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Unsere neue 1. Klasse mit ihrer Klassenlehrerin Frau Gedda de ...

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Ausgabe Nr. 41 • Oktober 2006<br />

<strong>Unsere</strong> <strong>neue</strong> <strong>1.</strong> <strong>Klasse</strong> <strong>mit</strong> <strong>ihrer</strong><br />

<strong>Klasse</strong>nlehrerin <strong>Frau</strong> <strong>Gedda</strong> <strong>de</strong> Megallis.


Impressionen von <strong>de</strong>r Einschulungsfeier am 23. September 2006


Innovationsfond aus<br />

erhöhtem Familienbeitrag<br />

Die Beitragsordung hat seit <strong>de</strong>r Gründung unserer Schule<br />

im Jahre 1990 ihre Gültigkeit beibehalten. Nur kleine<br />

Verän<strong>de</strong>rungen sind korregiernd in die Beitragsordnung<br />

eingearbeitet wor<strong>de</strong>n.<br />

Das Schulgeld <strong>de</strong>r Eltern wird als monatlicher<br />

Familienbeitrag an <strong>de</strong>n Schulverein entrichtet. Der<br />

Familienbeitrag orientiert sich am Bruttoeinkommen <strong>de</strong>r<br />

in einem Haushalt leben<strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>r und dient ausschließlich<br />

<strong>de</strong>r Deckung von ca. einem Drittel <strong>de</strong>r<br />

Betriebsausgaben <strong>de</strong>s Schulbetriebes.<br />

Beachtliche finanzielle Anstrengungen hat die erste<br />

Eltern-und Lehrergeneration geleistet um die Gründung<br />

unserer Schule abzusichern. In <strong>de</strong>n ersten drei Jahren<br />

nach <strong>de</strong>r Eröffnung <strong>mit</strong> einer ersten <strong>Klasse</strong> mussten ohne<br />

Zuschüsse <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s die Betriebskosten ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das be<strong>de</strong>utete eine 100% Finanzierung <strong>de</strong>r<br />

Betriebskosten aus <strong>de</strong>n Familienbeiträgen. Heute sind es<br />

lediglich ca. 30%! Hat sich seit <strong>de</strong>r Schulgründung <strong>de</strong>r<br />

Familienbeitrag um 70% verringert? Rein rechnerisch<br />

wür<strong>de</strong> dies zutreffen, doch waren damals die<br />

Betriebskosten erheblich geringer. Auch konnten aus <strong>de</strong>n<br />

damaligen Familienbeiträgen notwendige Rücklagen für<br />

<strong>de</strong>n Schulneubau gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Diese Rücklagen bil-<br />

<strong>Unsere</strong> zweite 5. <strong>Klasse</strong> <strong>mit</strong> <strong>Klasse</strong>nlehrer Paul Vervecken<br />

und Eurythmielehrerin Erdmuthe Paul<br />

<strong>de</strong>ten <strong>de</strong>n Grundstein für die damaligen Zukunftsafgaben<br />

(Schulgelän<strong>de</strong>, Schulneubau). Eine Rücklagenbildung <strong>mit</strong><br />

<strong>de</strong>n Elternbeiträgen in <strong>de</strong>r Gegenwart ist in solchem<br />

Umfang <strong>de</strong>rzeit nicht möglich.<br />

Die heutigen Elternbeitagsleistungen an <strong>de</strong>n Betriebskosten<br />

unserer Schule haben also keinen innovativen<br />

Anteil mehr, <strong>de</strong>r in die Zukunft gerichtet ist. Die<br />

Investitionen für pädagogische Aufgaben in <strong>de</strong>r Zukunft<br />

können daher nicht erwirtschaftet und als Rücklagen<br />

bereitgestellt wer<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>n heutigen Elternbeiträgen<br />

können wir lediglich das Erreichte sichernd verwalten.<br />

Eine solche Situation be<strong>de</strong>utet Stillstand und Stagnation<br />

aber auch Sicherung und Bewahrung <strong>de</strong>s Erreichten.<br />

Sind wir aber nicht auch verpflichtet, vorsorgend für die<br />

pädagogischen Aufgaben <strong>de</strong>r Zukunft unserer Schule<br />

(z.B. Turnunterricht, För<strong>de</strong>runterricht, Interessenunterricht,<br />

