Umwelt- und Hydrogeologie Dipl.-Geol. Veronika Steinberg ...
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<strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hydrogeologie</strong> <strong>Dipl</strong>.-<strong>Geol</strong>. <strong>Veronika</strong> <strong>Steinberg</strong><br />
Altlasten / <strong>Umwelt</strong>schadstoffe Beratende <strong>Geol</strong>ogin BDG<br />
aktuelle Schadensfälle Hauptstr. 43<br />
- im Boden 47929 Grefrath<br />
- im Wasser Tel.: 02158 – 912696 Fax 912 698<br />
- im Gebäude www.steinberg-umwelt.de<br />
Gutachten<br />
zu den Boden- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasserverhältnissen,<br />
B-Plan-Gebiet Nr.16 „Östlich auf dem Kuckuck“,<br />
Wachtendonk-Wankum<br />
Gutachten Nr. VS 09.09.10<br />
erstellt am 05.10.2009<br />
im Auftrag von:<br />
VOBA Wohnbau GmbH<br />
Postfach 10 05 13<br />
47565 Goch<br />
Sparkasse Krefeld BLZ 320 500 00 Konto 200 2616 * USt.IDNr. DE 157624640
<strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hydrogeologie</strong> <strong>Dipl</strong>.-<strong>Geol</strong>. <strong>Veronika</strong> <strong>Steinberg</strong><br />
Altlasten / <strong>Umwelt</strong>schadstoffe Beratende <strong>Geol</strong>ogin BDG<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Vorgang 3<br />
2 Geographischer <strong>und</strong> geologischer Überblick 4<br />
3 Durchgeführte Untersuchungen 5<br />
4 Untersuchungsergebnisse 5<br />
4.1 Bodenaufbau 5<br />
4.2 Gr<strong>und</strong>wasser 6<br />
4.3 Bodenkennwerte 6<br />
4.3.1 Bodengruppen nach DIN 18196 6<br />
4.3.2 Bodenklassen nach DIN 18300 7<br />
4.3.3 Bodenmechanische Kennwerte 7<br />
5 Gründung 8<br />
6 Charakterisierung der Böden 10<br />
7 Zusammenfassung 11<br />
Anlagen<br />
Anlage 1 Lageplan, M 1 : 20.000<br />
Anlage 2 Lageplan der Bohrungen, M 1 : 1000<br />
Anlage 3 Schichtenverzeichnisse <strong>und</strong> Bohrprofile der Rammkernbohrungen<br />
Anlage 4 Schematischer Profilschnitt<br />
Anlage 5 Nivellement<br />
Gutachten Nr. VS 09.09.10 Seite 2<br />
Seite
<strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hydrogeologie</strong> <strong>Dipl</strong>.-<strong>Geol</strong>. <strong>Veronika</strong> <strong>Steinberg</strong><br />
Altlasten / <strong>Umwelt</strong>schadstoffe Beratende <strong>Geol</strong>ogin BDG<br />
aktuelle Schadensfälle Hauptstr. 43<br />
- im Boden 47929 Grefrath<br />
- im Wasser Tel.: 02158 – 912696 Fax 912 698<br />
- im Gebäude www.steinberg-umwelt.de<br />
<strong>Dipl</strong>.-<strong>Geol</strong>. V.<strong>Steinberg</strong> . Hauptstr. 43 . 47929 Grefrath<br />
VOBA Wohnbau GmbH Grefrath, 05.10.2009<br />
Postfach 10 05 13<br />
47565 Goch<br />
1 Vorgang<br />
Gutachten<br />
zu den Boden- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasserverhältnissen,<br />
B-Plan-Gebiet Nr.16 „Östlich auf dem Kuckuck“,<br />
Wachtendonk-Wankum<br />
Gutachten Nr. VS 09.09.10<br />
Die VOBA Wohnbau GmbH, Goch, plant die Umnutzung der bislang landwirtschaftlich<br />
genutzten Flächen östlich von Wankum. Die aktuelle Planung des B-Plan-Entwurfs Nr. 16<br />
„Östlich auf dem Kuckuck“ sieht die Parzellierung der Ackerflächen zur Ausweisung eines<br />
Wohngebietes für Einfamilienhäuser sowie einen Einkaufsmarkt zur Nahversorgung vor.<br />
Um Planungssicherheit zu haben, wurde unser Büro von der VOBA Wohnbau GmbH<br />
beauftragt, das Gr<strong>und</strong>stück hinsichtlich gründungstechnischer Anforderungen sowie<br />
möglicher Auffüllungen zu untersuchen. Eine historische Recherche zu den Ackerflächen<br />
war nicht Auftragsgegenstand.<br />
Sparkasse Krefeld BLZ 320 500 00 Konto 200 2616 * USt.IDNr. DE 157624640
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2 Geographischer <strong>und</strong> geologischer Überblick<br />
Das zu untersuchende Gr<strong>und</strong>stück liegt in Wankum, Gemeinde Wachtendonk, östlich des<br />
bestehenden Wohngebietes <strong>und</strong> südlich der Wachtendonker Straße L 140. Der zu<br />
untersuchende Bereich der Flur 9, Flurstücke 113, 62 <strong>und</strong> 107 (anteilig) gehört zum Gebiet<br />
des Bebauungsplans Nr. 16 „Östlich Auf dem Kuckuck“(Entwurf).<br />
Es handelt sich durchweg um bisher landwirtschaftlich genutzte Flächen. Nach Osten <strong>und</strong><br />
Süden schließen sich weitere Ackerflächen an. Im Westen befinden sich die Wohnhäuser<br />
entlang der Marienstraße. Im Nordosten befindet sich ein größeres Regenrückhaltebecken.<br />
Der Dorfbach durchschneidet das neue Baugebiet etwa von Westen nach Osten.<br />
Das zu untersuchende Gr<strong>und</strong>stück unterteilt sich in eine nordwestliche Teilfläche, die als<br />
