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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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RECHTSEXTREMISMUS<br />

Matthias Faust und Frank Schwerdt sind im Parteivorstand aber<br />

auch weiterhin Funktionäre präsent, die im vorausgegangenen<br />

Konkurrenzkampf um den NPD­Vorsitz eindeutig Position für<br />

Voigt bezogen hatten.<br />

Die erhoffte Aufbruchstimmung nach der Neuwahl der Parteiführung<br />

blieb in<strong>des</strong>sen aus. Vielmehr sah sich die NPD gezwungen,<br />

zu den kaltblütigen Morden <strong>des</strong> „Nationalsozialistischen Untergrunds“<br />

(NSU; vgl. Kap. II, Nr. 2.1) Stellung zu beziehen, die am<br />

11. November <strong>2011</strong> – nahezu zeitgleich mit dem NPD­Bun<strong>des</strong>parteitag<br />

– der Öffentlichkeit bekannt geworden waren. Vehement<br />

wies der neue Parteivorsitzende Apfel am 15. November <strong>2011</strong> jede<br />

Verbindung <strong>des</strong> NSU zur NPD zurück:<br />

„Nach allem, was bis heute bekannt ist, zeugen die abscheulichen<br />

Morde <strong>des</strong> Zwickauer Killer-Trios – und vor allem die gräßliche<br />

Zurschaustellung der Opfer dieser Schandtaten in Videos – nicht<br />

nur von einer extrem hohen kriminellen Energie, sondern auch von<br />

einer Abartigkeit, die einen fassungslos macht. Wer angesichts dieser<br />

Bestialität auch nur ansatzweise auf die Idee kommt, dies könne im<br />

Sinne meiner Partei und meiner Fraktion sein, ist entweder unzurechnungsfähig<br />

oder agiert aus durchsichtigem Interesse.“<br />

(Homepage „DS-Aktuell“, 16. November <strong>2011</strong>)<br />

Dieser Kommentar deutete bereits das Grundmuster an, das in<br />

den folgenden Wochen von einer Reihe weiterer NPD­Funktionäre<br />

in vielfacher Weise variiert werden sollte: Die verschwörungstheoretische<br />

Behauptung, bei den NSU­Verbrechen handele<br />

es sich um gezielte Machenschaften staatlicher Stellen, um vor<br />

dem Hintergrund der sich existenziell zuspitzenden Systemkrise<br />

den – infolge <strong>des</strong> NPD­Führungswechsels zu erwartenden – Aufbruch<br />

einer authentischen Oppositionspartei zu verhindern und so<br />

einen Anlass zu konstruieren, diese unliebsame politische Konkurrenz<br />

durch ein neuerliches Verbotsverfahren auszuschalten. Diese<br />

Argumentationstechnik wendete das Parteipräsidium exemplarisch<br />

in seiner Stellungnahme vom 6. Dezember <strong>2011</strong> an. Dort hieß<br />

es, „etablierte Politiker, Medien und Träger antinationaler Einzelinteressen“<br />

erzeugten eine „beispiellose Pogromstimmung“ gegen<br />

das „volkstreue Lager“, vor allem gegen die NPD. Dafür müsse eine<br />

Reaktionen der NPD<br />

auf die Verbrechen<br />

<strong>des</strong> „Nationalsozialistischen<br />

Untergrunds“<br />

(NSU)<br />

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