasserbereitung und der Nutzung erneuerbarer Energien. Die Beratung wird<br />

durch einen Ingenieur, Architekten oder von Absolventen geeigneter Ausbildungskurse<br />

durchgeführt. Die Beratung erfolgt durch die Übergabe und Erläuterung eines schriftlichen<br />

Beratungsberichtes.<br />

Art der Förderung<br />

Zuschuss<br />

Informations- und Antragsstelle<br />

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />

Ref. 424 - Vor-Ort-Beratung<br />

Frankfurter Straße 29-35<br />

D - 65760 Eschborn<br />

energiesparberatung@bafa.bund.de<br />

www.bafa.de<br />

EEE GmbH 214


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

6.2.3. Förderung von Unternehmensberatungen<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Bund<br />

Zielgruppe<br />

Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) der gewerblichen Wirtschaft<br />

sowie Angehörige der freien Berufe im Rahmen vorgegebener Grenzen für Umsatz (max. 50<br />

Mio. EUR) oder Bilanzsumme (max. 43 Mio. EUR) sowie Anzahl der Beschäftigten (weniger<br />

als 250 Mitarbeiter).<br />

Beschreibung<br />

Gefördert werden folgende Maßnahmen:<br />

Allgemeine Beratungen<br />

Beratungen zu allen wirtschaftlichen, technischen, finanziellen, personellen und<br />

organisatorischen Fragen der Unternehmensführung können gefördert werden.<br />

Spezielle Beratungen<br />

- Technologie- und Innovationsberatungen zur Klärung der Chancen und Risiken von<br />

Innovationen und Anwendungen neuer Produkte, Verfahren und Dienstleistungen<br />

- Außenwirtschaftsberatungen zur Beurteilung der Absatzchancen der Produkte und<br />

Leistungen eines Unternehmens auf Auslandsmärkten<br />

- Qualitätsmanagementberatungen zur Einführung oder Anpassung eines<br />

Qualitätsmanagementsystems im Unternehmen<br />

- Kooperationsberatungen zur zwischenbetrieblichen Zusammenarbeit, um Unternehmen in<br />

die Lage zu versetzen, ihre Innovationskraft und Leistung zu steigern<br />

- Beratungen über betriebswirtschaftliche Fragen der Mitarbeiterbeteiligung im<br />

Unternehmen<br />

- Beratungen im Vorfeld eines anstehenden Unternehmensratings mit dem Ziel der<br />

Beseitigung von ratingrelevanten Schwachstellen<br />

- Umweltschutzberatungen<br />

- Arbeitsschutzberatungen<br />

EEE GmbH 215


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

- Beratungen für Unternehmen, die von einer Unternehmerin geführt werden, zu allen<br />

Fragen der Unternehmensführung<br />

- Beratungen zur Einführung familienfreundlicher Maßnahmen in Unternehmen zur besseren<br />

Vereinbarkeit von Familie und Beruf - Beratungen für Unternehmen, die von Migranten<br />

geführt werden, zu allen Fragen der Unternehmensführung<br />

Art der Förderung<br />

Zuschuss<br />

Antragsstelle<br />

Leitstelle<br />

www.existenzgruender.de/beratung_und_adressen/foerderung/adressen/index.php<br />

www.beratungsfoerderung.net/antrag/beratung/<br />

6.2.4. ERP-Innovationsprogramm<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Bund<br />

Zielgruppe<br />

Antragsberechtigt für Programmteil I sind Unternehmen und freiberuflich Tätige, die ein<br />

innovatives Vorhaben in Deutschland durchführen oder sich in einem solchen durch einen<br />

eigenen innovativen Beitrag wesentlich beteiligen. Antragsberechtigt für Programmteil II<br />

sind freiberuflich Tätige und Unternehmen, die planen, innovative Produkte, Verfahren oder<br />

Dienstleistung in Deutschland einzuführen oder sich an der Markteinführung wesentlich zu<br />

beteiligen. Der Antragsteller muss an der Entwicklung der Innovation wesentlich beteiligt<br />

gewesen sein.<br />

Beschreibung<br />

Das ERP-Innovationsprogramm dient der langfristigen Finanzierung marktnaher Forschung<br />

und der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren oder Dienstleistungen (Programmteil I)<br />

sowie ihrer Markteinführung (Programmteil II).<br />

EEE GmbH 216


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Programmteil I und Programmteil II Erfüllt der Antragsteller die Fördervoraussetzungen,<br />

erhält er ein integriertes Finanzierungspaket, das aus einem klassischen Darlehen<br />

(Fremdkapitaltranche) und einem Nachrangdarlehen (Nachrangtranche) besteht.<br />

Der Anteil der Nachrangtranche ist vom Gruppenumsatz abhängig:<br />

- bis 50 Mio. EUR: 60 %<br />

- über 50 Mio. EUR: 50 %<br />

Auf Wunsch des Antragstellers ist auch eine reine Fremdkapitalfinanzierung möglich (0 %<br />

Nachrangtranche). Die Auszahlung der Darlehen beträgt jeweils 100 %. Die Konditionen<br />

werden nach dem risikogerechten Zinssystem (RGZS) festgelegt.<br />

Art der Förderung<br />

Darlehen<br />

Informationsstelle<br />

KfW Bankengruppe<br />

Niederlassung Berlin<br />

Charlottenstraße 33/33a<br />

D - 10117 Berlin<br />

Antragsstelle<br />

frei wählbares Kreditinstitut<br />

6.2.5. Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) - Kooperationsprojekte<br />

(ZIM-KOOP)<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Bund<br />

Zielgruppe<br />

Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) mit Geschäftsbetrieb in<br />

Deutschland, weniger als 250 Mitarbeitern und max. 50 Mio. EUR Jahresumsatz oder max.<br />

43 Mio. EUR Jahresbilanz. In den Jahren 2009 und 2010 sind auch größere Unternehmen mit<br />

maximal 1.000 Beschäftigten antragsberechtigt.<br />

EEE GmbH 217


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Öffentliche und private nicht-gewinnorientierte -Forschungseinrichtungen in Deutschland<br />

sind als Partner eines im Kooperationsprojekt geförderten Unternehmens ebenfalls<br />

antragsberechtigt.<br />

Beschreibung<br />

Gefördert werden Forschungs- und Entwicklungs-Projekte (FuE-Projekte) zur Entwicklung<br />

innovativer Produkte, Verfahren oder technischer Dienstleistungen ohne Einschränkung auf<br />

bestimmte Technologien und Branchen.<br />

Art der Förderung<br />

Zuschuss<br />

Antragsstelle<br />

AiF<br />

Geschäftsstelle Berlin<br />

Projektträger ZIM-Kooperationsprojekte<br />

Tschaikowskistraße 49<br />

D - 13156 Berlin<br />

zim@aif-in-berlin.de<br />

www.zim-bmwi.de<br />

6.2.6. Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) - Netzwerkprojekte (ZIM-<br />

NEMO)<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Bund<br />

Zielgruppe<br />

Antragsberechtigt sind von den beteiligten Unternehmen mit dem Netzwerkmanagement<br />

beauftragte Einrichtungen:<br />

- externe Netzwerkmanagement-Einrichtungen oder<br />

- am Netzwerk beteiligte Forschungseinrichtungen<br />

EEE GmbH 218


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Beschreibung<br />

Gefördert werden Management- und Organisationsdienstleistungen zur Entwicklung<br />

innovativer Netzwerke mit mind. 6 Unternehmen ohne Einschränkung auf bestimmte<br />

Technologiefelder und Branchen. Gegenstand der Förderung sind Leistungen des<br />

Netzwerkmanagements zur Erarbeitung der Netzwerkkonzeption und Etablierung des<br />

Netzwerks (Phase 1) sowie für die anschließende Umsetzung der Netzwerkkonzeption<br />

(Phase 2).<br />

Art der Förderung<br />

Zuschuss<br />

Antragsstelle<br />

VDI/VDE Innovation + Technik GmbH<br />

Projektträger ZIM-Netzwerkprojekte<br />

Steinplatz 1<br />

D - 10623 Berlin<br />

fon: 030 310078-380<br />

fax: 030 310078-102<br />

zim@vdivde-it.de<br />

www.zim-bmwi.de<br />

6.2.7. Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) - Einzelprojekte (ZIM-<br />

SOLO)<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Bund<br />

Zielgruppe<br />

Antragsberechtigt sind kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aller Rechtsformen gemäß<br />

KMU-Definition mit Geschäftsbetrieb in Deutschland, weniger als 250 Mitarbeitern und<br />

Jahresumsatz von max. 50 Mio. EUR oder Jahresbilanzsumme von max. 43 Mio. EUR. In den<br />

Jahren 2009 und 2010 sind auch größere Unternehmen mit max. 1.000 Beschäftigten<br />

antragsberechtigt.<br />

EEE GmbH 219


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Beschreibung<br />

Gefördert werden Forschungs- und Entwicklungs-Projekte (FuE-Projekte) zur Entwicklung<br />

innovativer Produkte, Verfahren oder technischer Dienstleistungen ohne Einschränkung auf<br />

bestimmte Technologien und Branchen. Es werden Personaleinzelkosten, Kosten für<br />

projektbezogene Aufträge an Dritte (max. 25 % der Personaleinzelkosten) sowie übrige<br />

Kosten (max. 100 % der Personaleinzelkosten) gefördert.<br />

Art der Förderung<br />

Zuschuss<br />

Antragsstelle<br />

EuroNorm GmbH<br />

Projektträger ZIM-Einzelprojekte<br />

Stralauer Platz 34<br />

D - 10243 Berlin<br />

fon: 030 97003-041<br />

fax: 030 97003-044<br />

zim@euronorm.de<br />

www.zim-bmwi.de<br />

6.2.8. Energieeffizient Sanieren – Sonderförderung<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Bund<br />

Zielgruppe<br />

Antragsberechtigt sind Eigentümer von selbst genutzten und vermieteten Wohngebäuden (z.<br />

B. Privatpersonen, Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften, Gemeinden,<br />

Kreise, Gemeindeverbände sowie sonstige Körperschaften des öffentlichen Rechts).<br />

Beschreibung<br />

Gefördert wird die qualifizierte Baubegleitung durch einen externen Sachverständigen<br />

während der Sanierungsphase. Voraussetzung für den Zuschuss ist eine Förderung der<br />

EEE GmbH 220


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Sanierungsmaßnahme im Programm "Energieeffizient Sanieren" der KfW.<br />

Art der Förderung<br />

Zuschuss<br />

Informations- und Antragsstelle<br />

KfW Bankengruppe<br />

Niederlassung Berlin<br />

Charlottenstraße 33/33 a<br />

D - 10117 Berlin<br />

fon: 030 20264-0<br />

fax: 030 20264-5188<br />

6.2.9. Innovationsgutscheine für kleine Unternehmen<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Bund<br />

Zielgruppe<br />

Antragsberechtigt für die Durchführung von Realisierungskonzepten sind autorisierte<br />

Beratungsunternehmen.<br />

Durch die BMWi-Innovationsgutscheine begünstigt werden kleine Unternehmen der<br />

gewerblichen Wirtschaft (KMU) einschließlich des Handwerks. KMU beschäftigen weniger als<br />

50 Personen und haben einen Jahresumsatz oder eine Jahresbilanzsumme von max. 10 Mio.<br />

EUR.<br />

Bis zum 31.12.2010 sind auch KMU mit max. 100 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von<br />

max. 20 Mio. EUR antragsberechtigt.<br />

Beschreibung<br />

Gefördert werden externe Beratungsleistungen ohne thematische Einschränkung zur<br />

Vorbereitung und Durchführung von Produkt- und technischen Verfahrensinnovationen in<br />

den folgenden 3 Leistungsstufen:<br />

Leistungsstufe 1: Unternehmens-/Technologie-Audit oder Machbarkeitsstudie<br />

Leistungsstufe 2: Realisierungskonzept<br />

EEE GmbH 221


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Leistungsstufe 3: Projektmanagement<br />

Initialberatung<br />

KMU, die nachweislich bisher noch keine externe Beratung zu Innovationsmanagement in<br />

Anspruch genommen haben, können eine kostenlose Initialberatung durch autorisierte<br />

Beratungsunternehmen in Anspruch nehmen. Ziel der Initialberatung ist, das betriebliche<br />

Potenzial für Innovationen zu sondieren und diese für Beratungsleistungen nach den<br />

Punkten 1 bis 3 zu erschließen.<br />

Art der Förderung<br />

Gutscheine<br />

Informations- und Antragsstelle<br />

EuroNorm GmbH<br />

Stralauer Platz 34<br />

D - 10243 Berlin<br />

info@inno-beratung.de<br />

www.inno-beratung.de<br />

6.3. Förderungen hinsichtlich Energieeffizienz und Maßnahmen<br />

Erneuerbarer Energie für Kommunen und kommunale Eigenbetriebe,<br />

Organisationen und Vereine<br />

Im Folgenden sind hier die Eckdaten der wichtigsten Förderprogramme bezüglich<br />

Energieeffizienz und Maßnahmen Erneuerbarer Energie zusammengefasst. Die volle<br />

Beschreibung der einzelnen Förderprogramme wird dem Auftraggeber elektronisch als PDF-<br />

Dokument übermittelt.<br />

EEE GmbH 222


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

6.3.1. Förderprogramme für Energieeffizienzmaßnahmen (z.B. für<br />

Verwaltungsgebäude, Schulen, Kindergärten, Sportstätten, Schwimmbäder<br />

6.3.1.1. Sozial investieren – Energetische Gebäudesanierung<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Bund<br />

Zielgruppe<br />

Antragsberechtigt sind alle gemeinnützigen Organisationsformen einschließlich Kirchen.<br />

Beschreibung<br />

Gefördert werden energetische Maßnahmen an folgenden Einrichtungen, die bis zum<br />

01.01.1995 fertig gestellt worden sind:<br />

- Schulen<br />

- Schulsport- und –schwimmhallen<br />

- Kindertagesstätten<br />

- Gebäude der Kinder- und Jugendarbeit, die ganzjährig und mit normalen<br />

Innentemperaturen genutzt werden (z.B. Jugendzentren, Jugendherbergen, Gebäude des<br />

Kinder- und Jugendsports)<br />

Energetische Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 100 (nach En<strong>EV</strong> 2009)<br />

Gefördert werden energetische Sanierungsmaßnahmen, wie z.B. die Fenstererneuerung,<br />

Dämmung, Erneuerung der Heizungsanlage oder der Beleuchtungsanlage sowie der Ersatz<br />

oder Einbau von Lüftungsanlagen.<br />

Einzelmaßnahmen/Maßnahmenpakete (nach En<strong>EV</strong> 2009)<br />

Gefördert werden vom Sachverständigen empfohlene energetische Maßnahmen. Die<br />

Maßnahmen können einzeln oder im engen zeitlichen Zusammenhang als Paket<br />

durchgeführt werden.<br />

Folgende Maßnahmen sind förderfähig:<br />

- Wärmedämmung aller Außenwände<br />

- Wärmedämmung des Daches oder der oberen Geschossdecke<br />

EEE GmbH 223


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

- Wärmedämmung der Kellerdecke zum kalten Keller, von erdberührten Wand- und<br />

Bodenflächen beheizter Räume oder von Wänden zwischen beheizten und unbeheizten<br />

Räumen<br />

- Erneuerung der Fenster/Eingangstüren<br />

- Ersatz von Sonnenschutzeinrichtungen durch solche mit Tageslichtfunktion oder Einbau<br />

dieser Einrichtungen<br />

- Maßnahmen Lüftungsanlagen<br />

- Austausch der Beleuchtung<br />

- Maßnahmen Heizung<br />

Art der Förderung<br />

Darlehen<br />

Hinweise zum Antrag<br />

Die Antragsformulare liegen den Kreditinstituten vor oder können unter folgendem Link<br />

online ausgefüllt werden. Als Programmnummer ist 157 anzugeben.<br />

Der Antrag ist vor Beginn der Maßnahmen zu stellen. (https://www.kfw-<br />

formularsammlung.de)<br />

Adressen<br />

Informationsstelle<br />

KfW Bankengruppe<br />

Palmengartenstraße 5-9<br />

D - 60325 Frankfurt am Main<br />

info@kfw.de<br />

www.kfw-foerderbank.de<br />

EEE GmbH 224


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

6.3.1.2. Energieeffizient sanieren – Kommunen<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Bund<br />

Zielgruppe<br />

Antragsberechtigt sind kommunale Gebietskörperschaften, rechtlich unselbstständige<br />

Eigenbetriebe von kommunalen Gebietskörperschaften und Gemeindeverbände (z. B.<br />

kommunale Zweckverbände), die gemäß § 27 Nummer 1 a in Verbindung mit § 26 Nummer<br />

2 a der Solvabilitätsverordnung ein Risikogewicht im Kreditrisiko-Standardansatz von Null<br />

haben (Einzelfallprüfung durch die KfW).<br />

Beschreibung<br />

Gefördert werden energetische Maßnahmen an folgenden Gebäuden, die bis zum<br />

01.01.1995 fertig gestellt worden sind:<br />

- Schulen<br />

- Schulsport- und –schwimmhallen<br />

- Kindertagesstätten<br />

- Gebäude der Kinder- und Jugendarbeit, die ganzjährig und mit normalen<br />

Innentemperaturen genutzt werden<br />

Energetische Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 100 (nach En<strong>EV</strong> 2009)<br />

Gefördert werden energetische Sanierungsmaßnahmen, wie z. B. die Fenstererneuerung,<br />

Dämmung, Erneuerung der Heizungsanlage oder der Beleuchtungsanlage sowie der Ersatz<br />

oder Einbau von Lüftungsanlagen.<br />

Einzelmaßnahme/Maßnahmenpaket (nach En<strong>EV</strong> 2009)<br />

Gefördert werden vom Sachverständigen empfohlene energetische Maßnahmen. Die<br />

Maßnahmen können einzeln oder im engen zeitlichen Zusammenhang als Paket<br />

durchgeführt werden. Folgende Maßnahmen sind förderfähig:<br />

- Wärmedämmung aller Außenwände<br />

- Wärmedämmung des kompletten Daches oder der obersten Geschossdecke<br />

EEE GmbH 225


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

- Wärmedämmung ganzen Kellerdecke, von erdberührten Außenflächen beheizter Räume<br />

oder von Wänden zwischen beheizten und unbeheizten Räumen<br />

- Erneuerung der Fenster/Eingangstüren<br />

- Ersatz von Sonnenschutzeinrichtungen durch solche mit Tageslichtfunktion oder Einbau<br />

dieser Einrichtungen<br />

- Maßnahmen Lüftungsanlagen<br />

- Austausch der Beleuchtung<br />

- Maßnahmen Heizung<br />

Art der Förderung<br />

Darlehen<br />

Hinweise zum Antrag<br />

Bei Vorhaben, deren Bauzeit sich über mehrere Jahre erstreckt, erfolgt die<br />

Kreditantragstellung<br />

in Abschnitten, bezogen auf das jeweilige Haushaltsjahr. Im Rahmen des laufenden<br />

Haushaltsjahresabschnitts können bereits begonnene Bauabschnitte noch finanziert werden.<br />

Die Kredite werden direkt bei der KfW-Niederlassung Berlin beantragt. Als<br />

Programmnummer ist 218 anzugeben.<br />

Informationsstelle<br />

KfW Bankengruppe<br />

Palmengartenstraße 5-9<br />

D - 60325 Frankfurt am Main<br />

fon: 01801 335577<br />

fax: 069 7431-2944<br />

info@kfw.de<br />

www.kfw-foerderbank.de<br />

EEE GmbH 226


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

6.3.1.3. Kommunalkredit - Investitionsoffensive Infrastruktur<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Bund<br />

Zielgruppe<br />

Antragsberechtigt sind kommunale Gebietskörperschaften, deren rechtlich unselbstständige<br />

Eigenbetriebe sowie Gemeindeverbände (z. B. kommunale Zweckverbände), die gemäß § 27<br />

Nummer 1 a in Verbindung mit § 26 Nummer 2 a der Solvabilitätsverordnung ein<br />

Risikogewicht im Kreditrisiko-Standardansatz von Null haben. Hierzu erfolgt eine<br />

Einzellfallprüfung durch die KfW. Es werden nur Vorhaben in strukturschwachen Regionen<br />

(siehe Regionalfördergebiete) sowie in Kommunen in Haushaltsnotlage bzw.<br />

Haushaltssicherungslage gefördert.<br />

Beschreibung<br />

Gefördert werden alle Investitionen in die kommunale und soziale Infrastruktur sowie in<br />

wohnwirtschaftliche Projekte in strukturschwachen Kommunen, die einer mittel- und<br />

langfristigen Mittelbereitstellung bedürfen.<br />

Vorhaben zur Energieeinsparung am kommunalen Gebäudebestand<br />

Hierzu zählen insbesondere Schulen, Kindertagesstätten, Sporteinrichtungen,<br />

Krankenhäuser, Altenpflege- und Behinderteneinrichtungen und Verwaltungsgebäude (z.B.<br />

Erneuerung von Fenster oder Heizungstechnik, Erneuerung der Beleuchtung).<br />

Sonstige Modernisierungsvorhaben an Gebäuden<br />

- Investitionen zur Behebung baulicher Mängel, Sanierung denkmalgeschützter Gebäude<br />

- bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der allgemeinen Aufenthalts- und<br />

Wohnverhältnisse, insbesondere barrierefreier, alten- und behindertengerechter Umbau,<br />

Nachrüstung von Aufzügen<br />

Sonstige Infrastrukturvorhaben<br />

- Schaffung von Grünanlagen und von Spielplätzen z.B. bei Kindergärten, Schulen oder<br />

Sporteinrichtungen<br />

- Anpassungen der technischen Infrastruktur aufgrund des demografischen Wandels (z.B.<br />

Wasserleitungen)<br />

EEE GmbH 227


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

- Abwasser und Wasserversorgung<br />

- Abfallwirtschaft<br />

- Baulanderschließung<br />

- barrierefreie Ausgestaltung von Straßen, Fußwegen und Einrichtungen des ÖPNV<br />

Art der Förderung<br />

Darlehen<br />

Informationsstelle<br />

KfW Bankengruppe<br />

Palmengartenstraße 5-9<br />

D - 60325 Frankfurt am Main<br />

info@kfw.de<br />

www.kfw-foerderbank.de<br />

6.3.1.4. Sozial Investieren - Investitionsoffensive Infrastruktur<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Bund<br />

Zielgruppe<br />

Antragsberechtigt sind alle gemeinnützigen Organisationsformen einschließlich Kirchen, die<br />

Träger der Investitionsmaßnahme mit Investitionsort in einem deutschen<br />

Regionalfördergebiet sind.<br />

Beschreibung<br />

Wie bei Förderprogramm Kommunalkredit Investitionsoffensive Infrastruktur<br />

siehe Beschreibung 6.3.1.3<br />

Art der Förderung<br />

Darlehen<br />

EEE GmbH 228


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Hinweise zum Antrag<br />

Der Antrag ist vor Beginn des Vorhabens bei der Hausbank zu stellen, es sei denn die<br />

Maßnahme wurde zwischen dem 27.01.2009 und dem 01.04.2009 begonnen. Die<br />

Antragsformulare liegen den Kreditinstituten vor. Mehrjährige Vorhaben sind in<br />

Bauabschnitte zu gliedern. Gefördert werden nur Vorhaben/Bauabschnitte, die spätestens<br />

bis 31.12.2010 begonnen werden.<br />

Informationsstelle<br />

KfW Bankengruppe<br />

Palmengartenstraße 5-9<br />

D - 60325 Frankfurt am Main<br />

info@kfw.de<br />

www.kfw-foerderbank.de<br />

6.3.1.5. Kommunal Investieren - Investitionsoffensive Infrastruktur<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Bund<br />

Zielgruppe<br />

Antragsberechtigt sind Unternehmen mit mehrheitlich kommunalem<br />

Gesellschafterhintergrund (d.h., unmittelbare oder mittelbare Beteiligung einer oder<br />

mehrerer kommunaler Gebietskörperschaften mit insgesamt mehr als 50 %) sowie<br />

Unternehmen (unabhängig von der Rechtsform und der Gesellschafterstruktur) im Rahmen<br />

von Forfaitierungsmodellen.<br />

Beschreibung<br />

Wie bei Förderprogramm Kommunalkredit Investitionsoffensive Infrastruktur<br />

siehe Beschreibung 6.3.1.3<br />

Art der Förderung<br />

Darlehen<br />

EEE GmbH 229


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Hinweise zum Antrag<br />

Der Antrag ist vor Beginn des Vorhabens bei der Hausbank zu stellen, es sei denn, die<br />

Maßnahme wurde zwischen dem 27.01.2009 und dem 01.04.2009 begonnen. Die<br />

Antragsformulare liegen den Kreditinstituten vor. Große Unternehmen reichen mit dem<br />

Kreditantrag die Anlage "Spezielle Anreizeffekte der Kreditvergabe" ein.<br />

Mehrjährige Vorhaben sind in Bauabschnitte zu gliedern. Gefördert werden nur<br />

Vorhaben/Bauabschnitte, die spätestens bis 31.12.2010 begonnen werden.<br />

Als Programmnummer ist 212 anzugeben.<br />

Informationsstelle<br />

KfW Bankengruppe<br />

Palmengartenstraße 5-9<br />

D - 60325 Frankfurt am Main<br />

info@kfw.de<br />

www.kfw-foerderbank.de<br />

6.4. Förderprogramme von Maßnahmen im Bereich erneuerbare Energie<br />

Der Umfang an Förderprogrammen zur Umsetzung von Maßnahmen im Bereich<br />

Erneuerbarer Energie ist enorm. Das wichtigste Förderinstrument für diesen Bereich ist<br />

sicherlich das Erneuerbare Energie Gesetz EEG, daher wird dieses auch detaliert<br />

beschrieben. Weiters soll ein Programm zur Förderung von Anlagen zur Aufbereitung von<br />