Standort für einen Nahversorgungsmarkt vorgesehen ist, <strong>und</strong> die östlich <strong>und</strong> südlich<br />
liegenden Gr<strong>und</strong>stücksteile für die Wohnbebauung. Im Südosten ist als Begrenzung des<br />
Neubaugebietes eine Versickerungszone für anfallendes Oberflächenwasser vorgesehen.<br />
Erschlossen wird das Wohngebiet über eine etwa mittig geführte neue Straße von der L 140/<br />
Wachtendonker Straße aus.<br />
Die überplanten Flächen weisen Geländehöhen zwischen 32,7 mNN im Norden, knapp<br />
40,0 mNN an der Südwestgrenze <strong>und</strong> 35,5 mNN an der Südostgrenze auf. Der Dorfbach<br />
liegt etwa bei 33,0 mNN bis 32,0 mNN. Insgesamt weist das Gelände ein leichtes Gefälle<br />
nach Osten bzw. Südosten bzw. Nordosten, also Richtung Dorfbach auf.<br />
Laut <strong>Geol</strong>ogischer Karte von Nordrhein-Westfalen, M 1 : 100 000, Blatt C 4702 Krefeld,<br />
verläuft am östlichen Ortsrand von Wankum die Grenze zwischen der sogen. Jüngeren<br />
Hauptterrasse <strong>und</strong> der geologisch jüngeren Unteren Mittelterrasse. Demnach stehen im<br />
Westen des Untersuchungsgebietes Lößlehme über sandigen Kiesen, im Osten Flugsande<br />
über den Mittel-Terrassensedimenten des Rheins an. Die äolisch gebildeten Feinsande <strong>und</strong><br />
sandigen Schluffe haben eine Mächtigkeit von etwa 2 m. Die Ablagerungen der Unteren<br />
Mittelterrassen sind überwiegend mittel- <strong>und</strong> grobsandig sowie schwach kiesig ausgebildet.<br />
Es können Driftblöcke auftreten.<br />
Hydrogeologisch bilden die Terrassensedimente das obere Gr<strong>und</strong>wasserstockwerk. Bei den<br />
Untersuchungen Ende September 2009 wurde das Gr<strong>und</strong>wasser bei Bohrendteufen von<br />
max. 4,0 m in der RKB 1 r<strong>und</strong> 1,4 m (entspricht etwa 31,7 mNN) bis mehr als 2 m unter<br />
Geländeoberkante – je nach Geländemorphologie – erbohrt. Im nördlichen Teil des Baugebietes<br />
besteht durchweg ein geringer Flurabstand. Im westlichen <strong>und</strong> südlichen Teil kann<br />
der Flurabstand bis zu 3 m <strong>und</strong> mehr betragen. Die generelle Gr<strong>und</strong>wasserfließrichtung ist<br />
Nordost bis Ost in Richtung Nette. Der Dorfbach hat offensichtlich für das Gebiet auch lokal<br />
Vorflutfunktion zur Nette.<br />
Das untersuchte Gr<strong>und</strong>stück befindet sich nicht in einer Wasserschutzzone.<br />
Die Karte der Erdbebenzonen <strong>und</strong> geologischen Untergr<strong>und</strong>klassen NRW (M 1 : 350.000)<br />
weist den Bereich Wankum als Gebiet S innerhalb der Erdbebenzone 1 aus.<br />
Die geologisch-geographische Lage entspricht der Baugr<strong>und</strong>klasse C.<br />
Gutachten Nr. VS 09.09.10 Seite 4
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3 Durchgeführte Untersuchungen<br />
Die Untersuchungen zu den Bodenverhältnissen erfolgten am 21.09.2009. Insgesamt<br />
wurden neun Rammkernbohrungen (RKB) DN 60/50 mm mit Endteufen von max. 4 m sowie<br />
zwei Rammsondierungen mit mittelschwerer Rammsonde mit 4 m <strong>und</strong> 5 m Endteufe niedergebracht.<br />
Die RKB 8 zur Kontrolle von Auffüllungen im Oberboden (vgl. RKB 9) wurde nur<br />
bis 1,0 m Tiefe ausgeführt. Aus dem Bohrgut wurden insgesamt 6 Proben zur Rückstellung<br />
entnommen. Sie können ggf. für Sieb-/Schlämmuntersuchungen genutzt werden.<br />
Die Bohransatzpunkte wurden auf Gr<strong>und</strong>lage der uns übersandten Planunterlagen in etwa<br />
gleichmäßig über das Gelände verteilt festgelegt. Interessant war insbesondere der<br />
Nahbereich zum Dorfbach wegen möglicher Torflagen. Die Lage der Rammkernbohrungen<br />
ist auf dem Lageplan (Anlage 2) verzeichnet. Die Schichtenaufnahme erfolgte durch den<br />
Gutachter vor Ort. Die erbohrten Schichten können den Schichtenverzeichnissen<br />
entnommen werden <strong>und</strong> sind zudem zeichnerisch in Form von Bohrprofilen beigefügt<br />
(Anlage 3). Die Schichtenfolge aus den Bohrungen RKB 1, 4, 8 <strong>und</strong> RKB 7 ist in Form eines<br />
schematischen Profilschnitts in der Anlage 4 dargestellt.<br />
Alle Ansatzpunkte wurden nach Lage <strong>und</strong> Höhe eingemessen (Anlage 5). Als Höhenbezug<br />
diente die Sohle des Regenwasserzulaufs in den Dorfbach (Dorfbeek) mit 32,95 mNN.<br />
4 Untersuchungsergebnisse<br />
4.1 Bodenaufbau<br />
Die Rammkernbohrungen RKB 1 <strong>und</strong> RKB 2 im nördlichen Plangebiet mit Wiesen- bzw.<br />
Weidenutzung erschlossen unter dem humosen feinsandig-schluffigem Oberboden<br />
Feinsande bis in eine Tiefe von 1,6 m. Darunter schließen sich mitteldicht bis überwiegend<br />
