Energietechnische Produkte 2006 NIEDERsPaNNuNg - Ze-gmbh.de
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E N E R G I E T E C H N I S C H E P R O D U K T E<br />
Thermoplaste bestehen aus sehr<br />
langen, kettenförmigen Molekülen.<br />
Dort, wo <strong>de</strong>r Abstand zwischen <strong>de</strong>n<br />
Molekülketten sehr gering ist, bil<strong>de</strong>n<br />
sich kristalline Zonen.<br />
Diese kristallinen Zonen wer<strong>de</strong>n beim<br />
Erwärmen über <strong>de</strong>n „kristallinen<br />
Schmelzpunkt“ aufgelöst. Bei Polyäthylen<br />
liegt diese Temperatur um<br />
120 °C. Dies hat das Schmelzen und<br />
Fließen <strong>de</strong>s Kunststoffes zur Folge.<br />
Abbildung 1<br />
Nimmt man z.B. einen Schlauch und<br />
bestrahlt ihn, wer<strong>de</strong>n die chemischen<br />
Bindungen – Vernetzungen –<br />
zwischen <strong>de</strong>n Molekülketten hergestellt.<br />
Abb. 1 zeigt einen einfachen<br />
Ausschnitt zweier miteinan<strong>de</strong>r<br />
vernetzter Molekülketten.<br />
Abbildung 4<br />
Beim Abkühlen <strong>de</strong>s Schlauches in<br />
seiner expandierten Form unter<br />
120 °C bil<strong>de</strong>n sich die kristallinen<br />
Zonen zurück und fixieren <strong>de</strong>n<br />
Schlauch in expandiertem Zustand<br />
(Abb. 4). Diese Form ist die Lieferform<br />
wärmeschrumpfen<strong>de</strong>r<br />
Materialien.<br />
tEChNOlOgIE<br />
Die technologie wärmeschrumpfen<strong>de</strong>r <strong>Produkte</strong><br />
Molekularvernetzung und Formgedächtnis<br />
Die Forschung im Bereich <strong>de</strong>r<br />
Bestrahlung chemischer Stoffe führte<br />
zur Ent<strong>de</strong>ckung, dass bestimmte<br />
Thermoplaste unter <strong>de</strong>m Einfluss<br />
energiereicher Elektronenstrahlung<br />
durch Abspaltung von Wasserstoffatomen<br />
chemische Bindungen<br />
zwischen benachbarten Molekülen<br />
herstellen.<br />
Abbildung 2<br />
Bei Erwärmung über 120 °C wer<strong>de</strong>n<br />
die kristallinen Zonen aufgelöst<br />
(Abb. 2).<br />
In diesem Zustand ist das Material<br />
elastisch und kann mechanisch<br />
expandiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Abbildung 5<br />
Wird <strong>de</strong>r Schlauch bei <strong>de</strong>r Verarbeitung<br />
erwärmt, lösen sich die kristallinen<br />
Zonen. Die Vernetzungskraft<br />
schrumpft <strong>de</strong>n Schlauch auf seinen<br />
ursprünglichen Durchmesser<br />
(Abb. 5). Dieser Effekt wird auch<br />
als „elastisches Formgedächtnis“<br />
bezeichnet.<br />
Diese so genannte Vernetzung führt<br />
zu einem dreidimensionalen Netzwerk.<br />
Vernetzte Thermoplaste unterschei<strong>de</strong>n<br />
sich in ihrem Aussehen von<br />
gewöhnlichen Thermoplasten nicht.<br />
Wer<strong>de</strong>n sie aber erhitzt, zeigen sie ein<br />
an<strong>de</strong>res Verhalten. Unter Einwirkung<br />
von Wärme wer<strong>de</strong>n zwar die kristallinen<br />
Zonen aufgelöst, <strong>de</strong>r Kunststoff<br />
schmilzt und fließt jedoch nicht. Die<br />
Vernetzungsstellen halten die Moleküle<br />
zusammen.<br />
Das Material ist elastisch und verhält<br />
sich wie ein Elastomer (Gummi).<br />
Abbildung 3<br />
Die Moleküle sind jetzt nur durch<br />
Querverbindungen – Vernetzungen<br />
– miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n (Abb. 3).<br />
Abbildung 6<br />
Beim Abkühlen bil<strong>de</strong>n sich die kristallinen<br />
Zonen zurück und fixieren<br />
das Material in seiner geschrumpften<br />
Form (Abb. 6).