REPORT - WEMF AG für Werbemedienforschung
REPORT - WEMF AG für Werbemedienforschung
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<strong>REPORT</strong><br />
tranSparenZ iM MeDienMarkt<br />
SepteMber 2009<br />
NEUE ZAHLEN <strong>für</strong> NEUE ZEitEN<br />
Die WeMF auF DeM WeG in Die ZukunFt Seite 4<br />
iM FokuS: GanZheitliche MultiMeDiaStuDien Seite 8<br />
total auDience unD WerbeWirkunG<br />
GeWinnen an beDeutunG Seite 10<br />
Die neuen StuDien Der WeMF Seite 13
EDITORIAL IN KüRZE<br />
Marco Bernasconi,<br />
Geschäftsführer <strong>WEMF</strong><br />
Liebe Leserin,<br />
lieber Leser<br />
Ja, richtig. Sie sind bei der <strong>WEMF</strong>!<br />
Die <strong>WEMF</strong> bewegt sich – in vielerlei<br />
Hinsicht. Sie hat sich eine zukunftsorientierte<br />
Strategie gegeben,<br />
sie hat am diesjährigen<br />
Mediaforschungstag gros se und<br />
kleine neue Navigationsinstrumente<br />
lanciert – neue Zahlen <strong>für</strong> neue<br />
Zeiten. Und sie hat weitere Innovationen<br />
in der Pipeline. Vor allem<br />
– sie geht mit selbstbewussten<br />
Schritten auf den Kunden zu. Sie<br />
hört hin, nimmt auf und setzt um.<br />
Dies ist der Zeitpunkt, um neben<br />
der inneren Marken pflege auch die<br />
äussere wahrzunehmen. Während<br />
der aktuell schwierigen Zeiten wird<br />
allerseits propagiert, dass man die<br />
Chance nutzen und gerade jetzt<br />
seine Marke stärken soll. Wir tuns.<br />
Das Ergebnis liegt vor Ihnen. Ein<br />
neues Logo, ein neues Erscheinungsbild<br />
bildet Heritage (Herkunft)<br />
und Zukunft unserer Marke<br />
ab. Also Qualität, Stabilität – den<br />
Währungscharakter der <strong>WEMF</strong>.<br />
Zusätzlich Frische und Innovationskraft.<br />
Es ist ein Zeichen – wir<br />
hoffen, dass Sie es spüren und<br />
auch mit uns Freude daran haben.<br />
Ihr Marco Bernasconi<br />
2 <strong>REPORT</strong> September 2009<br />
Neuerungen in der MACH Basic<br />
Ab September 2009 sind planbare Reichweiten <strong>für</strong> neue<br />
Titel und Titel mit grösseren Änderungen in der MACH<br />
Basic schneller verfügbar.<br />
Nach den zurzeit bestehenden<br />
Regeln <strong>für</strong> die Durchführung der<br />
MACH-Studien müssen neue Titel<br />
und Titel mit grösseren Änderungen<br />
mindes tens 18 Monate warten, bis<br />
<strong>für</strong> sie planbare Reichweitenwerte in<br />
den elektronischen Datenbeständen<br />
aus gewiesen werden können.<br />
Neu wird in der MACH Basic die<br />
Wartezeit von 18 auf 12 Monate<br />
reduziert. Für eine Publikation in<br />
der Standardberichterstattung und<br />
den elektronischen Datenbeständen<br />
mussten bisher Ori ginal mediendaten<br />
aus zwölf aufeinanderfolgenden<br />
Monaten vorliegen. Neu<br />
wird dieser Zeitraum auf sechs<br />
Monate verkürzt. Die «fehlen den»<br />
Daten werden zukünftig mittels Datenfusion<br />
ergänzt bzw. aktualisiert,<br />
so dass – technisch gesehen – nach<br />
der Fusion <strong>für</strong> diese Titel ebenfalls<br />
Mediendaten aus zwölf aufeinanderfolgenden<br />
Monatswellen vorliegen,<br />
d.h. sechs Wellen mit Originaldaten<br />
und sechs Wellen mit<br />
ge nerierten Daten. Die MACH Basic<br />
wird damit aktueller, etwas differenzierter<br />
und somit auch relevanter.<br />
Die Neuerung tritt mit der nächsten<br />
Publikation der MACH Basic 2009-2<br />
im September 2009 in Kraft. Der gedruckte<br />
Berichtsband enthält somit<br />
eine zusätzliche Tabelle mit Semesterwerten.<br />
Obwohl damit auch <strong>für</strong><br />
bestehende Titel eine zusätzliche Information<br />
ausgewiesen wird, bleibt<br />
diese Neuerung <strong>für</strong> die heutigen Teilnehmer<br />
der Studie MACH Basic ohne<br />
Kostenfolge. Das derzeitige Angebot<br />
an MACH-Sonderstudien als<br />
Ergänzung zu der MACH-Standardpublikation<br />
ist von dieser Änderung<br />
nicht betroffen und bleibt unverändert<br />
bestehen.<br />
Neue Mitglieder im Forschungsteam<br />
Seit August 2009 ist Roland Gauglhofer<br />
neuer Junior-Projektleiter <strong>für</strong><br />
die MACH Basic. Ebenfalls neu im<br />
MACH Basic-Team ist Katia Nadelstumpf<br />
als Assistentin in der Forschung<br />
tätig.<br />
Roland Gauglhofer und<br />
Katia Nadelstumpf
Christel Plöger – 25 Jahre aktiv bei der <strong>WEMF</strong> <strong>AG</strong><br />
Nach einer Einarbeitungsphase<br />
übernahm Christel Plöger schon<br />
bald die Leitung der Auflagebeglaubigung<br />
der <strong>WEMF</strong>. Ihr grosses Engagement<br />
sowie Ihre Kenntnisse<br />
über Reglement und Prozedere auf<br />
diesem Gebiet sind legendär; war<br />
sie nicht nur in der schweizerischen<br />
Zeitungsbranche doch als MISS<br />
AUFL<strong>AG</strong>E allseits bekannt, sondern<br />
auch über die Landesgrenzen hinaus<br />
sehr geschätzt! über Jahre<br />
war sie neben ihrer Tätigkeit bei der<br />
<strong>WEMF</strong> aktives Mitglied bei der<br />
IFABC (International Federation of<br />
Audit Bureaux of Circulations) und<br />
amtierte von 1998 bis 2002 als Präsidentin<br />
der IFABC. Eine so lange<br />
Amtsdauer hat es vorher und nachher<br />
nicht gegeben.<br />
Vor gut drei Jahren hat Christel<br />
Plöger die Verantwortung <strong>für</strong> die<br />
Auflage beglaubigung an Roland<br />
Achermann abgegeben, stand aber<br />
dem Team nach wie vor tatkräftig<br />
Geschäftsbericht 2008<br />
2008 lag der Fokus der <strong>WEMF</strong> auf<br />
Print, Kino und den <strong>für</strong> den Medienmarkt<br />
immer wichtiger werdenden<br />
Bereich Intermedia. Geprägt war<br />
das Geschäftsjahr <strong>für</strong> die <strong>WEMF</strong><br />
einerseits durch die Anpassung ihrer<br />
Statuten und andererseits durch<br />
die damit verbundene Erweiterung<br />
ihres Angebots der klassi schen<br />
Singlemedia- zu neuen Intermedia-<br />
Konzepten (Allmedia) und daraus<br />
resultierende neue Navigationsinstrumente<br />
<strong>für</strong> den Medienmarkt.<br />
Das Angebot der <strong>WEMF</strong> wird bedürfnis-<br />
und kundengerecht überarbeitet<br />
und weiterentwickelt, um so<br />
Antworten auf die Fragen zu den<br />
zur Seite. Seit Ende August 2009<br />
geniesst Christel Plöger nun ihren<br />
verdienten Ruhestand.<br />
Liebe Christel, das <strong>WEMF</strong>-Team<br />
dankt dir <strong>für</strong> deinen unermüdlichen<br />
Einsatz in den letzten 25 Jahren<br />
und wünscht dir von Herzen noch<br />
viele gesunde, glückliche und unbeschwerte<br />
Lebensjahre!<br />
Christel Plöger hatte ihren ersten Arbeitstag<br />
bei der Auflagebeglaubigung der<br />
<strong>WEMF</strong> am 1. September 1984. Sie trat<br />
damals die Nachfolge von Frau Marie-<br />
Louise Simmen an.<br />
neuen Herausforderungen geben zu<br />
können. Details zum letztjährigen<br />
Geschäftsverlauf der <strong>WEMF</strong> können<br />
im Geschäftsbericht 2008 auf der<br />
Website www.wemf.ch nachgelesen<br />
werden. Der Geschäftsbericht<br />
2008 kann aber auch in gedruckter<br />
Form bestellt werden.<br />
<strong>WEMF</strong> <strong>AG</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Werbemedienforschung</strong><br />
Bachmattstrasse 53<br />
CH-8048 Zürich<br />
Tel.: +41 43 311 76 76<br />
Fax: +41 43 311 76 77<br />
E-Mail: wemf@wemf.ch<br />
Daten<br />
MACH Basic 2009-2 und<br />
