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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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90<br />

Mitgliederentwicklung<br />

RECHTSEXTREMISMUS<br />

zur „Brüsseler Diktatur“, zum „Euro­Wahnsinn“ und zur „Aus­<br />

plünderung <strong>des</strong> deutschen Volkes“ sind erkennbar ideologisch<br />

geprägt und greifen nicht selten auf verschwörungstheoretische<br />

Erklärungsansätze für die europäische Schuldenkrise zurück. Die<br />

NPD stuft die Europawahl im Juni 2014 als strategisch wichtigen<br />

Wahltermin ein, weil für die Partei durch den Wegfall der Fünf­<br />

Prozent­Hürde 30 eine realistische Chance besteht, Abgeordnete in<br />

das Europäische Parlament entsenden zu können. Insofern wird<br />

die Partei die antieuropäische Agitation nicht nur fortsetzen, sondern<br />

mit Blick auf diesen Wahlgang noch intensivieren.<br />

1.3 Organisation und Entwicklung<br />

Die NPD hatte <strong>2011</strong> einen Rückgang der Mitgliederzahl auf<br />

6.300 Personen zu verzeichnen (2010: 6.600). Diese Verluste sind<br />

umso bemerkenswerter, als sich die Partei, zumin<strong>des</strong>t gemessen<br />

an eigenen Verlautbarungen, von der 2010 initiierten Fusion mit<br />

der DVU einen spürbaren Mitgliederzuwachs versprochen hatte.<br />

Tatsächlich aber verlor die NPD <strong>2011</strong> innerhalb <strong>des</strong> rechtsextremistischen<br />

Spektrums an Bindungskraft, weil sie einerseits im<br />

Hinblick auf die Kooperation mit den „Freien Nationalisten“ über<br />

kein strategisch schlüssiges Konzept verfügt, andererseits aber<br />

über das eigene ideologische Lager hinaus keine neuen Mitglieder<br />

anziehen kann. Der Partei gelingt es nicht, potenziellen Interessenten<br />

eine überzeugende Erfolgsperspektive mit der Aussicht<br />

einer realen politischen Einflussnahme zu vermitteln.<br />

Das „Superwahljahr“ <strong>2011</strong> stellte hohe organisatorische und logistische<br />

Anforderungen an die NPD und wurde als richtungsweisend<br />

für die Entwicklung der Partei angesehen. Die ins­<br />

gesamt niedrige Wählerresonanz war <strong>des</strong>halb Gegenstand<br />

intensiver parteiinterner Debatten, nicht zuletzt im Vorfeld <strong>des</strong><br />

am 12./13. November <strong>2011</strong> stattfindenden Bun<strong>des</strong>parteitags. Die<br />

beiden dort angetretenen Kontrahenten – Amtsinhaber Voigt und<br />

sein Herausforderer Apfel – zogen aus den erzielten Wahlergeb­<br />

nissen voneinander abweichende Schlüsse für den weiteren Kurs<br />

der Partei.<br />

30 Vgl. hierzu BVerfG, 2 BvC 4/10 vom 9. November <strong>2011</strong>, Absatz­Nr. (1–160).

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