Biogas auf Erdgasqualität näher beschrieben werden. Alle anderen Förderprogramme mit<br />

Zielgruppe Kommunen, Kommunale Einrichtungen, Organistationen u. Vereine sowie Private<br />

werden hier nur namentlich erwähnt. Die volle Beschreibung der für diesen Bereich<br />

relevanten Förderprogramme wird dem Auftraggeber elektronisch als PDF-Dokument<br />

übermittelt.<br />

Hier die wichtigsten Förderprogramme:<br />

Erneuerbare Energien Gesetz EEG (wird weiter unten im Detail beschrieben)<br />

EEE GmbH 230


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien – Wärme aus<br />

erneuerbaren Energien in Schule und Kirche (Art d. Förderung: Zuschuss)<br />

Schönauer Sonnencent-Investstrom (Art d. Förderung: erhöhte Einspeisevergütung)<br />

Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (Art d. Förderung: Zuschuss)<br />

KfW-Programm Erneuerbare Energien - Standard (Art d. Förderung: Darlehen)<br />

KfW-Programm Erneuerbare Energien – Premium – Große Biomasseheizungen (Art d.<br />

Förderung: Darlehen, Zuschuss)<br />

KfW-Programm Erneuerbare Energien – Premium – Nahwärmenetze (Art d.<br />

Förderung: Darlehen, Zuschuss)<br />

KfW-Programm Erneuerbare Energien – Premium – Innovationsförderung (Art d.<br />

Förderung: Darlehen, Zuschuss) (wird weiter unten genauer beschrieben)<br />

KfW-Programm Erneuerbare Energien – Premium – große thermische Solaranlagen<br />

(Art d. Förderung: Darlehen, Zuschuss)<br />

Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien – Thermische<br />

Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung (Art d.<br />

Förderung: Zuschuss)<br />

Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien – Pelletsheizungen (Art<br />

d. Förderung: Zuschuss)<br />

Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien – Innovationsförderung<br />

Thermische Solaranlagen (Art d. Förderung: Zuschuss)<br />

Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien –<br />

Holzhackschnitzelheizung (Art d. Förderung: Zuschuss)<br />

Marktanreizprogramm zur Förderung erneuerbarer Energien – Wärmepumpen (Art<br />

d. Förderung: Zuschuss)<br />

⇒ Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)<br />

Regionale Gültigkeit<br />

EEE GmbH 231


Bund<br />

Zielgruppe<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Antragsberechtigt sind Betreiber von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren<br />

Energien.<br />

Beschreibung<br />

Das EEG regelt einerseits den vorrangigen Anschluss von Anlagen zur Erzeugung von Strom<br />

aus Erneuerbaren Energien und aus Grubengas im Bundesgebiet einschließlich der<br />

deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (Geltungsbereich des Gesetzes) an die Netze für<br />

die allgemeine Versorgung mit Elektrizität. Des Weiteren regelt es die vorrangige Abnahme,<br />

Übertragung und Vergütung dieses Stroms durch die Netzbetreiber, sowie den<br />

bundesweiten Ausgleich des abgenommenen und vergüteten Stroms.<br />

Für in Betrieb genommene Anlagen werden festgelegte Vergütungssätze in der Regel für 20<br />

Jahre gewährt. Die Höhe der Vergütung für den Strom hängt von der Energiequelle und der<br />

Größe der Anlage ab. Die Höhe der Vergütung hängt außerdem vom Zeitpunkt der<br />

Inbetriebnahme der Anlage ab, das heißt je später eine Anlage in Betrieb genommen wird,<br />

desto geringer ist die Vergütung (jährliche Degression). Die Vergütungssätze für Anlagen, die<br />

2010 in Betrieb genommen werden, gestalten sich wie folgt:<br />

Förderung von Photovoltaikanlagen<br />

Die jährliche Degression beträgt ab 2011 9 %. Die Zielmarke für den jährlichen Ausbau liegt<br />

bei 3.500 MW. Wird diese Zielmarke überschritten, sinken die Vergütungssätze zum<br />

Jahresende 2010 um 1 % und 2011 um 3 % pro 1.000 Megawatt zusätzlichem Marktvolumen<br />

über den im EEG regulär vorgesehenen Degressionssatz von 9 % hinaus. Unterschreitet das<br />

Marktwachstum die Untergrenze von 2.500 Megawatt sinken die Vergütungssätze<br />

langsamer.<br />

Für Strom aus förderfähigen Anlagen, die ausschließlich an oder auf einem Gebäude oder<br />

einer Lärmschutzwand angebracht sind, beträgt die Vergütung:<br />

EEE GmbH 232


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

bis 30 kW 39,14 Cent/kWh<br />

bis 100 kW 37,23 Cent/kWh<br />

bis 1 MW 35,23 Cent/kWh<br />

ab 1 MW 29,37 Cent/kWh<br />

Die Vergütung für Dachanlagen wird rückwirkend zum 1. Juli um 13 % gesenkt.<br />

Für Strom aus förderfähigen Freiflächenanlagen beträgt die Vergütung 28,43 Cent/kWh.<br />

Bei Freiflächenanlagen auf Konversionsflächen beträgt die Absenkung der Vergütung 8 %<br />

und auf sonstigen Flächen 12%.<br />

Bei Anlagen, die 2010 neu errichtet werden, müssen Standort und Leistung an die<br />

Bundesnetzagentur gemeldet werden, ansonsten entfällt die Verpflichtung des<br />

Netzbetreibers den Strom zu vergüten.<br />

⇒ Ackerflächen<br />

Strom aus Anlagen auf Ackerflächen wird grundsätzlich nicht mehr vergütet, wenn die<br />

Anlage nach dem 30.06.2010 in Betrieb geht. Ausgenommen hiervon sind Anlagen, die sich<br />

im Bereich von vor dem 25.03.2010 beschlossenen Bebauungsplänen befinden, und bis zum<br />

Ende des Jahres 2010 in Betrieb genommen werden. Die einmalige Absenkung der<br />

Vergütung wird hier nicht angewendet.<br />

⇒ Freiflächenanlagen<br />

Die Befristung der Vergütung von Freiflächenanlagen bis zum 1. Januar 2015 wird<br />

aufgehoben. Gefördert werden jetzt auch Gewerbe- und Industriegebiete sowie Flächen<br />

innerhalb eines Streifens von 110 m entlang von Autobahnen und Bahnschienen.<br />

⇒ Eigenverbrauch von Solarstrom<br />

Der direkte Selbstverbrauch von Strom aus einer Photovoltaik-Anlage wird vergütet, soweit<br />

der Anlagenbetreiber oder Dritte den Strom in unmittelbarer räumlicher Nähe zur Anlage<br />

selbst verbrauchen und dies nachweisen. Förderfähig sind Anlagen, die ab dem 01.01.2009<br />

errichtet worden sind und sich an oder auf einem Gebäude befinden. Die Vergütungssätze<br />

richten sich nach dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage.<br />

EEE GmbH 233


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

PV-Anlagen, die bis zum 30.06.2010 errichtet worden sind<br />

Die Anlage weist eine installierte Leistung bis max. 30 kW auf. Der Vergütungssatz für<br />

Anlagen, die 2009 errichtet worden sind, beträgt 25,01 Cent/kWh. Anlagen, die zwischen<br />

dem 01.01.2010 und em 30.06.2010 errichtet worden sind, erhalten eine Vergütung von<br />

22,67 Cent/kWh.<br />

PV-Anlagen, die ab dem 01.07.2010 in Betrieb gehen<br />

Die Anlage weist eine installierte Leistung bis max. 500 kW auf. Der Vergütungssatz richtet<br />

sich nach der Anlagengröße sowie nach dem prozentualen Eigenverbrauch.<br />

Die Vergütung bei einem Eigenverbrauch von mind. 30% am jährlich erzeugten Solarstrom<br />

beträgt bei einer Anlagengröße:<br />

bis 30 kW 17,67 Cent/kWh<br />

bis 100 kW 16,01 Cent/kWh<br />

bis 500 kW 14,27 Cent/kWh<br />

Die Vergütung bei einem Eigenverbrauch ab mind. 30% am jährlich erzeugten Solarstrom<br />

beträgt bei einer Anlagengröße<br />

bis 30 kW 22,05 Cent/kWh<br />

bis 100 kW 20,39 Cent/kWh<br />

bis 500 kW 18,65 Cent/kWh<br />

Änderungen ab 01.10.2010<br />

Die Einspeisevergütung wird zusätzlich um 3 % gesenkt. Die Vergütungssätze für den<br />

Eigenverbauch werden folgendermaßen gesenkt:<br />

Die Vergütung bei einem Eigenverbrauch von mind. 30% am jährlich erzeugten Solarstrom<br />

beträgt bei einer Anlagengröße<br />

bis 30 kW 16,65 Cent/kWh<br />

bis 100 kW 15,04 Cent/kWh<br />

bis 500 kW 13,35 Cent/kWh<br />

EEE GmbH 234


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die Vergütung bei einem Eigenverbrauch ab mind. 30% am jährlich erzeugten Solarstrom<br />

beträgt bei einer Anlagengröße<br />

bis 30 kW 21,03 Cent/kWh<br />

bis 100 kW 19,42 Cent/kWh<br />

bis 500 kW 17,73 Cent/kWh<br />

Förderung von Wasserkraftanlagen<br />

Für Strom aus Anlagen mit einer Leistung bis einschließlich 5 MW beträgt die Vergütung:<br />

bis 500 kW 12,67 Cent/kWh<br />

bis 2 MW 8,65 Cent/kWh<br />

bis 5 MW 7,65 Cent/kWh<br />

Für Strom aus Anlagen mit einer Leistung bis einschließlich 5 MW, die vor dem 01.01.2009 in<br />

Betrieb genommen und nach dem 31.12.2008 modernisiert worden sind, beträgt die<br />

Vergütung:<br />

bis 500 kW 11,67 Cent/kWh<br />

bis 5 MW 8,65 Cent/kWh<br />

Für Strom aus Anlagen mit einer Leistung von über 5 MW beträgt die Vergütung (15 Jahre):<br />

bis 500 kW 7,22 Cent/kWh<br />

bis 10 MW 6,26 Cent/kWh<br />

bis 20 MW 5,74 Cent/kWh<br />

bis 50 MW 4,3 Cent/kWh<br />

ab 50 MW 3,47 Cent/kWh<br />

Für Strom, der in Anlagen mit einer Leistung über 5 MW erzeugt wird, die vor dem<br />

01.01.2009 in Betrieb genommen und nach dem 31.12.2008 modernisiert worden sind und<br />

nach der Modernisierung eine höhere Leistung aufweisen, gelten die oben genannten<br />

Vergütungssätze entsprechend für den Strom, der der Leistungserhöhung zuzurechnen ist.<br />

Die jährliche Degression beträgt für Anlagen mit einer Leistung von über 5 MW 1 %.<br />

EEE GmbH 235


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Deponie-, Gruben- und Klärgas<br />

Für Strom aus Deponiegas beträgt die Vergütung:<br />

bis 500 kW 8,87 Cent/kWh<br />

bis 5 MW 6,07 Cent/kWh<br />

Für Strom aus Grubengas beträgt die Vergütung:<br />

bis 1 MW 7,05 Cent/kWh<br />

bis 5 MW 5,08 Cent/kWh<br />

ab 5 MW 4,1 Cent/kWh<br />

Für Strom aus Klärgas beträgt die Vergütung:<br />

bis 500 kW 7 Cent/kWh<br />

bis 5 MW 6,07 Cent/kWh<br />

Die Vergütungen erhöhen sich für Strom, der durch innovative Technologien (z.B.<br />

Brennstoffzellen, Gasturbinen) erzeugt wird (Technologie-Bonus). Die Bonushöhe beträgt bis<br />

zu einer max. Kapazität der Gasaufbereitungsanlage von:<br />

350 Normkubikmetern aufbereitetem Rohgas pro Stunde 2 Cent/kWh<br />

700 Normkubikmetern aufbereitetem Rohgas pro Stunde 1 Cent/kWh<br />

Die jährliche Degression beträgt in allen Fällen 1,5 %.<br />

Biomasse<br />

Für Strom aus förderfähigen Anlagen beträgt die Vergütung:<br />

bis 150 kW 11,55 Cent/kWh<br />

bis 500 kW 9,09 Cent/kWh<br />

bis 5 MW 8,17 Cent/kWh<br />

bis 20 MW 7,71 Cent/kWh<br />

EEE GmbH 236


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Anlagen die eine Leistung von 5 MW überschreiten, sind nur im KWK-Betrieb mit sinnvoller<br />

Wärmenutzung nach Maßgabe EEG Anlage 3 für den in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugten<br />

Stromanteil zur Vergütung berechtigt. Anlagen mit einer installierten Leistung über 20 MW<br />

können bis zu einem Leistungsanteil von 20 MW ebenfalls anteilig die oben genannten<br />

Vergütungen in Anspruch nehmen.<br />

Die Vergütungen erhöhen sich für Strom:<br />

- der durch innovative Technologien (z.B. Umwandlung der Biomasse durch<br />

thermochemische Vergasung) erzeugt wird (Technologie-Bonus). Die Bonushöhe beträgt bis<br />

zu einer max. Kapazität der Gasaufbereitungsanlage von 350 Normkubikmetern<br />

aufbereitetem Rohgas pro Stunde 2 Cent/kWh; 700 Normkubikmetern aufbereitetem<br />

Rohgas pro Stunde 1 Cent/kWh.<br />

- der aus nachwachsenden Rohstoffen oder Gülle erzeugt wird (Bonus für nachwachsende<br />

Rohstoffe) um bis zu 6 Cent/kWh (Biomasse) bzw. um bis zu 11 Cent/kWh (Biogas)<br />

- der in Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt wird (KWK-Bonus) um 3 Cent/kWh<br />

Die jährliche Degression beträgt 1 %.<br />

Geothermie<br />

Für Strom aus förderfähigen Anlagen beträgt die Vergütung:<br />

bis 10 MW 15,84 Cent/kWh<br />

ab 10 MW 10,4 Cent/kWh<br />

Für Anlagen bis 10 MW erhöht sich die Vergütung wenn:<br />

die Anlagen vor dem 01.01.2016 in Betrieb genommen worden sind, um jeweils 4<br />

Cent/kWh<br />

der Strom in Kombination mit einer Wärmenutzung erzeugt wird, um jeweils 3<br />

Cent/kWh (Wärmenutzungs-Bonus)<br />

der Strom auch durch Nutzung petrothermaler Techniken erzeugt wird, um jeweils 4<br />

Cent/kWh<br />

EEE GmbH 237


Windkraft<br />

Onshore:<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die Grundvergütung beträgt 4,97 Cent/kWh. In den ersten 5 Jahren ab Inbetriebnahme der<br />

Anlage beträgt die Vergütung 9,11 Cent/kWh (Anfangsvergütung). Die Anfangsvergütung<br />

erhöht sich für Strom aus Anlagen, die vor dem 01.01.2014 in Betrieb genommen worden<br />

sind, um 0,5 Cent/kWh (Systemdienstleistungs-Bonus). Die Anfangsvergütung verlängert<br />

sich, wenn der Ertrag der Anlage 150 % des Referenzertrages unterschreitet. Für Strom aus<br />

Anlagen, die im selben oder in einem angrenzenden Landkreis eine oder mehrere<br />

bestehende Anlagen endgültig ersetzen (Repowering-Anlagen), erhöht sich die<br />

Anfangsvergütung um 0,5 Cent/kWh. Die Anlagen müssen mind. 10 Jahre nach den ersetzten<br />

Anlagen in Betrieb genommen worden sein und deren Leistung mind. das Zweifache und<br />

max. das Fünffache der Altanlagen betragen.<br />

Offshore:<br />

Für Strom aus Offshore-Anlagen beträgt die Grundvergütung 3,5 Cent/kWh. In den ersten 12<br />

Jahren ab der Inbetriebnahme der Anlage beträgt die Vergütung 13 Cent/kWh Anfangs-<br />

vergütung). Für Anlagen, die vor dem 01.01.2016 in Betrieb genommen worden sind, erhöht<br />

sich die Anfangsvergütung um 2 Cent/kWh. Je nach Entfernung der Anlage von der Küste<br />

(mind. 12 Seemeilen, Wassertiefe mind. 20 m) verlängert sich die Anfangsvergütung. Der<br />

Anlagenbetreiber ist verpflichtet bei Anlagen, mit einer installierten Leistung über 50 kW,<br />

gegenüber dem Netzbetreiber vor Inbetriebnahme nachzuweisen, dass an dem geplanten<br />

Standort mind. 60 % des Referenzertrages erzielt werden können. Die jährliche Degression<br />

beträgt 1 %, bei Offshore-Anlagen erst ab dem Jahr 2015 5 %.<br />

EEE GmbH 238


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die wichtigsten Änderungen des EEG zusammengefasst:<br />

Der Vermittlungsausschuss hat sich am 5. Juli darauf verständigt, die vorgesehene Kürzung<br />

der Einspeisevergütung für Solarstrom in zwei Schritten vorzunehmen. Es bleibt bei der<br />

vorgesehenen Absenkung ab 1. Juli 2010, aber zunächst nur um 13 Prozent für<br />

Dachflächenanlagen, um 8 Prozent für Freiflächenanlagen auf sogenannten<br />

Konversionsflächen, dies sind beispielsweise Militärflächen oder ehemalige<br />

Industriestandorte sowie um 12 % für Anlagen auf sonstigen Freiflächen, also beispielsweise<br />

in Gewerbegebieten.<br />

Im Übrigen bleibt der Gesetzesentwurf unverändert. Dies betrifft auch die Streichung der<br />

Vergütung für Ackerflächen.<br />

Der jeweils gegenüber dem ursprünglichen Entwurf fehlende Absenkungsschritt von 3<br />

Prozent erfolgt zum 1. Oktober dieses Jahres.<br />

Das Gesetz tritt rückwirkend zum 1. Juli 2010 in Kraft.<br />

Ab dem 1. Oktober werden die Vergütungssätze um weitere 3% gekürzt, so dass insgesamt<br />

die im Folgenden genannte Reduzierung der Vergütung zum Tragen kommt.<br />

Die Vergütung für Dachflächen wird einmalig um 16% gekürzt.<br />

Bei Freiflächenanlagen auf Konversionsflächen wird die Vergütung einmalig um 11% und bei<br />

sonstigen Flächen um 15% gesenkt.<br />

Strom aus Anlagen auf Ackerflächen wird nicht mehr vergütet, wenn die Anlage nach dem<br />

30.06.2010 in Betrieb geht. Ausgenommen sind Anlagen, die sich im Bereich von vor dem<br />

25.03.2010 beschlossenen Bebauungsplänen befinden und bis zum Ende des Jahres 2010 in<br />

Betrieb genommen werden. Die einmalige Absenkung der Vergütung wird hier nicht<br />

angewendet.<br />

Gewerbe- und Industriegebiete sowie Flächen innerhalb eines Streifens von 110 m entlang<br />

von Autobahnen und Bahntrassen werden neu als Flächenkategorie in das EEG<br />

aufgenommen<br />

EEE GmbH 239


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Der Eigenverbrauch von Strom aus Photovoltaikanlagen soll künftig stärker gefördert<br />

werden. Der Vorteil für Privathaushalte, die ihren Solarstrom selbst verbrauchen und deren<br />

durchschnittlicher Haushaltsstrompreis bei netto 20 Cent pro kW liegt, beträgt 3,6 Cent pro<br />

kW, wenn sie weniger als 30% ihres jährlich erzeugten Solarstroms selbst verbrauchen. Liegt<br />

der Verbrauch über 30% beträgt der Vorteil 8 Cent pro kW.<br />

Die Regelung wird auf Anlagen bis 500 kW installierter Leistung ausgedehnt, so dass auch<br />

das Gewerbe von der Regelung profitieren kann.<br />

Die jährliche Absenkung der Vergütung, d. h. Degression, wird stärker an das<br />

Marktwachstum angepasst. Die Zielmarke für den jährlichen Ausbau liegt jetzt bei 3.500 MW<br />

pro Jahr. Wird diese Zielmarke überschritten, sinken die Vergütungssätze zum Jahresende<br />

2010 um 1% und 2011 um 3% je 1.000 Megawatt zusätzlichem Marktvolumen über den im<br />

EEG regulär vorgesehenen Degressionssatz von 9% hinaus. Die Degression kann sich auf<br />

maximal 13% zum Jahresende erhöhen. Unterschreitet das Marktwachstum die Untergrenze<br />

von 2.500 Megawatt, fällt die Degression geringer aus.<br />

Adressen<br />

Informations- und Antragsstelle<br />

zuständiger Energieversorger oder Netzbetreiber<br />

http://www.erneuerbare-energien.de<br />

http://www.clearingstelle-eeg.de<br />

Informations- und Antragsstelle<br />

Meldung von Standort und Leistung von Photovoltaikanlagen<br />

Bundesnetzagentur, DLZ 60<br />

Postfach 10 04 40<br />

D - 34004 Kassel<br />

fon: 0561 7292-120<br />

fax: 0180 5 734870-1001<br />

kontakt-solaranlagen@bnetza.de<br />

http://www.bundesnetzagentur.de<br />

EEE GmbH 240


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

⇒ Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWK)<br />

Das KWK regelt die Vergütung von Strom aus hocheffizienten KWK-Anlagen und die<br />

Förderung von Ausbau und Neubau von Wärmenetzen, in denen mind. 50% Wärme aus<br />

KWK-Anlagen eingespeist wird.<br />

Für Privatpersonen gibt es des Weiteren eine Fülle von Bundesfördermittel, welche in<br />

weiterer Folge kurz und überblickmäßig gelistet werden.<br />

Im Rahmen von Informationsoffensiven sollten die wichtigsten Details dieser Förderungen<br />

kontinuierlich an die Bürger gebracht werden (bspw. über eine speziell eingerichtete<br />

Förderseite oder einen Förderabschnitt für Bürger), damit die Privatpersonen über gewisse<br />

Förderungen dauerhaft informiert werden und sich der Blickwinkel zur Investition in<br />

erneuerbare Energiesysteme eventuell auch ändert.<br />

Wenn die Bürger konkret darüber informiert werden, dass beispielsweise ein Kesseltausch<br />

(z.B.: von Öl auf Pellets) gefördert wird und auch die Förderhöhe dargestellt wird, fällt die<br />

Entscheidung für den Umstieg auf erneuerbare Energieträger vielleicht eher. Denn wenn die<br />

Bürger kontinuierlich über Förderungen auf dem Laufenden gehalten werden, ist einerseits<br />

bestimmt der Einsatz von erneuerbaren Energieträgern und Energiesystemen<br />

wahrscheinlicher und andererseits werden auch neue Fördermöglichkeiten preisgegeben,<br />

die vorher noch nicht bekannt waren und somit auch neue Ideen geweckt um in eine gute<br />

und zukunftsträchtige Sache zu investieren.<br />

6.4.1. Bundesförderungen für Privatpersonen<br />

⇒ Marktanreizprogramm<br />

Für Privatpersonen gibt es im Rahmen des Martkanreizprogramms Bundes-Fördermittel, bei<br />

dem thermische Solaranlagen, automatisch beschickte Pellet- und<br />

Holzhackschnitzelheizungen, sowie effiziente Wärmepumpen gefördert werden.<br />

Thermische Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung<br />

Thermische Solaranlagen über 40 m 2 Kollektorfläche für Ein- und Zweifamilienhäuser<br />

Pelletsheizungen<br />

EEE GmbH 241


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Innovationsförderung thermische Solaranlagen<br />

Holzhackschnitzelheizung<br />

Wärmepumpen<br />

⇒ KfW-Programm Energieeffizient Bauen<br />

Gefördert wird die Errichtung, Herstellung oder der Ersterwerb von KfW-Energie-<br />

effizienzhäusern 55 und 70 und von Passivhäusern.<br />

⇒ Vor-Ort-Beratung<br />

Gefördert wird eine umfassende Beratung, bezugnehmend auf den baulichen Wärmeschutz<br />

sowie der Wärmeerzeugung und -verteilung unter Einschluss der Warmwasserbereitung und<br />

der Nutzung erneuerbarer Energien.<br />

⇒ KfW-Programm Energieeffizient Sanieren Kredit<br />

Finanziert wird die Sanierung von Altbauten (Wärmedämmung, neue Fenster, Heizung) auf<br />

Neubau-Niveau nach der Energieeinsparverordnung (En<strong>EV</strong>) oder besser im Rahmen von frei<br />

wählbaren Maßnahmen.<br />

⇒ KfW-Programm Energieeffizient Sanieren Zuschuss<br />

Gefördert wird die Sanierung von EFH/ZFH oder Eigentumswohnungen (Wärmedämmung,<br />

neue Fenster, Heizung) auf Neubau-Niveau nach der Energieeinsparverordnung (En<strong>EV</strong>) oder<br />

besser im Rahmen von freiwählbaren Einzelmahmen.<br />

⇒ KfW-Programm Energieeffizient Sanieren - Sonderförderung<br />

Gefördert werden Sondermaßnahmen im Rahmen des Programms Energieeffizient-Sanieren.<br />

⇒ KfW-Programm Altersgerecht Umbauen - Zuschuss<br />

Gefördert wird der barrierereduzierende bzw. barrierefreie Umbau von Wohnungen oder<br />

