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Analyse der Gesundheitswirtschaft in Mainfranken - IHK Würzburg ...

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ZUKÜnfTIGE PoTEnZIALE DEr GESUnDHEITSWIrTScHAfT In DEr rEGIon MAInfrAnKEn<br />

tung die von den Ärzten erbracht werden muss. Diverse Verän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Arbeitswelt und <strong>der</strong> Zusammensetzung <strong>der</strong> Ärzteschaft tragen zu dem faktischen<br />

Ärztemangel bei. Der Frauenanteil <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ärzteschaft ist von 33,6 Prozent<br />

im Jahr 1991 auf 41,5 Prozent im Jahr 2008 angestiegen (Bundesärztekammer<br />

2009). Frauen haben oftmals an<strong>der</strong>e Lebensentwürfe als Männer und stellen,<br />

bed<strong>in</strong>gt durch Schwangerschaft und Erziehung, statistisch gesehen, weniger<br />

Arbeit pro Zeite<strong>in</strong>heit zur Verfügung, was aber familienpolitisch ausdrücklich<br />

so gewollt ist. An diesem Punkt ist unter an<strong>der</strong>em die Politik gefragt, um mit<br />

geeigneten Rahmengesetzen wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Gleichgewicht zwischen Arbeit, Leistung<br />

und Angebot herzustellen. Aktuell ist <strong>der</strong> Fall e<strong>in</strong>getreten, dass es, wie die<br />

Zahlen belegen, e<strong>in</strong>erseits mehr Ärzte gibt und zugleich vielerorts faktisch e<strong>in</strong><br />

Ärztemangel herrscht. Diese Tatsache ist auf den ersten Blick zwar e<strong>in</strong> Wi<strong>der</strong>spruch<br />

<strong>in</strong> sich, bei näherer Betrachtung zeigt sich dieses Problem allerd<strong>in</strong>gs<br />

nur als natürliche Folge gesellschaftlicher Verän<strong>der</strong>ungen (Bundesärztekammer<br />

2009).<br />

Mit dem seit ersten Januar 2012 <strong>in</strong> Kraft getretenen „Versorgungsstrukturgesetz“<br />

ist von Seiten <strong>der</strong> Politik e<strong>in</strong> erster Schritt h<strong>in</strong> zu e<strong>in</strong>er Verbesserung <strong>der</strong><br />

Versorgungsstruktur <strong>in</strong> ländlichen Gebieten getan. Als e<strong>in</strong> Beispiel für erste<br />

praktische Verän<strong>der</strong>ungen, die sich aus diesem Gesetz ergeben, ist die Aufgabe<br />

<strong>der</strong> bisherigen Präsenzpflicht <strong>der</strong> Ärzte, d.h. die Regelung, dass e<strong>in</strong> Arzt unmittelbar<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe se<strong>in</strong>er Praxis wohnen muss, aufgehoben. Es ist mittlerweile<br />

also durchaus möglich, auf die Region Ma<strong>in</strong>franken bezogen, als Arzt <strong>in</strong> <strong>Würzburg</strong><br />

zu wohnen und <strong>in</strong> Rimpar e<strong>in</strong>e Praxis zu führen (Ma<strong>in</strong>post 2012). Das<br />

Problem kann nur im Dialog bewältigt werden und geht über die re<strong>in</strong>e Ansiedlungsproblematik<br />

<strong>der</strong> Ärzteschaft h<strong>in</strong>aus. Sicherlich spielen weiche Standortfaktoren,<br />

wie etwa die Anb<strong>in</strong>dung an den öffentlichen Personennahverkehr und<br />

allgeme<strong>in</strong> die Lebensqualität <strong>in</strong> den Kommunen, mit e<strong>in</strong>e tragende Rolle bei <strong>der</strong><br />

Entscheidung e<strong>in</strong>e Arztpraxis auf dem Land zu übernehmen. Ziel muss es auch<br />

se<strong>in</strong>, das Lebensumfeld <strong>in</strong> den ländlichen Regionen attraktiver zu gestalten,<br />

dass sich als Folge wie<strong>der</strong> vermehrt junge Familien <strong>in</strong> den ländlichen Regionen<br />

nie<strong>der</strong>lassen. E<strong>in</strong> wichtiges Zeichen für an<strong>der</strong>e Regionen im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e<br />

angestrebte Verbesserung <strong>der</strong> Versorgungssituation hat die Technische Universität<br />

München unternommen. Zum W<strong>in</strong>tersemester 2009/2010 hat <strong>der</strong> bayernweit<br />

erste Stiftungslehrstuhl für Allgeme<strong>in</strong>mediz<strong>in</strong> <strong>in</strong> München se<strong>in</strong>en Betrieb<br />

aufgenommen. Die F<strong>in</strong>anzierung des Lehrstuhls wird geme<strong>in</strong>sam von <strong>der</strong> KVB<br />

und <strong>der</strong> AOK Bayern geschultert. Die monetäre För<strong>der</strong>ung ärztliche Weiterbildungsabschnitte<br />

<strong>in</strong> Hausarztpraxen wurde verdoppelt um die allgeme<strong>in</strong>medizi-<br />

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