dicht gelagerte, schwach feinkiesige, fein- bis grobsandige Mittelsande bis 3,6 m unter<br />
Gelände an. Diesen folgen bis zur Bohrendteufe von 4 m mitteldicht gelagerte gleichkörnige<br />
graue glimmerreiche Feinsande, die möglicherweise dem Tertiär zuzurechnen sind.<br />
Das Gr<strong>und</strong>wasser wurde im nördlichen Teilgebiet bereits bei 1,4 m unter Gelände, also etwa<br />
bei 31,70 mNN erbohrt. Hierbei handelt es sich aktuell um witterungsbedingt tiefe<br />
Gr<strong>und</strong>wasserstände.<br />
Im südlichen Teilgebiet, getrennt durch den von Westen durch das Ortszentrum<br />
zufließenden Dorfbach, gibt es ein stärkeres Geländerelief. Die Rammkernbohrungen<br />
RKB 3, 4 <strong>und</strong> 5, nahe des Baches, zeigen ebenfalls unter dem humosen bis schwach<br />
humosen feinsandig-schluffigem Mutterboden Feinsande bis etwa 3,4 m unter Gelände.<br />
Darunter folgen fein- bis mittelkiesige Mittelsande, die teils auch lagenweise schwach<br />
schluffig sind. In RKB 5 folgt unter 20 cm grobsandigem Kies ab 3,7 m unter Gelände ein<br />
grauer, feinsandiger glimmerhaltiger Schluff, der mit hoher Wahrscheinlichkeit ebenfalls dem<br />
Tertiär zuzurechnen ist.<br />
Bei den Bohrungen RKB 6, 7, 8 <strong>und</strong> RKB 9 im höheren Geländeteil des südlichen Teilgebietes<br />
wurden ebenfalls unter der feinsandig-schluffigen oberen Bodenschicht Feinsande<br />
<strong>und</strong> Fein- bis Mittelsande bis etwa 3,0 m unter Gelände aufgeschlossen. In RKB 6 wurden<br />
unter den Feinsanden wiederum tonige Schluffe bis zur Bohrendteufe, in den übrigen<br />
Bohrungen schwach feinkiesige, grobsandige Mittelsande angetroffen. Auch die Bohrung 6<br />
liegt, wie die Bohrungen 4 <strong>und</strong> 5, wohl noch im Bereich der Jüngeren Hauptterrasse.<br />
Gutachten Nr. VS 09.09.10 Seite 5
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Der in der Anlage 4 dargestellte schematische Profilschnitt stellt eine lineare Interpolation<br />
zwischen den Bohrprofilen der RKB 1, 4 <strong>und</strong> RKB 7 dar. Die natürlichen geologischen<br />
Gegebenheiten können im Detail von den Darstellungen im Profilschnitt abweichen.<br />
4.2 Gr<strong>und</strong>wasser<br />
Das Gr<strong>und</strong>wasser wurde zum Zeitpunkt der Geländeuntersuchungen Ende September 2009<br />
bei Endteufen von max. 4,0 m uGOK in Abhängigkeit von der vorhanden Geländemorphologie<br />
bei etwa 1,1 m bis mehr als 3 m unter Gelände erbohrt.<br />
Nach den uns vorliegenden Daten können im Untersuchungsbereich Gr<strong>und</strong>wasserhöchststände<br />
von 33,0 mNN (Okt. 73) bis 34,0 mNN (sehr hoher Gr<strong>und</strong>wasserstand Okt 63)<br />
auftreten. Als höchster Gr<strong>und</strong>wasserstand (HGW) sollte demnach ein Gr<strong>und</strong>wasserstand<br />
von 34,0 mNN angenommen werden.<br />
Als Bemessungswasserstand sollte aus gutachterlicher Sicht der HGW von 34,0 mNN zzgl.<br />
Sicherheitszuschlag für den Kapillarraum von 0,3 m, also 34,3 mNN angesetzt werden.<br />
Bei hohen Gr<strong>und</strong>wasserständen können aufgr<strong>und</strong> der eingeschalteten bindigen Schichten<br />
<strong>und</strong> der mehr oder weniger bindigen Deckschichten (Schluffhorizonte) in Teilbereichen der<br />
Untersuchungsgr<strong>und</strong>stücke teilgespannte Gr<strong>und</strong>wasserverhältnisse auftreten. Der nördliche<br />
Gr<strong>und</strong>stücksteil des B-Plan-Gebietes stellt eine stark überflutungsgefährdete Fläche dar.<br />
Hier liegen die Geländehöhen in etwa im Niveau der häufig anzutreffenden mittleren<br />
Gr<strong>und</strong>wasserstände.<br />
Die generelle Gr<strong>und</strong>wasserfließrichtung ist nach Nordosten zur Nette/Niers gerichtet. Das<br />
Gr<strong>und</strong>stück befindet sich nicht in einer Wasserschutzzone.<br />
4.3 Bodenkennwerte<br />
4.3.1 Bodengruppen nach DIN 18196<br />
Die erbohrten Bodenschichten können nach DIN 18196 wie folgt klassifiziert werden:<br />
Mutterboden:<br />
Feinsand, Schluff, humos OH<br />
Auffüllungen:<br />
Schluff/ Sand,<br />
mit Fremdbestandteilen (Asche/ Ziegelbruch) A<br />
Sedimente:<br />
Schluff, feinsandig, tonig UL<br />
Feinsand SE<br />
Terrassensedimente:<br />
Mittelsand, feinsandig, grobsandig, kiesig SW<br />
Gutachten Nr. VS 09.09.10 Seite 6
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4.3.2 Bodenklassen nach DIN 18300<br />
Die während der Sondierarbeiten angetroffenen Schichten sind nach DIN 18300 folgenden<br />
Bodenklassen zuzuordnen:<br />
Mutterboden:<br />
Feinsand, humos bis schwach humos, schluffig<br />
Lagerung: locker Bodenklasse 1<br />
Auffüllungen:<br />