Wohngebäuden.<br />

EEE GmbH 242


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

⇒ KfW-Programm Altersgerecht Umbauen - Kredit<br />

Gefördert wird der barrierereduzierende bzw. barrierefreie Umbau von Wohnungen oder<br />

Wohngebäuden.<br />

⇒ KfW-Programm Wohnraum Modernisieren<br />

Gefördert werden einzelne Modernisierungs- und Instandsetzungsarbeiten an<br />

Wohngebäuden sowie altersgerechte Umbaumaßnahmen.<br />

⇒ KfW-Programm Erneuerbare Energien - Standard<br />

Gefördert wird die langfristige Finanzierung von Maßnahmen zur Nutzung Erneuerbarer<br />

Energien zur Stromerzeugung bzw. Strom und Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).<br />

6.4.2. Förderungen des Landes für Private<br />

In der Folge werden die wichtigsten für den Bereich Energie und Enerigeeffizienz relevanten<br />

Förderprogramme des Freistaates Thüringen aufgelistet. (aus www.energiefoerderung.info)<br />

⇒ Thüringer Modernisierungsdarlehen<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Thüringen<br />

Zielgruppe<br />

Antragsberechtigt sind Gebäudeeigentümer, deren Gesamteinkommen die<br />

Einkommensgrenzen des § 9 WoFG um nicht mehr als 60 % überschreiten. Bei der<br />

Einkommensermittlung nach den §§ 20 bis 24 erhöhen sich die Freibeträge nach § 24 Abs. 1<br />

WoFG um 60 %.<br />

Beschreibung<br />

Gefördert wird die Modernisierung und die Instandsetzung von Eigenwohnraum. Sämtliche<br />

anfallenden Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen sind förderfähig. Das<br />

Darlehen beträgt bis zu 80 % der förderfähigen Kosten, max. 800,- EUR je m 2 . Der<br />

Darlehensbetrag liegt zwischen 10.000,- EUR und 35.000,- EUR.<br />

EEE GmbH 243


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die Auszahlung beträgt 98,5%.<br />

Der Zinsatz wird wahlweise für 5 oder 10 Jahre festgeschrieben. Bei der Tilgung kann<br />

zwischen 1,7 % und 3 % gewählt werden. Nach Ablauf der Zinsbindungsfrist wird der Zinssatz<br />

neu festgesetzt.<br />

Kumulation<br />

- nicht möglich mit KfW-Wohnraum Modernisieren und der Zuschussvariante des KfW-<br />

Programms "Energieeffizient Sanieren"<br />

Informationsstelle<br />

Thüringer Aufbaubank<br />

Bereich Wohnungsbauförderung<br />

Gorkistraße 9<br />

D - 99084 Erfurt<br />

wobau_info@aufbaubank.de<br />

http://www.aufbaubank.de<br />

Antragsstelle<br />

Landratsamt oder zuständiges Amt bei kreisfreien Städten<br />

⇒ Thüringer Modernisierungsdarlehen – Öko Plus – Effizienzhausförderung<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Thüringen<br />

Zielgruppe<br />

Antragsberechtigt sind Haushalte, deren Einkommen die Grenzen des § 9 WoFG um nicht<br />

mehr als 60 % überschreiten.<br />

Beschreibung<br />

Das Programm der KfW wird von der Aufbaubank zu etwas günstigeren Konditionen<br />

angeboten. Gefördert werden Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden, für die vor dem<br />

01.01.1995 der Bauantrag gestellt wurde.<br />

EEE GmbH 244


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Sanierung zum KfW-Effizienzhaus bzw. Kauf eines zum KfW-Effizienzhaus sanierten<br />

Gebäudes<br />

Energetische Maßnahmen, die dazu beitragen, das energetische Niveau eines KfW-<br />

Effizienzhauses zu erreichen, werden gefördert. Unterschieden werden 5 energetische<br />

Standards:<br />

- KfW-Effizienzhaus 55<br />

Diese Häuser dürfen den Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) von 55 % und den<br />

Transmissionswärmeverlust (H'T) von 70 % der errechneten Werte der En<strong>EV</strong> 2009 nicht<br />

überschreiten.<br />

- KfW-Effizienzhaus 70<br />

Diese Häuser dürfen den Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) von 70 % und den<br />

Transmissionswärmeverlust (H'T) von 85 % der errechneten Werte der En<strong>EV</strong> 2009 nicht<br />

überschreiten.<br />

- KfW-Effizienzhaus 85<br />

Diese Häuser dürfen den Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) von 85 % und den<br />

Transmissionswärmeverlust (H'T) von 100 % der errechneten Werte der En<strong>EV</strong> 2009 nicht<br />

überschreiten.<br />

- KfW-Effizienzhaus 100<br />

Diese Häuser dürfen den Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) von 100 % und den<br />

Transmissionswärmeverlust (H'T) von 115 % der errechneten Werte der En<strong>EV</strong> 2009 nicht<br />

überschreiten.<br />

- KfW-Effizienzhaus 115<br />

Diese Häuser dürfen den Jahres-Primärenergiebedarf (Qp) von 115 % und den<br />

Transmissionswärmeverlust (H'T) von 130 % der errechneten Werte der En<strong>EV</strong> 2009 nicht<br />

überschreiten.<br />

Ein Tilgungszuschuss wird gewährt, wenn das Erreichen des angestrebten KfW-Effizienzhaus<br />

Standards sowie die fachgerechte Durchführung der Maßnahmen durch einen<br />

Sachverständigen nachgewiesen wird.<br />

EEE GmbH 245


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die Höhe des Tilgungszuschusses staffelt sich wie folgt:<br />

KfW-Effizienzhaus 55: 12,5 % des Zusagebetrages<br />

KfW-Effizienzhaus 70: 10 % des Zusagebetrages<br />

KfW-Effizienzhaus 85: 7,5 % des Zusagebetrages<br />

KfW-Effizienzhaus 100: 5 % des Zusagebetrages<br />

KfW-Effizienzhaus 115: 2,5 % des Zusagebetrages<br />

Einzelmaßnahmen bzw. freie Einzelmaßnahmenkombinationen (nach En<strong>EV</strong> 2009)<br />

Folgende Maßnahmen werden gefördert:<br />

Wärmedämmung der Außenwände<br />

Wärmedämmung des Daches und/oder der obersten Geschossdecke<br />

Wärmedämmung von erdberührten Wand- und Bodenflächen beheizter Räume, von<br />

Wänden zwischen beheizten und unbeheizten Räumen sowie der Kellerdecke zum<br />

kalten Keller<br />

Erneuerung der Fenster<br />

Einbau einer Lüftungsanlage<br />

Austausch der Heizung durch Brennwertkessel, Niedertemperaturkessel mit<br />

nachgeschaltetem Brennwertwärmetauscher, Nah- und Fernwärme, BHKW,<br />

Brennstoffzellen einschließlich Einbau einer Umwälzpumpe der Klasse A und/oder<br />

einer hocheffizienten Zirkulationspumpe.<br />

Biomasse- oder Biogasanlagen, Wärmepumpen oder thermische Solaranlagen sind<br />

förderfähig, sofern sie zur Ergänzung der neuen Heizung oder zur Erneuerung einer der oben<br />

genannten Heizungsanlagen installiert werden.<br />

Im Rahmen des Kredithöchstbetrages können die oben genannten Einzelmaßnahmen frei<br />

kombiniert werden.<br />

Konditionen<br />

Finanziert werden max. 80 % der förderfähigen Investitionskosten, max. 75.000,- EUR.<br />

EEE GmbH 246


Kumulation<br />

möglich<br />

Adressen<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Informationsstelle<br />

Thüringer Aufbaubank<br />

Bereich Wohnungsbauförderung<br />

Gorkistraße 9<br />

D - 99084 Erfurt<br />

fon: 0361 7447-123<br />

fax: 0361 7447-559<br />

wobau_info@aufbaubank.de<br />

http://www.aufbaubank.de<br />

Antragsstelle<br />

Landratsamt oder zuständiges Amt bei kreisfreien Städten<br />

⇒ Förderung der Modernisierung und Instandsetzung von Mietwohnungen<br />

(ThürModR-Mietwohnungen)<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Thüringen<br />

Zielgruppe<br />

Antragsberechtigt sind natürliche und juristische Personen des privaten und öffentlichen<br />

Rechts als Eigentümer und sonstige Verfügungsberechtigte der zu fördernden Mietwohnung.<br />

Die Wohnung ist Wohnungssuchenden, deren Gesamteinkommen die Einkommensgrenzen<br />

des § 9 WoFG um nicht mehr als 20 % übersteigen, zu überlassen.<br />

Beschreibung<br />

Gefördert werden Sanierungsmaßnahmen, um den Gebrauchswert von Wohnungen<br />

wiederherzustellen und zu erhöhen, um ältere Wohnviertel zu erhalten, wiederherzustellen<br />

und weiterzuentwickeln und Heizenergie einzusparen.<br />

EEE GmbH 247


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Gefördert werden unter anderem:<br />

Bauliche Maßnahmen um und im Gebäude und innerhalb der Wohnungen<br />

Hierzu zählen z. B. Maßnahmen zur Verbesserung der Belichtung und Belüftung, des<br />

Zuschnitts der Wohnung und der Funktionsabläufe sowie des allgemeinen Schallschutzes.<br />

Maßnahmen zur Heizenergieeinsparung<br />

Hierzu zählen z. B. der Einbau von Wärmedämmfenstern, Verbesserung der<br />

Wärmedämmung sowie Umstellung der Heizungsanlage.<br />

Maßnahmen zur modernisierungsbedingten Instandsetzung<br />

Nach Abschluss der Modernisierungsmaßnahme dürfen die Höchstwerte für den Jahres-<br />

Primärenergiebedarf und der spezifische Transmissionsverlust HT nicht überschritten<br />

werden.<br />

Die Höhe des Darlehens beträgt max. 800,- EUR/m 2 .<br />

Adressen<br />

Informationsstelle<br />

Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr<br />

Abteilung: Städte- und Wohnungsbau, Raumordnung und Landesplanung<br />

Steigerstraße 24<br />

D - 99096 Erfurt<br />

fon: 0361 3791-244<br />

fax: 0361 3791-299<br />

michael.koehler@tmblv.thueringen.de<br />

http://www.thueringen.de/de/tmblv/<br />

Antragsstelle<br />

Thüringer Landesverwaltungsamt<br />

Weimarplatz 4<br />

D - 99423 Weimar<br />

poststelle@tlvwa.thueringen.de<br />

http://www.thueringen.de/de/tlvwa/<br />

EEE GmbH 248


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

6.4.1. Weitere Förderprogramme für Erneuerbare Energiesysteme<br />

6.4.1.1. KfW-Programm Erneuerbare Energien – „Premium“ - Innovationsförderung<br />

Diese Programm fördert unter anderem Anlagen zur Aufbereitung von Biogas auf<br />

Erdgasqualität sowie Biogasleitungen<br />

Regionale Gültigkeit<br />

Bund<br />

Zielgruppe<br />

Antragsberechtigt sind:<br />

- natürliche Personen und gemeinnützige Antragsteller, die die erzeugte Wärme und/oder<br />

den erzeugten Strom ausschließlich für den Eigenbedarf nutzen<br />

- freiberuflich Tätige<br />

- kleine und mittlere Unternehmen (KMU), welche die KMU-Kriterien der EU-Kommission<br />

erfüllen<br />

- Unternehmen, an denen mehrheitlich Kommunen beteiligt sind und die KMU-<br />

Schwellenwerte für Umsatz und Beschäftigte unterschreiten<br />

- sonstige Unternehmen (Großunternehmen) nur bei besonders förderwürdigen<br />

Maßnahmen in den Förderzwecken Solarthermie, Tiefengeothermie, Wärmespeicher und<br />

Wärmenetze<br />

- Kommunen, Kommunale Gebietskörperschaften, rechtlich unselbstständige kommunale<br />

Betriebe und kommunale Zweckverbände, sofern sie das Vorhaben unter Hinweis auf die<br />

Förderung öffentlichkeitswirksam vorstellen<br />

- Land- und forstwirtschaftliche sowie gartenbauliche Betriebe<br />

Der Antragsteller ist entweder Eigentümer, Pächter oder Mieter des Grundstücks, auf dem<br />

die geförderte Investitionsmaßnahme durchgeführt wird (Ausnahme: Energiedienstleister).<br />

Bei Contractingvorhaben wird die Antragsberechtigung des Energiedienstleisters (auch<br />

Contractor oder Contracting-Geber genannt) abgestellt. Investoren sind nur<br />

antragsberechtigt, wenn sie auch gleichzeitig die Betreiber der Anlagen sind.<br />

EEE GmbH 249


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Trifft dies nicht zu, kann eine Förderung nur erfolgen, wenn Investor und Betreiber für das<br />

Darlehen gesamtschuldnerisch haften.<br />

Beschreibung<br />

Die Innovationsförderung kann für besonders innovative Technologien zur Nutzung<br />

erneuerbarer Energien, die besondere Qualitätsanforderungen erfüllen, gewährt werden.<br />

Gefördert werden folgende Maßnahmen:<br />

Errichtung und Erweiterung großer Wärmespeicher Große Wärmespeicher mit mehr als 20<br />

m3, die aus erneuerbaren Energien gespeist werden, erhalten einen Tilgungszuschuss zum<br />

Darlehen in Höhe von 250,- EUR je m3 Speichervolumen. Die Förderung ist auf 30 % der für<br />

den Wärmespeicher nachgewiesenen Nettoinvestitionskosten, max. 300.000,- EUR,<br />

beschränkt.<br />

Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt werden:<br />

- Die im Wärmespeicher unter Auslegungsbedingungen max. erhaltende, nutzbare<br />

Wärmemenge beträgt mind. 15 % des max. täglichen Wärmebedarfs der angeschlossenen<br />

Wärmeverbraucher und der jährliche Wärmeverlust des Wärmespeichers liegt bei mind.<br />

10% der entnommenen Wärme.<br />

- Bei Wärmespeichern, die gemäß Auslegungsbedingungen weniger als 12 mal im Jahr<br />

entladen werden, erhöht sich der zulässige Wärmeverlust auf 40 %.<br />

Wärmespeicher für Ein- oder Zweifamilienhäuser werden nicht gefördert.<br />

Anlagen zur Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität<br />

Die Errichtung und Erweiterung von Anlagen zur Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität<br />

wird mit einem Tilgungszuschuss auf das Darlehen gefördert. Für Anlagen bis 350 m3/h<br />

(Rohgas) beträgt der Zuschuss bis zu 30 % der förderfähigen Investitionskosten. Größere<br />

Anlagen erhalten keinen Tilgungszuschuss.<br />

Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt werden:<br />

- Methanemissionen der Aufbereitung in die Atmosphäre von max. 0,5 %<br />

- Stromverbrauch von max. 0,5 kWh pro Normkubikmeter Rohgas bei der Aufbereitung und<br />

Einspeisung und der Nachweis über eine Bereitstellung der Prozesswärme aus erneuerbaren<br />

Energien oder Grubengas<br />

EEE GmbH 250


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Biogasleitungen<br />

Die Errichtung und die Erweiterung von Biogasleitungen für unaufbereitetes Biogas (mind.<br />

300 m Luftlinie), einschließlich des Gasverdichters, der Gastrocknungseinrichtung und der<br />

Kondensatschächte, werden mit einem zinsgünstigen Darlehen sowie einem<br />

Tilgungszuschuss von max. 30 % der förderfähigen Nettoinvestitionskosten gefördert, sofern<br />

das darin transportierte Biogas einer KWK-Nutzung oder einer Aufbereitung auf<br />

Erdgasqualität zugeführt wird.<br />

Die Förderung erfolgt über ein Darlehen in Kombination mit Tilgungszuschüssen. Die<br />

Kreditlaufzeit beträgt bis zu 5 Jahre bei höchstens einem tilgungsfreien Anlaufjahr oder bis<br />

zu 10 Jahre bei höchstens 2 tilgungsfreien Anlaufjahren. Für Investitionen, deren technische<br />

und wirtschaftliche Lebensdauer mehr als 10 Jahre beträgt, kann eine Laufzeit von bis zu 20<br />

Jahren bei höchstens 3 tilgungsfreien Anlaufjahren beantragt werden. Der<br />

Finanzierungsanteil des Förderkredits beträgt bis zu 100 % der Nettoinvestitionskosten, i. d.<br />

R. max. 10 Mio. EUR pro Vorhaben. Die Auszahlung beträgt 96 %. Die Konditionen werden<br />

nach dem risikogerechten Zinssystem (RGZS) festgelegt.<br />

Die max. Beihilfeintensitäten der Investitionskosten betragen für:<br />

- kleine Unternehmen: 80 %<br />

- mittlere Unternehmen: 70 %<br />

- große Unternehmen: 60 %<br />

Die aktuellen Konditionen finden Sie in der Rubrik Zusatzinformationen.<br />

Art der Förderung<br />

Darlehen, Zuschuss<br />

Kumulation<br />

Die Mitfinanzierung der geförderten Anlagen aus anderen KfW-<br />

Programmen/Programmvarianten oder ERP-Programmen ist nicht möglich. Die Kombination<br />

mit anderen Fördermitteln (Kredite oder Zulagen/Zuschüsse) ist möglich, sofern die Summe<br />

aus Krediten, Zulagen oder Zuschüssen die Summe der Aufwendungen nicht übersteigt.<br />

Besondere Hinweise<br />

EEE GmbH 251


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Für gewerbliche Antragsteller und freiberuflich Tätige gilt insbesondere zu beachten, dass<br />

die KfW in diesem Programm Beihilfen unter dem Gemeinschaftsrahmen für staatliche<br />

Umweltschutzbeihilfen bzw. auf ausdrücklichen Wunsch des Antragstellers alternativ unter<br />

der "De-minimis"-Verordnung vergibt. Diese Verordnungen verpflichten KfW und<br />

Antragsteller zur Einhaltung spezifischer Vorgaben. Mehr Informationen können dem<br />

"Allgemeinen Merkblatt zu Beihilfen" entnommen werden.<br />

Aus haushaltsrechtlichen Gründen ist für Tilgungszuschüsse, die in 2010 zugesagt und auch<br />

in 2010 gewährt werden sollen, die späteste Einreichungsfrist für den Verwendungsnachweis<br />

der 01.09.2010. Für alle anderen Tilgungszuschüsse, die in 2010 zugesagt werden, ist die<br />

Einreichung des Verwendungsnachweises bis spätestens 01.09.2011 erforderlich.<br />

Begründete Anträge auf Verlängerung dieser Frist können bis zum 01.09.2011 gestellt<br />

werden.<br />

Adressen<br />

Informations- und Antragsstelle<br />

KfW Bankengruppe<br />

Palmengartenstraße 5-9<br />

D - 60325 Frankfurt am Main<br />

info@kfw.de<br />

www.kfw-mittelstandsbank.de<br />

Informationsstelle<br />

KfW Bankengruppe<br />

Niederlassung Berlin<br />

Charlottenstraße 33/33a<br />

D - 10117 Berlin<br />

Antragsstelle<br />

für private/privatrechtliche Kreditnehmer:<br />

frei wählbares Kreditinstitut<br />

EEE GmbH 252


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

In den vorhergehenden Abschnitten sind nun einige Fördermöglichkeiten für die Umsetzung<br />

von Maßnahmen dargestellt, wobei bereits jetzt schon zu erkennen ist, dass es ein breites<br />

Spektrum an Fördermöglichkeiten gibt. Daher hat sich die EEE Güssing GmbH einen Zugang<br />

zu einer Förderplattform des BINE Informationsdienstes in Karlsruhe erworben. Den Zugang<br />

zu diesem Förderkompass werden wir an <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> weitergeben, damit die<br />

Gemeinde ständig über die aktuellen Fördermöglichkeiten in den unterschiedlichen<br />

Bereichen Bescheid weiß.<br />

Wir empfehlen im Hinblick auf die Maßnahmen hier auch, dass basierend auf den aktuellen<br />

Daten dieses Förderkompasses auch laufend Informationsoffensiven in einer lokalen Zeitung<br />

über die Möglichkeiten für Privathaushalte und Gewerbebetriebe zu veröffentlichen.<br />

EEE GmbH 253


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

6.5. Finanzierung von Maßnahmen<br />

Die Finanzierung sowie Rahmenbedingungen sind Basis für eine erfolgreiche Umsetzung von<br />

Maßnahmen und Projekten im Energiesektor. Je nachdem wie viel Eigenkapital man zur<br />

Verfügung hat, und in welcher Größenordnung die Maßnahmen realisiert werden sollen,<br />

bieten sich verschiedene Fremdfinanzierungsmöglichkeiten an.<br />

Die Finanzierung von kapitalintensiven Maßnahmen am Sektor erneuerbare Energie erfolgt<br />

üblicherweise nach folgender Untergliederung:<br />

20% Eigenkapital<br />

30% Förderung<br />

50% Fremdfinanzierung<br />

Die möglichen Varianten zur Finanzierung von Energieprojekten oder –maßnahmen werden<br />

im folgenden Abschnitt dargestellt.<br />

6.5.1. Fremdfinanzierung<br />

Die Fremdfinanzierung ist die Beschaffung von Geld- und Sachkapital zur Deckung des<br />

Finanzbedarfs eines Unternehmens oder Haushalts aus Gläubigerkrediten, von Banken oder<br />

auf Finanzmärkten. Man nennt sie auch Kreditfinanzierung und unterteilt sie in langfristige<br />

und kurzfristige Kreditfinanzierung.<br />

6.5.2. Contracting<br />

„To contract“ kommt aus dem englischen Sprachgebrauch und bedeutet so viel wie einen<br />

Vertrag abschließen. Das Wesentliche bei Contracting ist, dass als Ergebnis nicht das<br />

Funktionieren einer Anlage, sondern der Erfolg von Dienstleistungen garantiert wird. Der<br />

Contractor (externer Dienstleister) verspricht und garantiert, dass sich durch seine<br />

Maßnahmen (Investition in Anlagen, Haustechnik, nicht-technische Maßnahmen, etc.) der<br />

Energiebedarf oder die Energiekosten oder - für Klimabündnisgemeinden vielleicht<br />

besonders relevant – die CO2-Emissionen um einen bestimmten Prozentsatz reduzieren.<br />

EEE GmbH 254


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die angebotenen Dienstleistungen umfassen insbesondere auch alle Maßnahmen, die darauf<br />

abzielen, dass die anfänglich herbeigeführten Effizienzsteigerungen auch längerfristig<br />

erhalten bleiben. Zumeist ist dabei gleichzeitig eine Komfortsteigerung für die Nutzer<br />

vorgesehen. Die erforderlichen Investitionen finanziert der Contractor häufig vor. Er ist<br />

daher für den Auftraggeber sowohl „Bank“ als auch Experte, im jeweils benötigten Ausmaß.<br />

Im Laufe des Projekts finanziert der Contractor seine Aufwendungen ganz oder zu einem<br />

wesentlichen Teil aus den tatsächlich erzielten Einsparungen durch das Projekt. Nach Ablauf<br />

eines zu Beginn vereinbarten Zeitraums sind die Aufwendungen bezahlt (und wenn nicht<br />

geht dies zu Lasten des Contractors, der das Risiko trägt) und der Auftraggeber zahlt nur<br />

mehr die verminderten Energiekosten.<br />

Das Contracting ist auch aus volkswirtschaftlicher Sicht ein bedeutendes Instrument, da<br />

Energiekosten in Form der Contractingrate in Arbeits- und Investitionskosten umgeschichtet<br />

werden. In Folge sinkt der Energiebedarf bzw. die damit verbundenen Emissionen.<br />

6.5.2.1. Energiecontracting<br />

Das Energiecontracting die Bezeichnung für ein vertraglich vereinbartes Modell zur<br />

Drittfinanzierung von Energiedienstleistungen. Diese reichen von der Energieversorgung bis<br />

zu umfassenden Einsparmaßnahmen. Der Vertrag wird zwischen dem Gebäudeeigentümer<br />

und einem externen Dienstleister (Contractor) abgeschlossen.<br />

Diese Art von Contracting ist somit ein Modell zur Drittfinanzierung von<br />

Energiesparmaßnahmen und –management ohne das Budget von Eigentümern oder<br />

Verwaltungen zusätzlich zu belasten. Es ermöglicht Energie- und Kosteneinsparung, sowie<br />

Erhaltung, Verbesserung oder Erneuerung von Anlagen und Gebäuden.<br />

Sämtliche Kosten für Planung, Investition und Finanzierung werden beim Energiecontracting,<br />

vom Auftragnehmer (Contractor) vorfinanziert und aus den erzielten Einsparungen gedeckt.<br />

EEE GmbH 255


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Beim Energiecontracting werden grundsätzlich zwei Formen unterschieden:<br />

Einsparcontracting<br />

Anlagencontracting<br />

Beim Einsparcontracting werden Maßnahmen gesetzt mit dem Ziel, die Energieeffizienz<br />

eines Gebäudes oder einer Anlage zu verbessern. Die Einsparungen dienen zur<br />

Refinanzierung der Kosten für diese Maßnahmen.<br />

Beim Anlagencontracting steht die Versorgung mit Energie im Vordergrund.<br />

In beiden Fällen tritt ein Dritter auf, welcher in Energiesparmaßnahmen oder Energieanlagen<br />

investiert und diese plant, finanziert und durchführt bzw. betreibt. Die beiden Varianten<br />

unterscheiden sich durch die Art der Leistungsvergütung, die Reichweite der durchgeführten<br />

Maßnahmen sowie die Art der vertraglichen Garantien seitens des Contractors.<br />

