Datei - Volkshochschule Aachen
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Gesellschaft, Politik und Geschichte<br />
Wege gegen das Vergessen<br />
durch das <strong>Aachen</strong> der Nazizeit<br />
Wege gegen das Vergessen: <strong>Aachen</strong> in der Nazizeit 04000<br />
Vorträge, Seminare, Stadtspaziergänge<br />
Angeregt aus der Bürgerschaft wurden<br />
auf Beschluss des <strong>Aachen</strong>er Stadtrates<br />
die Wege gegen das Vergessen durch<br />
das <strong>Aachen</strong> der Nazizeit an der <strong>Volkshochschule</strong><br />
eingerichtet. Sie sind als<br />
dezentrale NS-Gedenkstätte konzipiert<br />
und beschäftigen sich in ihrer pädagogischen<br />
Arbeit mit Antisemitismus und<br />
Verfolgung aus rassistischen Gründen,<br />
Widerstand gegen die Nazis und Verfolgung<br />
Andersdenkender, Militarismus<br />
und Krieg sowie Nazis, Mitläufertum<br />
und Anpassung. Die Wege gegen das<br />
Vergessen sind seit 2008 kooptiertes<br />
Mitglied im Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e.V.<br />
Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind zu den nachfolgenden Veranstaltungen<br />
und zur weiteren Mitarbeit herzlich eingeladen. Informationen unter<br />
www.wgdv.de<br />
27. Januar – Holocaustgedenktag 04002<br />
Damals verfolgt – heute vergessen?<br />
Präsentation von Schulprojekten, Informationen, Gespräche<br />
Der 27. Januar ist der Gedenktag für alle Opfer der Nazidiktatur. Er erinnert an den<br />
Tag im Jahr 1945, als die Häftlinge aus dem Konzentrationslager Auschwitz befreit<br />
wurden. Dieser Tag erinnert daran, was den Menschen während der Nazidiktatur<br />
von den Machthabern und ihren vielen Helfern angetan wurde – wie die Nazis mit<br />
Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, Andersgläubigen und Andersdenkenden<br />
umgegangen sind, wie sie verfolgt und ermordet wurden.<br />
Programmpunkte sind: Präsentation der Arbeiten von Schülerinnen und Schülern<br />
zur Auseinandersetzung mit Nazismus und Holocaust, Rassismus, Antisemitismus<br />
und Rechtsextremismus; Informationsstände von Verfolgtengruppen; szenische<br />
Beiträge.<br />
Sonntag, 27. Januar 2013, 11 - 14 Uhr<br />
Ort: Aula des Städtischen Gymnasiums, Blumenthaler Straße 7, Schleiden<br />
Kostenloser Bustransfer von <strong>Aachen</strong> nach Schleiden und zurück.<br />
Abfahrt: 10 Uhr, Bushalteplatz Sandkaulstraße (am Sporthaus Drucks)<br />
Rückkehr: 15.30 Uhr<br />
Zum Vorbereitungskreis 27. Januar gehören: die <strong>Volkshochschule</strong>n <strong>Aachen</strong> und<br />
Nordkreis <strong>Aachen</strong>, Evangelisches Erwachsenenbildungswerk, Gesellschaft für<br />
christlich-jüdische Zusammenarbeit, Zeugen Jehovas, Lesben- und Schwulenverband<br />
<strong>Aachen</strong>, Roma-Union Grenzland, Gedenkbuchprojekt für die Opfer der<br />
Shoah aus <strong>Aachen</strong>, Arbeitskreis Grenzen-Los.<br />
<strong>Aachen</strong> 1933 04004<br />
Ausstellung<br />
28. Januar bis 17. Februar 2013<br />
1933 vollzog sich die Machtübernahme der Nationalsozialisten in <strong>Aachen</strong> genauso<br />
wie in vielen anderen Städten Deutschlands – und dies obwohl <strong>Aachen</strong> bis dahin<br />
nicht unbedingt als Nazihochburg aufgefallen war.<br />
Die Ausstellung wirft Schlaglichter auf das Jahr 1933 in <strong>Aachen</strong>: Wirtschaftskrise<br />
der zwanziger Jahre, die Nazis in der Stadt, die Gegenkräfte, Zensur schon vor<br />
der Machtübernahme, Wahlen vor 1933 und 1933, der Reichstagsbrand und<br />
die Folgen, erste Terror- und antisemitische Maßnahmen, Bücherverbrennung,<br />
Berufsverbote, Zerschlagung der freien Gewerkschaften, Parteienverbote.<br />
Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.<br />
1933 – Die Machtübernahme der NSDAP im Rheinland 04006<br />
Vortrag Dr. Helmut Rönz<br />
Als den Nationalsozialisten im Januar 1933 die Macht übertragen wurde, konnte<br />
