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Projektwettbewerb Alterswohnungen und ... - W2H Architekten AG

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<strong>Projektwettbewerb</strong><br />

<strong>Alterswohnungen</strong> <strong>und</strong><br />

Demenzwohngruppe<br />

Ringgenberg<br />

Bericht des<br />

Preisgerichts<br />

4. März 2008


Inhalt<br />

1. Einleitung 3<br />

Veranstalterin 3<br />

Ausgangslage 3<br />

Wettbewerbsaufgabe 3<br />

Wettbewerbsverfahren <strong>und</strong> Teilnahmebedingungen 3<br />

Beurteilungskriterien 4<br />

Wettbewerbsperimeter, Zonenvorschriften 4<br />

Ortsbild- <strong>und</strong> Landschaftsschutz 4<br />

Preisgericht, Wettbewerbsbegleitung <strong>und</strong> Vorprüfung 5<br />

2. Ausschreibung <strong>und</strong> Termine 5<br />

3. Projekteingabe 6<br />

4. Vorprüfung 6<br />

Formelle Prüfung 6<br />

Inhaltliche Prüfung 7<br />

5. Beurteilung der Wettbewerbsprojekte 8<br />

Erste Jurierungsr<strong>und</strong>e 8<br />

Zweite Jurierungsr<strong>und</strong>e 9<br />

6. Preiserteilung 9<br />

7. Aufhebung der Anonymität 10<br />

8. Empfehlung 10<br />

9. Würdigung 11<br />

10. Genehmigung 11<br />

11. Prämierte Projekte 12<br />

12. Projekte dritter Wertungsr<strong>und</strong>gang 24<br />

13. Weitere Projekte 30<br />

Impressum<br />

Herausgeberin:<br />

Bauherrengemeinschaft "<strong>Alterswohnungen</strong><br />

Chappeli <strong>und</strong> Demenzwohngruppe, Ringgenberg"<br />

p/A Gemeindeschreiberei<br />

3852 Ringgenberg<br />

Gestaltung:<br />

b-projekt bauberatung<br />

2


1. Einleitung<br />

Veranstalterin<br />

Veranstalterin des <strong>Projektwettbewerb</strong>s ist die Bauherrengemeinschaft "<strong>Alterswohnungen</strong> Chappeli <strong>und</strong><br />

Demenzwohngruppe, Ringgenberg“, p/A Gemeindeschreiberei, 3852 Ringgenberg. Sie setzt sich aus<br />

folgenden Körperschaften zusammen.<br />

- Einwohnergemeinde Ringgenberg, handelnd durch den Gemeinderat<br />

- Gemeindeverband Altersheim Sunnsyta Ringgenberg, handelnd durch den Vorstand<br />

- Stiftung Altersheim Ringgenberg-Goldswil, handelnd durch den Stiftungsrat<br />

Die Federführung in der Bauherrengemeinschaft liegt bei der Einwohnergemeinde Ringgenberg, handelnd<br />

durch den Gemeinderat.<br />

Ausgangslage<br />

Seit der Eröffnung 1984 hat die Pflegebedürftigkeit der Bewohnerinnen <strong>und</strong> Bewohner des Altersheims<br />

stetig zugenommen <strong>und</strong> heute fehlt die für Betreuung von Demenzkranken notwendige Infrastruktur. Die<br />

Einwohnergemeinde Ringgenberg verfügt bisher über keine eigenen <strong>Alterswohnungen</strong>, besitzt aber geeignetes<br />

Bauland.<br />

Stiftung, Gemeindeverband <strong>und</strong> Einwohnergemeinde haben sich zu einer Bauherrengemeinschaft formiert,<br />

um gemeinsam den Neubau von <strong>Alterswohnungen</strong> <strong>und</strong> die Erweiterung des Altersheims zu realisieren.<br />

Wettbewerbsaufgabe<br />

Mit dem Wettbewerb sollte ein architektonisch, betrieblich <strong>und</strong> wirtschaftlich optimales Projekt für einen<br />

Neubau mit 10 2-Personenhaushaltungen (2PHH) als <strong>Alterswohnungen</strong> <strong>und</strong> einer Demenzwohngruppe<br />

für das Altersheim Sunnsyta mit 8 Einzelzimmern <strong>und</strong> entsprechender Infrastruktur gef<strong>und</strong>en werden.<br />

Wettbewerbsverfahren <strong>und</strong> Teilnahmebedingungen<br />

Der Wettbewerb wurde als einstufiger, anonymer <strong>Projektwettbewerb</strong> im offenen Verfahren nach dem<br />

Gesetz über das öffentliche Beschaffungswesen des Kantons Bern (ÖBG) <strong>und</strong> der entsprechenden Verordnung<br />

(ÖBV) ausgeschrieben. Die SIA-Ordnung 142 für Architekturwettbewerbe (Ausgabe 1998) galt<br />

subsidiär.<br />

Teilnahmeberechtigt waren <strong>Architekten</strong> mit Wohn- oder Geschäftssitz in der Schweiz sowie in einem<br />

Vertragsstaat des GATT/WTO Übereinkommens über das öffentliche Beschaffungswesen, soweit dieser<br />

Staat Gegenrecht gewährt.<br />

Die Schlüsselperson (Architekt/Architektin) des teilnehmenden Planungsbüros mussten zusätzlich folgende<br />

Teilnahmebedingungen erfüllen:<br />

– Eintrag im schweizerischen Register A oder B der Ingenieure <strong>und</strong> <strong>Architekten</strong> REG oder eines<br />

gleichwertigen ausländischen Diploms, oder<br />

– Diplomabschluss der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich oder Lausanne, des Institut<br />

d’architecture de Genève oder der Akademie für Architektur in Mendrisio oder<br />

– Diplomabschluss einer schweizerischen Fachhochschule FH oder eines schweizerischen Technikums<br />

HTL oder eines gleichwertigen ausländischen Diploms. Die Erfüllung aller Bedingungen des Selbstdeklarationsformulars.<br />

3


Beurteilungskriterien<br />

– Gesamtkonzept <strong>und</strong> ortsbauliche Interpretation der Bauaufgabe<br />

– Architektonischer Ausdruck, räumliche Qualitäten <strong>und</strong> angemessene Wahl der gestalterischen Mittel<br />

– Aussenraumqualität <strong>und</strong> Umgebungsgestaltung<br />

– Angemessene Wahl der konstruktiven Mittel<br />

– Wohnqualität der <strong>Alterswohnungen</strong> <strong>und</strong> der Demenzwohngruppe<br />

– Betriebliche <strong>und</strong> organisatorische Eignung des Gesamtkonzeptes<br />

– Funktionalität <strong>und</strong> Flexibilität von Demenzwohngruppe <strong>und</strong> <strong>Alterswohnungen</strong><br />

– Voraussetzungen für die Erfüllung des Minergiestandards<br />

– Planungs-, Erstellungskosten sowie Betriebs- <strong>und</strong> Unterhaltskosten<br />

– Bewilligungsfähiges Projekt <strong>und</strong> Erfüllung des Raumprogramms<br />

Wettbewerbsperimeter, Zonenvorschriften<br />

Der Wettbewerbsperimeter umfasste die Parzellen 667, 666 <strong>und</strong> Bereiche der Parzelle 2122. Das bestehende<br />

Altersheimgebäude sollte nicht verändert werden.<br />

Durch eine Zonenplanänderung kamen die beiden Parzellen in die Zone für öffentliche Nutzung zu liegen.<br />

In der Zonenordnung sind folgende Gr<strong>und</strong>züge festgelegt.<br />

Gebäudehöhe max. 9.0 m, Gebäudelänge <strong>und</strong> interne Abstände frei. Grenzabstand für Hauptbauten zu<br />

Parz. 1676 min. 8.0 m. 2 Vollgeschosse mit Dachausbau <strong>und</strong> Sockelgeschoss. Erhalt der Linde. Hochstammlaubbäume<br />

bei Parkplätzen. Geschlossener Garten zur Wohngruppe entlang der Obdorfstrasse<br />

Die geschützte Einfriedung auf Parzelle Nr. 666 (gemäss UeO Nr. 3) ist zu erhalten.<br />

Für Dach- <strong>und</strong> Fassadengestaltung sind Art. 24 <strong>und</strong> 25 des Gemeindebaureglements (GBR) massgebend.<br />

Für Hauptgebäude sind nur gleichgeneigte Satteldachformen gestattet <strong>und</strong> für die Fassadengestaltung<br />

dürfen unter anderem keine ortsfremden Materialien verwendet werden.<br />

4


Ortsbild- <strong>und</strong> Landschaftsschutz<br />

Ringgenberg ist im Inventar der Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als Ortsbild mit nationaler Bedeutung eingestuft.<br />

Die Umsetzung der ISOS erfolgt mit der Ortsplanung, namentlich mit der Überbauungsordnung<br />