6.5.2.2. Einsparcontracting<br />

Das Einsparcontracting oder auch Performance-Contracting genannt, ist ein vertraglich<br />

vereinbartes Modell, bei dem Energiesparmaßnahmen und Energiemanagement durch den<br />

Contractor vorfinanziert und aus den erzielten Energiekosteneinsparungen bezahlt werden.<br />

Dem Auftraggeber gegenüber werden die Einsparziele im Einsparcontracting-Vertrag<br />

garantiert. Der Vertrag wird über einen fixen Zeitraum abgeschlossen (meist zwischen 7 – 15<br />

Jahren), innerhalb dessen sich die Investitionen aus den garantierten Einsparungen<br />

refinanzieren müssen.<br />

Sämtliche Kosten, die beim Contractor entstehen (Planung, Investition, Finanzierung, wenn<br />

vereinbart auch Service und Betrieb) werden aus den Einsparungen gedeckt.<br />

Für den Auftraggeber entstehen folgende Zahlungen die er zu tätigen hat:<br />

Einerseits muss er die tatsächlichen Energiekosten an den/die Energieversorger<br />

bezahlen<br />

EEE GmbH 256


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Andererseits hat der die monatliche so genannte Contractingrate in der Höhe der<br />

tatsächlichen Einsparungen an den Contractor abzuliefern. Bleiben die Einsparungen<br />

unter dem vertraglich vereinbarten Ziel, trägt der Contractor die Differenz.<br />

Die Gesamtsumme die zu bezahlen ist, wird also die bisherigen Energiekosten nicht<br />

übersteigen.<br />

Den Nutzen der verbesserten Anlagen (Betriebssicherheit, NutzerInnenkomfort, etc.)<br />

bekommt der Auftraggeber sofort positiv zu spüren, von der vollen Einsparung profitier er ab<br />

dem Ende der Laufzeit, bzw. kann auch bereits während der Vertragslaufzeit eine Beteiligung<br />

des Auftraggebers an den Einsparungen vereinbart werden. In diesem Fall wird der Vertrag<br />

über einen entsprechend längeren Zeitraum abgeschlossen.<br />

Um Einsparziele erreichen zu können sind Maßnahmen in den folgenden Bereichen möglich:<br />

Raumwärmebereitstellung<br />

Lüftung<br />

Warmwasserbereitung<br />

Beleuchtung<br />

Lastmanagement und Energie-Controlling<br />

Bei einem Energiecontracting wird der Contractor im eigenen Interesse modernste Anlagen-<br />

und Regelungstechniken einsetzen, um ein Optimum an Energieeinsparung zu erzielen, die<br />

im Rahmen des Projekts wirtschaftlich vertretbar sind. Die Umsetzung eines guten<br />

Projektkonzepts wird auch den Einfluss der NutzerInnen auf den Energiebedarf<br />

berücksichtigen und Maßnahmen zur Motivation bzw. Schulungen vorsehen.<br />

Im Rahmen von Energiecontracting Projekten sind die folgenden Maßnahmen derzeit am<br />

gängigsten verbreitet:<br />

Erneuerung von Heizkessel und Optimierung der Heizungsregelung<br />

Energieeffiziente Beleuchtung<br />

Optimierung der Lüftung und Kühlung, Wärmerückgewinnung<br />

Optimierung der Raumtemperatur<br />

EEE GmbH 257


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Tarifoptimierung<br />

Wärmedämmung von Fassade, oberste Geschoßdecke, etc. ebenso wie<br />

Vollwärmeschutz<br />

Umstellung auf erneuerbare Energieträger<br />

Einsatz erneuerbarer Energien (Solarthermie, Photovoltaik, etc.<br />

6.5.2.3. Anlagencontracting<br />

Beim Anlagencontracting errichtet der Contractor eine energietechnische Anlage auf seine<br />

Rechnung beim Kunden und schließt mit diesem einen längerfristigen Vertrag über die<br />

Lieferung von Wärme, Dampf, Kälte, Druckluft, Strom, etc. zu einem vereinbarten Preis ab.<br />

Dieser Preis setzt sich aus dem Grundpreis, Arbeitspreis und dem Messpreis zusammen und<br />

beinhaltet folgende Punkte:<br />

Die Kosten für die bezogene Nutzenergie,<br />

Alle Serviceleistungen (Wartung, Inspektion, Instandsetzung, Betriebsmitteleinkauf,<br />

Notdienst, etc.)<br />

Die Investitionen des Contractors<br />

Je nach Finanzierungsmodell steht die Anlage entweder im Eigentum des Contractors oder<br />

eines Leasinggebers. Nach Ende des Vertrages geht die Anlage, soweit es nicht anders<br />

vereinbart wurde, in das Eigentum des Kunden über.<br />

Der Nutzen dieser Contractingart ist, dass der Contractor das technische und wirtschaftliche<br />

Risiko trägt. Ziel des Anlagencontractings ist es somit, den Kunden in Fragen der<br />

Energieversorgung zu entlasten, damit sich dieser auf seine Kernkompetenzen konzentrieren<br />

kann.<br />

Verträge beim Anlagencontracting können ebenso Garantieelemente enthalten, wie<br />

beispielsweise die Versorgungssicherheit und Stördienst oder des Ertrags von Anlagen aus<br />

erneuerbarer Energie.<br />

EEE GmbH 258


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Biomasse-Contracting<br />

Anlagencontracting mit Biomasse ist in Wohnbauten und im Gewerbebereich eine<br />

krisensichere und langfristig kostengünstige Option. Das Biomasse-Contracting ist eine<br />

Sonderform des Anlagencontractings und besteht darin, dass eine dezentrale Heizanlage<br />

durch eine Wärmeliefergemeinschaft vorfinanziert und die Wärme aus Biomasse über einen<br />

langfristigen Vertrag an den Kunden verkauft wird. Die Anlage wird meist durch eine<br />

landwirtschaftliche Genossenschaft betrieben, da viele Bauern auch Waldbesitzer sind und<br />

auch Absatzmöglichkeiten für ihr Durchforstungsholz suchen.<br />

Solaranlagen-Contracting<br />

Bei dieser Contractingart plant, finanziert, errichtet, wartet und betreibt der Contractor eine<br />

Solaranlage. Die Aufwendungen des Contractors werden über einen vertraglich vereinbarten<br />

Wärmepreis refinanziert. Auch die Höhe des jährlichen Solarertrages wird vom Contractor<br />

vertraglich garantiert und ein Messsystem für die Abrechnung und den Nachweis des<br />

tatsächlich erreichten Solarertrags wird eingerichtet.<br />

Diese Form des Contractings bietet sich vor allem für Großanlagen (ab etwa 100 m²) zur<br />

Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung an. Solaranlagen-Contracting wird<br />

eingesetzt bei Wohnanlagen, Öffentliche Gebäude, Gewerbebetriebe sowie Sport- und<br />

Freizeitanlagen.<br />

6.5.2.4. Betriebsführungscontracting<br />

Das Betriebsführungscontracting ist die Übergabe einer bestehenden<br />

Energieversorgungsanlage an einen Energiedienstleister. Interessant ist diese Möglichkeit<br />

vor allem dann, wenn man über funktionstüchtige Anlagen verfügt, die nicht erneuert<br />

werden müssen. Beim Betriebsführungscontracting ist der Energiedienstleister für die<br />

Instandhaltung und Wartung für den Stördienst, für die Bereitstellung von Nutzenergie und<br />

für den Brennstoffbezug zuständig. Er garantiert, dass die Anlage funktioniert und sorgt für<br />

die Beseitigung von Störungen.<br />

EEE GmbH 259


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Wird das Betriebsführungscontracting als Einsparcontracting geführt, so kümmert sich der<br />

Energiedienstleister um den effizienten Betrieb der Anlage und ist zuständig für das<br />

Erschließen von Einsparpotentialen und für die Umsetzung von Optimierungsmaßnahmen. In<br />

diesem Zusammenhang garantiert der Energiedienstleister eine Energieeinsparung.<br />

6.5.3. Intracting<br />

Das Intracting ist ein Finanzierungsinstrument zur Umsetzung von Energie- oder<br />

Wassersparmaßnahmen. Wie auch beim Contracting werden die Investitionskosten für<br />

Energiesparmaßnahmen durch die Kosteneinsparungen finanziert, welche mit der<br />

Umsetzung der Einsparmaßnahmen erreicht werden.<br />

Im Unterschied zum Contracting werden die Einsparmaßnahmen aber nicht von einem<br />

externen Dritten geplant, finanziert und realisiert, sondern innerhalb eines Unternehmens<br />

(einer Organisation) oder von einer Organisationseinheit innerhalb der Stadtverwaltung. So<br />

übernimmt das Unternehmen selbst die Finanzierung von Maßnahmen zur Energie- und<br />

Wassereinsparung für den eigenen oder auch andere Standorte. Beispielsweise übernimmt<br />

das Amt für Umweltschutz oder das Bauamt die Finanzierung von Maßnahmen zur Energie-<br />

und Wassereinsparung für andere Fachämter, wie etwa für das Schulamt.<br />

Gegenwärtig werden Intracting-Modelle überwiegend im kommunalen Energie- und<br />

Wassermanagement eingesetzt. Sie realisieren Kosteneinsparungen im Energie- und<br />

Wasserbereich und schaffen damit Freiraum für andere Investitionen. Intracting ist auch für<br />

alle anderen Institutionen wie Wohnbaugesellschaften und Industrie interessant. Die<br />

Ausweitung auf andere Bereiche, wie beispielsweise zur Abfallvermeidung, ist ebenfalls gut<br />

denkbar.<br />

Somit wäre Intracting eine stadtinterne organisatorische Innovation zur<br />

Energieeffizienzsteigerung.<br />

EEE GmbH 260


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Ein ökonomischer Aspekt dahinter ist beispielsweise, dass für Kommunen und Nutzer die<br />

Nettokosten sinken. Dies schafft Freiraum für andere Ausgaben und weitere<br />

Energieeffizienzaktivitäten. Bei Wohnobjekten sinken die Mietnebenkosten und damit steigt<br />

die Attraktivität des Mietobjekts. Wohnungsbaugesellschaften können über<br />

Intractingmaßnahmen bei gleichzeitiger Aufwertung ihres Gebäudebestandes kostenneutral<br />

arbeiten, wenn sie die Anschubfinanzierung im Rahmen der gesetzlichen Grundlagen auf<br />

ihre Mieter umlegen. Die Mieter haben insgesamt keine Mehrkosten, weil die Nebenkosten<br />

für Heizung und Wasser sinken.<br />

Darüber hinaus fördern Sanierungsmaßnahmen das regionale Handwerk und Gewerbe.<br />

6.5.4. Finanzierungsmöglichkeiten Straßenbeleuchtung<br />

Es gibt bereits unterschiedliche Möglichkeiten für die Neuerrichtung, Erweiterung oder<br />

Sanierung der Straßenbeleuchtung, wie beispielsweise der Kauf, Leasing, Lichtpunkt-Service<br />

und wie eben erwähnt Contracting und Intracting.<br />

Da Kauf und Leasing bei den meisten Anschaffungen meist ohnehin angedacht werden,<br />

sollen nun in weiterer Folge, die Möglichkeiten der Finanzierung von Straßenbeleuchtungen<br />

kurz erklärt werden, die noch nicht so weitläufig verbreitet sind und zwar das so genannte<br />

Lichtpunkt-Service und das Straßenbeleuchtungs Con- und Intracting.<br />

Das so genannte Lichtpunkt-Service beruht darauf, dass der Gemeinde für einen jährlichen<br />

Pauschalbetrag die Dienstleistung „Licht“ zur Verfügung gestellt wird. Diese Dienstleistung<br />

beinhaltet sowohl Beratung und Planung als auch die Umsetzung – entweder Neuerrichtung<br />

der Straßenbeleuchtung oder Sanierung – weiters auch die Finanzierung, Energielieferung<br />

und auch Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen.<br />

Beim Lichtpunkt-Service erhält also die Gemeinde die Dienstleistung Licht und zahlt dafür<br />

pro Lichtpunkt einen jährlichen Pauschalbetrag. Als vorteilhaft stellt sich die Auslagerung der<br />

gesamten Verantwortung dar, da alle Aufgaben vom entsprechenden Unternehmen<br />

übernommen werden.<br />

EEE GmbH 261


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Als nachteiliger Aspekt beim Lichtpunkt-Service kann sich darstellen, dass die Gemeinde mit<br />

dieser Variante eine langfristige Bindung im Bezug auf die Energielieferung eingeht und<br />

während dieser Zeit keine Möglichkeit hat zu einem eventuell günstigeren Versorger zu<br />

wechseln.<br />

Straßenbeleuchtungs-Con- und Intracting<br />

Beim Straßenbeleuchtungs-Contracting erneuert, optimiert und finanziert ein<br />

Dienstleistungsunternehmen die Anlage und kümmert sich über den vereinbarten<br />

Vertragszeitraum um die Wartung und den Betrieb. Der Contractor gibt auch noch dazu eine<br />

Kosten- und Einspargarantie. Bei dieser Möglichkeit ist für die Kommune einerseits die<br />

Verantwortung und auch ein eventuelles Risiko ausgelagert, da der Contractor für eine exakt<br />

vordefinierte Energieeinsparung garantiert und haftet.<br />

Beim Intracting handelt es sich, wie zuvor bereits erwähnt um quasi die Umsetzung eines<br />

Contracting-Modells in Eigenregie. Jedoch ist diese Möglichkeit nur umsetzbar, wenn eine<br />

entsprechende Bauabteilung vorhanden ist, welche über die erforderlichen Kapazitäten bei<br />

Personal und Know-How bietet. Es werden hierbei jedoch genau wie bei einem Kauf, direkt<br />

Mittel gebunden und die Vorteile der Auslagerung von Verantwortung und Risiken wie beim<br />

Contracting ist nicht gegeben.<br />

6.5.5. Einrichtung eines kommunalen Fonds<br />

Es wird empfohlen, dass von Seiten <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> angedacht wird, einen Fonds für den<br />

Energie- und Klimabereich einzurichten, beispielsweise unter dem Titel „Maßnahmen- und<br />

Klimaschutzfonds“. Die Idee dahinter soll die Sicherstellung von langfristigen<br />

Finanzierungsmöglichkeiten sein, da viele Fördermodelle oftmals an enge Voraussetzungen<br />

gebunden und zeitlich befristet sind. Des Weiteren lässt sich oft nur schwer abschätzen wie<br />

sich die Förderprogramme in Zukunft entwickeln. Daher ist es für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> in<br />

vielen Situationen bestimmt von Vorteil durch einen „Maßnahmen- und Klimaschutzfonds“<br />

in ihren Investitionen flexibler agieren zu können.<br />

EEE GmbH 262


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die Finanzierung über einen derartigen Fonds kann dadurch erfolgen, dass Einsparungen aus<br />

getätigten Investitionen in den Fonds einfließen. Beispielsweise ergeben kommunale<br />

Investitionen in diverse Maßnahmen wie Gebäudesanierungen zum Teil nicht unwesentliche<br />

Einsparungen. Diese eingesparten Energiekosten können dann kontinuierlich in den Fonds<br />

einfließen und wenn weitere Umsetzungsmaßnahmen realisiert werden müssen, können die<br />

Investitionen dann aus diesem Fonds getätigt werden.<br />

6.5.6. Bürgerbeteiligungen<br />

Für den Ausbau erneuerbarer Energien kann eine Finanzierung über<br />

Bürgerbeteiligungsmodelle vorgenommen werden. Dies kann den Bürgern, die keine eigene<br />

PV-Anlage installieren können oder möchten dennoch die Möglichkeit geben, Solarstrom zu<br />

nutzen. Die Bürger können sich an einer Bürger-Solaranlage beteiligen und zwar indem sie<br />

sich einen oder mehrere Anteile erwerben. Somit erwirbt man sich Eigentum an einer<br />

gemeinschaftlich betriebenen PV-Anlage.<br />

Derartige Bürgerbeteiligungsanlagen können von den Gemeinden initiiert werden, um ein<br />

sichtbares Zeichen für eine nachhaltige Energieversorgung zu setzen und den Umgang und<br />

die Anwendung von erneuerbaren Energiesystemen ständig ins Bewusstsein der Bürger zu<br />

rufen.<br />

Beispielhaft könnte die Beteiligung an einer gemeinschaftlichen Photovoltaikanlage wie folgt<br />

aussehen:<br />

Anlagendaten:<br />

Leistung: 20 kWpeak<br />

Fläche : 150 m²<br />

Energieertrag: 18.000 kWh/a<br />

Investitionskosten: 127.720 €<br />

Beteiligungsmöglichkeit:<br />

1 Anteil entspricht: 300 Wpeak<br />

1 Anteil entspricht: 1.920 €<br />

1 Anteil kostet: 250 €<br />

EEE GmbH 263


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Pro Anteil wird jährlich ein Gutschein in der Höhe von 37 € ausbezahlt<br />

Nach 10 Jahren ergibt sich somit eine Rückzahlung von 370 €<br />

Nach dieser beispielhaften Berechnung kann nun gesehen werden, dass sich durch eine<br />

derartige anteilsmäßige Beteiligung an einer gemeinschaftlichen Photovoltaikanlage das<br />

eingesetzte Kapital eine Verzinsung von 4% p.a. erfährt.<br />

So könnte ein Anreiz für die Bürger geschaffen werden, sich an einer gemeinschaftlichen<br />

Anlage zu beteiligen. Der Gutschein, den <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ausbezahlt, könnte auch<br />

beispielsweise so gestaltet werden, dass es eine Gutschrift auf der Stromrechnung darstellt,<br />

da dieser Anteil „gedankengemäß“ aus der gemeinschaftlichen Anlage stammt und<br />

regenerativ erzeugt wurde.<br />

Die Höhe des jeweils ausbezahlten Gutscheins bzw. auch die Höhe der Verzinsung könnte<br />

auch so gestaltet werden, dass diese mit der steigenden Anzahl an verkauften Anteilen<br />

steigt.<br />

Somit sind in den Abschnitten zur Finanzierung eine große Auswahl von Möglichkeiten<br />

dargestellt, die im Projektgebiet, für die unterschiedlichen Vorhaben ausgewählt oder<br />

berücksichtigt werden können. Es sollen hiermit zumindest Ideen vermittelt werden, welche<br />

Möglichkeiten für bestimmte Investitionen in Betracht gezogen werden können.<br />

Das Spektrum der angebotenen Fördermöglichkeiten können jedoch oft nur innerhalb eines<br />

bestimmten Zeitraums in Anspruch genommen werden. Daher ist es ratsam sich vor der<br />

Umsetzung von Maßnahmen über die derzeit verfügbaren Fördermodelle beim Land, Bund,<br />

Klima- und Energiefonds, etc. nochmal im konkreten zu informieren.<br />

EEE GmbH 264


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

ZUSAMMENFASSUNG<br />

Aus der vorliegenden Studie ging aus der Analyse der energetischen Situation der Haushalte<br />

in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> und den Umlandgemeinden hervor, dass sich der mittlere<br />

Gesamtenergiebedarf eines durchschnittlichen Haushalts der Kommune wie folgt<br />

untergliedert:<br />

Wärme: 19,9 MWh<br />

Strom: 3,8 MWh<br />

Treibstoff: 14,8 MWh<br />

und somit in Summe 38,5 MWh beträgt. Die mittleren Ausgaben eines durchschnittlichen<br />

Haushalts für Energieträger betragen jährlich rund 3.940 €.<br />

Für die Gesamtanzahl der 6.600 Haushalte beträgt der durchschnittliche<br />

Gesamtenergiebedarf in Summe 230.600 MWh und gliedert sich Anteilsmäßig in 53%<br />

Wärme-, 11% Strom- und 36% Treibstoffbedarf.<br />

Die ermittelten Gesamtenergiekosten für die Haushalte im Projektgebiet ergeben in Summe<br />

24.130.000.- Euro jährlich.<br />

Die Summe der möglichen Einsparpotentiale der Haushalte, die sich durch thermische<br />

Sanierung der Gebäude, Energieträgerwechsel und/oder durch Strom- und<br />

Treibstoffsparmaßnamen ergeben, betragen in Summe rund 27.000 MWh. Der Geldwert der<br />

Einsparpotentiale in den Haushalten beträgt etwa 2,9 Millionen Euro. Von diesem Betrag<br />

entfallen 43% auf Kosten für Treibstoffe, 31% auf Kosten für Wärmeenergieträger und 26%<br />

auf Kosten für elektrischen Strom.<br />

Aus der Analyse des Energiebedarfs auf kommunaler Ebene wurde ein durchschnittlicher<br />

Jahresenergiebedarf von rund 7.904 MWh ermittelt.<br />

Zusammenfassung<br />

EEE GmbH 265


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die Energiekosten die im kommunalen Bereich damit verbunden sind betragen jährlich ca. €<br />

941.000.- und verteilen sich zu 41% auf Wärme-, zu 52% auf Strom- und zu 7% auf<br />

Treibstoffkosten.<br />

Durch das Ausschöpfen der ermittelten Sparpotentiale könnten bis zu 9,3% des kommunalen<br />

Gesamtenergiebedarfes eingespart werden. Die Sparpotentiale können vor allem durch die<br />

Optimierung der Gebäudehülle, Beleuchtungsmanagement in Schulen und der<br />

Straßenbeleuchtung, als auch durch den bewussteren Umgang mit Energie erreicht werden.<br />

Der Geldwert des gesamten Einsparpotentials wird auf rund € 109.400.- geschätzt. Davon<br />

entfallen 80% auf Einsparungen im Wärme- und 20% auf Einsparungen im Strombereich. Die<br />

Gesamtkosteneinsparung liegt bei rund 12%.<br />

Der Energiebedarf aus wirtschaftlicher Tätigkeit konnte mit einem hochgerechneten<br />

Jahresenergiebedarf von 5.350 MWh für die landwirtschaftlichen Betriebe errechnet werden<br />

und für die gewerbliche Wirtschaft wurde ein Jahresenergiebedarf von ca. 295.200 MWh<br />

ermittelt. In Summe ergibt sich der Endenergiebedarf aus gewerblicher Wirtschaft und<br />

Landwirtschaft in Summe mit rund 300.550 MWh und verteilt sich zu 73% auf Wärme, 10%<br />

auf Strom und mit 17% auf Treibstoffe.<br />

Der Gesamtbedarf an Endenergie in <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> liegt somit in Summe bei rund<br />

540.000 MWh jährlich. Die Anteilsmäßig stärkste Bedarfsgruppe stellen die<br />

Gewerbebetriebe mit einem Anteil von jeweils 55% am Gesamtenergiebedarf dar. Die<br />

durchschnittlichen jährlichen Gesamtausgaben für Energieträger belaufen sich auf rund 46,2<br />

Millionen Euro.<br />

Durch die Umsetzung der ermittelten Sparpotentiale lässt sich dieser Gesamtenergiebedarf<br />

in der Projektregion um 27.700 MWh/a reduzieren.<br />

Durch Energiesparmaßnahmen können mindestens etwa 3 Millionen Euro jährlich eingespart<br />

werden, das ist ein Potential von 6,5%.<br />

EEE GmbH 266


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Aus der Analyse des Ressourceneinsatzes im Projektgebiet konnte ermittelt werden, dass es<br />

möglich ist den derzeitigen Energiebedarf aus den lokal vorhandenen Ressourcen um 11% zu<br />

decken. Nach Umsetzung der vorgeschlagenen Sparmaßnahmen erhöht sich dieser Anteil<br />

auf 12%.<br />

Wenn man die vorhandenen Ressourcen lediglich zur Abdeckung des Energiebedarfs der<br />

Haushalte und des öffentlichen Bereichs heranziehen würde, könnten nach Umsetzung der<br />

Sparmaßnahmen rund 30% des Bedarfs gedeckt werden.<br />

Der Geldwert der nutzbaren Ressourcen beträgt 5,8 Millionen Euro.<br />

Im Hinblick auf die vollständige Umstellung der Energieversorgung von <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

auf erneuerbare Energieträger müssten in Summe 38% des Energieholzpotentials sowie 25%<br />

der gesamten Ackerfläche im Landkreis Greiz in Anspruch genommen werden.<br />

Die aufgrund des aktuellen Energieträgereinsatzes entstehenden Emissionen an CO2<br />

betragen jährlich rund 145.000 t/Jahr. Nach der Berücksichtigung von<br />

Energiesparpotentialen können die Emissionen auf rund 137.000 t und somit um ca. 5%<br />

gesenkt werden. Hinsichtlich der Emissionsreduktionspotentiale wurde ein Szenario<br />

berechnet, indem ermittelt wurde, welche Einsparungen sich durch die Substitution von<br />

Heizöl durch Biomasse ergeben würden. Hierbei war das Ergebnis, dass durch den Austausch<br />

aller privaten Ölheizungen durch Biomassekessel und durch die Umsetzung von<br />

Sparmaßnahmen es zu einer Emissionsminderung von insgesamt 10% kommen würde.<br />

Die benötigten Anlagenleistungen zur Deckung des aktuellen Energiebedarfes in der<br />

Projektregion würden für den Bereich Wärme 203 MW, für den Bereich Strom 7,6 und für<br />

den Bereich der Deckung des Treibstoffbedarfs rund 19 MW.<br />

Aus den Ergebnissen des <strong>Energiekonzept</strong>s wurden in weiterer Folge Maßnahmenvorschläge<br />

abgeleitet.<br />

EEE GmbH 267


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Hierbei wurden einerseits Maßnahmen für den Bereich Wirtschaft dargestellt, welche<br />

Sparpotentiale in unterschiedlichen Bereichen (Produktionsstätten, einzelne Prozesse,<br />

