13.04.2013 Aufrufe

Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

Verfassungsschutzbericht 2011 (PDF, 6 MB, barrierefrei) - des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

230<br />

ISLAMISMUS/ISLAMISTISCHER TERRORISMUS<br />

Die Bun<strong>des</strong>anwaltschaft erhob am 15. November <strong>2011</strong> vor dem<br />

Kammergericht in Berlin Anklage gegen einen deutschen und<br />

einen österreichischen Staatsangehörigen.<br />

Der deutsche Staatsangehörige ist verdächtig, sich von<br />

September 2009 bis min<strong>des</strong>tens Ende April 2010 als Gründungsmitglied<br />

an der ausländischen terroristischen Vereinigung<br />

„Deutsche Taliban Mujahideen“ (vgl. Nr. 3.3) beteiligt zu haben.<br />

Anschließend soll er bis Ende Mai <strong>2011</strong> Mitglied von „al­Qaida“<br />

gewesen sein. Der Angeschuldigte wurde am 31. Mai <strong>2011</strong> in Wien<br />

(Österreich) festgenommen.<br />

Dem österreichischen Staatsangehörigen wird vorgeworfen, sich<br />

von Juli 2010 bis Mai <strong>2011</strong> als Mitglied an „al­Qaida“ beteiligt zu<br />

haben. Er wurde am 16. Mai <strong>2011</strong> in Berlin festgenommen.<br />

Die Angeschuldigten, die sich der Anklageschrift zufolge im<br />

af ghanisch­pakistanischen Grenzgebiet kennengelernt haben,<br />

erhielten von einem Führungsmitglied von „al­Qaida“ den Auftrag,<br />

in Europa Geld für die Organisation zu sammeln, neue Mitglieder<br />

und Unterstützer zu rekrutieren und sich für nicht näher<br />

bestimmte Operationen von „al­Qaida“ bereitzuhalten. Zu diesem<br />

Zweck wurden sie im Umgang mit Sprengstoff und Waffen ausgebildet.<br />

Personen, die ein terroristisches Ausbildungslager absolviert bzw.<br />

aktiv an paramilitärischen Kampfhandlungen teilgenommen<br />

haben, stellen bei einer Wiedereinreise nach Deutschland ein<br />

besonderes Sicherheitsrisiko dar. Von diesem Personenkreis können<br />

sicherheitsgefährdende Aktivitäten drohen bzw. bei Verbleib<br />

in der Region Gefährdungen deutscher oder ausländischer Interessen,<br />

z.B. in Afghanistan bzw. Pakistan, ausgehen.<br />

Rückkehrer aus den „Jihad“­Gebieten genießen in der islamisti­<br />

schen Szene hohes Ansehen und können einer weiteren Radikalisierung<br />

bislang nicht gewaltbereiter Islamisten Vorschub leisten.<br />

Insbesondere auf junge Menschen üben diese Personen eine<br />

besondere Anziehungskraft aus.<br />

Den Sicherheitsbehörden <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> liegen derzeit Informationen<br />

zu insgesamt rund 255 Personen mit Deutschland­Bezug<br />

(deutsche Staatsangehörige mit Migrationshintergrund bzw. Konvertiten<br />

sowie Personen mit anderer Staatsangehörigkeit, die sich<br />

in Deutschland aufhalten bzw. aufgehalten haben) und islamistisch­terroristischem<br />

Hintergrund vor, die seit Beginn der 1990er

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!