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Datei - Volkshochschule Aachen

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24<br />

Gesellschaft, Politik und Geschichte<br />

Wege gegen das Vergessen<br />

durch das <strong>Aachen</strong> der Nazizeit<br />

Wege gegen das Vergessen: <strong>Aachen</strong> in der Nazizeit 04000<br />

Vorträge, Seminare, Stadtspaziergänge<br />

Angeregt aus der Bürgerschaft wurden<br />

auf Beschluss des <strong>Aachen</strong>er Stadtrates<br />

die Wege gegen das Vergessen durch<br />

das <strong>Aachen</strong> der Nazizeit an der <strong>Volkshochschule</strong><br />

eingerichtet. Sie sind als<br />

dezentrale NS-Gedenkstätte konzipiert<br />

und beschäftigen sich in ihrer pädagogischen<br />

Arbeit mit Antisemitismus und<br />

Verfolgung aus rassistischen Gründen,<br />

Widerstand gegen die Nazis und Verfolgung<br />

Andersdenkender, Militarismus<br />

und Krieg sowie Nazis, Mitläufertum<br />

und Anpassung. Die Wege gegen das<br />

Vergessen sind seit 2008 kooptiertes<br />

Mitglied im Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW e.V.<br />

Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind zu den nachfolgenden Veranstaltungen<br />

und zur weiteren Mitarbeit herzlich eingeladen. Informationen unter<br />

www.wgdv.de<br />

27. Januar – Holocaustgedenktag 04002<br />

Damals verfolgt – heute vergessen?<br />

Präsentation von Schulprojekten, Informationen, Gespräche<br />

Der 27. Januar ist der Gedenktag für alle Opfer der Nazidiktatur. Er erinnert an den<br />

Tag im Jahr 1945, als die Häftlinge aus dem Konzentrationslager Auschwitz befreit<br />

wurden. Dieser Tag erinnert daran, was den Menschen während der Nazidiktatur<br />

von den Machthabern und ihren vielen Helfern angetan wurde – wie die Nazis mit<br />

Juden, Sinti und Roma, Homosexuellen, Andersgläubigen und Andersdenkenden<br />

umgegangen sind, wie sie verfolgt und ermordet wurden.<br />

Programmpunkte sind: Präsentation der Arbeiten von Schülerinnen und Schülern<br />

zur Auseinandersetzung mit Nazismus und Holocaust, Rassismus, Antisemitismus<br />

und Rechtsextremismus; Informationsstände von Verfolgtengruppen; szenische<br />

Beiträge.<br />

Sonntag, 27. Januar 2013, 11 - 14 Uhr<br />

Ort: Aula des Städtischen Gymnasiums, Blumenthaler Straße 7, Schleiden<br />

Kostenloser Bustransfer von <strong>Aachen</strong> nach Schleiden und zurück.<br />

Abfahrt: 10 Uhr, Bushalteplatz Sandkaulstraße (am Sporthaus Drucks)<br />

Rückkehr: 15.30 Uhr<br />

Zum Vorbereitungskreis 27. Januar gehören: die <strong>Volkshochschule</strong>n <strong>Aachen</strong> und<br />

Nordkreis <strong>Aachen</strong>, Evangelisches Erwachsenenbildungswerk, Gesellschaft für<br />

christlich-jüdische Zusammenarbeit, Zeugen Jehovas, Lesben- und Schwulenverband<br />

<strong>Aachen</strong>, Roma-Union Grenzland, Gedenkbuchprojekt für die Opfer der<br />

Shoah aus <strong>Aachen</strong>, Arbeitskreis Grenzen-Los.<br />

<strong>Aachen</strong> 1933 04004<br />

Ausstellung<br />

28. Januar bis 17. Februar 2013<br />

1933 vollzog sich die Machtübernahme der Nationalsozialisten in <strong>Aachen</strong> genauso<br />

wie in vielen anderen Städten Deutschlands – und dies obwohl <strong>Aachen</strong> bis dahin<br />

nicht unbedingt als Nazihochburg aufgefallen war.<br />

Die Ausstellung wirft Schlaglichter auf das Jahr 1933 in <strong>Aachen</strong>: Wirtschaftskrise<br />

der zwanziger Jahre, die Nazis in der Stadt, die Gegenkräfte, Zensur schon vor<br />

der Machtübernahme, Wahlen vor 1933 und 1933, der Reichstagsbrand und<br />

die Folgen, erste Terror- und antisemitische Maßnahmen, Bücherverbrennung,<br />

Berufsverbote, Zerschlagung der freien Gewerkschaften, Parteienverbote.<br />

Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.<br />

1933 – Die Machtübernahme der NSDAP im Rheinland 04006<br />

Vortrag Dr. Helmut Rönz<br />

Als den Nationalsozialisten im Januar 1933 die Macht übertragen wurde, konnte<br />