Schulabschlüsse usw.) Rücklagen zu bil<strong>de</strong>n? Ein<br />

Innovationsfond könnte hier die Grundlage bil<strong>de</strong>n, ein<br />

Rücklagenkaptial zu schaffen, das dort eingesetzt wird,<br />

wo Aufgaben ergriffen wer<strong>de</strong>n <strong>mit</strong> <strong>de</strong>nen wir das<br />

Schulprofil weiterentwickeln können. Die Anhebung <strong>de</strong>r<br />

Elternbeiträge um ca. 10% wür<strong>de</strong> einen Betrag von jährlich<br />

€ 50.000,- erbringen. Dies könnte ein lohnen<strong>de</strong>r<br />

Einstieg in eine Zukunftsverantwortung darstellen.<br />

Christian Scheel (Geschäftsführung)


BEWEGTES KLASSENZIMMER<br />

EIN WENIG GESCHICHTE<br />

Seit fast einem Schuljahr wird unsere <strong>1.</strong> <strong>Klasse</strong> in einer<br />

<strong>neue</strong>n Form geführt, die als “Bewegtes <strong>Klasse</strong>nzimmer“<br />

bekannt ist. Vater dieser nunmehr in ca. 50 Schulen<br />

Deutschlands, <strong>de</strong>r Schweiz und Österreichs praktizierten<br />

Eingangspädagogik ist <strong>de</strong>r schwedische Musiker und<br />

Waldorflehrer Pär Ahlbom. Er grün<strong>de</strong>te vor 30 Jahren eine<br />

Schule für schwierige Kin<strong>de</strong>r, wo unter An<strong>de</strong>rem auf<br />

unkonventionellem bewegungsorientiertem Wege versucht<br />

wur<strong>de</strong>, Unausgewogenheiten <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r zu harmonisieren.<br />

Im Mittelpunkt stand dabei immer das üben<strong>de</strong><br />

Element. In <strong>de</strong>n neunziger Jahren <strong>de</strong>s letzten<br />

Jahrhun<strong>de</strong>rts gelangte dieser Impuls nach Deutschland<br />

und wur<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Bochumer Waldorfschule zum ersten<br />

Mal praktiziert.<br />

Was gab Anlass zu Verän<strong>de</strong>rungen?<br />

Anlass gaben die alarmieren<strong>de</strong>n Auffälligkeiten bei einzuschulen<strong>de</strong>n<br />

Kin<strong>de</strong>rn. Heute wer<strong>de</strong>n nicht nur in<br />

Ballungszentren, son<strong>de</strong>rn überall vermehrt Kin<strong>de</strong>r zu<br />

Einschulungsuntersuchungen vorgestellt, die unter<br />

Haltungsschä<strong>de</strong>n Übergewicht,<br />

Konzentrationsschwierigkeiten, Auffälligkeiten in <strong>de</strong>r<br />

Grob- und Feinmotorik, Sprach<strong>de</strong>fiziten, Problemen in <strong>de</strong>r<br />

Bewältigung von Konflikten, Neuro<strong>de</strong>r<strong>mit</strong>is, Asthma,<br />

Bauchweh o<strong>de</strong>r Ängsten lei<strong>de</strong>n. Die Ursachen sind vielfältig.<br />

Es war an <strong>de</strong>r Zeit, bessere Voraussetzungen für ein<br />

erfolgreiches Lernen zu schaffen. Wichtig war es genü-<br />

gend Raum zu schaffen, da<strong>mit</strong> die angegriffenen Sinne<br />

<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r vielfältig geschult wer<strong>de</strong>n können. Mangels<br />

Raumgröße wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb ein <strong>neue</strong>s Mobiliar in Form von<br />

Sitzkissen und Bänken entwickelt, <strong>mit</strong> <strong>de</strong>nen flexibel im<br />

offenen Raum umgegangen wer<strong>de</strong>n konnte.<br />

Wie sah es bei uns aus?<br />

Die oben erwähnten Zeiterscheinungen fielen auch mir an<br />

unserer Schule sowohl im Haupt-, als auch im<br />

Fachunterricht in vielen <strong>Klasse</strong>n auf. Die Anzahl <strong>de</strong>r<br />