MACH Consumer 2009-2<br />
erscheinen am 8. September 2009.<br />
MACH Cinema 2009<br />
erscheint am 8. September 2009.<br />
MA Sponsoring<br />
erscheint am 8. September 2009.<br />
MACH Radar 2009-2<br />
erscheint im 22. September 2009.<br />
MA Strategy 2009<br />
erscheint am 26. November 2009.<br />
MA Strategy Radar 2009<br />
erscheint am 10. Dezember 2009.<br />
Impressum<br />
Herausgeberin<br />
<strong>WEMF</strong> <strong>AG</strong> <strong>für</strong> <strong>Werbemedienforschung</strong><br />
Bachmattstrasse 53, 8048 Zürich<br />
Tel. +41 43 311 76 76, Fax +41 43 311 76 77<br />
wemf@wemf.ch; www.wemf.ch<br />
Verantwortlich <strong>für</strong> den <strong>WEMF</strong>-Report<br />
Alexandra Stiegler,<br />
Leiterin Kommunikation <strong>WEMF</strong><br />
Redaktoren der Ausgabe 1/2009<br />
Harald Amschler (<strong>WEMF</strong>), Nina Bender<br />
(<strong>WEMF</strong>), Marco Bernasconi (<strong>WEMF</strong>), Rolf Blum<br />
(<strong>WEMF</strong>), Alexandra Stiegler (<strong>WEMF</strong>), Karin Jost<br />
(Jeannies GmbH), Andreas Merk (Medianovis)<br />
Redaktion und Produktion<br />
Medianovis <strong>AG</strong>, 8802 Kilchberg<br />
www.medianovis.com<br />
Corporate Design<br />
effact <strong>AG</strong>, 8006 Zurich<br />
Bilder und Grafiken<br />
Quelle: <strong>WEMF</strong>, ausser auf Seiten:<br />
2: Editorial: Peewee Windmüller, Zürich<br />
10–12: Simon Hallström, Zürich<br />
16: Stiftung <strong>für</strong> Werbestatistik Schweiz<br />
Korrektorat<br />
Jeannies GmbH, 8032 Zürich<br />
www.jeannies.ch<br />
Druck<br />
Vogt-Schild Druck <strong>AG</strong>, Derendingen<br />
Copyright <strong>WEMF</strong>/REMP<br />
Nachdruck und Weiterverwendung der<br />
Artikel mit Quellenangaben<br />
(<strong>WEMF</strong>/REMP, Zürich) gestattet.<br />
Gratisabonnement des <strong>WEMF</strong>-Reports<br />
unter www.wemf.ch<br />
<strong>REPORT</strong> September 2009<br />
3
FACTS<br />
«Die <strong>WEMF</strong> muss mehr Awareness <strong>für</strong> ihre Produktpalette schaffen, mehr Kundennähe gewinnen und verstärkt in Servicequalität<br />
investieren.», Marco Bernasconi, Geschäftsführer der <strong>WEMF</strong>.<br />
NEuE ZahlEN füR NEuE ZEiTEN<br />
Die <strong>WEMF</strong> auf dem Weg in die Zukunft<br />
Neue Zeiten erfordern neue Strategien. Der Strukturwandel im Medienmarkt ist in vollem Gange:<br />
Die Digitalisierung der Medien, die parallele Verbreitung von Content über verschiedene Kanäle<br />
und die Konzentration der Medienanbieter beeinflussen auch die Medienforschung. Die WEMf<br />
ist bereits mitten in der umsetzung – neue Zahlen, neue Studien sowie neue Produkte.<br />
In einer wirtschaftlich angespannten<br />
Zeit gewinnt die Erhebung relevanter<br />
Marktinformationen und deren Analyse<br />
<strong>für</strong> die strategische und operative<br />
Planung zusätzlich an Bedeutung.<br />
Laut Marco Bernasconi,<br />
Geschäftsführer der <strong>WEMF</strong>, besteht<br />
die Kunst in diesen Zeiten des beschleunigten<br />
Wandels darin, die etablierten<br />
Währungen zu schützen,<br />
gleichzeitig aber flexibler und dynamischer<br />
zu werden. «Die konsequente<br />
Haltung der <strong>WEMF</strong> hat natürlich<br />
unsere extrem starke Position<br />
4 <strong>REPORT</strong> September 2009<br />
in Bezug auf Qualität der Währung,<br />
der anerkannten Forschungskompetenz<br />
und Glaubwürdigkeit überhaupt<br />
erst ermöglicht. Gleichzeitig<br />
müssen wir heute mehr Awareness<br />
<strong>für</strong> unsere Produktpalette schaffen,<br />
mehr Kundennähe gewinnen und<br />
verstärkt in Servicequalität investieren.<br />
Dazu gehört auch, neue Massnahmen<br />
in möglichst kurzer Frist auf<br />
den Markt zu bringen.» Mit der Umsetzung<br />
dieser Ziele hat die <strong>WEMF</strong><br />
bereits begonnen. Eine Kundenzufriedenheitsstudie<br />
ist in Auftrag ge<br />
geben, und das Projekt «Speed it»,<br />
das da<strong>für</strong> sorgt, dass in den MACH<br />
Studien schneller Planungsdaten<br />
von neu lancierten oder relaunchten<br />
Titeln zur Verfügung stehen, tritt<br />
bereits mit der MACH Basic 20092<br />
diesen Herbst in Kraft.<br />
aufbau einer Consulting unit<br />
Mit ihren drei Säulen Forschung,<br />
Auflagebeglaubigung und Statistik<br />
ist die <strong>WEMF</strong> gut aufgestellt. Hier gilt<br />
es, die Qualität zu halten und jeden<br />
einzelnen Bereich zu stärken. Mit der
Unit Consulting wird ein zusätzlicher<br />
Bereich aufgebaut: die Beratung.<br />
Bis anhin war es die Zielsetzung der<br />
<strong>WEMF</strong>, aggregierte Rohdaten in<br />
bestmöglicher Qualität zu produzieren<br />
und zu publizieren. Zukünftig will<br />
sie mit dem Aufbau einer ConsultingAbteilung<br />
kleinere und mittlere<br />
Verlage und Werbeauftraggeber darin<br />
unterstützen, die Ergebnisse noch<br />
besser zu verstehen und auch zu<br />
analysieren. Bernasconi betont aber:<br />
«Die <strong>WEMF</strong> wird keine strategische<br />
Beratung anbieten, wir sind und bleiben<br />
neutral.» Vorstellbar ist <strong>für</strong> ihn<br />
ein mehrstufiges Modell der Beratung,<br />
von der Schulung der <strong>WEMF</strong><br />
Studien über Standardauswertungen<br />
bis hin zu Workshops mit tiefer<br />
gehenden Analysen und dem Aufzeigen<br />
von Zusammenhängen aus<br />
unterschiedlichen Studien. Ziel muss<br />
hierbei immer sein, <strong>für</strong> den Kunden<br />
den maximalen Nutzen aus den<br />
reichhaltigen Studienerkenntnissen<br />
ziehen zu können.<br />
Neue Kundensegmente<br />
Gemeinsam mit dem Schweizer<br />
WerbeAuftraggeberverband SWA<br />
erschliesst die <strong>WEMF</strong> zudem neue<br />
Kundensegmente: Waren bis anhin<br />
die Medien, Medienagen turen und<br />
häuser und die Hauptkunden, gehören<br />
heute auch immer mehr die<br />
Werbeauftraggeber dazu. Mit der<br />
soeben publizierten MA Sponsoring<br />
ist die <strong>WEMF</strong> auf Basis ihrer Markt<br />
MedienStudien MACH Consumer<br />
und MACH Radar in ein neues Feld<br />
vorgestossen (siehe Artikel «Mehr<br />
Transparenz und Planbarkeit <strong>für</strong> das<br />
Sponsoring», Seite 13). Zusätzlich<br />
zu den schon gemachten strategischen<br />
Überlegungen der <strong>WEMF</strong><br />
wird der Ruf nach dem ROI (Return<br />
on Investment) und damit die Frage<br />
nach der Werbewirkung immer gewichtiger.<br />
Hier sind die ent scheiden<br />
den methodologischen Über<br />
legun gen – weltweit – noch nicht<br />
an nähernd ausgereift. Und dennoch<br />
wird sich die <strong>WEMF</strong> auch diesen<br />
Herausforderungen stellen und zeitge<br />
rech te Lösungsansätze präsentieren<br />
müssen (siehe Interview Seite 8).<br />
herausforderungen <strong>für</strong> die<br />
Print-forschung<br />
Für die Zukunft der nationalen Leserschaftsforschung<br />
ist einerseits<br />
die Sicherung und Weiterführung<br />
bewährter Elemente ein zentrales<br />
Anliegen, gleichzeitig aber sollen mit<br />
der MACH 3 auch der aktuelle Forschungsansatz<br />
und die Studieninhalte<br />
weiterentwickelt werden. Die<br />
MACH 3 Basic wird die Währungsstudie<br />
<strong>für</strong> die Pressemedien bleiben<br />
mit einer Stichprobengrösse von ca.<br />
21 000 Interviews. Um jedoch im<br />
Vergleich zu heute die Stichproben<br />
