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Schmerztherapie in der Privatpraxis - Zantomed

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Zusammenfassung<br />

Zum Glück s<strong>in</strong>d Patienten mit Schmerzen <strong>der</strong><br />

Kaumuskulatur und <strong>der</strong> Kiefergelenke <strong>in</strong> ca.<br />

90% gut behandelbar. Hier sollten e<strong>in</strong>fache,<br />

kostengünstige und leicht umsetzbare diagnostische<br />

und therapeutische Verfahren auf<br />

Grundlage <strong>der</strong> EbM (Evidence based Medic<strong>in</strong>e)<br />

Anwendung f<strong>in</strong>den. Sowohl Aufklärung,<br />

Okklusionsschienen, Physiotherapie / Selbsttherapie,<br />

Verhaltenstherapie / Entspannungsverfahren<br />

und Medikamente haben sich hier<br />

bewährt und s<strong>in</strong>d erfolgreich. Bei chronifizierten<br />

Schmerzen s<strong>in</strong>d aufwändigere Untersuchungen<br />

notwendig, sowohl auf somatischer<br />

als auch auf psychosozialer Ebene. In Zusammenarbeit<br />

mit an<strong>der</strong>en Fachrichtungen und<br />

e<strong>in</strong>er multimodalen Strategie kann diesen Patienten<br />

oftmals noch geholfen und e<strong>in</strong>e bessere<br />

Lebensqualität geboten werden.<br />

Vor irreversiblen Massnahmen ist primär abzuraten,<br />

<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e mit dem Versprechen e<strong>in</strong>er<br />

endgültigen Heilung. Aufgrund von zentralen<br />

Sensibilisierungsprozessen bei chronischen<br />

Schmerzen s<strong>in</strong>d E<strong>in</strong>griffe <strong>in</strong> peripherere Strukturen<br />

kaum Erfolg versprechend. Meist s<strong>in</strong>d<br />

positive Effekte auch durch e<strong>in</strong>fache Behandlungen<br />

zu erreichen. Bei prothetischen o<strong>der</strong><br />

kieferorthopädischen Fragestellungen ist dies<br />

differenzierter zu betrachten und hier besteht<br />

durchaus manchmal e<strong>in</strong>e Indikation zu e<strong>in</strong>er<br />

dauerhaften Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Okklusion.<br />

Je<strong>der</strong> Patient ist e<strong>in</strong> Unikum und sollte deshalb<br />

auch so behandelt werden. Externe Evidenz,<br />

d.h. wissenschaftlichen Studien, sollten<br />

für jede Behandlung h<strong>in</strong>zugezogen werden<br />

aber nicht die Behandlung diktieren. Die kl<strong>in</strong>ische<br />

Erfahrung des Therapeuten stellt e<strong>in</strong>en<br />

gleichberechtigten Pfeiler bei <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong><br />

evidenzbasierten Therapie. Dies spielt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

e<strong>in</strong>e Rolle bei den vielen Patienten,<br />

die ke<strong>in</strong>er klaren Diagnose zuzuordnen s<strong>in</strong>d,<br />

und bei denen klassische Therapieformen versagen.<br />

Der aufgeklärte und <strong>in</strong>formierte Patient<br />

soll dann letztendlich zusammen mit dem Therapeuten<br />

entscheiden, welche Therapieoption<br />

für ihn die Beste darstellt.<br />

Kl<strong>in</strong>ik und Wissenschaft, Mediz<strong>in</strong> und Zahnmediz<strong>in</strong><br />

müssen zusammenf<strong>in</strong>den und gegenseitig<br />

vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> lernen, wenn wir bei <strong>der</strong><br />

Behandlung von schmerzhaften kraniomandibulären<br />

Dysfunktionen Fortschritte machen<br />

wollen. Nur e<strong>in</strong> Durchbrechen dieser künstlichen<br />

Mauern und e<strong>in</strong> besseres Verständnis<br />

von Schmerz und Chronifizierungsprozessen<br />

werden diesen Patienten gerecht.<br />

Literaturh<strong>in</strong>weise: fragen@karrdental.ch<br />

Chairman<br />

Prof. Dr. med. dent. Reg<strong>in</strong>a Mericske<br />

Referenten<br />

Dr. med. dent. Gary Unterbr<strong>in</strong>k<br />

Dr. med. dent. Siegfried Le<strong>der</strong><br />

Dr. med. dent. Horst Kares<br />

Dr. med. dent. Arwed Boitel<br />

Dr. med. dent. Axel Zan<strong>der</strong>

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