Schluff/ Sand, mit Fremdbestandteilen (Asche/ Ziegelbruch)<br />
Konsistenz: weich/ Lagerung: locker Bodenklasse 3 - 4 (2)<br />
Sedimente:<br />
Schluff, feinsandig, tonig Bodenklasse 4<br />
Konsistenz: steif bis weich vernässt 2<br />
Feinsand<br />
Lagerung: mitteldicht bis dicht Bodenklasse 3<br />
Terrassensedimente:<br />
Mittelsand, feinsandig, grobsandig, schwach kiesig<br />
Lagerung: mitteldicht bis dicht Bodenklasse 3<br />
Bei der geplanten Bebauung der Gr<strong>und</strong>stücke mit Einfamilienhäusern fallen beim Aushub<br />
Mutterböden der Bodenklasse 1, bindige Böden der Bodenklassen 4 (ggf. auch 2) sowie<br />
rollige Böden der Bodenklasse 3 an. In sehr untergeordnetem Umfang können anthropogen<br />
beeinflusste Böden mit geringen Fremdbeimengungen wie Ziegelbruch <strong>und</strong> Asche<br />
(Auffüllungen) vorkommen (ländl. Wegebau).<br />
4.3.3 Bodenmechanische Kennwerte<br />
Nachfolgend sind die bodenmechanischen Kennwerte für die unterhalb der Gründungsebene<br />
angetroffenen Schichten aufgeführt. Die angegebenen Werte stellen Erfahrungswerte<br />
dar.<br />
Bodenmechanische Kennwerte:<br />
Bodenart Reibungs- Kohäsion Steifemodul Wichte Auftrieb<br />
winkel ϕ ° c (kN/m²) E s (MN/m²) γf (kN/m³) γ´(kN/m³)<br />
Schluff, feinsandig,<br />
tonig 26-31 10-30 8-15 19-20 11<br />
Feinsand 30-34 0 10-50 16-18 10<br />
Mittelsand, fein-/<br />
grobsandig, kiesig 35-37 0 80-150 19-21 11<br />
Gutachten Nr. VS 09.09.10 Seite 7
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Die oberflächennahen humosen bis schwach humosen Feinsande <strong>und</strong> Schluffe sind als<br />
Baugr<strong>und</strong> nur bedingt geeignet. Sie weisen nur bei mind. steifer Konsistenz eine normale<br />
Scherfestigkeit auf. Im aufgeweichten Zustand ist diese jedoch stark vermindert.<br />
Die meist schwach kiesigen Sande der Terrassensedimente sind bei mindestens<br />
mitteldichter Lagerung als Baugr<strong>und</strong> gut geeignet. Die lokal aufgeschlossenen mitteldicht bis<br />
teils dicht gelagerten Feinsande sind, in Abhängigkeit vom Wassergehalt, als Baugr<strong>und</strong><br />
gr<strong>und</strong>sätzlich geeignet. Feinsande neigen allerdings in Hanglagen oder an<br />
Baugrubenböschungen bei Wasserzutritt zum Ausfließen. Baugrubenböschungen sind<br />
daher sowohl gegen Wasserzutritt als auch gegen Austrocknen zu schützen.<br />
5 Gründung<br />
Humose Schichten wie z.B. der Mutterboden müssen unterhalb der zukünftigen Bebauung<br />
vollständig entfernt <strong>und</strong> ggf. seitlich in Mieten bis max. 1,3 m Höhe <strong>und</strong> 3 m Breite gelagert<br />
werden.<br />
Höhenkoten <strong>und</strong> Last- oder F<strong>und</strong>amentpläne zu den Bauvorhaben liegen uns derzeit nicht<br />
vor. Die folgenden Höhenangaben beruhen auf der Annahme, dass sich die zukünftigen<br />
Erdgeschosshöhen (OKFF-Höhen) an dem vorhandenen Geländeniveau orientieren werden.<br />
Bei unterkellerter Bauweise kann bei einer Kellerhöhe von 2,4 m zzgl. Bodenplatte <strong>und</strong><br />
Streifenf<strong>und</strong>ament eine Gründungstiefe von etwa 3,0 m angenommen werden. Damit läge<br />
das Gründungsniveau für Keller im westlichen <strong>und</strong> südlichen Geländeteil in den feinsandigen<br />
bzw. sandig-kiesigen Sedimenten etwa im Bereich des Bemessungswasserstandes.<br />
Im nördlichen Geländeteil müsste das Gelände für eine dauerhaft hochwasserfreie<br />
Gründung in jedem Fall aufgehöht werden.<br />
Im mittleren Geländebereich beiderseits des Dorfbaches liegt das aktuelle Gelände im<br />
Niveau des Bemessungswasserstandes bzw. nur knapp darüber. Auch hier müssten ggf.<br />
Geländeaufhöhungen erfolgen. Keller sollten hier nicht vorgesehen werden bzw. nur als<br />
weiße Wanne.<br />
Für das Gründungsplanum kann gemäß DIN 1054:2005-01 für setzungsempfindliche<br />
Bauwerke bei mitteldichter Lagerung der feinsandigen bzw. sandig-kiesigen Sedimente ein<br />
aufnehmbarer Sohldruck σzul. [kN/m²] von<br />
Einbindetiefe F<strong>und</strong>amentbreite<br />
0,5 m 1,0 m 1,5 m 2,0 m<br />
0,5 m 200 300 330 280<br />
1,0 m 270 370 360 310<br />
1,5 m 340 440 390 340<br />
2,0 m 400 500 420 360<br />
zugr<strong>und</strong>e gelegt werden. Zwischenwerte können geradlinig interpoliert werden.<br />
Bei mittiger Auslastung können Rohbausetzungen von ca. 1-2 cm auftreten.<br />
Gutachten Nr. VS 09.09.10 Seite 8
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Bei unterkellerter Bauweise kann die Gründung auf Streifenf<strong>und</strong>amenten oder alternativ auf<br />
einer Gründungsplatte vorgenommen werden. Aus gutachterlicher Sicht sollte das<br />