Verwaltungen, etc.) von Gewerbe- und Industriebetrieben aufzeigen und auch mögliche<br />

Umsetzungsmaßnahmen zur kontinuierlichen Reduktion und Überwachung des<br />

Energiebedarfs und somit auch der Emissionen vorgeschlagen sind.<br />

Ebenfalls wurden Möglichkeiten in unterschiedlichen Branchen (Lebensmittelhandel,<br />

Tourismusbetrieb, etc.) dargestellt, die erfahrungsgemäß zu Energieeinsparungen in den<br />

betreffenden Bereichen mit sich bringen.<br />

Ebenso wurden für den Bereich der privaten Haushalte Energiespar- und<br />

Umsetzungsmaßnahmen beschrieben, was auch gleichzeitig eine Basis für die<br />

Informationsvermittlung der Bevölkerung durch Publikationen in Zeitschriften auf einer<br />

Energiesparseite sein könnte.<br />

Für den öffentlichen Bereich wurden Maßnahmen vorgeschlagen, welche sich grob in zwei<br />

Bereiche unterteilen lassen:<br />

Übergeordnete Maßnahmen:<br />

- Dieser Maßnahmenkomplex soll kontinuierlich in den künftigen<br />

Energieplanungen Berücksichtigung finden, wie beispielsweise die<br />

Berücksichtigung des Energiethemas in der örtlichen Raumordnung, der<br />

Schaffung eines Logistiknetzwerkes für Biomasse,<br />

Straßenbeleuchtungsoptimierung, Einführung einer Energiebuchhaltung,<br />

sowie Informations- und Schulungsaktivitäten<br />

Spezielle Maßnahmen, welche Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im<br />

Gebäudebereich darstellen<br />

- Diese Maßnahmengruppe befasst sich vor allem mit den kommunalen<br />

Gebäuden und Anlagen hinsichtlich Sanierung, Energieträgerwechsel oder<br />

Optimierung im Beleuchtungsbereich<br />

EEE GmbH 268


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

- Auch in diesem Abschnitt erfolgte grundsätzlich eine Untergliederung der<br />

Maßnahmen in einen allgemeinen Teilbereich, in welchem Richtwerte und<br />

typische Sparpotentiale beschrieben sind, die sich erfahrungsgemäß in den<br />

unterschiedlichen Gebäudearten aufgrund der Nutzungsart ergeben<br />

(Pädagogische Einrichtungen, Sporthallen, Schwimmbäder, etc.)<br />

- Die einzelnen kommunalen Gebäude wurden dann auch separat analysiert<br />

und hinsichtlich der energetischen Beschaffenheit dargestellt und<br />

Optimierungsmöglichkeiten beschrieben<br />

Des Weiteren wurden mögliche Schritte für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> zur Umsetzung von<br />

Maßnahmen beschrieben, die eine Übersicht und die Handlungsfelder für eine künftige<br />

nachhaltige Energieversorgung darstellen sollen.<br />

Neben den Sparmaßnahmen und der Handlungsfelder zur Umsetzung von Maßnahmen im<br />

privaten, wirtschafts- und öffentlichen Bereich, wurden Maßnahmen zum potentiellen<br />

Einsatz der lokal vorhandenen Ressourcen eruiert und für die folgenden Nutzungsvarianten<br />

berechnet:<br />

Direkte thermische Nutzung des Biomassepotentials (19 bis 23 MW)<br />

Thermische Vergasung / Verstromung / Methanierung holzartiger Biomasse<br />

Biogasproduktion<br />

Die Ermittlung des Potentials zur thermischen Nutzung der lokal vorhandenen Biomasse und<br />

Biomassereststoffe ergab folgendes Ergebnis:<br />

Vollnutzung des nicht als Sägeholz genutzten Anteils am Holzzuwachs in allen Forsten<br />

im Projektgebiet erlaubt eine Anlagenleistung von etwa 7 bis 9 MW<br />

Aus der Nutzung des Holzpotentials durch die Bewirtschaftung des Schutzstreifens<br />

und der Waldflächen rund um die Talsperre <strong>Zeulenroda</strong> ergibt sich das Potential<br />

einer Kesselnennleistung von 1,2 MW<br />

das Energieholzpotential aus landwirtschaftlichen Kurzumtriebsflächen erlaubt die<br />

Versorgung einer Anlage mit einer Kesselnennleistung von 0,8 bis 1 MW<br />

EEE GmbH 269


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

die thermische Nutzung des Strohpotentials gemäß Szenario erlaubt die Befeuerung<br />

einer Anlage mit 11 bis 13 MW Kesselnennleistung<br />

die Biomasse aus den Reststoffen der industriellen Produktion kann in einem Kessel<br />

von etwa 120 kW (0,12 MW) verwertet werden<br />

In Summe ergibt sich nun aus der thermischen Nutzung des nachwachsenden bzw. aus den<br />

Produktionsprozessen des Gewerbes stammenden Biomassepotentials eine<br />

Anlagennennleistung von 19 bis 23 MW.<br />

Neben der direkten Verfeuerung der holzartigen Biomasse besteht noch die Möglichkeit<br />

diese, wie im Biomassekraftwerk Güssing, unter Wasserdampfastmosphäre zu vergasen und<br />

das Produktgas entweder in einem Gasmotor für die Stromproduktion zu verwenden oder<br />

dieses Aufzubereiten und in Methan umzuwandeln, welches problemlos in ein Erdgasnetz<br />

eingespeist werden kann. Betreffend der Vergasungstechnologie wurde aus den errechneten<br />

Ressourcen in <strong>Zeulenroda</strong> eine mögliche Brennstoffleistung von 2,2 MW ermittelt. Dies<br />

entspricht einer entsprechenden Leistung von 550 kW elektrisch und 1,2 MW thermisch. Die<br />

erzielbare Leistung für die Holzmethanierung beträgt 1,4 MW.<br />

Biogas ist wie Erdgas ein vielseitiger Energieträger und kann für die Bereitstellung von<br />

Wärme und Strom sowie als Treibstoff für Kraftfahrzeuge eingesetzt werden.Aus den<br />

Ressourcenszenarien ergibt sich eine potenzielle Gesamtbrennstoffleistung von 4,2 MW.<br />

Eine nahe liegende Möglichkeit der Biogasnutzung ist die Anbindung eines großen<br />

Abnehmers, wie etwa eines Industriebetriebes, mittels einer eigens errichteten<br />

Biogasleitung. Beim Abnehmer kann das Biogas über einen oder mehrere Motoren bei einer<br />

Generatorgesamtleistung von 1,3 MW in elektrischen Strom umgewandelt werden. Die<br />

dabei anfallende Wärmeleistung von insgesamt 1,6 MW findet idealerweise Verwendung für<br />

die Bereitstellung von Prozesswärme, Heizung oder Warmwasser.<br />

Die Einspeiseleistung in Erdgasqualität in ein bestehendes Gasnetz beträgt rund 3 MW.<br />

EEE GmbH 270


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Im Hinblick auf die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen wird die konkrete<br />

Maßnahmenwahl natürlich in den meisten Fällen von den vorherrschenden<br />

Rahmenbedingungen (Fördermöglichkeiten, Energie- und Treibstoffpreise, Wirtschaftslage,<br />

etc.) bestimmt. Daher ist es für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> wichtig, dass sich die Gemeinde für die<br />

schrittweise Umsetzung der Maßnahmen intern einen Zeitplan und konkrete Ziele festlegt,<br />

um folglich auch die Maßnahmen und Projekte mit einer gesicherter Finanzierung umsetzen<br />

kann.<br />

Hinsichtlich der Finanzierung sollte <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> immer die Nutzung bestehender<br />

Förderprogramme prüfen. Da es jedoch langfristig nicht abschätzbar ist, wie sich diese<br />

Programme in Zukunft entwickeln, würde sich für <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> auch die Einrichtung<br />

eines „Maßnahmen- und Klimaschutzfonds“ anbieten. Die Finanzierung über einen<br />

derartigen Fonds könnte dadurch erfolgen, dass Energiekosten-Einsparungen aus getätigten<br />

Investitionen (bspw. Sanierungsmaßnahmen) in den Fonds einfließen. Wenn nun folglich<br />

weitere Umsetzungsmaßnahmen realisiert werden müssen, können die Investitionen dann<br />

aus diesem Fonds getätigt werden.<br />

Und ein wesentlicher Aspekt um den Überblick über die Gesamtheit zu bewahren ist die<br />

dauerhafte Überwachung der Energiesituation und auch der Wirksamkeit von getätigten<br />

Maßnahmen. Dies ist am besten durch eine gezielte Aufzeichnung und Führung einer<br />

Energiebuchhaltung. Dadurch lassen sich auch Schwachstellen hinsichtlich Energieeffizienz<br />

und Energiebedarf von diversen Objekten und Anlagen analysieren, was die Basis für die<br />

Setzung von konkreten Maßnahmen darstellt. Auch für die Bewertung des tatsächlichen<br />

Umsetzungserfolges ist der Einsatz eines derartigen Managementsystems empfehlenswert.<br />

EEE GmbH 271


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

LITERATURVERZEICHNIS<br />

AID INFODIENST (2010) Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V., http://www.aid.de<br />

BRAUN,R. UND PFEIFFER U. (2005): Wohnflächennachfrage in Deutschland; Empirica Institut<br />

BIOMASSENUTZUNG - Energy for everybody http://www.biomasse-nutzung.de<br />

BUNDESFORSCHUNGSANSTALT FÜR FORST- UND HOLZWIRTSCHAFT, INSTITUT FÜR ÖKONOMIE (2006):<br />

Waldgesamtrechnung für Deutschland, 1993 – 2004<br />

ENERGIEPLAN GMBH (2010): Dipl.-Ing. Till Bethe, Hauptstelle Kandern, Bibelisgasse 5, 79400<br />

Kandern, www.ist-energieplan.de<br />

ENERGEIAGENTUR NRW (2010): Energieagentur NRW, Haroldstraße 4, 0213 Düsseldorf,<br />

http://www.energieagentur.nrw.de/<br />

ENERGIEAGENTUR.NRW (2010): Energie im Unternehmen http://www.energie-im-<br />

unternehmen.de/<br />

ENERGY GLOBE PORTAL (2010): http://www.energyglobe.com<br />

FREISTAAT THÜRINGEN; MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND UMWELT (2009): Bericht<br />

zur Entwicklung der Landwirtschaft in Thüringen 2009 (Berichtsjahre 2007 und 2008)<br />

FREISTAAT THÜRINGEN; MINISTERIUM FÜR LANDWIRTSCHAFT, NATURSCHUTZ UND UMWELT (o.J.): Thüringer<br />

Bioenergieprogramm<br />

FREISTAAT THÜRINGEN; MINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT, TECHNOLOGIE UND ARBEIT (o.J): Energie- und<br />

Klimastrategie Thüringen 2015<br />

Literaturverzeichnis<br />

EEE GmbH 272


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

HOFMANN, FRANK ET. AL. (2005): Evaluierung der Möglichkeit zur Einspeisung von Biogas in das<br />

Erdgasnetz. Herausgeber Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR); Leipzig August<br />

2005<br />

INFORMATIONSDIENST HOLZMOBILISIERUNG (o.J.): Mobilisierungsprofil Thüringen<br />

INSTITUT FÜR ARBEITSMARKT- UND BERUFSFORSCHUNG (2009): Veränderungen der<br />

Pendlerverflechtungen in Deutschland zwischen 1993 und 2008<br />

REGIONALMANAGEMENT DER REGION GREIZ (o.J.): Machbarkeitsstudie: Errichtung von Anlagen zur<br />

Versorgung lokaler Objekte mit Energie aus regionalen alternativen Energiequellen; Stand<br />

März 2007<br />

STATISTISCHES BUNDESAMT (2008): Energieverbrauch der privaten Haushalte. Wohnen,<br />

Mobilität, Konsum und Umwelt; Begleitmaterial zur Pressekonferenz am 5. November 2008<br />

in Berlin.<br />

THIEL, C. (2000): Vergleichende hydrologische Modellierung zweier Flusseinzugsgebiete<br />

unterschiedlicher Hydrodynamik (<strong>Zeulenroda</strong>, Thüringen & Mulargia, Sardinien) mit dem<br />

Modellsystem MMS/PRMS unter Integrativer Verwendung von Geoinformationssystemen<br />

und Fernerkundungsdaten; Diplomarbeit an der Friedrich Schiller Universität Jena.<br />

THÜRINGER LANDESAMT FÜR STATISTIK (2010): Holzeinschlag in Thüringen 2009<br />

THÜRINGER LANDESAMT FÜR STATISTIK (2010): Onlinedaten<br />

(http://www.tls.thueringen.de/seite.asp?aktiv=dat01&startbei=datenbank/default2.asp)<br />

THÜRINGER LANDESAMT FÜR STATISTIK (2009): Statistisches Jahrbuch Thüringen 2008<br />

THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (2009): Elbegebiet, Teil I, Abflüsse Pegel<br />

Weida<br />

THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (o.J.): Regionale und lokale<br />

Windsysteme in Thüringen<br />

EEE GmbH 273


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (2010): Jahresbericht Oberirdische<br />

Gewässer, Quantitativ; Berichtsjahr 2009<br />

THEIßING, MATTIAS ET AL. (2005): BIOGas - Einspeisung und Systemintegration in bestehende<br />

Gasnetze. EdZ-Projekt Nr. 807711; www.edz.at ; Wien 2005<br />

EEE GmbH 274


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

ABBILDUNGSVERZEICHNIS<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Darstellung eines Screenshots der Access-Erhebungsdatenbank zu den<br />

Haushaltserhebungen (Quelle: Eigenerstellung, 2009) ........................................................... 14<br />

Abbildung 2: Darstellung eines Screenshots der Access-Erhebungsdatenbank zu den<br />

Erhebungen der Gemeindegebäude sowie weitere öffentliche Gebäude der Gemeinde<br />

(Quelle: Eigenerstellung, 2009) ................................................................................................ 15<br />

Abbildung 3: Darstellung eines Screenshots der Access-Erhebungsdatenbank zu den<br />

Erhebungen der Wirtschaft bzw. Gewerbebetriebe (Quelle: Eigenerstellung, 2009) ............. 16<br />

Abbildung 4: Entwicklung der Übernachtungen und Ankünfte (Quelle: Thüringer Landesamt<br />

für Statistik 2010) ..................................................................................................................... 22<br />

Abbildung 5: Entwicklung der Beschäftigtenzahlen (Quelle: Thüringer Landesamt für Statistik<br />

2010) ......................................................................................................................................... 22<br />

Abbildung 6: Entwicklung der Finanzen des öffentlichen Haushaltes (Quelle: Thüringer<br />

Landesamt für Statistik 2010) .................................................................................................. 23<br />

Abbildung 7: Darstellung des Energieträgereinsatzes ............................................................. 25<br />

Abbildung 8: Darstellung der Aufteilung der eingesetzten Energiesysteme zur WW-Bereitung<br />

.................................................................................................................................................. 26<br />

Abbildung 9: Darstellung der Verteilung der Gebäude nach Altersklassen ............................. 27<br />

Abbildung 10: Alter der Fester der privaten Wohngebäude ................................................... 28<br />

Abbildung 11: Ausstattungsgrad der Haushalte mit Elektrogeräten ....................................... 30<br />

Abbildung 12: Häufigkeiten der in den Haushalten vorhandenen Geräte .............................. 30<br />

Abbildung 13: Aufteilung des Gesamtenergiebedarfs eines Haushalts ................................... 33<br />

Abbildung 14: Aufteilung des Gesamtenergiebedarfs aller Haushalte .................................... 34<br />

Abbildung 15: Überblick über den Energiebedarf und die Kosten der Haushalte ................... 37<br />

Abbildung 16: Überblick über den Energiebedarf, die Kosten und der Sparpotentiale der<br />

Haushalte.................................................................................................................................. 40<br />

Abbildung 17: Energieträgereinsatz im öffentlichen Bereich .................................................. 44<br />

Abbildung 18: Überblick über den Energiebedarf und die Kosten im öffentlichen Bereich ... 47<br />

Abbildung 19: Überblick über den Energiebedarf, die Kosten und der Sparpotentiale im<br />

öffentlichen Bereich ................................................................................................................. 50<br />

Abbildung 20: Reduzierter Gesamtenergiebedarf untergliedert nach Gemeinden ................ 56<br />

Abbildung 21: Mittlere tägliche Globalstrahlungssumme in Wh/m² (Quelle:<br />

www.satellight.com; 2009) ...................................................................................................... 61<br />

Abbildung 22: Solares Energiepotential nach Gemeinden ...................................................... 63<br />

EEE GmbH 275


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 23: Darstellung des Energieholzpotentials aus der Forstwirtschaft ....................... 66<br />

Abbildung 24: Darstellung des Energieholzpotentials aus der Landwirtschaft ....................... 70<br />

Abbildung 25: Rotorformen mit vertikaler Drehachse ............................................................ 71<br />

Abbildung 26: Niederschlagsdiagramm <strong>Zeulenroda</strong><br />

(http://commons.wikimedia.org/wiki/File:ZEULENRODA_nieder.svg) ................................... 72<br />

Abbildung 27: Darstellung der Ressourcenpotentiale ............................................................. 74<br />

Abbildung 28: Beispielhafte Veranschaulichung der Deckungsgrade ..................................... 75<br />

Abbildung 29: Darstellung der Geldwerte aus den Ressourcenpotentialen ........................... 76<br />

Abbildung 30: Schematische Darstellung des theoretischen Deckungsgrades ....................... 77<br />

Abbildung 31: Schematische Darstellung des Deckungsgrades für die Abdeckung des<br />

Gesamtenergiebedarfs ............................................................................................................. 81<br />

Abbildung 32: Schematische Darstellung des Deckungsgrades für die Abdeckung des<br />

Gesamtenergiebedarfs ............................................................................................................. 82<br />

Abbildung 33: Darstellung der möglichen Emissionsreduktion ............................................... 85<br />

Abbildung 34: Darstellung der möglichen Emissionsreduktion durch die Substitution von<br />

Heizöl durch Biomasse ............................................................................................................. 86<br />

Abbildung 35: Emissionen und Reduktionsmöglichkeiten innerhalb der HBG1 ...................... 87<br />

Abbildung 36: Darstellung der prozentuellen Aufteilung der Wärmeverluste an einem<br />

ungedämmten Haus ............................................................................................................... 104<br />

Abbildung 37: Darstellung der prozentuellen Aufteilung der Anteile für Tätigkeiten in denen<br />

wir täglich Wasser benötigen (Quelle: ECOTechnik, 2008) ................................................... 107<br />

Abbildung 38: Kumulierte Anschaffungs- und Betriebskosten einer Na-Dampflampe<br />

gegenüber einer LED-Lampe in der Straßenbeleuchtung ...................................................... 119<br />

Abbildung 39: Modell einer lokalen Energieversorgung (Quelle: EEE GmbH) ....................... 197<br />

Abbildung 40: PPP-Modell im Bereich der kommunalen Energieversorgung (Quelle: EEE<br />

GmbH) .................................................................................................................................... 199<br />

Abbildung 41: Betreibermodell einer Biomasse-Fernwärmeanlage ...................................... 203<br />

Abbildung 42: Betreibermodell einer Biomasse-KWK-Anlage ............................................... 204<br />

Abbildung 43: Schematische Darstellung des Betreibermodells einer Biogasanlage............ 204<br />

Abbildung 44: Einrichtung zur Biogaseinspeisung (Quelle: nach http://www.biogasnetzeinspeisung.at/technische-planung/biogasnutzung-netzeinspeisung/index.html)<br />

....... 205<br />

Abbildung 45: Energiebuchhaltung - Login (Quelle: EEE 2007) ............................................. 282<br />

Abbildung 46: Energiebuchhaltung - Stammdaten-Startseite (Quelle: EEE 2007) ................ 283<br />

Abbildung 47: Energiebuchhaltung - Stammdaten-Gemeindedetails 1 (Quelle: EEE 2007) . 283<br />

Abbildung 48: Energiebuchhaltung - Gemeindedetails 2 (Quelle: EEE 2007)........................ 284<br />

EEE GmbH 276


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 49: Energiebuchhaltung - Stammdaten-Anlagenübersicht (Quelle: EEE 2007) ... 285<br />

Abbildung 50: Energiebuchhaltung - Stammdaten neu/ändern (Quelle: EEE 2007) ............. 286<br />

Abbildung 51: Energiebuchhaltung - Optimierungsübersicht (Quelle: EEE 2007) ................. 287<br />

Abbildung 52: Energiebuchhaltung - Optimierung neu/ändern (Quelle: EEE 2007) ............. 287<br />

Abbildung 53: Energiebuchhaltung - Verbrauchswerte-Anlagenübersicht (Quelle: EEE 2007)<br />

................................................................................................................................................ 288<br />

Abbildung 54: Energiebuchhaltung - Anlagenübersicht 2 (Quelle: EEE 2007) ....................... 288<br />

Abbildung 55: Energiebuchhaltung - Anlagenübersicht 3 (Quelle: EEE 2007) ....................... 289<br />

Abbildung 56: Energiebuchhaltung - Verbrauchswerte-Anlagenwerte neu/ändern (Quelle:<br />

EEE 2007) ................................................................................................................................ 289<br />

Abbildung 57: Energiebuchhaltung - Statistiken-Listenübersicht (Quelle: EEE 2007) ........... 290<br />

Abbildung 58: Energiebuchhaltung - Statistiken-Liste Jahreswerte (Quelle: EEE 2007) ....... 290<br />

Abbildung 59: Energiebuchhaltung - Statistiken-Kennzahlenvergleich (Quelle: EEE 2007) .. 291<br />

Abbildung 60: Energiebuchhaltung - Statistiken-Mehrjahresvergleich (Quelle: EEE 2007) .. 292<br />

Abbildung 61: Gesamtenergiebedarf <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> .................................................... 295<br />

Abbildung 62: Deckungsgrad für Gesamtenergiebedarf <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ....................... 296<br />

Abbildung 63: Deckungsgrad je Ortsteil für Gesamtenergiebedarf <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ...... 297<br />

Abbildung 64: Landwirtschaftliches Gesamtenergiepotenzial <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> .............. 298<br />

Abbildung 65: Solares Gesamtenergiepotenzial <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ................................... 299<br />

Abbildung 66: Solares Gesamtenergiepotenzial <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> ................................... 300<br />

Abbildung 67: Aufbereitung von Biogas zur Erzeugung von Biomethan (nach<br />

http://www.virtuellesbiogas.at/node/167) ........................................................................... 303<br />

Abbildung 68: Einrichtung zur Biogaseinspeisung (Quelle: nach http://www.biogasnetzeinspeisung.at/technische-planung/biogasnutzung-netzeinspeisung/index.html)<br />

....... 305<br />

Abbildung 69: Darstellung einer Biogas-Netzeinspeisung (nach http://www.biogasnetzeinspeisung.at/technische-planung/biogasnutzung-netzeinspeisung/index.html)<br />

....... 306<br />

Abbildung 70: Darstellung der Vergütungssätze (www.wikipedia.de) .................................. 312<br />

Abbildung 71: Energie- und Stoffbilanz Biogasanlage Heiligenkreuz .................................... 317<br />

Abbildung 3: Break Even Point der Substratkosten in Abhängigkeit der Investitionskosten 322<br />

Abbildung 4: Break Even Point der Substratk. in Abhängigkeit des Preisindex der<br />

Substratkosten ....................................................................................................................... 322<br />

Abbildung 5: Break Even Point der Substratkosten bei unterschiedlichen Preisindizes Heizöl<br />

................................................................................................................................................ 323<br />

Abbildung 6: Break Even Point der Substratkosten in Abhängigkeit des Heizölpreises ........ 323<br />

EEE GmbH 277


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 7: Break Even Point Substratkosten in Abhängigkeit der verkauften Wärmemenge<br />

................................................................................................................................................ 324<br />

Abbildung 8: Break Even Point Substratk. in Abhängigkeit der verkauften Biogasmenge exkl.<br />

BHKW ...................................................................................................................................... 324<br />

Abbildung 9: Break Even Point Substratkosten in Abhängigkeit des kalkulatorischen<br />

Wärmepreises ........................................................................................................................ 325<br />

Abbildung 10: Stromgestehungskosten in Abhängigkeit der Substratkosten ....................... 326<br />

Abbildung 11: Gestehungskosten Biogasverkauf in Abhängigkeit der Substratkosten ......... 327<br />

Abbildung 12: Investitionskostenaufteilung der gesamten Anlage ....................................... 328<br />

Abbildung 13: Jährliche Kosten der Biogasproduktion .......................................................... 329<br />

Abbildung 14: Jährliche Kosten der Verstromung im BHKW ................................................. 329<br />

Abbildung 15: Jährliche Kosten Biogasverkauf exkl. BHKW ................................................... 330<br />

Abbildung 16: Break-Even-Point Trassenlänge in Abhängigkeit der Wärmeanschlussleistung<br />

................................................................................................................................................ 331<br />

EEE GmbH 278


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

TABELLENVERZEICHNIS<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tabelle 1: Haushalte nach Größe und Anteil ........................................................................... 24<br />

Tabelle 2: Energieträgereinsatz für die Wärmebereitstellung in den Haushalten .................. 25<br />

Tabelle 3: Warmwasserbereitung in den Haushalten .............................................................. 26<br />

Tabelle 4: Verteilung des Wärmebedarfes der Haushalte nach Haushaltsgrößen .................. 27<br />

Tabelle 5: Altersklassenverteilung der Gebäude ..................................................................... 27<br />

Tabelle 6: Alter der Gebäudefenster ........................................................................................ 28<br />