das Rheinland nicht als Kernland der NS-Bewegung gelten. Während die NSDAP<br />
bei den Wahlen vom 5. März 1933 reichsweit 43,9 % erzielte, lag ihr Stimmenanteil<br />
in den rheinischen Wahlkreisen meist etwa 10 % darunter. Ein Grund hierfür war<br />
einerseits die Stärke des politischen Katholizismus: Die katholische Zentrumspartei<br />
konnte in der Rheinprovinz 1933 fast dreimal so viele Stimmen wie im Reichsdurchschnitt<br />
erringen und gewann noch zwei Monate nach der Machtübernahme<br />
in Bonn, <strong>Aachen</strong> oder Trier mehr Wähler als die NSDAP. Andererseits erfuhren auch<br />
die Linksparteien zu diesem Zeitpunkt in den rheinischen Großstädten noch starke<br />
Unterstützung, vor allem die KPD, die zwischen Köln, Duisburg und Wuppertal<br />
zwischen 18 und 20 % der Stimmen bekam.<br />
Der Refernt, Dr. Helmut Rönz, Projektleiter beim LVR-Institut für Landeskunde und<br />
Regionalgeschichte, geht der Frage nach, warum sich die Machtübernahme im<br />
Rheinland trotzdem ohne große Probleme durchsetzen ließ.<br />
Über den derzeitigen Forschungsstand referiert Dr. Helmut Rönz, Projektleiter<br />
beim LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte.<br />
Montag, 28. Januar 2013, 19 Uhr<br />
VHS, Peterstraße 21-25, Forum • Kein Entgelt<br />
Sinti und Roma in <strong>Aachen</strong> während 04008<br />
des Nationalsozialismus<br />
Vortrag Dr. Marc Engels<br />
In <strong>Aachen</strong> kann man eine Kontinuität der Verfolgung von Sinti und Roma seit Ende<br />
des 19. Jahrhunderts bis zur Mitte der 1930er Jahre nachverfolgen. Sie wurden<br />
mit diskriminierenden Verordnungen überzogen, die die Polizei mit wechselndem<br />
Erfolg schon vor der NS-Zeit durchzusetzen versuchte. Im Nationalsozialismus<br />
radikalisierte sich die Verfolgung der Sinti und Roma schnell. Wie auch bei anderen<br />
rassisch Verfolgten entwickelte der NS-Staat ein System diskriminierender Gesetze<br />
und Verordnungen, die die (Über-)Lebensmöglichkeiten der Opfergruppen immer<br />
weiter einschränkten und den Menschen letztlich keinen Platz mehr im nationalsozialistischen<br />
Deutschland ließen. Einen Teil dieses Weges in <strong>Aachen</strong>, der letztlich<br />
zu Auswanderung oder Vernichtung führte, zeichnet der Referent, der auf neueste<br />
Forschungsergebnisse blicken kann, anschaulich nach.<br />
Donnerstag, 21. März 2013, 19 Uhr<br />
VHS, Peterstraße 21-25, Forum • Kein Entgelt<br />
Nationalsozialismus und freie Gewerkschaften<br />
im Mai 1933<br />
„... gerade dich, Arbeiter, wollen wir.“ 04010<br />
Ausstellung über Nationalsozialismus und freie Gewerkschaften<br />
vom 9. April bis 6. Mai 2013<br />
VHS, Peterstraße 21-25, Forum<br />
Die Ausstellung erinnert an die Ereignisse am 1. und 2. Mai 1933, für die<br />
die Nationalsozialisten den Begriff „Gleichschaltung“ der Gewerkschaften<br />
geprägt haben, die aber in der Realität eine Zerschlagung der freien<br />
Interessenvertretungen bedeutete – und zwar mit allen Konsequenzen, von<br />
der Beschlagnahmung der Gewerkschaftshäuser und -vermögen bis hin zu<br />
Inhaftierung und politischem Mord. Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen<br />
haben sich wiederholt die Frage gestellt, wie es zu dieser Zerschlagung und zur<br />
kampfl osen Aufgabe der eigenen Organisation kommen konnte. Warum hat die<br />
Arbeiterschaft in den Jahren nach 1933 den Durchmarsch der Nazis nicht bremsen<br />
oder gar stoppen können? Diese Fragen an die Geschichte, die aus der eigenen<br />
Betroff enheit resultierten, können – je nach eigenem Blickwinkel und zeitlichem<br />
Abstand zu den Ereignissen – unterschiedlich beantwortet werden.<br />
Im ersten Teil wird eine Chronologie der Ereignisse nachgezeichnet, die auch<br />
Aspekte der Vorgeschichte, besonders aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise ab<br />
1929 und bestimmte Folgen bis zum Kriegsausbruch 1939 berücksichtigt.