Gründungsniveau im Bereich der sandigen, gut tragfähigen Sedimente liegen. Durch eine<br />
Gründung auf Streifenf<strong>und</strong>amenten wäre nur ein vergleichsweise geringer Mehraushub<br />
notwendig. Zudem entfallen Maßnahmen zum Bodenaustausch bzw. zur Bodenverbesserung,<br />
die bei einer Plattengründung vorzusehen wären.<br />
Bei einem Bemessungswasserstand von 34,3 mNN ist aus gutachterlicher Sicht in den tiefer<br />
liegenden Geländebereichen bei Ausführung von Kellern neben einer Abdichtung der Keller<br />
gegen drückendes Wasser nach DIN 18195-6 auch eine Sicherung gegen Auftrieb sowie<br />
eine druckdichte Ausführung sämtlicher Hausanschlüsse vorzusehen.<br />
Bei hohen Gr<strong>und</strong>wasserständen während der Tiefbaumaßnahmen sowie generell im nördlichen<br />
<strong>und</strong> mittleren Geländeteil können Wasserhaltungsmaßnahmen erforderlich werden.<br />
Bei nicht unterkellerter Bauweise <strong>und</strong> frostfreier Gründung ergibt sich eine Gründungstiefe<br />
von r<strong>und</strong> 0,8 m zzgl. Bodenplatte. Damit läge das Gründungsniveau noch knapp in den<br />
überwiegend feinsandig-bindigen Schichten. Hier sollte ggf. über eine Bodenverbesserung<br />
durch geringfügiges Tieferausschachten oder über Bodenpolster nachgedacht werden.<br />
Für das Gründungsplanum in den mehr bindigen Sedimenten kann gemäß<br />
DIN 1054:2005-01 für setzungsempfindliche Bauwerke bei mind. steifer Konsistenz mit<br />
einem vorläufigen, aufnehmbaren Sohldruck kN/m² von<br />
Einbindetiefe F<strong>und</strong>amentbreite<br />
0,5 bis 2,0 m<br />
0,5 m 150<br />
1,0 m 180<br />
1,5 m 220<br />
2,0 m 250<br />
gerechnet werden. Zwischenwerte können geradlinig interpoliert werden.<br />
Bei mittiger Auslastung können Rohbausetzungen von ca. 1-3 cm auftreten. Bei aufgeweichtem<br />
Schluff in der Bauphase reduzieren sich die Werte auf etwa 100 kN/m².<br />
Die Gründung kann auf Streifenf<strong>und</strong>amenten oder alternativ auf einer Gründungsplatte<br />
vorgenommen werden. Bei Plattengründung sollten die Tragwerkslasten über eine<br />
rechnerisch nachgewiesene Bewehrung abgetragen werden. In den übrigen Bereichen kann<br />
konstruktiv bewehrt werden.<br />
Bei der Gründung im Schluff ist voraussichtlich eine Baugr<strong>und</strong>verbesserung erforderlich. Bei<br />
vermehrtem Wasserzutritt aufgr<strong>und</strong> ungünstiger Witterung kann sich die Zone des feuchten,<br />
aufgeweichten Bodens erhöhen, so dass im Planumsniveau bindige Schichten mit weicher<br />
Konsistenz auftreten. Sofern weiche bis breiige Schichten angetroffen werden, sollten diese<br />
tiefer ausgehoben <strong>und</strong> durch Magerbeton ersetzt werden. Alternativ ist das Eindrücken von<br />
grobkörnigem, kantigem Material möglich. Bei der Wahl einer Plattengründung mit<br />
Frostschutzschürzen sollte der bindige Boden unterhalb der Bodenplatte in einer Mächtigkeit<br />
von mind. 0,3 - 0,5 m durch lagenweise zu verdichtenden Kiessand o.ä. ersetzt werden.<br />
Gutachten Nr. VS 09.09.10 Seite 9
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Bei allen Erdarbeiten im Schluff bzw. schluffigen Feinsand ist rückschreitend <strong>und</strong> nur<br />
abschnittsweise zu arbeiten. Die Aushubarbeiten für die Gebäudegründung sind mit Geräten<br />
ohne Reißwerkzeug vorzunehmen. Beim Einbau von grobkörnigem, kantigem Material darf<br />
nur statisch verdichtet werden. Ein Befahren der bindigen Schichten mit Baufahrzeugen ist<br />
zu vermeiden. Freigelegter Schluff ist durch geeignete Maßnahmen, wie z.B. Überdeckung<br />
mit ca. 0,2 m mächtigem Kiessand, zu schützen.<br />
Im Bereich der Wiese/Weide im nördlichen Geländebereich bestehen hinsichtlich des<br />
Bemessungswasserstandes Massendefizite. Diese können ggf. - sofern bautechnisch<br />
möglich - durch Umlagerung von Bodenaushub aus den südwestlichen Bauvorhaben<br />
ausgeglichen werden. Bindige Böden oder sehr gleichkörnige Feinsande sind zum<br />
Wiedereinbau nur bedingt geeignet. Feinsande können ggf. durch Grobanteil verbessert<br />
werden. Sand-Kies-Gemische sind für den Ausgleich von Massendefiziten gut geeignet.<br />
Die Baugrubenböschungen können in den bindigen Schichten bei mind. steifer Konsistenz<br />
oberhalb des Gr<strong>und</strong>wassers mit einer Neigung von bis zu 60° hergestellt werden. Ansonsten<br />
ist ein Böschungswinkel von 45° anzusetzen. Die Ber men gemäß DIN 4124 müssen<br />
beachtet werden. Während der Bauphase sollten insbesondere die Grubenböschungen<br />
gegen Zutritt von Regen- <strong>und</strong> Oberflächenwasser sowie ggf. gegen Frost geschützt werden.<br />
Werden in der Bauphase andere als die bei den Sondierbohrungen erbohrten Schichten<br />