Nr. 3 zu den Dorfkernzonen <strong>und</strong> dem Bauinventar der Gemeinde.<br />

Preisgericht, Wettbewerbsbegleitung <strong>und</strong> Vorprüfung<br />

Sachpreisrichter<br />

Erhard Nufer, Gemeinderat Ringgenberg <strong>und</strong> Präsident des Bauausschusses (Vorsitz)<br />

Samuel Zurbuchen, Vertreter der Stiftung Altersheim Ringgenberg-Goldswil, Gemeinderat<br />

Rudolf Renfer, Heimleiter Altersheim Sunnsyta, Vertreter des Gemeindeverbands<br />

Fachpreisrichter<br />

Sylvia Schenk, dipl. Architektin HTL/SIA, Bern<br />

Barbara Schudel, dipl. Architektin ETH/SIA, Bern<br />

Benedikt Rigling, dipl. Architekt ETH/SIA/BSA, Kriens<br />

Siegfried Schertenleib, dipl. Architekt ETH/SIA, Thun<br />

Ersatzpreisrichter<br />

Werner Steiner, Vertreter Stiftung Altersheim Ringgenberg-Goldswil (Sachpreisrichter)<br />

Rolf Borer, dipl. Arch. ETH/SIA, Bern (Fachpreisrichter)<br />

Experte ohne Stimmrecht<br />

Stefan Moser, Denkmalpflege des Kantons Bern<br />

Wettbewerbsvorbereitung<br />

b-projekt bauberatung, Rolf Borer, dipl. Architekt ETH/SIA<br />

Vorprüfung<br />

Rolf Borer, dipl. Architekt ETH/SIA<br />

Detailprüfung<br />

Peter Riesen, Gemeindeschreiber Ringgenberg<br />

Beat Kälin, Raumplaner HTL/FSU, ecoptima<br />

Katrin Gallati, Leiterin Pflegedienst Altersheim Sunnsyta<br />

Rolf Borer, dipl. Architekt ETH/SIA<br />

2. Ausschreibung <strong>und</strong> Termine<br />

Die Ausschreibung des Wettbewerbsverfahrens erfolgte am 29. August 2007 auf www.simap.ch <strong>und</strong> im<br />

Amtsblatt des Kantons Bern. Das Wettbewerbsprogramm konnte auf www.ringgenberg.ch eingesehen<br />

werden. Bis zum Anmeldetermin reichten 79 Interessenten eine Bewerbung zur Teilnahme ein. Drei Büros<br />

wurden wegen fehlenden Unterlagen (Selbstdeklarationsformular oder Nachweise Berufsausbildung) nicht<br />

zur Teilnahme zugelassen.<br />

Der Versand der Wettbewerbsunterlagen erfolgte am 12. Oktober 2007 an 76 Architekturbüros. Die bis<br />

zum 2. November 2007 anonym eingegangenen Fragen wurden am 13. November durch die Jury beantwortet.<br />

5


3. Projekteingabe<br />

Bis zum Eingabedatum, dem 18. Januar 2007, wurden 48 Projekte fristgerecht eingereicht. Die anonymen<br />

<strong>und</strong> mit einem Kennwort versehenen Projekte wurden wie folgt registriert.<br />

6<br />

01 ZWANZIGGRAD 25 Nachtigall<br />

02 holzplattenbau 26 PICUS<br />

03 MURPHY 27 Jeremias<br />

04 Tree Roof 28 zweivierecke<br />

05 matlock 29 AUPEROSE<br />

06 ida 30 LIND<br />

07 VIVA 31 SCHYNIGE PLATTE<br />

08 platz ar sunnsyta 32 tu te souviens?<br />

09 DREI SCHWESTERN 33 continuo<br />

10 Lindenbaum 34 CLARA<br />

11 räumling 35 Lauben<br />

12 Gassenhauer 36 QUARTETT<br />

13 REGNAR 37 Tannig<br />

14 Erika I 38 Erika II<br />

15 STATLER UND WALDORF 39 Eisberg<br />

16 Vergissmeinnicht 40 VERKNÜPFUNGEN<br />

17 IN VIA 41 Chocolat<br />

18 tanzende Paare 42 ZWEISAM<br />

19 QUADRILLO 43 SYMBIOSE<br />

20 Alpenruh 44 Schönsitz<br />

21 monolithòs 45 Sunny side up<br />

22 Zytlos 46 Marco Polo<br />

23 STÖCKLI 47 ILUKA<br />

24 Unter der Linde 48 Wanderräume<br />

Bis zum Abgabedatum 2. Februar 2008 wurden 48 Modelle fristgerecht eingereicht.<br />

4. Vorprüfung<br />

Die eingereichten Projekte wurden unter Berücksichtigung der Bestimmungen des Wettbewerbsprogramms<br />

<strong>und</strong> der Fragenbeantwortung mit folgendem, im Vorprüfungsbericht detailliert dokumentiertem<br />

Ergebnis geprüft.<br />

Formelle Prüfung<br />

Alle 48 eingereichten Arbeiten trafen termingerecht <strong>und</strong> vollständig beim Veranstalter ein. Die Modelle 40<br />

"VERKNÜPFUNGEN" <strong>und</strong> 48"Wanderräume" trafen stark beschädigt ein. Die Modellabdeckung des Projektes<br />

40 "VERKNÜPFUNGEN" war mit dem Absender versehen. Ein Modell war mit dem Kennwort<br />

"Schönsicht" gekennzeichnet. Das Neubauvolumen stimmt mit den Plänen des Projekts 44 "Schönsitz"<br />

überein. Das Modell wurde diesem Projekt zugeordnet.<br />

Verschiedene Projekte weisen Mängel bei der Planbeschriftung auf. Es fehlen m2-Angaben der Räume<br />

oder Raumbeschriftungen. Bei einigen Projekten fehlt in den Gr<strong>und</strong>rissplänen die Darstellung der anschliessenden<br />

Umgebung. Die Situation des Projektes 03 "Murphy" ist im Massstab ca. 1:550 dargestellt.<br />

Die Projekte 1 "ZWANZIGGRAD", 23 "STÖCKLI", 28"zweivierecke", <strong>und</strong> 39 "Eisberg" haben keine kubische<br />

Berechnung eingereicht.


Inhaltliche Prüfung<br />

Wettbewerbsperimeter<br />

Im Zusammenhang mit der Verbindung zum Altersheim verletzen verschiedene Projekte leicht den Wettbewerbsperimeter<br />

im Bereich Erdgeschossniveau Altersheim.<br />

Strassen- <strong>und</strong> Grenzabstände<br />

Die Projekte 12 "Gassenhauer", 28 "zweivierecke", 33 "continuo", 39 "Eisberg", 46 "Marcopolo" unterschreiten<br />

die Strassen oder Grenzabstände mehrere Meter oder platzieren Baukörper an die Parzellengrenze.<br />

Einige Projekte weisen wegen fehlendem Mehrlängenzuschlag ungenügende Abstände zu Nachbargr<strong>und</strong>stücken<br />

aus.<br />

Gebäude- <strong>und</strong> Firsthöhe:<br />

Verschiedene Projekte weichen in unterschiedlichem Mass von den vorgeschriebenen Gebäude- oder<br />

Firsthöhen ab.<br />

Dachformen<br />

Verschiedene Projekte weisen keine oder knappe Dachvorsprünge auf oder haben eine Firstrichtung, die<br />

von der Fallline des Hanges abweichen.<br />

Dachvorsprünge<br />

13 Projekte weisen keine oder nur teilweise Dachvorsprünge auf.<br />

Raumprogramm<br />

Das Raumprogramm wurde in der Regel eingehalten. Bei der Demenzwohngruppe wurde verschiedentlich<br />

der Gruppenaufenthalt nicht genügend gross vorgeschlagen. Einige Demenzwohngruppen wurden<br />

auf mehreren Geschossen angeordnet. Nur wenige Projekte wiesen einen vermietbaren Überschuss an<br />

Parkplätzen aus.<br />

Behindertengerechtes Bauen<br />

Bei der Behindertengängigkeit war die Erfüllung der erhöhten Anforderungen verlangt. In den Demenzwohngruppen<br />

wurden verschiedentlich Korridorbreiten unter 1.80 m oder zu schmale Vorzonen in den<br />

Zimmern vorgeschlagen. Bei den <strong>Alterswohnungen</strong> wurden ebenfalls knappe Durchgänge oder nicht<br />

rollstuhlgängige Küchen oder WCs festgestellt. Bei den Aussenräumen waren verschiedentlich Treppen<br />

als erste Zugangsmöglichkeit anzutreffen. Einige Demenzgärten waren im Gefälle oder nicht auf demselben<br />

Geschoss, wie die Abteilung angelegt.<br />

7


5. Beurteilung der Wettbewerbsprojekte<br />

Erste Jurierungsr<strong>und</strong>e<br />

Das Preisgericht trat am 21. Februar 2008 vollständig <strong>und</strong> beschlussfähig zusammen <strong>und</strong> der Vorsitzende,<br />