qualität weiter zu verbessern, werden<br />
zukünftig auch die nicht eingetragenen<br />
Festnetztelefonnummern<br />
und Handynummern miteinbezogen.<br />
Messgenauigkeit der Ergebnisse<br />
und Repräsentativität der<br />
Stichprobe<br />
Ein weiterer Aspekt bleibt der Forschungsansatz<br />
an sich. Soll man<br />
weiterhin die Angaben zur Nutzung<br />
der Pressemedien befragen oder<br />
messen? Für Harald Amschler, Forschungsleiter<br />
der <strong>WEMF</strong>, herrscht<br />
grundsätzlich ein Zielkonflikt zwischen<br />
Messgenauigkeit der Ergebnisse<br />
und Repräsentativität der<br />
Stichprobe. Die Printforschung ist<br />
durch den Rückgriff auf telefonische<br />
Befragungen punkto Repräsentativität<br />
führend, bietet aber weniger<br />
Messgenauigkeit als zum Beispiel<br />
«Die Leserschaftsforschung muss auch als intermediale Publikumsforschung weiterentwickelt<br />
werden. Dies tun wir mit dem Projekt MACH 3.» Harald Amschler, Bereichsleiter<br />
Forschung, <strong>WEMF</strong>.<br />
<strong>REPORT</strong> September 2009<br />
5
FACTS<br />
«Der Ruf nach «Total Audience» kommt sowohl von den Werbeauftraggebern als auch von den Medienhäusern. Die <strong>WEMF</strong> navigiert<br />
bereits in diese Richtung», Marco Bernasconi.<br />
die Radio und TVForschung, die<br />
ihre Daten mithilfe von Messge räten<br />
erhebt – da<strong>für</strong> aber mit Pro blemen<br />
bei der Rekrutierung der Auskunftshaushalte<br />
bzw. Auskunftspersonen<br />
kämpft. Optimal wäre somit – und<br />
dies nicht nur <strong>für</strong> die Leserschaftsforschung<br />
–, beides zu vereinen: eine<br />
passive Messung in einer grossen<br />
und repräsentativen Stichprobe.<br />
Grosse Hoffnungen setzt man bei<br />
den Pressemedien auf die RFID<br />
Technologie (Radio Frequency Identification),<br />
die bis anhin vor al lem in<br />
der Logistik eingesetzt wird. Erste<br />
Experimente werden bereits heute<br />
schon im Bereich der Leserschaftsforschung<br />
durchgeführt. Jedoch<br />
wird es noch etliche Jahre dauern,<br />
bis die RFIDTechnologie ausgetestet<br />
und zu finanzierbaren Preisen<br />
<strong>für</strong> die Zwecke von PresseWährungsstudien<br />
vorliegt.<br />
6 <strong>REPORT</strong> September 2009<br />
Von der intramedia- zur<br />
intermediaforschung<br />
Eine weitere grosse Herausforderung<br />
der Zukunft sieht Harald<br />
Amschler auch in den neuen Bedürfnissen<br />
an die intermediale Publikumsforschung,<br />
die mittels eines<br />
holistischen Approachs die ganzheitliche,<br />
crossmediale Betrachtungsweise<br />
der Mediennutzung zum<br />
Ziel hat. Von den heute intramedialen<br />
Branchenforschungen wie<br />
MACH Basic, NETMetrixProfile,<br />
Telecontrol, Radiocontrol und SPR+<br />
geht die Tendenz hin zur intermedialen<br />
Forschung. Trotzdem ist Harald<br />
Amschler überzeugt davon, dass<br />
auch zukünftig beide Ansätze notwendig<br />
sein werden: «Wir sind uns<br />
einig, dass die Zeitungen und Zeitschriften<br />
auch in zehn Jahren noch<br />
sehr wichtige Werbeträger sein werden.<br />
Aus diesem Grund muss auch<br />
die Leserschaftsforschung als intramediale<br />
Forschung weiterentwickelt<br />
werden. Genau dies tun wir mit der<br />
MACH 3» (siehe Seite 15). Es geht<br />
grundsätzlich darum, entweder die<br />
intramediale oder die intermediale<br />
Forschung weiter zuentwicklen, sondern<br />
es handelt sich hier um ein «Sowohlalsauch».<br />
Intermediale Publikumsforschung<br />
heisst <strong>für</strong> die <strong>WEMF</strong> in einer ersten<br />
Phase, die «Total Audience» von<br />
Pressemedien und deren Internet<br />
Angeboten zu quantifizieren und zu<br />
beschreiben. Eine erste Machbarkeitsstudie<br />
ist bereits im Feld. In der<br />
Folge könnten auch Scharniere zur<br />
Radio und Fernsehforschung geprüft<br />
werden – mit dem Ziel, dereinst<br />
einen gemeinsamen Datensatz <strong>für</strong><br />
Presse, Websites, TV und Radiosender<br />
zu erstellen. Das Bedürfnis
ist vom Markt her da. Nun gilt es,<br />
Schnittstellen zwischen den verschiedenen<br />
Forschungen zu definieren,<br />
die Fragen abzugleichen und zu<br />
entscheiden, was im Zentrum stehen<br />
soll.<br />
Auch bei der MA Strategy gibt es<br />
Ausbauprojekte. Bis heute fehlen in<br />
dieser intermedialen Standardstudie<br />
Angaben zum wichtigen Werbeträger<br />
Aussenwerbung. Nach Meinung<br />
seitens <strong>WEMF</strong> könnte sich dies<br />
schon in absehbarer Zeit ändern:<br />
«Wir sind im Gespräch mit den Plakatforschungsorganisationen<br />
und<br />
prüfen, ob eine Integration technisch<br />
machbar wäre», so Harald<br />
Amschler.<br />
Starke internationale Vernetzung<br />
Durch die Mitgliedschaft in verschiedenen<br />
internationalen Organisationen<br />
ist die <strong>WEMF</strong> sehr gut vernetzt<br />
und informiert sich laufend an Symposien<br />
über die weltweit neusten<br />
Technologien und Trends in der Me<br />
diaforschung (siehe Kasten). Derzeit<br />
soll eine <strong>WEMF</strong>interne Erhebung zu<br />
den internationalen Benchmarks<br />
allfällige Defizite aufdecken. Aber<br />
Marco Bernasconi ist schon jetzt<br />
überzeugt: «Im Bereich der Leserschaftsforschung<br />
liegen wir mit<br />
unseren MACHWährungsstudien<br />
im Spitzenfeld. Bezüglich Single<br />
SourceErhebungen und mit der<br />
MA Strategy Richtung Allmedia<br />
ebenfalls.» Eine weitere wichtige internationale<br />
Verbindung besteht mit<br />
der ag.ma, der «Arbeitsgemeinschaft<br />
MedienAnalyse» in Frankfurt,<br />
der führenden Organisation in<br />
der AllmediaForschung in Deutschland.<br />
Ihr Geschäftsführer Jürgen<br />
Wiegand ist seit vielen Jahren Mitglied<br />
der <strong>WEMF</strong>Forschungskommission.<br />
Zukunftsvisionen<br />
Für Marco Bernasconi ist klar: «Die<br />
Medienforschung in der Schweiz<br />
muss Synergien nutzen und Kooperationen<br />
eingehen. Der Ruf nach<br />
Mit der neu publizierten MA Sponsoring ist es der <strong>WEMF</strong> gelungen auch das Kundensegment<br />
der Werbeauftraggeber zu erschliessen.<br />
internationale<br />
Vernetzung der WEMf<br />
Mitgliedschaften<br />
– IJIC, The International Association<br />
of Joint Industry Committees for<br />
Media Research<br />
– IFABC, International Federa tion<br />
of Audit Bureaux of Circulations<br />
– EMRO, European Media<br />
Research Organisations<br />
– ESOMAR, world organisation for enabling<br />
better research into<br />
markets, consumers and societies<br />
– BVM, Deutscher Marktforschungsverband<br />
aktive Teilnahme an fachkonferenzen<br />
und Symposien<br />
– Worldwide Readership<br />
Research Symposium<br />
– EMROFachkonferenzen<br />
– ESOMARFachtagungen<br />
– WANKongresse<br />
(World Association of Advertisers)<br />
– IFABCKongresse<br />
«Total Audience» im umfassenden<br />
Sinn kommt nicht nur von Werbeauftraggeberseite<br />
(siehe Seite 8), sondern<br />
auch von den Medienhäusern<br />
(siehe Seite 10).» Ob die Zukunft in<br />
einer einzigen Branchenforschung<br />
<strong>für</strong> alle Medien liegt, lässt er offen.<br />
Jedoch: «Mit 21 000 Fällen wäre<br />
auch die MACH 3 Basic in Zukunft<br />
als intermediale Basisstudie mit der<br />
grösstmöglichen Repräsentativität<br />
prädestiniert und könnte mit einer<br />
