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Analyse der Gesundheitswirtschaft in Mainfranken - IHK Würzburg ...

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ZUKÜnfTIGE PoTEnZIALE DEr GESUnDHEITSWIrTScHAfT In DEr rEGIon MAInfrAnKEn<br />

ansteigend, das Problem ist lediglich <strong>der</strong>en geographische Verteilung (Bundesärztekammer<br />

2009). Die Politik debattiert seit e<strong>in</strong>iger Zeit über verschiedene<br />

Ansätze, wie man für Ärzte den klassischen Landarztberuf attraktiver gestalten<br />

könnte. E<strong>in</strong>e Option ist mittels f<strong>in</strong>anzieller Zuschüsse, <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit e<strong>in</strong>er<br />

zeitlich begrenzten Tätigkeit auf dem Land, vor allem jungen Ärzten und Hochschulabsolventen<br />

das Arbeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Landarztpraxis anzupreisen. Falls es<br />

nicht gel<strong>in</strong>gen sollte, <strong>in</strong> Zukunft e<strong>in</strong>e flächendeckende Nahversorgung mit den<br />

bestehenden Personalressourcen zu erreichen, ist e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>greifen <strong>der</strong> Politik <strong>in</strong><br />

die Arztplanung angedacht. Seitens <strong>der</strong> Krankenkassen wird dieses <strong>der</strong>zeit diskutierte,<br />

mögliche Mitbestimmungsrecht <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> zukünftigen<br />

Planung des regionalen Ärztebedarfs kritisch gesehen. Der vermehrte politische<br />

E<strong>in</strong>fluss würde die ohneh<strong>in</strong> schon steigenden Ausgaben im Gesundheitswesen<br />

weiter <strong>in</strong> die Höhe treiben. Die angesprochene Problemstellung äußert sich <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Praxis vor allem <strong>in</strong> <strong>der</strong> teilweise aussichtslosen Suche nach e<strong>in</strong>em Nachfolger<br />

für Ärzte, die <strong>in</strong> absehbarer Zeit aus dem Dienst scheiden. Alle<strong>in</strong> im Landkreis<br />

Ma<strong>in</strong>-Spessart s<strong>in</strong>d etwa 25 Prozent <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gelassenen Ärzte über 65<br />

Jahre alt (Ma<strong>in</strong>post 2011 a). Für den Erhalt des Status quo werden konkrete Planungen<br />

erfor<strong>der</strong>lich se<strong>in</strong>. Mehr Kooperationen und auch gänzlich neue Wege<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Versorgung sollten nicht ausgeschlossen werden (Ma<strong>in</strong>post<br />

2011 a).<br />

Der bundesweite Trend e<strong>in</strong>es Fachkräftemangels wird sich laut den befragten<br />

Experten auch <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>franken nie<strong>der</strong>schlagen. 26,8 Prozent <strong>der</strong> Unternehmer<br />

befürchten <strong>in</strong>direkt e<strong>in</strong>en Fachkräftemangel <strong>in</strong> den Gesundheitsberufen <strong>in</strong> den<br />

kommenden Jahren, <strong>in</strong>dem sie sich für e<strong>in</strong>e bessere mediz<strong>in</strong>ische Versorgung<br />

<strong>in</strong> den ländlichen Gebieten aussprechen (Tabelle 16). Vor allem im Pflegesektor<br />

werden nach den Prognosen <strong>der</strong> Dienstleistungsgewerkschaft „ver.di“ <strong>in</strong> Bayern<br />

im Jahr 2020 rund 30.000 Altenpfleger fehlen. Die Staatsregierung des Freistaates<br />

Bayern hat auf diese Prognosen reagiert. Ab 1. Januar 2012 sorgt e<strong>in</strong><br />

neues Gesamtkonzept für mehr Planungssicherheit an den bayerischen Altenpflegeschulen.<br />

Aktuellen Zahlen zufolge besuchen 8.312 Schüler<strong>in</strong>nen und<br />

Schüler e<strong>in</strong>e Altenpflegeschule <strong>in</strong> Bayern. Nach Ankündigungen <strong>der</strong> Staatsregierung<br />

sollen die Betriebskostenzuschüsse, die unter an<strong>der</strong>em die Personalkosten<br />

enthalten, von 79 auf 100 Prozent erhöht werden (Ma<strong>in</strong>post 2011d).<br />

Die zukünftigen demographischen Entwicklungen haben zur Folge, dass die<br />

Zahl von gegenwärtig 2,1 Millionen pflegebedürftigen Menschen bis zum Jahr<br />

2030 auf 3,3 Millionen ansteigen wird. Das Statistische Bundesamt hat errech-<br />

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