Erhard Nufer, gab die Verfahrensregeln bekannt. Der Wettbewerbsbegleiter erläuterte anschliessend<br />

den detaillierten Vorprüfungsbericht.<br />

Ausschlüsse von der Beurteilung <strong>und</strong> von der Preiserteilung<br />

Das Preisgericht stellte fest, dass das Projekt 40 "VERKNÜPFUNGEN" mit der Angabe des Absenders<br />

auf der Modellabdeckung die Anonymität verletzt hat. Es beschloss einstimmig, das Projekt gemäss SIA-<br />

Norm 142 Art. 19.1 Ziff. a) von der Beurteilung auszuschliessen <strong>und</strong> die Projektunterlagen zu entfernen.<br />

In der Frage der Unterschreitungen der Strassen- bzw. Grenzabstände kam das Preisgericht zum<br />

Schluss, dass die Projekte 12 "Gassenhauer", 28 "zweivierecke", 33 "continuo", 39 "Eisberg", 46 "Marcopolo"<br />

wegen der massiven Unterschreitungen nicht bewilligungsfähig sind. Es beschloss einstimmig,<br />

diese fünf Projekte von der Preiserteilung auszuschliessen.<br />

Das Preisgericht beschloss weiter, alle übrigen Projekte zur Beurteilungen zuzulassen <strong>und</strong> die im Vorprüfungsbericht<br />

detailliert festgehaltenen Abweichungen im Rahmen des Ermessens bei der Beurteilung<br />

miteinzubeziehen.<br />

Informationsr<strong>und</strong>gang<br />

Nach einer individuellen Kenntnisnahme der Arbeiten nahm die Jury in Gruppen auf einem Informationsr<strong>und</strong>gang<br />

je 12 bzw. 11 Projekte detailliert zur Kenntnis.<br />

Erster Wertungsdurchgang<br />

Im anschliessenden ersten Wertungsdurchgang schieden folgende Projekte, welche gr<strong>und</strong>sätzliche konzeptionelle<br />

Mängel im Lösungsansatz aufweisen, mit einstimmigem Beschluss aus.<br />

01 ZWANZIGGRAD 23 STÖCKLI 39 Eisberg<br />

02 holzplattenbau 25 Nachtigall 41 Chocolat<br />

04 Tree Roof 26 PICUS 43 SYMBIOSE<br />

05 matlock 30 LIND 45 Sunny side up<br />

09 DREI SCHWESTERN 31 SCHYNIGE PLATTEI 46 Marco Polo<br />

10 Lindenbaum 33 continuo 47 ILUKA<br />

13 REGNAR 34 CLARA 48 Wanderräume<br />

16 Vergissmeinnicht 36 QUARTETT<br />

21 monolithòs 38 Erika II<br />

Zweiter Wertungsdurchgang<br />

Nach intensiver Diskussion beschloss das Preisgericht einstimmig das Ausscheiden der folgenden Projekte<br />

trotz Qualitäten in einzelnen Bereichen.<br />

03 MURPHY 20 Alpenruh<br />

06 ida 27 Jeremias<br />

07 VIVA 28 zweivierecke<br />

12 Gassenhauer 29 AUPEROSE<br />

17 IN VIA 35 Lauben<br />

18 tanzende paare 42 Zweisam<br />

19 QUADRILLO 44 Schönsitz<br />

Projekte der engeren Wahl<br />

Zum Abschluss des ersten Jurierungstages verblieben folgende Projekte in der engeren Wahl.<br />

08 platz ar sunnsyta 22 Zytlos<br />

11 räumling 24 Unter der Linde<br />

14 Erika I 32 tu te souviens?<br />

15 STATLER UND WALDORF 37 Tannig.<br />

8


Zweite Jurierungsr<strong>und</strong>e<br />

Das Preisgericht trat am 4. März 2008 wiederum vollständig <strong>und</strong> beschlussfähig zusammen.<br />

Detailprüfung<br />

Die acht Projekte der engeren Wahl wurden zu den Themen Bau- <strong>und</strong> Zonenrecht, betriebliche Eignung,<br />

Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Ökologie sowie Minergietauglichkeit näher geprüft. Die Flächen <strong>und</strong> Volumenberechnungen<br />

wurden geprüft, korrigiert <strong>und</strong> analysiert. Das Resultat der Detailprüfung ergab für die Jury keine<br />

neuen gr<strong>und</strong>legenden Erkenntnisse.<br />

Dritter Wertungsdurchgang<br />

Nach intensiver Betrachtung <strong>und</strong> Diskussion beschloss das Preisgericht einstimmig das Ausscheiden der<br />

folgenden Projekte.<br />

11 Räumling<br />

32 tu te souviens?<br />

37 Tannig<br />

Kontrollr<strong>und</strong>gang<br />

Im anschliessenden Kontrollr<strong>und</strong>gang bestätigte die Jury einstimmig die bisher getroffenen Entscheide.<br />

Schlussrangierung<br />

Nach Abwägung <strong>und</strong> Gegenüberstellung der verbleibenden Projekte kam die Jury im Schlussr<strong>und</strong>gang<br />

einstimmig zum Schluss, dem Projekt<br />

22 Zytlos<br />

den ersten Rang zuzuerkennen.<br />

Die folgende Rangierung wurde wie folgt festgelegt.<br />

2. Rang 24 Unter der Linde<br />

3. Rang STATLER UND WALDORF,<br />

4. Rang 14 Erika I<br />

5. Rang 8 platz ar sunnsyta<br />

Die Rangierung des 2. <strong>und</strong> 3. Projektes erfolgte durch Mehrheitsentscheid, die übrigen Rangierungen<br />

wurden einstimmig beschlossen.<br />

6. Preiserteilung<br />

Zur Prämierung von 4 - 6 Projekten stand die Summe von CHF 60'000.-- (exkl. MWST) zur Verfügung.<br />

Das Preisgericht legte die Preiserteilung wie folgt fest.<br />

1. Preis, 1. Rang CHF 20'000.-- 22 Zytlos<br />

2. Preis, 2. Rang CHF 13'000.-- 24 Unter der linde<br />

3. Preis, 3. Rang CHF 11'000.-- 15 STATLER UND WALDORF<br />

4. Preis, 4. Rang CHF 9'000.-- 14 Erika I<br />

5. Preis, 5. Rang CHF 7'000.-- 8 platz ar sunnsyta<br />

9


7. Aufhebung der Anonymität<br />

1. Rang, 1. Preis, CHF 20'000.-- ARGE <strong>W2H</strong> <strong>Architekten</strong> - von Allmen <strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong><br />

Kennwort "Zytlos" p.A. <strong>W2H</strong> <strong>Architekten</strong>, Könizstr. 161, 3097 Bern-Liebefeld<br />

10<br />

Mitarbeit <strong>W2H</strong> <strong>Architekten</strong>, Bern-Liebefeld:<br />

Andreas Wenger, Andreas Herzog, Adrian Habegger, Sina Al-<br />

Rafai, Bruno Stettler<br />

Mitarbeit von Allmen <strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong>, Interlaken:<br />

Nils von Allmen, Patrick Gurtner, Heang Meng Chang, Tanja<br />

Steuri<br />

Landschaftsarchitektur: Hänggi Basler Landschaftsarchitektur<br />

3005 Bern, Simone Hänggi, Clemens Basler<br />

2. Rang, 2. Preis, CHF 13'000.-- ar_3 architekten <strong>AG</strong>, Langmauerweg 6, 3011 Bern<br />

Kennwort "Unter der Linde" Mathias Fischli, Pitt Buchmüller, Daniel Gerber, Fabian Michel<br />

3. Rang, 3. Preis, CHF 11'000.-- 3B <strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong>, Sandrainstr. 3b, 3007 Bern<br />

Kennwort "STATLER UND WALDORF Martin Gsteiger, Franz Bamert, Simone Staub<br />

4. Rang, 4. Preis, CHF 9'000.-- Ernst Gerber, dipl. Architekt ETH/SIA, Güterstr. 8, 3008 Bern<br />

Kennwort "Erika I" Ernst Gerber, Christine Wüthrich, Dietrich Braunschweig<br />

Landschaftsarchitektur: Luzius Saurer, Garten- <strong>und</strong> Landschaftsarchitektur,<br />

3032 Hinterkappelen<br />

Bauphysik: Grolim<strong>und</strong> + Partner <strong>AG</strong>, Umwelttechnik Bauphysik<br />