Tabelle 7: Wärmedämmung der Wohngebäude und zugehörige Energiekennzahlen ............ 29<br />

Tabelle 8: Mittlerer Strombedarf nach Haushaltsgröße .......................................................... 31<br />

Tabelle 9: Ausstattung der Haushalte mit Kraftfahrzeugen .................................................... 31<br />

Tabelle 10: Treibstoffbedarf nach Haushaltsgröße .................................................................. 32<br />

Tabelle 11: Hochgerechneter Energiebedarf nach Ortsteilen ................................................. 35<br />

Tabelle 12: Hochgerechnete Gesamtenergiekosten der Haushalte nach Gemeinden ........... 36<br />

Tabelle 13: Listung der analysierten öffentlichen Gebäude nach Gebäudebaujahr ............... 42<br />

Tabelle 14: Baujahr der öffentlichen Gebäude in <strong>Zeulenroda</strong> ................................................. 43<br />

Tabelle 15: Energiebedarf der öffentlichen Gebäude .............................................................. 46<br />

Tabelle 16: Energiebedarf der kommunalen Anlagen und Gebäude laut Erhebungsdaten .... 46<br />

Tabelle 17: Sparpotentiale der öffentlichen Gebäude ............................................................. 49<br />

Tabelle 18 : Reduzierter Energiebedarf der kommunalen Anlagen und Gebäude .................. 49<br />

Tabelle 19: Aktueller Gesamtenergiebedarf nach Bedarfs- und Energieträgergruppen ......... 53<br />

Tabelle 20: Aufteilung des aktuellen Energiebedarfes auf Hauptbedarfsgruppen ................. 54<br />

Tabelle 21: Energiesparpotentiale auf Basis Erhebungsdaten ................................................ 55<br />

Tabelle 22: Gesamtenergiebedarf nach Berücksichtigung von Einsparpotentialen ................ 55<br />

Tabelle 23: Aufteilung des reduzierten Energiebedarfes auf Hauptbedarfsgruppen.............. 57<br />

Tabelle 24: Mittlere jährliche Ausgaben für Energieträger in der Projektregion aktuell ........ 57<br />

Tabelle 25: Mittlere jährliche Ausgaben für Energieträger in der Projektregion nach<br />

Berücksichtigung von Sparpotentialen .................................................................................... 58<br />

Tabelle 26: Anlagenleistungen für die Energiebereitstellung ohne Spar- und<br />

Substitutionspotentiale ............................................................................................................ 59<br />

Tabelle 27: Anlagenleistungen für die Energiebereitstellung mit Spar- und<br />

Substitutionspotentialen .......................................................................................................... 59<br />

Tabelle 28: Übersicht über die nutzbaren Ressourcen in der Gemeinde ................................ 74<br />

EEE GmbH 279


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Tabelle 29: Geldwerte der Ressourcenpotentiale ................................................................... 76<br />

Tabelle 30: Erwartete Jahresemissionen an CO2 bei aktuellem Energieträgereinsatz .......... 85<br />

Tabelle 31: Erwartete Jahresemissionen an CO2 nach Berücksichtigung von Sparpotentialen.<br />

.................................................................................................................................................. 85<br />

Tabelle 32:Jährliche Verbrauchsdaten zu den unterschiedlichen Energiearten<br />

(Energieagentur NRW, 2010) ................................................................................................. 131<br />

Tabelle 33:Jährliche Kostendaten zu den unterschiedlichen Energiearten (Energieagentur<br />

NRW, 2010, nach WIBERA, „Überörtlicher Betriebsvergleich Bäderbetriebe 1994“<br />

Hallenbäder von 251 bis 500 m 2 Wasserfläche ) .................................................................. 131<br />

Tabelle 1: Standardauslegung ................................................................................................ 320<br />

Tabelle 2: Beispielhafter Vergleich Biogasnetz mit Fernwärme ............................................ 332<br />

EEE GmbH 280


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

A N H A N G I<br />

ANHANG I<br />

EEE GmbH 281


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Energiebuchhaltung<br />

Die Online Software Energiebuchhaltung für Gemeinden (ebh) dient zur Erfassung von<br />

energierelevanten Daten von gemeindeeigenen Gebäuden und Anlagen, sowie zur<br />

Auswertung von Statistiken und Ermittlung von eventuellen Schwachstellen oder<br />

Nutzerfehlverhalten.<br />

Die Software ist über jeden Internet Browser über die Adresse: http://www.eee-<br />

info.net/ebh erreichbar. Es sind keine Installationen erforderlich. Lediglich ein aktueller<br />

Internet Browser (Internet Explorer ab Version 6.0, Mozilla Firefox ab Version 1.5, Opera ab<br />

Version 9.0 …) ist für alle Funktionen der ebh notwendig.<br />

Login:<br />

Abbildung 45: Energiebuchhaltung - Login (Quelle: EEE 2007)<br />

Benutzername und Passwort werden vom EEE zugewiesen. Es ist nicht möglich Daten<br />

anderer Gemeinden aufzurufen oder gar zu ändern.<br />

EEE GmbH 282


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Stammdaten – Startseite:<br />

Nach erfolgreichem Login gelangt man auf die Startseite, auf der man in der<br />

oberen Navigationsleiste drei Hauptbereiche findet (Stammdaten,<br />

Verbrauchswerte und Statistiken).<br />

In jedem Formular sind je nach Bedarf Hilfefenster vorhanden, die<br />

automatisch bei wichtigen oder schwierigen Arbeitsschritten erscheinen (z.<br />

B.: im Formular Gemeindedetails im Link Gültig für Jahr das INFO Feld).<br />

Abbildung 46: Energiebuchhaltung - Stammdaten-Startseite (Quelle: EEE 2007)<br />

Stammdaten – Gemeindedetails Übersicht 1:<br />

Stammdaten (Ortsteile, Anlagen, Straßenbeleuchtung, …) werden, bis auf die<br />

Gemeindedetails, einmalig eingegeben. Die Gemeindedetails sind sich jährlich<br />

ändernde Daten wie z. B.: AZ Einwohner, AZ Haushalte, AZ Arbeitsplätze … In<br />

dieser Übersicht können neue Zeiträume (=Details) erstellt bzw. bestehende<br />

geschlossen werden.<br />

Abbildung 47: Energiebuchhaltung - Stammdaten-Gemeindedetails 1 (Quelle: EEE 2007)<br />

EEE GmbH 283


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Stammdaten – Gemeindedetails Übersicht 2:<br />

Abbildung 48: Energiebuchhaltung - Gemeindedetails 2 (Quelle: EEE 2007)<br />

In der Übersicht in Abbildung 48 können Gemeindedetails geändert werden (Klick auf Link<br />

gültig für Jahr).<br />

Gemeindedetails müssen aber nicht manuell für jeden Ortsteil (bei Gemeinden ohne<br />

Ortsteilgliederung wird nur ein Ortsteil mit dem Namen der Gemeinde erstellt) angelegt<br />

werden, sondern es wird mit dem Anlegen eines neuen Verbraucherzeitraumes (= neues<br />

Jahr) automatisch für jeden Ortsteil ein Datensatz mit den Vorjahreswerten angelegt<br />

(erstmalig mit Nullwerten), die dann bei Bedarf geändert werden können.<br />

EEE GmbH 284


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Stammdaten – Anlagenübersicht:<br />

Abbildung 49: Energiebuchhaltung - Stammdaten-Anlagenübersicht (Quelle: EEE 2007)<br />

In der Anlagenübersicht (dargestellt in Abbildung 49) sind alle Anlagen / Gebäude mit<br />

einigen wichtigen Details aufgelistet. Diese Übersicht, und auch die Formulare Neu bzw.<br />

Ändern, sieht für die Verbraucherkategorien Straßenbeleuchtung, Bauhof / Fuhrpark sowie<br />

Kanal / Wasser gleich aus (mit anderen Feldern je nach Kategorie).<br />

EEE GmbH 285


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Von hier aus können neue Anlagen angelegt werden, Details zu bestehenden Anlagen<br />

geändert werden und Anlagen gelöscht werden (eine Anlage mit vorhandenen<br />

Verbrauchswerten wird jedoch nur deaktiviert).<br />

Stammdaten – Anlagen neu / ändern:<br />

Die Eingabe von Pflichtfeldern wird auf Vollständigkeit überprüft und leere optionale<br />

Felder werden vor dem Speichern automatisch mit Null aufgefüllt (nur Zahlenfelder).<br />

Abbildung 50: Energiebuchhaltung - Stammdaten neu/ändern (Quelle: EEE 2007)<br />

EEE GmbH 286


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Stammdaten – Optimierungsübersicht:<br />

Zu allen Anlagen können Optimierungsmarkierungen gesetzt werden. Es können<br />

ein Startdatum, eine Maßnahme und ein Infotext einer Anlage zugeordnet<br />

werden. Diese Markierungen scheinen dann als Infofeld bei Statistiken auf um<br />

Verbrauchssprünge besser erklären zu können. Diese Markierungen haben aber<br />

keine „rechnerischen“ Auswirkungen auf statistische Auswertungen.<br />

Abbildung 51: Energiebuchhaltung - Optimierungsübersicht (Quelle: EEE 2007)<br />

Stammdaten – Optimierungen neu / ändern:<br />

Abbildung 52: Energiebuchhaltung - Optimierung neu/ändern (Quelle: EEE 2007)<br />

EEE GmbH 287


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Verbrauchswerte – Anlagenübersicht:<br />

In der Anlagenübersicht sind alle Anlagen / Gebäude mit einigen<br />

wichtigen Details aufgelistet. Diese Übersicht, und auch die Formulare<br />

Neu bzw. Ändern, sieht für die Verbraucherkategorien<br />

Straßenbeleuchtung, Bauhof / Fuhrpark sowie Kanal / Wasser gleich<br />

aus (mit anderen Feldern je nach Kategorie). Von hier aus können neue<br />

Verbrauchswerte für Anlagen erfasst, geändert oder gelöscht werden.<br />

Abbildung 53: Energiebuchhaltung - Verbrauchswerte-Anlagenübersicht (Quelle: EEE 2007)<br />

Verbrauchswerte – Anlagenübersicht 2:<br />

In dieser Anlagenübersicht sind alle Verbraucherzeitraume zur gewählten Anlagen /<br />

Gebäude aufgelistet mit Angaben wie viele Verbrauchswerte pro Zeitraum erfasst<br />

wurden (z. B.: Anzahl Verbrauchswerte 6 / 12 -> d.h. es sind noch 6 Verbrauchswerte<br />

für Juli bis Dezember zu erfassen). Von hier aus können neue Verbrauchswerte für<br />

einen bestimmen Zeitraum (klick auf Link Anzahl Verbrauchswerte) erfasst werden<br />

bzw. bestehende Werte geändert werden (Klick auf Link Anlage).<br />

Abbildung 54: Energiebuchhaltung - Anlagenübersicht 2 (Quelle: EEE 2007)<br />

EEE GmbH 288


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Verbrauchswerte – Anlagenübersicht 3:<br />

In dieser Anlagenübersicht sind einige wichtigen Verbrauchswerte zur<br />

gewählten Anlagen / Gebäude im gewählten Zeitraum aufgelistet und<br />

können von hier aus geändert bzw. gelöscht werden (Klick auf Link<br />

Zeitraum).<br />

Abbildung 55: Energiebuchhaltung - Anlagenübersicht 3 (Quelle: EEE 2007)<br />

Verbrauchswerte – Anlagenwerte neu / ändern:<br />

Die Eingabe von Pflichtfeldern wird auf Vollständigkeit überprüft und<br />

leere optionale Felder werden vor dem Speichern automatisch mit Null<br />

aufgefüllt (nur Zahlenfelder).<br />

Abbildung 56: Energiebuchhaltung - Verbrauchswerte-Anlagenwerte neu/ändern (Quelle: EEE 2007)<br />

EEE GmbH 289


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Statistiken – Listenübersicht:<br />

Abbildung 57: Energiebuchhaltung - Statistiken-Listenübersicht (Quelle: EEE 2007)<br />

Statistiken – Liste Jahreswerte:<br />

In der Übersicht sind alle Anlagen / Gebäude mit einigen wichtigen<br />

Details aufgelistet. Ab einer bestimmten Anlagen-anzahl erscheint<br />

automatisch ein Filter für die Verbraucher-kategorien Anlagen,<br />

Straßenbeleuchtung, Bauhof / Fuhrpark sowie Kanal / Wasser. Diese<br />

Übersicht sieht auch für die anderen Statistikübersichten gleich aus. Von<br />

hier aus können Statistiken für eine bestimmte Anlage abgerufen<br />

werden.<br />

Abbildung 58: Energiebuchhaltung - Statistiken-Liste Jahreswerte (Quelle: EEE 2007)<br />

EEE GmbH 290


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Diese Statistik listet alle Verbrauchswerte zur gewählten Anlage im gewählten Zeitraum (z.<br />

B.: Anlage Volksschule für Jahr 2005). Weiters werden für diesen Zeitraum<br />

Optimierungsmaßnahmen angezeigt (z. B.: Infofeld bei Werteliste August). Am Seitenanfang<br />

ist ein Filter für verschiedene Verbraucherkategorien (Wärme, Strom und Wärme) die beim<br />

Klick auf eine Kategorie die Grafik bzw. die Wertetabelle in die entsprechende Farbe<br />

umfärben. Weiters gibt es einen Filter mit dem man ein bestimmtes Jahr auswählen kann.<br />

Grundsätzlich werden nur Zeiträume angezeigt, die auch vollständig mit Verbrauchswerten<br />

ausgefüllt und geschlossen wurden (bei jährlicher Eingabe 1 Wert pro Jahr, bei<br />

Quartalseingabe 4 und bei monatlicher Dateneingabe 12) Das Schließen von<br />

Eingabezeiträumen ist im Bereich Stammdaten / Gemeindedetails möglich. Der Link<br />

Schließen erscheint nur, wenn alle vorgesehenen Werte für alle aktiven Anlagen erfasst<br />

wurden. Dieser Vorgang ist erforderlich, damit statistische Auswertungen und Kennzahlen<br />

sinnvoll und korrekt durchgeführt werden können. Die Auswahl des Eingabezeitraums<br />

(monatlich, quartalsmäßig bzw. jährlich) sollte deshalb sorgfältig überlegt und ausgewählt<br />

werden.<br />

Statistiken – Kennzahlenvergleich:<br />

Abbildung 59: Energiebuchhaltung - Statistiken-Kennzahlenvergleich (Quelle: EEE 2007)<br />

EEE GmbH 291


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

In dieser Statistik wird eine Gesamtenergiekennzahl (Strom-, Wärme- und<br />

Warmwasserverbrauch) ermittelt und grafisch als Benchmark zu allgemeinen Mittelwerten<br />

je nach Gebäudenutzung (Schule, Amtsgebäude, Altersheim, Wohnanlage, …) dargestellt. In<br />

der Infobox wird jeweils der Bereich für die Energiekennzahl gut, mittel und schlecht<br />

beschrieben. Der Zeitraum kann über das Feld Jahr auf ein bestimmtes Jahr eingeschränkt<br />

werden. Am Ende wird die Wertetabelle aufgelistet mit der jeweiligen<br />

verbrauchsspezifischen Energiekennzahl und einer Gesamtenergiekennzahl.<br />

Statistiken – Mehrjahresvergleich:<br />

Abbildung 60: Energiebuchhaltung - Statistiken-Mehrjahresvergleich (Quelle: EEE 2007)<br />

In dieser Statistik werden Jahreswerte pro Verbraucherkategorie für mehrere Jahre<br />

angezeigt. Der Zeitraum Alle Jahre kann über das Auswahlfeld eingeschränkt werden. Es wird<br />

dann die Auswertung vom ausgewählten Jahr bis zum aktuell letzten Jahr mit vollen<br />

Verbrauchswerten erstellt (siehe Infobox). Über die färbigen Filterschaltflächen können die<br />

Grafiken umgeschaltet werden. Gleichzeitig ändert sich dann auch die Hintergrundfarbe in<br />

der Wertetabelle.<br />

EEE GmbH 292


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Um die Energiebuchhaltung auch nachhaltig und erfolgreich einführen zu können, ist es<br />

erforderlich eine jeweils zuständige Person in der Gemeinde zu bestimmen. Diese Person ist<br />

dann für die regelmäßige Aufnahme und Eingabe der erforderlichen Daten verantwortlich.<br />

Möglich wäre aber auch, dass man die Verwaltung der Energiebuchhaltung an externe<br />

Personen ausgliedert, wobei die Bearbeitung in der Gemeinde zu bevorzugen ist.<br />

Nachdem die Entscheidung für die Bearbeitung in der Gemeinde gefallen ist und man sich<br />

für die Ablesezyklen (quartalsmäßig, halbjährlich, jährlich,…) entschieden hat, kann mit der<br />

Eingabe in das System begonnen werden. Um möglichst rasch zu Auswertungsergebnissen<br />

bei der Buchhaltung zu gelangen ist es empfehlenswert, zu Beginn die Ausgaben für die<br />

letzten 3 Jahre einzutragen, um sofort Sparmaßnahmen erkennen zu können. Bei der<br />

Eingabe selbst sollt mit jenen Objekten begonnen werden, die den größten<br />

Energieverbrauch und dadurch natürlich auch die größten Kosten in der Gemeinde<br />

verursachen.<br />

Die Energiebuchhaltung kann vor allem dann zu einer gewinnbringenden Sache für die<br />

Gemeinde werden, wenn die erforderlichen Daten regelmäßig eingetragen werden und die<br />

dementsprechenden Ergebnisse auch an die zuständigen Personen weitergeleitet werden,<br />

um aus den Ergebnissen heraus auch Einsparmaßnahmen zu setzen.<br />

Durch die regelmäßige Auseinandersetzung mit dem Thema Energie wird das<br />

Nutzerverhalten geändert und führt zu einem besseren Bewusstsein. Diese<br />

Bewusstseinsbildung kann dazu beitragen, dass durch nicht investive Maßnahmen bis zu<br />

20% an Kosten eingespart werden können. Natürlich sind es aber vor allem investive<br />

Maßnahmen, die je nach Gebäude- und Anlagensubstanz zu einer Einsparung führen.<br />

EEE GmbH 293


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

A N H A N G II<br />

ANHANG II<br />

EEE GmbH 294


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Kartendarstellungen<br />

Abbildung 61: Gesamtenergiebedarf <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

EEE GmbH 295


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 62: Deckungsgrad für Gesamtenergiebedarf <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

EEE GmbH 296


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 63: Deckungsgrad je Ortsteil für Gesamtenergiebedarf <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

EEE GmbH 297


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 64: Landwirtschaftliches Gesamtenergiepotenzial <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

EEE GmbH 298


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 65: Solares Gesamtenergiepotenzial <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

EEE GmbH 299


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 66: Solares Gesamtenergiepotenzial <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

EEE GmbH 300


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

A N H A N G III<br />

ANHANG II<br />

EEE GmbH 301


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Biogasaufbereitung und Einspeisung<br />

Grundsätzlich kann Biogas aus Biomasse und/oder biologisch abbaubaren Teilen von<br />

Abfällen mittels Gärung erzeugt werden.<br />

Als Herkunftsquellen für Biogas eignen sich grundsätzlich folgende:<br />

• Landwirtschaftliche Stoffe (Gräser, Mais, Silage, Energiepflanzen, Rückstände aus<br />

Getreide-, Maisproduktion, etc.)<br />

• Biogene Rückstände aus Industrie und Gewerbe (Nahrungs- und Genussmittelabfälle,<br />

Abfälle aus Tierverwertungen, Abwässer)<br />

• Kommunale Abfälle (Biotonne, Grasschnitt, Laub)<br />

• Tierische Exkremente aus der Landwirtschaft (Schweine- und Rindergülle, Pferdemist,<br />

Hühnerkot)<br />

Die Erzeugung von Biogas erfolgt in Fermentern (Reaktoren), durch Vergärung unter<br />

Ausschluss von Sauerstoff. Hauptkomponenten sind Methan und Kohlenstoffdioxid,<br />

abhängig von Ausgangsmaterial und Prozessverhältnissen können Nebenkomponenten wie<br />

Sauerstoff, Stickstoff und Verunreinigungen durch bakterielle Zersetzung schwefelhaltiger<br />

organischer Substanzen (Schwefelwasserstoff) enthalten sein. Da in der Praxis eine Mischung<br />

vieler verschiedener Stoffgruppen als Substrat verwendet wird, unterliegt die<br />

Zusammensetzung von Rohgasen entsprechenden Schwankungsbreiten, daher muss rohes<br />

Biogas mehr oder weniger stark aufgereinigt werden, um ein Produktgas zu erhalten, dass in<br />

weiterer Folge auch als Erdgassubstitut zur Netzeinspeisung oder als Bio-CNG genutzt<br />

werden kann.<br />

Um Biogas in das Gasnetz einzuspeisen, muss es bestimmte Qualitätsanforderungen<br />

erfüllen. Die entsprechende Änderung der chemischen Zusammensetzung des Biogases wird<br />

als Aufbereitung bezeichnet. Die Aufbereitung umfasst die Reinigung und die<br />

Methananreicherung des Biogases.<br />

Im Wesentlichen müssen bei der Aufbereitung Kohlendioxid, Wasser, Schwefelwasserstoff<br />

und Ammoniak abgetrennt werden.<br />

EEE GmbH 302


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Abbildung 67: Aufbereitung von Biogas zur Erzeugung von Biomethan (nach<br />

http://www.virtuellesbiogas.at/node/167)<br />

Darüber hinaus können je nach Art der Biogas-Herstellungsanlage auch noch weitere<br />

artfremde Stoffe im Biogas enthalten sein wie beispielsweise Siliziumverbindungen<br />

(Siloxane, Silane), Chlorkomponenten oder FCKWs, etc. Sind solche Bestandteile im zu<br />

behandelnden Rohbiogas enthalten, so sind eventuell weitergehende Aufreinigungsschritte<br />

vorzusehen.<br />

Die Reinigung des Rohbiogases (Beseitigung von sogenannten Gasbegleitstoffen) ist wichtig,<br />

da dadurch unter anderem auch Beschädigungen am Gasnetz oder den Gasgeräten beim<br />

Verbraucher auftreten können. Bei Biogas betrifft das vor allem die Entschwefelung und die<br />

Trocknung des Rohbiogases. Andere Begleitstoffe sind weniger relevant.<br />

Unter Methananreicherung wird die Hebung des Methananteils durch Entfernung von<br />

Kohlendioxid verstanden. Sowohl die Reinigung als auch die Methananreicherung sind Teile<br />

der Aufbereitung von Biogas, die je nach Qualität des Rohbiogases und geforderter Qualität<br />

des Produktbiogases durchgeführt werden.<br />

Als Aufbereitungsverfahren werden am häufigsten die Druckwechseladsorption und die<br />

Druckwasserwäsche eingesetzt.<br />

Biogaseinspeisung<br />

Biogas wird heute als erneuerbarer und nachhaltiger Energieträger verstanden, der<br />

mittlerweile an einer großen Anzahl von Standorten in ganz Europa produziert wird. Die<br />

heute übliche Technologie zur Nutzung des Energieinhaltes von Biogas ist die Verbrennung<br />

in Gasmotoren zur Erzeugung von elektrischer Energie mit Wirkungsgraden zwischen 30 und<br />

EEE GmbH 303


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

40%. Wegen der steigenden Energie- und Rohstoffpreise ist die Nutzung der erzeugten<br />

Abwärme ein wichtiger Faktor für einen wirtschaftlichen und effizienten Betrieb einer<br />

Biogasanlage, weshalb in diesen Fällen sehr oft regionale Fernwärme ausgekoppelt wird.<br />

Die Aufbereitung des erzeugten Biogases zeigt einen alternativen Weg der Energienutzung<br />

im Gegensatz zum konventionellen Weg der Verstromung und Wärmeproduktion auf.<br />

Aufbereitetes Biogas kann als vollwertiger Erdgas-Ersatz als Brennstoff für Haushalte und<br />

Industrie sowie als Treibstoff für den automotiven Bereich (CNG-Fahrzeuge) eingesetzt<br />

werden. In diesem Fall könnte die bestehende Erdgas-Infrastruktur wie Pipelines,<br />

Gasspeicher und Tankstellen verwendet werden, um das produzierte Gas zu den<br />

Verbrauchern zu transportieren.<br />

Die Verwendung von aufbereitetem Biogas als Alternative zum importierten Erdgas hätte<br />

nach Ansicht von Experten drei Hauptvorteile.<br />

1) Erstens könnte damit die Abhängigkeit des europäischen Gasmarktes von<br />

außereuropäischen Erdgaserzeugern reduziert werden, wodurch eine höhere<br />

Flexibilität im Bereich der Wirtschaft und Politik erreicht werden könnte.<br />

2) Zweitens würde die Verwendung des treibhausneutralen Biogases zur Reduktion des<br />

CO2-Ausstoßes und des Anteils fossiler Energieträger am Primärenergieverbrauch<br />

unterstützen.<br />

3) Drittens würden vor allem kleinere, lokale Unternehmen von der Biogasnutzung<br />

profitieren sowie die lokale Wertschöpfung der Region gesteigert.<br />

Zu den Vorteilen von Erdgas als Energieträger zählen: niedrige Transportkosten durch<br />

Pipelines sowie niedrige Emissionen an CO2 und anderen Schadstoffen pro Einheit<br />

produzierter Sekundärenergie im Vergleich mit anderen Primärenergieträgern.<br />

Die Umstellung eines Teiles des heute auftretenden Verkehrs auf die Nutzung von Erdgas<br />