angetroffen, ist der Bodengutachter zu verständigen. Zum Zeitpunkt der Erdarbeiten sollte<br />
zur Überprüfung der Baugr<strong>und</strong>verhältnisse sowie zur Abnahme der Gründungsebenen ggf.<br />
der Bodengutachter hinzugezogen werden.<br />
6 Charakterisierung der Böden<br />
Bei den erbohrten Schichten im B-Plan-Gebiet handelt es sich zum einen um Gr<strong>und</strong>wasser<br />
beeinflusste Böden (nördlicher <strong>und</strong> mittlerer Geländeteil), zum anderen um fruchtbare<br />
sandige Lößlehmböden in Hanglage. Sie gehören weitestgehend zum Naturraum Straelener<br />
Terrassenplatte bzw. Krefeld-Kempener-Platte im Bereich des Viersener Sprunges. Hierbei<br />
handelt es sich um die gegenüber der Venloer Scholle gehobene <strong>und</strong> nach Osten<br />
eingekippte Krefelder Scholle. Den tektonisch herausgehobenen westlichen Rand bildet der<br />
Walbeck-Viersener Höhenzug. Im Bereich des Höhenzuges sind die kiesigen Maas-Rhein-<br />
Hauptterrassensedimente <strong>und</strong> die tertiären Ablagerungen herausgehoben <strong>und</strong> stehen<br />
teilweise knapp unter der Geländeoberfläche an.<br />
Am westlichen Höhenrand der nach Osten geneigten Platte entspringen in der Wankumer<br />
Heide östlich Herongen als Entwässerungsgräben oder Schichtquellen auf den weniger gut<br />
durchlässigen tertiären Meeressanden (Schluffe, Feinsande, teilweise auch tonig) die zur<br />
Nette <strong>und</strong> Niers entwässernden Bäche Aerbecker Bach <strong>und</strong> Dorfbeek. Die Dorfbeek fließt<br />
durch den Ortskern Wankum, der Aerbecker Bach südlich daran vorbei. Beide Bäche führen<br />
durch das vergleichsweise große Einzugsgebiet auch in trockenen Jahren ausreichend<br />
Wasser.<br />
Gutachten Nr. VS 09.09.10 Seite 10
<strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hydrogeologie</strong> <strong>Dipl</strong>.-<strong>Geol</strong>. <strong>Veronika</strong> <strong>Steinberg</strong><br />
Altlasten / <strong>Umwelt</strong>schadstoffe Beratende <strong>Geol</strong>ogin BDG<br />
Nach der Karte der schutzwürdigen Böden (Auskunftssystem BK50, <strong>Geol</strong>ogischer Dienst<br />
Krefeld, 2004) sind die Böden östlich der Ortslage von Wankum keiner Schutzstufe<br />
zugeordnet. Die hier vorkommenden Bodentypen haben im Umfeld eine größere Verbreitung<br />
Die Böden in Hanglage sind als L4502_B641 sw_ff mit Schutzstufe 0 eingetragen. Es<br />
handelt sich hierbei um typische Braunerden mit mittleren Wertzahlen der Bodenschätzung.<br />
Die Braunerden bestehen aus 30 - 50 cm schluffigem bis schwach schluffigem, schwach<br />
humosem Sand, schluffig-lehmigem <strong>und</strong> lehmigem Sand über 40 - 70 cm schluffigem Sand<br />
<strong>und</strong> schluffig-lehmigem Sand aus Sandlöß über schwach tonigem, kiesigem Sand: Sie<br />
haben sich aus Sandlöß des Jungpleistozäns gebildet. Die klassifizierte Feldkapazität ist<br />
gering, die klassifizierte Luftkapazität ist hoch. Die klassifizierte Kationenaustauschkapazität<br />
ist als mittel einzustufen, die gesättigte Wasserleitfähigkeit ist hoch. Die Erodierbarkeit des<br />
Oberbodens ist hoch.<br />
Die Böden der morphologisch niedrig liegenden Flächen (Aue) sind gemäß Kartierung<br />
des <strong>Geol</strong>ogischen Dienstes als L4502_G721GW2 bezeichnet <strong>und</strong> damit als typischer Gley<br />
anzusprechen. Sie bestehen aus 40-80 cm schwach lehmigem Sand <strong>und</strong> lehmigem Sand<br />
aus Hochflutablagerungen des Holozän über kiesigem Grob- <strong>und</strong> Mittelsand aus<br />
Terrassenablagerungen. Die Zuordnung zur Gr<strong>und</strong>wasserstufe (GW) 2 besagt, dass der<br />
mittlere Gr<strong>und</strong>wasserschwankungsbereich 40-80 cm beträgt. Die mechanische Belastbarkeit<br />
des Gley-Bodens ist als sehr gering anzusehen.<br />
Gr<strong>und</strong>sätzlich gilt, dass gr<strong>und</strong>wassernahe Böden möglichst geschont werden sollten, um<br />
gewässerbegleitende natürliche oder naturnahe Auenfunktionen zu ermöglichen.<br />
Für die Bemessung von Versickerungseinrichtungen kann für die Schluffe <strong>und</strong> Sandschluffe<br />
mit einem kf-Wert von 1 x 10 -7 m/s gerechnet werden. Eine direkte dauerhafte Versickerung<br />
ist damit –ohne Zusatzmaßnahmen– praktisch ausgeschlossen. Für die unter den Schluffen/<br />
Sandschluffen anstehenden Feinsande ist ein kf-Wert von 1 x 10 -5 m/s anzusetzen. Damit ist<br />
eine Versickerung in diese Sedimente gut möglich, sofern ein ausreichender Abstand zum<br />
mittleren hohen Gr<strong>und</strong>wasserstand von etwa 33,0 mNN besteht. Im nördlichen Teilbereich<br />