Informatik, 3006 Bern<br />

Markus Bichsel, Andreas Bergmann<br />

5. Rang, 5. Preis, CHF 7'000.-- von Grünigen Architektur <strong>und</strong> Umwelt<br />

Kennwort "platz ar sunnsyta" Scheibenstrasse 3, 3600 Thun<br />

Markus von Grünigen, Adrian Christen, Simone von Grünigen<br />

Die weiteren Teilnehmenden sind ab Seite 24 aufgeführt.<br />

8. Empfehlung<br />

Das Preisgericht empfiehlt der Veranstalterin einstimmig, den Projektverfassern des Projektes 22 "Zytlos"<br />

den Zuschlag für die Weiterbearbeitung <strong>und</strong> Ausführung zu erteilen.<br />

Die Jury empfiehlt, das Projekt zusätzlich zu den im Projektbeschrieb erwähnten Kritikpunkten folgendermassen<br />

weiterzubearbeiten.<br />

Bei den Flächen <strong>und</strong> Volumen ist eine Optimierung anzustreben. Bei den Verkehrsflächen muss eine Reduktion<br />

von Restflächen erreicht werden. Eine Verbindung zwischen Demenzgruppe <strong>und</strong> allgemeinen<br />

Räumen Altersheim sollte ebenfalls geprüft werden. Auf demselben Niveau ist der Zugang zum östlichen<br />

Gebäude verbesserungswürdig. Das östliche Gebäude muss zudem um einen leichten Mehrlängenzuschlag<br />

zu Parzelle 1676 verschoben werden. Der südliche Gartenraum, sowohl der Demenzgruppe wie<br />

auch des öffentlichen Bereiches um die Linde, muss überarbeitet <strong>und</strong> verbessert werden. Die Parkplätze<br />

auf der Parzelle 666 werden Teil des Ortsbildes sein <strong>und</strong> müssen sorgfältig eingepasst werden.


9. Würdigung<br />

Das Preisgericht hält fest, dass viele interessante Beiträge eingereicht wurden <strong>und</strong> dankt allen Projektierenden<br />

für ihre Teilnahme. Die zahlreichen Rahmenbedingungen <strong>und</strong> Projektanforderungen, die es zu<br />

berücksichtigen galt, führten trotz des an sich einfachen Raumprogramms zu einer sehr komplexen Aufgabenstellung,<br />

die von den Teilnehmenden mit grossem Engagement bearbeitet wurde. Die Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema Demenzwohngruppe hat die Jury bei zahlreichen Projekten aber nicht überzeugen<br />

können. Es scheint, dass das relativ neue Thema vielen Projektverfassern noch nicht geläufig ist.<br />

10. Genehmigung<br />

Der vorliegende Bericht wurde durch das Preisgericht am 4. März 2008 genehmigt.<br />

Jurymitglieder<br />

Erhard Nufer<br />

Samuel Zurbuchen<br />

Rudolf Renfer<br />

Sylvia Schenk<br />

Barbara Schudel<br />

Benedikt Rigling<br />

Siegfried Schertenleib<br />

Ersatzpreisrichter<br />

Werner Steiner<br />

Rolf Borer<br />

Experte<br />

Stefan Moser<br />

11


11. Prämierte Projekte<br />

22 Zytlos<br />

1. Rang, 1. Preis, CHF 20'000.--<br />

ARGE <strong>W2H</strong> <strong>Architekten</strong> - von Allmen<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong>, 3097 Bern-Liebefeld<br />

Andreas Wenger, Andreas Herzog, Adrian<br />

Habegger, Sina Al-Rafai, Bruno Stettler,<br />

Nils von Allmen, Patrick Gurtner,<br />

Heang Meng Chang, Tanja Steuri<br />

Hänggi Basler Landschaftsarchitektur,<br />

3005 Bern, Simone Hänggi, Clemens<br />

Basler<br />

Das Projekt Zytlos besticht durch seine zurückhaltende, sensibel ins Dorfbild eingefügte Situationslösung.<br />

Durch die Aufteilung des Programms entstehen zwei Wohnhäuser im Massstab des Dorfes. Dadurch wird<br />

eine Integration des Heimes ins Dorfbild <strong>und</strong> damit auch seiner Bewohner in die dörfliche Gemeinschaft<br />

unterstützt. Erst beim Näher kommen wird der gemeinsame Sockel mit der Demenzwohngruppe <strong>und</strong><br />

damit auch der Zusammenhang zum Altersheim ablesbar. Diese Situierung der Demenzabteilung im Gebäudesockel<br />

ist der Preis für die Einfachheit der äusseren Erscheinung der Volumen.<br />

Betrieblich ist die Demenzabteilung sehr gut organisiert. Die Infrastrukturräume bilden den Rücken, die<br />

Zimmer liegen nach Westen <strong>und</strong> Osten zum Garten <strong>und</strong> dazwischen fliesst ein abwechslungsreicher, sich<br />

nach verschiedenen Seiten öffnender <strong>und</strong> trotzdem übersichtlicher Gemeinschaftsbereich. Die ganze<br />

Abteilung weist grosse Raumtiefen auf mit gewissen Nachteilen für die natürliche Belichtung. Möglicherweise<br />

schaffen die vielen erforderlichen Oblichter eine spezielle Stimmung in dieser Abteilung. Allerdings<br />

könnte sich auch das Gefühl des Unterirdischen durchsetzen. Die weitläufige interne Verbindung um das<br />

bestehende Altersheim herum <strong>und</strong> durch den Kellerbereich ist nicht überzeugend. Es ist eine direktere,<br />

wenn möglich oberirdische Anbindung zu suchen.<br />

Der gut situierte abgeschlossene Demenzgarten ist zur Strasse hin orientiert. Die Qualitäten der südwestlichen<br />

Gartenanlage sind jedoch nicht klar ersichtlich. Die neue Treppe wirkt zufällig <strong>und</strong> beim abgeschlossenen<br />

Demenzgarten sollte der Charakter eines Geheges, wie ihn die Modellaufnahme erscheinen<br />

lässt, vermieden werden. Beide Wohnhäuser sind rückseitig vom Eingangsbereich des Altersheims her<br />

erschlossen. Beim grösseren Gebäude ist die Erschliessung durch den Garten etwas weitläufig <strong>und</strong> die<br />

Eingangssituation funktioniert nicht (Entree, Liftvorplatz).<br />

Die Wohnungen selbst sind sorgfältig ausgearbeitet. Alle Wohnzimmer gehen zur Aussicht <strong>und</strong> zum See.<br />

Sie sind auch für behinderte Menschen gut bewohnbar. Die länglichen Wohnungsgr<strong>und</strong>risse haben<br />

grosszügige Entrées <strong>und</strong> sind vorteilhaft belichtet.<br />

Die talseitig ausgerichtete Giebelfassade ist ein wichtiges typologisches Merkmal von Ringgenberg <strong>und</strong><br />

wird mit der vorliegenden Situationslösung thematisiert. Unter diesem Aspekt irritiert etwas die mittige<br />

Trennung im Gr<strong>und</strong>riss des kleineren Gebäudes. Allerdings profitieren alle Wohnungen von der Südsonne<br />

<strong>und</strong> Seesicht. In den Fassaden wird die Frontalität lediglich durch die Loggien thematisiert, ansonsten<br />

sind die Fassaden umlaufend konzipiert. Die beiden Gebäude werden als Holzbauten auf einem massiven<br />

Sockel vorgeschlagen. In Bezug auf die Hangsituation <strong>und</strong> die Minergieanforderungen macht diese Materialisierung<br />

Sinn. Im Detail wäre die vorgeschlagene Fassadenkonstruktion mit den liegenden, gefällslosen<br />

Brettern <strong>und</strong> der inszenierte, massive Sockel in verputzter Aussendämmung zu überdenken.<br />

Zusammenfassend ist zu bemerken, dass es sich hier um ein sorgfältiges, durchdachtes Projekt handelt.<br />

Der Hauptbeitrag liegt in der fein eingepassten Situation mit der einfachen Volumetrie im Massstab der<br />

Umgebung. Die Ausarbeitung des Projektes überzeugt, vor allem im Bereich der Demenzabteilung.<br />

Schwachpunkte sind die Gestaltung der Umgebung <strong>und</strong> die Anbindung an den bestehenden Betrieb. Die<br />

Kubatur der vorgeschlagenen Bauten liegt leicht über dem Durchschnitt <strong>und</strong> muss optimiert werden.<br />

12


Situationsplan<br />

13


14<br />

Südfassaden<br />

Gr<strong>und</strong>riss Gartengeschoss


Westfassaden<br />

Gr<strong>und</strong>risse EG<br />

Gr<strong>und</strong>risse OG<br />

15


24 Unter der Linde<br />

2. Rang, 2. Preis, CHF 13'000.--<br />

ar_3 architekten <strong>AG</strong>, 3011 Bern<br />

Mathias Fischli, Pitt Buchmüller, Daniel<br />

Gerber, Fabian Michel<br />

Das Projekt kommt auf den ersten Blick etwas städtisch mondän daher, was aber an der Möblierung <strong>und</strong><br />