(und in weiterer Folge von Biogas) als Treibstoff könnte ebenso eine wesentliche Reduktion<br />

der auftretenden Emissionen mit sich bringen (Kohlendioxid, Stickstoffoxide, unverbrannte<br />

Kohlenwasserstoffe, Staub, Lärm). Auf dem Gebiet der CNG-Antriebstechnik wird national<br />

wie international intensiv geforscht um Effizienz der Motoren und Speicherkapazität der<br />

Fahrzeuge zu steigern und so die Reichweite methanbetriebener Fahrzeuge (sei es aus<br />

EEE GmbH 304


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Erdgas oder aus Biogas) auf heute notwendige Werte anzuheben. (Quelle:<br />

http://www.biogas-netzeinspeisung.at/)<br />

Möglichkeiten zur Netzeinspeisung<br />

Um Biogas in das Gasnetz einspeisen zu können, muss es eine bestimmte Qualität und einen<br />

bestimmten Druck aufweisen. Die Qualität des Biogases wird durch die Aufbereitung des<br />

Gases sichergestellt. Die Sicherstellung des vertraglich festgelegten Einspeisedrucks, der<br />

Einspeisemenge und der Gasqualität erfolgt in einer Übernahmestation.<br />

Abbildung 68: Einrichtung zur Biogaseinspeisung (Quelle: nach http://www.biogasnetzeinspeisung.at/technische-planung/biogasnutzung-netzeinspeisung/index.html)<br />

Die obige Abbildung zeigt die prinzipiell notwendigen Teile einer Biogasnetzeinspeisung: Aus<br />

der Biogasanlage wird das aufbereitete Gas in die Übergabestation geleitet, die die Grenze<br />

des Verteilnetzes darstellt. Von dort gelangt es über eine Anschlussleitung in das Verteilnetz<br />

selbst, in das es am sogenannten Netzanschlusspunkt eingespeist wird.<br />

Zur Einspeisung von Biogas in das Gasnetz sind zusätzlich zur Aufbereitungsanlage noch<br />

folgende Einrichtungen notwendig:<br />

Verdichtung (optional)<br />

Pufferspeicher (optional z.B. Leitungspuffer)<br />

Übernahmestation<br />

Filter<br />

EEE GmbH 305


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Mengen-Messung und Gas-Qualitätskontrolle<br />

Odorierung<br />

Sicherheitseinrichtungen<br />

Anschlussleitung<br />

Abbildung 69: Darstellung einer Biogas-Netzeinspeisung (nach http://www.biogasnetzeinspeisung.at/technische-planung/biogasnutzung-netzeinspeisung/index.html)<br />

Das Schema der Biogas-Netzeinspeisung gestaltet sich wie folgt: Aus der<br />

Aufbereitungsanlage strömt das Gas durch eine Absperrarmatur und ein Filter zum<br />

Gasdruckregler weiter zum Sicherheitsabblasventil. Anschließend gelangt es zur Messeinheit<br />

zur Bestimmung der Gasbeschaffenheit und des Brennwerts und den<br />

Temperaturmessfühler. An dieser Stelle befindet sich eine automatische Absperrarmatur,<br />

mit der das Gas bei Problemen über eine Gasfackel oder eine Gasabblaseleitung angeleitet<br />

werden kann. Über eine weitere Sperrarmatur gelangt das Gas nun über den Gaszähler mit<br />

elektrischem Mengenumwandler zur Odorieranlage. Weiter fließt es über eine<br />

EEE GmbH 306


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Gasrückströmsicherung und eine weitere Absperrarmatur zum Erdgasnetz, in das es über<br />

Einrichtungen zur Gasmischung und Durchflussregulierung eingespeist wird.<br />

Die Kosten für die Einspeisung sind im Wesentlichen abhängig von der Entfernung zum<br />

Einspeisepunkt,<br />

vom Druckniveau (Netzebene 2 oder Netzebene 3) sowie<br />

von der Einspeisemenge (Anlagengröße)<br />

von der Art der geforderten Qualitätskontrolle und Messung<br />

Die technische Lösung anhand eines österreichischen Beispiels<br />

In einem niederösterreichischen Pilotprojekt namens "Virtuelles Biogas“ wird in einer<br />

Biogas-Aufbereitungsanlage etwa 180m³/h Biogas mittels eines zweistufigen<br />

Membranreinigungsverfahren (Gaspermeation) auf die geforderte Qualität von Erdgas nach<br />

der Qualitätsrichtlinie ÖVGW G31/G33 aufbereitet und unter Druck in das Gasnetz<br />

eingespeist. Dazu musste die externe biologische Entschwefelung auf die Dosierung von<br />

Reinsauerstoff umgestellt werden.<br />

Das so vorkonditionierte Biogas wird feinentschwefelt, komprimiert, zunächst von<br />

Ammoniak und einem Teil des Wassers befreit und in der Membrantrennanlage von<br />

Kohlendioxid und Wasserdampf befreit. Das so aufbereitete Biomethan wird odoriert – d.h.<br />

es wird der für Erdgas typische Geruchsstoff zugegeben - und in das lokale Gasnetz<br />

eingespeist. Im Sommerbetrieb wird ein Teilstrom des Biomethans mittels<br />

Hochdruckkompressor in einen Leitungsstrang der übergeordneten Netzebene eingespeist.<br />

Schlüsseltechnologie ist die so genannte Gaspermeation, eine Membrantechnologie, bei der<br />

halbdurchlässige Membranen eingesetzt werden, die selektiv durchlässig für Kohlendioxid<br />

und Wasserdampf sind, jedoch nicht für Methan. Dies hat den entscheidenden Vorteil, dass<br />

das Produkt Biomethan unter Druck bleibt und ohne weitere Kompressorstation in das lokale<br />

Erdgasnetz transportiert werden kann. Die Notwendigkeit einer nachgeschalteten<br />

Gastrocknung entfällt.<br />

EEE GmbH 307


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Good Practices - Österreich:<br />

Nr. 1) - Bruck an der Leitha - Pilotprojekt "Virtuelles Biogas": In der Pilotanlage wird bereits<br />

seit 2007 Biogas auf Erdgasqualität gereinigt und in das Gasnetz eingespeist. Das Projekt<br />

zeigt, dass die Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität technisch machbar,<br />

energieeffizient und somit auch wirtschaftlich ist.<br />

In diesem Projekt wird die gesamte Wertschöpfungskette analysiert und optimiert – von der<br />

Rohstoffproduktion über die Produktion und Aufbereitung von Biogas bis hin zur<br />

Verwendung als Kraftstoff. Ziel ist es, dieser innovativen Technik zum Durchbruch zu<br />

verhelfen sowie den Kraftstoff Erdgas durch die Beimischung von lokal gewonnenem Biogas<br />

noch umweltfreundlicher zu machen. Erd- und Biogas können als Kraftstoff einen<br />

bedeutenden Beitrag zur Reduktion der Treibhausgas-, Stickoxid- und Feinstaubemissionen<br />

leisten.<br />

Die wesentlichsten Ziele des Projektes „Virtuelles Biogas“ sind:<br />

• Die Herstellung von Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen ohne die<br />

Lebensmittelproduktion zu beeinträchtigen.<br />

• Die Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität mit neuer, österreichischer<br />

Technologie (Membrantechnik).<br />

• Erdgasbetriebene Fahrzeuge sind im Betrieb nicht nur umweltfreundlicher, sondern<br />

durch die angestrebte Verbrauchsreduktion um 40 % können die Betriebskosten<br />

reduziert und die Reichweite von Gasfahrzeugen verbessert werden. (Quelle:<br />

http://www.virtuellesbiogas.at/)<br />

Leistungsdaten-Kapazitäten<br />

Beim vorliegenden Projekt wird eine spezielle Technik angewendet, bei der das Kohlendioxid<br />

(CO2) mithilfe einer halbdurchlässigen Membran vom Methan getrennt wird, kann zu<br />

günstigen Kosten eine hohe Gasreinheit erzielen und pro Stunde rund 100 m³ Biogas<br />

(800.000 m³/Jahr) erzeugen.<br />

Baubeginn 2006<br />

Inbetriebnahme Juli 2007<br />

Rohbiogas 180 m³/h<br />

EEE GmbH 308


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Biomethan 100 m³/h<br />

Nr. 2) – Pucking in Oberösterreich: In Oberösterreich ist seit Juni 2005 eine Biogasanlage in<br />

Betrieb, die gereinigtes und veredeltes Biogas aus der Tierhaltung in das bestehende<br />

Erdgasnetz einspeist. Möglich wurde dies erst durch die mehrstufige Veredelung des<br />

Biogases zu Erdgasqualität, um die strengen Qualitätsvorschriften zu erfüllen. Betrieben wird<br />

die einzigartige Anlage von der erdgas oö. und OÖ. Ferngas AG in Kooperation mit der<br />

Landwirtschaftskammer OÖ. Gefördert wurde das Projekt vom Land OÖ und vom<br />

Lebensministerium.<br />

Die besondere Herausforderung des Projektes ist auch hier die Reinigung des Biogases, um<br />

die für Erdgas geltenden Normen zu erfüllen, bevor es in das Erdgas-Netz eingespeist<br />

werden kann. Als Standort für die erste Anlage zur Biogas-Einspeisung in das Österreichische<br />

Erdgas-Netz wählte die erdgas oö. die bestehende Biogas-Anlage des Landwirt Franz Linsbod<br />

in Pucking. Hier wird seit ca. 10 Jahren Biogas aus der Haltung von rund 9.000 Legehennen,<br />

1.500 Masthühnern und 50 Schweinen gewonnen und zur Stromgewinnung in einem Block-<br />

Heizkraftwerk mit einer Leistung von 18 kWel genutzt.<br />

Mit einer Leistung von 10 m 3 Biogas pro Stunde speist nun die Anlage nach dem<br />

Reinigungsprozess 6 m 3 zu Erdgas-Qualität veredeltes Biogas in das Erdgasnetz ein. Das sind<br />

jährlich bis zu 400.000 kWh, was dem durchschnittlichen Jahresbedarf von rund 40<br />

Wohnungen entspricht.<br />

Leistungsdaten-Kapazitäten<br />

Projektbeginn Mai 2004<br />

Inbetriebnahme Juni 2005<br />

Rohbiogas 10 m³/h<br />

Biomethan 6 m³/h<br />

(Quelle: http://www.biogas-netzeinspeisung.at/anlagenbeispiele/pucking.html)<br />

EEE GmbH 309


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Nr. 3) – Leoben: In einer ersten – bereits zum Großteil abgeschlossenen – Phase beinhaltete<br />

das Biogaspilotprojekt am Standort Leoben die Durchführung großtechnischer Versuche<br />

unter Verwendung bestehender Anlageninfrastruktur und unter Einbindung eines<br />

wissenschaftlich betreuten Versuchs- und Analyseprogramms.<br />

Bei den eingesetzten Substraten handelt es sich vorwiegend um biogene Abfälle aus<br />

Gewerbebetrieben und kommunalen Abfallsammelstellen. Als Versuchsreaktoren werden<br />

bestehende Faultürme genutzt, da aufgrund freier Faulturmkapazitäten unterschiedliche<br />

Substratpaarungen getestet werden können. Die Menge des dabei erzeugten Rohgases liegt<br />

in der Größenordnung von bis zu 140 m3/h.<br />

Zur Absicherung der Ergebnisse finden parallel zu den großtechnischen Versuchen Gärtests<br />

in Laborumgebung statt, welche einen unmittelbaren Vergleich zum großtechnischen<br />

Versuch zulassen und wichtige Informationen über zusätzliche Substratpaarungen liefern.<br />

Neben einer Stoffstromanalyse wird ergänzend eine Beurteilung und Bewertung möglicher<br />

Gasaufbereitungsverfahren durchgeführt. Im Rahmen der Errichtung einer halbtechnischen<br />

Versuchsanlage für einen Teilstrom des Produktgases ist der Nachweis über die<br />

Funktionalität absorptiver und adsorptiver Gasaufbereitungsverfahren entsprechend den<br />

Anforderungskriterien für die Einspeisung von Biogas in ein öffentliches Netz zu erbringen.<br />

Auf Basis der Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchungen ist die Realisierung eines<br />

umfassenden Biogaspilotprojektes am Standort der Kläranlage Leoben in absehbare Nähe<br />

gerückt. Dieses zukünftige Energie- und Entsorgungszentrum soll sämtliche Bereiche von der<br />

Substratübernahme über die Biogas- und Bioenergieproduktion bis zur stofflichen und<br />

energetischen Verwertung der Reststoffe (Kompostierung; Klärschlammpyrolyse) abdecken.<br />

Absoluten Vorzeigecharakter bekommt dieses Projekt durch die beabsichtigte Aufbereitung<br />

des Produktgases und Einspeisung in das öffentliche Ortsgasnetz der Stadtwerke Leoben. Im<br />

Endausbau sollen jährlich rund 2,5 Mio. Nm3 Biogas produziert werden.<br />

Leistungsdaten/Kapazitäten:<br />

Projektbeginn 2006<br />

Inbetriebnahme 2007<br />

EEE GmbH 310


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Rohbiogas 140 m³/h<br />

Biomethan 80 m³/h<br />

Hier wurden nun einige Paradebeispiele aus Österreich dargestellt, womit veranschaulicht<br />

werden soll, dass auf dem Bereich der Biogasaufbereitung und Einspeisung ins öffentliche<br />

Netz bereits einige Bestrebungen angestellt wurden und sich auch bereits sehr gut<br />

funktionierende Anlagenkonzepte etabliert haben. In weiterer Folge wird nun kurz die<br />

Situation in Deutschland dargestellt, ebenso wie einige Good Practice Beispiele.<br />

(Quelle: http://www.biogas-netzeinspeisung.at/anlagenbeispiele/leoben.html)<br />

Situation in Deutschland:<br />

Der Anbau nachwachsender Rohstoffe zur Biogasnutzung in Deutschland ist von 400.000 ha<br />

im Jahr 2007 auf 530.000 ha im Jahr 2009 gestiegen. Auch die Zahl der Anlagen sowie der<br />

installierten elektrischen Leistung ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen.<br />

Ein vergleichsweise hoher Anstieg lässt sich mit der seit 2004 gültigen ersten Novelle des<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ausmachen. Betrug die Zahl der Anlagen im Jahr 2004<br />

vor der Novelle noch 2010, so waren es 2005 schon 2690 Anlagen in Deutschland. Im Jahr<br />

2007 ist diese Zahl auf 3711 weiter gestiegen. Diese Entwicklung lässt sich durch die<br />

Erhöhung der Vergütung der durch Biogasanlagen erzeugten kWh erklären. Die elektrische<br />

Leistung stieg von 247 MW im Jahr 2004 über 665 MW 2005 bis auf 1270 MW 2007. Da die<br />

Leistung neu installierter Anlagen zunimmt, steigt die Gesamtleistung schneller als die<br />

Anzahl der Anlagen. Weil viele Biogasanlagen einen großen Anteil der Abwärme ungenutzt<br />

an die Umwelt abgeben, besteht hier noch weiteres Potential, z.B. durch den Aufbau von<br />

Nahwärmenetzen oder die Aufbereitung zu Biomethan.<br />

Mit der seit 2009 gültigen 2. Novelle des EEG wurde ein Güllebonus eingeführt, der kleinere<br />

Anlagen mit hohem Gülleanteil fördern soll. In Deutschland werden schätzungsweise<br />

lediglich 15% der verfügbaren Gülle aus der Tierhaltung energetisch genutzt. Mit der<br />

Nutzung dieses Potenzials könnte die Biogastechnologie ihren Beitrag zum Klimaschutz<br />

weiter ausbauen.<br />

EEE GmbH 311


Vergütung<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

In Deutschland wird das Einspeisen von regenerativ erzeugtem Strom in das Stromnetz<br />

durch das EEG geregelt. Die Betreiber der Übertragungsnetze müssen den erzeugten Strom<br />

zu definierten Preisen abnehmen, können diese Kosten aber an den Endkunden<br />

weiterreichen. Zwischen den Übertragungsnetzbetreibern findet ein Ausgleich der<br />

Mehrkosten für die Pflichtabnahme des Stroms statt, so dass die Mehrbelastung des<br />

Endkunden bundesweit gleich ist. Die Vergütungshöhe gemäß EEG-Novelle 2009 ist in der<br />

unten stehenden Tabelle vereinfacht aufgeführt.<br />

Wenn das Biogas nur thermisch verwertet wird, erhält der Biogasanlagenbetreiber keine<br />

EEG-Vergütung. Für Deponie- und Klärgas sind im EEG eigene Mindestvergütungssätze und<br />

Boni festgelegt.<br />

Abbildung 70: Darstellung der Vergütungssätze (www.wikipedia.de)<br />

Die Vergütungshöhe ist, ab dem Jahr der Inbetriebnahme, für 20 Jahre garantiert. Ein<br />

Inflationsausgleich findet nicht statt. Für Neuanlagen gilt eine Degression der Vergütung von<br />

1 % pro Jahr. Für eine Anlage, die 2009 in Betrieb genommen wurde, gelten also für 20 Jahre<br />

die Vergütungssätze nach EEG 2009. Eine Anlage, die 2010 in Betrieb genommen wird,<br />

bekommt für 20 Jahre 99 % dieser Sätze usw.<br />

Im vorliegenden Fall ist vor allem der Technologiebonus von Bedeutung, da dieser auch für<br />

die Gaseinspeisung gilt. Der Technologiebonus wird bei Verwendung von neuartigen<br />

Technologien in der Biogasanlage gewährt, sofern eine Wärmenutzung stattfindet oder<br />

bestimmte elektrische Wirkungsgrade erreicht werden. Diese können z. B. die Verwendung<br />

eines Stirlingmotors, einer ORC-Turbine, eines Kalina-Prozesses, einer Brennstoffzelle oder<br />

einer Gasturbine sein. Zudem gilt der Bonus bei Aufbereitung des Biogases auf<br />

Erdgasqualität zur Einspeisung in das Gasnetz, sowie bei bestimmten Verfahren zur<br />

Vergärung von Bioabfällen.<br />

EEE GmbH 312


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Wesentliche Neuerungen gegenüber dem EEG 2004 sind die Abschaffung des<br />

Technologiebonus für Trockenfermentation, die Erhöhung der Grundvergütung von<br />

Kleinanlagen und des Nawaro-Bonus, die Einführung eines Gülle-<br />

Landschaftspflegematerial-und Emissionsminderungs-Bonus und die strukturierte Förderung<br />

der Gaseinspeisung unterschiedlicher Kapazitäten sowie zahlreiche Detailregelungen.<br />

Good Practices - Deutschland:<br />

- Nr. 1) Sachsen-Anhalt: In Sachsen-Anhalt (Arneburg im Landkreis Stendal) entsteht eine der<br />

größten Netzeinspeisungsanlagen Europas. Die Firma WELtec BioPower entsteht eine der<br />

größten Biogas-Netzeinspeisungsanlagen Europas. In sechs Fermentern und vier<br />

Gärrestlagern werden ab 2011 jährlich rund 10 Millionen m³ Biomethan zur Einspeisung ins<br />

Erdgasnetz erzeugt. Es werden nachwachsende Rohstoffe (NaWaRo) sowie Gülle von 30<br />

Landwirten genutzt. Das Biogas wird mit dem Verfahren der chemischen Wäsche<br />

(Aminwäsche) aufbereitet. Mit dem Biomethan können 7000 Haushalte mit Strom und<br />

Wärme versorgt oder alternativ 6000 PKW mit einer Jahres-Leistung von 30.000 Kilometern<br />

angetrieben werden. (Quelle: http://www.biogas-netzeinspeisung.at/)<br />

- Nr. 2) Pliening (Ebersberg): In Pliening im Münchner Osten (Landkreis Ebersberg) wurde<br />

Ende Dezember 2006 nach erfolgter TÜV-Abnahme erstmals in Deutschland veredeltes<br />

Biogas in das Erdgasnetz eingespeist. Mit einer jährlichen Aufbereitungskapazität von etwa<br />

3,9 Millionen Nm 3 (Normkubikmeter) Biomethan ist die Anlage in Pliening die größte in<br />

Bayern und zählt zu den größten Biogasanlagen in Deutschland. Nach Abschluss eines<br />

mehrwöchigen Probebetriebs beginnt in Pliening ab Anfang 2007 der Regelbetrieb.<br />

In der Biogasanlage werden jährlich 32 000 bis 35 000 t Mais und Ganzpflanzensilage von<br />

umliegenden Landwirten vergoren. Dazu sind drei liegende Fermenter mit jeweils 1000 m 3<br />

Fassungsvermögen sowie drei Grubenspeicher-Fermenter mit einem Volumen von je 2700<br />

m 3 zur Nachgärung notwendig. Als Endlager für das Substrat dienen zwei Behälter mit<br />

insgesamt 10000 m 3 . Durch die Vergärung unter Sauerstoff-Ausschluss können stündlich<br />

etwa 920 m3 Rohgas gewonnen werden.<br />

EEE GmbH 313


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Vor der Einspeisung in das Erdgasnetz durchläuft das Biogas zunächst eine<br />

Entschwefelungsanlage, bevor es in einem zweiten Container entfeuchtet wird.<br />

Anschließend wird der Methangehalt im Rohgas mit Hilfe der Druckwechseladsorbtion (PSA)<br />

von rund 53 % auf etwa 96 % angereichert, stündlich sollen rund 485 m3 Biomethan mit<br />

Erdgasqualität gewonnen werden.<br />

Die Biomethananlage hat Einspeisekapazitäten von rund 40 Mio. kWh, was einem jährlichen<br />

Erdgasverbrauch von rund 1.300 Vier-Personen-Haushalten entspricht. Mit dem direkt in das<br />

Erdgasnetz der Stadtwerke München eingespeisten Biomethan betreibt E.ON Bayern in<br />

Poing und Puchheim zwei Blockheizkraftwerke (BHKW), in denen das Biomethan dann<br />

verstromt, in das öffentliche Stromnetz eingespeist und gleichzeitig die anfallende Wärme<br />

ganzjährig in ein Fernwärmenetz eingespeist wird.<br />

Die Plieninger Anlage ist ein Projekt der RES Renewable Energy Systems GmbH, München,<br />

und der Aufwind Schmack Gruppe, Regensburg. Projektpartner vor Ort ist der Maschinenring<br />

Ebersberg/München Ost e.V., der auch ein umfassendes Ernte- und Logistikkonzept<br />

entwickelt hat. Finanziert und betrieben wird die Anlage von einem Fonds der Aufwind<br />

Schmack Gruppe in Zusammenarbeit mit RES. Die Biogasanlage wurde von der Schmack<br />

Biogas AG, Schwandorf, geliefert, die auch die biologische Betreuung der Anlage übernimmt.<br />

Leistungsdaten/Kapazitäten:<br />

Biorohgasverarbeitung 920 Nm³ / h<br />

Biomethanerzeugung 485 Nm³ / h<br />

Aufbereitungskapazität pro Jahr ca. 3,9 Mio. Nm³ Biomethan in Erdgasqualität<br />

Einspeisekapazität pro Jahr ca. 40.000.000 kWh in das Erdgasnetz<br />

Einspeisung Erdgasnetz der Stadtwerke München (SWM)<br />

Abnahme 20 Jahre Energieliefervertrag mit E.ON Bayern AG<br />

Baubeginn Juni 2006<br />

Inbetriebnahme Dezember 2006<br />

Investitionssumme ca. 9.800.000 Euro<br />

(Quelle: http://www.biogas-netzeinspeisung.at/anlagenbeispiele/pliening.html)<br />

EEE GmbH 314


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

- Nr. 3) Graben (Augsburg): In der Gemeinde Graben im südlichen Landkreis Augsburg<br />

erfolgte am 4. Mai 2007 der Spatenstich für den Bau des Biokraftwerks Lechfeld.<br />

Aus 35.000 t Nachwachsender Rohstoffe (NawaRo) werden hier seit Mitte 2008 mittels<br />

Vergärung jährlich 8,5 Mio. m³ Biogas erzeugt und nach entsprechender Aufbereitung ins<br />

Erdgasnetz eingespeist. Dadurch können pro Jahr rund 5 Mio. m³ Erdgas substituiert werden,<br />

was dem Jahresverbrauch von ca. 2.500 Durchschnittshaushalten entspricht. Darüber hinaus<br />

werden 9.000 to CO2 eingespart. Somit entsteht in Graben eine der größten<br />

Biomethananlagen in Deutschland.<br />

Angestoßen wurde das Projekt durch die Firma AgroEnergie GmbH, Geisenhausen, welche<br />

gleichzeitig mit der Projektleitung betraut ist. In der Biokraftwerk Lechfeld GmbH & Co KG<br />

haben sich zur Finanzierung und den Betrieb der Biogasanlage knapp 60 Landwirte<br />

zusammengeschlossen, die langfristig auch für die Bereitstellung der Energiepflanzen sorgen<br />

werden. Die Aufbereitung und Verwertung des erzeugten Biogases obliegt dem<br />

Regionalversorger, der Erdgas Schwaben GmbH.<br />

Die Anlagentechnik, zwei Pfropfenstromreaktoren mit quer liegenden Rührwerken, stammt<br />

von der Firma Linde-KCA, einem führenden Anbieter auf dem Gebiet der<br />

Trockenfermentation. Die Investitionskosten des kompletten Biokraftwerkes lagen incl. der<br />

Biogasaufbereitung und -einspeisung bei 8,3 Mio. €. (Quelle: http://www.biogas-<br />

netzeinspeisung.at/anlagenbeispiele/graben.html)<br />

- Nr. 4) Straelen am Niederrhein: In Straelen am Niederrhein wird seit 2006 Biogas aus Mais,<br />