ist unter diesen Bedingungen bei der aktuellen Geländemorphologie eine direkte<br />
Versickerung nicht möglich.<br />
7 Zusammenfassung<br />
Auf den bislang landwirtschaftlich genutzten Flächen östlich des Ortskerns von Wankum<br />
Gr<strong>und</strong>stück südlich der Wachtendonker Straße soll ein neues Wohngebiet B-Plan Nr. 16<br />
„Östlich auf dem Kuckuck“ entstehen. Die VOBA Wohnbau GmbH plant die Erschließung<br />
des Gebietes zur Errichtung von Einfamilienhäusern mit Wohngärten <strong>und</strong> einem<br />
Vollversorger. Zur Überprüfung des Gr<strong>und</strong>stücks hinsichtlich gründungstechnischer<br />
Anforderungen (Boden <strong>und</strong> Wasser) sowie möglicher Auffüllungen wurden am 21.09.2009<br />
insgesamt neun Rammkernbohrungen (RKB) DN 60/50 mm mit Endteufen von max. 4 m<br />
sowie zwei Rammsondierungen mit der mittelschweren Rammsonde bis 4 bzw. 5 m Tiefe im<br />
Bereich des Plangebietes niedergebracht.<br />
Die Rammkernbohrungen erschlossen durchweg natürlich gewachsene Böden.<br />
Bereichsweise können lokal begrenzt oberflächig anthropogene Beimengungen wie Asche<br />
<strong>und</strong> Ziegelbruch auftreten.<br />
Gutachten Nr. VS 09.09.10 Seite 11
<strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hydrogeologie</strong> <strong>Dipl</strong>.-<strong>Geol</strong>. <strong>Veronika</strong> <strong>Steinberg</strong><br />
Altlasten / <strong>Umwelt</strong>schadstoffe Beratende <strong>Geol</strong>ogin BDG<br />
Unter humosen feinsandig-schluffigen Oberboden wurden ab r<strong>und</strong> 1 m Tiefe unter Gelände<br />
mitteldicht bis dicht gelagerte Feinsande erbohrt. Im Bereich der westlich gelegenen<br />
Jüngeren Hauptterrasse folgen unter dem Feinsand Schluffe <strong>und</strong> tonige Schluffe. Im Bereich<br />
der Ablagerungen der Unteren Mittelterrasse schließt sich eine Wechselfolge aus<br />
feinsandigen bis schwach kiesigen Mittelsanden an.<br />
Der Bemessungswasserstand von 34,4 mNN erfordert für eine dauerhaft hochwasser –<strong>und</strong><br />
frostfreie Gründung aus gutachterlicher Sicht zumindest für den nördlichen Plangebietsbereich<br />
eine Aufhöhung des Geländes.<br />
Im nördlichen wie auch im mittleren Geländeteil sollten keine Keller vorgesehen werden.<br />
Andernfalls sind sie gegen drückendes Wasser nach DIN 18195-6 als weiße Wanne sowie<br />
gegen Auftrieb auszulegen. Hier sollten ggf. verdichtende Baugr<strong>und</strong>erk<strong>und</strong>unegn<br />
vorgesehen werden.<br />
Wasserhaltungsmaßnahmen sind bei Tiefbaumaßnahmen im nördlichen Teilgebiet mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit notwendig, bei hohen Gr<strong>und</strong>wasserständen in jedem Fall erforderlich.<br />
Werden in der Bauphase andere als die bei den Sondierbohrungen erbohrten Schichten<br />
angetroffen, ist der Bodengutachter zu verständigen. Zum Zeitpunkt der Erdarbeiten sollte<br />
zur Überprüfung der Baugr<strong>und</strong>verhältnisse sowie zur Abnahme der Gründungsebenen ggf.<br />
der Bodengutachter hinzugezogen werden.<br />
Gutachten Nr. VS 09.09.10 Seite 12
Maßstab 1 : 20000<br />
Gutachten Nr.<br />
VS 09.09.10 Lageplan<br />
ANLAGE 1<br />
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Altlasten / <strong>Umwelt</strong>schadstoffe Beratende <strong>Geol</strong>ogin BDG
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1<br />
Schichtenverzeichnis<br />
Rammkernbohrungen Wankum, B-Plan Nr. 16 24.09.2009<br />
Bezugshöhe: Sohle Einlauf RW-Kanal mit 32,95 mNN<br />
Mu = Mutterboden<br />
A = Auffüllungen<br />
Anlage 3.1<br />
RKB 1 33,11 mNN<br />
0,0 – 0,3 m Mu: Feinsand, schluffig, humos, locker, schwach feucht, braun<br />
0,3 – 0,8 m Feinsand, schluffig bis stark schluffig, locker, feucht, hellgrau bis rotbraun<br />
0,8 – 1,6 m Feinsand, schwach schluffig, mitteldicht, feucht bis nass, beige<br />
1,6 – 3,6 m Mittelsand, grobsandig, feinsandig, schwach feinkiesig, sehr schwach<br />
mittelkiesig, mitteldicht bis dicht, nass, rotbraun, beige, hellgrau<br />
3,6 – 4,0 m Feinsand, mitteldicht, nass, grau<br />
Gr<strong>und</strong>wasserstand: 1,4 m unter GOK (31,71 mNN)<br />
Proben: 0,0 – 0,3 m<br />
0,3 – 1,6 m<br />
1,6 – 3,6 m<br />
RKB 2 32,99 mNN<br />
0,0 – 0,3 m Mu: Feinsand, schluffig, humos, locker, schwach feucht, braun<br />
0,3 – 0,6 m Feinsand, stark schluffig, locker, feucht, hellbraun<br />
0,6 – 0,9 m Feinsand, locker, feucht, hellgrau<br />
0,9 – 1,1 m Schluff, steif, feucht, grau bis braun<br />
1,1 – 1,5 m Mittelkies, grobkiesig, feinkiesig, grobsandig, mittelsandig, mitteldicht,<br />
nass, grau bis braun<br />
1,5 – 1,9 m Feinsand, mitteldicht, nass, grau<br />