Inszenierung der Visualisierungen liegt. Wenn man sich davon nicht zu sehr ablenken lässt, bleibt ein<br />

überraschend klares, raffiniertes <strong>und</strong> doch einfaches Projekt. Der städtebauliche Ansatz ist einfach: Zwei<br />

ortstypische Gebäudetypen werden aneinander gefügt <strong>und</strong> bilden ein Ensemble, das zum bestehenden<br />

Altersheim einen guten Dialog aufbaut. Das Gebäude bildet eine selbstbewusste Ergänzung <strong>und</strong> schafft<br />

gleichzeitig Aussenräume mit jeweils verschiedenem Charakter. Frontal zur Aussicht steht das Alterswohnhaus.<br />

Daran hangseits angebaut liegt die Demenzabteilung als eigenständiger Bau. So wird auf<br />

einfachste Weise erreicht, dass die einzelnen Teile des Programms ihre Eigenständigkeit behalten, einander<br />

nicht stören <strong>und</strong> die Demenzabteilung ins Leben des Altersheims integriert wird.<br />

Die Projektverfasser schlagen einen erdgeschossigen Anbau als direkte Verbindung zum bestehenden<br />

Altersheim vor. Durch diese Anbindung entstehen betrieblich optimale Abläufe. Der südöstliche Garten<br />

wird vom Eingangsbereich abgetrennt <strong>und</strong> die heutigen, beliebten Spazierwege um das Heim herum<br />

werden jedoch aufgehoben.<br />

Die Gebäudevolumen sind gut in die Situation <strong>und</strong> das Gelände eingepasst. Die Höhenentwicklung der<br />

Volumen ist zurückhaltend <strong>und</strong> kontrolliert. Durch den Zusammenbau entsteht jedoch eine ortsfremde<br />

Dimension des gesamten Ensembles. Die Demenzabteilung ist vom Erdgeschossniveau des Altersheims<br />

her gut erschlossen <strong>und</strong> liegt gegen Süden hin erhöht. Das erlaubt den Blick zum Geschehen auf der<br />

Strasse ohne direkten Einblick. Auf der gegenüberliegenden Seite ist die Abteilung zum Gartenhof hin<br />

geöffnet. Der Demenzgarten liegt inmitten der Anlage wo eine starke Beschattung grosser Gartenbereiche<br />

zu erwarten ist. Er liegt im Gefälle, was nicht praktikabel ist.<br />

Die Lage <strong>und</strong> gr<strong>und</strong>sätzliche Disposition der Demenzabteilung innerhalb der gesamten Anlage ist gut, sie<br />

weist allerdings betrieblich <strong>und</strong> organisatorisch grosse Mängel auf. So sollte der Gemeinschaftsbereich<br />

eher beim Zugangsbereich <strong>und</strong> mit einem Bezug zum Garten angeordnet sein. Völlig unverständlich bleibt<br />

die Positionierung von Pflegebad <strong>und</strong> Ausgussraum an prominenter Lage. Für die Pflege entstehen lange<br />

Wege in unattraktiven <strong>und</strong> zu schmalen Korridoren. Die notwendige Übersichtlichkeit der gesamten Abteilung<br />

ist nicht gewährleistet.<br />

Die <strong>Alterswohnungen</strong> stehen in Bezug zum bestehenden Altersheim <strong>und</strong> der vorhandenen Infrastruktur<br />

<strong>und</strong> funktionieren trotzdem unabhängig. Sie haben einen eigenen Eingang über den stimmungsvollen,<br />

gemeinsamen Aussenraum unter der Linde an der Strasse. Die Wohnungen sind gut organisiert, betrieblich<br />

<strong>und</strong> räumlich optimiert <strong>und</strong> zur Aussicht <strong>und</strong> Sonne ausgerichtet, Sie sind gut möblierbar, flexibel <strong>und</strong><br />

ermöglichen eine behindertengerechte Zirkulationen.<br />

Die Fassaden sind eine moderne Interpretation eines historischen Gebäudetyps. Es fehlen allerdings<br />

ortstypische Elemente wie Simse oder Vordächer. Die vorgeschlagene Verschindelung findet sich in der<br />

weiteren Umgebung, ist aber für Ringgenberg fremd.<br />

Die vorgeschlagene Konstruktion ist spannend <strong>und</strong> in Anbetracht der hohen Minergieanforderungen sinnvoll.<br />

Eine Optimierung der Gebäudehülle <strong>und</strong> die Konzentrierung von (Speicher-) Masse im Inneren bilden<br />

gute Voraussetzungen für die Erreichung der energetischen Anforderungen.<br />

Zusammenfassend handelt es sich hier um einen architektonisch überzeugenden <strong>und</strong> konzeptionell herausragenden<br />

Vorschlag, der auch in weiten Teilen gut ausgearbeitet wurde. Leider vermag die Organisation<br />

der Demenzabteilung nicht zu befriedigen <strong>und</strong> der Massstab <strong>und</strong> die Gestaltung der äusseren Erscheinung<br />

bleiben im Ortsbild fremd.<br />

16


Gr<strong>und</strong>riss Erdgeschoss<br />

Südfassade<br />

17


18<br />

15 STATLER UND WAL-<br />

DORF<br />

3. Rang, 3. Preis, CHF 11'000.--<br />

3B <strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong>, 3007 Bern<br />

Martin Gsteiger, Franz Bamert, Simone<br />

Staub<br />

Angenehm zwangslos- an der Grenze zu einer gewissen Unpräzision- stehen die beiden in der Grösse<br />

unerwartet bescheiden wirkenden Chalets dem Altersheim vorgelagert. Ihre volumetrische Ausgestaltung<br />

vermag dem Ortsbild durchaus zu schmeicheln. Die beiden Chalets wirken aber etwas kraftlos gegenüber<br />

dem bestehenden Altersheim. Der gemeinsame Sockel tritt gegen die Obdorfstrasse vorteilhafterweise<br />

wenig in Erscheinung. Die Gliederung von massivem Betonsockel <strong>und</strong> Geschossen in Holzbauweise wirkt<br />

plausibel. Die Fassadengestaltung versucht durch das versetzte Bänder aus Fenstern <strong>und</strong> Schiebeläden<br />

ein zeitgemässes Zeichen zu setzen, was durchaus gelingt.<br />

Die Aussenraumgliederung überzeugt durch die klare Zonierung von oberer Ebene für die Nutzung durch<br />

die Bewohnenden des Heims <strong>und</strong> der Wohnungen <strong>und</strong> deren Hauseingängen. Die untere Ebene lässt<br />

einen sehr guten <strong>und</strong> geschützten Aussenbereich für die Demenzstation entstehen. Die auf der südlich<br />

gelegenen Parzelle vorgeschlagene Parkierung ist massvoll, wenn auch noch schematisch.<br />

Die Organisation der Wohnungen ist zweckmässig <strong>und</strong> die Ausrichtung der beiden Wohnungsaussenräume<br />

auf Sonne <strong>und</strong> Aussicht ist gut konzipiert. Der Wohnungseingänge <strong>und</strong> der Raum um die Lifte ist<br />

zu knapp. Die belichtete Waschküche im Dachgeschoss ist eine willkommene Bereicherung zu der sonst<br />

üblichen Lage im Keller.<br />

Die Demenzabteilung ist in ihrer inneren Organisation unausgeglichen <strong>und</strong> räumlich unbefriedigend organisiert.<br />

Sie schränkt die Aufenthaltsqualität stark ein. Sie müsste bei einer Weiterbearbeitung vergrössert<br />

werden. Der zentrale Bereich ist trotz der Oberlichter etwas lichtarm. Der Raum für Pflege <strong>und</strong> Betreuung<br />

ist optimal gelegen.<br />

Die Disposition von nur zwei Wohnungen pro Geschoss mit Treppe <strong>und</strong> Lift erscheint aufwändig. Dennoch<br />

liegen die Flächen- <strong>und</strong> Volumenwerte des Projekts unter dem Durchschnitt aller Projekte. Der<br />

Gr<strong>und</strong> dafür ist hauptsächlich in der zu knappen Organisation der Demenzabteilung zu suchen. Bei einer<br />

Überarbeitung des Projekts wäre mit einem vergrösserten Volumen zu rechnen.<br />

Die südwest-orientierten Wohnungsgr<strong>und</strong>risse lassen eine gute Umsetzung des Minergiestandards erwarten.<br />

In diesem Projekt ist der Wille, das vorgegebene Raumprogramm möglichst ökonomisch zu planen <strong>und</strong><br />

das Volumen in der vorhandenen Dorfstruktur unauffällig zu integrieren mit zu vielen Konzessionen erkauft<br />

worden.


