Umwelt- und Nachhaltigkeitsbericht der Stadt Walldorf

Das Gebiet zeichnet sich durch ein
bedeutendes Brutvorkommen des
Ziegenmelkers aus
24
3.3 Natur und Recht
3.3.3 Vogelschutzgebiet
Für das EU-Naturschutzprogramm „Natura 2000-Vogelschutzgebiete“ wurde 2005 das Gebiet
Schwetzinger und Hockenheimer Hardt nachgemeldet. Es verteilt sich auf die Gemeinden
Hockenheim, Leimen, Oftersheim, Reilingen, Sandhausen und Walldorf. Etwa ein Drittel des
Gebiets ist bereits als Waldbiotop nach § 30a LWaldG, Schonwald, Bannwald oder FFH-
Gebiet geschützt.
Das gesamte Vogelschutzgebiet liegt im Naturraum Hardtebenen und ist fast vollständig
bewaldet (überwiegend Kiefernmischwald und eingestreut Kiefernforste, trockener Eichen-
Hainbuchenwald und an etwas frischeren Stellen Buchenwald mit Bärlauch). Es liegt über sandigkiesigem,
zum Teil lehmdurchsetztem Untergrund, der überwiegend von Flugsand bedeckt ist.
Letzterer ist zu langen Dünenwällen aufgeweht, die von Norden nach Süden verlaufen, nach
Osten steil und nach Westen flach abfallen. Insgesamt wird das Gebiet durch Trockenheit
geprägt und auf offenen Bereichen hat sich meistens Heidevegetation ausgebildet. Der im
Vergleich zu Wäldern auf feuchteren und fruchtbareren Böden eher lichte Aufbau der Hardt
kommt den Lebensansprüchen des Ziegenmelkers entgegen. Er hat hier eines der letzten regelmäßig
besetzten Brutvorkommen in Baden-Württemberg. Ähnliche Lebensraumansprüche wie
der Ziegenmelker hat die selten gewordene Heidelerche, die hier ein in der Oberrheinebene
wichtiges Brutvorkommen besitzt. An weiteren Arten der Vogelschutzrichtlinie wurden im
Gebiet Brutvorkommen von Baumfalke, Wespenbussard, Hohltaube, Grauspecht, Mittelspecht,
Schwarzspecht, Wendehals und Neuntöter nachgewiesen.
Vogelschutzgebiet, Nachmeldevorschlag 2005