Städtischer Kindergarten Liemecke - Stadt Wolfhagen

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8. Spielend lernen „Die größte Kunst ist, alles, was sie tun sollen, zum Spiel zu machen.“ John Locke Das Spiel ist eine der wichtigsten Grundlagen für die seelisch-geistige und soziale Entwicklung des Kindes. Die Kinder verbringen den größten Teil des Tages mit spielen, wobei für sie das Spielen gleichzusetzen ist mit Arbeit. Durch das Spiel macht das Kind die unterschiedlichsten Erfahrungen, die es zur Alltagsbewältigung braucht. Im Spiel verarbeitet das Kind Erlebtes, lernt Regeln einzuhalten, Naturerfahrungen zu machen, neue Spielformen kennen, Verantwortung, z. B. für Spielsachen zu übernehmen, soziales Verhalten und die Umwelt zu begreifen. Das Wichtigste am Spiel aber ist, dass das Tun Freude bereitet. Nach Möglichkeit jährlich ein Mal, kindbezogen, d. h. von den Kinder kommt die Anregung, führen wir ein gruppenübergreifendes Projekt durch. Es eröffnet den Kindern die Möglichkeit, gemeinsam mit Erziehern und Kindern aus anderen Gruppen, Erfahrungen und Lernerfolge zu machen, indem sie sich ais ihrer gewohnten Gruppe lösen. Sie wählen außerdem die Aktivität selbst aus, müssen sich für ein Angebot entscheiden, obwohl der beste Freund / die beste Freundin ein anderes Angebot ausgesucht hat. Projekte dieser Art werden wir möglichst im 2. Kindergarten-Halbjahr durchführen. Auf diese Art kann den Kindern ein Thema nahe gebracht werden, in dem gleichzeitig alle Bereiche der pädagogischen Arbeit (nach dem Bildungsplan) angesprochen werden: Bewegung, Kreativität, Musik, Entspannung, Wahrnehmung, Sprache und Sozialverhalten. Abgesehen davon führen wir die Schulanfänger ab Oktober / November mit dem Würzburger Trainingsprogramm „Hören-Lauschen-Lernen“ spielerisch auf das Lesenlernen hin. Sie lernen Laute, Silben, Sätze kennen. Durchgeführt wird dieses Programm von Erzieherinnen, die dafür eine spezielle Fortbildung gemacht haben. Die 4 - 5 jährigen nehmen mit „Kindergarten-Plus“ an einem Programm teil, das die Sozialkompetenz stärkt, die Sinne schult und Spielen fördert. Die neun (9) Module wurden vom Förderverein des Wolfhager Lions Clubs gesponsert und wird von Erzieherinnen, die eine entsprechende Einführung erhalten haben, durchgeführt. Die Erzieherinnen betreuen dabei die Kinder der anderen (nicht der eigenen) Gruppe. Besonders im Freispiel hat das Kind die Möglichkeit, Neues zu entdecken und bereits gemachte Erfahrungen zu vertiefen. Im Freispiel bestimmen die Kinder selbst den Spielverlauf und die Spieldauer. Durch diese Entscheidungsfreiheit können die Kinder die Bedürfnisse ihren Ansprüchen entsprechend befriedigen. Sie setzen sich ihre Ziele selbst. Bei den sich im Spiel zusammenfindenden Interessengruppen können die Kinder ihre eigenen Wünsche und Gefühle äußern. Innerhalb dieser Spielgemeinschaft suchen die Kinder bei auftretenden Konfliktsituationen eigene Lösungen der Probleme. Die Erzieherin greift nur dann ein, wenn es den Beteiligten nicht gelingen sollte, die Angelegenheit zu klären. Durch diese zwischenmenschlichen Um-
gehensweisen erfahren die Kinder soziales Verhalten wie Kooperation, Kommunikation, Hilfsbereitschaft, Teilen lernen und eigene Ansprüche zurückzustellen. Sie lernen „Mein“ und „Dein“ zu unterscheiden und Kontakt aufzunehmen. 9. Das Freispiel ... in unserem Kindergarten gestaltet sich folgendermaßen: Nach einer kurzen Begrüßung durch die Erzieherin entscheidet sich das Kind, was es an diesem Morgen spielen möchte. Mit diesem Entschluss beginnt das zuvor angesprochene Freispiel. Gleichzeitig können weitere Aktionen, wie gezielte Mal- und Bastelangebote, freies Frühstück, Kochen oder Backen in der Kinderküche, Bewegungsbaustelle im Mehrzweckraum, Schulanfängeraktivität oder Kleingruppenarbeit usw. stattfinden. Nicht nur das Spielen in den Gruppenräumen, sondern auch das Spiel in der freien Natur hat bei uns einen hohen Stellenwert. Gerade dort können die Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben, Konflikte untereinander austragen und ihre körperliche Geschicklichkeit schulen.
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