Scharnierfunktion die anderen Studien<br />
integrieren. Dieser Ansatz wird<br />
auch international verfolgt», so Bernasconi<br />
weiter. Bei der Mediaforschung<br />
ist vieles im Fluss, und die<br />
<strong>WEMF</strong> navigiert bereits in Richtung<br />
Zukunft.<br />
Karin Jost<br />
<strong>REPORT</strong> September 2009<br />
7
OpiniOn<br />
WERbEmEdiEnFORSchung auS dER SichT EinES maRkETingSPEzialiSTEn<br />
Im Fokus: ganzheitliche<br />
Multimediastudien<br />
giovanni m. Fabris ist marketing- und medienspezialist mit langjähriger internationaler<br />
Erfahrung und berater der World Federation of advertisers WFa 1 . aus Sicht der Werbeauftraggeber<br />
zeigt er auf, weshalb Reichweitenstudien unverzichtbar bleiben und ganzheitlichen<br />
multimediastudien die zukunft gehört.<br />
Giovanni M. Fabris ist CEO von Fabris Media Marketing Services in paris. Er war lange<br />
Jahre auf Werbe und Mediaagentur wie auch auf Kundenseite international tätig. Er ist<br />
Berater der WFA und Mitglied in verschiedenen internationalen Organisationen wie<br />
ESOMAR 7 und ARF 8 .<br />
<strong>WEMF</strong>: Herr Fabris, welche<br />
Aspekte der Medienforschung<br />
stehen <strong>für</strong> Sie als Marketer im<br />
Mittelpunkt und welches sind<br />
Ihre Ansprüche an die Medienforschung?<br />
Giovanni M. Fabris: Einzelstudien <strong>für</strong><br />
klassische Medien sind im Allgemeinen<br />
vorhanden und vom Markt auch<br />
gut akzeptiert. nicht oder ungenü<br />
8 <strong>REPORT</strong> September 2009<br />
gend abgedeckt aber sind vor allem<br />
zwei Bereiche: umfassende, ganzheitliche<br />
oder holistische Multi mediastudien<br />
sowie nutzerstudien zu<br />
interaktiven Medien. Ganzheitliche<br />
oder holistische Multimediastudien<br />
stellen nicht das Medium, sondern<br />
die person in den Mittelpunkt. Das<br />
Leben der Menschen wird immer<br />
multimedialer, was sich ebenfalls in<br />
den Strategien der Werbeauftragge<br />
ber widerspiegelt. nur fehlen zurzeit<br />
die instrumente <strong>für</strong> das Ausarbeiten<br />
solcher Strategien und deren postevaluation.<br />
Die World Federation of<br />
Advertisers (WFA) hat die Bedürfnisse<br />
der Werbeauftraggeber in<br />
diesem Bereich im papier «Blueprint<br />
for ConsumerCentric Holistic<br />
Measurement» 2 formuliert.<br />
Der zweite Bereich, in dem Handlungsbedarf<br />
besteht, sind einheitliche<br />
nutzerstudien zu interaktiven<br />
Medien. natürlich gab es im Zuge<br />
der Entwicklung dieser Medien verschiedene<br />
individuelle, manchmal<br />
auch parallele initiativen <strong>für</strong> die Evaluation<br />
der nutzerschaften. Es ist<br />
aber dringend notwendig, diese Studien<br />
zu systematisieren und zu harmonisieren.<br />
Auch hier hat die WFA<br />
kürzlich ein positionspapier veröffentlicht,<br />
das die Bedürfnisse der<br />
Werbeauftraggeber in diesem Bereich<br />
detailliert auflistet und erste<br />
Massnahmen vorschlägt.<br />
Kennen Sie Beispiele, wo solche<br />
Medienforschungen schon konkret<br />
umgesetzt worden sind?<br />
Verschiedene Joint industry Committees<br />
(JiCs) 3 sind dabei, initiativen<br />
<strong>für</strong> holistische Multimediastudien zu<br />
starten. Die Mehrheit dieser Studien<br />
verfolgt den Ansatz der «Hub Fusion»:<br />
Basis ist eine zentrale Studie,
in die mittels statistischer Fusion<br />
verschiedene existierende Einzelmedienstudien<br />
integriert werden.<br />
Das erfolgreichste Beispiel ist die<br />
Studie «Touchpoints» 4 , die in Grossbritannien<br />
in der dritten Auflage vorliegt.<br />
Diese wurde vom institute of<br />
practitioners in Advertising (ipA) 5 initiiert<br />
und von den Agenturen wie<br />
auch den Medien breit unterstützt.<br />
Ein weiteres interessantes projekt ist<br />
«Cross Media» in Frankreich. Dieses<br />
wurde vom institut Médiamétrie in<br />
Zusammenarbeit mit dem MultimediaJiC<br />
CESp 6 durchgeführt. CESp<br />
kontrolliert auch die zentrale Studie<br />
sowie die Verfahren der statistischen<br />
Fusion.<br />
Welche Rolle spielen <strong>für</strong> Sie<br />
als Werbeauftraggeber und als<br />
Be rater der WFA die Joint Industry<br />
Committees (JICs) oder<br />
JIC-ähnliche Organisationen<br />
wie die <strong>WEMF</strong>, respektive wie<br />
wichtig sind sie?<br />
Die JiCs – ob sie nun multimedial<br />
ausgerichtet oder auf eine Mediengattung<br />
spezialisiert sind – sind<br />
Dreh und Angelpunkt des gesamten<br />
Berufsstandes. Sie organisieren<br />
und steuern die nachfrage nach Medienstudien.<br />
Obwohl dabei verschiedenste,<br />
teilweise entgegengesetzte<br />
interessen zusammentreffen,<br />
werden im Allgemeinen letztlich<br />
doch Konsenslösungen gefunden.<br />
Dadurch ist auch die neutralität der<br />
JiCs gewährleistet. Die JiCs sind<br />
auch die exklusiven und sehr beständigen<br />
Verhandlungspartner <strong>für</strong><br />
die Marktforschungsinstitute, mit<br />
denen sie Modalitäten und Kosten<br />
aushandeln. Sie stehen als Garant<br />
<strong>für</strong> die methodologische Übereinstimmung<br />
und die Kontinuität der<br />
Studien sowie <strong>für</strong> die Zuverlässigkeit<br />
der Resultate. Ein weiterer Vorteil <strong>für</strong><br />
die Marktforschungsinstitute: Mit<br />
einem JiC als partner an der Seite<br />
können sie die notwendigen investitionen,<br />
die vor allem in der Ausstattung<br />
(infrastrutkur, Audimeter,<br />
pDAs usw.) und der Datenaufbereitung<br />
sehr hoch sind, mit überschaubarem<br />
Risiko tätigen.<br />
Wie wichtig ist aus Sicht des<br />
Marketers, dass es <strong>für</strong> die Medien<br />
einer Mediengattung sogenannte<br />
«Währungsstudien» gibt?<br />
Währungs respektive intramediastudien<br />
sind und bleiben eine absolute<br />
notwendigkeit. Einerseits natürlich<br />
<strong>für</strong> den Kauf und Verkauf von<br />
Werberaum, aber auch <strong>für</strong> die Medien<br />
selbst, um ihre nutzerschaften<br />
und deren Entwicklungsverlauf zu<br />
kennen. Und <strong>für</strong> die Werbeauftraggeber,<br />
Agenturen und Vermarkter<br />
sind diese ebenfalls unerlässlich, um<br />
Mediaplanungen <strong>für</strong> bestimmte Zielgruppen<br />
zu berechnen, zu verhandeln<br />
und zu realisieren.<br />
im Gegensatz dazu sind holistische<br />
Multimediastudien nicht dazu da,<br />
die Leistungskontakte verschiedener<br />
Medien zu vergleichen. Diese<br />
intermediastudien sind notwendig,<br />
um feststellen zu können, ob, wie<br />
und mit welcher intensität jede einzelne<br />
person mit jedem <strong>für</strong> die entsprechende<br />
Kampagne eingesetzten<br />
Medium in Kontakt gekommen<br />
ist. Oder metaphorisch ausgedrückt:<br />
Man würde doch nie einen Vergleich<br />
zwischen dem Besuch bei einer person<br />
und einem Telefongespräch mit<br />
derselben person anstellen, auch<br />
wenn es nützlich und oft auch notwendig<br />
ist zu wissen, ob diese person<br />
einen Telefonanruf, einen Besuch,<br />
beides oder keines von beiden<br />
erhalten hat.<br />
Für Marketers ist der optimierte<br />
Return on Investment (ROI)<br />
zentral. Bestehen dadurch<br />
Forderungen <strong>für</strong> die Werbewirkungsforschung?<br />
Jedes einigermassen professionelle<br />
Unternehmen überprüft das erzielte<br />