Schüler, welche nicht bei <strong>de</strong>r Sache bleiben konnte, hatte<br />

erschreckend zugenommen! So kam mir <strong>de</strong>r Gedanke,<br />

auch bei uns das Mo<strong>de</strong>ll „Bewegtes <strong>Klasse</strong>nzimmer“ einzurichten.<br />

Die Umsetzung<br />

Gera<strong>de</strong> allerfahrene Kollegen an<strong>de</strong>rer Waldorfschulen, die<br />

<strong>mit</strong> <strong>de</strong>n <strong>neue</strong>n Unterrichtsformen nur positive Erfahrungen<br />

machten, ermunterten mich. Ein Seminar in Zürich gab<br />

<strong>de</strong>n theoretischern Unterbau und die hübschen Bänkchen<br />

<strong>de</strong>r Hamburg-Harburger Waldorfschule das Vorbild für die<br />

unsrigen. Das Kollegium und <strong>de</strong>r Vorstand stimmten zu<br />

und so begann die Einrichtung unseres Raumes in <strong>de</strong>n<br />

Sommerferien. Eine Fahrt <strong>mit</strong> Herr Johanson zu Ikea und<br />

seine geduldige Fusselarbeit bescherten uns die<br />

Schubla<strong>de</strong>nregale, <strong>Frau</strong> Rögels und <strong>Frau</strong> Langner nähten<br />

zusammen <strong>mit</strong> Müttern die Sitzkissen, an<strong>de</strong>re wie<strong>de</strong>rum<br />

schliffen und ölten unsere von Herrn Hugensch<strong>mit</strong>t aufs<br />

Feinste hergestellten Bänkchen. Das Experiment konnte<br />

beginnen.<br />

Die jetzige Durchführung<br />

Je<strong>de</strong>s „Bewegte <strong>Klasse</strong>nzimmer“ hat ein an<strong>de</strong>res Gesicht.


In diesem Jahr sieht es so aus, dass <strong>de</strong>r Hauptunterricht<br />

streng geglie<strong>de</strong>rt ist und <strong>mit</strong> einem Bewegungsteil von 45<br />

Minuten beginnt, <strong>de</strong>r teilweise freilassen<strong>de</strong>r ist, dann aber<br />

wie<strong>de</strong>rum so angeleitet wird, dass täglich die Sinne<br />

geschult wer<strong>de</strong>n: Balancieren, Werfen, Fangen, Hüpfen<br />

o<strong>de</strong>r Klettern gehören ebenso zum Programm, wie rhythmisches<br />

Sprechen Singen und Musizieren. Zum<br />

Bewegungsteil gehören auch die Einführungen in die<br />

Epocheninhalte, welche die Kin<strong>de</strong>r im Kreis und aus <strong>de</strong>r<br />

Bewegung heraus gestalten. Rituale sind fester<br />

Bestandteil und dienen <strong>de</strong>r Orientierung und <strong>de</strong>r<br />

Sammlung. Sie sind auch hilfreich, wenn umgebaut wird,<br />

zum Beispiel zu <strong>de</strong>n Schreibstuben <strong>mit</strong> fester<br />

Sitzordnung, die frontal aufgebaut wer<strong>de</strong>n. Zu zweit wird<br />

eingerichtet. Hier muss geplant und organisiert wer<strong>de</strong>n!<br />

Es braucht Sitzkissen, Unterlagen, Material aus <strong>de</strong>n<br />

Schubla<strong>de</strong>n u.s.w. Das kann zu rechten Diskussionen<br />

führen...Die Schreibstubenordnung ist <strong>de</strong>r eigentliche<br />

Lernteil, wo am Heft gearbeitet wird und die Tafel im<br />

Blickfeld steht. Ist dieser Teil been<strong>de</strong>t, wird wie<strong>de</strong>r zur<br />

Tafelrun<strong>de</strong> umgebaut. Es wird einge<strong>de</strong>ckt und fröhlich<br />

gevespert. Die „Spülfee“ zieht dann die Namenskärtchen<br />

<strong>de</strong>s Spül- und Aufräumdienstes, <strong>de</strong>r selbständig seine<br />

