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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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RECHTSEXTREMISMUS<br />

Das rechtsextremistische Personenpotenzial ist <strong>2011</strong> erneut<br />

gesunken. Grund hierfür sind insbesondere die anhaltenden<br />

erheblichen Mitgliederverluste der „Deutschen Volksunion“<br />

(DVU, vgl. Kap. III, Nr. 2).<br />

Zudem setzte sich die strukturelle Verschiebung innerhalb der<br />

rechtsextremistischen Subkulturen und im Verhältnis zu der neonazistischen<br />

Szene fort (vgl. Kap. II, Nr. 3.1). Dies bildet sich auch<br />

in einer Verschiebung innerhalb der Personenpotenziale ab.<br />

Im November <strong>2011</strong> wurde die Existenz der rechtsterroristischen<br />

Gruppierung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) bekannt.<br />

Die von ihr verübte Mordserie stellt einen neuen Höhepunkt<br />

rechtsextremistischer bzw. rechtsterroristischer Gewalt dar. Die<br />

dreizehn Jahre im Untergrund lebende Gruppe ermordete gezielt<br />

min<strong>des</strong>tens zehn Einzelpersonen, ohne mit Selbstbezichtigungen<br />

in Erscheinung zu treten oder sonst eine rechtsextremistische<br />

Motivation der Gewalttaten erkennen zu lassen (vgl. Kap. II, Nr. 2.1).<br />

Vor dem Hintergrund einer stark durch Gewaltbereitschaft und<br />

Gewaltanwendung geprägten rechtsextremistischen Szene können<br />

vergleichbare Radikalisierungsverläufe für die Zukunft nicht<br />

ausgeschlossen werden. Auch eine Übernahme entsprechender<br />

Vorgehensweisen aus anderen Phänomenbereichen wäre vorstellbar.<br />

Im neonazistischen Spektrum nehmen die „Autonomen<br />

Nationalisten“ eine bedeutende Stellung ein. Auch wenn <strong>2011</strong><br />

ein Rückgang <strong>des</strong> Personenpotenzials bei den „Autonomen<br />

Nationalisten“ – bei gleichzeitigem Anstieg der Gesamtzahl der<br />

Neonazis – feststellbar war, prägen diese weiterhin das öffentliche<br />

Erscheinungsbild <strong>des</strong> Spektrums entscheidend mit, da sie über<br />

ein großes Mobilisierungspotenzial verfügen. Die Szene besteht<br />

überwiegend aus regionalen Gruppierungen mit losen Organisati­<br />

onsstrukturen und geringen Mitgliederzahlen (vgl. Kap. II, Nr. 3.2).<br />

Nach den für die NPD enttäuschenden Wahlresultaten im ersten<br />

Halbjahr <strong>2011</strong> und dem verpassten, bereits als sicher geglaubten<br />

Einzug in den Landtag von Sachsen­Anhalt brach eine erneute<br />

Debatte über die strategische Ausrichtung der Partei sowie um<br />

den Parteivorsitz aus. Beim 33. ordentlichen Bun<strong>des</strong>parteitag am<br />

Rückgang <strong>des</strong> rechtsextremistischen<br />

Personenpotenzials<br />

Strukturelle<br />

Veränderungen in<br />

der subkulturell<br />

geprägten Szene<br />

setzten sich fort<br />

„Nationalsozialistischer<br />

Untergrund“<br />

(NSU)<br />

Neonazi-Szene –<br />

Hohe Anziehungskraft<br />

der „Autonomen<br />

Nationalisten“<br />

NPD wählt neuen<br />

Bun<strong>des</strong>vorsitzenden<br />

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