Resultat – dies gilt <strong>für</strong> jede investition<br />
und damit auch <strong>für</strong> die Marketingkommunikation.<br />
Der Wert der<br />
Werberäume wird zumindest langfristig<br />
durch die erzielten Resultate<br />
der darin platzierten Kommunikationsmassnahmen<br />
definiert. Konsequenterweise<br />
sollten sowohl Einzelmedienstudien<br />
wie auch holistische<br />
Studien prognostische und beschreibende<br />
indikatoren <strong>für</strong> die durch die<br />
Marketingkommunikation zu erzielenden<br />
oder bereits erzielten Resultate<br />
beinhalten.<br />
Interview geführt von Karin Jost<br />
1) WFA, World Federation of Advertisers: Die WFA<br />
ist die einzige globale Organisation, die die interessen<br />
der Werbeauftraggeber vertritt. Mitglieder<br />
sind 55 nationale WerbeauftraggeberVerbände auf<br />
5 Kontinenten sowie weltweit 50 TopWerbeauftraggeber,<br />
www.wfanet.org.<br />
2) Blueprint for ConsumerCentric Holistic<br />
Measurement, Grundlagenpapier zur holistischen<br />
Multimediaforschung als Download in vier<br />
Sprachen, www.wfablueprint.org.<br />
3) JiCs und JiClike Organisations: Joint industry<br />
Committees, Organisationen unter Beteiligung aller<br />
Marktakteure: Medienbesitzer, Agenturen und<br />
Werbeauftraggeber.<br />
4) Touchpoints, www.ipa.co.uk/Content/<br />
TouchpointsSiteHome.<br />
5) ipA: institute of practitioners in Advertising:<br />
Grossbritanniens grösster Verband <strong>für</strong> Marketing<br />
und Werbeagenturen mit rund 260 Mitgliedern, die<br />
rund 85 prozent aller Werbausgaben verwalten,<br />
www.ipa.co.uk.<br />
6) CESp, Centre d’Etude des Supports de publicité:<br />
CESp ist ein MultimediaJiC und damit grösste<br />
Branchenforschungsorganisation zur Medien nutzung<br />
in Frankreich, www.cesp.org.<br />
7) ESOMAR: Weltorganisation <strong>für</strong> bessere Markt<br />
und Meinungsforschung mit 5000 Mitgliedern. ihr<br />
Zweck ist die Förderung der höchsten technischmethodischen<br />
Standards in der Markt und Meinungs<br />
forschung sowie das Ausarbeiten ethischer<br />
und berufsständischer Verhaltenskodexe,<br />
www.esomar.org.<br />
8) ARF, Advertising Research Foundation, new<br />
York: internationales offenes Forum <strong>für</strong><br />
Marktforschung, networking und Beratung.<br />
Mitglieder sind die gröss ten Werbeauftraggeber<br />
weltweit, Werbe und Mediaagenturen, Medien,<br />
Forschungsinstitute, Verbände und Universitäten,<br />
www.thearf.org.<br />
<strong>REPORT</strong> September 2009<br />
9
OpiniOn<br />
TOTal audiEncE und WERbEWiRkung gEWinnEn an bEdEuTung<br />
Mehr Service und Innovationen<br />
um sich mit neuen navigationsinstrumenten erfolgreich in der medienforschung zu<br />
positionieren, muss die WEmF die bedürfnisse ihrer kunden erkennen und aufnehmen.<br />
in diesem zusammenhang wurden einige Verleger und cEOs von namhaften Schweizer<br />
medienhäusern gebeten, ihre Erwartungen an die WEmF zu äussern und Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> die zukunft in der medienforschung abzugeben.<br />
Hanspeter Lebrument, präsident des<br />
Verbands Schweizer presse und Verleger<br />
der Südostschweiz Mediengruppe <strong>AG</strong><br />
«Sowohl von den Verlagen, von den<br />
Fernseh und Radiostationen als<br />
auch von der Werbewirtschaft wird<br />
die <strong>WEMF</strong> glaubhaft aufgenommen.<br />
Die Medienforschung hat im Allgemeinen<br />
jedoch Schwierigkeiten, in<br />
der Medienkonvergenz mitzuhalten,<br />
die heute in raschen Schritten vorwärtskommt.<br />
Die Forschung ist auf<br />
verschiedene Unternehmungen und<br />
Stiftungen verteilt, und es gibt noch<br />
kein Angebot, das Online, Radio,<br />
Fernsehen, print zusammenfasst.<br />
Sie muss sich also schnellstens an<br />
das reale Bild der Multimediaunternehmungen<br />
anpassen. Medienunternehmungen<br />
sollen plausibel ihren<br />
Kunden die Werbewirkung ihrer Medien<br />
im Einzelnen und im Allgemeinen<br />
darstellen können.<br />
10 <strong>REPORT</strong> September 2009<br />
ich nehme an, dass es letztlich eine<br />
Unternehmung geben wird, die die<br />
gesamte Medienforschung machen<br />
muss und dann mit ausländischen<br />
Medienforschungsinstituten im Wettbewerb<br />
und in der Kooperation<br />
steht. Die Schwierigkeit besteht<br />
dann darin, die gesetzlich vorgeschriebene<br />
Forschung im Radio<br />
und Fernsehgesetz und die privatrechtlich<br />
organisierte Forschung, bei<br />
der <strong>WEMF</strong> unter ein Dach zu bringen.»<br />
«Die printmedienforschung der<br />
<strong>WEMF</strong> überzeugt durch ihre hohe<br />
Repräsentativität und die Konstanz<br />
in der Methodik. Dadurch erhalten<br />
wir vergleichbare Daten über einen<br />
längeren Zeitraum. Am stärksten zulegen<br />
sollte die Medienforschung<br />
bei den noch jungen OnlineMedien,<br />
bei denen noch viele Fragen offen<br />
sind. ich stelle mir vor, dass die<br />
<strong>WEMF</strong> mit einer Art «intermedia<br />
Forschung» eine Führungsrolle in<br />
der Schweiz übernehmen könnte.<br />
Uns allen stehen heute immer mehr<br />
Medien und immer mehr Mediengattungen<br />
zur Verfügung. Für uns<br />
als Medienunternehmen, aber auch<br />
<strong>für</strong> unsere Kunden, ist es eine Herausforderung<br />
zu erkennen, welches<br />
dieser Medien <strong>für</strong> welche Situation<br />
geeignet ist. Auch eine Erforschung<br />
der Zusammenhänge zwischen den<br />
einzelnen Medien und ihrer nutzung<br />
würde uns stark voranbringen. Die<br />
Mediaforschung steht vor der glei<br />
chen Herausforderung, vor der wir<br />
Medienunternehmen, aber auch unsere<br />
Kunden stehen: Bessere<br />
Leistungen noch schneller, innovativer<br />
zu erbringen und gleichzeitig<br />
effizienter zu werden. Wir müssen<br />
gegenüber unseren Kunden noch<br />
stärker in der Lage sein, die Wirkung<br />
ihrer Werbeinvestitionen nachzuweisen.<br />
Die <strong>WEMF</strong> hat sich in den letzten<br />
Jahren von der fleissigen, aber<br />
auch etwas grauen «Forschungsmaus»<br />
zu einer deutlich dynamischeren<br />
und aktiveren institution<br />
gewandelt. Und doch dürfte sie bei<br />
den Kundinnen und Kunden mit<br />
noch mehr Begeisterung von ihren<br />
produkten sprechen. Wenn sie diesen<br />
Weg kontinuierlich fortsetzt,<br />
dann ist mir um die Medienforschung<br />
und die <strong>WEMF</strong> in keinster<br />
Weise bange.»<br />
Martin Kall<br />
Martin Kall, Vorsitzender der<br />
Unternehmensleitung der TAMEDiA <strong>AG</strong>
norbert neininger, präsident des Verwaltungsrates<br />
der Meier + Cie <strong>AG</strong> Schaffhausen<br />
(Das Schaffhauser Medienhaus)<br />
«Total Audience und Werbewirkung<br />
gewinnen in der Medienforschung<br />
immer mehr an Bedeutung. ich habe<br />
zum Beispiel beim Radio nie verstanden,<br />
warum man misst, ob eine<br />
Uhr hört und nicht, ob der Mensch<br />
Radio hört. Auch in der printforschung<br />
sehe ich Schwächen. So<br />
glaube ich, dass qualitative Aspekte<br />
vergessen werden, zum Beispiel in<br />
welchem Umfeld inseriert wird. Wie<br />
erreiche ich Leute in einem bestimmten<br />
Gebiet mit verschiedensten<br />
Medien, nicht nur mit der<br />
Zeitung, nicht nur mit dem Radio,<br />
nicht nur mit dem Fernsehen oder<br />