Rindergülle und Getreide als Austauschgas in das Erdgasnetz der Niederrheinischen Gas- und<br />

Wasserwerke GmbH (NGW) eingespeist. MIttels Druckwechseladsorptionsverfahren wird<br />

das Rohbiogas gereinigt und mit über 95 Prozent Methananteil auf Erdgasqualität gebracht.<br />

Um den speziellen Anforderungen des örtlichen Netzes an die Gasbeschaffenheit gerecht zu<br />

werden, wird vor der Einspeisung noch ein geringer Anteil Flüssiggas (LPG) beigemischt.<br />

Das so produzierte Austauschgas entspricht exakt der Qualität und dem Brennwert des im<br />

Netz vorhandenen Erdgases. Die eingespeiste Gasmenge kann dem Netz dann an anderer<br />

EEE GmbH 315


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Stelle entnommen werden und in Blockheizkraftwerken per Kraft-Wärme-Kopplung<br />

besonders effizient genutzt werden.<br />

Bei einer Leistung von zwei Megawatt (elektrisch) kann mit der in der Straelener Bio-Erdgas-<br />

Anlage erzeugten Energie der Strom- und Wärmebedarf von rund 5200 Haushalten gedeckt<br />

werden.<br />

Die Stadtwerke Aachen AG (STAWAG) hat in den Bau der Straelener Anlage rund zwei<br />

Millionen Euro investiert. Insgesamt sind Investitionen von 50 Millionen Euro in das Biogas<br />

Projekt in den nächsten Jahren geplant.<br />

(Quelle: http://www.biogas-netzeinspeisung.at/anlagenbeispiele/straelen.html)<br />

Die in den vorherigen Abschnitten dargestellten Good Practices wurden deswegen<br />

recherchiert, um einerseits <strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong> die gewünschten Informationen über die<br />

Biogasaufbereitung und Einspeisung geben zu können und andererseits auch<br />

Paradebeispiele zu veranschaulichen und auch die Kontaktadressen zu den involvierten<br />

Organisationen aufzuzeigen, welche auch potentielle weitere Informationsquellen für ein<br />

derartiges Vorhaben darstellen können.<br />

EEE GmbH 316


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Lokales Biogasnetz – Wirtschaftlichkeit<br />

Als Vergleichs- bzw. Referenzbeispiel wurde die Wirtschaftlichkeit eines lokalen Biogasnetzes<br />

am Beispiel Güssing errechnet. Da im Zuge der vorliegenden Studie diesbezüglich auch keine<br />

unmittelbaren Rahmenwerke über die Regelung zur Biogaseinspeisung ermittelt werden<br />

konnten, wurden die Parameter auch mit den österreichischen Parametern berechnet.<br />

Warum als Vergleichsbeispiel Güssing herangezogen wird ist, dass Güssing ebenfalls<br />

Planungen und Studien in diese Richtung anstellt und daher genaue Werte bestehen.<br />

Bezüglich Gasgestehungskosten wurden die Anlagenerrichtungskosten und die jährlichen<br />

Betriebskosten der Biogasanlage Heiligenkreuz (Südburgenland) zusammengetragen, diese<br />

ist von der Größe mit 1MWel mit den Anforderungen in Güssing vergleichbar (Abbildung 71<br />

zeigt die zugrunde liegende Energie- und Stoffbilanz).<br />

Abbildung 71: Energie- und Stoffbilanz Biogasanlage Heiligenkreuz<br />

Zur Ermittlung der Biogasgestehungskosten mit flexibler Abschreibungsdauer der Anlage (je<br />

nach Entwicklung in der aktuellen Ökostromgesetzgebung in Österreich) wurde ein<br />

Leasingmodell entwickelt, welches die Verzinsung (100% Fremdfinanzierung) und die<br />

EEE GmbH 317


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Kosten- und Erlösindexierungen berücksichtigt. In dieses Modell wurden die<br />

Rahmenbedingungen der Biogasanlage Heiligenkreuz (Südburgenland) implementiert.<br />

Die Berechnung der Biogasanlage, Biogasnetz und Verstromung mit BHKW erfolgt für den<br />

Auslegungsfall nach Tabelle 1. Kostenmäßig wurden die zuvor genannten Bereiche getrennt,<br />

um die Wirtschaftlichkeit, bzw. Gestehungskosten der einzelnen Komponenten festzustellen.<br />

Die Abschreibungsdauer wurde mit 10 Jahren festgesetzt. Die Kostenrechnung erfolgt<br />

dynamisch, unter Berücksichtigung der Preisindexierung.<br />

Zur Vergleichbarkeit mit anderen Anlagen, wurden die spezifischen Substratkosten in<br />

€/MWh Biogas angegeben, um unterschiedliche Heizwerte des Biogases zu berücksichtigen.<br />

Der kalkulatorische Wärmepreis wird mit 26 €/MWh (lt. Ökostromgesetz) festgelegt, wobei<br />

dieser für Wärmebezug und Wärmelieferung (ab Flansch) in die Berechnung eingeht. Mit der<br />

produzierten Biogasmenge (7.077.800m³/a) wird über das Biogasnetz einerseits das BHKW<br />

zur Verstromung (4.265.025m³/a), andererseits die restlichen Verbraucher im Biogasnetz<br />

(Biogasverkauf 2.812.775m³/a) versorgt. Für die Durchführung der<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung wurde der Ansatz Berechnung des Break-Even Points der<br />

spezifischen Substratkosten gewählt. Das heißt, es wird ermittelt, wie hoch die Kosten für<br />

das Substrat sein dürften (höchst möglicher Substratpreis), damit die Anlage<br />

(Biogasproduktion, Verstromung und Biogasverkauf) kostenneutral (Differenz der<br />

abgezinsten Erlöse und Kosten bezogen auf jetzt ergeben Null) betrieben werden kann. Zur<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung werden die Erlöse aus Ökostromeinspeisung,<br />

Fernwärmeeinspeisung und Biogasverkauf den einzelnen Kosten gegenüber gestellt. Als<br />

Erlös für den Biogasverkauf wird davon ausgegangen, dass das Biogasnetz ölgefeuerte<br />

Heizungen ersetzt und daher ein Ölpreis von 47,87€/MWh (Preisindex 8,286%/a) als<br />

Verkaufserlös erwirtschaftet wird. Für den in Tabelle 1 beschriebene Standardauslegung,<br />

beträgt der Break-Even-Point der Substratkosten 37 €/MWh Biogas. Das heißt bei<br />

Substratkosten kleiner 37 €/MWh Biogas ist ein wirtschaftlicher Betrieb gegeben. Es wird<br />

davon ausgegangen, dass die thermischen und elektrischen Volllaststunden des BHKWs<br />

8600h/a betragen.<br />

EEE GmbH 318


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Allgemeine Daten:<br />

Leasingzinssatz 5,5%<br />

Abschreibungsdauer 10 Jahre<br />

Betriebsstunden 8.600 h/a<br />

Elektrischer Bezugspreis 108 €/MWh<br />

Indexierung Wärme 3,05%<br />

Indexierung Strom 1,54%<br />

Indexierung Personal 2,90%<br />

Indexierung Wartung 2,29%<br />

Indexierung Versicherung 2,86%<br />

Biogasproduktion:<br />

Investitionskosten Biogasproduktion € 3.623.887<br />

Produzierte Biogasmenge 7.077.800 m³/a<br />

Mittlere thermische Anschlussleistung 332 kW<br />

kalkulatorischer Wärmepreis 26 €/MWh<br />

Mittlere elektrische Anschlussleistung 41 kW<br />

spezifische Substratkosten 0,19220 €/m³ Biogas<br />

spezifische Substratkosten 37,0 €/MWh Biogas<br />

Indexierung Substrat 1,50% /a<br />

Wartungskosten inkl. Instandhaltung € 11.788 /a<br />

Personalkosten inkl. Administration € 66.296 /a<br />

Versicherungskosten € 3.536 /a<br />

Leasingrate € 471.944 /a<br />

Heizkosten € 74.213 /a<br />

Substratkosten inkl. Betriebsmittel € 1.360.361 /a<br />

Stromkosten € 38.321 /a<br />

Verstromung mit BHKW:<br />

Investition BHKW und anteilig Biogasnetz und<br />

Trocknung € 2.011.772<br />

UFI 15%<br />

UFI Vergärung € 543.583<br />

Investition BHKW abzüglich UFI € 1.166.423<br />

Mittlere elektrische Anschlussleistung 29 kW<br />

Thermische Abgabeleistung 1.200 kW<br />

Kalkulatorischer Wärmepreis 26 €/MWh<br />

Elektrische Abgabeleistung 1.070 kW<br />

Vollbetriebsstunden Wärme 8.600 h/a<br />

Vollbetriebsstunden elektrisch 8.600 h/a<br />

Elektrische Energieabgabe 9.202 MWh/a<br />

EEE GmbH 319


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Biogasmenge für BHKW 4.265.025 m³/a<br />

Ökostromtarif 123,8 €/MWh<br />

Leasingrate € 151.905 /a<br />

Stromkosten € 48.122 /a<br />

Biogaskosten € 1.221.128 /a<br />

Wartungskosten € 8.212 /a<br />

Personalkosten € 46.184 /a<br />

Versicherungskosten € 2.464 /a<br />

Wärmeerlös € 268.320 /a<br />

Biogasverkauf:<br />

Investition anteilig Biogasnetz inkl. Trocknung € 121.286<br />

Mittlere Brennstoffabgabeleistung 1.667 kW<br />

Biogasverkaufsmenge nur Netz, exkl. BHKW 2.812.775 m³/a<br />

jährliche Brennstoffwärmemenge Biogas 14.600 MWh/a<br />

Heizwert Biogas 5,19 kWh/m³<br />

Methangehalt Biogas 52 %<br />

Leasingrate € 15.795 /a<br />

Stromkosten € 14.131 /a<br />

Biogaskosten € 805.331 /a<br />

Wartungskosten € 2.426 /a<br />

Personalkosten € 0 /a<br />

Versicherungskosten € 343 /a<br />

Biogasverkaufspreis entsprechend Heizöl EL 47,87 €/MWh<br />

Preisindex Biogas entsprechend Heizöl EL 8,286 %/a<br />

Biogasnetz, Verdichter, Trocknung:<br />

Alle nachstehenden Kosten sind anteilig bereits bei<br />

Biogas- verkauf und Verstromung mit BHKW<br />

berücksichtigt.<br />

Gesamtleitungslänge Biogasnetz 3155 m<br />

maximale Dimension Biogasnetz DN225<br />

Investitionskosten Rohrleitungsnetz € 240.093<br />

Instandhaltung Netz € 1.000 /a<br />

Investitionskosten Verdichter inkl. Gasmessung € 30.000<br />

elektrische Leistung Verdichter 13,31 kW<br />

Betriebskosten Verdichter € 12.362 /a<br />

Investitionskosten Biogastrocknung € 35.100<br />

elektrische Leistung Trockner 21,4 kW<br />

Betriebskosten Trockner € 23.195 /a<br />

Tabelle 1: Standardauslegung<br />

EEE GmbH 320


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Die Variation der Investitionskosten der Biogasproduktion, ausgehend von €3.623.877,- wird<br />

in Abbildung 72 dargestellt. Es zeigt sich, dass die Investitionskosten, verglichen zu den<br />

Betriebskosten, verhältnismäßig geringe Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit haben.<br />

Eine Mehrinvestition der Anlage von etwa €1.000.000,- würde bedeuten, dass die<br />

Substratkosten um etwa 2,8 €/MWhBiogas geringer sein müssten, um kostendeckend zu sein.<br />

Die jährlichen Gesamtkosten der Biogasproduktion setzen sich zusammen aus 23,3%<br />

Leasingrate der Investitionskosten, 67,1% Substratkosten und 9,6% restliche Kosten für<br />

Heizung, Strom, Wartung, Personal und Versicherung.<br />

Da die Substratkosten der Biogasproduktion sich zu 67,1% auf die jährlichen Kosten<br />

niederschlagen, nimmt auch die Preisindexierung der Substratkosten einen wirtschaftlichen<br />

entscheidenden Anteil ein. In Abbildung 73 ist ersichtlich, dass je Prozent Erhöhung des<br />

Preisindex der Break-Even-Point des Substrats um etwa 1,3 €/MWhBiogas abnimmt.<br />

Als Erlös für den Biogasverkauf wird davon ausgegangen, dass das Biogasnetz ölgefeuerte<br />

Heizungen ersetzt und daher ein Ölpreis von 47,87€/MWh (Preisindex 8,286%/a) als<br />

Verkaufserlös erwirtschaftet wird. Zur Berücksichtigung der zukünftigen Entwicklung des<br />

Heizölpreises, wird in Abbildung 74 der Preisindex des Heizöl Extraleicht variiert. Je höher<br />

der Preisindex sich zukünftig entwickelt, desto höher dürften die Substratkosten sein. Analog<br />

dazu wird in Abbildung 75 der Heizölpreis variiert.<br />

Die verkaufte Wärmemenge mit 26 €/MWh fließt ebenfalls stark in die Wirtschaftlichkeit der<br />

Gesamtanlage ein, wie Abbildung 76 zeigt. Im Fall dass keine Wärmemenge des BHKWs<br />

verkauft werden könnte, müsste der Break-Even-Point der Substratkosten um etwa 7,8<br />

€/MWhBiogas geringer sein.<br />

Die verkaufte Biogasmenge (Abbildung 77) mittels Biogasnetz exkl. BHKW, wirkt sich<br />

geringfügiger aus als der Wärmeverkauf. So liegt die Differenz des Break-Even-Points der<br />

Substratkosten zwischen voller und keiner jährlich verkauften Biogasmenge bei etwa 4,6<br />

€/MWhBiogas.<br />

Der kalkulatorische Wärmepreis berücksichtigt Wärmebezug und Wärmelieferung der<br />

Biogasanlage mit einem einheitlichen Tarif von 26 €/MWh ab/bis Flansch. Die Variation des<br />

Wärmepreises ist dabei in Abbildung 78 dargestellt.<br />

EEE GmbH 321


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Eine Verteuerung des Wärmepreises um 5€ hätte einen um etwa 1,1 €/MWhBiogas höheren<br />

Break-Even-Point der Substratkosten zu Folge.<br />

Break-Even-Point Substratkosten in €/MWh Biogas<br />

41<br />

40<br />

39<br />

38<br />

37<br />

36<br />

35<br />

34<br />

33<br />

€ 2.500.000 € 3.000.000 € 3.500.000 € 4.000.000 € 4.500.000 € 5.000.000<br />

Investitionskosten Biogasproduktion in €<br />

Abbildung 72: Break Even Point der Substratkosten in Abhängigkeit der Investitionskosten<br />

Break-Even-Point Substratkosten in €/MWh Biogas<br />

38<br />

36<br />

34<br />

32<br />

30<br />

28<br />

26<br />

24<br />

22<br />

20<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />

Preisindex Substratkosten in %<br />

Abbildung 73: Break Even Point der Substratk. in Abhängigkeit des Preisindex der Substratkosten<br />

EEE GmbH 322


Break-Even-Point Substratkosten in €/MWh Biogas<br />

46<br />

44<br />

42<br />

40<br />

38<br />

36<br />

34<br />

32<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

30<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15<br />

Preisindex Heizöl Extraleicht in %<br />

Abbildung 74: Break Even Point der Substratkosten bei unterschiedlichen Preisindizes Heizöl<br />

Break-Even-Point Substratkosten in €/MWh Biogas<br />

48<br />

46<br />

44<br />

42<br />

40<br />

38<br />

36<br />

34<br />

32<br />

30<br />

35 40 45 50 55 60 65<br />

Preis Heizöl Extraleicht in €/MWh<br />

Abbildung 75: Break Even Point der Substratkosten in Abhängigkeit des Heizölpreises<br />

EEE GmbH 323


Break-Even-Point Substratkosten in €/MWh Biogas<br />

38<br />

37<br />

36<br />

35<br />

34<br />

33<br />

32<br />

31<br />

30<br />

29<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

28<br />

0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000<br />

verkaufte Wärmemenge des BHKWs in MWh/a<br />

Abbildung 76: Break Even Point Substratkosten in Abhängigkeit der verkauften Wärmemenge<br />

Break-Even-Point Substratkosten in €/MWh Biogas<br />

38<br />

37<br />

36<br />

35<br />

34<br />

33<br />

32<br />

0 500.000 1.000.000 1.500.000 2.000.000 2.500.000 3.000.000<br />

verkaufte Biogasmenge exkl. BHKW in m³/a<br />

Abbildung 77: Break Even Point Substratk. in Abhängigkeit der verkauften Biogasmenge exkl. BHKW<br />

EEE GmbH 324


Break-Even-Point Substratkosten in €/MWh Biogas<br />

40<br />

39<br />

38<br />

37<br />

36<br />

35<br />

34<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

33<br />

5 10 15 20 25 30 35 40<br />

kalkulatorischer Wärmepreis (Verkauf und Einkauf) in €/MWh<br />

Abbildung 78: Break Even Point Substratkosten in Abhängigkeit des kalkulatorischen Wärmepreises<br />

Die Stromgestehungskosten des BHKWs ergeben sich bei unterschiedlichen Substratkosten<br />

lt. Abbildung 79. Der Ökostromeinspeisetarif beträgt lt. Ökostromverordnung 2009 123,8<br />

€/MWh. Der berechnete Preisindex Strom variiert aufgrund der unterschiedlichen<br />

Substratkosten.<br />

EEE GmbH 325


Gestehungskosten Strom in €/MWh Strom<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Gestehungskosten Strom Preisindex Strom<br />

60<br />

0<br />

10 15 20 25 30 35 40 45 50 55<br />

Substratkosten in €/MWh Biogas<br />

Abbildung 79: Stromgestehungskosten in Abhängigkeit der Substratkosten<br />

Die Gestehungskosten bei Biogasverkauf sind in Abbildung 80 dargestellt. Bei Substratkosten<br />

von z.B. 25 €/MWhBiogas ergeben sich Gestehungskosten bei Biogasverkauf von etwa 45,5<br />

€/MWhBiogas, bei einem Biogasverkauf-Preisindex von 1,18%/a. Die Gestehungskosten<br />

beziehen sich auf den Verkauf von Biogas, Liefergrenze Grundstück Verbraucher. Unter der<br />

Annahme, dass Heizöl Extraleicht (Industrieabnehmer) substituiert werden soll, wird von<br />

Heizölkosten von 47,87 €/MWh und einem Heizöl-Preisindex von 8,286%/a ausgegangen.<br />

Des Weiteren wird vom gleichen Jahresnutzungsgrad der Biogas- bzw. Heizöl-Heizung<br />

ausgegangen.<br />

EEE GmbH 326<br />

1,2<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

Preisindex Strom in %/a


Gestehungskosten Biogasverkauf in €/MWh Biogas<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

Gestehungskosten Biogas Preisindex Biogas<br />

30<br />

1,05<br />

10 15 20 25 30 35 40 45 50 55<br />

Substratkosten in €/MWh Biogas<br />

Abbildung 80: Gestehungskosten Biogasverkauf in Abhängigkeit der Substratkosten<br />

Abbildung 81 zeigt die Investitionskostenaufteilung von Biogasproduktion (Vergärung),<br />

BHKW und Biogasnetz. Da das BHKW über eine etwa 2.350m lange Biogasleitung versorgt<br />

wird, werden die Investitionskosten für das Biogasnetz und Gastrocknung<br />

Volumenstromanteilig auf BHKW und Biogasnetz (für die restlichen Verbraucher) aufgeteilt.<br />

Es ist ersichtlich, dass die Investitionskosten der Biogasproduktion mehr als die Hälfte aller<br />

Kosten ausmachen, das Biogasnetz sich jedoch nur geringfügig niederschlägt.<br />

EEE GmbH 327<br />

1,3<br />

1,25<br />

1,2<br />

1,15<br />

1,1<br />

Preisindex Biogasverkauf in %/a


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

€ 2.011.772<br />

€ 121.286<br />

€ 3.623.887<br />

Abbildung 81: Investitionskostenaufteilung der gesamten Anlage<br />

Investitionskosten Biogasproduktion<br />

Investition BHKW+anteilig Netz und Trocknung<br />

Investition anteilig Biogasnetz inkl. Trocknung<br />

In Abbildung 82 bis Abbildung 84 sind die jährlichen Kosten für Biogasproduktion,<br />

Verstromung und Biogasverkauf angeführt. Ersichtlich ist, dass die Substratkosten 67% der<br />

gesamten jährlichen Kosten ausmachen und somit entscheidend die Wirtschaftlichkeit<br />

beeinflussen. Die Biogaskosten entsprechen den Gestehungskosten der Biogasproduktion.<br />

EEE GmbH 328


€ 1.360.361<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

€ 38.321<br />

€ 11.788<br />

€ 66.296<br />

€ 3.536<br />

Abbildung 82: Jährliche Kosten der Biogasproduktion<br />

€ 46.184<br />

€ 8.212<br />

€ 1.221.128<br />

€ 2.464<br />

€ 151.905<br />

€ 48.122<br />

€ 471.944<br />

Abbildung 14: Jährliche Kosten der Verstromung im BHKW<br />

EEE GmbH 329<br />

€ 74.213<br />

Wartungskosten inkl. Instandhaltung<br />

Personalkosten inkl. Administration<br />

Versicherungskosten<br />

Leasingrate<br />

Heizkosten<br />

Substratkosten inkl. Betriebsmittel<br />

Stromkosten<br />

Leasingrate<br />

Stromkosten<br />

Biogaskosten<br />

Wartungskosten<br />

Personalkosten<br />

Versicherungskosten


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

€ 2.426<br />

€ 805.331<br />

€ 343<br />

€ 15.795<br />

€ 14.131<br />

Abbildung 84: Jährliche Kosten Biogasverkauf exkl. BHKW<br />

Vergleich eines Biogasnetzes zu einem Fernwärmenetz<br />

Leasingrate<br />

Stromkosten<br />

Biogaskosten<br />

Wartungskosten<br />

Versicherungskosten<br />

Den Vergleich Fernwärmenetz und Biogasnetz zeigt Abbildung 16. Dabei werden die<br />

Investitionskosten und jährlichen Kosten verglichen. Der Vergleich zeigt ab welcher<br />

Trassenlänge die Verwendung einer Biogasleitung wirtschaftlich sinnvoller ist. Ausgegangen<br />

wird bei dem Vergleich von einem Wärmeabnehmer rein für Gebäudeheizung, wobei die<br />

Investitionskosten für Wärmeübergabestation, als auch Gaskessel auf Grund des kleinen<br />

Leistungsbereiches konstant gehalten werden. Zum Beispiel zeigt sich, dass unter den hier<br />

dargestellten Randbedingungen (Tabelle 2), bei einer Wärmeanschlussleistung von 25kW,<br />

eine Biogasleitung ab 128m wirtschaftlicher ist, eine Fernwärmeleitung unter 128m, bei<br />

sinkender Anschlussleistung sinkt dieser Grenzwert deutlich.<br />

EEE GmbH 330


Break-Even-Point Leitungslänge in Trassenmetern<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

0<br />

0 5 10 15 20 25 30<br />

Wärmeanschlussleistung in kW<br />

Abbildung 16: Break-Even-Point Trassenlänge in Abhängigkeit der Wärmeanschlussleistung<br />

Wärmeleistung Nutzenergie 25 kW<br />

jährliche Volllaststunden 1.800 h/a<br />

jährlicher Wärmebedarf 45,0 MWh/a<br />

Nutzungsdauer 10 a<br />

Trassenlänge Anschluss 128 trm<br />

Biogas:<br />

Jahresnutzungsgrad Biogaskessel 0,80<br />

jährlicher Wärmebedarf<br />

Biogaslieferung<br />

Investitionskosten<br />

Gaskessel+Installation<br />

56,3 MWh/a<br />

4.000 €<br />

Wartungskosten 150 €/a<br />

spezifische Investitionskosten<br />

Gasleitung<br />

67,55 €/trm<br />

Investitionskosten Gasleitung 8.671 €<br />

Betriebskosten Biogasverdichtung 25 €/a<br />

Gestehungskosten Biogasverkauf im<br />

Netz<br />

45,52 €/MWh<br />

Biogas<br />

EEE GmbH 331


ENERGIEKONZEPT<br />

<strong>Zeulenroda</strong>-<strong>Triebes</strong><br />

jährliche Biogasgestehungskosten 2.560 €/a<br />

Summe jährliche Kosten Biogas 3.853 €/a<br />

Fernwärme:<br />

Jahresnutzungsgrad Fernwärme 0,95<br />

jährlicher Wärmebedarf<br />

Fernwärmelieferung<br />

Investitionskosten FW-<br />

Übergabestation<br />

47,4 MWh/a<br />

5.500 €<br />

Wartungskosten 20 €/a<br />

spezifische Investitionskosten FW-<br />

Leitung<br />

113 €/trm<br />

Investitionskosten FW-Leitung 14.505 €<br />

Betriebskosten FW-Pumpe 15 €/a<br />

spezifische Wärmeleistungsverluste 0,2588 W/trm/K<br />

jährliche spez. Wärmeverluste FW-<br />

Leitung<br />

181 kWh/trm/a<br />

jährliche Wärmeverluste FW-Leitung 23,3 MWh/a<br />

Gestehungskosten Wärme im Netz 26 €/MWh<br />

jährliche Gestehungskosten Wärme<br />

Fernwärme<br />

1.837 €/a<br />

Summe jährliche Kosten Fernwärme 3.853 €/a<br />

Tabelle 2: Beispielhafter Vergleich Biogasnetz mit Fernwärme<br />

EEE GmbH 332

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