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Umwelt- und Nachhaltigkeitsbericht der Stadt Walldorf

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4.1 CO2-Emissionen<br />

Laut B<strong>und</strong>esministerium für <strong>Umwelt</strong> (BMU: Erneuerbare Energien 2003) waren in <strong>der</strong><br />

B<strong>und</strong>esrepublik im Jahre 2002 3,805 Millionen Quadratmeter Kollektorfläche installiert. Dies<br />

entspricht 46,4 m 2 pro 1.000 Einwohner. In <strong>Walldorf</strong> waren bis zum Jahr 2003 ca. 400 m 2<br />

Flachkollektoren <strong>und</strong> ca. 115 m 2 Röhrenkollektoren installiert. Dies entspricht ca. 36 m 2 pro<br />

1.000 Einwohner. Berücksichtigt man den um ca. 25 % höheren Ertrag von Röhrenkollektoren,<br />

so erhöht sich <strong>der</strong> Wert auf ca. 38 m 2 pro 1.000 Einwohner. In <strong>der</strong> „Solarb<strong>und</strong>esliga“ führt<br />

Schalkham in Bayern mit 1,2 m 2 pro Einwohner. Dies entspricht dem Ein<strong>und</strong>dreißigfachen des<br />

Wertes von <strong>Walldorf</strong>. Angesichts des städtischen Zuschusses von 25 % <strong>der</strong> Anschaffungs- <strong>und</strong><br />

Herstellungskosten, ist das Ergebnis enttäuschend, zumal sich <strong>Walldorf</strong> beim Solarertrag positiv<br />

vom B<strong>und</strong>esdurchschnitt abhebt. Eine größere Mitwirkung <strong>der</strong> Bürgerschaft wäre sehr wünschenswert.<br />

Von den 89 installierten Solarkollektoren befinden sich lediglich vier auf Mehrfamilienhäusern,<br />

obwohl gerade hier, bei einer knappen Dimensionierung <strong>der</strong> Anlage (<strong>und</strong> zwar wegen <strong>der</strong><br />

„günstigeren“ Mieterfluktuation), nachhaltig ein hoher Wärmeertrag erzielt werden kann.<br />

Laut BMU ergibt 1 m 2 Kollektorfläche 450 kWh/Jahr. Kalkuliert man die Röhrenkollektoren mit<br />

ihrem höheren Ertrag pro m 2, entspricht dies für <strong>Walldorf</strong> einem jährlichen Wärmegewinn von<br />

250.000 kWh <strong>und</strong> einer Ölersparnis von r<strong>und</strong> 26.000 Litern. Aus dem Wärmegewinn können<br />

ca. 450 Personen ihren Warmwasserbedarf zu ca. 80 % decken. Die 450 Personen entsprechen<br />

nur 3 % <strong>der</strong> Bevölkerung.<br />

Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> zuvor beschriebenen Einzelergebnisse <strong>und</strong> Annahmen war für das<br />

Jahr 2002 mit folgenden CO 2-Emissionen <strong>und</strong> -Ersparnissen im privaten Wohnbereich zu rechnen:<br />

Verbrauch, Emissionen <strong>und</strong> Gutschriften für private Heizungen <strong>und</strong> Warmwasserbereitung<br />

kWh im Jahre 2002 CO 2-Emissionen in Tonnen .<br />

Ölheizungen (Gebäudetypologie) 51.357.100 18.872<br />

Gasheizungen (witterungsbereinigt) 49.716.925 14.600<br />

Nachtspeicherheizungen witterungsbereinigt) 3.418.266 3.253<br />

73 Gebäude ohne Daten (angenommen 2.032.320 747<br />

EFH, 120 m 2 WFL, vor 1918, Ölheizung)<br />

Warmwasser (Öl, Gas) 4.573.873 1.512<br />

Solarkollektoren -250.000 -95<br />

Wärmedämmung (Wand <strong>und</strong> Dach) -164.906 -61<br />

Insgesamt 110.683.578 38.829<br />

Der Gesamtwert von ca. 39.000 Tonnen CO 2-Emissionen durch private Heizung <strong>und</strong> Warm -<br />

wasserbereitung, einschließlich <strong>der</strong> Gutschriften für Kollektoren <strong>und</strong> Dämmung, ergibt einen<br />

pro-Kopf-Wert von 2.727 kg pro Jahr.<br />

Ohne die bei den Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshäusern in <strong>der</strong> Wohnstadt bereits erfasste Heizenergie<br />

für Gewerbebetriebe, beläuft sich <strong>der</strong> Gesamtverbrauch des Gewerbes an Brennstoff auf r<strong>und</strong><br />

93.000 MWh. Dies entspricht einem CO 2-Äquivalent (CO 2 einschließlich aller treibhauswirksamen<br />

Gase) von knapp 30.000 Tonnen pro Jahr <strong>und</strong> gut 2 Tonnen pro Einwohner. In Darm stadt<br />

beläuft sich <strong>der</strong> Vergleichswert auf 3,56 Tonnen pro Einwohner <strong>und</strong> Jahr. Darin drücken sich<br />

die unterschiedlichen Gewerbe- beziehungsweise Industriestrukturen von <strong>Walldorf</strong> <strong>und</strong><br />

Darmstadt aus.<br />

Trotz attraktiver Zuschüsse<br />

für die Installation von<br />

Solarkollektoren wurden<br />

bisher vergleichsweise<br />

wenige Anlagen eingebaut.<br />

Beim gewerblichen Brennstoffverbrauch<br />

für Wärme<br />

<strong>und</strong> Prozessenergie fällt<br />

<strong>Walldorf</strong> durch vergleichsweise<br />

niedrige Werte auf.<br />

Beim Stromverbrauch<br />

sieht es dagegen völlig<br />

an<strong>der</strong>s aus.<br />

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