Gr<strong>und</strong>riss Erdgeschoss<br />

Gr<strong>und</strong>riss Gartengeschoss<br />

Südfassade<br />

19


14 Erika I<br />

4. Rang, 4. Preis, CHF 9'000.--<br />

Ernst Gerber, dipl. Architekt ETH/SIA,<br />

3008 Bern<br />

Ernst Gerber, Christine Wüthrich, Dietrich<br />

Braunschweig<br />

Luzius Saurer, Garten- <strong>und</strong> Landschaftsarchitektur,<br />

3032 Hinterkappelen<br />

Grolim<strong>und</strong> + Partner <strong>AG</strong>, Umwelttechnik<br />

Bauphysik Informatik, 3006 Bern, Markus<br />

Bichsel, Andreas Bergmann<br />

Auf den ersten Blick überzeugt der Vorschlag eines – proportional zwar etwas zu breit geratenen –einzelnen<br />

Baukörpers zur Unterbringung der geforderten Nutzung. Leider wird dieser Effekt durch mehrere<br />

Massnahmen teuer erkauft. Die Belichtung des grossen Sockelgeschosses bedingt grosse Terrainveränderungen<br />

<strong>und</strong> Teile des Raumprogramms, werden an das Altersheim, welches baulich möglichst unangetastet<br />

bleiben sollte, angebaut.<br />

Auf der oberen Aussenraumebene wird ein übersichtlicher Zugangshof für alle anliegenden Nutzungen<br />

geschaffen. Das Verbindungsdach ist denkbar. Der Zugang von Süden auf der unteren Ebene in die Demenzabteilung<br />

ist betrieblich fraglich, da der Gartenbereich dadurch störend aufgeteilt werden müsste.<br />

Die Parkierung Süd ist im Zusammenhang mit der wertvollen nachbarlichen Bausubstanz zu grossflächig.<br />

Die gestalterisch <strong>und</strong> konstruktive Ausbildung Fassaden nachvollziehbar <strong>und</strong> denkbar, wenn auch die<br />

nötige Speziallösung der Belichtung der Loggien <strong>und</strong> die zu niedrige Fenstersturzhöhe des Obergeschosses<br />

aufzeigt, dass die Gebäudehöhe zu niedrig gewählt worden ist.<br />

Es gelingt formal recht gut, fünf Wohnungen um ein einziges Treppenhaus zu organisieren. Trotzdem<br />

bleibt zu bedenken, dass die beiden nordöstlich orientieren Wohnungen um einiges schlechtere Besonnungsverhältnisse<br />

ausweisen als die übrigen. Die Mehrzahl der Küchen liegt bemerkenswerterweise direkt<br />

belichtet an der Fassade. Die Wohnungen verfügen über keine Reduits, die entsprechenden Räume sind<br />

vorhanden, aber leider im Keller.<br />

Die Demenzgruppe ist ein funktionell weitgehend guter Vorschlag. Die rückseitige Abgrabung <strong>und</strong> der<br />

lange Lichtschacht erzeugen hingegen einen eher unattraktiven Korridor.<br />

Der Baukörper ist wirtschaftlich kompakt, die nördliche Ausrichtung einiger Wohnräume wird sich ungünstig<br />

auf das Erreichen des Minergiestandards auswirken. Die Flächen- <strong>und</strong> Volumenwerte liegen ungefähr<br />

im Schnitt der übrigen Projekte.<br />

Das Projekt beeindruckt durch die Setzung eines einzelnen, in seiner Grösse angemessenen Baukörpers.<br />

Der dazu notwendige Anbau an das bestehende Heim verbaut den Eingangsbereich aber zu stark, die<br />

fast allseitigen Abgrabungen wirken unnatürlich <strong>und</strong> die niedrige Gebäudehöhe beeinträchtigt die Lichtverhältnisse<br />

im Obergeschoss.<br />

20


Gr<strong>und</strong>riss Erdgeschoss<br />

Gr<strong>und</strong>riss Gartengeschoss<br />

Südfassade<br />

21


08 platz ar sunnsyta<br />

5. Rang, 5. Preis, CHF 7'000.--<br />

von Grünigen Architektur <strong>und</strong> Umwelt,<br />

3600 Thun<br />

Markus von Grünigen, Adrian Christen,<br />

Simone von Grünigen<br />

Das Projekt zeichnet sich durch zwei gleichartig gestaltete, einfache Baukörper mit Satteldach aus. Durch<br />

ihre Stellung senkrecht zum Hang, der Anbindung auf die Strassenflucht einerseits <strong>und</strong> an die Geometrie<br />

des bestehenden Altersheimes anderseits entsteht ein gut besonnter Zwischenraum, der sich gegen das<br />

Tal <strong>und</strong> zur Aussicht hin öffnet. Durch ihre Grösse <strong>und</strong> Ausrichtung binden sich die Neubauten selbstverständlich<br />

in die bestehende Dorfstruktur ein <strong>und</strong> bilden zusammen mit dem bestehenden Heim ein neues<br />

Zentrum. Der westliche Bau beeinträchtigt jedoch den Vorplatz des Altersheims.<br />

Die gewählte Architektursprache ist einleuchtend. Durch einfachen Satteldächer <strong>und</strong> die waagrecht angebrachte<br />

Lärchenschalung wird eine Nähe zur traditionellen Bauweise gesucht <strong>und</strong> hergestellt.<br />

Die Qualität der neuen Aussenräume wird stark durch die subtil, mit Rücksicht auf die Hangsituation angeordneten<br />

Platzabfolgen bestimmt. Es entstehen für die Bewohnenden <strong>und</strong> die Besucher vielfältig nutzbare<br />

Bereiche.<br />

Die <strong>Alterswohnungen</strong> sind jeweils im 1. + 2. Obergeschoss angeordnet. Sie werden über einen verglasten<br />

Laubengang, welcher auch zugleich eine Begegnungszone sein kann, erreicht. Diese Verglasung wäre<br />

auch im Erdgeschoss wünschenswert. Die Wohnungen sind ansprechend organisiert <strong>und</strong> verfügen alle<br />

über einen eingezogenen, vom Wind geschützten Balkon. Die Schlafzimmer sind zum Teil etwas zu<br />

schmal.<br />

Die Demenzstation ist im Erdgeschoss winkelförmig, zum eigenen Garten hin ausgerichtet, gut organisiert.<br />

Damit entsteht ein gewünschter, von der direkten Einsicht abgewandter, gut besonnter Ort für die Bewohnenden.<br />

Die Zimmer sind gut möblierbar, der gemeinsame Sanitärraum mit Vorzone ist jedoch in der<br />

vorgeschlagenen Form nicht möglich. Die Aufenthaltsräume sind durch Ihre Form <strong>und</strong> Ausgestaltung sehr<br />

zweckmässig. Eine Aufteilung in zwei Bereiche ist denkbar <strong>und</strong> bietet eine gewisse Abwechslung für die<br />

Bewohnenden. Der Standort des Arbeitsraums für die Betreuung ist nicht optimal gewählt. Die Anbindung<br />

an das bestehende Altersheim ist gelöst. Die gewählte Konstruktion entspricht sich in Gr<strong>und</strong>riss, Schnitt<br />

<strong>und</strong> Fassade. Die Demenzabteilung ist insgesamt knapp dimensioniert, was sich auf unterdurchschnittliche<br />

Flächenkennzahlen auswirkt. Bei einer Überarbeitung wäre mit einer Steigerung der Flächen- <strong>und</strong><br />

Volumenwerte zu rechnen.<br />

Mit diesem Projekt <strong>und</strong> der vorgesehen Materialisierung sind die Vorraussetzungen für ein nachhaltiges,<br />

nach Minergiestandard geplantes Gebäude gut erfüllt. Die Erstellungs- <strong>und</strong> Betriebskosten können trotz<br />

der Aufteilung des Raumprogramms in zwei Bauten als wirtschaftlich betrachtet werden.<br />

Insgesamt besticht das Projekt durch seine Zurückhaltung <strong>und</strong> Einfachheit <strong>und</strong> die klaren Setzungen der<br />

Volumen. Die Gr<strong>und</strong>rissdisposition in der Demenzabteilung vermag die Jury jedoch nicht zu überzeugen.<br />

22


Gr<strong>und</strong>riss Erdgeschoss<br />

Gr<strong>und</strong>riss Gartengeschoss<br />

Südfassade<br />

23


12. Projekte dritter Wertungsr<strong>und</strong>gang<br />

11 räumling<br />

3. R<strong>und</strong>gang<br />

team K <strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong><br />

Kornhausgasse 11, 3400 Burgdorf<br />

Michael Häusler, Marc Siegenthaler,<br />

Mitarbeiter Raffael Egger<br />

Das Projekt wird bestimmt durch einen im Gr<strong>und</strong>riss vieleckigen Baukörper mit entsprechend angepasstem<br />