Aufgaben erledigt, alle an<strong>de</strong>ren gehen zum Spielen in <strong>de</strong>n<br />

hinteren Hof. Es folgt danach <strong>de</strong>r Fachunterricht.<br />

Der Ausklang<br />

Vielleicht sind für viele Kin<strong>de</strong>r die letzten dreißig Minuten<br />

die wichtigsten <strong>de</strong>s Tages. Der Kreis wird wie<strong>de</strong>r gebaut<br />

und man hält Tagesrückblick. Probleme, aber auch<br />

Schönes, was am Morgen erlebt wur<strong>de</strong>, schil<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>rjenige,<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n hochgeschätzten „Erzählstein“ in <strong>de</strong>r Hand<br />

hält. Lösungen wer<strong>de</strong>n immer gemeinsam gesucht und<br />

stets gefun<strong>de</strong>n.<br />

Das täglich erzählte Märchen, bei <strong>de</strong>m man entspannt auf<br />

<strong>de</strong>m Kissen kuschelt, bil<strong>de</strong>t harmonisieren<strong>de</strong>n Abschluss.<br />

Erste Erfolge?<br />

Nach nunmehr fast einem Jahr kann ich bemerken, dass<br />

die Kin<strong>de</strong>r über eine große Aufmerksamkeitsspanne verfügen<br />

und in <strong>de</strong>n Lernphasen außeror<strong>de</strong>ntlich konzentriert<br />

und still arbeiten können. Die Arbeitsqualität ist sorgfältig,<br />

<strong>de</strong>r Raum und das Mobiliar wer<strong>de</strong>n oft unaufgefor<strong>de</strong>rt<br />

gepflegt, die Kin<strong>de</strong>r gehen in <strong>de</strong>r Regel kooperativ und liebevoll<br />

<strong>mit</strong>einan<strong>de</strong>r um, sie können zuhören, sich differenziert<br />

ausdrücken, spielen fantasievoll und ausdauernd.<br />

Wie es mir dabei ergeht<br />

Als Lehrerin habe ich durch die Kreisform weniger<br />

Abstand. Das Verhältnis zu <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn empfin<strong>de</strong> ich als<br />

näher und wärmer. Der Kreis bietet mir ständig Anregung!<br />

Die Unterrichtsform erscheint mir anspruchsvoller als die<br />

konventionelle. Ich muss flexibler, fantasievoller sein und<br />

vor allem bei <strong>de</strong>n Umbauten wach begleiten, aber auch<br />

gelegentlichen Chaos ertragen können. Der ganze<br />

Morgen lässt an Choreografie <strong>de</strong>nken. Mich persönlich<br />

befriedigt diese Form und die Herausfor<strong>de</strong>rung macht<br />

Spaß. Ich erlebe endlich die Kin<strong>de</strong>r als „abgeholt“.<br />

Elternbeobachtungen<br />

Viele Eltern konnten meine Beobachtungen bestätigen<br />

und erwähnten immer wie<strong>de</strong>r, dass die Kin<strong>de</strong>r gelöst nach<br />

Hause kommen und oft erzählen, dass „wir“ schon alles<br />

geregelt haben.....<br />

Wir haben das “Bewegte <strong>Klasse</strong>nzimmer“ in unserer<br />

Schule nun als Profil und freuen uns auf die nächste erste<br />

<strong>Klasse</strong>. Ich danke allen Unterstützern dafür, dass diese<br />

kleine Pionierarbeit möglich wur<strong>de</strong>!<br />

Ursula Kaltenbach<br />

(<strong>Klasse</strong>nlehrerin 2. <strong>Klasse</strong>)


Ein Plädoyer für <strong>de</strong>n<br />

handwerklich-künstlerischen Unterricht<br />

Die menschlich bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Werte <strong>de</strong>s handwerklich-künstlerischen<br />

Unterrichts sind in zunehmen<strong>de</strong>m Maße aus <strong>de</strong>r<br />

pädagogischen Blickrichtung von großer Be<strong>de</strong>utung.<br />

Immer weniger wer<strong>de</strong>n manuelle Fertigkeiten und handwerkliches<br />