das Rheinland nicht als Kernland der NS-Bewegung gelten. Während die NSDAP<br />

bei den Wahlen vom 5. März 1933 reichsweit 43,9 % erzielte, lag ihr Stimmenanteil<br />

in den rheinischen Wahlkreisen meist etwa 10 % darunter. Ein Grund hierfür war<br />

einerseits die Stärke des politischen Katholizismus: Die katholische Zentrumspartei<br />

konnte in der Rheinprovinz 1933 fast dreimal so viele Stimmen wie im Reichsdurchschnitt<br />

erringen und gewann noch zwei Monate nach der Machtübernahme<br />

in Bonn, <strong>Aachen</strong> oder Trier mehr Wähler als die NSDAP. Andererseits erfuhren auch<br />

die Linksparteien zu diesem Zeitpunkt in den rheinischen Großstädten noch starke<br />

Unterstützung, vor allem die KPD, die zwischen Köln, Duisburg und Wuppertal<br />

zwischen 18 und 20 % der Stimmen bekam.<br />

Der Refernt, Dr. Helmut Rönz, Projektleiter beim LVR-Institut für Landeskunde und<br />

Regionalgeschichte, geht der Frage nach, warum sich die Machtübernahme im<br />

Rheinland trotzdem ohne große Probleme durchsetzen ließ.<br />

Über den derzeitigen Forschungsstand referiert Dr. Helmut Rönz, Projektleiter<br />

beim LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte.<br />

Montag, 28. Januar 2013, 19 Uhr<br />

VHS, Peterstraße 21-25, Forum • Kein Entgelt<br />

Sinti und Roma in <strong>Aachen</strong> während 04008<br />

des Nationalsozialismus<br />

Vortrag Dr. Marc Engels<br />

In <strong>Aachen</strong> kann man eine Kontinuität der Verfolgung von Sinti und Roma seit Ende<br />

des 19. Jahrhunderts bis zur Mitte der 1930er Jahre nachverfolgen. Sie wurden<br />

mit diskriminierenden Verordnungen überzogen, die die Polizei mit wechselndem<br />

Erfolg schon vor der NS-Zeit durchzusetzen versuchte. Im Nationalsozialismus<br />

radikalisierte sich die Verfolgung der Sinti und Roma schnell. Wie auch bei anderen<br />

rassisch Verfolgten entwickelte der NS-Staat ein System diskriminierender Gesetze<br />

und Verordnungen, die die (Über-)Lebensmöglichkeiten der Opfergruppen immer<br />

weiter einschränkten und den Menschen letztlich keinen Platz mehr im nationalsozialistischen<br />

Deutschland ließen. Einen Teil dieses Weges in <strong>Aachen</strong>, der letztlich<br />

zu Auswanderung oder Vernichtung führte, zeichnet der Referent, der auf neueste<br />

Forschungsergebnisse blicken kann, anschaulich nach.<br />

Donnerstag, 21. März 2013, 19 Uhr<br />

VHS, Peterstraße 21-25, Forum • Kein Entgelt<br />

Nationalsozialismus und freie Gewerkschaften<br />

im Mai 1933<br />

„... gerade dich, Arbeiter, wollen wir.“ 04010<br />

Ausstellung über Nationalsozialismus und freie Gewerkschaften<br />

vom 9. April bis 6. Mai 2013<br />

VHS, Peterstraße 21-25, Forum<br />

Die Ausstellung erinnert an die Ereignisse am 1. und 2. Mai 1933, für die<br />

die Nationalsozialisten den Begriff „Gleichschaltung“ der Gewerkschaften<br />

geprägt haben, die aber in der Realität eine Zerschlagung der freien<br />

Interessenvertretungen bedeutete – und zwar mit allen Konsequenzen, von<br />

der Beschlagnahmung der Gewerkschaftshäuser und -vermögen bis hin zu<br />

Inhaftierung und politischem Mord. Gewerkschafter und Gewerkschafterinnen<br />

haben sich wiederholt die Frage gestellt, wie es zu dieser Zerschlagung und zur<br />

kampfl osen Aufgabe der eigenen Organisation kommen konnte. Warum hat die<br />

Arbeiterschaft in den Jahren nach 1933 den Durchmarsch der Nazis nicht bremsen<br />

oder gar stoppen können? Diese Fragen an die Geschichte, die aus der eigenen<br />

Betroff enheit resultierten, können – je nach eigenem Blickwinkel und zeitlichem<br />

Abstand zu den Ereignissen – unterschiedlich beantwortet werden.<br />

Im ersten Teil wird eine Chronologie der Ereignisse nachgezeichnet, die auch<br />

Aspekte der Vorgeschichte, besonders aus der Zeit der Weltwirtschaftskrise ab<br />

1929 und bestimmte Folgen bis zum Kriegsausbruch 1939 berücksichtigt.

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