Satteldach. Die Hauptausrichtung des Gebäudes ist senkrecht zum Hang, die Fassaden beziehen<br />

sich nicht direkt auf umliegende Strukturen. Der Neubau wird selbstbewusst in das Gelände gestellt <strong>und</strong><br />

generiert, mit Ausnahme des Gartens für Demenzkranke, keine den Wohnungen zugeordneten Aussenräume.<br />

Vor dem Altersheim entsteht jedoch eine zusammenhängende, grosszügige <strong>und</strong> gut besonnte<br />

Gartenanlage. Der Zugang zu den neunen Wohnungen <strong>und</strong> zur Demenzabteilung erfolgt von oben her.<br />

Als Erschliessungsprinzip wird ein Innenhof mit Treppe <strong>und</strong> Lift vorgeschlagen.<br />

Die gewählte Architektursprache mit dem verformten Baukörper ermöglicht eine sorgfältige Einbindung<br />

ins Dorfgefüge. Das Satteldach mit den abgeschnittenen Flächen <strong>und</strong> dem Glasoberlicht wirken jedoch<br />

eher fremd.<br />

Die <strong>Alterswohnungen</strong> sind in den Obergeschossen angeordnet. Sie sind gut gestaltet <strong>und</strong> trotz der zum<br />

Teil schiefwinkligen Wände vernünftig möblierbar. Im Dachgeschoss werden eine nicht verlangte Grosswohnung<br />

<strong>und</strong> die allgemeinen Räume vorgeschlagen. Alle Wohnungen werden über einen, von Oben<br />

belichteten, räumlich interessanten Innenhof erschlossen. An diese Zone angrenzend sind die Waschküchen<br />

mit Tageslicht vorgesehen.<br />

Die Demenzstation ist im Sockelgeschoss winkelförmig zum eigenen Garten hin ausgerichtet, untergebracht.<br />

Die Erschliessung erfolgt einerseits via Terrassengarten des Altersheims <strong>und</strong> andererseits über<br />

das Haupttreppenhaus. Der geschützte Garten liegt vor den Zimmern <strong>und</strong> dem Gruppenwohnraum. Er ist<br />

übersichtlich gestaltet. Die Zimmer mit Nasszellen sind gut gelöst. Der Raum für die Betreuung ist ebenfalls<br />

richtig platziert.<br />

Die Anbindung an das bestehende Altersheim ist in der vorgeschlagenen Form möglich. Das gewählte<br />

Konstruktionsprinzip ist in Gr<strong>und</strong>riss, Schnitt <strong>und</strong> Fassade ablesbar. Die Ausbildung <strong>und</strong> Gestaltung des<br />

Erdgeschosses als reines Sockelgeschoss wirkt jedoch sehr abweisend.<br />

Mit diesem Projekt <strong>und</strong> der vorgesehen Materialisierung sind die Vorgaben zu Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Minergiestandard<br />

erfüllt. Die Erstellungs- <strong>und</strong> Betriebskosten sind aufgr<strong>und</strong> des kompakten einfachen Volumens<br />

günstig zu beurteilen. Die nicht verlangten Flächen im Dachgeschoss heben diesen Vorteil des Projektes<br />

aber auf.<br />

Das eindeutig gesetzte, kompakte Volumen <strong>und</strong> die guten Organisation der Demenzabteilung bestimmen<br />

die Qualität dieses Projektes. Die Erschliessungslösung mit dem zentralen Innenhof wird jedoch als eher<br />

städtisches Verhalten beurteilt.<br />

24


Gr<strong>und</strong>riss Erdgeschoss<br />

Gr<strong>und</strong>riss Erdgeschoss<br />

Südfassade<br />

25


32 tu te souviens?<br />

3. R<strong>und</strong>gang<br />

halle 58 architekten gmbh<br />

Hallerstrasse 58, 3012 Bern<br />

Peter Schürch, Michaela Horn, Inez<br />

Horn, Roger Guntern, Violanta Guntern<br />

Das gesamte Raumprogramm wird in einem dreigeschossigen Baukörper untergebracht, dessen auffälligste<br />

Merkmale seine nicht orthogonale, mit freien Winkeln gestaltete Gr<strong>und</strong>form sowie eine dominierende<br />

horizontale Ausdehnung sind. Das führt zu einem gedrungenen, asymmetrischen Baukörper, der sich<br />

teilweise vor die Südfassade des bestehenden Altersheimes schiebt. Die freie Geometrie des Gr<strong>und</strong>risses<br />

nimmt nur teilweise Richtungen aus der näheren Umgebung auf, trotzdem ist die ortsbauliche Einfügung<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich so denkbar. Die eigenwillige Form des Baukörpers mit schräg laufenden Traufen gibt ihm<br />

allerdings eine gewisse solitäre Wirkung, die durch die Fassadenausbildung mit vielen unterschiedlichen<br />

Befensterungen ohne erkennbares Ordnungsprinzip noch verstärkt wird.<br />

Die innere Struktur des Gebäudes mit geschossweise verschiedenen Gr<strong>und</strong>risskonzepten führt in den<br />

Obergeschossen zu grossen, nur bedingt sinnvoll nutzbaren Erschliessungsflächen <strong>und</strong> zu überhöhten<br />

Räumen. Die Organisation der Demenzwohngruppe ist konzeptionell richtig <strong>und</strong> entwicklungsfähig, allerdings<br />

sehr weitläufig <strong>und</strong> durch die verschiedenen, schiefwinkligen Korridorsysteme teilweise verwirrlich.<br />

Die Beziehung zwischen Aufenthaltszone <strong>und</strong> Demenzgarten ist richtig, der Garten selbst ist aber nicht<br />

klar als abgegrenzter Aussenraum erkennbar. Er erscheint nur als unorganisierte Arealrestfläche.<br />

In den so denkbaren Wohnungsgr<strong>und</strong>rissen wirken sich die freien Winkel der Aussenwand nicht wirklich<br />

qualitätssteigernd aus.<br />

Die heterogene, innere Konstruktionsstruktur <strong>und</strong> die überdurchschnittlich grosse Geschossfläche lassen<br />

im Quervergleich zu den anderen Projekten tendenziell überdurchschnittliche Erstellungskosten erwarten.<br />

Die Qualitäten des Projektes liegen im Versuch, das ganze Raumprogramm in nur einem Baukörper mit<br />

moderater Höhenentwicklung zu organisieren <strong>und</strong> damit eine volumetrisch ortsbauliche Verträglichkeit zu<br />

erreichen.<br />

Der Beweis für die Plausibilität <strong>und</strong> die Angemessenheit der eingesetzten freien Winkel <strong>und</strong> des daraus<br />

resultierenden, unregelmässigen Baukörpers kann jedoch nicht erbracht werden.<br />

26


Gr<strong>und</strong>riss Erdgeschoss<br />

Gr<strong>und</strong>riss Gartengeschoss<br />

Südfassade<br />

27


37 Tannig<br />

3. R<strong>und</strong>gang<br />

Michael Locher, Christopher Pannett,<br />

dipl. <strong>Architekten</strong> ETH/SIA<br />

Waldhöheweg 17, 3013 Bern<br />

Das gesamte Raumprogramm wird in einem kompakten, freistehenden Volumen organisiert, das nur geringfügig<br />

im Untergeschoss in den Hang hinein erweitert werden muss. Zusammen mit dem bestehenden<br />

Altersheim wird so ein Ensemble gebildet mit einem klar definierten Eingangsplatz für die Gesamtanlage.<br />

Die ortsbauliche Verträglichkeit dieses an sich positiv zu bewertenden Konzeptes leidet stark unter der<br />

massiven Höhe des einfachen Baukörpers, dies insbesondere auch durch die notwendigen Terrainabgrabungen<br />

an den traufseitigen Fassaden entsteht. Zu hoch ist auch die neue First, die faktisch die Firsthöhe<br />

des bestehenden Altersheimes erreicht. Die baureglementarisch zugelassenen Gebäudehöhen werden<br />

zudem deutlich überschritten.<br />

Der formalen Gliederung mit einem Sockelgeschoss <strong>und</strong> drei Obergeschossen entspricht die funktionale<br />

Aufteilung. Im Sockelgeschoss, mit direkter Anbindung an den Garten, wird die Demenzwohngruppe <strong>und</strong><br />

in den Obergeschossen die <strong>Alterswohnungen</strong> organisiert.<br />

Die Organisation der Demenzwohngruppe wird als konzeptionell richtig <strong>und</strong> entwicklungsfähig beurteilt.<br />

Der Aufenthaltsbereich in der Mittelzone, mit seiner direkten Beziehung zum Garten, ist zweckmässig<br />

disponiert. Die tiefen Nischen vor den Zimmereingängen <strong>und</strong> das zu prominent situierte Pflegebad beeinträchtigen<br />

die Übersichtlichkeit <strong>und</strong> die innere Klarheit der Wohngruppe. Der Garten ist als rechteckige,<br />

terrassenartige Anlage etwas steril <strong>und</strong> zu auffällig als "geschlossener Spazierhof" erkennbar <strong>und</strong> führt zu<br />

einer hohen Stützmauer auf der Parzellengrenze zur Strasse.<br />

Die geschützte Verbindung zum Altersheim über einen Velounterstand bleibt in der vorgeschlagenen Form<br />

ungenügend.<br />

Die gut durchdachten, richtig proportionierten Wohnungsgr<strong>und</strong>risse sind ein klares Qualitätsmerkmal des<br />

