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Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

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SPIONAGE UND SONSTIGE NACHRICHTENDIENSTLICHE AKTIVITÄTEN<br />

Verurteilungen<br />

als Informationszuträger dienen, können unverfänglich in der<br />

Öffentlichkeit agieren.<br />

Die Dienste diffamieren häufig den „Fünf Giften“ zugerechnete<br />

Personengruppen pauschal als Gewalttäter oder Terroristen.<br />

Dadurch sollen, auch im Hinblick auf die deutsch­chinesischen<br />

Beziehungen, deutsche Behörden zu einem Einschreiten gegen<br />

diese Personengruppen veranlasst und mögliche Veranstaltungsverbote<br />

erwirkt werden.<br />

Daneben wurden Aktivitäten von Angehörigen der „Fünf Gifte“<br />

durch elektronische Maßnahmen eingeschränkt, indem z.B.<br />

Inhalte oppositioneller Websites streng kontrolliert oder Aufrufe<br />

entsprechender Seiten gänzlich blockiert wurden. Auch erhielten<br />

manche Aktivisten telefonische Aufforderungen, ihre Tätigkeit<br />

einzustellen. Dies betraf auch Einzelpersonen und Organisationen<br />

in der Bun<strong>des</strong>republik. Mit der Fortführung derartiger Maßnahmen<br />

von chinesischer Seite ist auch künftig zu rechnen.<br />

Die in den letzten Jahren aufgedeckten nachrichtendienstlichen<br />

Handlungen führten in diesem Jahr zu vier Verurteilungen wegen<br />

geheimdienstlicher Agententätigkeit (§ 99 StGB).<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> verurteilte das Oberlan<strong>des</strong>gericht München (Bayern)<br />

drei chinesische Staatsbürger wegen ihrer Zusammenarbeit mit<br />

einem chinesischen Nachrichtendienst zu Bewährungsstrafen.<br />

Sie hatten die uigurische Gemeinde in München ausgespäht und<br />

Informationen an das MSS weitergegeben.<br />

Im Juni <strong>2011</strong> wurde ein Deutscher chinesischer Abstammung<br />

wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit für das Büro 610<br />

vom Oberlan<strong>des</strong>gericht Celle unter Strafvorbehalt verwarnt. Ihm<br />

wurde zudem die Auflage erteilt, 15.000 Euro an eine Menschenrechtsorganisation<br />

zu zahlen. Er hatte im Zeitraum von 2006 bis<br />

2010 Informationen über die Meditationsbewegung Falun Gong<br />

gesammelt und nach China weitergeleitet.

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