Können gebraucht, in unserer mechanisierten<br />

und automatisierten Produktion <strong>de</strong>s Arbeitslebens, und so<br />

glaubt man, sie auch im Werkunterricht nicht mehr üben<br />

zu müssen. Im Gegensatz zu solchen Bestrebungen hat<br />

Rudolf Steiner immer wie<strong>de</strong>r darauf hingewiesen, dass die<br />

Lernprozesse <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s zuerst vor allem aus <strong>de</strong>r Hand,<br />

<strong>de</strong>m Zugreifen, <strong>de</strong>r Betätigung, <strong>de</strong>m Wollen heraus wachsen<br />

müssten. Weil es <strong>de</strong>r Natur <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s entspricht, das<br />

Denken allmählich aus <strong>de</strong>r Hand in <strong>de</strong>n Kopf hineinwachsen<br />

zu lassen, verspürt das Kind ein elementares<br />

Bedürfnis, alles was irgendwie geht, in <strong>de</strong>n Griff seiner<br />

Hän<strong>de</strong> hereinzubekommen. Deshalb greift es schon früh<br />

<strong>mit</strong> wachsen<strong>de</strong>r Geschicklichkeit nach <strong>de</strong>n Dingen und<br />

lernt in spielerischer, aber schon bald auch in zweckgebun<strong>de</strong>ner<br />

Weise <strong>mit</strong> ihnen umzugehen. In <strong>de</strong>m Ergreifen<br />

<strong>de</strong>r Welt ist in einer ganz <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Tätigsein verbun<strong>de</strong>nen<br />

Weise auch schon das Begreifen, das Denken, <strong>mit</strong> dabei.<br />

So muss die kindliche Beziehung zur "Arbeit" als eine <strong>de</strong>r<br />

wichtigsten Voraussetzungen aller Erziehung betrachtet<br />

wer<strong>de</strong>n. Dabei ist es wichtig alle Seinsbereiche <strong>de</strong>s<br />

Kin<strong>de</strong>s (Denken, Fühlen, Wollen o<strong>de</strong>r Kopf, Herz, Hand) in<br />

gleicher Weise anzusprechen und Einseitigkeiten zu vermei<strong>de</strong>n,<br />

da diese aus <strong>de</strong>m Ganzheitlichen <strong>de</strong>r kindlichen<br />

Erlebniswelt hinausführen. Gera<strong>de</strong> im handwerklichkünstlerischen<br />

Unterricht wird <strong>de</strong>m elementaren Bedürfnis<br />

<strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s Rechnung getragen, zu lernen über <strong>de</strong>n<br />

Willen, in <strong>de</strong>r sicheren Beherrschung von<br />

Arbeitsvollzügen, in einem guten Empfin<strong>de</strong>n für handwerkliches<br />

Geschick und für schöne, <strong>de</strong>m Gebrauch <strong>de</strong>r<br />

entstan<strong>de</strong>nen Werkstücke entsprechen<strong>de</strong> Formen und ein<br />

kritisches Denkverhalten gegenüber <strong>de</strong>r eigenen Tätigkeit<br />

zu veranlagen. Es muss vom Schüler erlebt wer<strong>de</strong>n wie<br />

Denken, Fühlen und Wollen in <strong>de</strong>r handwerklichen Arbeit<br />

zu einer Einheit verschmelzen.<br />

Ein weiterer wichtiger Gesichtspunkt <strong>de</strong>s handwerklichkünstlerischen<br />

Unterrichtes liegt in <strong>de</strong>r Tatsache, dass er<br />

im Gegensatz zur Scheinwelt <strong>de</strong>r Medien und <strong>de</strong>s immer<br />

abstrakter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Lebens unserer Zeit <strong>de</strong>m Kin<strong>de</strong><br />

ursprüngliches, originales Erleben ermöglicht. Es wird ihm<br />

Gelegenheit geboten, <strong>mit</strong> je<strong>de</strong>m Werkzeug und Werkstück<br />

handgreifliche Wirklichkeit zu erleben und zu bewältigen.<br />

Da muss alles Wissen zu einem Können wer<strong>de</strong>n, wodurch<br />

bil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Wirkungen entstehen, die tiefer in <strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Menschen eingreifen, als es die bloße Belehrung vermag.<br />

Hier sind es nicht nur Worte, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r eigenen<br />

Hän<strong>de</strong> Arbeit, die bil<strong>de</strong>nd in das Vermögen und<br />