Projektes.<br />

Für die Begründung der eigenwilligen, etwas grob erscheinenden Fassadengestaltung mit übereinander<br />

gestapelten, „geflochtenen“ Hölzern als Brüstungen wird von den Verfassern das Motiv des traditionellen<br />

Blockbaues herangezogen, das zeitgenössisch interpretiert werde. Dieser gestalterische Ansatz ist interessant<br />

bleibt aber doch in seiner Wirkung zu aufdringlich <strong>und</strong> fremd.<br />

Das Projekt hat mit seinem einfachen, strukturellen Aufbau viele Merkmale für eine kostengünstige <strong>und</strong><br />

energetisch sinnvolle Lösung. Die Kennwerte für die notwendige Geschossfläche <strong>und</strong> das umbaute Volumen<br />

sind im Quervergleich zu den anderen Projekten deutlich unterdurchschnittlich.<br />

Das Projekt ist deshalb zu würdigen, weil es aufzeigt, wo die Grenzen der ortsbaulichen Verträglichkeit<br />

eines Konzeptes mit nur einem Baukörper liegen, auch wenn mit dem Raumprogramm sehr diszipliniert<br />

umgegangen wird, <strong>und</strong> die Gebäudeform einfach <strong>und</strong> kompakt bleibt.<br />

28


Gr<strong>und</strong>riss Erdgeschoss<br />

Gr<strong>und</strong>risse Sockelgeschoss <strong>und</strong> 1. Obergeschoss<br />

West- <strong>und</strong> Südfassade<br />

29


13. Weitere Projekte<br />

01 ZWANZIGGRAD<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

BOARD, Bureau of Architecture, Research<br />

and Design<br />

Delftsestraat 27<br />

NL-3013 AE Rotterdam<br />

02 holzplattenbau<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

Urs Jaberg Architekt SIA/SWB<br />

Merzenacker 14 A<br />

3006 Bern<br />

03 MURPHY<br />

2. R<strong>und</strong>gang<br />

Architekturbüro Peter Lenz<br />

Malvenweg 2 a<br />

D-33378 Rheda-Wiedenbrück<br />

04 Tree Roof<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

Racheter + Berger <strong>Architekten</strong> HTL<br />

Lindenstrasse 17 a<br />

3047 Bremgarten<br />

30


05 matlock<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

Moritz Marti<br />

Marcel Carozzi<br />

Kalkbreitestr. 83<br />

8003 Zürich<br />

06 ida<br />

2. R<strong>und</strong>gang<br />

Jonas Wüest Architekt ETH/SIA<br />

Kanzleistr. 95<br />

8004 Zürich<br />

07 VIVA<br />

2. R<strong>und</strong>gang<br />

Bühlmann <strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong><br />

Werkhofstrasse 8<br />

6052 Hergiswil<br />

09 DREI SCHWESTERN<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

Gassner & Leuenberger <strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong><br />

Marienstrasse 1<br />

3600 Thun<br />

31


32<br />

10 Lindenbaum<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

Walter Amacher <strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong><br />

Hauptstrasse<br />

3852 Ringgenberg<br />

12 Gassenhauer<br />

2. R<strong>und</strong>gang<br />

Johannes Saurer Architekt BSA<br />

Uttigenstr. 27<br />

3600 Thun<br />

13 REGNAR<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

Architekturbüro Günter Heinz<br />

Wolgaster Strasse 11<br />

D-17034 Neubrandenburg<br />

16 Vergissmeinnicht<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

SHS <strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong><br />

Kasernenstrasse 5<br />

3601 Thun


17 IN VIA<br />

2. R<strong>und</strong>gang<br />

Geissbühler <strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong><br />

Winterhaldenstr. 14 A<br />

3627 Heimberg<br />

18 tanzende paare<br />

2. R<strong>und</strong>gang<br />

Burkhalter <strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong><br />

Talgut-Zentrum 25<br />

3063 Ittigen<br />

19 QUADRILLO<br />

2. R<strong>und</strong>gang<br />

AMSTUTZ ABPLANALP BIRRI <strong>AG</strong><br />

Feldenstr. 11<br />

3655 Sigriswil<br />

20 Alpenruh<br />

2. R<strong>und</strong>gang<br />

L2A Lengacher Althaus <strong>AG</strong><br />

Untere Gasse 4<br />

3800 Unterseen<br />

33


34<br />

21 monolithòs<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

FS Architektur <strong>AG</strong><br />

Brüel 6<br />

1794 Salvenach<br />

23 STÖCKLI<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

bauformat architekten<br />

Dammweg 3<br />

2502 Biel<br />

25 Nachtigall<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

ZOSS BRAUEN ARCHITEKTEN<br />

Strandweg 14<br />

2560 Nidau<br />

26 PICUS<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

Studer Simeon Bettler GmbH<br />

Bederstrasse 28<br />

8002 Zürich


27 Jeremias<br />

2. R<strong>und</strong>gang<br />

Kägi & Schnabel <strong>Architekten</strong><br />

Güterstr. 86a<br />

4053 Basel<br />

28 zweivierecke<br />

2. R<strong>und</strong>gang<br />

Kimlim architekten eth sia<br />

Tannenstrasse 3<br />

9000 St. Gallen<br />

29 AUPEROSE<br />

2. R<strong>und</strong>gang<br />

MMJS Martin + Monika Jauch-Stolz<br />

dipl. <strong>Architekten</strong> ETH/SIA<br />

Brünigstr. 25<br />

6005 Luzern<br />

30 LIND<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

Andrea Walt <strong>und</strong> Selami Sahin<br />

dipl. <strong>Architekten</strong> ETH SIA<br />

Fabrikstrasse 43<br />

8005 Zürich<br />

35


36<br />

31 SCHYNIGE PLATTE<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

Burkard Bissig & Partner<br />

<strong>Architekten</strong> <strong>AG</strong><br />

Thunstrasse 86<br />

3074 Muri<br />

33 continuo<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

Freiluft Zuckerschwerdt Klopfenstein<br />

Grünig<br />

Monbijoustr. 92 PF<br />

3000 Bern 23<br />

34 CLARA<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

Berry & Stettler Architects<br />

Mülinenstrasse 29<br />

3006 Bern<br />

35 Lauben<br />

2. R<strong>und</strong>gang<br />

Streiff <strong>Architekten</strong><br />

Pfingstweidstrasse 31a<br />

8005 Zürich


36 QUARTETT<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

Vécsey Schmidt <strong>Architekten</strong><br />

Klybeckstrasse 14<br />

4057 Basel<br />

38 erika II<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

GÄUMANN LÜDI VON DER ROPP<br />

<strong>Architekten</strong> SIA<br />

Weststrasse 182<br />

8003 Zürich<br />

39 Eisberg<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

Lab42_office<br />

freier Architekt, Michael Lenhart<br />

Wilensteiner Weg 2<br />

D-67705 Trippstadt<br />

41 Chocolat<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

ARGE Beinhoff Höchel Balster<br />

Brunnenstr. 9<br />

D-38173 Hötzum/Sickte<br />

37


38<br />

42 ZWEISAM<br />

2. R<strong>und</strong>gang<br />

Herwarth <strong>Architekten</strong> GmbH<br />

Gustav-Mahler Str. 14<br />

D-70195 Stuttgart<br />

43 SYMBIOSE<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

Cuendet Siegrist GmbH<br />

Teichweg 6<br />

4142 Münchenstein<br />

44 Schönsitz<br />

2. R<strong>und</strong>gang<br />

Manuel Joss<br />

Dipl Architekt ETH<br />

Säntisstrasse 24<br />

9240 Uzwil<br />

45 Sunny side up<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

Ruedi Weber + Partner<br />

<strong>Architekten</strong>+Planer <strong>AG</strong><br />

Gartenstrasse 33<br />

5712 Beinwil am See


46 Marcopolo<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

Architekturbüro Dipl.-ing. Woo-Jung<br />

Son<br />

Stargarder Str. 65/66<br />

D-10437 Berlin<br />

47 ILUKA<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

BERND OBERSTEINER ARCHITEK-<br />

TEN<br />

Ursulastrasse 6<br />

D-80809 München<br />

48 WANDERRÄUME<br />

1. R<strong>und</strong>gang<br />

N2 <strong>Architekten</strong> B.V.<br />

Dunantstraat 4<br />

NL-3024 BC Rotterdam<br />

* * *<br />

39

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