1,9 – 4,0 m Grobsand, mittelsandig, feinkiesig, mittelkiesig, mitteldicht, nass, hellgrau<br />
Proben: 1,9 – 4,0 m<br />
RKB 3 33,60 mNN<br />
0,0 – 0,4 m Mu: Feinsand, schluffig, humos, locker, schwach feucht, braun<br />
0,3 – 1,2 m Feinsand, stark schluffig, locker, feucht, hellbraun<br />
1,2 – 3,4 m Feinsand, mitteldicht, nass, grau bis braun<br />
3,4 – 4,0 m Mittelsand, feinsandig, schluffig, schwach grobsandig, schwach fein-<br />
bis mittelkiesig, mitteldicht, nass, hellgrau<br />
Proben: 1,2 – 3,4 m
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2<br />
RKB 4 34,14 mNN<br />
0,0 – 0,5 m Mu: Feinsand, schluffig, humos, locker, feucht, braun<br />
0,5 – 0,9 m Feinsand, schluffig, schwach humos, locker, feucht, hellbraun<br />
0,9 – 3,4 m Feinsand, schwach bis sehr schwach schluffig, mitteldicht, feucht<br />
bis nass, graubraun<br />
3,4 – 3,6 m Mittelsand, grobsandig, feinsandig, feinkiesig, mittelkiesig, mitteldicht,<br />
nass, grau<br />
3,6 – 4,0 m Feinsand, stark schluffig, mitteldicht, nass, grau<br />
RKB 5 34,85 mNN<br />
0,0 – 0,6 m Mu: Feinsand, schluffig, humos, locker, feucht, braun<br />
0,6 – 1,5 m Feinsand, stark schluffig, unten Eisenoxide, locker, feucht, hellbraun<br />
1,5 – 2,6 m Feinsand, Eisen-/Manganhorizonte, mitteldicht, nass, graubraun<br />
2,6 – 3,5 m Fein- bis Mittelsand, schwach feinkiesig, mitteldicht, nass, hellgrau,<br />
nach unten dunkelgrau<br />
3,5 – 3,7 m Mittel- bis Grobkies, grobsandig, mittelsandig, mitteldicht, nass, hellbraun<br />
3,7 – 4,0 m Schluff, feinsandig, nass, weich bis steif, grau<br />
Gr<strong>und</strong>wasserstand: 2,18 m unter GOK (32,67 mNN)<br />
RKB 6 38,00 mNN<br />
0,0 – 0,7m Mu: Feinsand, schwach schluffig, schwach humos, sehr schwach<br />
mittelkiesig, locker, feucht, braun<br />
0,7 – 1,0 m Feinsand, stark schluffig, mitteldicht, feucht, hellbraun<br />
1,0 – 3,0 m Fein- bis Mittelsand, schwach feinkiesig, mitteldicht, feucht, hellbraun<br />
3,0 – 4,0 m Schluff, tonig, schwach feinsandig, weich bis steif, nass, hellbraun<br />
RKB 7 36,60 mNN<br />
0,0 – 0,6 m Mu: Feinsand, schluffig, humos, locker, trocken, braun<br />
0,6 – 1,0 m Schluff, stark feinsandig, sehr schwach feinkiesig, steif, feucht, hellbraun<br />
1,0 – 3,0 m Fein- bis Mittelsand, Eisenhorizonte, mitteldicht, feucht, hellbraun<br />
3,0 – 3,75 m Mittelsand, grobsandig, feinsandig, sehr schwach feinkiesig, Eisenhorizonte,<br />
mitteldicht, feucht, braun bis orange<br />
3,75 – 4,0 m Mittelsand, grobsandig, feinsandig, sehr schwach feinkiesig, mitteldicht,<br />
feucht, hellbraun<br />
Proben: 1,0 – 2,0 m
<strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Hydrogeologie</strong> <strong>Dipl</strong>.-<strong>Geol</strong>. <strong>Veronika</strong> <strong>Steinberg</strong><br />
Altlasten / <strong>Umwelt</strong>schadstoffe Beratende <strong>Geol</strong>ogin BDG<br />
3<br />
RKB 8 35,85 mNN<br />
0,0 – 0,5 m Mu: Feinsand, humos, schwach schluffig, locker, trocken, braun<br />
0,5 – 1,0 m Schluff, schwach feinsandig, weich, feucht, hellbraun<br />
RKB 9 35,50 mNN<br />
0,0 – 0,5 m Mu: Feinsand, humos, schwach schluffig, locker, trocken, braun<br />
0,5 – 1,1 m A: Schluff, schwach feinsandig, Kohlereste, Ziegelbruch, steif, feucht,<br />
hellbraun<br />
1,1 – 2,5 m Feinsand, nach unten zunehmend schluffig, Eisenhorizonte,<br />
mitteldicht, feucht, hellbraun<br />
2,5 – 3,0 m Fein- bis Mittelsand, sehr schwach feinkiesig, Eisenhorizonte,<br />
mitteldicht, feucht, rotbraun<br />
3,0 – 4,0 m Mittel- bis Groband, sehr schwach feinkiesig, mitteldicht, nass,<br />
graubraun
BV Wankum<br />
B-Plan Br. 16 "Östlich Auf dem Kuckuck"<br />
Nivellement Anlage 5<br />
Bezeichnung mNN Ables.mitte Ables.oben Ables.unten (m) gon Grad<br />
Sohle Einlauf<br />
RW-Kanal<br />
32,95 2,490 2,58 2,40 18 218 196,2<br />
RKB 1 33,11 2,330 2,70 1,96 74 278 250,2<br />
RKB 2 32,99 2,450 2,68 2,218 46,2 341 306,9<br />
Strommast 34,31 1,130 1,31 0,95 36 85 76,5<br />
RKB 3 33,60 1,838 1,968 1,708 26 0 0<br />
RKB 3 33,60 4,630 5,270 3,990 128 307 276,3<br />
RKB 4 34,14 4,090 4,540 3,640 90 277,5 249,75<br />
Strommast 34,23 4,005 4,440 3,570 87 307 276,3<br />
Flurgrenze 34,24 3,995 4,450 3,540 91 266 239,4<br />
(RKB 5) 34,43 3,804 4,234 3,374 86 265 238,5<br />
(RKB 6) 36,22 2,012 2,102 1,922 18 248 223,2<br />
RKB 7 36,60 1,631 1,702 1,560 14,2 26 23,4<br />
RKB 8/RS 8 35,85 2,386 2,496 2,276 22 283 254,7<br />
RKB 9 35,50 2,732 3,008 2,456 55,2 0 0<br />
kursiv gesetzt: nicht die Geländehöhe, sondern Feldrand! (Ansatzpunkte nicht einsehbar)<br />
<strong>Dipl</strong>.-<strong>Geol</strong>. V.<strong>Steinberg</strong> 24.09.09