dem internet. Zudem würde ich mir<br />
sehr mehr Beratung wünschen, so<br />
dass man mit den Resultaten auch<br />
deren Bedeutung mitgeliefert bekommt.<br />
Die Leute wollen nicht allein<br />
wissen, ob ein inserat gelesen wird,<br />
sondern sie wollen wissen, was es<br />
auslöst. Das internet hat das vorgemacht.<br />
Dort kann ganz genau gemessen<br />
werden, was passiert, und<br />
das sollte auf alle Medien ausgedehnt<br />
werden.»<br />
Norbert Neininger<br />
«Die unmittelbare Stärke der <strong>WEMF</strong><br />
sehe ich in der Breite und der Dichte<br />
des Zahlenmaterials, das sich in den<br />
letzten Jahren ja auch weiterentwickelt<br />
hat. Ein problem ist die Kleinheit<br />
unseres Marktes, wo in den bestehenden<br />
Studien bestimmte Zielgruppen<br />
nur sehr ungenau erfasst werden können,<br />
namentlich bei den Wirtschaftsmedien.<br />
Für unsere Kunden entscheidend ist<br />
die Wirksamkeit der Werbung: Was<br />
wollen sie aus den <strong>WEMF</strong>Studien<br />
herauslesen können? Wir müssen<br />
glaubwürdig belegen, welche Leistungen<br />
unsere Medien in bestimmten<br />
Märkten, bei bestimmten Zielgruppen,<br />
bei gewissen Aufgabenstellungen<br />
erbringen. Und diese Antworten,<br />
diese Unterstützung wünsche ich<br />
mir aus der Werbemarktforschung.»<br />
Ralph Büchi<br />
Ralph Büchi, CEO Axel Springer Verlag<br />
Schweiz <strong>AG</strong><br />
«Die Stärken der <strong>WEMF</strong> liegen in ihrer<br />
historischen Tradition und in der<br />
Reichhaltigkeit ihrer vielen Studien,<br />
von Basic, Consumer über Strategy<br />
bis Leader. Das sind die Eckpfeiler.<br />
ihre relative Schwäche ist ihre Aus<br />
richtung auf Einzelmedien, die nicht<br />
mehr dem aktuellen, multimedialen<br />
Konsumverhalten entspricht. Die<br />
Medienforschung ist nach wie vor in<br />
Kanäle fragmentiert, während viele<br />
printverleger, zu denen ich gehöre,<br />
ihre Marken in verschiedenen Kanälen<br />
aufbauen möchten. Wie kann<br />
man die globale Werbewirksamkeit<br />
einer Marke über verschiedene Kanäle<br />
hinweg einfangen? Das ist die<br />
Herausforderung, welche die <strong>WEMF</strong><br />
kurzfristig erwartet.<br />
Tibère Adler, Generaldirektor der<br />
EdipresseGruppe<br />
Wenn die Studien der <strong>WEMF</strong> mittels<br />
Consulting Services persönlicher<br />
gestaltet werden, ist es unerlässlich,<br />
dass ihre Glaubwürdigkeit intakt<br />
bleibt. Basisstudien und instrumente<br />
sind unumgänglich, sie werden<br />
immer zu den Stärken der<br />
<strong>WEMF</strong> gehören. Und es gibt einen<br />
Markt <strong>für</strong> Beratung. Aber heute zählt<br />
mehr denn je die Kosteneffizienz,<br />
und alles, was nicht unentbehrlich<br />
ist, was ich ‹nice to have› nenne, ist<br />
in Gefahr. ich persönlich würde der<br />
<strong>WEMF</strong> empfehlen, sich ihre Zukunft<br />
als eine spezialisierte Marketingdienstleisterin<br />
vorzustellen.»<br />
Tibère Adler<br />
<strong>REPORT</strong> September 2009<br />
11
OpiniOn<br />
«Sowohl <strong>für</strong> print als auch <strong>für</strong> OnlineMedien<br />
sind die publikationen<br />
der <strong>WEMF</strong> die wichtigsten instrumente<br />
bei der planung von Werbekampagnen.<br />
Die Schwächen zeigen<br />
sich in den Details – vor allem im<br />
zeitlichen Aufwand. Wenn es bis zu<br />
18 Monate braucht, bis Statistiken<br />
über ein neues produkt vorliegen,<br />
dauert dies zu lange. in der heutigen<br />
Zeit verlangen Werbekunden aktuelle<br />
Daten zur planung ihrer Kampagnen.<br />
Des Weiteren fordern einige<br />
unserer Kunden die Möglichkeit zur<br />
Messung der Wirksamkeit ihrer Werbemassnahmen<br />
in der Tagespresse.<br />
ich weiss, es gibt solche Methoden<br />
zur Messung der qualitativen Analyse,<br />
und einzelne Verlage nutzen diese.<br />
Aber es wäre in Zukunft interessant,<br />
über eine einheitliche Methode<br />
zu verfügen, die alle Zeitungen und<br />
Zeitschriften grossflächig abdeckt.<br />
Die <strong>WEMF</strong> ist in der Medienforschung<br />
anerkannt und respektiert.<br />
Sie soll weiterhin ihre guten Beziehungen<br />
zu Verlagen, Werbeagenturen,<br />
Werbetreibenden pflegen und<br />
auf deren Bedürfnisse eingehen. So<br />
kann sie in Zukunft entsprechende<br />
produkte und Dienstleistungen von<br />
hoher Qualität liefern.»<br />
Peter Keller<br />
peter Keller, Verlagsdirektor des<br />
«Corriere del Ticino»<br />
12 <strong>REPORT</strong> September 2009<br />
Albert p. Stäheli, CEO der nZZGruppe<br />
«Der <strong>WEMF</strong> ist es gelungen, sich<br />
einen hervorragenden Ruf in der<br />
<strong>Werbemedienforschung</strong> aufzubauen.<br />
ihre Daten sind glaubwürdig und<br />
verlässlich. Wünschenswert wäre,<br />
wenn die Zeitspanne von der Erhebung<br />
der Daten bis zu deren publikation<br />
verkürzt würde und dadurch<br />
die Daten den Kunden schneller zur<br />
Verfügung stehen würden. Dabei<br />
müsste allerdings berücksichtigt<br />
werden, dass keine Qualitätsverluste<br />
entstehen. Zudem steigt der<br />
Anspruch der Verlage, das gesamte<br />
portfolio in seiner Wirkung als Total<br />
Audience zu messen.<br />
Die <strong>WEMF</strong> könnte die Medienhäuser<br />
zusätzlich unterstützen, indem sie<br />
die Beratungsdienstleistungen, die<br />
heute teilweise in den einzelnen<br />
Unternehmen erbracht werden, übernähme<br />
und zusammenführte. Dadurch<br />
könnten bei Verlagen, Marketing<br />
und Werbeagenturen Kosten<br />
gespart werden. natürlich muss sie<br />
weiterhin ihre Forschungen laufend<br />
überarbeiten, quasi in Generationenschritten<br />
zu neuen Ufern aufbrechen.<br />
im Grossen und Ganzen kann<br />
ich zur <strong>WEMF</strong> aber sagen: Macht<br />
weiter so!»<br />
Albert P. Stäheli<br />
kundenbedürfnisse<br />
miteinbeziehen<br />
Die <strong>WEMF</strong> soll in der Lage sein,<br />
flexibel und schnell auf den sich<br />
ändernden Medienmarkt zu reagieren,<br />
ohne dabei die hohe Qualität<br />
ihrer Daten und Analysen zu verlieren.<br />
Konzepte, die die Total Audience<br />
oder die Werbewirksamkeit<br />
messen, stehen bei den Kunden<br />
der <strong>WEMF</strong> hoch im Kurs. Sie erwarten<br />
von ihr proaktiv kosteneffiziente<br />
innovationen. Die <strong>WEMF</strong> soll zudem<br />
nicht nur eine einfache «Datenlieferantin»<br />
sein, sondern auch im Umgang<br />
mit dem Datenmaterial beratend<br />
zur Seite stehen.<br />
Um das hohe Vertrauen, das die<br />
<strong>WEMF</strong> bei ihren Kunden geniesst,<br />
in Zukunft zu sichern, richtet sie<br />
sich auf deren Bedürfnisse aus.<br />
Entsprechend hat sie 2008 ihre<br />
Statuten angepasst, so dass alle<br />
werberelevanten Medien und Werbeträger<br />
erforscht werden können.<br />
Die ersten neuerungen im Angebot<br />
wurden am Schweizer Medienforschungstag<br />
2009 präsentiert,<br />
da run ter MACH Cinema, MA Sponsoring<br />
sowie der Beginn der intermediaForschung<br />
in der Schweiz<br />
mit der MACH 3 Basic (siehe Seiten<br />
13–16). Doch auch bewährte<br />
Stu dien werden weiterentwickelt,<br />
wie die MACH Basic, in der seit<br />
September 2009 planbaren Reichweiten<br />
<strong>für</strong> neue Titel und Titel mit<br />
grösseren Änderungen schneller zur<br />
Verfügung stehen (siehe Seite 2).