Unvermögen heranwachsen<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r hineinwirkt. Sie<br />

können sich in <strong>de</strong>r Wahrnehmung, <strong>de</strong>r Hingabe, <strong>de</strong>r<br />

Konzentration, <strong>de</strong>r Sorgfalt und Ausdauer üben, kreative<br />

Kräfte entfalten, die heute so verbreitete Verspieltheit<br />

überwin<strong>de</strong>n und eine soli<strong>de</strong> Einstellung zur Arbeit anstreben.<br />

Wichtiger als das Werkstück sind die Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten die <strong>de</strong>r Schüler erwirbt, die Kräfte die durch<br />

<strong>de</strong>n Arbeitsprozess geschult und geübt wer<strong>de</strong>n. Auf <strong>de</strong>n<br />

Prozess <strong>de</strong>r Arbeit kommt es an und so<strong>mit</strong> ist <strong>de</strong>r Schüler<br />

im handwerklich-künstlerischen Tätigsein das eigentliche<br />

„Werkstück“.<br />

Vor diesem Hintergrund kann während <strong>de</strong>r Schulzeit nicht<br />

die Frage stehen, welcher Unterrichtsstoff muss gelernt<br />

wer<strong>de</strong>n um bestimmte Schulabschlüsse abzulegen, son<strong>de</strong>rn<br />

wie stärke ich das Denken, Fühlen und Wollen da<strong>mit</strong><br />

<strong>de</strong>r Schüler die optimalen Voraussetzungen erlangt einem<br />

ihm gemäßen Schulabschluss zu erreichen!<br />

Christian Scheel (Geschäftsführung)


Eindrücke aus <strong>de</strong>n Praktika<br />

<strong>de</strong>r Oberstufe<br />

Gedanken zum Betriebspraktikum aus <strong>de</strong>r 10.<strong>Klasse</strong><br />

„Mir hat die Arbeit in <strong>de</strong>r Küche und im Service immer<br />

Spaß gemacht und vor allem fand ich die Arbeitsstimmung<br />

immer sehr gut, um <strong>mit</strong> Spaß arbeiten zu können!<br />

Die meisten Mitarbeiter waren immer sehr freundlich und<br />

auch die Chefs hatten immer freundliche Worte für uns.<br />

Doch ich könnte mir diese Arbeit in <strong>de</strong>r Gastronomie nicht<br />

wirklich vorstellen, obwohl es mir sehr viel Spaß gemacht<br />

hat. Doch die Arbeitszeiten sind immer sehr verschie<strong>de</strong>n<br />

und man weiß nie genau, wann man abends fertig ist! Es<br />

richtet sich alles eher nach <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>shalb kann<br />

ich mir das nicht als späteren Beruf vorstellen! Aber so als<br />

Nebenjob o<strong>de</strong>r Praktikum ist es sehr erlebnisreich und<br />

man lernt sehr viel über die Arbeit in <strong>de</strong>r Küche und über<br />

die verschie<strong>de</strong>nsten Menschen! Ich wür<strong>de</strong> es je<strong>de</strong>rzeit<br />

wie<strong>de</strong>r tun!!!“<br />

„Mir hat das Praktikum sehr gut gefallen, obwohl es überhaupt<br />

nicht in meinem Interessenbereich lag! Ich könnte<br />

mir vorstellen, als Nebenjob in <strong>de</strong>r Gastronomie zu arbeiten,<br />

aber als Hauptberuf wäre es nicht mein Wunsch! Vor<br />

allem wegen <strong>de</strong>n Arbeitszeiten, die sich vom einen auf<br />

<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Tag än<strong>de</strong>rn können! Grundsätzlich hat es mir<br />

sehr gut gefallen und ich wür<strong>de</strong> je<strong>de</strong>rzeit wie<strong>de</strong>r ein<br />

