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54<br />

Kein ideologisch<br />

einheitliches<br />

Gefüge <strong>des</strong><br />

Rechtsextremismus<br />

in Deutschland<br />

Autoritärer Staat<br />

und „Volksgemeinschafts“-Ideologie<br />

Struktur <strong>des</strong><br />

Spektrums<br />

Straf- und<br />

Gewalt taten<br />

Rechtsextremismus<br />

I. Überblick<br />

1. Ideologie<br />

Der Rechtsextremismus stellt in Deutschland kein ideologisch<br />

einheitliches Gefüge dar, sondern tritt in verschiedenen Ausprägungen<br />

nationalistischer, rassistischer und antisemitischer<br />

Ideologieelemente und unterschiedlichen, sich daraus herleitenden<br />

Zielsetzungen auf. Dabei herrscht die Auffassung vor, die<br />

Zugehörigkeit zu einer Ethnie, Nation oder Rasse entscheide über<br />

den Wert eines Menschen. Dieses rechtsextremistische Werteverständnis<br />

steht in einem fundamentalen Widerspruch zum Grundgesetz,<br />

welches die Würde <strong>des</strong> Menschen in den Mittelpunkt stellt.<br />

Neben diesen Ideologiefragmenten verbindet Rechtsextremisten<br />

in aller Regel zudem ihr autoritäres Staatsverständnis, in dem der<br />

Staat und das – nach ihrer Vorstellung ethnisch homogene – Volk<br />

als angeblich natürliche Ordnung in einer Einheit verschmelzen.<br />

Gemäß dieser Ideologie der „Volksgemeinschaft“ sollen die staatlichen<br />

Führer intuitiv nach dem vermeintlich einheitlichen Willen<br />

<strong>des</strong> Volkes handeln. In einem rechtsextremistisch geprägten Staat<br />

würden somit wesentliche Kontrollelemente der freiheitlichen<br />

demokratischen Grundordnung, wie das Recht <strong>des</strong> Volkes, die<br />

Staatsgewalt in Wahlen auszuüben, oder das Recht auf Bildung<br />

und Ausübung einer parlamentarischen Opposition, fehlen.<br />

Zum rechtsextremistischen Spektrum zählen hauptsächlich subkulturell<br />

geprägte Rechtsextremisten, Neonazis einschließlich der<br />

„Autonomen Nationalisten“ sowie die „Nationaldemokratische<br />

Partei Deutschlands“ (NPD).<br />

2. Entwicklungen im Rechtsextremismus<br />

Die Zahl rechtsextremistisch motivierter Straftaten ist leicht<br />

angestiegen, wenngleich ein Rückgang <strong>des</strong> Gewalttatenaufkom­<br />

mens festgestellt werden kann (vgl. Politisch motivierte Kriminalität<br />

– PMK, Kap. III, Nr. 1).

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