TOOlS<br />
MA SPOnSORing<br />
Mehr Transparenz und<br />
Planbarkeit <strong>für</strong> das Sponsoring<br />
Basierten Sponsoring-Engagements bis anhin oft auf<br />
Bauchentscheiden und Annahmen, stehen heute mit der<br />
MA Sponsoring erstmals repräsentative Planungsdaten<br />
vor allem <strong>für</strong> Sport- und Kulturevents zur Verfügung.<br />
Bereits 15 Prozent – Tendenz steigend<br />
– aller Marketingspendings<br />
werden <strong>für</strong> Sponsoring ausgegeben,<br />
und so ist auch der Wunsch nach<br />
Messbarkeit seitens der Sponsoring-Auftraggeber<br />
immer stärker geworden.<br />
Mit der MA Sponsoring wird<br />
Transparenz im Kultur- und Sportsponsoring<br />
endlich Realität. Auf Initiative<br />
des Schweizer Werbe-Auftraggeberverbands<br />
SWA und dem<br />
Sponsoringfachverband FASPO erarbeitete<br />
die <strong>WEMF</strong> auf Basis ihrer<br />
MACH-Währungsstudien ein Konzept;<br />
im April 2008 ging die MA<br />
Spon soring ins Feld, erste Re sul tate<br />
werden im September 2009 publiziert.<br />
Erstmals ist damit <strong>für</strong> Sponsoring-<br />
Auftraggeber eine professionelle<br />
Pla nung mit den entsprechenden<br />
Planungsdaten <strong>für</strong> Sport- und Kul-<br />
Datenquellen<br />
MA Sponsoring<br />
20 Konsum-<br />
bereiche<br />
Konsumstudie*<br />
n = 11 000<br />
tur events möglich. Für den Mitinitiator<br />
der Studie, Jean-Baptiste Felten,<br />
sind einige der Resultate durchaus<br />
überraschend: «Vor allem die klaren<br />
Aussagen der jugendlichen Zielgruppe<br />
zu Kultur- und Sportthemen<br />
oder zur Attraktivität der grossen<br />
Sportveranstaltungen sind sehr aufschlussreich.»<br />
Erweiterung der MACH Consumer<br />
Der Fragebogen der MACH Consumer<br />
wurde um 33 Sportarten,<br />
25 Sportevents, 12 Sportinstitutionen<br />
und 21 Kulturthemen erweitert.<br />
Mit dieser einzigartigen Datenbasis<br />
von 11 000 Interviews und dem<br />
Single-Source-Ansatz mit den anderen<br />
MACH-Studien sowie den differenziertenAuswertungsmöglichkeiten<br />
verfügt die Schweiz mit der<br />
MA Sponsoring laut Marco Bernasconi,<br />
Geschäftsführer der <strong>WEMF</strong>,<br />
Medienstudien**<br />
n = 24 000<br />
Sponsoring Single Source<br />
33 Sportarten<br />
24 Sportevents<br />
12 Sportinstitutionen<br />
12 Kulturthemen<br />
Soziodemografie<br />
Intressen<br />
Studie zu den<br />
Werthaltungen***<br />
n = 11 000 (24 000)<br />
Medienwerte Psychografie<br />
Die MA Sponsoring wird in drei abgestuften Modulen angeboten.<br />
Legende:<br />
n Stichprobe<br />
* Daten aus der MACH Consumer<br />
** Daten aus der MACH Basic/MA Strategy<br />
*** Daten aus der MACH Radar<br />
Weitere informationen:<br />
<strong>WEMF</strong> Ag <strong>für</strong><br />
<strong>Werbemedienforschung</strong><br />
Marco Bernasconi,<br />
marco.bernasconi@wemf.ch,<br />
www.wemf.ch<br />
Felten & Compagnie<br />
Jean-Baptiste Felten,<br />
jbf@feltencie.com,<br />
und Remo Rusca,<br />
rr@feltencie.com,<br />
www.feltencie.com<br />
über eine «Weltpremiere». Ebenfalls<br />
erhoben werden die Art der Nutzung<br />
(live vor Ort oder über verschiedene<br />
Medien) sowie gewisse Image dimensionen.<br />
Eignung im Mediamix feststellen<br />
Mit dem Einbezug der Soziodemografie<br />
und den Interessen der MACH<br />
Basic sowie den Konsum- und Einstellungsdaten<br />
der MACH Consumer<br />
kann das Zielgruppenpotenzial<br />
differenziert werden. Mit Einbezug<br />
der MACH Radar können zudem<br />
Psychografie und Werthaltungen<br />
und mit der MA Strategy die Eignung<br />
von Sponsoring im Mediamix eruiert<br />
werden.<br />
Als Partner der ersten Stunde konnten<br />
Coop, Axpo und Orange gewonnen<br />
werden, die das Projekt mitfinanziert<br />
haben. Für die Vermarktung<br />
und Beratung der Studie ist im Rahmen<br />
eines Kooperationsmodells die<br />
Mitinitiantin, die auf Sponsoring<br />
spezialisierte Agentur Felten & Compagnie,<br />
zuständig, <strong>für</strong> deren Inhalt,<br />
Durchführung und Publikation die<br />
<strong>WEMF</strong>.<br />
Karin Jost<br />
<strong>REPORT</strong> September 2009<br />
13
TOOlS<br />
MACH CinEMA<br />
Das Medium wird saisonal planbar<br />
Mit der aktuell publizierten MACH Cinema können neu differenzierte Aussagen zu saisonalen<br />
Reichweiten gemacht und Kinokampagnen präziser geplant werden. Zudem enthält die Studie<br />
erstmals Angaben zu genrepräferenzen bei Kinofilmen und erlaubt diesbezügliche Zielgruppenanalysen<br />
der Kinobesucher.<br />
Mit der neuen MACH Cinema stellt<br />
die <strong>WEMF</strong> der Werbewirtschaft ein<br />
Tool zur Verfügung, mit dem Kinokampagnen<br />
noch präziser geplant<br />
werden können: Neu werden in einer<br />
jährlichen Publikation neben<br />
den Besucherzahlen einer Durchschnittswoche<br />
zusätzlich die Besucher<br />
pro Kinowoche publiziert. Die<br />
neue Ki nobesucher forschung im<br />
Rahmen des MACH-Forschungssystems<br />
wird somit dem saisonalen<br />
Medium Kino mit einem ebenfalls<br />
saisonalen Planungstool gerecht.<br />
Durch die Verbindung von Befragungsdaten<br />
aus der MACH Basic<br />
und MACH Consumer mit der Billettverkaufsstatistik<br />
des Branchenverban<br />
des ProCinema ent steht mit<br />
den individuellen Reichweiten pro<br />
Kino woche und -pool eine neue und<br />
valide Währung. Ermöglicht wurde<br />
14 <strong>REPORT</strong> September 2009<br />
Saisonalität der Kino besuche<br />
die Entwicklung dieses neuen Ansatzes<br />
<strong>für</strong> die Kinobesucherforschung<br />
durch die Zusammenarbeit der<br />
<strong>WEMF</strong> <strong>AG</strong> mit Publicitas Cinecom<br />
und ProCinema.<br />
Zwei Ausgaben der Studie<br />
Die neue MACH Cinema wird jeweils<br />
in zwei Ausgaben publiziert:<br />
Während in der MACH Cinema<br />
Basic alle Zielgruppen der MACH<br />
Basic sowie die Werte der Cinecom-Kinopools<br />
publiziert werden,<br />
enthält die MACH Cinema Consumer<br />
neben den Werten der Cinecom-Kinopools<br />
analog alle Zielgruppen<br />
der MACH Consumer. Dabei<br />
wurden die Zielgruppen der MACH<br />
Consumer auf die aktuelle Publikation<br />
hin um weitere Angaben zu Kino<br />
erweitert. So sind neu unter anderem<br />
Analysen bezüglich den Genre-<br />
ProCinema<br />
Billettverkaufsstatistik<br />
(Durchschnitt<br />
2006–2007–2008)<br />
Nationaler Pool<br />
(MACH Basic 2009-<br />
Kinobesuche)<br />
präferenzen der Schweizer bei Kinofilmen<br />
möglich.<br />
Auswertungen der neuen leistungsdaten<br />
sind im bewährten Online-<br />
Tool MACH Online der <strong>WEMF</strong> <strong>AG</strong><br />
sowie mittels des ebenfalls online<br />
zugänglichen Programms Vergo<br />
von Publicitas möglich. Gleichzeitig<br />
können die Broschüren zur MACH<br />
Cinema und das Offline-Auswertungsprogramm<br />
bei der <strong>WEMF</strong> bezogen<br />
werden.<br />
Nina Bender<br />
Nina Bender,<br />
Projektleiterin<br />
MACH Cinema
nEuES AuS DER FORSCHungSWERKSTATT<br />
Aktueller Stand MACH 3<br />
Die Bedürfnisse der Werbewirtschaft und der Medienhäuser, das<br />
(Presse-)Medienangebot sowie die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen<br />
<strong>für</strong> die Medienforschung sind stetig im Fluss. Dies<br />
macht es periodisch nötig, die MACH-Studien den neuen gegebenheiten<br />
anzupassen.<br />
Mit der vorgesehenen ersten Ausgabe<br />
der neu konzipierten nationalen<br />
leserschaftsforschung MACH 3<br />
Basic wird im Jahr 2012 – nach elf<br />
Jahren Stabilität – eine erste Studie<br />
aus dem neuen MACH 3-Forschungssystem<br />
vorliegen. Seitdem<br />
im Sommer 2008 der Entscheid fiel,<br />