Praktikum absolvieren!“<br />

„Ich habe in einem Projektbüro für Events mein Praktikum<br />

absolviert. Meine tägliche Arbeitszeit dauerte von 9.00 bis<br />

17.00 Uhr. Ich habe gemerkt, dass es nicht so leicht wie<br />

die Schule ist, da man von Montag bis Freitag 8 Stun<strong>de</strong>n<br />

sitzen muss. Obwohl es mir sehr gut gefallen hat, bin ich<br />

froh, dass ich noch in die Schule gehe.“<br />

„Mein Praktikum habe ich in einem Kleinla<strong>de</strong>n absolviert.<br />

Während <strong>de</strong>s Praktikums habe ich einen sehr guten<br />

Eindruck über das Arbeiten im Han<strong>de</strong>l bekommen. Es hat<br />

mir sehr gut gefallen aber ich bin <strong>de</strong>r Meinung, dass es ein<br />

sehr anstrengen<strong>de</strong>r, zeitaufwendiger Job ist.“<br />

Gedanken zum Sozialpraktikum aus <strong>de</strong>r 1<strong>1.</strong><strong>Klasse</strong><br />

„In meinem Praktikum habe ich gelernt wie schön es sein<br />

kann, sich um an<strong>de</strong>re Menschen zu kümmern und dass es<br />

Jugendliche in meinem Alter gibt, die eine schreckliche<br />

Vergangenheit hinter sich haben und <strong>mit</strong> <strong>de</strong>n Folgen ewig<br />

kämpfen müssen.“<br />

„Das Sozialpraktikum hat mir sehr viel Spaß bereitet, mir<br />

aber auch in einigen Situationen die Augen geöffnet und<br />

klar gemacht, wie sehr die Vergangenheit mancher<br />

Menschen ihr jetziges Leben beeinflusst und das manche<br />

Menschen ein größeres „Päckchen“ <strong>mit</strong> sich tragen als<br />

man vielleicht von ihnen <strong>de</strong>nkt.“<br />

„Das Praktikum war eine sehr interessante Erfahrung für<br />

mich und hat mir ein an<strong>de</strong>res Bild von <strong>de</strong>n Behin<strong>de</strong>rten<br />

gezeigt. Meine negative Einstellung zu <strong>de</strong>r Betreuerarbeit<br />

wur<strong>de</strong> positiv!“<br />

„Das Sozialpraktikum war für mich die größte Erfahrung!<br />

Man wird schnell und einfach in die Gemeinschaft aufgenommen<br />

und lernt das Wesen <strong>de</strong>r Menschen auf eine<br />

an<strong>de</strong>re Art kennen.“<br />

„Durch dieses Praktikum lernt man seine eigenen Grenzen<br />

kennen! Jetzt weiß ich erst zu schätzen was Gesundheit<br />

be<strong>de</strong>utet.“<br />

„Im Praktikum durfte ich feststellen, dass die Betreuten<br />

freundlich, offen und liebenswürdig sind und ich habe<br />

gelernt, dass man an je<strong>de</strong>m dieser Menschen was ganz<br />

Eigenes und Großartiges ent<strong>de</strong>cken kann, wenn man sich<br />

erstmal auf sie eingelassen hat.“<br />

Termine<br />

Ferienplan für das Schuljahr 2006/07<br />

Ferien <strong>1.</strong> Ferientag letzter Ferientag<br />

Herbst 30.10.06 10.1<strong>1.</strong>06<br />

Weihnachten 22.12.06 05.0<strong>1.</strong>07<br />

Fastnacht 19.02.07 26.02.07<br />

Ostern 02.04.07 13.04.07<br />

Pfingsten 29.05.07 08.06.07<br />

Sommer 26.07.07 07.09.07<br />

Freitag, <strong>de</strong>r 18.05.2007 Brückentag (schulfrei)<br />

Samstag ist die Teilnahme an Schulveranstal-tungen<br />

für alle Schüler verpflichtend!<br />

PPrraakkttiikkaa d<strong>de</strong>err OObbeerrssttuuffee::<br />

Landwirtschaftspraktikum 9.Kl.<br />

07.05. bis 25.05.2007<br />

Betriebspraktikum 10.Kl.<br />

19.03. bis 30.03.2007<br />

Feldmessen 10.Kl.<br />

14.05. bis 25.05.2007<br />

Sozialpraktikum 1<strong>1.</strong>Kl.<br />

07.05. bis 25.05.2007<br />

WWiinntteerrssppoorrttttaagg 1166..0022..22000077<br />

Jahresfeier 06/07 23.06.2007<br />

Burghof 14.00 bis 17.00


Das Lehrerkollegium 2006/07

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