14.04.2013 Aufrufe

Analyse der Gesundheitswirtschaft in Mainfranken - IHK Würzburg ...

Analyse der Gesundheitswirtschaft in Mainfranken - IHK Würzburg ...

Analyse der Gesundheitswirtschaft in Mainfranken - IHK Würzburg ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

WIrTScHAfTLIcHE BEDEUTUnG DEr GESUnDHEITSWIrTScHAfT<br />

von über 20 Prozent zu verzeichnen (Henke 2011, 243). Der markante Anstieg<br />

<strong>der</strong> therapeutischen Berufe und <strong>der</strong> Physiotherapeuten gründet zum e<strong>in</strong>en auf<br />

demographische Entwicklungen, d.h. es gibt als Folge <strong>der</strong> steigenden Anzahl<br />

älterer Menschen vermehrt chronisch Kranke und therapiebedürftige Menschen,<br />

zum an<strong>der</strong>en hat sich <strong>der</strong> Stellenwert <strong>der</strong> Physiotherapie im Gesundheitswesen<br />

geän<strong>der</strong>t. Früher war es üblich Patienten nach e<strong>in</strong>er Operation zunächst über<br />

e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum ruhig zu stellen. Heute werden Patienten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rehabilitationsphase<br />

so früh wie möglich wie<strong>der</strong> mobilisiert, was im Endeffekt die<br />

Rehabilitationszeiten verkürzt und im Umkehrschluss auch Behandlungskosten<br />

e<strong>in</strong>spart. Die Kosten <strong>der</strong> GKV im Bereich Krankengymnasten bzw. Physiotherapeuten<br />

s<strong>in</strong>d im Zeitraum von 2000 bis 2008 von 1,8 Milliarden Euro auf knapp<br />

2,7 Milliarden Euro angestiegen. Dieser Kostenanstieg von etwa 46 Prozent<br />

bestätigt den Bedeutungszuwachs <strong>der</strong> Therapeuten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gesundheitslandschaft<br />

(Henke 2011, 243 f.). Die aufgezeigten Entwicklungen gelten auch für die<br />

Region Ma<strong>in</strong>franken, die bed<strong>in</strong>gt durch ihre demographischen Entwicklungen<br />

<strong>in</strong> Zukunft auch mit e<strong>in</strong>em erhöhten Bedarf an Pflegekräften zu rechnen hat.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Trend auf dem gesundheitswirtschaftlichen Arbeitsmarkt zeichnet<br />

sich bei <strong>der</strong> Ärzteschaft ab. Die dynamische Entwicklung <strong>der</strong> Mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Versorgungszentren (MVZ) spielt hierbei e<strong>in</strong>e tragende Rolle (siehe Abbildung<br />

8). Vor dem H<strong>in</strong>tergrund <strong>der</strong> Zahlen wird deutlich, dass sowohl die Anzahl <strong>der</strong><br />

MVZ als auch die <strong>der</strong> dort beschäftigten Ärzte über die letzten Jahre h<strong>in</strong>weg<br />

angestiegen s<strong>in</strong>d. Die gesetzliche Grundlage für die Gründung MVZ existiert<br />

seit 2004. Alle<strong>in</strong> die Zahl <strong>der</strong> MVZ hat sich von 70 im Jahr 2004 auf 1654 im<br />

Jahr 2010 entwickelt. Die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> den MVZ entsprechen häufig<br />

den Wünschen vor allem junger Ärzte, die die Investitionen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e eigene<br />

Praxis scheuen und bevorzugt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Angestelltenverhältnis mit festem E<strong>in</strong>kommen<br />

und geregelten Arbeitszeiten beschäftigt s<strong>in</strong>d (Henke 2011, 245 f.). Die<br />

MVZ führen zu e<strong>in</strong>er Reorganisation des gesamten ambulanten Sektors. Nach<br />

genauer Def<strong>in</strong>ition handelt es sich bei den MVZ um e<strong>in</strong>e ärztlich geleitete E<strong>in</strong>richtung,<br />

die fächerübergreifend agiert und <strong>in</strong> denen Ärzte sowohl direkt als<br />

Angestellte o<strong>der</strong> <strong>in</strong>direkt als Vertragspartner tätig s<strong>in</strong>d (Hess<strong>in</strong>ger 2009, 53).<br />

| 33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!