<strong>für</strong> die Datenerhebung der neuen<br />
Generation der MACH Basic-Studien<br />
einen anspruchsvollen 3-stufigen<br />
Forschungsansatz (siehe Grafik)<br />
einzusetzen, ist die <strong>WEMF</strong>-Forschungsabteilung<br />
zusammen mit<br />
den <strong>für</strong> die Durchführung der<br />
Feld arbeit vorgesehenen Marktfor-<br />
schungsinstituten und weiteren Experten<br />
daran, die Studienanlage,<br />
das Stichprobenmodell sowie den<br />
Fragebogen auszuarbeiten.<br />
Die erste Fassung des Fragebogens<br />
und den damit verbundenen Titellogolisten<br />
<strong>für</strong> die neue Währungsstudie<br />
steht und geht ab diesem<br />
Herbst in die qualitative und quantitative<br />
Testphase. Sobald sich die<br />
Machbarkeit der neuen Studienanlage<br />
und die Validität der mit ihr<br />
erhobenen Medienwerte erhärtet<br />
haben (siehe Kasten), ist dann im<br />
Jahr 2010 auch noch eine grössere<br />
untersuchungsanlage <strong>für</strong> neue Basiserhebung<br />
MACH 3 Basic<br />
Rekrutierungsinterview<br />
Versand Zeigematerial<br />
Hauptinterview<br />
CATi mit RDD*<br />
(*RDD = Random Digit Dialing)<br />
Repräsentative Zufallsstichprobe<br />
Zustellung Zeigematerial<br />
per Post<br />
CATi-Hauptinterview<br />
mit Verwendung Zeigematerial<br />
(n = ca. 20000)<br />
Zweiteiliges CATI-Telefoninterview mit Verwendung von logolisten in einer RDD-<br />
Ausgangsstichprobe: In einem kurzen CATI-Eingangsinterview werden die zufällig<br />
ausgewählten Auskunftspersonen eingeladen, am folgenden CATI-Hauptinter<br />
view teilzu nehmen. Vorgängig erhalten sie per Post listen mit den logos<br />
der teilneh men den Titel. Dieses Zeigematerial wird dann in der Hauptbefragung<br />
eingesetzt, um v.a. die Qualität der Antworten in Bezug auf das leserverhalten<br />
weiter zu steigern.<br />
Die wichtigsten Vorteile der<br />
neuen MACH 3 Basic<br />
Stichprobe: Neu auch inklusive Personen<br />
in Haushalten, die ihre Telefon<br />
nummer(n) nicht in öffentliche<br />
Verzeichnisse eintragen lassen, und<br />
Personen, die nur über ihr Handy<br />
erreichbar sind.<br />
Titellogos: Um herauszufinden, welche<br />
Pressemedien die Auskunftspersonen<br />
lesen, werden nicht mehr nur<br />
die Titelnamen vorgelesen, sondern<br />
auch deren Titellogos eingesetzt.<br />
Websites von Pressemedien: Zusätzlich<br />
zur Nutzung der gedruckten<br />
Ausgaben von Pressemedien wird<br />
die Nutzung von den dazugehörigen<br />
Online-Angeboten abgefragt.<br />
Diese Daten dienen dann dazu, in<br />
Zusammenarbeit mit der Intermediaforschung<br />
«NET-Metrix-Profile» sogenannte<br />
«Total Audience»-Reichweiten<br />
<strong>für</strong> Medienmarken zu berechnen.<br />
neue Befragungsinhalte: In den<br />
weiteren Modulen des neuen Forschungssystems<br />
besteht Platz <strong>für</strong><br />
neue Befragungsinhalte.<br />
1:1-Testerhebung in den Wirtschaftsgebieten<br />
Zürich und Vaud<br />
vorgesehen. Sie soll u.a. zeigen, wie<br />
stark sich aufgrund der neuen Stichprobe<br />
und Methodik die zukünftigen<br />
Titelreichweiten von den heutigen<br />
unterscheiden. Wenn alles nach<br />
Plan verläuft, wird mit der Datenerhebung<br />
zur MACH 3 Basic im Jahr<br />
2011 begonnen. Die neuen Reichweiten<br />
liegen ein Jahr später – 2012<br />
– zum ersten Mal vor. Im Anschluss<br />
daran werden weitere neue MACH 3-<br />
Studien zu Themen wie Konsumzielgruppen,<br />
Psychografie oder Titel -<br />
qualitäten folgen.<br />
Harald Amschler<br />
<strong>REPORT</strong> September 2009<br />
15
TOOlS<br />
WERBESTATiSTiK<br />
Werbeumsätze 2008 leicht gesunken<br />
im vergangenen Jahr betrugen die netto-Werbeumsätze insgesamt rund CHF 5.8 Milliarden und<br />
lagen damit knapp unter dem Vorjahresniveau. Damit wurde die positive Entwicklung der letzten<br />
Jahre gestoppt. Die verschiedenen Mediengattungen schnitten dabei unterschiedlich ab.<br />
Die von der <strong>WEMF</strong> im Auftrag der<br />
Stiftung Werbestatistik Schweiz<br />
durchgeführte Erhebung <strong>für</strong> das<br />
Jahr 2008 zeigt folgendes Bild: Insgesamt<br />
wurden im vergangenen<br />
Jahr CHF 5796 Mio. Werbeumsätze<br />
erzielt, was im Vergleich zum Vorjahr<br />
einem leichten Minus von CHF 74<br />
Mio. oder 1.3% entspricht. Nach<br />
den positiven Trends der letzten 4<br />
Jahre fand damit erstmals wieder ein<br />
leichter Rückgang statt.<br />
Entwicklung bei der Presse<br />
Die Anzeigenerlöse der Presse betrugen<br />
CHF 2406 Mio., 3.3% weniger<br />
als im Vorjahr. Diese rückläufige<br />
Tendenz ist auf die Mindereinnahmen<br />
bei der Tagespresse zurückzuführen.<br />
Im Gegensatz dazu hat die<br />
Sonntagspresse dank der lan cierung<br />
neuer Titel um 10.3% zugenommen.<br />
Bei der Publikums-, Finanz-<br />
und Wirtschaftspresse gab<br />
es eine leicht rückläufige Entwicklung,<br />
während insbesondere bei der<br />
Spezialpresse sowie bei der Fachpresse<br />
das Vorjahresergebnis übertroffen<br />
wurde. Im Weiteren gingen<br />
die Einnahmen aus Stellenanzeigen<br />
gegenüber dem Vorjahr um 4.5%<br />
auf CHF 350 Mio. zurück.<br />
Elektronische Medien<br />
Für Fernsehwerbung und Sponsoring<br />
von Sendungen wurden im vergangenen<br />
Jahr insgesamt CHF 628<br />
Mio. eingenommen. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr bedeutet dies ein leichtes<br />
Minus von 1.4%. Den rückläufigen<br />
Einnahmen bei den öffentlich-<br />
16 <strong>REPORT</strong> September 2009<br />
rechtlichen Sendern standen po s itive<br />
Entwicklungen bei den priva ten<br />
Schweizer Sendern und ausländischen<br />
Werbefenstern gegenüber.<br />
Das Ergebnis der Radiosender lag<br />
mit CHF 131 Mio. um 4.0% unter<br />
dem Vorjahresniveau. Bei der Kinowerbung<br />
wurden Einnahmen von<br />
CHF 30 Mio. generiert (-9.1%). Der<br />
Bereich Teletext lag mit CHF 9 Mio.<br />
praktisch auf Vorjahresniveau. Neu<br />
werden in der Werbestatistik auch<br />
die Umsätze von Adscreen ausgewiesen.<br />
Im Jahr 2008 wurden<br />
mit diesen audiovisuellen digitalen<br />
Werbeträgern Werbeeinnahmen von<br />
CHF 5 Mio. erzielt.<br />
Schätzungen <strong>für</strong> Online-Werbung<br />
Ein erster Versuch, Netto-Werbeaufwände<br />
<strong>für</strong> Online-Werbung zu messen,<br />
ist leider an der mangelnden<br />
Bereitschaft gescheitert, der Stiftung<br />
Daten zu liefern.<br />
Media Focus schätzt die Umsätze<br />
<strong>für</strong> das Jahr 2008 auf CHF 288 Mio.<br />
Werbeaufwand Schweiz: Netto-Werbeumsätze 2008<br />
In dieser Zahl sind Display- und<br />
Suchmaschinen-Werbung, Affiliate-<br />
Marketing und der Online-Rubrikenmarkt<br />
enthalten.<br />
Übrige Mediengattungen<br />
Die Umsätze der Aussenwerbung lagen<br />
im Jahr 2008 mit CHF 684 Mio.<br />
um 3.2% höher als im Vorjahr. Auch<br />
die Adressbücher und Informationswerke<br />
erzielten im Vergleich zum<br />
Vorjahr ein leichtes Plus von 3.0%<br />
und steigerten ihre Umsätze auf<br />
CHF 213 Mio. Im Sektor Messen und<br />
Ausstellungen wurden CHF 422 Mio.<br />
aus Flächenerträgen und Dienstleistungen<br />
wie zum Beispiel Basisinstallationen<br />
eingenommen, was einer<br />
Zunahme der Erträge um 9.7%<br />
entspricht. Die Einnahmen der Post<br />
und der privaten Verteilorganisationen<br />
aus adressierter und unadressierter<br />
Werbung betrugen im<br />
Jahr 2008 CHF 1269 Mio. Im Vergleich<br />
zum Vorjahr bedeutet dies ein<br />
Minus von 3.0%.<br />
Rolf Blum<br />
Presse CHF 2406 Mio.<br />
Fernsehen CHF 628 Mio.<br />
Radio CHF 131 Mio.<br />
Aussenwerbung CHF 684 Mio.<br />
Adressbücher CHF 213 Mio.<br />
Messen CHF 422 Mio.<br />
Direktwerbung CHF 1269 Mio.<br />
Übrige CHF 44 Mio.<br />
Total CHF 5796 Mio.